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Rhiana von Selana

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Kapitel Bemerkung:
Inhalt: Auf Sheppard wird ein Mordanschlag verübt. Dr. Weir beauftragt Sergeant Bates den Täter zu finden.
7. Kapitel: Der Mordanschlag


Major John Sheppards Blick schweifte aufmerksam über die umliegende Landschaft. Seine Aufgabe und die der anwesenden Soldaten war es, die Damen und Herren Wissenschaftler vor jedweder Gefahr zu beschützen. Außer seinem Team, zu dem nun auch Rhiana gehörte, war noch das von Sergeant. Stackhouse hier. Der Planet war unbewohnt und Wraith waren diesmal auch nicht in Sicht.
Diese vampirhaften Wesen waren der Alptraum aller Menschen in der Pegasus-Galaxie und nun auch von der Expedition der Menschen von der Erde. Den ersten Angriff hatten sie erfolgreich abgewehrt und es so aussehen lassen, als wäre Atlantis vernichtet worden.
Johns Blick fiel auf Rhiana, die etwa 200 m von ihm entfernt stand und ihm hin und wieder einen bezaubernden Blick zuwarf, ohne dabei jedoch ihre Wachsamkeit zu vernachlässigen.  
Der Rundblick beruhigte den Major. Über den Ruinen der alten Antiker-Stadt ging gerade eine der Sonnen unter und übergoss die Gemäuer mit blutrotem Licht. Das Licht auf diesem Planeten war intensiver, denn das System besaß zwei Sonnen, eine rot, die andere blau. Die rote Sonne war näher am Planeten und deshalb war der Himmel oft mit einem Rot-Ton überzogen. Die Schwerkraft war leicht höher als gewohnt, was das Gehen etwas anstrengender machte. Den gut trainierten Soldaten machte das nichts aus, doch bei manch einem der Wissenschaftler sah Sheppard, dass dieser sich müde über die Stirn fuhr. Vielleicht war es Zeit abzubrechen und nach Atlantis zu gehen. Morgen war ein weiterer Tag, an dem gearbeitet werden konnte.
Sheppard ging entschlossen zu Dr. Janus Martinez hinüber, der diese Mission zur Erforschung der alten Antiker-Ruinen leitete. Martinez stammte aus Mexiko und sein Fachgebiet war die Sprache und die Technik der Antiker. Außerdem besaß er das Antiker-Gen. Martinez war nicht seit Anfang dabei, sondern mit der Daedalus nach Atlantis gekommen.
"Doktor, ich glaube es ist Zeit für heute abzubrechen", begann Sheppard das Gespräch.
Der große hagere Mann, Ende vierzig und mit durchdringendem Blick, sah ihn an. "Noch ist es hell, wir sollten die Zeit ausnützen. Oder langweilen wir Sie etwa?" fragte er und blickte Sheppard amüsiert an.
"Nein!" Sheppard schüttelte entschieden den Kopf. "Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als hier herumzustehen, auf die Bäume, Wiesen und zusammengefallenen Ruinen zu blicken und den Hintern von euch Wissenschaftlern zu bewachen."
Martinez lachte laut auf. Er war schon öfters auf Missionen mit Sheppard gewesen und liebte dessen Humor. Der Doktor warf einen Blick auf Rhiana, die immer noch auf ihrem Platz stand. "Alles wäre einfacher, wenn Miss Remors Leute kooperativer wären."
"Rhianas Leute sind sehr verschlossen, arrogant und voreingenommen. Ein bisschen wir unser guter Dr. McKay."
Erneut lachte Martinez auf. "Sie gefallen mir, Major."
"Danke, nun die Tengwar sind Antiker in direkter Linie und halten uns normale Menschen für minderwertig. Nur weil ich zufällig das Antiker-Gen besitze, waren sie überhaupt bereit, mit uns zu reden. Ihre Technik mit uns zu teilen, kommt für sie schon gar nicht in Frage."
"Zufällig, Major? Ich denke nicht, dass Sie das Gen zufällig besitzen. Sie sind zu 100% ein Antiker."
Sheppard sah ihn nachdenklich an. "Auch Rhiana hat schon vermutet, dass es auf der Erde vielleicht doch noch Antiker in direkter Linie gibt und ich zu ihnen gehören könnte."
"Wirklich? Nun sehen Sie, ich vermute inzwischen dasselbe. Mein Gen und das aller anderen im Team ist lange nicht so fortgeschritten wie Ihres. Sie sind die absolute Ausnahme. Wir anderen beherrschen die Antiker-Technik mit viel Übung, Sie aber brauchen nicht einmal nachzudenken. Alle Geräte reagieren automatisch auf Sie. Was wissen Sie über Ihre Familie?"
