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Carbon Copy von JolinarJackson

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10.


Die Schritte, die im Korridor widerhallten, ließen Carson zusammenzucken. Er drängte die Panik zurück und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, stark zu bleiben, aber die Wahrheit sah so viel anders aus. Jack, Daniel, sogar Rodney … sie waren alle erfahren, was die Goa’uld anging, die Torreisen … Carson war erst seit zwei Wochen dabei und er hatte nie etwas aufregenderes gemacht als Kenneth Lloyd im College um ein Date zu bitten. Und da das übel geendet hatte, konnte das hier nur schlimmer werden.

Zwei Jaffa blieben vor der Zelle stehen. Einer von ihnen war Teal’c. Carson blickte zu Daniel, der sich seit dem letzten Anfall vor zehn Minuten nicht mehr gerührt hatte und ihm wurde bewusst, dass der einzige, der wusste, wie man Teal’c auf ihre Seite ziehen könnte, nicht in der Lage dazu sein würde.

Teal’c blickte in die Zelle hinein, ehe er die Tür mit einer Berührung der Kontrolleinheit an der Wand gegenüber der Zellentür öffnete. Er deutete auf Carson. “Mitkommen.“

Carson schluckte schwer. Jack schüttelte den Kopf und er ließ Daniel an die Wand gelehnt zurück, um aufzustehen. “Nein. Ihr nehmt mich mit. Ich bin der Anführer. Ich weiß am meisten über-“

“Schweig!“, donnerte Teal’c und Jacks Hände ballten sich zu Fäusten. Teal’c gab dem anderen Jaffa ein Zeichen und er kam in die Zelle, auf die Ecke zu, in der Carson und Rodney saßen.

“Nein, so läuft das nicht!“, rief Jack und wollte sich ihm in den Weg stellen, aber Teal’c stieß ihm den Lauf seiner Stabwaffe in Brust. Jack hob die Hände, während Carson von dem anderen Jaffa hoch gezerrt und zur Tür geschoben wurde. Jack starrte Teal’c an. “Nein“, sagte er, erinnerte sich an das, was Carson ihm über Teal’c und Daniels Worte über ihn erzählt hatte und fügte hinzu: “Bitte.“

In Teal’cs Augen regte sich etwas, das wie Mitleid aussah – vielleicht auch Überraschung – aber es erstarb genauso schnell wieder. Er stieß Jack mit der Stabwaffe weiter in die Zelle hinein und verließ das Gefängnis. Die Tür fiel laut ins Schloss. Carson zuckte zusammen und starrte Jack ängstlich an. Rodney sprang auf und ging mit schnellen Schritten zum Gitter. “Carson. Das wird schon.“

Der Jaffa begann, ihn mitzuziehen und Carson nickte Rodney zu, versuchte, seine Panik zu besiegen. Er schaffte es nicht wirklich.

“Carson“, rief Rodney, “du schaffst das!“ Seine Stimme verhallte und Carson war allein in den endlosen Gängen des Raumschiffes – mit den beiden Jaffa. Teal’c ergriff Carsons Jackenkragen und sprach ein paar Worte zu dem anderen Jaffa, die Carson nicht verstand. Der nickte und ließ Carson los, ehe er in eine andere Richtung weiterging.

Teal’c zerrte Carson weiter und der Arzt realisierte plötzlich, dass er etwas tun konnte. Er kratzte das wenige Wissen zusammen, dass er sich in den letzten zwei Wochen während Mittagspausen und abends in seinem Quartier angelesen hatte.

“Die Goa’uld sind falsche Götter.“ Er schluckte und fuhr fort: “Das weißt du. Dein Volk könnte frei sein von … den Symbionten.“

Teal’c zerrte ihn kommentarlos weiter.

“Okay“, sagte Carson, “ich weiß, ihr braucht sie, um zu überleben, aber vielleicht könntet ihr … ihr könntet … ich könnte eine Möglichkeit finden, dass ihr ohne sie überleben könnt. Ich bin Arzt. Mediziner …“

Teal’c schien das nicht zu verstehen.

“Schamane?“, versuchte Carson es und dann fiel ihm eine weitere Möglichkeit ein: “Heiler.“ Vielleicht bildete er sich Teal’cs kurzes Zögern nur ein. “Ich könnte das erforschen. Wir wissen nicht viel über eure Physiologie, weil wir …“ Er unterbrach sich. Es wäre sicherlich nicht von Vorteil zu erwähnen, dass das SGC bisher nur tote Jaffa und ihre Symbionten hatte untersuchen können.

