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Ich will nicht deine Liebe, ich will nur ein Wort von Hoellenwauwau

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~ Teil 3 ~


Er rannte durch die engen Korridore, ohne sich einmal umzublicken oder anzuhalten und nach Luft zu schnappen. Er hatte lange genug gewartet, während er versucht hatte dem Goa'uld, der sich nach der Gottheit Chons benannt hatte, so wenig Informationen wie möglich zu geben.

Daniel hätte ihm bestimmt alles über Chons erklären können, und obwohl Jack nie irgendetwas verstanden hatte, vermisste er seinen Freund.

Raskol hatte seine Rolle wirklich hervorragend gespielt, doch Jack hatte das Gefühl, dass Chons in den letzten Tagen Verdacht geschöpft hatte. Jack wunderte sich ohnehin, wie sie es so viele Wochen geschafft hatten, ihn zu täuschen.

/Wir müssen uns beeilen, O'Neill!/, warnte Raskol, als Jack sich den Schweiß von der Stirn wischte und um die nächste Ecke bog.

'Dann hättest du dir einen jüngeren Wirt aussuchen sollen!', dachte Jack. Zwar hatte er seinen Körper nicht unter Kontrolle, doch er fühlte, wie er schwächer wurde. Aber er achtete nicht darauf; das war ihre einzige Chance von diesem Ort wegzukommen.

Früher am Tag war er durch den Palast gewandert und hatte dabei ein kleineres Frachtschiff entdeckt, dass sich anscheinend noch nicht sehr lange hier befand. Es war doch ein Vorteil, dass Jack Raskol hatte, denn normalerweise hätte er das Schiff niemals bedienen können. Er hatte Carter zwar öfters dabei zugesehen, wie sie verschiedene Steine verschob und auch Teal'c hatte versucht ihm zu erklären, wie die Steuerung funktionierte, doch Jack hatte schon nach den ersten Sätzen den Faden verloren.

Er hastete weiter und erreichte das Ende des Korridors. Vorsichtig lugte er durch den großen Türbogen in den Hof hinaus. Der Frachter befand sich höchstens zweihundert Meter entfernt und keine Jaffa befanden sich in der Nähe. Das würde sich aber ändern, sobald sie seine Absicht errieten.

Jack zog sich zurück und wartete, nachdem er sein Zat aus dem Gürtel gezogen hatte. Es gab nur eine Möglichkeit, unauffällig zum Schiff zu gelangen und Jack verbarg sich hinter einer der breiten Steinsäulen, die den Korridor säumten. Er musste nicht lange warten.

Zwei Jaffa kamen den Gang entlang, einer von ihnen war ungefähr von der gleichen Statur wie Jack. Dieser grinste zufrieden und auf einen Fingerdruck hin öffnete sich das Zat mit einem unhörbaren Zischen.

Jack wartete, bis die Jaffa einige Schritte an der Säule vorbei waren, hinter der er sich verbarg, dann feuerte er viermal. Die Jaffa sanken zu Boden und Jack zerrte sie schnell hinter die Säulen. Er zog die Jaffabekleidung über seine Tunika und richtete sich dann auf, während er nach der Stabwaffe griff. Der Helm schloss sich vor seinem Gesicht und Jack trat auf den Gang zurück.

Er marschierte nach draußen und näherte sich selbstsicher dem Schiff, als hätte er alles Recht, dorthin zu gehen. Niemand hielt ihn auf, als er die heruntergelassene Rampe nach oben schritt und hinter sich den Eingang verschloss.

Jack seufzte, als er sich auf dem Pilotensitz niederließ und wie von selbst einige Tasten betätigte. Seine Hand berührte die rote Halbkugel vor ihm und die Maschinen brummten auf. Langsam hob sich das Schiff in die Höhe, als die ersten Jaffa aus dem Palast stürmten und begannen auf das Schiff zu feuern.

Jack beobachtete, wie sie langsam kleiner wurden und das Schiff sich immer weiter von der Planetenoberfläche entfernte. Er schaltete die Schilde ein und verließ die Atmosphäre. Seltsame Symbole blinkten warnend auf als sich Gleiter näherten und das Feuer eröffneten. Jack betätigte wiederum einige Tasten, deren Funktion er nicht einmal erahnen konnte, und das Schiff sprang in den Hyperraum und lies den feindlichen Beschuss hinter sich.

Jetzt musste er nur noch einen Planten mit einem funktionstüchtigen Stargate finden, dann konnte er endlich zur Erde zurückkehren. Jack entspannte sich, während Raskol alles weitere übernahm, und freute sich darauf seine Freunde wiedersehen zu können.