Sheppard sah Martinez ärgerlich an: "Das sie meine Eltern sind und das sie mich schon als kleines Kind abgeschoben haben - von einer Schule zur anderen."
"Oder um Sie zu verstecken?"
"Verstecken? Vor wem?"
Martinez zuckte mit den Achseln. "Sie wissen nicht viel über Ihre Eltern, wenn Sie immer weg waren, oder? Vielleicht versteckten sie Sie vor einer Gefahr."
Sheppard sah den Mexikaner überrascht an. "An so etwas habe ich nie gedacht!"
"Es gäbe noch eine zweite Möglichkeit."
"Nämlich?"
"Das Sie falsche Erinnerung über Ihrer Kindheit haben, Major!"
"Nun hören Sie aber auf, Doktor! Was interessiert Sie überhaupt meine Kindheit und meine Eltern? Und müsste ich nicht wissen, ob in meiner Erinnerung herumgepfuscht wurde?"
"Nein, für diesen Zweck wurde die Erinnerung ja gelöscht, aber es gäbe eine Möglichkeit versteckte Erinnerung hervorzuholen."
"Hypnose? Nein, ich lasse niemanden in meinem Geist herumwühlen."
"Und wenn man das schon getan hat? Möchten Sie nicht die Wahrheit wissen?"
"Ich kenne die Wahrheit, Doktor! Überhaupt, haben Sie nicht noch was in den Ruinen zu untersuchen?" fragte Sheppard in so lautem Ton, dass sich die anderen Team-Teilnehmer nach ihnen umdrehten.
Martinez Gesicht versteinerte, dann sagte auch er lauter als üblich: "Sicher, das habe ich! Trotzdem möchte ich Sie bitten, über alles nachzudenken." Damit ließ der Mexikaner einen nachdenklichen Sheppard zurück.
Die restliche Zeit ihrer Mission dachte er darüber nach, was Martinez zu ihm gesagt hatte. Als die Wissenschaftler endlich ihre Arbeit einstellten und das Signal gaben, für heute fertig zu sein, war er immer noch tief in Gedanken versunken. Fast automatisch und ohne darüber nachzudenken, gab er den Befehl zur Heimkehr.
Rhiana trat neben ihn und musterte ihn aufmerksam. "John! Was ist los?"
"Was?" Er schreckte auf.
"Ich kenne diesen Gesichtsausdruck."
"Es ist dieser Dr. Martinez. Er möchte mich einer Hypnose unterziehen, weil er glaubt, dass in mir versteckte Erinnerungen an meine Kindheit sind. Oder noch schlimmer, er denkt ernsthaft, dass ich sogar falsche Erinnerungen haben könnte."
"So etwas kann man leicht nachprüfen", meinte Rhiana.
"Sicher kann man das."
"John, was, wenn er nun recht hat?"
Sheppard blickte Rhiana entgeistert an. "Du glaubst das wirklich? Aber ich lasse mich nicht in Hypnose versetzen."
"Es gäbe eine andere Möglichkeit. So eine Art Geistverschmelzung."
"Hast du dir eine Star Trek-Serie über Vulkanier angesehen?"
"Ich weiß nicht, was du damit meinst, John, aber wir Antiker besitzen die Fähigkeit in die Gedanken anderer einzudringen. Aber das tun wir nur im äußersten Notfall, denn so ein Vorgang ist sehr persönlich, denn jeder Gedanke des anderen wird dem anderen offenbart. Nur Personen, die einander bedingungslos vertrauen, tun so etwas überhaupt."
"Ich vertraue dir bedingungslos", sagte Sheppard.
Rhiana war gerührt. "Dann bist du einverstanden?"
"Gib mir noch etwas Bedenkzeit, ja?"
"Soviel du möchtest, Liebster", sie nahm seine Hand und drückte sie fest. "Nur, wenn du bereit bist, werde ich es machen."
Inzwischen waren alle Wissenschaftler am Tor angekommen. Es wurde auch höchste Zeit, denn die Nacht brach mit riesigen Schritten herein und mit der Dunkelheit zog ein kalter Wind auf und brachte Regen mit sich. Es wurde sehr ungemütlich.
Schnell gab Sheppard den Befehl Atlantis anzuwählen und wenig später waren alle wieder zu Hause.
In Atlantis war es erst Mittag. Dr. Weir stand am Tor und begrüßte sie. "Wie ist es gelaufen?"
"Wie üblich", sagte Sheppard brummig.
"Nun gut", meinte Weir lächelnd. Sie wusste wie sehr der Major solche Missionen liebte. "Das Briefing ist in zwei Stunden."
