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INIMIGO - Durch die Augen des Feindes (3) von moth-to-flame

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7. Kapitel

"Seine Motorik und Sprache sind noch etwas...gestört, aber er macht stündliche Fortschritte. In ein paar Tagen haben wir Daniel wieder...physisch zumindest. Wie weit er geistige Schäden erlitten hat, kann ich erst nach ein paar psychologischen Tests sagen.", eröffnete Janet Fraiser Hammond einige Stunden später. Der General nickte zufrieden. "Sam?", fragte er. "Sie scheint das Ganze ziemlich gut zu verarbeiten. Es liegt wahrscheinlich daran, dass zwischen den Mitgliedern von SG1 ein einzigartiges Band besteht. Sie sind Freunde. Und diese Bindung zu Daniel hilft ihr dabei, die Gedanken und Gefühle, die von ihm noch in ihr vorhanden sind, zu verdrängen. Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche bleibende Schäden davontragen wird.", sagte die Ärztin.

"Das klingt vielversprechend. Danke, Doctor. Dann werden wir dem Patienten mal einen kleinen Besuch abstatten. Es gibt da noch einiges, dass ich wissen möchte."; beschloss er und schenkte Fraiser ein Lächeln, bevor er ihr aus dem Besprechungsraum folgte.

***

Inzwischen hatte man Shoshana erlaubt, eine gewisse Zeit bei Daniel zu sein. Sogar Jack hatte seine Zweifel, was sie anbelangte, beinahe abgelegt. Er beobachtete zusammen mit Teal'c und Carter, wie Shoshana und Daniel sich stumm unterhielten. Kein einziges Wort verließ ihre Lippen und doch wussten sie, dass die beiden sich angeregt unterhielten.

***

"Ich habe Angst vor der Zukunft.", gab Shoshana zu und sah Daniel fast ängstlich an.

"Das musst du nicht. Wir bieten dir ein besseres Leben an. Bei einem anderen Volk, dass ebenfalls sehr hochentwickelt ist. Du kannst noch heute dorthin, wenn du es wünscht.", versicherte ihr Daniel. "Bei ihnen bist du geschützt vor irgendwelchen Infektionen und sicher glücklicher als hier auf der Erde.", fügte er hinzu.

"Ich habe euch Menschen zu danken. Vor allem dir, Daniel.", hörte er sie sagen und sie nahm Daniels Hand in ihre. Diese simple Berührung hatte eine unglaubliche Wirkung auf ihn. Es war noch immer wunderschön, wieder mit seinem eigenem Körper spüren zu können. Zu wissen, dass man man selbst war, und niemand anderer.

"Du hast mir die Augen geöffnet. Mich erkennen lassen, wer mein Volk wirklich ist. Dass es außerhalb von Konshim noch so viel mehr gibt, dass es wert ist, zu kennen.", sagte sie lächelnd.

Dann schwebte sie grazil wie immer an seinen Freunden vorbei aus der Krankenstation. Daniel lächelte flüchtig.

Es war das letzte Mal, dass er sie sah.

Trotz allem, was er von Shoshana erfahren und gelernt hatte, war ihre Rasse ein unlösbares Rätsel geblieben. Es würde noch viele Diskussionen geben, wem die Menschen der Erde das Geheimnis der Existenz der Konshimen anvertrauen würden. Vielleicht hatten die Menschen einen neuen Feind gefunden, aber Daniel wusste, dass auch diese scheinbar perfekte Rasse eine Schwäche hatte, dass ihr Immunsystem sehr angreifbar war und wahrscheinlich ein simpler Grippevirus erheblichen Schaden unter ihnen anrichten könnte. Aber niemand sonst wusste davon. Es war wahrscheinlich der einzige Schwachpunkt, den sie hatten.

***

Daniel lehnte sich entspannt zurück. Seine Freunde traten gerade an sein Bett, als Janet und Hammond eintraten.

"Wo ist Shoshana?", war Hammonds erste Frage.

"Sie ist in ihr Quartier gegangen.", erklärte Daniel bestimmt.

Hammond nickte. "Es tut mir leid, dass ich fragen muss. Aber hat Shoshana irgend etwas darüber gesagt, dass die Konshimen uns angreifen könnten?", fragte Hammond vorsichtig.

"Sie haben ein eigenes Netzwerk von Wegen, die von bestimmten Punkten aus zum Zentrum ihrer Kultur, ihrem Heimatplaneten zurückführen. Sie bezeichnen die Sternentore als neu und unausgereift...und sie sind praktisch unsterblich. Ich glaube, wir werden noch von ihnen hören. Irgendwann. Aber für die Konshimen hat Zeit keine Bedeutung. Es kann also noch eine Ewigkeit dauern. Und sie sehen alles, was sich außerhalb ihres Heimatplaneten abspielt, als ziemlich unwichtig an. Sie tarnen sogar ihre Transporter mit Imitaten anderer Kulturen, um nicht aufzufallen. Warum sollten sie also Aufmerksamkeit auf sich lenken, in dem sie die Erde vernichten?", teilte Daniel ihnen mit.

"Ich glaube, es würde einigen auffallen, wenn es uns nicht mehr gibt. Und alle würden wissen wollen, wer es geschafft hat, uns auszulöschen.", überlegte Sam laut.

"Vor allem die Goa'uld.", warf Teal'c ein.

"Ja, die haben das bis jetzt nämlich noch nicht geschafft.", sagte Jack beinahe stolz.

"Obwohl sie unser größter Feind sind.", schloss Daniel.

