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Fate von moth-to-flame

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Kapitel 4

Langsam kam Daniel wieder zu Bewusstsein. Ein starker Schmerz pulsierte durch seinen Körper und ließ ihn unbewusst stöhnen. Sein Atem ging schnell und ihm war heiß. Verzweifelt versuchte er sich zu bewegen, aber weder seine Arme noch seine Beine gehorchten den Befehlen seines Gehirns. Es dauerte eine Weile, bis er wieder klare Gedanken spinnen konnte. Was war nur passiert? Seine Lider flatterten, als der Archäologe unter Aufbietung aller seiner Kräfte die Augen öffnete.

Es war dunkel. Nur verschwommen konnte er einen Lichtstrahl erkennen. Wo befand er sich? Er wusste nur noch, dass er an den Ruinen gearbeitet und plötzlich ein seltsames Geräusch gehört hatte. Daniel formte die Lippen zu einem tonlosen Schrei, seine Kehle war wie zugeschnürt. Er hatte einen grauenhaften Geschmack im Mund und würgte plötzlich. Warum konnte er sich nicht bewegen? Es war ein schreckliches Gefühl. Der Wissenschaftler konnte den sandigen Untergrund fühlen, auf dem er lag. Er musste augenscheinlich in einer Art Höhle sein. Waren die anderen von SG-12 auch hier?

Plötzlich wurde die Dunkelheit vollkommen. Selbst der einzelne Lichtstrahl war versiegt. Im nächsten Augenblick realisierte Daniel, warum. Der Eingang zur Höhle - aus der Tageslicht eingefallen war, wurde durch etwas verdeckt. Wieder versuchte der Mann zu schreien, aber seine Lippen verließ kein Ton.

Schleifende Geräusche waren zu hören und ein ungewöhnlicher Geruch erfüllte den Bau, der stärker zu werden schien, je weiter sich Daniel von diesem Ort wegwünschte. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare trotz der Lähmung seines Körpers aufrichteten. Panische, alles umfangende Angst machte sich in ihm breit. Hätte er es gekonnt - er hätte sich die Seele aus dem Leib geschrieen. Der einfallende Lichtstrahl verwandelte sich in huschende Schatten. Daniel spürte, dass sie näher kamen...

~o^o~

In der Höhle beobachtete der junge Soldat, der in der Hierarchie der Gruppe an unterster Stelle stand wie der Anführer einen der Körper in die Mitte der Höhle zog. Plötzlich weckte ein fast unhörbar leises Geräusch sein Aufmerksamkeit. Seinen Sinnesorganen entging nichts, auch wenn die anderen zu vertieft in die Ritualien der Gruppe waren, hatte er bemerkt, dass die erste Beute wach war. Das Geräusch wiederholte sich nicht, aber ein schneidend klarer Geruch nach Angst machte sich in der Höhle breit.

Bevor der junge Krieger seine Entdeckung an den Anführer weiterleiten konnte, schnellte dessen Körper mit unglaublicher Schnelligkeit und Präzision in seine Richtung. Ein Kehliges Knurren folgte und Omega trat eingeschüchtert beiseite. Alpha baute seinen riesigen, sehnigen Körper über der ersten Beute auf, deren Lider immer noch geschlossen waren. Fasziniert beobachtete Omega, wie sich die unzähligen Muskeln Alphas spannten und er sich bereit machte, den Menschen zu töten.

Sein zähflüssiger Geifer tropfte dem Opfer ins Gesicht.

~o^o~

Daniel spürte eine lauwarme Flüssigkeit im Gesicht, deren beißender Gestank sich beinahe schmerzhaft in seine Nase bohrte. Er konnte die Anwesenheit von etwas fühlen, dass Jenseits aller Alpträume existieren musste. Er konnte eine Hitze fühlen, die von einem großen Körper ausging. Und er roch den Gestank nach fauligem Fleisch - süßlich, anwidernd. Die Angst, die sein Herz in einem Rhythmus schlagen ließ, den er nicht für möglich gehalten hätte, pumpte Adrenalin durch seinen Körper.

Er Mann spürte, wie sein malträtierter Körper versuchte, seine letzten Kräfte zu sammeln. Mit einem unerwartet gellenden Schrei öffnete Daniel seine Augen.

'Es gibt keine Monster, Daniel!', hörte er weit entfernt die Stimme seiner Mutter rufen. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er daran geglaubt hatte, aber nun konnte er nur mehr mit nacktem Entsetzen auf die Kreatur starren, die ihm gegenüber stand.

Im fahlen Licht konnte er nur sehr wenig erkennen, und trotzdem reichte der Anblick, um ihn beinahe vor Angst sterben zu lassen. Der Umfang des Wesens war gewaltig, und hinter ihm standen wie eine königliche Leibwache noch andere seiner Art.

In seiner unbändigen Furcht begann Daniel wieder zu schreien. Er schrie so laut, dass das Wesen unsicher einen Schritt zurück tat und unsicher knurrte. Der einfallende Lichtstrahl vom Eingang legte sich nun auf den Leib des Wesens und erstmals konnte Daniel seinen Feind ansatzweise erkennen.

Während er weiter laute, mit nackter Angst erfüllte Schreie ausstieß, konnte er sich nicht daran hindern, das Wesen mit perverser Faszination zu betrachten. Der große, in Proportion beinahe schon zu groß wirkende Kopf wurde von einem massigen, muskulösen Körper getragen.