"Das gab allen Zeit sich frisch zu machen und etwas zu essen. Die anschließende Besprechung war reine Routine und jeder war froh, als sie entlassen wurden. Rhiana und John beschlossen sich etwas auf ihren Balkon zu setzen. Er lag am Westpier, abseits der bewohnten Bereiche, aber leicht mit einem Transporter zu erreichen. Sie hatten ihn durch Zufall entdeckt und beschlossen, hier etwas Abgeschiedenheit für sich zu finden.
Als sie vor dem Transporter standen, bemerkte Rhiana zu ihrem Ärger, dass sie etwas vergessen hatte. "Geh schon vor", sagte sie zu Sheppard. "Ich komme gleich nach."
"Was hast du denn vergessen?" fragte er neugierig.
"Es ist eine Überraschung für dich", sagte Rhiana nur.
"Nun, wenn das so ist, aber beeile dich."
"Das werde ich", versprach Rhiana und ging schnell davon.
Sheppard sah ihr einen Augenblick lächelnd hinterher, drehte sich dann um und betrat den Transporter. Er brachte ihn dicht an sein Ziel. Der Balkon war nur 20 m entfernt und der Turm war nur ein Drittel so hoch wie der Stargate-Turm und lag direkt am Ozean. Er trat ins Freie und blickte sich um. Der Geruch nach Salzwasser lag in der Luft und ein leichter lauer Wind fuhr durch sein dunkles Haar.
Am Fuß des Turmes lag ein verlassenes Pier und John fragte sich unwillkürlich, wie es hier wohl zur Zeit der alten Atlanter zugegangen war. Ob sich in einem der vielen noch nicht erforschten Hangare wohl noch Boote befanden? Diese Möglichkeit war nicht von der Hand zu weisen und musste in nächster Zeit in Augenschein genommen werden. Sein Blick fiel über das ruhige Wasser. Kein Wölkchen trübte den Himmel, und neben dem Geruch nach Salzwasser roch er noch einen fremdartigen Duft, den er nicht einordnen konnte. Das erinnerte Sheppard daran, dass sie sich auf einem fremden Planeten aufhielten. Er hatte sich schon so an Atlantis gewöhnt, dass er sich hier inzwischen zu Hause fühlte und ihm das Leben, das er auf der Erde geführt hatte, fast schon fremdartig vorkam.
John dachte an das Festland und die dort lebenden Athosianer. Auch an die weißen Strände, die es dort gab. Er würde Rhiana einladen mit ihm dort Urlaub zu machen. Sie konnten schwimmen gehen, tauchen und vielleicht würde er ihr sogar das Surfen beibringen.
Wenn er sich umdrehte, konnte er am äußersten Blickrand die große Plattform erkennen, auf der die Daedalus gelandet war. Es war die größte Landeplattform, wo früher sicher die größeren Antiker-Schiffe geparkt hatten. Sie war gerade groß genug für das Erden-Schlachtschiff.
Eine Bewegung ließ ihn hochblicken. Dem Balkon gegenüber befand sich ein weiterer Turm, genauso hoch wie der, auf dem er stand. Dort glaubte er etwas gesehen zu haben. Aufmerksam blickte er hinüber, doch als sich nach einiger Zeit nichts rührte, glaubte er sich getäuscht zu haben. Wer sollte sich dort auch aufhalten? Der Turm gehörte noch zum unerforschten Gebiet und dort war auch im Moment kein Suchteam im Einsatz.
Sheppard blickte auf die Uhr. Wo blieb nur Rhiana? Er beschloss nach ihr zu sehen und drehte sich um. Das rettete ihm das Leben. Die Kugel, genau auf sein Herz gezielt, verfehlte dieses knapp. Durch die Wucht des Einschlages der Kugel wurde er zu Boden geschleudert. Er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust und am Kopf, den er beim Sturz hart anschlug und verlor das Bewusstsein.
Der versteckte Schütze auf dem Turm gegenüber hatte die winzige Bewegung des Majors nicht bemerkt und hielt sein Opfer deshalb für tot. Noch nie hatte er sein Ziel verfehlt. Zufrieden packte er das Gewehr in die Tasche und warf es über den Balkon, wo es augenblicklich im Meer versank. Niemand würde es je finden und keine Spur würde zu ihm führen, denn persönlich hegte er keinen Groll gegen den Major. Seine Auftraggeber würden mehr als zufrieden mit ihm sein.
Rhiana betrat den Balkon und rief: "John, hier bin ich! Tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber ...!" Sie verstummte, als sie Sheppards leblose Gestalt am Boden erblickte und das viele Blut um ihn herum. Das Päckchen in ihrer Hand fiel zu Boden. "John!"
