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Carbon Copy von JolinarJackson

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6.


“Das ist ein Witz, oder?“, fragte Rodney schockiert und starrte Jack ungläubig an. Der General hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und blickte ihn mit gehobenen Augenbrauen an.

Er stand am Fenster des Konferenzraums im SGC. Durch dieses, eine Ebene tiefer, konnte man den Stargate-Raum sehen. Auf dem großen Konferenztisch lagen die Fleece-Jacken der vier Männer. Gleich, nachdem die Artemis sie mit der Asgard-Beamtechnologie von der Antarktis ins SGC gebracht hatte, hatten sie sich der warmen Jacken entledigt. Sie hatten die Adresse.

Nun ging es darum, wer nach Atlantis gehen sollte. Jack wollte die Gruppe so klein wie möglich halten, da jeder auf der Erde gebraucht und keine Gefahr in Atlantis erwartet wurde. Noch schimmerte der geöffnete Ereignishorizont hinter der Iris und warf Schatten an die Rückwand des Torraumes. In 24 Minuten würde sich das Tor abschalten. Die Frage war, ob die Wissenschaftler im Kontrollraum unter ihnen bis dahin in der Lage sein würden, schneller wieder anzuwählen als Ba’al. Jack hatte seinen Einfluss beim Präsidenten geltend gemacht und der hatte zugestimmt, die Reise nach Atlantis der Evakuation zur Alpha Seite vorzuziehen.

“Doktor McKay“, begann Jack, aber Rodney unterbrach ihn rüde.

“Nein. Ich gehe mit nach Atlantis. Denken Sie ja nicht, ich würde nicht mit durch dieses Tor gehen. Sie brauchen mich.“

Ein Räuspern hinter ihnen veranlasste Daniel dazu, sich umzudrehen. Ein Mann – kleiner als er – stand vor ihnen. Er hatte beinahe schulterlange braun-graue Haare und seine dunklen Augen blickten müde, aber entschlossen.

Er trug eine Brille, die seinen Drei-Tage-Bart nur noch mehr hervorheben zu schien, dafür aber dunkle Augenringe kaschierte. Als er sprach, konnte Daniel einen starken, schottischen Akzent heraushören, der ausgeprägter war als der von Carson. “Ich bin sicher, die Diskussion, wer mit nach Atlantis geht und wer nicht, ist höchst interessant, aber, General …“, und er blickte Jack bezeichnend an, “… wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. In 22 Minuten können wir das Tor anwählen. Sie sollten bereit zur Abreise sein.“

Jack ignorierte den stechenden Tonfall und blickte stattdessen zu Daniel. “Das ist Dr. Nicholas Rush, unser Stargate-Experte.“

Daniel konnte nicht umhin, Rodneys verächtliches Schnauben zu hören. Jack ignorierte es. “Er arbeitet an dem neuen Wahlprogramm. Doktor Rush, Sie kennen Dr. Jackson.“

Der Schotte nickte. “Sicher.“

Jack trat auf den Wissenschaftler zu. “Können Sie schneller wählen als Ba’al?“

“Sie können sich da sicher sein“, antwortete der Mann und blickte Rodney an, “Ich bin der führende Experte für die Stargate-Technologie.“

Rodney verdrehte die Augen und fragte: “Haben Sie eine Ahnung, wie wir zurückkommen, Dr. Rush? Das Tor wird vielleicht besetzt sein, wenn wir nach Hause kommen wollen.“

“Eine Stoppuhr sollte ausreichen, um Ihnen den korrekten Zeitpunkt zum Anwählen anzusagen. Mit ein paar Modifikationen des DHD auf der anderen Seite, die ich Ihnen genauestens aufschreiben werde, sollten Sie in der Lage sein, schneller zu wählen als Ba’al.“

“Wir sollten oder wir sind?“

Rush kniff verärgert die Augen zusammen und antwortete: “Vertrauen Sie meinem Urteil, Dr. McKay. Hätten Sie es nicht vorgezogen, sich mit dem QMC und der Basis in der Antarktis zu beschäftigen anstatt mit dem Tor, dann wüssten Sie, dass ich Recht habe.“

“Schon gut“, unterbrach Jack den schwelenden Streit, “Wir sind gleich im Kontrollraum, Doktor Rush.“

Der andere Mann nickte und verließ mit einem vernichtenden Blick in Rodneys Richtung den Konferenzraum.