Das Wesen, dass Daniel mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung ansah, hatte sich zu seiner vollen imposanten Körpergröße auf zwei Beine aufgerichtet. Der Archäologe konnte die Erscheinung in keine ihm bekannte Gattung einordnen.

Übernatürlich große, lidlose Augen blickten ihm starr entgegen. Er konnte keine sichtbaren Ohren feststellen, doch die Reaktion des Wesens auf seine Schreie ließ Daniel vermuten, dass der Gehörsinn gut entwickelt sein musste. Das Abstoßendste waren die großen Kieferzangen, die nervös hin- und herzuckten und dabei Geräusch erzeugten, die Daniel an den Rand des Wahnsinns trieben. Im Gegensatz zum Gehör konnte er die Geruchsorgane des Wesens eindeutig bestimmen. Ähnlich eines Raubtieres war es eine Schnauze, die auf einem fleischigen Auswuchs wenige Zentimeter über den bedrohlichen Kieferzangen saß. Ein erneutes Knurren erfolgte, das den Menschen an einen Wolf oder einen Hund erinnerte. Daniels Atem kam nur noch stoßweise und er wagte nicht, sich zu bewegen. Seine Eingeweide zogen sich zu einem einzigen, schmerzhaften Knoten zusammen.

Die Haut des Wesens war schuppig und fellbedeckt zugleich. In dem fahlen Licht schimmerte sie grünlich. Die großen vorderen Klauen schienen die Luft regelrecht zu durchschneiden, während das Wesen mit den hinteren einen nervösen Tanz vollführte. Abwartend schien es über seiner Beute zu schweben.

~o^o~

Omega beobachtete das Szenario mit bewundernder Hingabe. Die Laute der Beute hatten auch ihn erschreckt, aber warum zögerte Alpha dann, sie zu töten? Er hätte es schon längst tun sollen. Warum wartete er ab und ließ den Menschen weiterhin diese Schreie ausstoßen? Unschlüssig blieb er auf seinem Posten.

Plötzlich verstummten die Schreie und wurden zu einzelnen, versetzten Lauten. Alpha schnaubte überrascht, aber seine Muskeln entspannten sich. Omega hatte Menschen schon oft solche Laute ausstoßen hören. Wahrscheinlich war es eine Art von Kommunikation.

Welchen Plan verfolgte der Anführer? Omegas Zweifel wuchsen, als Alpha der Beute im nächsten Augenblick den Rücken zuwendete. Er ließ von ihr ab! Zweifelnd trat Omega einige Schritte nach vorne. Was hatte Alpha vor?

Ohne weit zu kommen, wurde Omega durch ein wütendes Knurren seines Führers gestoppt. Unmissverständlich gab Alpha dem jungen Soldaten zu verstehen, dass diese Beute nicht getötet werden würde...Ohne dem Menschen weitere Beachtung zu schenken, wandte sich der Anführer der anderen - toten - Beute zu..

Die anderen Soldaten schienen mit dem Verhalten des Führers einverstanden zu sein und beugten ihre Köpfe. Abwartend beobachtete der Krieger, wie die anderen sich um Aufmerksamkeit bettelnd um ihren Anführer scharten. Erpicht versuchte jeder von ihnen, Alpha seine Demut und Unterwürfigkeit zu zeigen. Auch wenn er nur der letzte - Omega - in der Rangordnung dieses Trupps war - er sollte es seinen Geschwistern gleichtun. Andernfalls konnte der noch vom Adrenalin aufgepuschte Anführer leicht seine Stimmung wechseln und ihn bestrafen oder aus der Gruppe verstoßen. Beides wäre sein erklärtes Todesurteil. Zögernd ging er auf den Anführer zu.

Alpha war beinahe um ein Doppeltes größer, stärker und älter als er. Niemand in der Gruppe würde es wagen, ihn herauszufordern. Eher würden sie alle freiwillig in den Tod gehen.

Unterwürfig beugte Omega nun also seinen Stolz unter der herausfordernden Körperhaltung des Anführers. Die Soldaten gaben ein leises, beruhigendes Geräusch von sich. Omega versuchte seine Stimme am lautesten zu heben, und es gelang ihm auch. Omega beobachtete erstaunt, wie sich Alphas Muskeln erneut spannten, diesmal aber, um ein großes Stück Fleisch aus dem Leib der zweiten Beute herauszureißen- Blut und Gewebefetzen flogen durch die Höhle, und die Soldaten wurden unruhig. Mit abgehackten, gierigen Bewegungen, begann Alpha sich den Bauch voll zu schlagen. Erst wenn er satt war, würden die Krieger zum Zug kommen.

Geduldig wartete Omega, bis er - als Letzter - an der Reihe war, um seinen Hunger zu stillen. Enttäuschend, dass die anderen drei Menschen ihnen entfliehen hatten können. Doch sie waren durch einen steinernen Kreis gegangen und nicht wieder gekommen. Ihre Spuren, ihr verräterischer Geruch, ihre lauten Stimmen - waren mit ihnen verschwunden. Die Beute des heutigen Tages würde nicht für lange reichen, dann würde Alpha den Trupp weiterführen müssen. Heute konnte Omega aber seinen Hunger stillen. Trotzdem erfüllte ihn ein starkes Empfinden, dass der Anführer den anderen Menschen nicht als Beute vorgesehen hatte...

ENDE
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