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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 8: Feindkontakt


Alles war verschwommen…
Er sah diese Bilder…
Sie waren aus der Vergangenheit oder aus der Zukunft? Er ging voran, durch einen hohen und langen Korridor, der in eine gewaltige Halle mündete. Vor ihm lag ein Altar und die Wände waren mit Schriftzeichen seines Volkes versehen. Die Wände waren hoch und das ganze wirkte schon fast übertrieben. Er war in einer Halle, wie in einer Zitadelle oder ein Dom. Es war einfach extrem groß und der Altar stand auf einer Plattform.
Dann sah er wieder diesen jungen Mann, mit den blonden Haaren, der vor dem Altar stand.
Er konnte sein Gesicht nicht erkennen, weil er mit dem Rücken zu ihm stand.
Im nächsten Moment wurde er von einem grellen Licht geblendet und stand an einem Teich. Dieser kleine See lag zwischen den Bäumen eines mysteriösen Waldes, mit weißen Bäumen. Das Wasser hatte eine glänzende, grüne Oberfläche.
Der blonde Mann stand jetzt in der Mitte des Sees und hielt eine junge Frau auf den Armen.
Sie schien tot zu sein und er ließ sie langsam hinab sinken. In diesem Moment wollte er zu ihnen laufen aber es ging nicht.
Er klebte einfach am Boden fest, bevor ihn ein Krachen aus dem Schlaf riss…

Eden öffnete die Augen und sah sich um. Er war nach wie vor alleine in der beengenden Zelle. Die Corona hatten alle getrennt weg gesperrt. Edens Zelle war besonders gut gegen Blitze und Elektrizität isoliert. So war es dem Antiker unmöglich auszubrechen. Die Zellen waren nicht wirklich gut beleuchtet und hatten lediglich ein kleines Bett ohne Decke oder Kissen vorzuweisen. Eden rutschte an die Kante und stand dann auf.
Er warf einen Blick durch die Gitter und entdeckte den Grund für den Krach. Ein Wärter hatte die Gittertüren laut zu geschlagen.
Kopfschüttelnd schlich er zu seiner Liegefläche zurück und ließ sich fallen:
„Ich wünschte, ich wüsste, was diese Träume zu bedeuten haben!“

In der Nebenzelle von Eden saß George in der Ecke und hielt sich den laut brummenden Bauch:
„Ich sterbe fast vor Hunger! Diese blöden Corona könnten uns wenigstens Nahrung geben…“
Mit einem weiteren Grummeln seines Magens lehnte er sich an die Wand zurück. Dabei dachte er an Kathy. Was seine kleine Schwester wohl gerade machte?
Er erinnerte sich gut an den Tag, als er ihr von seinem neuen Job erzählte. Er durfte natürlich nicht sagen, dass er auf einem Raumschiff zwischen Galaxien hin und her flog aber zu erzählen, dass er für die NASA arbeitete hatte gereicht. Kathy hatte vor Freude geschrieen und ihren Bruder umarmt. Vermutlich war gerade ihr drittes Semester zu Ende.
Sie studierte gerade und besuchte die Stanford-Universität. Sie war klüger als er, fand er.
Kathy war ein wahres Wunderkind und noch dazu unglaublich schlau. Sie verstand es immer die Ruhe zu bewahren, was sie aber erst später gelernt hatte.
Nun arbeitete sie darauf zu eine große Archäologin zu werden, so wie Marco. Das wurmte ihn fast noch mehr, als die Tatsache, dass sie schlauer war. Sie wollte nicht Astronomie oder Technik studieren, nein es musste unbedingt alte Kultur sein.
Immer wenn sie mit ihm und Marco essen ging, hing sie dem Kumpel nur auf der Pelle. Sie war nicht in ihn verknallt, Gott bewahre aber sie war so vernarrt in Marco als Vorbild, dass sie ihn Stunden lang ausquetschte.
Mit einem weiteren Seufzen lehnte er sich an die Wand…