“Dieser aufgeblasene Wichtigtuer“, murmelte Rodney, was ihm eine gehobene Augenbraue von Jack einbrachte.

“Ja, Doktor McKay, Sie sind da ganz anders“, kommentierte er. Rodney verschränkte die Arme. Jack kehrte mit einem Seufzen zu ihrem Thema zurück. “Ich brauche Dr. Beckett“, sagte Jack ruhig, “wegen seiner Fähigkeit, die Systeme der Antiker zum Laufen zu bringen und ich brauche Daniel, weil er die Sprache beherrscht.“

“Ich lese die Sprache der Antiker ebenso gut wie Dr. Jackson und ich habe noch dazu ein extensives Wissen über ihre Technologie, General. Wenn Sie mich mitnehmen haben Sie nicht nur einen Übersetzer, sondern auch jemanden, der tatsächlich weiß, wonach wir suchen. Der einzige Grund, aus dem Sie Dr. Jackson vorziehen ist doch der, dass er wie Ihr toter Lover aussieht.“

Totenstille trat ein. Daniel starrte Rodney an, dann Jack. Der General war blass geworden.

Carson versetzte Rodney einen leichten Stoß in die Seite. “Rodney“, zischte er.

“Was?“, fragte der Wissenschaftler, “Ist doch wahr.“

Jack räusperte sich. “Dr. McKay, Sie werden uns auf dieser Mission begleiten“, sagte er tonlos, “Wir treffen uns in 15 Minuten am Tor.“

Rodney nickte zufrieden und verließ den Konferenzraum. Carson warf Daniel einen unsicheren Blick zu, folgte dem anderen Mann aber, als Jack ihm auffordernd zunickte. Daniel wollte sich ihm anschließen, aber Jack sagte: “Danny, ich wollte es dir sagen.“

Daniel schüttelte den Kopf. “Nein. Das ist was Privates.“

Jack kam auf ihn zu. “Ich versichere dir, dass ich-“

“Jack“, unterbrach Daniel kopfschüttelnd, “wir haben keine Zeit dafür.“ Er lächelte. “Alles ist okay.“ Damit verließ er den Konferenzraum, Rodneys Worte wie eine Wiederholungsschleife im Ohr – und die Frage im Kopf, was er wirklich in dieser Realität machte.



***



Es war nicht so, dass der Gedanke ihn abstieß oder störte. Daniel hatte sich immer als ein liberaler Mensch gesehen, der nicht nur andere Kulturen akzeptierte und erforschte, sondern auch Sub-Kulturen offen gegenüber stand.

Er war nur etwas überrascht. Nicht wirklich wegen sich selbst – Daniel hatte im College eine Weile lang mit seinem Mitbewohner geflirtet, obwohl nie mehr daraus geworden war – sondern wegen Jack. Daniel war nicht der Typ Mann, der an Schubladen glaubte, aber Jack hatte bisher nie auch nur den geringsten Anlass gegeben, ihn für schwul zu halten.

Daniel sollte es wissen. Er hatte vor Jahren jegliche Hoffnung aufgegeben, dass Jack auf die Art an ihm interessiert sein könnte.