Und er fühlte sich auch nicht ganz wohl dabei. Aber es waren die Berichte gewesen, die Carson am meisten interessiert hatten.

Er wünschte, er hätte mehr über die Kultur der Jaffa gelesen, die das SGC ebenso wenig kannte wie die Physiologie.

“Ich kann helfen. Mit deiner Hilfe.“

Teal’c blieb vor einer Tür stehen und sie öffnete sich automatisch.

“Oh, Gott“, flüsterte Carson, als er sah, was auf ihn wartete.



***



Daniel hatte sich noch nie im Leben mieser gefühlt.

Vielleicht nach dem Unfall auf Kelowna. Ein erneuter Krampf schüttelte seinen Körper und er biss die Zähne zusammen. Nein, noch nie. Jeder Muskel tat weh, krampfte und zitterte. Seine Kopfschmerzen waren unerträglich und merkwürdigerweise war ihm kalt. Er stöhnte leise, als ihn wieder ein Krampf traf und Jack zog ihn näher. Ein Kuss streifte seine Stirn. “Wir müssen ihn hier rausschaffen“, sagte Jack besorgt.

Rodney stand am Gitter und starrte das Kontrollpaneel auf der gegenüberliegenden Wand an, als könne er es so aktivieren. Dass Carson weg war, machte ihm zu schaffen. Er war krank vor Sorge. Carson hatte so ängstlich ausgesehen, als die Jaffa ihn weggeschleppt hatten.

“Tolle Idee, General. Ich biege einfach die Stäbe auseinander.“

“Können wir nichts mit dem Mechanismus machen?“

Rodney drehte sich zu ihm um. Frustration wurde zu Wut.

“Wir könnten ihn aktivieren, wenn unsere Arme zwei Meter lang wären.“ Er kramte in seinen Hosentaschen. Dann fragte er: “Haben Sie was zum Werfen?“

“Werfen?“

“Gegen den Mechanismus.“

Jack schüttelte den Kopf. “Die haben mir alles weggenommen.“

“Mir auch“, seufzte Rodney und drehte sich um, um wieder sehnsüchtig auf den Mechanismus zu starren.



***



Carson kauerte sich in einer Ecke des kleinen Raumes zusammen, in dem Kalina und vier Männer in Kutten auf ihn gewartet hatten.

Die Gesichter der Männer waren blass und ihre Haut gezeichnet von fremdartigen Erhebungen. Ihre Pupillen waren dunkel-weiß. Carson hatte Beschreibungen von Prioren gehört. Doch in keiner der Geschichten von den Soldaten des SGC, die in die Antarktis versetzt worden waren, hatte er etwas von der Art gehört, wie Ori folterten.

Er schloss die Augen und hielt sich die Ohren zu, aber die Stimmen der Priore wurden nur lauter in seinem Kopf, dröhnten durch seine Gedanken und ließen seinen ganzen Körper schmerzen, als wären alle Nerven überreizt. Seine Kleidung tat weh, als scheuere sie über seine Haut mit jedem heftigen Atemzug. Er wimmerte leise und sah durch die Tränen in seinen Augen die vier Priore mit ihren Büchern vor sich, daraus lesend, als würden sie predigen. Kalina stand etwas abseits und wartete. Wie lange, wusste er nicht. Es fühlte sich an wie Tage, konnten aber nur Stunden gewesen sein. Er verstand die Worte nicht. Sie waren lateinischen Ursprungs, soviel wusste er, aber sie klangen anders – irgendwie falsch. Und sie flossen ineinander, überlagerten sich und eigentlich interessierte es ihn auch überhaupt gar nicht, was sie sagten. Was sie wollten, wusste er trotzdem. Es war, als würden sie ihm die Fragen noch immer übermitteln, obwohl niemand sie mehr aussprach.

Woher habt ihr die Energiequellen? Wo liegt die Antiker-Basis?

Carson drückte sich an die Wand, schloss die Augen und versuchte, zu verschwinden. Sie durften nicht erfahren, wo die Basis lag oder dass sie ohne die ZPMs in den Rucksäcken nutzlos war. Denn dann würden sie sie mit ein paar gezielten Schüssen vernichten. Das einzige, das sie von einer Invasion abhielt, war die Angst vor den Drohnen. Ungebeten schlich sich ein Bild der Antarktis in Carsons Geist, wie er sie aus dem Hubschrauber gesehen hatte, bei der Ankunft in der Basis.

