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Charlie lebt! von moth-to-flame

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CHAPTER FOUR

same time

somewhere on the freeway

so much pain

nobody can say why

so many tears though we try not to cry

nothing here can save us now

why is life

like a fist full of sand

why's it seem to slip from my hand

nothing here can save us now

but

further down the road is the answer to the question

further down the road even though we just can't see

further down the road is the answer to the question

further down the road

refugee

we breathe a sigh

and think the worst's behind

wrong again, someone pressed the "rewind"

nothing here can save us now

and everything we need

we cannot find

could it be that we all are born blind

nothing here can save us now

further than the road

there will be loving arms just waiting there to

give sanctuary

Cae Gauntt

Jack O'Neill starrte hinter dem Lenkrad seines Jeeps vor sich auf die Straße. Sein Blick glitt in die Ferne. Der Freeway zog sich hier draußen schnurgerade durch die wüstenähnliche Landschaft, die nur hier und da durch einsame Sträucher und andere genügsame Vegetation unterbrochen wurde. Es war bereits Abend geworden, ohne dass er es gemerkt hatte, schließlich war er auch schon seit geraumer Zeit unterwegs. Die Sonne verschwand am Horizont und die Straße schimmerte unter den letzten Sonnenstrahlen. Er erinnerte sich daran, was Charlie einmal gesagt hatte, als er das erste mal bewusst einen Sonnenuntergang miterlebt hatte. "Dad? Die Sonne kommt doch morgen wieder, oder? Es sieht aus als würde sie von den Bergen dort drüben aufgegessen.". Er hatte damals gelacht und sein Sohn hatte ihn nur verwirrt und mit großen Augen angesehen. Jack lächelte wehmütig.

Er hatte sich in sein Auto gesetzt und war dem Stargate, dem Militär und allen anderen Verpflichtungen einfach davongefahren. Alleine. Nur er und sein Schatten. Er fühlte sich tot, tief in seinem Herzen und nur der Schmerz der Einsamkeit ließ ihn wissen, dass er noch am Leben war. Wenn er so auf die schier unendlich weiterführende Straße, die am Horizont rötlich schimmerte, schaute, dachte er, ob nicht am Ende so einer Straße die Antwort auf all seine Fragen, die Lösung all seiner Probleme lag. Es war so einsam, so wunderschön. Er betrachtete wieder einmal das weiße Blatt Papier, das neben ihm auf dem Beifahrersitz, mit seiner Oakley Sonnenbrille beschwert, lag.

Die Adresse stammte von irgendwo aus Vancouver, Kanada, und er würde nicht eher ruhen können, als dass er nicht herausgefunden, wer oder was sich dort befand. Jack seufzte tief und fuhr dem Sonnenuntergang entgegen...

one hour later

SGC

"Er befindet sich definitiv nicht mehr auf dem Stützpunkt!", erklärte Sergeant Christian dem General. Dieser warf Sam einen besorgten Blick zu, den sie nur erwidern konnte.

"Ich werde zur Oberfläche fahren und die Wachmänner fragen, ob sie ihn gesehen haben!", bestimmte sie kurzerhand und Hammond nickte nur beifällig. Daniel und Teal'c folgten ihr zu den Aufzügen.

Nach zwei Minuten Fahrt im Lift kamen die drei oben an und Sam sprintete sofort zum Wachposten.

"Major?", richtete sich einer der beiden, Captain Wood, an die junge Frau. "Haben Sie Colonel O'Neill gesehen?", fragte sie ein wenig außer Atem. "Ähm...ja, er ist schon heute Mittag mit seinem Jeep weggefahren, er hat gesagt, er will heute noch einen trinken...", murmelte der Gefragte und musterte sie von oben bis unten. "Wieso? Suchen Sie ihn?", addierte Captain Wood.

Sam runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie bedankte sich beiläufig und ging drehte um. "Wissen Sie zufällig, wohin er immer einen trinken geht?", fragte Sam noch, als sie sich noch einmal umdrehte. "Das Lokal heißt Mori's...es ist...", begann er und wunderte sich erneut, warum sie das unbedingt wissen wollte, er verkniff sich seine Fragen aber. Sam unterbrach ihn barsch: "Danke, ich weiß welches gemeint ist...", rief sie und rannte zu ihrem Auto, einem alten Ford Scorpio, den sie schon seit Urzeiten ihr Eigen nannte. "Sam, was wollen Sie machen? Sie können doch nicht einfach...?", rief Daniel vorwurfsvoll, der am Aufzug gewartet hatte und soeben Sams Absichten begriff. Doch Carter hatte bereits den Zündschlüssel gedreht und den Wagen gestartet. Sie hatte nicht eine Sekunde gezögert, schließlich wusste sie jetzt ja, wo er war und konnte ihm helfen. Hoffentlich hatte er nicht vor, sich zu betrinken, aber genau das befürchtete Sam. Mit sorgenvoller Miene lenkte sie das Auto aus dem Areal auf den Freeway.

