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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 7: Das Geheimnis von Kalim Bhat


Er war die Ruhe selbst und genoss immer wieder die Blicke, die ihm die Galonierin zuwarf. Beide warteten förmlich drauf sich um den Hals zu fallen, sobald die Besprechung zu Ende war.
Mit einem Seufzen lehnte er sich wieder zurück, während neben ihm George versuchte einen Kugelschreiber wieder zusammen zu drehen und es ihm nicht gelang.
Fürst Zaiku las aufgeregt in dem Bericht, der vor ihm lag:
„Dann ist es schlimmer, als wir anfangs dachten! Die Corona breiten sich mit zunehmender Geschwindigkeit aus. Das macht mich nicht gerade glücklicher…“
Eden stimmte dem Organika nickend zu, dann blätterte er selbst in seinen Unterlagen:
„Ich habe die Beamer und die Schilde online! Der Garten Eden kann also eingesetzt werden!“
„Wenigstens eine gute Neuigkeit! Kommen wir zurück zum Thema Corona… Was wollen wir gegen diese neue Bedrohung unternehmen?“
Zaiku wirkte ernsthaft besorgt und auch Eden sah aus, als hätte er eine Wohldecke verschluckt. George verzog ebenfalls wütend das Gesicht aber weniger wegen der Corona. Viel mehr wegen diesem verdammten Kugelschreiber, der einfach nicht mehr passen wollte.
Inzwischen war der Stift so verdreht und verschoben, dass er nie im Leben mehr passen konnte. Dieser eine Kugelschreiber landete in jeder Besprechung in seiner Hand und das seit nun über einem halben Jahr. Er drehte heftiger und mit einem „Ping“ flog die Feder durch den Raum. Nun lasteten alle Blicke auf George, der nicht wusste, was los war. Er hatte nicht ein Stück bei der Diskussion zugehört.
Er zog sich jetzt peinlich berührt in seinem Stuhl zurück, während Era versuchte ein Lachen zu unterdrücken.
Marco fasste sich nur an den Kopf, während Fürst Zaiku verärgert rot anlief. Nun beruhigt Marco die Situation und neigte sich dem Organika zu:
„Wir sollten abwarten! Im Augenblick können wir nichts machen und so lange der Garten Eden nicht voll funktionsfähig ist, können wir nichts ausrichten.“
Alle stimmten dem zu und die Besprechung wurde beendet. Noch während des Rausgehens nahmen sich Marco und Era leicht in den Arm. Sie waren beide so unglaublich drollig. So ein niedliches Pärchen.
Sie hassten es, wenn George so redete aber bei ihm war das unvermeidlich. Nun liefen sie Hand in Hand über den Gang:
„Was machen wir heute Nachmittag?“
Der Archäologe fasste sich an das Kinn und musste lächeln:
„Ich dachte da an eine Bastelstunde am Garten Eden. Wir müssen zusehen, dass alles funktioniert!“
Era grinste, dann stellte sie sich vor ihn:
„Ich möchte, dass du heute Abend in mein Quartier kommst! Ich wollte etwas kochen und…“
Es war ihr peinlich Marco einzuladen, denn sie wurde langsam rot und begann leicht zu stottern. Marco nahm sie bei der Hand und blickte ihr tief in die Augen:
„Selbstverständlich komme ich. Aber sei vorsichtig, ich bin wählerisch, was das Essen betrifft!“
Sie gab ein freudiges Quieken von sich, dann rannte sie begeistert davon. Marco hob eine Augenbraue, dann musste er auch lachen. Nun hatte er etwas, worauf er sich freuen konnte.

Wie so oft seit dem Fund wanderte Eden durch die Korridore des Garten Eden. Dieses Schiff steckte voll von seinen Erinnerungen und er musste sie nur finden.
Alles in seinem Kopf war von Nebel verschleiert. Noch immer wusste er alles über die Sprache, die Schrift, gewisse technische Errungenschaften aber trotzdem…
Es gab so vieles, was einfach im Unterbewusstsein verschwunden war. Plötzlich fand er ein Quartier, welches er noch nicht untersucht hatte.
Die Tür ging auf und der freundliche Raum lächelte ihn förmlich an. Es war nicht sein Quartier, denn das würde er sofort bemerken. Dieses Quartier gehörte jemandem, der ihm aber viel bedeutet hatte.
Auf einem kleinen Tisch neben der Schlafkoje stand ein kleines Bild. Mit zitternder Hand ergriff er das Photo und begutachtete es. Dann spürte Eden dieses innere Gefühl der Zerrissenheit, als wollte ihm etwas ins Herz stechen.
Er strich über das Bild und begann leicht zu weinen.
Auf dem Bild war eine junge Frau mit grünen Haaren und sie lächelte. Es tat ihm Leid, sich nicht an sie erinnern zu können. War es seine Freundin oder seine Frau?
Dann dachte er gründlicher nach. Diese Frau musste ihm einfach sehr viel bedeutet haben, denn er spürte einen unvorstellbaren Schmerz in seinem Herzen. Was war das wohl für eine Frau? Mit seiner zittrigen Hand zog er sein Kopftuch ab und fuhr sich über die zu Stoppeln geschnittenen, blonden Haare.
Ja, Eden hatte auch blondes Haar, wie Marco. Er erkannte sich selbst in diesem jungen Energiebündel…
Dann knackte der Funk:
„Eden? Hier ist Marco! Sag mal, was bedeuten die vielen blinkenden Lichter!?“
Er riss sich zusammen, zog wieder das Kopftuch über und antwortete:
„Blinkende Lichter sind nie ein gutes Zeichen! Grundregel eins im Handbuch des Antiker-Wissens! Blinkende Lichter sind immer schlecht oder ein Notsignal!“

