Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Ich will nicht deine Liebe, ich will nur ein Wort von Hoellenwauwau

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
~ Teil 2 ~


Die schwarze Dunkelheit verschwamm zu einem trüben Grau, nur unterbrochen von Lichtblitzen, mit denen der Schmerz wiederkehrte. Ein leises Stöhnen entfuhr Jack als er versuchte die Augen zu öffnen.

Als es ihm schließlich gelang schloss er sie augenblicklich wieder, als ihn Übelkeit überkam. Sein Körper schmerzte an Stellen von denen er nicht einmal wusste, dass sie existierten und jede Bewegung trug nur noch zu seiner Misere bei.

Jack versuchte sich zu erinnern, was geschehen war und wo er sich befand, jedoch ohne Erfolg. Die vergangenen Ereignisse blieben hinter einem schwarzen Vorhang verborgen. Jack seufzte niedergeschlagen. Panik kroch in ihm hoch; alles Mögliche konnte geschehen sein.

Er rollte sich auf die Seite, öffnete erneut die Augen und versuchte sich auf einen Punkt zu konzentrieren, bis der Raum aufgehört hatte, sich zu drehen. Es war tatsächlich ein kleiner Raum; graue Wände und harter kalter Boden. Und er befand sich alleine darin.

Jack wollte sich aufrichten, doch sein Rücken brannte und heißer Schmerz durchzuckte ihn. Was zum Teufel war geschehen?



-------------------------------------




Sam hatte nicht aufgegeben und Teal'c und Jonas hatten sie tatkräftig unterstützt. Jacob selbst hatte gesagt, dass er sich nicht hundertprozentig sicher sei, ob Jack wirklich tot war. Die Chancen standen schlecht, doch es war wenigstens einen Versuch wert und schließlich hatte Hammond in Sams Bitte eingewilligt.

Sie stand zusammen mit dem Rest von SG-1, Jacob und dem SG-3-Team vor der Rampe, die zum Stargate hinaufführte und wartete ungeduldig darauf, dass das letzte Symbol einrastete. Endlich öffnete sich das Sternentor und Sam setzte sich in Bewegung.

"Viel Glück, SG-1.", erklang Hammonds Stimme durch die Lautsprecher. Teal'c nickte ihm dankend zu, während Sam sich nicht einmal umdrehte.



-------------------------------------




Sie standen auf dem Platz auf dem noch wenige Stunden zuvor ein Kampf um Leben und Tod stattgefunden hatte – und konnten keine Spuren entdecken. Das einzige, was auf einen Kampf hindeutete waren die Brandspuren an den Bäumen und die an einigen Stellen aufgewühlte Erde.

Es gab keine Leichen, keine herumliegenden Waffen und keine Lebenszeichen von Jack. Sam gab den Befehl die Gegend um das Stargate zu durchkämmen, doch sie wusste, dass sie nichts finden würden. Irgendjemand hatte hier gründlich aufgeräumt, aus welchem Grund auch immer.

Eine halbe Stunde später trafen sie sich wieder an der selben Stelle und an den enttäuschten Gesichtern konnte Sam feststellen, dass ihre Freunde ebenso wenig Erfolg gehabt hatten wie sie selbst. Sie seufzte lautlos.

"Wo führen diese Spuren hin?", fragte sie und deutete auf die Abdrücke schwerer Stiefel, die vermutlich von den Jaffa stammten.

"In den Wald. Dann scheinen sie einfach zu verschwinden. Jedenfalls konnten wir sie nicht verfolgen.", meldete der Anführer von SG-3 und Sam nickte niedergeschlagen. Anscheinend war es aussichtslos.

Sie wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sie wollte nicht aufgeben, nicht die Hoffnung verlieren, aber es war so schwer. Sie hatte gehofft, Jack zu finden, irgendetwas zu finden, doch nun...

Ihr Vater legte ihr die Hand auf die Schulter und blickte in die Runde, in verzweifelte und niedergeschlagene Gesichter. "Wir sollten heimkehren. Hier können wir nichts mehr tun.", meinte er leise. Die anderen nickten zustimmend, wenn auch widerwillig.

Sam setzte sich automatisch in Bewegung ohne wirklich zu realisieren, was gerade geschehen war. Die anderen folgten ihr langsam und sie kehrten auf die Erde zurück.



-------------------------------------




Teal'c und Sam standen vor der Rampe, jeder von ihnen hielt die Enden eines großen Kranzes mit einer Hand. Sam hörte nicht einmal die Worte, die Hammond an das versammelte Personal richtete, sie starrte nur geradeaus auf den blauglitzernden Ereignishorizont des Stargates.