Daniel starrte auf den Spind seines Alter Egos und fuhr mit dem Daumen über das Namensschild. Hinter ihm beschwerte Rodney sich über unbequeme Schuhe, während Carson versuchte, die Ausrüstung, die ihm gegeben worden war, in der richtigen Reihenfolge anzuziehen. Daniel öffnete den Spind und blickte hinein. Uniformen lagen darin, ordentlich aufeinander gelegt. Grün auf beige auf schwarz. Basisuniformen waren ebenfalls da. Blaue und grüne. Im Regal darunter lag Zivilkleidung. Daniel erkannte den weißen Pullover wieder, den er in seiner Realität ebenfalls besaß. Es sah alles aus wie in seinem Spind. Das musste heißen … unter der Jeans fand er eines seiner Tagebücher. Manchmal überfiel ihn der Wunsch, direkt nach Dienstschluss oder vor Dienstbeginn etwas aufzuschreiben. Er hatte eines seiner Tagebücher immer in seinem Spind – gut versteckt unter seiner Kleidung.

Daniel nahm es an sich und öffnete es, blätterte durch Tagebucheinträge und hielt inne, als er auf ein Foto traf. Cassie, Jack und er selbst auf den Stufen der Veranda hinter Jacks Haus. Daniel saß eine Stufe niedriger als Jack und lehnte an seiner Schulter. Cassie hockte hinter Jack und hatte die Arme um seinen Hals geschlungen.

Sie lächelten in die Kamera. Daniel drehte das Foto um.

Onkel Jack, Onkel Daniel und ich nach meinem Einzug, Sommer 2004

Daniel steckte das Foto zurück und blätterte zum letzten Eintrag. Ihm fiel ein Zettel entgegen. Jacks Handschrift ignorierte die vorgegebenen Linien darauf. Die blaue Farbe des Kugelschreibers war leicht verblasst und das Papier weich und mitgenommen. Alt.

Noch ein Jahr, Danny.

Darunter ein Smiley. Carsons leise Stimme ließ ihn zusammen zucken.

“Daniel?“

Er schlug das Notizbuch zu und blickte ihn an.

“Alles okay?“, fragte Carson besorgt. Er trug die volle schwarze Missionsausrüstung, sogar die Schutzweste, sein Rucksack über einer Schulter. Rodney war nicht mehr da.

Daniel räusperte sich und nickte. “Sicher.“

“Wir müssen los“, meinte Carson.

“Ja“, antwortete Daniel langsam, “sicher. Ich komme sofort.“

Carson nickte und verließ die Umkleide. Daniel seufzte tief und steckte das Notizbuch zurück, ehe er nach der schwarzen Uniform griff.

Der Gedanke stieß ihn nicht ab und er störte ihn auch nicht.

Tatsächlich war Daniel etwas neidisch.



***



Der Torraum war zwei Ebenen hoch und beinhaltete neben dem riesigen Ring aus Naquadah, der zu anderen Planeten führte, nur die Rampe, die hinauf zum Tor verlief. Daniel stand mit Carson am Fuß der Rampe, als das Stargate sich schloss. Sofort startete eine Neuanwahl. Auf der Rampe vor Daniel und Carson stand eine MALP, bereit, das Gebiet für das Einsatzteam zu erkunden. Die Iris blieb geschlossen, während das Tor wählte. Daniel blickte über sein Schulter in den durch ein Fenster vom Torraum getrennten Kontrollraum, wo Dr. Rush konzentriert auf einen Bildschirm starrte und Rodney ignorierte, der in seiner schwarzen Uniform neben ihm stand und auf ihn einredete. Jack – ebenfalls in Missionsuniform – beobachtete die beiden amüsiert, während die Techniker um sie herum den Streit ignorierten. Daniel stieß die Luft aus und drehte sich wieder zum Tor. “Wir müssen schneller sein“, murmelte er. Carson nickte stumm. Das dritte Chevron rastete ein.

Carson starrte auf das Tor. “Ich habe ein wahnsinnig dummes Gefühl bei der ganzen Sache.“

Das vierte Chevron rastete ein.