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Es war ein langweiliger Planet, keine Menschen und kein Wildleben im Umkreis von mehreren Meilen; nur Steine, Gras und Bäume. Viele Bäume. Sam musste grinsen, als sie sich Colonel O'Neills Reaktion vorstellte.

Jonas Quinn zeigte die gleiche Begeisterung, die auch Daniel beim Anblick der vielen Ruinenbruchstücke versprüht hätte. Jonas war mit einer Wand beschäftigt, die das letzte Unwetter gerade noch so überstanden haben zu schien und auf der mehrere alte Schriftzeichen abgebildet waren. Zwar war er kein Archäologe wie Daniel einer gewesen war, doch fand er alles interessant was neu für ihn war.

Teal'c hielt nach Gefahren Ausschau, die sicher nicht geschehen würden, und Colonel Jenkins, ihr neuer CO, war damit beschäftigt alles zu filmen. Sam fühlte sich an Dia-Abende aus ihrer Kindheit erinnert. Viel besser konnte dieser Film auch nicht werden, aber es war nun einmal Vorschrift.

Um ganz ehrlich zu sein, Sam langweilte sich zu Tode. Jetzt wurde ihr erst klar, wie der Colonel...Jack, sich immer gefühlt haben musste. Daniel war immer mit seinen 'Steinen' beschäftigt gewesen und sie selbst hatte immer und überall so viele Proben wie möglich gesammelt. Doch diesmal war der Boden so tot, dass sie sicher war sie würde nicht das geringste von Interesse finden.

Sie vermisste die sarkastischen Bemerkungen und seltsamen Scherze, mit denen Jack sie immer zum Lachen gebracht hatte – oder zur Weißglut. Sie war immer sein erstes Opfer gewesen, wenn er sich gerade gelangweilt hatte, weil er nichts zu tun gehabt hatte. Jetzt verstand sie ihn nur zu gut und sie wünschte sich umso mehr, dass er hier wäre; denn dann wäre ihnen zusammen langweilig gewesen.

Der neue Colonel besaß zwar auch eine gehörige Portion Humor und eigentlich verstand sich das Team mit ihm sehr gut, doch es war einfach nicht das Selbe. Sam wünschte sich im Moment ein wenig Abenteuer, damit sie nicht so viel Zeit zum Nachdenken hatte; dieser Planet war eindeutig das Falsche für ihre Stimmung.

General Hammond hatte beschlossen, ihnen anfangs nur die leichten Missionen zu übergeben, bei denen keine Gefahr bestand und bei denen sie Zeit hatten, das neue Teammitglied kennen zu lernen. Auch wenn Sam nichts gegen Jenkins hatte, war sie anderer Meinung. Ein Team wurde man nur, wenn man zusammen durch alle Gefahren ging. So etwas schweißte zusammen und man wusste, dass man sich auf die anderen verlassen konnte. So wie sie sich auf Jack verlassen hatte...

Da war er wieder dieser Gedanke und Sam seufzte. Sie hatte gehofft, dass es nach einer Zeit besser wurde, dass der Schmerz verging, doch dem war nicht so. Er war noch immer so frisch wie am ersten Tag. Würde diese Wunde jemals verheilen?

Ein Schatten fiel auf sie und Sam sah von ihrem Platz am Stamm eines breiten Baumes auf. Jonas stand vor ihr und lächelte sie freundlich an, dann setzte er sich neben sie und bedachte sie mit einem besorgten Blick.

"Geht es dir gut, Sam? Du scheinst traurig zu sein.", meinte er schließlich und Sam seufzte erneut.

"Danke, Jonas. Es geht mir gut..." Es war eine Lüge und sie wusste es, genau wie Jonas, doch er entschied sich, nichts weiter dazu zu sagen. Er wusste, wie sehr sie trauerte, doch es war bereits eine lange Zeit vergangen und langsam war es Zeit sich wieder anderen Dingen zu widmen.

"Ich weiß, dass Colonel O'Neill ein Freund war...", begann er, doch Sam hörte gar nicht mehr weiter zu.

Wenn es nur so einfach gewesen wäre, dachte sie. Doch das war es nicht. Jack war mehr als ein Freund gewesen, mehr als nur ein Teamkollege, mit dem man sich gut verstand. Sie wusste es und Jack hatte es auch gewusst, doch Jonas hatte natürlich keine Ahnung davon. Und er würde es auch nicht erfahren.

Jack und Sam waren sich darüber einig gewesen, dass ihre Gefühle nicht ihre Freundschaft und ihre Arbeit belasten durften. Sie hatten sie unterdrückt, all die Jahre lang, obwohl es schwer gewesen war. Sam hatte sich oft gefragt, wofür sie das überhaupt taten. Für eine gesicherte Karriere, in der sie doch unglücklich war?