Nun war es also offiziell. Colonel Jack O'Neill hatte in Ausübung seiner Pflicht sein Leben gelassen.

Die Worte klangen falsch in ihren Ohren. Sie hatte es noch immer nicht akzeptiert und sie wusste auch nicht, ob sie es jemals konnte. Es war zu viel verlangt, einfach zu vergessen. Sam wünschte Daniel wäre hier gewesen, hätte ihr erklärt, dass der Tod nicht so schlecht war. Doch auch dieser Gedanke half ihr nicht. Daniel war nicht hier und Jack war tot. Einfach nur weg.

Teal'c setzte sich langsam in Bewegung und sie folgte instinktiv, klammerte sich an den Kranz als wäre er die letzte Verbindung zwischen Jack und ihr. Sie erreichten das Ende er Rampe und warteten einige Sekunden, dann übergaben sie den Kranz der blauen Energie. Für wenige Sekunden schien er in der Luft zu schweben, dann wurde er durchs Stargate gezogen und war verschwunden.

Teal'c neigte den Kopf und Sam salutierte, obwohl ihr diese Geste lächerlich vorkam in Anbetracht der Tatsachen. Sie kehrten langsam zu den anderen zurück und das Tor schloss sich hinter ihnen und schien nicht nur den Kranz sondern auch jeden Funken Hoffnung zu verschlucken, der bis jetzt überlebt hatte.



-------------------------------------




Schmerz. Sein einziger Begleiter in den letzten Stunden, Tagen, Wochen. Jack hatte jegliches Zeitgefühl verloren; er wusste nicht wie lange er sich bereits in dieser Hölle befand.

Er konnte sich noch immer nicht wirklich erinnern, was geschehen war. Einzelheiten blitzen hin und wieder auf, verschwommen und ohne Zusammenhang, verworrene Bilder, die eine Geschichte erzählten, die er nicht verstand.

Er hätte alles gesagt, was er wusste, hätte er sich erinnert. Er hätte alles verraten, nur damit sie damit aufhörten. Sie stellten Fragen auf die er keine Antwort wusste und sie fügten ihm Schmerzen zu, die ihn langsam aber sicher zu zerbrechen drohten. Er wusste nicht, wie lange er noch durchhalten konnte.

Das Einzige, was ihm Kraft gab, das alles zu ertragen, waren seine Freunde. Er sah ihre Gesichter nur verschwommen und schemenhaft, doch er wusste, dass sie hier waren. Sie würden ihn niemals aufgeben, niemals im Stich lassen.

Es klirrte leise, als die Kerkertür geöffnet wurde. Schwere Schritte näherten sich, doch Jack blieb einfach nur liegen, zu schwach um sich zu rühren. Hände packten ihn und zerrten ihn auf die Füße, dann durch die Tür. Jack wurde eher mitgeschleppt, als dass er ging.

Die Jaffa brachten in ihn einen großen Raum, den er bereits kannte und hasste. Jack wusste, dass neue Fragen auf ihn warteten und dass er wieder keine Antworten liefern konnte. Er versuchte sich auf den Schmerz vorzubereiten, doch was er sah versetzte ihn in Panik.

Er mobilierte noch einmal alle Kräfte um sich aus dem unnachgiebigen Griff der Jaffa zu befreien, doch ohne Erfolg. Sie zwangen ihn auf die Knie und verbeugten sich vor ihrem Gott, der auf seinem Thron saß und Jack mit glühenden Augen beobachtete.

Doch Jack hatte nur Augen für das Gefäß, dass sich vor ihm befand. Es enthielt eine Flüssigkeit, und noch viel schlimmer – einen Goa'uld.



-------------------------------------




Der falsche Gott erhob sich und trat auf Jack zu. Dieser kannte noch immer nicht den Namen des Goa'uld, oder er konnte sich einfach nicht mehr daran erinnern. Im Moment hatte er jedoch ganz andere Sorgen.

"Hast du Uns heute etwas zu sagen, Ta'uri?", fragte der Goa'uld mit seiner veränderten Stimme und blickte verächtlich auf Jack herab. Dieser brachte es nicht einmal fertig ihm eine sarkastische Bemerkung an den Kopf zu werfen.

"Nun gut. Wir haben Uns bereits viel zu lange mit dir aufgehalten, Mensch.", zischte der Goa'uld und griff nach einer Zange, die ihm einer der Jaffa reichte. "Es gibt leichtere Wege an die Informationen zu gelangen, die Wir benötigen.", meinte er und öffnete den Behälter, der den Goa'uld enthielt.