Er schüttelte den Kopf und zwang das Bild weg. Was er sah, konnten sie sehen, dessen war er sich sicher. Die Stimmen der Priore schienen lauter zu werden, die Schmerzen wurden schlimmer. Als würde sein Körper brennen. Ihm wurde heiß und Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er konnte ihnen die Basis nicht zeigen. Er würde sie einlassen, ihnen Zugriff geben … Carson schluchzte. Er konnte ihnen die Basis nicht zeigen … und ehe Carson sich der Tatsache wirklich bewusst war, brach etwas durch seinen Schutzwall.

Und Carson brach unter der Folter.



***



Nicholas Rush betrat Colonel Lornes Büro mit einem Gesichtsausdruck, der den Soldaten ahnen ließ, dass ihre Situation von schlecht in den Bereich katastrophal gerutscht war. “Sagen Sie’s nicht“, bat er.

“Ich kann das Tor nicht reparieren, ohne Zugriff auf ein voll funktionsfähiges DHD zu erhalten. Und da wir weder raus wählen können, noch ein Schiff entbehren … kann ich das Tor nicht reparieren.“

Lorne rieb sich die müden Augen. Er und Kawalsky waren nicht überfordert von der Aufgabe, das SGC und QMC ohne Jacks Aufsicht zu leiten. Sie hatten das schon öfter getan, wenn der General auf anderen Planeten oder in Washington war.

Aber die Erde schwebte in Gefahr und die Repräsentanten aller Länder wurden im Augenblick vom Präsidenten und den Führern von Kanada, China, Frankreich und Russland eingeweiht … nur, um ihren Völkern mitzuteilen, dass die Erde vermutlich bald überrannt wurde. Ihre Situation war schlimmer als katastrophal.

“Sie sollten es doch nicht sagen.“

“Ich denke nicht, dass es etwas gebracht hätte, es zu verheimlichen.“

“Warum brauchen Sie ein funktionsfähiges DHD?“, fragte Lorne.

“Um das Wahlprogramm von dort auf unser Tor und unseren Wahlcomputer zu übertragen.“ Er schwieg und biss sich auf die Unterlippe, die Arme verschränkt.

Lorne ahnte schlimmes. Seine hellen Augen weitete sich fragend. “Dr. Rush?“

“Ich habe mich inzwischen mit dem Virus beschäftigen können. Er wurde von Ba’al speziell für unser Computersystem programmiert. Schlimmer noch: Er ist eine Abweichung des Avenger-Virus, der momentan von Dr. Felger perfektioniert wird.“

Stille legte sich über den Raum.

Avenger. Die Hoffnung des SGC – nun scheinbar sein Untergang. Lorne fragte: “Will ich wissen, wie Ba’al an die Informationen über unser Computersystem und Avenger kommen konnte?“

Rush antwortete wie immer direkt und unverblümt: “Dr. Linus.“

“Der in dem Team war, das mit Dr. Jackson von Ba’al gefangen genommen und gefoltert wurde.“

“Wir haben nach ihrem Tod die IDC-Codes geändert und alles, was gefährdet sein könnte“, antwortete Rush.

“Wir haben nicht so weit gedacht.“

“Linus hat mit Felger an dem Projekt gearbeitet.“

“Ba’al hat erreicht, was er wollte. Er hat uns von der Außenwelt abgeschnitten.“

“Wir haben den Spiegel“, gab Rush zu bedenken.

Lorne lachte humorlos. “Das hier ist unsere Realität. Doktor Jackson zu holen, um bei der Suche nach der Verlorenen Stadt zu helfen war eine Sache – das hier … das hier müssen wir alleine schaffen.“



***



Teal’c betrat den Raum, als die Priore und Kalina ihn verlassen hatten. Kalinas Gesicht war ebenso unlesbar wie das ihrer ergebenen Diener, also konnte Teal’c nicht sagen, ob sie bekommen hatten, was sie wollten.

“Sperr ihn ein“, sagte Kalina, ohne ihn eines Blickes zu würdigen und Teal’c neigte den Kopf in ihre Richtung, als sie ging. Er betrat den Raum und schloss die Tür. Er sah den Menschen in einer der Ecken zusammen gekauert. Er atmete hörbar schwer, seine Hände in dem schwarzen Stoff seiner Uniform verkrampft, und es schien, als würde ihm jeder Atemzug weh tun. Als Teal’cs Schatten über ihn fiel, zuckte er zusammen und drückte sich an die Wand, als könne sie ihn schützen. Teal’c blickte auf ihn hinunter und es war offensichtlich, dass die Ta’uri so verletzlich und schwach waren, wie man es sich erzählte. Sie hatten nicht die Kraft eines Jaffa oder die Technologie, die den Goa’uld zur Verfügung stand. Und dennoch konnte Teal’c nicht anders, als sich an die Worte seines Meisters Bra’ac zu erinnern – vor Jahren, als er noch in Apophis Diensten stand … ehe Ba’al Apophis Reich erobert und den Schlangengott und Bra’tac getötet hatte. Er hatte mit Bra’tac einmal im Garten seines Hauses gesessen und seinen Sohn Rya’c beobachtet, der mit einem Nachbarjungen spielte.