Era saß mit angewinkelten Beinen auf ihrem Bett und wartete…
Worauf?
Das fragte sie sich selber die ganze Zeit, dabei war ihr eigentlich nur eines wichtig. Sie wollte wieder in Marcos warme Arme und ihn an sich drücken. Mit einem weiteren Pusten versank ihr Kopf weiter zwischen den Schultern.
Sie wünschte sich, dass irgendetwas geschah. Es konnte irgendetwas sein…
Ihr Körper war hungrig nach Reizen aber in dieser mickrigen Zelle gab es nichts, was einen reizen konnte, also verharrte sie weiter auf dem Bett, wenn man es denn so nennen konnte.
Es ging nicht anders. Sie stand auf und ging zu den Gittern. Sie rief aber keiner konnte sie hören. Zwischen den einzelnen Gitterstäben war nämlich ein Kraftfeld, welches jeden Klang absorbierte. Deshalb gab es auch keine Möglichkeit mit den anderen zu reden.
Schmollend setzte sie sich wieder auf das Bett:
„Ich will nicht mehr rum sitzen!“

Marco hatte es sich so bequem gemacht, wie es nur ging. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen schloss er die Augen und genoss tatsächlich die Ruhe.
Selbstverständlich hatte er das verlangen mit seinen Fäusten jeden einzelnen Corona zu einem Haufen Brei zu schlagen aber seine Zelle war mit besonders starken Kraftfeldern gesichert.
Er ließ seine Gedanken schweifen und grübelte über die anderen mysteriösen Feinde nach. Woher kamen ihm die Brandwunden so bekannt vor und was war an diesen Unbekannten so vertraut. Er erinnerte sich an das Symbol, welches sie auf der Brust trugen.
Er war sich sicher, dass es das Symbol eines Gottes war, von dem er schon mal gelesen hatte.
Der Archäologe wollte sich gerade noch weiter in die Gedankengänge vertiefen, als das Kraftfeld zwischen den Gittern verschwand und sich die Tür öffnete.
Dührkoop betrat den Raum und starrte Marco kühl an:
„Sha Ra To will dich sehen!”
Marco sprang auf und ließ sich wieder die Handfesseln anlegen, während ihn drei normale Corona und Dührkoop ihn zu einem großen Raum führten.
Es musste sich um eine Art Thronsaal handeln, denn der Raum war extrem groß und überall waren wieder die Bilder der Sonne. Dührkoop führte ihn zu einer Plattform, auf der ein großer Stuhl stand.
Der Mann auf dem Stuhl war anders, als er erwartet hatte. Der Anführer der Corona war ein großer Mann mit einem goldenen Gewandt. Er trug überall goldene Schnallen und Schmuck. Sein langes, schwarzes Haar ging ihm fast bis zum Po aber das lenkte kein Stück von den stahlblauen Augen ab, die Marco jetzt bedrohlich erfassten:
„Du bist also Marco!“
Der Archäologe nickte dem Corona etwas überrascht zu, dann zwangen ihn die anderen vor Sha Ra To auf die Knie, was ihn erst Recht nicht gefiel. Der Anführer stand auf und stieg die Stufen zu ihm hinunter, wo er stehen blieb und den Blonden aufmerksam musterte. Er hatte sich den Anführer des berühmten Organika-Teams anders vorgestellt. Heldenhafter und älter aber das beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Marco hatte eher geglaubt, Sha Ra To wäre ein alter Sack mit grauen Haaren.
Der Corona grinste jetzt:
„Nehmt ihm die Fesseln ab und geleitet ihn an den Tisch!“
Der Anführer deutete auf einen langen Tisch, auf dem reich gedeckt Essen stand. Marco war etwas irritiert und runzelte die Stirn, während er den Corona misstrauisch ansah.
Sha Ra To lachte:
„Setz dich doch! Ich will mich mit dir unterhalten!“
Nur zögerlich setzte sich Marco an die Tafel, um dann erwartungsvoll die Arme zu kreuzen:
„Und jetzt? Willst du mich ausquetschen?“
„Aber nein! Ich dachte an eine nette, kleine Konversation… Dann mache ich halt den Anfang. Mein Name ist Sha Ra To. Ich bin der Anführer der Corona und Sprecher der Sonne zu meinen Untergebenen. Natürlich wissen wir beide, dass dieser religiöse Kram völliger Quatsch ist…“
Der Archäologe sah Sha Ra To schief an, dann neigte er sich vor:
„Ich bin Marco Harrison vom Planeten Erde! Ich bin hier um Typen wie dir in den Arsch zu treten!“
Der Corona stieß ein spitzes Lachen aus:
„Was für ein Temperament! Du bist wirklich amüsant, Marco Harrison. Du kommst also von der Heimatwelt der Vorfahren… die Erde oder wie sie bei uns bekannt ist Terra! Man erzählt sich, es seien die Gefilde Gottes.“
Marco hatte eigentlich keine Lust mehr auf dieses dämliche Gespräch und verdrehte die Augen:
„Was soll der Scheiß!? Da kannst du mich gleich wieder in meine Zelle sperren! Da hatte ich wenigstens meine Ruhe!“
Wieder diese hinterhältige Lache. Sha Ra To schien sich köstlich zu amüsieren und stand wieder auf:
„Du hast Recht! Ich will mehr über dich erfahren aber da du mir nichts sagen willst, muss ich das anders erledigen!“
Er machte eine leichte Handbewegung und zwei Corona stürmten herbei um Marco an den Armen festzuhalten. Der Junge ließ sich jedoch nicht einfach so festhalten. Er reagierte schneller, sprang auf und wirbelte einmal herum. Dadurch verpasste er beiden Corona einen machtvollen Hieb. Leider war das nicht wirklich hilfreich, denn sofort waren zwei Neue da.
Nun zog Sha Ra To eine Spritze aus seinem Mantel. In ihr war eine grüne Flüssigkeit, die Marco etwas beunruhigte. Der Corona stach ihm die Nadel in den Arm und drückte ihm die Flüssigkeit in die Adern:
„So, Marco Harrison! Zeig mir etwas aus deiner Vergangenheit!“
Die Welt um Marco herum verwandelte sich. Die Droge wirkte äußerst schnell und versetzte ihn in eine andere Welt. Der Nebel, der sich um ihn ausbreitete nahm wieder Formen an aber nicht die Formen des Thronsaals.