Jacks Augen weiteten sich vor Furcht als er beobachtete, wie der Goa'uld mit der Zange nach dem Wurm griff und ihn langsam und vorsichtig aus dem Gefäß holte.

"Er war Uns ein guter Diener und Wir sind froh, dass Wir einen neuen Wirt für ihn gefunden haben. Er wird Uns alle nötigen Informationen geben.", meinte der Goa'uld zufrieden und seine Augen leuchteten auf.

Die beiden Jaffa packten Jack und drückten seinen Kopf nach vorne. Jack keuchte und versuchte sich zu befreien, doch gegen die beiden Krieger hatte er keine Chance. Er hörte das grässliche Kreischen des Goa'uld, als der falsche Gott seine Haare packte.

Und dann konnte Jack nur noch schreien.

"Er braucht Ruhe, bis er den Wirt vollständig übernehmen kann. Lasst ihn hier.", befahl der Goa'uld und schritt aus der Halle, gefolgt von seinen Dienern. Die Jaffa ließen Jack achtlos zu Boden sinken und bezogen Stellung an der Tür.

Jack hatte die Augen fest geschlossen, als er um Kontrolle rang und letztendlich doch verlieren musste.



-------------------------------------




Er war gefangen, gefangen im eigenen Körper! Jack wollte schreien, doch sein Mund gehorchte ihm nicht. Wie panisch hämmerte er gegen imaginäre Wände, die ihn einschlossen und ihm jegliche Kontrolle entzogen.

Er konnte Gedanken spüren und denken, die nicht seine eigenen waren; Erinnerungen, die er nie gelebt hatte. Das fremde Bewusstsein war direkt neben seinem und es beobachtete ihn.

/Fürchte dich nicht./, erklang plötzlich eine Stimme in seinem Kopf.

Jack hörte nicht auf die Stimme, sondern hämmerte weiter gegen mentale Barrieren, die er unmöglich durchbrechen konnte.

/Ich werde dir nichts tun./, versicherte die Stimme und diesmal hielt Jack inne. Er lauschte in sich hinein und war verwirrt.

'Wer bist du?', fragte er vorsichtig.

/Ich bin Raskol. Ich bin Tok'ra./, erklärte der Tok'ra.

'Wie ist das möglich?' Jack war verwirrt und mehr als nur misstrauisch. War es üblich, dass ein Goa'uld mit seinem Wirt Verbindung aufnahm? Handelte es sich tatsächlich um einen Tok'ra? Hoffnung keimte in Jack auf. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren.

/Ich bin hier um Informationen zu sammeln. Ich habe mich als treuer Diener in diese Festung geschlichen, doch mein Wirt wurde getötet, als wir den Tok'ra Korlan verfolgten./, gab die Schlange in seinem Kopf bereitwillig Auskunft. /Er war ein Freund von mir. Es tut mir leid, dass er sein Leben lassen musste./, fügte er hinzu.

Jack war nun fast überzeugt, dass der Goa'uld die Wahrheit sagte. Würde ein richtiger Goa'uld Mitleid für irgendjemanden empfinden? Wohl kaum. Und außerdem hatte Jack auch keine andere Wahl, als ihm zu glauben.

'Na schön. Nehmen wir an ich glaube dir, was soll ich nun tun? Sie werden bald bemerken, dass du ein Tok'ra bist.'

/Das glaube ich nicht. Ich befinde mich nun schon seit mehreren Wochen hier. Ich weiß, wie ich meine Rolle zu spielen habe./, war die zuversichtliche Antwort.

'Aber du darfst ihnen keine Informationen über die Erde oder die Tok'ra geben und genau das ist es, was sie wollen! Und außerdem kann ich mich nicht einmal daran erinnern!'

/Du wirst dich daran erinnern, O'Neill. Bald schon, wenn ich deinen Körper vollständig geheilt habe. Und mache dir keine Sorgen, ich werde nichts verraten, was ihnen irgendeinen Vorteil gäbe./

Jack musste sich wohl damit zufrieden geben. Er kauerte sich in eine mentale Ecke seines Gefängnisses, das nicht wirklich eines war und wartete darauf, dass die Erinnerung zurückkam.



-------------------------------------




Schritte näherten sich und mehrere Jaffa betraten den Raum, gefolgt von ihrem Herrn. Er blieb stehen, während er seinen ehemaligen Gefangenen betrachtete, der nun an einer der lebensgroßen Statuen stand, die im ganzen Raum verteilt waren.

"Nun.", meinte er ungeduldig.

