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A grizzly, a tent and a snorin' Daniel... von moth-to-flame

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Kapitel 2

zwei Tage später

Die Sondendaten hatten keine Anzeichen jeglicher Gefahren im Umkreis des Sternentores auf PX1689 ergeben und so stand SG1 versammelt im Gateraum und blickte einmal mehr ehrfürchtig auf den Ereignishorizont des sich etablierenden Wurmloches.
"Auf geht's, Campingfreunde!", scherzte Jack und scheuchte seine Untergebenen durch das Tor.

Mit einem schlürfenden Geräusch schloss sich der Durchgang hinter ihnen und die Vier erkundeten die unmittelbare Umgebung.
Teal'c und Jackson untersuchten noch einmal die von der Sonde bereits gefilmten Ruinen, die irgendwie an ein verfallenes Steinbauwerk erinnerten und O'Neill und Carter sicherten den Umkreis des Stargates und Sam nahm ein paar Bodenproben. "Keine Zeichen von Goau'ld Aktivitäten, Sir!", meldete Carter.
"Das wollen wir doch hoffen...", murmelte Jack.
Die beiden waren hinter einem Hügel verschwunden und sahen auf eine weite freie Fläche, die nur ab und zu durch strauchartige Gewächse aufgehellt wurde.
"Sieht ganz nach einer Geröllwüste aus.", kommentierte Jack die karge Aussicht.
Carter nickte.
Daniel und Teal'c hatten sich nun ebenfalls neben den beiden Air-Force Offizieren eingefunden.
Jack hatte sein Fernglas gezückt und starrte damit in die unendlich erscheinenden Weite.
Er reichte es weiter an Carter. "Sehen Sie auch, was ich sehe?", fragte er.
Sam sah ihn verwirrt an, nahm dann aber den Feldstecher und fokussierte den Horizont. Tatsächliche entdeckte sie einen breiten grünen Streifen, der sich in einiger Entfernung fast unsichtbar für das freie Auge abzeichnete.
"Ja, Sir, das sieht aus als ob dort ein Wald wäre.", sagte sie und Jack nickte.
"Wie viele Kilometer sind das ungefähr?", schaltete sich Daniel ein.
"Etwa ein Tagesmarsch von hier!", meldete sich der Jaffa und erntete ein paar staunende Blicke. "Erstes Ausbildungsjahr aller Jaffa-Krieger!", erklärte er ruhig. "Okay, wir errichten hier das Basiscamp. Morgen früh brechen wir auf, vielleicht finden wir ja jemanden, der mir diese Zeichen hier übersetzt.", bestimmte Jack und deutete auf die kryptischen Symbole auf einem der Steine, die Daniel stolz mit sich herumtrug und mit Argusaugen bewachte.
"Carter, Sie helfen mir. Daniel, informieren Sie den General über unser Vorhaben. Teal'c, du...kannst dir auch ein Zelt schnappen."