Als der Junge seine Augen wieder öffnete stand er in einer U-Bahnstation. Es war die Station am Time Sqare. Das war schon an den überfüllten Mülleimern zu erkennen. Hinter ihm hing ein Kinoplakat. Etwas eingeschüchtert sah sich Marco noch dreimal um. Er war zum ersten Mal mit seinem Bruder in der Stadt und das ohne seine Eltern.
Harry hielt Marco gut fest, damit er ihn in der Menschenmasse nicht verlor. Sie warteten bereits fünf Minuten, als plötzlich ein lautes Tuten die Ankunft des Zuges signalisierte. Noch immer trug Marco diesen dicken Schal und die kratzige Wolljacke. An seinem Kopf hatte er einen Verband. Die Beule von dem Sturz war noch sehr präsent.
Harry neigte sich zu ihm hinunter:
„Also gut, Marco! Wir fahren gleich nach Hause!“
Der Blonde sah zu seinem großen Bruder auf:
„Warum haben Mum und Dad mich nicht vom Krankenhaus abgeholt?“
Der Bruder lächelte den Kleinen an und sah dann wieder auf:
„Mum hat doch diesen wichtigen Termin mit unserem Hausarzt, damit du nächste Woche noch mal durchcheckt werden kannst und Dad muss arbeiten! Ein guter Techniker muss immer vor Ort sein!“
Marco guckte jetzt etwas glücklicher:
„Ich finde es toll, dass du dafür da bist!“
Harry nickte und lächelte seinen kleinen Bruder großherzig an. In dem Moment fuhr mit einem Kreischen der Zug im Bahnhof ein. Er hielt und die Türen öffneten sich. Die Geschwister gingen hastig hinein und setzten sich auf den nächsten freien Platz. Marco guckte jetzt etwas trauriger:
„Harry? Wie fühlen sich Schmerzen an? Ich wurde nie verwundetet und meine Kopfverletzung tat auch nicht weh, bis jetzt. Ich bekam ja nichts davon mit…“
Harry grübelte kurz, dann biss er die Zähne zusammen. Ihm war diese Frage doch etwas unangenehm:
„Schwer zu erklären… Man leidet und man hat es schwer. Es ist kein schöner Zustand.“
Der Blonde nickte, weil er glaubte es verstanden zu haben. Dann deutete er auf seinen Kopf „Ich habe ganz schöne Schmerzen im Fron!“
Harry sah seinen Bruder etwas irritiert an:
„Was hast du gesagt? Ich habe das nicht verstanden!“
„Ich habe Fronic und mir ist Cnuvis!“, wiederholte Marco. Harry konnte es nicht verstehen. Hatte sein Bruder sich irgendwelche neuen Worte ausgedacht oder waren das noch Nebenwirkungen des Unfalls. Er fühlte die Stirn des Jungen und richtete sich sofort wieder geschockt auf:
„Mist, du hast ja Fieber!“
Marcos Blick wurde wieder leer, so wie auf dem Eis, nach seinem Sturz:
„Amacuse Asorda! Fallatus vestul!“
Nach diesen konfusen Wörtern fiel er nach vorne über und landete auf dem Boden des Zugabteils. Einige Leute standen sofort auf, um den Jungen bei zu stehen. Auch Harry war sofort panisch aufgesprungen und nahm seinen kleinen Bruder in den Arm:
„Marco! Werd jetzt nicht ohnmächtig!“
Der Junge schloss die Augen: „Aveo…“