Der Mann drehte sich um und seine Augen leuchteten in einem unheimlichen Weiß.

"Mein Gebieter." Auch seine Stimme klang anders, als er sich nun herumdrehte und sich tief verbeugte.

"Sprich, Sola'c!"

"Der Ta'uri ist schwach, mein Gebieter. Doch sein Körper ist in ausgezeichnetem Zustand. Ich werde Euch weiterhin dienen können, mein Gebieter. Sein Geist ist noch nicht vollständig zurückgekehrt, doch bald stehen Euch alle Informationen des Ta'uri zur Verfügung." Sola'c verbeugte sich erneut.

"Ausgezeichnet. Wir sind sehr erfreut." Der Goa'uld wandte sich ab. "Berichte, wenn es Neuigkeiten gibt.", befahl er und verließ den Raum.

Jacks Augen leuchteten, als er den Kopf zur Seite neigte und seinem Gott hinterher blickte.



-------------------------------------




mehrere Wochen später

Sam betrat den Besprechungsraum und lies sich auf ihren Stuhl fallen. Sie wusste, warum der General SG-1 zu einer Besprechung gebeten hatte und sie seufzte. Nun war schon so viel Zeit vergangen, seit...und sie konnte noch immer nicht damit umgehen.

Sie wusste, dass sie in den ersten Wochen unerträglich gewesen war. Sie hatten nicht viel geredet, nicht viel gegessen und nicht viel geschlafen. Sich nur in ihr Zimmer zurückgezogen und nachgedacht. Und geweint. Sam hatte noch nie so viel in ihrem Leben geweint.

Als Jonas Quinn eintrat, wurde Sam aus ihren trüben Gedanken gerissen. Sie lächelte ihm halbherzig zu und senkte dann den Blick auf den Notizblock, der vor ihr lag und auf dem sie unbewusst mehrere Kreise gezogen hatte. Sie seufzte erneut und wartete darauf, dass Teal'c und der General endlich kamen. Wenige Minuten später trafen die beiden ein.

"Bleiben sie sitzen.", meinte Hammond und nahm auf seinem Stuhl an der Spitze des langen Konferenztisches Platz. Er betrachtete sie alle aufmerksam, bevor er begann.

"Seit dem...Tod von Colonel O'Neill ist SG-1 nun ohne Anführer und das kann nicht so weiter gehen. Darum werde ich ihnen Colonel Jenkins zuweisen, der diese Aufgabe übernehmen wird."

Diese Nachricht kam überraschend und SG-1 schwieg erst einmal einige Sekunden, bevor Jonas sich zu Wort meldete.

"Bei allem Respekt, Sir, aber...wäre Major Carter nicht eher für diese Aufgabe geeignet?", meinte er und erinnerte Sam dabei an Daniel, der sich ebenfalls sofort für sie eingesetzt hätte. Sam war wirklich dankbar für Jonas Vertrauen, aber...

"Ich verstehe ihre Gründe, Jonas, aber Major Carter hat das bereits vor einigen Wochen mit mir besprochen.", erwiderte Hammond, der durchaus mit dieser Frage gerechnet hatte. Auf seine Antwort hin sahen Teal'c und Jonas ihr Teammitglied fragend an.

"General Hammond hat Recht. Es ist schon okay, ich...er hat mich bereits gefragt und ich habe diesen Posten abgelehnt."

"Aus welchem Grund, Major Carter?", wollte Teal'c wissen.

Sam rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hatte oft selbst darüber nachgedacht, aber sie war sich sicher. "Aus dem einfachen Grund weil es Jacks Platz war.", erwiderte sie fest. Sie hätte sich schäbig gefühlt, hätte sie den Posten angenommen.

Teal'c schien sie zu verstehen, denn er neigte leicht den Kopf und nickte ihr zu, und auch Jonas schien ihre Beweggründe nachvollziehen zu können. Sam seufzte erleichtert. Sie hatte damit gerechnet, dass die Anderen ihre Gründe als lächerlich ansahen.

Hammond winkte einem der Soldaten zu und sie warteten, bis dieser einen Mann hereingeführt hatte. Auf seiner Uniform glänzten die Abzeichen eines Colonels und SG-1 erhob sich.

"Darf ich vorstellen. Colonel Steven Jenkins.", meinte Hammond und deutete dann auf die Mitglieder von SG-1. "Das sind Major Samantha Carter, Teal'c und Jonas Quinn." Die drei nickten höflich und Jenkins erwiderte den Gruß.

"Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit.", meinte er zufrieden und Sam stöhnte innerlich.

weiter: nächster Teil
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.