“Wie meinst du das?“, fragte Daniel.

“Ich weiß nicht“, antwortete Carson. Chevron fünf rastete ein. “Ist nur ein blödes Gefühl.“

Rodney und Jack kamen zu ihnen. Rodney hielt einen aufgeklappten Laptop in der Hand. Rodney wirkte atemlos vor Aufregung und auch Daniel spannte seinen gesamten Körper an. Nicht nur die Tatsache, dass sie schneller sein mussten als Ba’al spielte hier eine Rolle, sondern auch das Ziel ihrer Reise. Atlantis. Chevron sechs rastete ein.

Rodney blickte auf den Bildschirm des Laptops und nickte. “Das Energielevel sieht gut aus. Keine Energiespitzen.“

“Womit wird das Tor versorgt?“, fragte Daniel, “Um das achte Chevron zur Asgard-Heimatwelt anzuwählen, brauchten wir eine externe Energiequelle.“

Rodney nickte. “Ja, wir haben ein von den Asgard entwickeltes Gerät bei einem Austausch mit einer anderen Realität erhalten“, erklärte er und blickte zum Tor.

Chevron sieben rastete ein.

“Wir schaffen es“, lächelte Rodney. Chevron acht rastete ein und das Tor öffnete sich mit einem Kawoosh hinter der Iris.

Jack drehte sich zum Kontrollraum um. “Gute Arbeit“, sagte er. Doktor Rush nahm das Lob mit einem kaum bemerkbaren Nicken hin, konzentrierte sich aber dann wieder auf die Kontrollen. Das MALP wurde auf den Ereignishorizont zugesteuert und die Iris öffnete sich.

“Werfen wir einen Blick auf die andere Seite“ , schlug Rush per Sprechanlage vor und der Roboter auf Rädern verschwand im Ereignishorizont. Rodney blickte auf den Laptop in seiner Hand und Jack lehnte sich näher, um über seine Schulter sehen zu können.

“Wir haben Tageslicht“ , sagte Rush. Daniel wurde neugierig und trat an Rodneys andere Seite. Der Bildausschnitt zeigte einen großen, hellen Raum. Direkt vor der Kamera befand sich eine Treppe, die auf eine zweite Ebene hinaufführte. Diese wurde von einer Fensterfront begrenzt. Blauer Himmel war dahinter zu sehen. Die Kamera der MALP schwenkte umher und fand Korridore, die tiefer in die Stadt hinein führten. Der Boden war rot und die Wände in einem neutralen Grau gehalten. Farbelemente – ebenfalls in rot – verliehen ihnen eine freundliche Ausstrahlung. Lichtelemente hinten an den Wänden und in manchen der Säulen schienen sogar Wasserelemente eingebaut zu sein: kleine Wasserfälle und Aquarien, in denen jedoch nichts lebte. Insgesamt war die Architektur schnörkellos und zweckgebunden – antikisch.

“Wow!“, sagte Carson, “Ich war auf der Artemis und unter dem Eis der Antarktis, aber das …“

Die Kamera blickte sich im Raum um, aber niemand war zu sehen.

“Alles sieht verlassen aus“, meinte Rodney.

“Die Wärmesensoren zeigen kein Leben an“ , fügte Rush hinzu.

“Lasst uns gehen“, nickte Jack und rückte sein Cappie gerade. Seine Hände legten sich dann auf die MP, die um seine Schulter hing.

Rodney blickte auf eine Stoppuhr. “Noch 36 Minuten und 32 Sekunden.“ Er steckte die Uhr in seine Hosentasche. Daniel ging neben Jack die Rampe hinauf.