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(Für die, die nicht das Lexikon für Antikisch haben: Fron = Kopf, Fronic = Kopfschmerzen, Cnuvis = schlecht oder übel, Amacuse = Freunde, Asorda = helfen, Fallatus = Macht, vestul = unsicher, Aveo = Auf Widersehen)

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Era hatte Angst, als sie sah, wie der ohnmächtige Marco zurück in seine Zelle gebracht wurde. Sie betete, dass er nicht zu schwer verletzt war. Wie gerne wollte sie jetzt zu ihm rüber gehen und ihn in den Arm nehmen. Es war wie Folter auch nur von ihm getrennt zu sein. Plötzlich blitzte die Wache die Galonierin finster an und kam zu ihrer Zelle rüber. Das Kraftfeld zwischen den Gittern verschwand. Dührkoop trat zu ihr rein und grinste:
„Es war unschwer zu erkennen, dass du dir Sorgen um Marco machst… Das brauchst du nicht! Ihm geht es gut! Er wird nur etwas Kopfschmerzen haben, wenn er aufwacht! Jetzt bist du dran!“
Sie zögerte aber Gegenwehr war wohl kaum angebracht:
„Na toll! Soll ich mich jetzt freuen oder wie?“
Dührkoop lachte nur und führte sie, so wie Marco zuvor, in den Thronsaal von Sha Ra To. Der Anführer der Corona saß noch immer an dem großen Tisch und deutete auf den freien Platz:
„Setz dich Era!“
„Was soll das jetzt? Was haben sie mit Marco gemacht!?“
Mit jedem Satz wurde sie aufgebrachter und musste ihre Wut mit aller Macht zurück halten. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte alle Corona ausgelöscht aber dafür war sie wohl bei weitem nicht stark genug. Sha Ra To schien nicht an Folter interessiert zu sein und neigte sich freundlich vor:
„Ich habe ihn nur betäubt… Ich will euch nichts tun! Wir Corona sind nicht so böse, wie alle denken!“
„Erzähl das jemand anderem!“
„Nicht so ungehalten, Galonierin! Ich möchte nur mit dir reden! Also, erzähl mir etwas von dir!“
Sie schüttelte widerwillig den Kopf:
„Für wie dumm hältst du mich? Niemals werde ich mit einem Monster wie dir reden!“
Der Corona lehnte sich etwas grummelnd zurück, dann verschränkte er die Arme:
„Komisch! Liegt diese Einstellung in eurem gesamten Team vor? Das ist wirklich bedauerlich! Um ehrlich zu sein interessiert mich deine Vergangenheit auch gar nicht! Du bist eine unnütze Galonierin, ohne irgendwelche besonderen Fähigkeiten…“
Dieser Satz traf Era mitten ins Herz, ließ sie noch wütender werden. Wenn Blicke töten könnten, wäre Sha Ra To jetzt tot vom Stuhl gefallen. Er winkte eine Wache heran, die das Mädchen an den Armen packte:
„Bring sie zurück! Sie ist wertlos für mich! Bring mir den Techniker!“
Der Diener verneigte sich und packte Era unsanft am Oberarm, bevor er sie mitzerrte.