Zwei Stunden später verfolgten Sam, Jack, Hammond, Teal'c und Janet, wie Shoshana fast engelhaft die Rampe zum Stargate hinaufschwebte. Sie drehte sich ein letztes Mal um und sah zum Kontrollraum auf. Sam winkte kurz, die anderen nickten der Konshime ein letztes Mal zu, bevor diese durch den schimmernden Ereignishorizont verschwand. Die Nox hatten sich freundlicherweise bereit erklärt, sie aufzunehmen. Wie glücklich ihr Leben dort werden würde, konnte keiner sagen. Aber auf alle Fälle war sie bei ihnen besser aufgehoben als auf der 'primitiven' Erde.

***Chapter 29***

In der selben Nacht schlenderte Jack wieder einmal schlaflos durch die Gänge. Trotz der Aufregung der letzten Wochen konnte er nicht schlafen. Irgend etwas versetzte ihn in innere Unruhe. Vielleicht war er auch einfach nur zu müde - um zu schlafen.

Wie so oft in letzter Zeit verschlug es ihn in die Krankenstation. Er wusste, dass Daniel wach war. So wie er wusste, dass er sich um Sam keine allzu großen Sorgen machen musste. Sie hockte schon wieder in ihrem Labor und bastelte an irgend einem Reaktor herum. Es war das erste Mal, dass er es beruhigend fand, dass sie zu so später Stunde noch arbeitete. Er musste nicht in ihr Labor gehen, um sich davon zu überzeugen.

Also betrat er die Krankenstation und setzte sich neben Daniel ans Bett. Dieser grinste ihn an.

"Hi!", sagte Jack.

"Hi Jack.", gab Daniel zurück.

Es geht mir gut, Nein, Se brauchen mir keinen Kaffee bringen und ja, ich kann bald wieder nach Hause.", beantwortete Daniel die Fragen, die Jack in den letzten Tagen immer gestellt hatte, wenn er ihn besuchte.

Jack grinste.

"Ich wollte Sie nur nächste Woche zu mir nach Hause einladen. Einen netten Film schauen. Ein paar Neuigkeiten austauschen...was Freunde eben so machen...", stammelte Jack.

Daniel lächelte gerührt. So etwas war für Jack fast ein Gefühlsausbruch.

"Gerne.", antwortete er sanft. Jack nickte zufrieden.

"Und wann lässt Hammond Sie wieder zum aktiven Dienst zu?", fragte Jack einige Schweigeminuten später. Daniel zuckte die Schultern. "Das hängt von Janets psychologischem Zeugnis ab. Und davon, ob ihr mich überhaupt haben wollt...", sagte der Archäologe.

"Haben wollen?...wissen Sie, Daniel, vielleicht sind mehr Aufklärungsmissionen für SG1 gar nicht so schlecht. Ich meine...man wird ja auch nicht jünger, oder? Und ab und zu braucht man eine Verschnaufpause. Man kann ja nicht jeden Tag die Welt retten. Das, ist ein Job für Superman.", gab Jack zurück und grinste.

Daniel grinste zurück.

Jack hatte seinem Freund zwar immer noch nie gesagt, wie sehr er in schätzte, aber er dachte, er wusste es jetzt. Er tätschelte dem jüngeren Mann brüderlich die Wange und stand dann auf.

***

In ein paar Tagen würde Janet ihn endlich hier raus lassen. Ein paar psychologische Tests waren noch ausständig, aber Daniel hatte genug Selbstvertrauen, um zu glauben, dass er sein Leben weiterleben konnte. Mit Hilfe seiner Freunde. Auch Sam hatte ihm, kurz bevor Jack gekommen war, einen Besuch abgestattet. Sie war hereingekommen, hatte ihm in die Augen gesehen, einfach seine Hand genommen und gedrückt. Mehr war gar nicht nötig gewesen, um ihn wissen zu lassen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung war.

Es war vorbei. Er würde immer mit Schrecken an die Ereignisse auf Konshim zurückdenken. Aber sie würden hinter ihm bleiben. Das Leben ging weiter. Es war wie ein Zug. Manchmal versäumte man ihn. Und wenn man dann nicht noch schnell aufsprang, konnte man unter die Gleise kommen.

***

Jack war unendlich müde. In letzter Zeit hatte er kaum eine Nacht durchgeschlafen und er spürte jede einzelne Sekunde seines Alters. Es gab kein Körperteil, das ihm nicht wehtat. Er würde zu Hause seinen Kopf auf das Kissen legen und noch im selben Moment einschlafen. Aber er war glücklich. Erleichtert, dass mit Daniel und Sam alles wieder in Ordnung war. Physisch zumindest. Die psychischen Schäden, die vor allem Daniel erlitten hatte, würden eine ganz andere Therapie benötigen.

Es würde nicht von Heute auf Morgen gehen und speziell Daniel würde wahrscheinlich sein Leben lang gezeichnet bleiben, aber das würde das Team nur noch enger zusammenwachsen lassen. Wenn das überhaupt möglich war. Außerdem...die Zeit...die Zeit heilte bekanntlich alle Wunden.

Narben blieben, aber damit konnte ein Mitglied von SG1 - und ganz besonders Daniel - sehr gut umgehen.

Als ersten Schritt hatte er Daniel, Sam und Teal'c zu sich nach Hause eingeladen. Es würde ein netter Videoabend werden und auch ihm selber gut tun. Er liebte seine Freunde, auch wenn er es ihnen auch nicht offen sagen würde. Sie wussten es.

weiter: Kapitel 8
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