Der General warf ihm einen Seitenblick zu und fragte: “Alles okay?“

Daniel nickte ihm zu. “Ja.“ Und das stimmte. Die Kopfschmerzen waren zu einem dumpfen, ertragbaren Schmerz abgeklungen und er würde gleich die Verlorene Stadt der Antiker betreten. In einer anderen Realität, aber dennoch …

Jacks Stimme klang unsicher. “Ich meine-“

“Ich weiß, was du meinst“, antwortete Daniel und lächelte versichernd, “Alles klar, Jack. Wirklich.“ Damit betrat er den Ereignishorizont.



***



Er betrat Atlantis. Daniel liebte es auf den ersten Blick. Es war alles, was er sich darunter vorgestellt hatte und er hatte nicht mal den Torraum verlassen.

Jack blickte sich um, die Waffe im Anschlag, aber relativ entspannt. Sie erwarteten keine Bewohner. Die Stadt galt nicht umsonst als verloren. Carson ließ ein erstauntes “Wow!“ hören, als er neben Daniel trat und sich umblickte. Rodney verließ als letzter das Tor, steckte aber sofort seine Hand in den Ereignishorizont. Sie wollten das Tor die vollen 38 Minuten geöffnet lassen. Rodney wartete, bis Rushs Stimme über die Funkgeräte verkündete: “Wir haben etwas in den Horizont gelegt.“

Er zog seine Hand weg und trat neben Daniel. “Eins muss man ihnen lassen. Sie hatten wirklich Geschmack.“

Daniel nickte. Jack ging die Treppe hinauf zur Fensterfront. “Seht euch das an“, sagte er und die drei anderen folgten ihm. Vor dem Fenster erstreckte sich ein Ozean, so weit das Auge reichte. Kein Land war zu sehen. Die Sonne wurde von den sanften Wellen reflektiert, die gegen die Piers der Stadt schlugen. Die Stadt selbst war riesig. Sie standen erhöht, in einem der vielen Türme, die sie umgaben. Glasfronten schimmerten in der Sonne und ließen nur erahnen, wie viele unerforschte Räume hier warteten. Die Stadt war bildschön, wirkte wie eine der modernen Metropolen auf der Erde mit ihren Skylines, und Daniel hätte alles für etwas mehr Zeit hier gegeben. Mit einem Seitenblick sah er ein paar Schritte entfernt etwas, das wie ein Kontrollraum wirkte. Die Geräte standen ungerührt da – bedeckt von Folien – und warteten auf die Rückkehr ihrer Erschaffer. Daniel hoffte, dass sie sich auch mit ihnen zufrieden geben würden.

“Ist der ganze Planet ein Ozean?“, fragte Carson.

Rodney verzog das Gesicht. “Unwahrscheinlich.“ Er wandte sich ab. “Bringen Sie die Geräte zum Laufen.“

Carson nickte und ging mit Rodney auf den Kontrollraum zu. Jack griff zum Funkgerät. “Sieht alles sicher aus. Wir werden nach den ZPMs suchen und nach Technologie und wählen zurück, sobald wir die Modifikationen am DHD vorgenommen haben.“

“Ich habe es gefunden“, sagte Rodney in dem Moment und deutete auf einen hüfthohen Tisch vor sich, von dem er die schützende Folie entfernt hatte.

Daniel trat zu ihm. Die Symbole des Tores waren auf den übergroßen Tasten eingraviert. Daneben befand sich ein Bildschirm, im Augenblick blind. Der Tisch war wie alle anderen hier von einem hellen Orange, das mit dem roten Boden kontrastierte. Antiker legten Wert auf eine ästhetische Technik. Er bewunderte sie jedes mal aufs neue. Seine Finger fuhren das Symbol nach, das der Ursprungsort sein musste.

Rush fragte: “Wie ist es dort?“

Jack antwortete knapp: “Ich denke, wir haben später Zeit für einen Reisebericht.“

Daniel konnte Rushs Neugierde nachvollziehen und griff selbst zum Funkgerät: “Die Stadt ist riesig. Umgeben von Wasser.“ Er zögerte einen Augenblick. “Wunderschön“, schloss er dann. Rush antwortete darauf nicht.