George lief inzwischen auf und ab. Eigentlich tat er alles um diese Magenschmerzen zu unterdrücken, die sich immer tiefer durch den Unterleib bohrten.
Er hatte inzwischen großen Hunger. Vermutlich würde nicht einmal eine ganze Kuh ausreichen, um ihn satt zu machen. Er stampfte wütend auf und schimpfte laut. Offenbar waren seine geistigen Kräfte dann doch wieder zu intensiv, denn die Beleuchtung seiner Zelle begann zu flackern.
Etwas verunsichert starrte er auf die kleinen Lampen, die hinter einer Kunststoffwand verborgen lagen. Dann öffnete sich seine Zelle. Vermutlich holten sie ihn um ihn zu foltern.
Er ging drei Schritte zurück an die Wand, wo er wie angewurzelt stehen blieb. Sein Herz schlug wieder schneller und das Adrenalin pumpte in seinem ganzen Körper. Dann kam Dührkoop herein. Wie Marco und Era brachte man ihn zu Sha Ra To an den Tisch.
George beachtete den Corona nicht weiter und machte sich über die reich gedeckte Tafel her. Dieser Aktion verunsicherte Sha Ra To dann doch etwas. Gab es wirklich ein Lebewesen, das mehr vom Essen hielt, als von Angst. Nach einigen Minuten stieß George ein lautes Röpsen aus und lehnte sich gesättigt zurück:
„Das war lecker!“
Der Corona runzelte die Stirn:
„Du bist also George Grey, dar telekinetisch begabte Schiffstechniker… Ich dachte du könntest mir etwas über dich erzählen!“
Der Erdling setzte sich wieder richtig hin, dann sah er den Anführer der Corona gebannt an:
„Wie darf ich das verstehen? Ich weiß nicht viel, falls sie das meinen! Ich habe keinen Zugriff auf die Teile des Antiker-Wissens!“
Das war schon mehr als sich Sha Ra To erhofft hatte. Er wusste nur von Georges Begabung aber nicht, dass es die der Antiker war. Neugierig beugte er sich vor:
„Sag mir, was du so machst!“
George dachte nach:
„Ich feure Marco an, wenn er wieder einen Typen wie dich verprügelt! Nebenbei zerquetsche ich Leute mit großen Felsblöcken, die ich über sie bewege und los lasse!“
Der Corona wurde etwas ärgerlich. Dieser Mensch war dazu geneigt ihn zu verarschen. Man konnte George auch deutlich ansehen, dass er Spaß daran hatte Sha Ra To zu veralbern:
„Du bist wirklich ein lustiger Kerl aber für wie lange noch!“
Wieder kamen zwei Corona um ihn festzuhalten. Es ging alles einfach zu schnell. Bevor er reagierte, spürte er schon die Nadel, welche sich in seinen Arm befand. Danach wurde ihm schwindelig und er verstand, was sie mit Marco angestellt hatten…

Es war ein komisches Gefühl die fast fertige Daedalus im Hangar zu sehen. Vor seinen Augen stand das wohl modernste Schiff, welches die Erde zurzeit besaß. Ausgerüstet mit Railguns und diversen, mit Naquadah verstärkten, Sprengsätzen. Besonders die Asgard-Technologie war der Hammer. Das Schiff hatte einfach alles, was man brauchte: Schilde, Beamer und Ringe…
George war etwas aufgeregt und stand jetzt an einer kleinen Stromleitung. Er freute sich richtig auf den ersten Einsatz dieser Kampfmaschine, auch wenn er selber nicht mit durfte. Vor kurzem hatte die Erde eine Nachricht aus der Pegasus-Galaxie empfangen. Tatsächlich war das Expeditionsteam noch am Leben, schien aber in mächtigen Schwierigkeiten zu stecken. Die Stadt drohte von einem neuen Feind zerstört zu werden. Diese Wraith waren laut den Berichten gefährlicher als ein Goa`uld und besaßen die unfaire Fähigkeit der Regeneration. Sofort hatte Colonel Caldwell den Auftrag bekommen mit einem Team der Expedition zu helfen.
Von seiner Arbeitsplattform aus sah er drei Soldaten, die eine silberne Kiste zum unteren Eingang des Schiffs brachten. In ihr befand sich das ZPM, welches die Daedalus schneller machen sollte. Das Zero-Point-Modul wurde von Archäologen in Ägypten entdeckt.
Plötzlich dröhnte ihm die Stimme des Chefmechanikers ins Ohr:
„Grey! Du sollst arbeiten nicht träumen!“
George sprang panisch auf und ließ dabei einen Schraubenzieher fallen:
„Sir!“
Der Chef musterte den jungen Techniker und schüttelte den Kopf:
„George! Du musst 100 % konzentriert sein, wenn du mit nach Atlantis fliegst!“
Der Techniker stotterte und musste noch einmal genauer zuhören:
„Wie war das, Boss? Ich glaube ich habe sie missverstanden…“
Der Mann mit dem blauen Anzug, der Bierwampe und dem Dreitagebart lachte laut auf und klopfte dem Jungen freundlich auf die Schulter:
„Ich habe dich für die Crew von Colonel Caldwell vorgeschlagen! Ich sollte ihm ein paar Techniker auswählen, also habe ich dich mit vorgeschlagen! Du bist einer der talentiertesten Mechaniker des gesamten Teams und du hast Herz und Seele in die Konstruktion der Daedalus gesteckt! Wer wäre besser geeignet?“
George konnte es nicht glauben und schrie lauthals auf, bevor er fast von der Arbeitsplattform fiel. Auch sein Boss lachte jetzt, bevor er kopfschüttelnd davon ging:
„Mach mir keine Schande, Junge!“
Für George war das ein Grund zu feiern. Voller Freude zog er sein Handy aus der Hosentasche, um seine kleine Schwester Kathy anzurufen. Sie war kaum an der Strippe, da sprudelte es aus dem Techniker hervor:
„Kathy? Ich habe einen guten Job bei der NASA! Ich werde mehr als nur konstruieren!“

