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INIMIGO - Durch die Augen des Feindes (3) von moth-to-flame

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2. Kapitel

Nach der Rückkehr auf die Erde hatte man sofort versucht, Hammond und Fraiser von dem unglaublichen Schicksal, das Daniel widerfahren war, zu überzeugen. Mit überraschend gutem Erfolg. Nachdem Jack und Teal'c eingehend untersucht und für geistig vollkommen gesund eingestuft wurden, war Hammond bereit gewesen, ihnen zu glauben. Vor allem bestärkt durch die Tatsache, was sie schon von dieser rätselhaften fremden Rasse wussten.

Shoshana hingegen traf es nicht so gut. Sie wurde sofort nach ihrer Ankunft in eine Arrestzelle gesperrt.

Nun saßen Fraiser, Hammond, Jack und Teal'c im Besprechungsraum. Die Ärztin war die erste, die das Wort ergriff.

"Ich habe Sam eingehend untersucht. Sie trägt tatsächlich eine Goa'uld Larve in sich."; begann sie und machte eine theatralische Pause.

"Das wissen wir bereits.", knurrte Jack. Er konnte es immer noch nicht ganz begreifen und sich mit Unwichtigkeiten aufzuhalten würde Sams und Daniels Leiden nur unnötig verlängern.

Fraiser ignorierte ihn völlig. "Ich konnte die Gehirnströme des Wirtes und des Symbionten isolieren.", fuhr sie fort.

"Es sind Sam und Daniel, von denen wir hier reden.", warf Jack grimmig ein. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände über seine momentane Laune. Janet warf ihm einen Blick zu. "Glauben Sie, mir ist das nicht nur allzu gut bewusst?", herrschte sie ihn an.

Jack zuckte nicht einmal mit der Wimper. Janet holte tief Luft und beruhigte sich schnell wieder. Sie hatte durchaus Verständnis für Jacks Laune. Deshalb musste er sie aber nicht an ihr auslassen. Sie versuchte nur, jedem die derzeitige Situation verständlich vor Augen zu führen.

"Fahren Sie fort, Doctor.", forderte Hammond Sie auf.

Jack knetete nervös seine Hände.

"Die Gehirnströme der Larve sind identisch mit Daniels.", sagte sie.

"Sein Bewusstsein befindet sich also wirklich in dem Goa'uld?", fragte Teal'c erstaunt. Die Ärztin nickte.

"Nachdem was Daniel und Sam mir bis jetzt erzählt haben, hat die Fremde, die sie mitgebracht haben, Daniel im Tempel getroffen und ihn mit auf ihren Planeten genommen. Dort hat er der Versuchung nicht widerstehen können, etwas von der fortschrittlichen Technologie der 'Konshimen' zu stehlen. Es handelte sich um eine Substanz, die Wirt und Symbiont voneinander löst, sodass beide Teile überleben. Doch die Konshimen entdeckten seine Tat. Und wie wir selber schon herausgefunden haben, hat Gerechtigkeit und Perfektion einen hohen Stellenwert in deren Kultur. Die Bestrafung fiel dem entsprechend aus. Daniels Bewusstsein wurde in den Körper eines Symbionten übertragen und man zwang ihn, einen Wirt zu nehmen. Daniel und seinem Wirt gelang es, Shoshana zu überzeugen, ihnen zu helfen und sie konnten vom Planeten Konshim flüchten. Sein Wirt wurde dabei tödlich verwundet. Das erklärt die Leiche des Mannes im Tempel. Daniel konnte ihm nicht mehr helfen und war durch den Tod des Wirtes gezwungen, sich auf seine eigenen Empfindungen zu verlassen. Dafür muss man wissen, dass eine Goa'uld Larve nur begrenzte Hör- und Sehfähigkeiten besitzt. Dafür aber spürt, wenn ein potentieller Wirt in der Nähe ist. Sam hatte ihrerseits die Ankunft mitbekommen und hatte sich vorsichtig dem Licht genähert. Daniel stand vor der Entscheidung, zu sterben oder den Körper zu übernehmen, der in greifbare Nähe gekommen war. Er hat sich für das Leben entschieden. Er wusste weder, dass es sich um Sam handelte, noch kann man ihm übel nehmen, um sein Leben zu kämpfen. Es tut ihm unendlich leid. Sam hat ihm teilweise verziehen, aber es ist sehr schwer für sie, ein weiteres Mal mit so einer Situation umzugehen.", beendete Fraiser ihre Ansprache.