Etwa eine Stunde später stand das Basiscamp mit allem Drum und Dran.
Daniel studierte Stein um Stein, im Gepäck Teal'c, der ihm interessiert über die Schultern schaute. Jack hatte sich in sein Zelt zurückgezogen und Sam wusste nichts mit ihrer Zeit anzufangen. Sie hatte die Bodenproben untersucht und kein neues Naquada gefunden, anscheinend waren die ersten Proben nur ein Glückstreffer gewesen. Schließlich setzte sie sich auf einen großen Stein und putzte ihre Waffe.
"Hey!", meldete sich ein ziemlich fertig aussehender Daniel hinter ihr. Sam, die gerade noch gelangweilt gegähnt hatte, lächelte kurz.
"Wo ist Teal'c?", fragte sie den jungen Wissenschaftler. "Er ist ganz fasziniert von diesen fremden Schriftzeichen...PUH... Ich brauch eine Pause...", seufzte er, zückte seine Feldflasche und nahm gierig ein paar Schlucke.
"Langweilig?", bemerkte er so nebenbei.
"Allerdings.", bestätigte Sam.
Daniel setzte sich neben sie auf den Boden. "Wo ist Jack, fragte nun der Archäologe.
Sam zuckte die Schultern. "Er sitzt schon seit Stunden in seinem Zelt, wahrscheinlich will er für sich alleine sein. Er ist so seltsam. Irgendwie in sich gekehrt und abwesend. Seit er von seinem Urlaub zurück ist. Natürlich versucht er es mit Scherzen zu überspielen. Aber das macht er immer, und wenn man ihn ein bisschen kennt, weiß man, dass das nur Fassade ist", sagte sie leise.
Daniel schien kurz nachdenklich zu sein und nickte. "Natürlich stimmt das, aber da gibt es noch einen anderen Grund für sein Verhalten in den letzten Tagen, der mir auch erst jetzt wieder in Erinnerung kommt. Übermorgen vor genau 5 Jahren ist Charlie...gestorben. Und sein Aufenthalt in ihrem Urlaubshaus in Minnesota macht das ganze wahrscheinlich nur noch schlimmer für ihn...", raunte Daniel mit tiefer Stimme.
Sam senkte betrübt den Kopf. "Das wusste ich nicht. Aber er...", begann sie.
"...redet nicht mit uns darüber.", schloss Daniel. Sam nickte leicht.
"Ich möchte ihm so gerne helfen. Aber er lässt niemanden an sich heran.", flüsterte Sam fast unhörbar.
"Ich glaube, bei Ihnen liegt der Fall anders.", negierte Jackson.
"Was soll das heißen?", fragte sie verblüfft. "Na ja, ich meine...Jack verhält sich generell anders, wenn Sie in der Nähe sind, Sam. Er hat so eine bestimmte Art, Sie anzusehen."
"Das bilden Sie sich ein. Sie sind verrückt, Daniel.", stritt sie ab.
"Ach ja? Ich traue mich zu wetten, umgekehrt sieht es genauso aus.", neckte Daniel.
"Daniel! Sie...haben recht.", gab Sam zögernd zu. Daniel grinste.
"Sie sollten einfach mal versuchen, mit ihm zu reden."; schlug er vor und seine Augen strahlten Zuversicht aus. Sam nickte und lächelte. "Danke, Danny. Ich werde es versuchen. Wenn es nur so einfach wäre, wie es klingt!".
