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INIMIGO - Durch die Augen des Feindes (2) von moth-to-flame

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9. Kapitel

Die nächsten Tage verbrachte Daniel gemeinsam mit Nath damit, genau zu beobachten, wann einer der Konshimen kam, um ihnen Nahrung oder Wasser zu bringen. Shoshana hatte zwar gesagt, sie würden den Konshimen bald bei ihren täglichen Arbeiten helfen können, aber solange wollte beide nicht warten. Es konnte dauern, bis sie neues Vertrauen in ihren Gefangenen geschöpft hatten und sie aus dem Gebäude ließen.

Unauffällig und bedacht auf ihre Gedanken prägten sie sich das System ein. Die Zeiten waren jeden Tag auf die Minute genau gleich. Das wunderte Daniel, kam der Zeit bei den Konshimen doch ein so niedriger Wert zu. Trotzdem schienen sie sich im Alltag an einen bestimmten Rhythmus zu halten, was ihm und Nath nur nützlich sein konnte.

Geduldig warteten sie noch ein paar Tage, bis sie sicher waren, dass niemand Verdacht geschöpft hatte. Shoshana war zweimal hier gewesen und hatte ziemlich oberflächliche Unterhaltungen geführt. Daniel spürte Instinktiv, welch innerer Zweifel sie plagte.

***

Schließlich beschloss Nath, dass er nicht länger warten wollte. Daniel gab sein Einverständnis. Es war hier auf diesem Planeten äußerst schwierig abzuschätzen, aber Daniel glaubte, dass es nun eine Woche her war, seit er und Nath ein und dieselbe Person waren.

Nach einem ziemlich unruhigen und traumreichen Schlaf warteten die beiden ungeduldig auf das erste Mahl, das ihnen gebracht wurde.

Nochmals achteten sie genau auf jede Bewegung des Konshimen, der das Essen brachte. Sie konnten aber nicht das leiseste Anzeichen erkennen, dass dieser irgendeinen Zweifel an ihrer Kooperation hegte. Ermutigt verging die Zeit danach schneller vorbei als erwartet und schließlich kam der Zeitpunkt, sich vorzubereiten.

Pünktlich wie immer öffnete sich die Tür. Nath befand sich rechts daneben flach an die Wand gedrückt und Daniel stoppte ihre Atmung. Der Konshime, voll beladen mit dem Tablett, blickte sich suchend um, doch noch ehe er etwas dagegen unternehmen konnte, hatte sich Nath auf ihn gestürzt und versuchte ihn zu überwältigen. Daniel hatte seinem Wirt die Kontrolle überlassen und verfolgte die Szene wie in einem Kinofilm aus der letzten Sitzreihe. Sie waren sich beide nicht sicher gewesen, wie stark ein Konshime war. Sie hatten leichtfertig angenommen, es wäre ein leichtes, ihn fertig zu machen.
Anscheinend hatten sie mit dieser wagen Vermutung sogar Recht gehabt. Kraftlos und mit geschlossenen Augen sank der Mann rückwärts zu boden. Daniel hoffte, er konnte seiner Theorie über die Kommunikation der Konshimen, die er bisher entwickelt hatte, vertrauen. Sie besagte, dass sich ein Konshime auf ein anderes Individuum sehr stark konzentrieren musste, um dessen Gedanken lesen zu können. Das wiederum würde bedeuteten, der jetzt bewusstlose Mann zu Naht' Füßen war nicht imstande gewesen, einen 'Hilferuf' an seine Freunde zu schicken.

Nath stimmte seinem Symbionten zu. Wenn die Konshimen davon wüsste, wären sie schon längst hier. Daniel verhinderte weiteres Nachdenken, indem er wieder die Kontrolle übernahm und zur Eile drängte. Ihre Tat würde nicht ewig unentdeckt bleiben.