"WAS?", schrie Hammond erbost, als Daniel ihm so vorsichtig wie möglich Sams Verhalten erklären wollte. "Sie ist ihm nachgefahren?", versicherte sich der General noch einmal, weil er es einfach nicht glauben wollte. Daniel nickte nur ergeben, er konnte nichts mehr zu ihrer Verteidigung vorbringen.

Hammond konnte sich auf das Verhalten seines Majors einfach keinen Reim machen. Sie war immer so pflichtbewusst und befolgte normalerweise alle Befehle.

same time

Freeway

Sam schaltete die Scheinwerfer des Fords ein, um einen besseren Blick auf den Asphalt, der nun in der Dämmerung fast wie ein unendlich tiefes Loch, das mitten in der Landschaft gähnte, aussah. Das Licht der beiden Scheinwerfer zauberte wabernde Schatten an die verfallene Holzwand eines Schuppens, der auf einem gerade erst gepflügten Feld, an dem Sam mit ein wenig zu hoher Geschwindigkeit vorbeifuhr, irgendwie verloren aussah. Die lauernden Schatten sahen aus wie pirschende Tiere, die sich auf einen unmittelbar erfolgenden, strategisch gut geplanten Angriff vorbereiteten und im nahen Dickicht geduckt hielten.

Sie war seit etwa einer halben Stunde auf dem Weg durch diese gottverlassene Gegend und konnte endlich am Horizont ein paar Lichter der nächsten Kleinstadt sehen. Ungefähr hundert Meter voraus müsste sich die Abzweigung zu Mori's befinden, die Jack also bevorzugte. Sam verlangsamte ihr Tempo und blinkte, obwohl sie sicher war, dass keine Wagen hinter ihr waren.

Sie parkte das Auto direkt neben dem Eingang, indem sie sich in eine winzige Parklücke zwängte und musste in ihrer Hektik beim Aussteigen aufpassen, um das Auto neben dem ihrigen nicht zu beschädigen. Sie konnte Jacks Wagen nirgendwo entdecken, aber vielleicht war er auch schon wieder weg?

Endlich öffnete sie die Tür des schäbigen kleinen Lokales und wunderte sich, wie so eine kleine Bar hier vor der Stadt eigentlich überleben konnte, als sie die wenigen Personen sah, die an der Bar und an vereinzelten Tischen mehr oder weniger herumlungerten. Sie ließ ihren Blick einmal in die Runde schweifen, konnte Jack aber nirgendwo entdecken. Sie ging zur Bar, an der ein untersetzter, nicht mehr ganz nüchterner Mann mit langen, fettigen Haaren stand und sich mit kehliger Stimme einen Whiskey bestellte, der sicher weder sein erster, noch sein letzter war. Sam seufzte und versuchte den Barkeeper auf sich aufmerksam zu machen, indem sie ihm winkte. Sie schaute sich noch einmal um. Vergilbte Vorhänge und ein uralter, wahrscheinlich ausgedienter Wurlitzer stachen ihr ins Auge. Die Luft stank nach abgestandenem Bier und Männerschweiß. Sam rümpfte angewidert die Nase und fragte sich, wie man nur soweit sinken konnte, jeden Tag hierher zu kommen und sich von diesem grauenhaften Fusel, der hier wahrscheinlich ausgeschenkt wurde, volllaufen zu lassen. Im Hintergrund hörte sie ein Lied von Frank Sinitra, das ganz und gar nicht hierher passte.

"Na Süße, suchst du was?", fragte der widerliche Kerl an der Bar, grinste und emblößte dabei zwei Reihen nicht mehr ganz vollständiger, gelber und schwarzer Zähne. Samantha reagierte nicht darauf.

"Kann ich dir helfen?", fragte nun der Barmann nur unwesentlich freundlicher.

"Ja, ich bin Major Samantha Carter.", begann sie und machte eine Pause, um die Bedeutung ihres militärischen Ranges außer Frage zu stellen. "Und...weiter?", sagte der Barkeeper, der ein schmales, kantiges Gesicht und kurzgeschorene Haare hatte, unbeeindruckt weiter und lehnte sich über die Theke.

Es war offensichtlich, dass diese Kneipe nicht oft Frauenbesuch erhielt.

Seine hechtgrauen Augen stachen sich in die tiefblauen der jungen Astrophysikerin und sie ekelte sich plötzlich vor dem ganzen Ort hier und fragte sich, was Jack wohl daran so toll fand. Wahrscheinlich fand er hier, was er in der Basis nicht fand. Unordnung, grobe Umgangsformen und Gleichgültigkeit, Unbeschwertheit. Trotzdem erinnerten sie die Kerle hier an Leben, die schiefgegangen waren, an Menschen , die es nicht geschafft hatten, ihr Leben zu meistern, es zu etwas zu bringen.

"Kennen Sie einen Mann namens O'Neill?", fragte sie weiter und suchte in den Augen des Fremden vergeblich nach Wärme.

"O'Neill...Jack O'Neill?", fragte dieser zurück.

Sam nickte.