In diesem Moment rutschte George benebelt von dem Stuhl und wurde wieder weg gezogen.
Sha Ra To strich seinen Mantel glatt, dann erhob er sich:
„Sehr interessant! Die Menschen von der Erde haben also die verlorene Stadt der Alteraner gefunden. Die Erde scheint aber auch ein interessanter Planet zu sein. Vielleicht wird es an der Zeit über eine Reise zur Milchstraße nachzudenken…“
Mit einem diabolischen Lachen ging Sha Ra to zurück auf seinen Thron.

Tatsächlich fanden sich alle Teammitglieder im Zellentrakt wieder. Noch immer waren alle von einander getrennt aber Marco erwachte wieder aus seinem Drogenrausch:
„Okay, das was nicht wirklich spaßig!“
Mit einem Knacken richtete er sich wieder auf und sah sich in der Zelle um. Es wurmte ihn jetzt noch mehr, dass es so schwer war hier auszubrechen. Er fasste sich an die kalte Stirn und stieß ein lautes Grummeln aus:
„Genug! Ich verschwinde jetzt!“
Er ballte die Faust und zog ein Bein nach hinten. Dabei stellte er sich vor das Kraftfeld und holte mit aller Macht aus. Er konzentrierte sich auf diesen einen Schlag, schloss die Augen, bevor er es tat. Marco ließ seine Faust genau in das Kraftfeld rasen. Genau das kam ihm ungeheuer vertraut vor. Damals hatte er gegen Zill im Außenposten von Organika gekämpft und der Zera war auch mit einem Kraftfeld geschützt. Genau wie damals donnerte seine Faust auf den Schild, bevor er davon abkatapultiert wurde. Der Schild flackerte nur kurz und Marco landete in der nächsten Ecke.
Die Hand schmerzte und war irgendwie taub. Jedenfalls konnte er sie jetzt nicht mehr richtig bewegen…
Dennoch durfte er nicht so einfach nachgeben. Er nahm neuen Anlauf und rammte seine Schulter gegen das Kraftfeld.