"Das kann ich gut verstehen.", murmelte Jack.

"Danke.", sagte Hammond und nickte der Ärztin kurz zu.

"Beide sagen, dass Shoshana nur mitgekommen ist, um ihnen zu helfen.", addierte diese zu ihrem Bericht.

***

"Und wir stehen jetzt vor der Entscheidung, dieser Frau zu vertrauen oder nicht.", fasste O'Neill zusammen und klopfte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte.

"Ich werde sie untersuchen. Daniel hat irgendwas von einer schwachen Körperabwehr gesagt. Aber ich glaube nicht, dass ich dadurch etwas herausfinden kann, das uns hilft.", sagte Janet.

"Wir sollten es versuchen.", meldete sich Teal'c.

"Es ist mir schon klar, dass sie dich an dich selbst erinnert, Teal'c. Aber nicht jeder, der sich vom Bösen lossagt, wird automatisch zum Guten.", sagte Jack skeptisch. Teal'c hob eine Augenbraue, sagte aber nichts weiter.

"Sehr gutes Argument, Colonel. Aber ich denke ebenfalls, wir sollten es nicht unversucht lassen.", überlegte der General.

"Ich bin auch dafür. ", sagte Janet

"Okay...dann machen wir's. Ich glaube sowieso nicht, dass irgendwas noch schlimmer werden kann.", sagte Jack schließlich.

"Und was ist, ich meine...wenn es tatsächlich alles funktionieren sollte. Hat Carter dann wie damals bei Jolinar diese schrecklichen Träume und Visionen?", fragte er Sekunden später und versuchte erst gar nicht, seine Besorgnis zu verbergen.

"Damit müssten wir rechnen. Ich glaube jedoch, dass es dieses Mal weniger schlimm wird. Sam weiß schon sehr viel von Daniel und war bei vielen tragischen Erlebnissen in seinem Leben dabei. Auf jeden Fall würde sie jedoch alle Erinnerungen von Daniel in sich tragen. Und er alle die ihren. Es würde sicher sehr schwer für beide werden. Es ist, als würden sie alles voneinander wissen.", antwortete Janet.

"Sie meinen, solche Dinge, die man nur ins Tagebuch schreibt...Sie wissen schon...?", fragte O'Neill und versuchte seine Beunruhigung und Sorge durch Humor zu überspielen. Er scheiterte miserabel. Es war offensichtlich, dass ihn die Situation seiner beiden Freunde sehr mitnahm.

Janet nickte. Daraufhin erhob sich Jack seufzend. Ohne Aufforderung verlies er den Raum. Hammond entlies Teal'c und Janet und atmete tief durch. Es war tatsächlich eine unglaubliche Situation und sehr belastend für sie alle. Er konnte seinem 2IC keinen Vorwurf machen.

***

Hammond ging die Stufen zum Kontrollraum hinunter. "Schicken Sie eine Nachricht an Jacob Carter!", wies er einen Offizier an. Dann sah er mit verlorenem Blick auf das Stargate hinter der Glasscheibe. Was alles schon durch dieses Tor gekommen war. Er hatte immer gewusst, dass eines Tages das Unfassbare geschehen könnte.

Dass einer seiner Leute mit einem Goa'uld in sich heimkommen könnte. Und vor allem SG1, das fast regelmäßig mit dem größten Feind der Menschheit zu tun hatte.

Er hatte die SG-Teams immer bewundert. Die mutigen Männer und Frauen, die jedes Mal, wenn sie durch das Stargate in eine andere Welt gingen, Leben und Gesundheit aufs Spiel setzten. Und nun war diese Befürchtung eingetreten. Nur war sie sogar noch um einiges schlimmer. Ein Mitglied seines besten Teams trug eine Goa'uld Larve in sich.

Und in diesem Symbionten steckte das Bewusstsein eines weiteren Menschen, eines Teammitglieds. Dr. Daniel Jackson.

Es war unglaublich. Unglaublich schrecklich. Alleine den Gedanken, dass ihm so etwas passieren könnte, hielt er für unerträglich.

Indirekt gab er sich einen Teil der Schuld daran. Er wusste, warum sich Daniel vom Team entfernt hatte. Dass er dadurch auf den Tempel gestoßen und in dieses entsetzliche Schicksal geschlittert war.

weiter: Kapitel 3
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