"Ja, der kommt öfter hier her, wenn es mal ein mieser Tag war. Aber in letzter Zeit eher selten, scheint wohl an einer bestimmten Frau zu liegen, die mit ihm zusammenarbeitet, er erzählt oft von ihr.", schaltete sich plötzlich wieder der andere Kerl ein, der nun auf der Theke lehnte und begann, Sam gierig von oben bis unten zu mustern. Sam dachte über seine Worte nach, aber schenkte ihnen wenig Bedeutung, wenn ein Mann betrunken war, erzählten doch alle das gleiche...oder?

"War er heute hier?", hakte Sam weiter nach.

"Hören Sie, Ma'am, ich weiß ja nicht weshalb Sie ihn suchen, aber er ist bei weitem nicht mein bester Kunde und auch wenn sie es kaum glauben wollen, ich habe viele Kunden und ich kann nicht immer sagen, wer wann kommt und geht. Wir erhalten hier selten solch hohen Damenbesuch, verstehen sie, Lady, das hier ist kein Platz für das schwache Geschlecht...", sagte er abfällig. Sam lachte verächtlich.

"Jay war heute kurz hier, er schien ziemlich bedrückt, hat mir ein Bier spendiert!", sagte der eine Kerl wieder. "Jay?", fragte Sam ungläubig und runzelte die Stirn. "Ja, Jack. Eigentlich Jack, alle nennen ihn Jack, aber ich sag' Jay zu ihm. Er ist n' dufter Bursche, wenn Sie wissen was ich meine..."; addierte er. "Hören Sie auf Jimmy, er ist unser Philosoph...", witzelte der Barkeeper und lachte kehlig. Jimmy grunzte nur kurz und Sam sah angewidert zwischen den beiden hin und her.

"Hat er etwas zu dir gesagt? Wo er heute noch hin will oder Ähnliches?", hakte sie wieder nach. Der Mann schien zu überlegen, so gut es in seinem trunkenen Zustand ging. "Mhm, schätze nicht, doch halt...er sagte, er müsste in Vancouver noch was erledigen und deshalb blieb es bei unserem einen Bier, hat mich auch gewundert, ist schließlich ne' ganz schöne Strecke.", schloss er grübelnd. Sam runzelte wieder die Stirn. "Vancouver, Kanada?", fragte sie erneut.

"Keine Ahnung, aber ich kenne sonst kein Vancouver...was nichts heißen soll, Ma'am.", gab er zu und Sam lächelte gequält. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was konnte O'Neill in Vancouver wollen? War es das, was er ihr heute morgen sagen wollte, als sie von Hammond gestört wurden?

"Wie lange ist das her?", fragte sie wieder.

"Keine Ahnung, aber noch nicht sehr lange.", lallte der Mann wieder. Sam drehte sich um und bedankte sich mit einem Murmeln. Jimmy sah der jungen Frau lüstern nach und gab ihr plötzlich einen Klaps auf den Hintern, ohne dass es ihm bewusst war, was er eigentlich da tat. Carter wirbelte herum und gab ihm eine saftige Ohrfeige.

Ohne mit weiteren Worten Zeit zu verlieren, rannte sie aus dem muffigen Lokal und stieg in ihr Auto, um eine rasante Fahrt auf dem Freeway Richtung Norden aufzunehmen.

Sie schaltete das Radio an, konnte sich jedoch nicht auf die gespielte Musik und die Ansagen des Moderators konzentrieren. Sie ließ die Gespräche in der Bar vor ihrem geistigen Auge Revue passieren.

...in letzter Zeit aber nicht mehr, scheint wohl an der Frau zu liegen, mit der er zusammenarbeitet, er erzählt sehr viel von ihr , hörte sie den Mann im Lokal sagen. Vor ein paar Minuten hatte sie dieser Bemerkung wenig Aufmerksamkeit geschenkt, aber jetzt dachte sie ernsthaft darüber nach, ob vielleicht sogar sie selbst gemeint sein könnte...aber wahrscheinlich interpretierte sie viel zu viel da hinein. Es arbeitenden zwar nicht sehr viele weiblich Soldaten in der Basis, aber immerhin war die Auswahl in dieser männerdominierten Sparte in den letzten Jahren drastisch gestiegen.

Sie fragte sich ernsthaft, wer oder was den Colonel so in Aufruhr versetzen konnte. Er war normalerweise nicht der Typ von Mensch, der sich schnell aus seiner Ruhe bringen ließ.

Plötzlich kam Samantha eine zündende Idee – ein Geistesblitz. Vielleicht hatte Jack sein Handy mitgenommen. Es war nur eine minimale Chance, weil er nicht sehr angetan von Mobiltelefonen war, das wusste sie, aber in Anbetracht der Situation...einen Versuch war es wert. Dummerweise hatte sie selbst ihr Handy in der Basis liegen lassen. Sie beschleunigte ihr ohnehin schon nicht gerade langsames Tempo und raste in Richtung nächste Kleinstadt – zu einer Telefonzelle. Ihr überstürzte Aufbruch vom Stargatecenter war unüberlegt. Sie trug noch ihre Uniform und hatte ansonsten nicht viel dabei.


weiter: Kapitel 5

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