Schnell eilte sie zu ihm und fühlte seinen Puls. Schwach, aber zu spüren. Ohne zögern aktivierte sie ihr Funkgerät, dass sie zum Glück bei sich trug. "Hier Rhiana Remor! Ich brauche ein medizinisches Notfall-Team zum Westpier, Turm 3 ... " Sie gab ihren genauen Standort durch.
"Hier, Weir", hörte sie in ihrem Funkgerät. "Rhiana, was ist passiert?"
"Es ist John! Er wurde angeschossen. Ich habe ihn auf unserem Balkon gefunden." Schnell erklärte sie auch Weir die Lage, während sie verzweifelt versuchte, den Blutverlust des Majors zu stoppen.
"Wo bleibt denn Beckett?" rief sie in das Funkgerät.
"Bin schon hier", sagte eine Stimme hinter ihr und Hände packten sie sanft, aber bestimmt und schoben sie von dem Major weg. Beckett und sein Team machten sich unverzüglich an die Arbeit. Carsons Gesicht wurde immer verschlossener und Rhiana bekam es mit der Angst zu tun. "Carson! Er schafft es doch, oder?"
Beckett beendete seine ersten Hilfemaßnahmen und befahl seinem Team dann, den Major auf die Krankenstation zu bringen. "Ich hoffe es, aber ich muss ihn sofort operieren."
Wie im Traum folgte sie Beckett durch den Korridor und betrat nach ihnen den Transporter. Vor der Krankenstation warteten schon McKay, Teyla, Dex und Weir  auf sie.
"Carson! Wie geht es John?" fragte Weir besorgt.
"Kann ich noch nicht sagen. Ich muss ihn schnellsten operieren. Sobald ich näheres weiß, informiere ich Sie. Doch nun lassen Sie mich bitte arbeiten."
Das sahen alle ein.
Weir zog Rhiana zur Seite. "Was genau ist passiert?"
"Das sagte ich doch schon. Ich habe ihn so gefunden."
"Warum? Wieso?" fragte Weir.
"Woher soll ich das wissen? Gehen Sie mir aus dem Weg! Ich möchte zu John!"
"Rhiana, Sie haben Carson gehört. Im Moment können Sie ihm nicht helfen", sagte Elizabeth. "Kommen Sie, wir möchten alles wissen. Jedes Detail kann wichtig sein."
Widerstrebend folgte Rhiana Weir in ihr Büro und erzählte nochmals alles genau, was passiert war.
"Es war also ein Mordanschlag", meinte Dr. Weir. "Wer sollte dem Major denn böses wünschen."
"Vielleicht jemand aus seiner Vergangenheit?" vermutete Rhiana und erzählte, was sie und John die letzten Stunden besprochen hatten. "Das alles ist nur reine Vermutung, aber ich sah, wie sich John und Dr. Martinez unterhielten. John war danach sehr verärgert."
"Rodney und auch Carson haben mir erzählt, dass Dr. Martinez sich ausgiebig über den Major erkundigt hat. Und er kam erst mit der Daedalus nach Atlantis", sagte Weir.
"Sie glauben der Doktor ist der Täter?" fragte Rhiana.
"Ich glaube gar nichts. Und deshalb werde ich eine genaue Untersuchung des Falles anordnen. Ich kenne auch den richtigen Mann dafür: Bates!"
"Aber hat es nicht zwischen dem Sergeant und John im letzten Jahr einige Differenzen gegeben?" fragte die junge Antikerin.
"Ja, aber keine, die einen Mordversuch auslösen würden. Bates und Sheppard mögen sich vielleicht nicht besonders, trotzdem würde jeder für den anderen sein Leben riskieren. Bates ist der richtige Mann." Elizabeth diskutierte nicht länger, sondern orderte Bates her.
Schon nach kurzer Zeit trat der junge Mann ins Büro. "Dr. Weir!" grüßte er knapp.
"Sergeant", begann Elizabeth. "Sicher haben Sie schon von dem Mordversuch an Sheppard gehört?"
"Ja, Madam, aber wenn Sie mich verdächtigen, ich habe ein einwandfreies Alibi. Als der Mordanschlag geschah, saß ich im Casino. Jeder dort kann es bezeugen."
"Ganz ruhig, Sergeant! Niemand verdächtig Sie, im Gegenteil, ich möchte, dass sie den Mordanschlag untersuchen. Finden Sie den verdammten Hundesohn." Elizabeth war es egal, dass die anderen sie wegen dieses Ausdruckes erstaunt ansahen.
Der Anschlag auf das Leben des Majors schien sie sehr getroffen zu haben.
Bates salutierte. "Ja, Madam! Und ich verspreche Ihnen, dass ich den Täter finden werde. Geben Sie mir freie Hand?"
"Selbstverständlich!"


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