“Die Ta’uri haben Ra besiegt und Seth und sogar Chronos. Behaupte nicht, dass du nicht längst an den Göttern zweifelst. Ich weiß, dass du das schon getan hast, bevor diese Menschen überhaupt aufgetaucht sind.“

Und natürlich hatte Teal’c gezweifelt. Viele Jaffa zweifelten. Aber die Rivalität unter den Goa’uld war groß. So groß, dass ein friedliches Gespräch mit den Kriegern eines verfeindeten Goa’uld unmöglich war, die Formung einer Allianz undenkbar. Und die Goa’uld mochten keine Götter sein, aber sie verfügten über Macht und Waffen und genügend Jaffa, die ihnen treu zur Seite standen. Und da waren die Symbionten, ohne die die Jaffa starben.

Wie konnte Teal’c, der eine Familie hatte, überhaupt daran denken, sich gegen seinen Gott zu stellen?

Er blickte auf den Ta’uri hinunter. “Ist es wahr?“, fragte er. Der Mann zuckte zusammen, als hätte Teal’c geschrieen, obwohl der Primus nicht mal laut gesprochen hatte.

Folgen der Folter. Teal’c hatte schon viele Opfer der Ori gesehen.

Sogar Jaffa brachen unter ihrer Folter. Der Mann blickte mit verständnislosen, blauen Augen zu ihm hoch.

“Ist es wahr, dass du uns von den Symbionten befreien könntest?“, fragte Teal’c. Der Mann stöhnte leise und Teal’c ging neben ihm in die Hocke. “Antworte.“

Der Mann nickte schwach. “Wir … haben gute Mediziner. Alles, was wir brauchen, ist … ein gesunder Jaffa.“

Teal’c legte den Kopf schief.

“Du weißt, dass sie falsche Götter sind, oder?“, fragte der Mann leise. Er starrte Teal’c an. “Hilf uns bitte. Wir müssen … sie werden die Erde überrennen.“ Er schloss die Augen. Teal’c streckte eine Hand aus und legte sie auf den Arm des Ta’uri. Dann ergriff er seine Hand und zog ihn auf die Beine. Der Mann stolperte über seine eigenen Füße und wäre statt Teal’c einer der anderen Jaffa hier gewesen, wäre er gefallen. Aber Teal’c stützte ihn und legte einen seiner Arme um seine breiten Schultern. Der Mann schien kaum Kraft zu haben, sich selbst aufrecht zu halten. Er stöhnte leise.

Teal’c ging mit ihm auf die Tür zu. “Wir müssen deine Freunde holen“, sagte er.



***



Als Schritte durch den Gang hallten, drückte Rodney sich an die Gitter. Er starrte den Gang hinunter und wartete, bis er Teal’c mit Carson sah. Der Arzt schien unverletzt zu sein, aber er lief kaum aus eigener Kraft. Teal’c schleifte ihn mit sich – einer von Carsons Armen um seine Schultern geschlungen. Auf seiner rechten Schulter konnte Rodney des schwarzen Riemen einer Tasche erkennen. Er trat von der Tür zurück. “General“, sagte er und Jack stand auf und schob Rodney schützend hinter sich. Daniel lag bewusstlos am Boden in einer der Ecken der Zellen. Er reagierte seit einer halben Stunde nicht mehr. Carson war lange weg gewesen. Lange genug, um Rodney denken zu lassen, dass sie ihn vielleicht getötet hatten.

Teal’c öffnete die Zellentür und trat ein. Rodney sah Carson leicht den Kopf heben und atmete erleichtert auf. Teal’c blickte Jack an, dann zu Daniel. “Wir haben nicht viel Zeit“, sagte er, “Ich werde Daniel Jackson nehmen.“

“Was? Hey, Moment mal“, sagte Jack, “Er ist bewusstlos. Ihr könnt absolut nichts aus ihm rausbekommen, okay?“

Teal’c starrte ihn finster an. “Das habe ich nicht vor.“ Er hielt Rodney seine Tasche entgegen und jetzt erkannte der Wissenschaftler einen ihrer Rucksäcke wieder.