Schnell verließ er den Raum und versuchte, sich daran zu erinnern, in welches Gebäude Shoshana damals verschwunden war. Zuerst suchte er nach der großen Kuppel, die das Labor darstellte. Er nahm die Stellung wieder ein, die er gehabt hatte, als er damals kurz davor gewesen war, in das Labor einzudringen. Genau dort hatte er sich vor Shoshana versteckt. Er überquerte schnell den unbelebten Platz und stand plötzlich vor einem mittelgroßen der Gebäude.

***

Er legte versuchshalber seine Hand auf die Außenhülle und tatsächlich, die Tür öffnete sich geräuschlos! Wahrscheinloch konnten er und Nath also nur nicht aus dem Gebäude entkommen, in das man sie gesperrt hatte. Oder es war wieder ein Trick der Konshimen? Aber solche Gedanken wollte Daniel jetzt nicht denken...

Zögernd trat er ein und war fast erleichtert, als sich die Tür wieder schloss und das Innere in das fast schon vertraute hellviolette Licht getaucht wurde. Daniel konnte Shoshana nirgendwo entdecken. Nath schlug ihm vor, den relativ großen Raum genauer unter die Lupe zu nehmen, woraufhin Daniel ihm einen gedanklichen Seitenhieb versetzte.

Er entdeckte eine abgeteilte Kammer, die irgendwie von der anderen Ausstattung abwich und versuchte einzutreten. Es funktionierte nicht.

Plötzlich aber öffnete sich eine Tür und im nächsten Augenblick stand Shoshana vor ihm. Sie musterte ihn mit funkelnden Augen.

"Was willst du hier?", zischte sie und zog Nath' Körper mit sich in die Kammer.

"Hilf uns!", flehte Daniel. "Hier kann keiner deine Gedanken lesen, habe ich recht?", fügte er hinzu. Diese Annahme war von Nath gekommen...und er schien damit recht zu haben. Shoshana nickte flüchtig. Dann sah sie ihm wieder direkt in die Augen. Wieder einmal fiel Daniel auf, wie schön sie war. Wie schön alle Konshimen waren. Perfekt...Äußerlich. Shoshana lächelte leicht und er konnte in ihren Augen wieder diese Unsicherheit erkennen.

***

"Wirst du uns helfen?", wiederholte Daniel eindringlicher. Ihre Pupillen flogen nervös hin und her. Auch Nath' Atem ging schwerer und die Anspannung des Moments beanspruchte seine Nerven aufs Stärkste.

"Ich kann nicht.", sagte sie schließlich entgültig. Daniel sah ein Funkeln in ihren Augen und hatte das Bedauern in ihrer Stimme nicht überhört.

"Bitte!", flehte er. "Wir haben nicht mehr viel Zeit!", addierte er leise.

"Sie werden mich bestrafen. Du weißt, wie grausam sie sein können.", flüsterte sie und ließ den Kopf sinken.

"Du hast Angst.", stellte Daniel erstaunt fest.

Shoshana sah kurz auf und schnaubte verächtlich. "Ja. Das habe ich.", gab sie schließlich aber zu.

"Du kannst mit auf die Erde kommen. Wenn du Nath und mir hilfst, unser Leben zurückzubekommen, werden wir auch dir helfen.", versprach er.

"Wie. Wie wollt ihr mir helfen?", fragte Shoshana.

"Bitte. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Bring uns mit dem Transportsystem wieder zurück auf den Planeten, wo wir uns getroffen haben.", bat Daniel ein letztes Mal. Alle seine Hoffnung lag in der Antwort, die sie ihm nun geben würde. Er musterte ihr Gesicht nach Verständnis, nach einem Zeichen für Mitleid. Und das erste Mal fand er dieses, auf dem Gesicht eines Konshimen.

"Kommt!", beschloss sie. Daniel atmete erleichtert aus und ließ sich von der Konshime mitreißen. Shoshana schwebte voraus und Nath hatte Mühe, ihr zu folgen.

weiter: Kapitel 10
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