Auch die anderen bemerkten die andauernden Versuche des Archäologen und begannen sich zu regen. Eden war der erste, der sich erhob:
„Marco versucht das Kraftfeld zu zerstören! Wenn wir alle auf das Kraftfeld einwirken, könnte die Stromversorgung zusammenbrechen… Die Corona scheinen uns zu unterschätzen!“
Der Antiker hob ebenfalls die Hand und zielte genau auf das Kraftfeld.
Licht sammelte sich in der Handinnenseite und konzentrierte sich immer mehr, bis ein gleißender Blitz auf die Oberfläche des Schildes traf. Dieser flackerte und wirkte mit all seiner Kraft.
Auch Era stieß jetzt immer wieder gegen die Barriere, auch wenn das weniger Wirkung zeigte, als bei Marco oder Eden.
Die Kraftfelder gerieten zunehmend unter Druck, flackerten immer öfter, bis es mit einem Funken den Geist aufgab. Erschöpft ging Marco zu Boden und musste sich setzen:
„Alter Falter… Das war n ganzes Stück Arbeit! Leute?“
Auch Era stützte sich laut atmend an einer Wand ab:
„Ich bin hier…“
Erleichterung ging durch die Reihe und Marco ging wieder zu den Gittern:
„Wir sollten verschwinden, bevor die Corona hier auftauchen! Unsere Fluchtversuche sind sicher nicht unbemerkt geblieben!“
Damit waren wohl alle einverstanden. Marco ließ sich nicht länger beirren und riss die Gefängnistür auf. Ohne das Kraftfeld hatten die Gitter seiner Kraft nichts entgegen zu setzen.
Danach befreite er die anderen aus ihren Gefängnissen und Eden nahm den noch immer bewusstlosen George über die Schulter:
„So, habe alles dabei!“

Sha Ra To ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen…
Wir konnte er die Milchstraße erreichen? Warum sollte er sich noch länger mit einer Zwerggalaxie wie Zerberus abgeben, wenn die Milchstraße so viel mehr bot? Auch die Pegasus-Galaxie mit der verlorenen Stadt der Antiker reizte ihn. Das alles war einfach nur verlockend.
Mit einem breiten Grinsen betrachtete er die Tiefe des Universums, während er weitere Gedankengänge durchging. Plötzlich kam jemand die Treppen zu seinem Thron hinauf. Es war einer seiner Diener:
„Meister Sha Ra To! Die Gefangenen sind ausgebrochen!“
Sofort brach er jeden Tagtraum ab und verpasste dem Diener einen Schlag an die Kehle. Dieser spuckte Blut, bevor er röchelnd zu Boden ging. Er war tot…
„Ich hasse es, wenn man mir meine gute Laune verdirbt!“
Der Corona verließ eilig den Thronsaal um die Flüchtlinge einzufangen, natürlich mit 20 weiteren Corona im Gepäck.

Vorsichtig schlich das Team durch die engen Gänge des Basisschiffs. Erst jetzt kam George wieder zu sich, bevor er merkte, dass er über der Schulter des stämmigen Edens hing:
„Ich bin wach! Du darfst mich langsam runter lassen, Eden!“
Mit einem Krachen ließ der Antiker ihn schroff fallen, und George hielt sich fluchend den Po:
„Ich sagte langsam!“
Era spähte vorsichtig um die Ecke und entdeckte einen Corona der wohl immer seine Runde drehte. Es war ein Wachmann.
Marco nickte seiner Freundin zu, dann huschte er zu dem Feind rüber. Mit einem gekonnten Schlag ging der Corona bewusstlos zu Boden. Jetzt folgte der Rest der Gruppe, wobei Eden begann laut zu denken:
„Wir sollten das Schiff zerstören und auf den Planeten zurückkehren. Hier oben kann uns der Garten Eden nicht erfassen! Wir sollten den Energiekern überlasten und so zerstören…“
Etwas verwundert sah Marco den Antiker an:
„Du bist vielleicht drauf aber gut. Der Plan klingt vernünftig! Mir wäre ohnehin nichts Besseres eingefallen!“
Die Truppe wollte sich gerade auf den Weg machen, als ihnen fünf Corona den Weg versperrten:
„Unsere Überwachungskameras haben uns verraten, wo ihr seid!“
Der Archäologe verzog das Gesicht:
„Überwachungskameras? Das gilt nicht! Die Bösen haben grundsätzlich keine Überwachung… Die Helden müssen unbemerkt durch das Schiff schleichen können, um die Energieversorgung zu zerstören. So müssen die Helden wieder einmal den Tag retten!“
Jetzt kam auch Sha Ra To aus einem Seitengang:
„Euer Versuch war ja ganz amüsant aber ihr seid hoffnungslos unterlegen! Gebt auf!“