Carson blickte mühsam zu Jack auf. “General … er ist auf unserer Seite.“

“Was?“, fragte Jack.

“Wir haben keine Zeit“, sagte Teal’c und trat auf sie zu. Er drückte Rodney die Tasche in die Hand und der Wissenschaftler nahm sie. Die harten Kanten des ZPMs waren durch den Stoff zu spüren und Rodney blickte Teal’c überrascht an. Teal’c reichte Carson an ihn weiter.

Rodney hatte einen Moment Mühe, den Arzt aufrecht zu halten und den Rucksack über eine Schulter zu schwingen. “Was fehlt ihm?“, fragte er.

“Die Ori haben ihre eigenen Folter-Methoden.“ Teal’c trat auf Daniel zu und hob ihn hoch.

Jack kam auf ihn zu. “Ich nehme ihn“, sagte er fest.

“Du wirst für jemand anderen gebraucht“, antwortete Teal’c.

“Carson?“, fragte Rodney leise.

Carson stöhnte und antwortete: “Tut mir leid.“

“Was?“, fragte Rodney.

“Hab’s ihnen gezeigt.“

“Wir müssen aufbrechen“, sagte Teal’c und verließ die Zelle. Jack und Rodney blieb kaum etwas anderes übrig, als ihm zu folgen. Als Rodney Schwierigkeiten hatte, Carson alleine zu helfen, stützte Jack die andere Seite des Arztes.

“Warum hilfst du uns?“, fragte er.

Teal’c antwortete: “Ich habe alle Wachen in diesem Bereich abgezogen. Aber wir müssen uns beeilen. Für Erklärungen bleibt später noch Zeit.“ Er blieb vor einer weiteren Zelle stehen. Jack ließ Carson los und ergriff die Gitter, sein Blick unweigerlich zu dem einzigen Gefangenen in der Zelle gezogen, der am Boden lag und sich nicht regte.

“Danny“, flüsterte er. Blutige Schrammen zogen sich über Daniels Gesicht und seine Hände. Die grüne Hose war dreckig und blutverkrustet und das schwarze T-Shirt an manchen Stellen zerrissen. Blutige Wunden zeigten sich unter den Löchern. Seine Haare waren etwas länger und er hatte einen Bart, aber es war eindeutig Daniel.

Teal’c öffnete die Tür und Jack stürmte in die Zelle. “Baby“, sagte er und zog den bewusstlosen Mann hoch und in seine Arme. Daniel atmete, wenn auch schwach. Jack schluchzte. Drei Monate hatte er gedacht, Daniel verloren zu haben.

Drei Monate, in denen er beinahe aufgegeben und den Cheyenne Mountain verlassen hätte. Aber die Basis war auch Daniels Werk gewesen und Jack hatte sie nicht aufgeben können.

“General“, sagte Rodney warnend.

Jack nickte. “Ich weiß.“ Er kam mühsam auf die Füße, Daniel über seine Schulter gelegt. Er drängte den Geliebten in sich zurück und starrte zu Teal’c. “Wohin jetzt?“

“Zum Hangar“, antwortete der Jaffa.



***



Als die Tür zu seinem Quartier auf der Artemis sich öffnete und die Lichter eingeschaltet wurden, richtete Everett Young sich sofort alarmiert in seinem Bett auf.

“Sir“, keuchte ein Airman atemlos, “sie greifen an.“

Wie aufs Stichwort erschütterte ein Treffer das Schiff.

“Auf Verteidigungsposten“, befahl Young, “Ich bin sofort auf der Brücke.“

“Sir, Sie verstehen nicht“, sagte der Mann und Young starrte ihn an.

“Was?“, fragte er.

“Sie sind bereits durch unsere Blockade gebrochen. Eines ihrer Schiffe befindet sich direkt hinter unserer Frontlinie. Es hat sich plötzlich enttarnt und Todesgleiter und Al-Keshs Richtung Erde geschickt.“

Everett ließ sich nicht die Zeit, die Situation zu überdenken. Sein Instinkt übernahm. “Schicken Sie F-302s raus, um die Todesgleiter und die Al-Keshs abzufangen. Ich bin sofort auf der Brücke. Holen Sie mir die anderen Kommandeure und Colonel Lorne in eine Konferenzschaltung.“

Der Soldat nickte und wandte sich ab, während Everett aus dem Bett stieg und nach seiner Hose griff. “Airman!“, rief er.

Der junge Mann kehrte zurück. “Sir?“

“Wohin fliegen die Todesgleiter?“

“Antarktis, Sir.“

weiter: Kapitel 11
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