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Fate von moth-to-flame

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Fate


Kapitel 1

Gedankenverloren folgte Major Pelton den Fußspuren, die sich im heißen Wüstensand abzeichneten und eine fast schnurgerade Linie auf eine große Düne hin zogen. Die Sonne stand bereits tief und das Thermometer ließ nur noch Schlüsse auf die unbarmherzige Hitze zu, die während des Tages auf die Köpfe des Teams gebrannt hatte. Geblendet von der tiefer sinkenden Sonne setzte der Soldat sich seine Brille auf und seufzte. Jeden Tag das gleiche Theater mit diesem Wissenschaftler! Der Major wischte sich den Schweiß von der Stirn und stapfte weiter.

Die Ausgrabungsstätte lag so nah am Stargate, dass das Team jeden Abend auf die Erde zurückkehren konnte. Das hatte eigentlich ausnahmslos Vorteile, aber irgendwie schaffte es ein bestimmter Archäologe jeden Tag, sich zu verspäten...und damit dafür zu sorgen, dass die gesamte Gruppe erst erheblich später als geplant heimkehren konnte. Daran hatte bis jetzt auch er als kommandierender Offizier von SG-12 nichts ändern können.

Es fiel Pelton nicht schwer, sein Team während des Tages zu beschäftigen. Meistens saßen seine Leute im Schatten des Stargates herum, spielten Poker und tranken Feldflasche um Feldflasche leer. Oder sie taten tatsächlich einmal etwas Sinnvolles und sammelten Bodenproben. PX-5309 war ein reiner Wüstenplanet und von daher war es nicht gerade sehr wahrscheinlich, hier auf eine blühende Zivilisation zu stoßen.

Das erste Mal, als Peltons Team auf diesen Planeten gekommen war, hatte sich so etwas wie Optimismus breitgemacht. Ein Wüstenplanet bedeutete meistens kaum körperliche Arbeit, eine baldige Heimkehr und weniger zu erledigender Papierkram auf den Schreibtischen seiner Leute. Aber diesmal war es nicht ganz so simpel. PX-5309 hatte scheinbar nicht vor, in diese Kategorie zu fallen.

Seit nunmehr anderthalb Wochen suchten sie diese unüberschaubare Wüstenlandschaft nahezu täglich auf. Nur ein oder zweimal hatten heftige Sandstürme eine Mission unterbunden. Und das alles nur wegen ein paar Felsenruinen in der Nähe des Tores. Auch das war immer noch kein Grund für einen längeren Aufenthalt. Es sei denn, man bekam einen gewissen Archäologe aus dem SG-1 Team zugeteilt, um besagte Ruinen zu untersuchen...

Wieder seufzte Pelton und wanderte die letzte Düne hinauf, bevor er endlich Ausblick auf die Ausgrabungsstätte bekam. Für ihn waren es nur Felsen, die aus dem eintönigen Umfeld herausstachen wie ein Hot-Dog-Stand in der Arktis.

Fluchend rutschte der Major auf der anderen Seite der Düne hinunter. Langsam aber sicher war er es leid, jeden Abend tonnenweise Wüstensand aus seinen Schuhen zu leeren - ganz zu schweigen von den anderen möglichen und unmöglichen Stellen, an denen sich diese hartnäckigen Sandkörner festzusetzen vermochten...

Aber diesmal würde er Daniel nur sagen, dass SG-12 ihre heutige Pflicht getan hatten. Seit heute hatte Daniel nämlich seinen eigenen Transmitter dabei, und konnte selbständig auf die Erde zurückkehren. Er war dann alleine und ohne Rückendeckung auf diesem Planeten, aber das schien ihn nicht zu stören. Sogar Hammond hatte dem Vorschlag des Wissenschaftlers zugestimmt, schließlich war der Planet unbewohnt und somit auch nicht gefährlich.

Pelton konnte diese neue Regelung nur recht sein, er fragte sich, warum er und sein Team dann überhaupt noch mitkommen mussten...

~o^o~

Endlich war er bei den Felsen angekommen - doch weit und breit keine Spur von Daniel Jackson. Fein säuberlich lag dessen Ausrüstung im Schatten eines kleineren Gesteinsbrocken. Eine große Tasche voller Bücher, die der Wissenschaftler täglich die 400 Meter vom Stargate bis zu seinem 'Arbeitsplatz' schleifte, einige Rollen fast transparentem Papier, eine Kamera und eine schwarze Tasche aus abgegriffenen Leder, in der Pinsel in allen möglichen Stärken und Formen aufgereiht waren.

Was war es nur, das Daniel Jackson in seiner Faszination bestärkte? War es wirklich so unglaublich interessant, minutiös Stein um Stein freizulegen? Den allgegenwärtigen Sand von den uralten Schriftzeichen zu pusten und diese dann abzuzeichnen und zu fotografieren? Warum fesselte es diesen jungen Wissenschaftler dermaßen?