Daniel nickte noch einmal und verschwand dann in dem Zelt, das er sich mit Teal'c teilte. Sie und Jack hatten je ihr eigenes Zelt, was sie prinzipiell für ziemlich unnötig hielt...

Am nächsten Morgen

Jack streckte seine steifen Glieder und blinzelte verschlafen in die Morgensonne, die wie ein riesiger Feuerball klar ersichtlich am Horizont aufgetaucht war und riesengroß erschien. Es war erstaunlich kühl für die Verhältnisse dieses Planeten und Jack leckte sich über die Lippen. Er wollte gerade die anderen wecken, als plötzlich hinter ihm ein tiefes Knurren zu hören war. Erschrocken drehte sich Jack um und sah plötzlich in die Augen eines der größten Bären, die er je gesehen hatte. Einer der zahlreichen Grizzlys, die ihm bei seinen Tripps durch die Wälder Nordamerikas schon über den Weg gelaufen waren, waren ein Witz dagegen. Das Fell des Tieres erschein beinahe schwarz und seine Augen waren kalt und stechend. Trotzdem erinnerte sich Jack an ein paar Ratschläge im Umgang mit Bären und verharrte stocksteif in seiner Position. Langsam, ohne jede hektische Bewegung ließ er seine Rechte zu seinem Maschinengewehr gleiten. Der Bär richtete sich schnüffelnd auf und Jack fragte sich, wo
zum Teufel das Mistvieh hergekommen war. Wahrscheinlich auf der Suche nach Nahrung aus dem Wald, den SG1 heute aufsuchen wollte.
Jack versuchte mit Bedacht auf Langsamkeit mehr Raum zwischen ihn und den Bären zu bringen. Der Bär ließ sich wieder auf alle Viere fallen und ging nun schnüffelnd um die Zelte herum. Jack nützte die Gelegenheit und schrie. "Carter! Teal'c, Daniel! Wir haben Besuch.", schrie er verzweifelt und der Bär grunzte verärgert.
Sofort sprang Carter aus dem Zelt und starrte das zentnerschwere Tier ungläubig an. "Sir!", rief sie aufgeregt. "Ich weiß!", schrie O'Neill zurück.
Der Bär erhob eine seiner Tellergroßen Pranken und zerfleischte mit einem Hieb die grüne Plane, die einmal Jacks Zelt gewesen war.
"So, das war's. Jetzt reicht es."; kommentierte Jack und zielte auf das Tier.
Mit einer gekonnt gezielten Salve streckte er das 2,50 Meter große Tier auf den steinigen Boden nieder.
Er wischte sich den Angstschweiß von der Stirn und stieß die Luft aus, die er die vergangene Minute über angehalten hatte.
"Das war knapp.", hauchte er.
Teal'c und Daniel waren mittlerweile auch aus ihren Zelten aufgetaucht und sahen ungläubig auf das tote Tier.
"Teal'c, hilf mir das Ding von hier weg zu bekommen.", sagte Jack und die beiden schleiften den Kadaver so weit wie möglich weg, um keine anderen Tiere anzulocken.
"Wenigstens haben wir jetzt einen Beweis, dass der Wald dort drüben ein funktionierendes Ökosystem ist.", sagte Sam. Jack warf ihr einen zweifelnden Blick zu. "Es scheint sogar ziemlich gut zu funktionieren, das ist das riesigste Bärenvieh, das ich je gesehen habe!", behauptete er und Sam runzelte die Stirn.