“Nein, die auch nicht“, seufzte Rodney und deutete auf eine Kontrolleinheit in einer Ecke des Raumes, “Versuchen wir’s hier.“

Carson zog die Folie hinunter und berührte das Gerät. Die Kontrollfelder leuchteten auf. Rodney begann, sie zu betätigen – vorsichtig und konzentriert. Carson beobachtete ihn fasziniert dabei. Daniel entfernte sich vom DHD und ging auf einen schmalen Übergang zu, der in einen abgetrennten Raum führte. Beinahe wie ein Äquivalent zu General Hammonds Büro – das jetzt Jacks war – wirkte er und Daniel stellte sich vor, dass der Anführer der Stadt an dem Tisch darin gesessen und seine Leute gelenkt hatte.

Er machte einen Schritt auf das Büro zu, blieb auf der Brücke stehen und legte eine Hand auf das kühle Metallgeländer. Sein Blick ging zum geöffneten Tor und er lächelte.

“Ist es das, was du dir vorgestellt hast?“, fragte Jack neben ihm sanft und Daniel blickte ihn lächelnd an.

“Mehr.“

Jack schluckte hart und blickte ebenfalls zum Tor. Er wirkte peinlich berührt.

“Was ist?“, fragte Daniel besorgt.

Jack zuckte mit den Schultern. “Dieses Lächeln“, antwortete er. Daniel senkte den Blick.

“Entschuldige“, sagte Jack.

“Schon gut“, antwortete Daniel.

“Wir haben es!“, rief Rodney und die beiden Männer traten zu ihm und Carson. Rodney blickte auf einen holographischen Bildschirm, berührte eine der weiß leuchtenden Tasten auf der Kontrolleinheit und nickte langsam. Carson tippte neugierig eine der Tasten an. “Lassen Sie das“, schnappte Rodney. Carson verschränkte die Arme.

“Wo müssen wir hin?“, fragte Jack.

“Die ZPMs …“, sagte Rodney und rief einen Plan auf, der eine Gesamtansicht der Stadt sein musste. Sie sah aus wie ein etwas misslungener Stern. “… befinden sich an den Nord- und Südpiers der Stadt.“ Er deutete auf die beiden Stellen.

Daniel nickte. “Und eines ist im Zentrum“, ergänzte er und deutete auf einen Signalpunkt.

“Ja“, antwortete Rodney. “Das ist …“ Er rief eine Seitenansicht auf. Er deutete auf den höchsten Turm. “Wir sind hier. Das ZPM ist zehn Stockwerke unter uns.“

“Wo ist der Lift?“, fragte Jack.

“Wir können es nicht mitnehmen“, antwortete Rodney.

Carson runzelte die Stirn. “Wieso nicht?“

Rodney verdrehte die Augen. “Die Stadt braucht es. Das Tor braucht es. Wir nehmen die beiden ZPMs an den Piers mit aber wir können keinesfalls das im Zentrum nehmen. Nicht, wenn wir in der Lage sein wollen, raus zu wählen. Außerdem brauchen wir es, falls wir hierher zurückkehren.“

“Okay“, nickte Jack verstehend, “zwei sind besser als keins. Wie sieht es mit Waffen aus?“

Rodney stieß entnervt die Luft aus. “Ich mache so schnell ich kann, General, aber ich brauche eine Weile, um mich durch die Aufzeichnungen zu lesen.“

“Okay“, antwortete Jack, inzwischen offenbar Rodneys schroffe Art gewohnt, “Daniel und ich holen die ZPMs. Sie lesen und modifizieren das DHD. Doktor Beckett wird ihnen helfen.“

Rodney gab sich mit einem Nicken einverstanden.

“Gut. Bei Problem wenden wir uns an Sie, Doktor McKay.“

“Wäre besser“, antwortete der.

“Legen wir los.“

weiter: Kapitel 7
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