Sie spürte Jonas Blick auf sich ruhen und bemerkte erst jetzt, dass er aufgehört hatte zu sprechen. Verlegen sah sie zu Boden.

"Danke, Jonas.", meinte sie, obwohl sie nicht wusste, worüber er überhaupt gesprochen hatte. Es erschien ihr einfach richtig.

Jonas schüttelte nur leicht den Kopf, klopfte ihr kameradschaftlich auf die Schulter und stand auf. Er wusste, dass sie kein Wort gehört hatte, doch er machte ihr keine Vorwürfe. Er konnte nachvollziehen, wie schwer es war, wenn man jemanden verlor. Langsam entfernte er sich und Sam starrte in die Leere, hatte ihn längst schon wieder vergessen.



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Jack hatte tatsächlich einen Planeten gefunden. Er ließ das Schiff in der Nähe eines kleinen Wäldchens landen, von dem aus es nicht mehr weit bis zum Stargate war. Das Schiff besaß sogar eine Tarnvorrichtung und so konnte Jack sicher sein, dass es sich später noch hier befand. Das Militär konnte sicher etwas damit anfangen.

Er aktivierte den Helm wieder, der einem Wolf ähnelte und der während der Fahrt eher lästig gewesen war. Doch hier auf dem Planeten konnten sich auch Jaffa befinden und da er kein Emblem auf der Stirn trug hätten sie sofort erkannt, dass Jack keiner von ihnen war. Sicher war sicher.

Langsam machte er sich auf den Weg zum Stargate, die Stabwaffe schussbereit in der Hand. Die Wanderung dauerte vielleicht eine Stunde und als er endlich die Lichtung erreichte, war Jack erschöpft. Es war ein langer Tag gewesen und die Jaffarüstung war unbequem und schwer. Schweiß rann ihm in die Augen und er konnte ihn nicht einmal fortwischen.

Gerade als er die ersten Symbole auf dem DHD betätigte, erwachte das Stargate zum Leben und Jack sprang erschrocken zurück. Er wusste nicht, was er tun sollte und entschloss sich schließlich, sich hinter einigen Bäumen zu verstecken.

Der blaue Ereignishorizont hatte sich inzwischen geglättet und Jack wartete ungeduldig. Wenige Sekunden später traten vier Männer durchs Tor und Jack wäre vor Freude am liebsten gleich zu ihnen gelaufen. Es war ein SG-Team!

Doch er zögerte, denn er kannte die Männer nicht und außerdem trug er noch immer die Jaffarüstung. Jack wusste nicht, wie die Soldaten reagieren würden. Langsam stand er auf und trat hinter den Baumstämmen hervor.

"Colonel!", warnte einer der Männer seine Kollegen und sofort waren vier schussbereite Waffen auf Jack gerichtet. Dieser lies die Stabwaffe fallen, hob die Hände und trat einige Schritte auf die Männer zu.

"Ich ergebe mich!", verkündete er. Seine Stimme klang durch den Helm dumpf und ungewohnt. Vermutlich hätten ihn nicht einmal seine Freunde erkannt.

Die Soldaten zögerten. Es geschah nicht jeden Tag, dass sich ein Jaffa einfach so ergab und sie wussten nicht recht, wie sie reagieren sollten.

"Colonel?", fragte einer der Männer nervös.

"Ganz ruhig, Philips.", beruhigte ihn der Colonel und ging Jack mit erhobener Waffe einige Schritte entgegen. "Was willst du?", fragte er vorsichtig. Auch er war nervös, doch er schien bestrebt, die Sache friedlich zu lösen.

"Ich muss mit General Hammond vom SGC sprechen.", erklärte Jack und im gleichen Moment wusste er wie seltsam das klingen musste. Ein Jaffa, der sich ergab und dann auch noch Hammond sehen wollte? Wie oft passierte so etwas?

Der Colonel blinzelte verwirrt und seine Männer murmelten etwas Unverständliches. Nach einigen Sekunden, hatten sie sich von ihrer Überraschung erholt und der Colonel winkte zwei seiner Männer zu sich.

"Na schön, wir nehmen dich mit. Aber du bist unser Gefangener, ist das klar?" Jack nickte.

Sofort wurden ihm Fesseln angelegt und einer der Männer, ein junger Sergeant, begann die Koordinaten für die Erde einzugeben. Die zwei Männer stießen Jack nach vorne, als das Wurmloch sich stabilisiert hatte und Jack ging zum Stargate. Vor dem Ereignishorizont zögerte er kurz, dann trat er schließlich hindurch.

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