Vielleicht fehlte Major Pelton als Soldat einfach das Verständnis für solch übertriebenem Perfektionismus, aber warum benötigte man zwanzig verschiedene Pinsel, um diesen verfluchten Sand von einem Felsen zu fegen, der schon weiß Gott wie viele Jahrhunderte allen möglichen Umwelteinflüssen standhielt?

Warum konnte nicht SG-1 selbst für Daniel den Leibwächter spielen? Diese Antwort konnte er sich ausnahmsweise einmal selbst geben - weil es eine freiwillige Mission des Wissenschaftlers war. Weil die anderen drei SG-1 Mitglieder Urlaub hatten und Dr. Jackson es in seiner Freizeit bevorzugte, auf einem fremden Planeten im Sand zu wühlen...

Endlich besinnte sich der Major und sah sich ernsthaft nach dem Archäologen um. "Dr. Jackson?", machte er sich schließlich bemerkbar. Als keine Antwort erfolgte, trat er in die Mitte der im Halbkreis angeordneten, teilweise zerbrochenen Felsquader. "Daniel!?", wiederholte er genervt. Mochte man es eine durch jahrelanges Training erworbene Intuition nennen, jedenfalls machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit. Eine unbestimmte Ahnung überkam den Anführer von SG-12, dass sich dieser Planet doch noch als Gefahrenquelle entpuppen könnte.

Plötzlich mischte sich noch ein anderes Gefühl hinzu - die Gewissheit, nicht mehr allein zu sein.

Die Sinne des Soldaten waren sofort bis aufs Äußerste geschärft. Seine Augen suchten die karge und konturlose Umgebung ab. Nichts deutete auf eine Veränderung hin, und doch fühlte sich Pelton beobachtet. Als würde sich ein Schatten hinter ihm aufbauen. Der Major schluckte. "Jackson?", rief er schwach und erkannte selbst, wie unsicher seine Stimme klang.

Plötzlich glaubte er, einen Schatten gesehen zu haben, der unglaublich schnell von einem Steinquader zum nächsten gehuscht war. Oder hatten ihm seine übersensiblen Sinne nur einen Streich gespielt? Er zwang sich, ruhig zu bleiben, und trotzdem drang ihm der Schweiß aus allen Poren. Seine Hand glitt zu der Zat-Waffe, die sie alle auf dieser Mission gegen das schwere Maschinengewehr eingetauscht hatten. Zitternd schloss sich seine Rechte um den beruhigend kühlen Griff und löste sie geräuschlos aus der Halterung.

Erst in diesem Moment entdeckte er die großen, unnatürlich anmutenden Fußspuren hinter den Felsen, aber gleichzeitig beschlich in die Ahnung, dass es bereits zu spät war, daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen...

~o^o~

Der Mensch hatte ihn noch nicht gesehen, und doch spürte es, dass seine Anwesenheit nicht länger unbemerkt war. Anders als der andere Mann hatte dieser hier eine Waffe bei sich. Schnell sendete es diese neue Information an seine Brüder und Schwestern, die ebenfalls in ihren Verstecken lauerten und den Menschen beobachteten. Witternd hob das Wesen die empfindliche Schnauze in die leichte Brise, die ihm den erregenden Duft des Menschen zutrieb. Es war ein Geruch von purer Angst und es belebte seine Sinne. Zum zweiten Mal an diesem Tag kam er in den Genuss, diesen erregenden Duft einzuatmen. Es blähte die Nüstern und genoss den wohligen Schauer, der durch seinen sehnigen Körper schoss. Tagelang war die Gruppe durch den heißen Wüstensand gezogen, auf der Suche nach Nahrung. Das Leben war unbarmherzig und hart, seit die Menschen auf die Nordhalbkugel des Planeten gezogen waren. Auf die Seite, die seiner Spezies unzugänglich war und dessen Nahrungsreichtum ihnen verwehrt blieb.

Im nächsten Augenblick gab der Anführer der Gruppe das Zeichen zum Angriff. Der Angstgeruch war zu einem stimulierenden Geruchsorkan angestiegen und versetzte die Wesen in einen Trancezustand. Gehorsam nahm der junge Krieger seine übliche Angriffsposition ein und, auf einen leisen Ton des Anführers hin, stürzten die fünf Wesen sich auf den Menschen, dessen Augen sich in grenzenloser Panik weiteten, bevor das Gewicht ihrer Körper ihn auf den heißen Wüstenboden drückte. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung rammte der Anführer dem wehrlosen Mann seine Kieferzangen in die Kehle, woraufhin die Schreie des Menschen sich in ein Gurgeln verwandelten. Schließlich verstummte die Beute und ihre Muskeln erschlafften.

Demütig senkten die anderen vier Wesen die Köpfe, als der Anführer einen gutturalen Triumphschrei ausstieß. Dann schleppten sie den leblosen Leib in die Höhle, welche bereits das gelähmte erste Opfer enthielt. Sie hatten nicht die Zeit gehabt, sie zu töten und zu verzehren. Aber Geduld war etwas, dass seine Spezies gut kannte. Drei Menschen waren noch da draußen, und es würde ein leichtes werden, auch sie zu überwältigen.

weiter: Kapitel 2
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