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In all den Nächten... von moth-to-flame

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In all den Nächten...


Ein kalter Raum. Stille. Dunkelheit. Ein geöffnetes Fenster. Draußen verwandelte sich der bewölkte Tag in eine sternenlose Nacht. Die bodenlangen Samtvorhänge flatterten. Der beißende Wind erzeugte ein heulendes Geräusch im ganzen Haus. Die Tür des Raumes fiel jäh mit einem lauten Knall ins Schloss.
Das Bett war zerwühlt, die Laken noch warm. Die Nacht nicht mehr jung. Die Lampe auf dem Nachttisch brannte und warf wabernde Schatten an die Wände des sonst dunklen Raumes. Ein Wimmern in der Finsternis.
Ein Körper. Bebend. Zusammengekauert in der Ecke. Knie angewinkelt, Kopf gesenkt. Schluchzen mischte sich unter die Geräusche der fortgeschrittenen Nacht.
Die Frau war nackt. Ihr Leib feuchtgeschwitzt. Schweißperlen funkelten im fahlen Licht auf ihrer Haut.

Die Windböen wurden stärker. Eine Gänsehaut breitete sich auf dem Körper aus. Die Frau erhob sich plötzlich. Schloss das Fenster und verbannte den Wind und die Kälte, die er mit sich brachte, nach draußen. Durch verschwommene Wasserschleier betrachtete sie den Schatten, den sie an der Wand erzeugte. Sie fröstelte. Es war eisig, hier im Schlafzimmer. Ihre Brustwarzen waren hart und schmerzten. Die Kälte kroch immer weiter in ihr Inneres. Schnell warf sie sich ihr Nachthemd über und öffnete die Tür zum Badezimmer.
Das Licht war unangenehm gleißend. Sie erschrak darüber, wer ihr aus dem Spiegel entgegenstarrte. Eine Frau mit bläulichen Lippen und totenblasser Haut. Ihr Körper wurde wieder von einem kalten Schauer gepackt. Ihre großen blauen Augen zierten dunkle Ringe und ihr kurzes Haar stand wirr vom Kopf ab. Glanzlos und stumpf traf sie schließlich auf den Blick ihres Gegenübers.
Sie schloss die Augen und wandte sich ab.

Die Küche war ebenso kalt wie alle anderen Zimmer im Haus. Immer noch fröstelnd sah die Frau zu, wie sich einzelne Regentropfen auf dem Fenster sammelten. Ein leises Seufzen entfuhr ihr. Der Kaffe vom Abend war kalt und stark. Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und sie leerte die Tasse in den Abguss.

Es war wieder eine dieser Nächte, in denen die junge Frau die Sinnlosigkeit ihres Lebens einholte. Peinigende Kopfschmerzen breiteten sich von den Schläfen ausgehend aufwärts aus. Sie fühlte sich unendlich müde. Ihr Körper sehnte sich nach dem Schlaf, der ihr seit Tagen fehlte. Doch immer, wenn sie erschöpft in ihr Bett fiel, wollte der Schlaf nicht kommen. Ein einziger Gedanke konnte das Einschlafen verhindern. Das kalte Zimmer. Die Leere. Die Einsamkeit in ihrem Herzen. Die Bedrohung dieses Fremden, der seine scharfen Krallen nach ihrer Seele ausgestreckt hatte.
Seit Wochen schon diese Erpressungen, die sie in eine Zwickmühle und manchmal bereits an den Rand eines Nervenzusammenbruches gebracht hatten.
Was für eine Nachricht würde morgen auf ihrem Abstreifer liegen? Welche Forderungen würde der Fremde stellen. Was sollte sie diesmal tun?
Die Aussichtslosigkeit übermannte sie abermals und sie schluchzte aufs Neue.
Mit zitternden Händen bedeckte sie ihr Gesicht und lies sich auf einen Küchenstuhl fallen. Die Frau ließ ihren Tränen freien Lauf und sie glichen den Regentropfen, die nun fordernd gegen das Glas schlugen, sich verbanden und winzige Rinnsale bildeten, die sich ihren Weg nach unten suchten.
Einmal mehr wünschte sie sich, eine tröstende Hand würde sich von hinten auf ihre Schulter legen. Dieser Gedanke verursachte nur noch mehr Tränen und irgendwann schlief sie kraftlos ein.

weiter: Kapitel 2
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