Das Timing hätte nicht besser sein können. Eine kräftige Erschütterung ging durch das Schiff und riss fast alle zu Boden. Das Team ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und begann mit der Gegenwehr. Eden schoss sich mit einem Blitzstrahl den Weg frei, während Marco die Corona vor sich von den Füßen fegte. Die restlichen wurden von George einfach mit Telekinese zu Boden gedrückt.
Alle ergriffen danach die Flucht. Sha Ra To wollte ihnen gerade wütend folgen, als ein weiterer Knall das Schiff vibrieren ließ:
„Was geht hier vor?“
Ein Techniker stürmte herbei:
„Meister! Wir werden von anderen Schiffen angegriffen! Sie kommen aus dem Hyperraum und eröffnen das Feuer!“

Fünf weitere Schiffe schossen aus dem Hyperraum und eröffneten das Feuer. Das Schiff der Corona war mit der Lage doch etwas überfordert. Als Marco und die anderen an einem Fenster vorbei huschten, konnten sie endlich sehen was los war. George klappte die Kinnlade herunter und er musste erst einmal Luft holen:
„Das sind doch… Hatacs!“
Marco war völlig verunsichert. Wie waren die Goa`uld in diese Galaxie gekommen?
Die Schiffe sahen nicht ganz hundertprozentig aus wie ein Hatac aber es waren eindeutig Pyramiden. Dem Archäologen dämmerte es. Die Krieger, denen sie auf Kalim Bhat begegneten waren also einem Goa`uld unterstellt aber was macht so eine Schlange in Zerberus?
Marco konnte seinen Blick nicht von den Pyramiden abwenden, die unnachgiebig feuerten. Dann sausten ein paar Todesgleiter durch die Luft.

Völlig überfordert stürmte Sha Ra To auf die Kommandobrücke seines Schiffes:
„Was ist hier los?“
Einer der Techniker nickte dem Meister zu:
„Sie rufen uns!“
Im nächsten Moment erschien der muskulöse Mann auf dem Hauptschirm, der auch die Bodentruppen von Kalim Bhat befehligte:
„Wir sind in der Überzahl und werden euch im Namen unseres Gebieters vernichten, wenn ihr euch nicht ergebt.“
Sha Ra To dachte gar nicht daran aufzugeben und schlug voller Groll auf seinen Sitzplatz:
„Ihr habt euch den Zorn der Sonne zugezogen! Wir werden euch vernichten!“

Bei dem momentanen Chaos auf dem Schiff war es kein Problem für das Team zum Hangar vorzudringen, wo sie einen Gleiter vorfanden. Für Eden war es ein Leichtes das Schiff zu aktivieren und es zum Starten zu bringen.
Wieder eine kräftige Erschütterung, die alle Corona an Bord zum Schwanken brachten. George krallte sich verstört an einem Sitz fest:
„Könnten wir bitte verschwinden! Es wird langsam etwas ungemütlich!“
Der Gleiter der Corona war vielleicht so groß wie ein Späher der Goa`uld, hatte aber mehr Sitze als ein Jumper. Insgesamt waren die Schiffe aber viel protziger, als zum Beispiel ein Jumper. Überall waren Verzierungen. Sogar auf dem Kontrollpult war mehr oder weniger das Symbol einer Sonne.
Der Gleiter verließ das Schiff und flog direkt zum Planeten hinab. Dabei guckte Marco aus dem Frontfenster und begutachtete die tobende Schlacht. Dann wurde auch der Gleiter von feindlichem Feuer getroffen. Zwei Todesgleiter nahmen die Verfolgung auf.
Eden hatte alle Mühe nicht von den Strahlen der Jäger getroffen zu werden. Plötzlich drehte Eden etwas vom Planeten ab und hielt auf den offenen Raum zu. Die anderen starrten ihn panisch an:
„Was wird das, wenn es fertig ist?“
Der Antiker drehte sich zu den anderen um:
„Wir müssen nicht extra auf den Planeten! Es reicht, wenn wir nur im Funkbereich des Garten Edens sind! Und zwar jetzt!“
Ein letzter Schuss der Todesgleiter und der Gleiter des Teams verwandelte sich in einen Feuerball.

Während der Garten Eden in einem Hyperraumfenster verschwand, kamen drei weitere Coronaschiffe aus dem Hyperraum, um gegen die Goa`uld zu kämpfen.
Erleichtert konnte das Team mit ansehen, wie die Flotten sich gegenseitig in Stücke schossen…

Ende
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