Nichts desto trotz machte sich das Team auf den Weg zu dem Wald und nahmen große Teile der Ausrüstung aus dem Basiscamp mit. Sie gingen den ganzen Tag über die staubige Steppe. Erst am späten Nachmittag erreichten sie endlich den Waldrand. Daniel stieß einen erschöpften Seufzer der Erleichterung aus und setzte sich erste einmal auf eine große Wurzel. "Okay, wir suchen uns einen Lagerplatz und belassen es für heute dabei.", bestimmte Jack.
"Ich werde ein Feuer machen, für etwaige andere bärige Überraschungen.", witzelte er.

Jack saß gedankenverloren am Lagerfeuer und starrte mit leerem Blick in die züngelnden Flammen. Er dachte wieder einmal an Charlie, wie so oft in den letzten Tagen. Morgen würden es genau fünf Jahre sein. Fünf Jahre war das Ganze schon her. Unglaublich.
Er stocherte abwesen mit einem Stock in der Glut herum. Daniel war schon schlafen gegangen, er war ziemlich erschöpft gewesen. Teal'c hielt irgendwo dort drüben in der undurchdringlichen Dunkelheit Wache und Sam...Sam?
In diesem Moment tippte jemand an seine Schulter.
"Hi Colonel. Darf ich?", riss ihn ihre Stimme aus den Gedanken.
Er nickte und sie setzte sich ihm gegenüber ans Feuer. Sie sah in fragend an, aber er schien mit seinen Gedanken Lichtjahre entfernt zu sein.
"Einen Penny für Ihre Gedanken, Sir...", murmelte sie. Er sah sie kurz an, richtete dann seinen Blick aber wieder auf das Feuer. Sam seufzte.
"Was ist los?", fragte sie sanft.
Jack schien kurz zu überlegen. "Ich frage mich gerade, wo ich heute nacht schlafen soll. Mein Zelt hat der Bär zum Frühstück verspeist.", lenkte er ab.
Sam lächelte zwar, wusste aber genauso gut wie er selber, dass es eigentlich etwas viel Schwerwiegenderes war, das ihn bewegte.
"Kein Problem, Sie können bei mir im Zelt schlafen.", sagte sie lächelnd und Jack grinste gequält.
Eine Weile herrschte Stille und auch Sam schien ziemlich fasziniert von den Flammen zu sein. Auch ihr Blick verlor sich darin. Schließlich brach sie jedoch das Schweigen. "Hey, was ist los mit Ihnen?", fragte sie erneut.
Wieder hob Jack den Kopf, aber dieses Mal sah er sie lange an, schwieg aber beharrlich. Sam wollte ihren Block schon wieder verlegen abwenden, als er plötzlich doch zu sprechen begann.
"Wissen Sie, morgen ist es genau 5 Jahre her, dass...dass Charlie gestorben ist.", sagte er leise und schloss kurz die Augen.
"Oh. Ich verstehe. Das ist sicher...sehr hart für Sie.", stammelte sie und suchte nach den richtigen Worten.
Er nickte zögernd. "Ich war in den 10 Tagen Urlaub in unserer alten Blockhütte und...ich glaube das war ein Fehler. Jedenfalls um diese Zeit des Jahres. Es erinnert mich zu sehr an ihn.", flüsterte er.
"Verstehe.", sagte sie und ihr fehlten wirklich die Worte.
Er sah ihr gedankenverloren in die Augen und sie erwiderte seinen Blick, bis sie sich verlegen abwandte.
Wieder herrschte eisiges Schweigen. "Wenn wir morgen nichts finden, kehren wir um. Ich habe keine Lust, mehr Zeit auf diesem Planeten zu verbringen als unbedingt nötig.", sagte Jack wieder gefasster und Sam nickte zustimmend.
Plötzlich gähnte sie herzhaft. "Tschuldigung", murmelte sie. Jack lächelte. "Ich bin auch müde, gehen wir ins...gehen wir schlafen.", sagte Jack und tadelte sich selbst für seinen kleinen Versprecher...ins Bett gehen, ja das würdest du wohl gerne, alter Junge, dachte er bei sich und gab sich einen gedanklichen Tritt in den Hintern.
Jack stand auf und Sam folgte seinem Beispiel. "Teal'c?", rief Jack mit gedämpfter Stimme. "O'Neill?", kam es lauter zurück.
"Willst du die ganze Nacht hier sitzen?", fragte er mitleidig und rieb sich verschlafen die Augen. "Das ist korrekt.", sagte der Jaffa-Krieger kühl und starrte weiter mit wachen Sinnen in die Dunkelheit.
"Wie hält er das bloß aus...", murmelte Jack uns sah Sam an, die nur die Schultern zuckte. Die beiden waren an Sams Zelt angekommen und Jack stand ein wenig verlegen davor. Sam öffnete den Reißverschluss und ging hinein. Wenigstens war es geräumig - für ein Zelt. "Kommen Sie schon, sonst beißen uns die Mosquitos.", scherzte Sam und machte eine einladende Geste. Jack ließ sich das nicht zweimal sagen.
Sam rückte die dünne Unterlage ein wenig in die Mitte und setzte sich, um ihre Schuhe auszuziehen. Jack entledigte sich auch seiner Stiefel und Uniformjacke und stand unschlüssig im Zelt. Sam legte sich hin und sah ihn abwartend an. Schließlich gab er sich einen Ruck und legte sich mit Abstand neben sie. Immerhin waren auch seine Matratze und Decke ein Raub der Bärentatzen geworden und sie beide waren erwachsene Menschen. Sam drehte ihm den Rücken zu, nicht bevor sie einen Teil der ohnehin schon knappen Decke über ihn gebreitete hatte. "Gute Nacht.", murmelte sie schlaftrunken. "Gute Nacht."; wiederholte Jack und fragte sich, wie er schlafen sollte, wenn die Frau seiner Träume nur Zentimeter von ihm entfernt lag? Er seufzte leise und rückte doch etwas näher an Sam, damit die Decke wenigstens seine Schultern berührte.
Stille trat ein, unterbrochen nur von einem steten Schnarchgeräusch aus dem Nachbarzelt. Plötzlich fing Sam ungehalten zu kichern an. "Daniel schlägt heute wieder einmal alle Rekorde, was?", raunte Jack mit tiefer Stimme und Sam bekam eine Gänsehaut. "Ja, das tut er. Jetzt weiß ich, warum Teal'c es vorzieht, die Nacht im Freien zu verbringen!", flüsterte sie und nun fing auch Jack zu lachen an. Es war erstaunlich, wie schnell ihn die Gegenwart dieser Frau von seinen wehmütigen Gedanken abbringen konnte...er hatte schon fast wieder vergessen, was für ein Tag morgen war.


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