Am anderen Ende der Leitung verdrehte Marco die Augen:
„Ist ja schön und gut aber würdest du bitte herkommen, damit wir es genauer wissen?“
„Einen Moment!“
Mit schüttelndem Kopf betrachtete Marco die blinkende Anzeige und war gespannt, was es zu bedeuten hatte. Es gab so viele Fehlermeldungen, dass er glaubte auf dem Rechner des Schiffs sei Windows Milleniumedition. Dann kam Eden auf die Brücke:
„Wo drückt der Schuh!“
Marco sah ihn mürrisch an, dann deutete er auf die großen, roten Antiker-Symbole, die hinter ihm auf dem Bildschirm blinkten.
Eden musste lachen und setzte sich an den Rechner:
„Schwein gehabt! Kein größerer Fehler! Es ist tatsächlich ein Funksignal. Nur wenigen Völkern haben wir damals unsere Übertragungsfrequenz überlassen…
Das kommt von Kalim Bhat!“
Jetzt war es der blonde Archäologe, der neugieriger wurde:
„Was ist Kalim Bhat für eine Welt? Ist da eine große Technologie oder so?“
Der Antiker schüttelte den Kopf:
„Nein! Ganz im Gegenteil. Der Planet besitzt nichts von Wert außer einer hohen Einwohnerzahl. Wenn ich ehrlich bin überrascht es mich, dass sie das Signal überhaupt senden konnten. Sie glauben es wäre schwarze Magie…“
Marco stieß ein spitzes Lachen aus, dann klopfte er dem Antiker auf die Schulter:
„Ich sehe schon, wie das endet. Wir werden wieder von Primitiven mit Fackeln und Mistforken aus dem Dorf vertrieben, weil sie uns für Dämonen halten…
Sehen wir uns das trotzdem an?“
Eden nickte, dann erhob er sich um das Schiff vor zu bereiten:
„Du redest mit Fürst Zaiku, ich mache den Garten Eden startklar. Der Planet hat kein Gate, weshalb uns das Schiff gerade gelegen kommt…“

Kaum hatte sich das Team vorbreitet, da startete der Garten Eden schon, um die Reise nach Kalim Bhat anzutreten. Während Marco lernte, das wuchtige Schiff zu fliegen, versuchte George noch einige Systeme fertig zu stellen.
Das Schiff flog ruhig im Hyperraum, bis es über dem Planeten den Hyperraum verließ. Der Planet war klein und mit einer dicken Wolkendecke eingehüllt. Eden begutachtete die Welt und nickte nur:
„Zieht euch feste Schuhe an und macht euch auf einen Planeten aus dem Mittelalter gefasst. Die Städte sind mit Mauern eingehüllt und der Planet ist sehr verregnet und matschig…“
Eden beschoss, dass es besser sei, das Schiff im All zu lassen.
Mit dem Beamer konnten sie ohne Probleme hinab gelangen, während er mit einer Art Fernbedienung den Rückweg sicherte.
Alle stellten sich zusammen auf, bis ein heller Lichtstrahl die vier auf den Planeten verfrachtete. Ihre Reise endete in einem Matschfeld und Era quieckte angewidert auf, als sie ihren Fuß aus der matschigen Pampe erhob:
„Tolle Landung! Echt!“
Auch George sah sich um, als ihn ein Tropfen an der Nase berührte. Kurz darauf begann es zu regnen. Dieser prasselte in einem Sturzbach auf die Freunde nieder. Auch Marco fand die Umstände sehr unangenehm und fluchte:
„Jetzt werden wir auch noch nass… Eden, bitte sag mir, dass die Stadt nicht weit weg ist!“
„Sie ist nicht weit weg!“
Tatsächlich sah man in der Ferne ein paar Häuser, versteckt hinter ein paar Baumwipfeln. Mit großen Schritten stapfte die Gruppe auf die Stadt zu, während sie es vermieden in die breiten Pfützen zu treten. Nach nur zehn Minuten, erreichten sie die Tore der Stadt, die natürlich speerangelweit offen standen. Nur zögerlich betraten sie die Stadt aus alten Bauten. Wie immer wurden sie von den Dorfbewohnern erst sehr irritiert und verschreckt angesehen.
Dann trat einer der Bewohner etwas ängstlich vor:
„Kommt ihr aus dem Paradies?“
Während Marco, Era und George sich verwirrte Blicke zu warfen, nickte Eden selbstbewusst:
„Ja, ich bin einer der Vorfahren! Ich bin aus meinem göttlichen Reich zu euch gekommen, um euch zu helfen! Was ist euer Problem?“
Marco stieß den Antiker an:
„Göttliches Reich?“
„Sie glauben, dass die Vorfahren erleuchtete Wesen sind und warum sollten wir ihren glauben beeinflussen?“
Der Archäologe murrte und beobachtete weiter, wie Eden mit dem Mann sprach. Dieser sah sich zweimal völlig verängstigt um, dann neigte er sich flüstern vor:
„Die Anhänger der Sonne waren hier und verlangen, dass wir uns ihnen anschließen! Als wir sie vertreiben wollten, haben sie einen ganzen Teil der Stadt zerstört…
Was sollen wir tun?“

Alle horchten aufmerksam auf, als der Bewohner von den Corona erzählte.
Marcos Gesicht wurde ernst, während Era und George jede Farbe verloren. Man hatte sie also gerufen, um diese Welt zu verteidigen aber wie?
Wenn die Corona wirklich mit Schiffen auftauchen sollten, war das Team keine wirklich große Hilfe, denn der Garten Eden war noch nicht gefechtsbereit. Der Dorfbewohner war aber noch nicht fertig mit der Horrornachricht:
„Die Anhänger der Sonne waren aber nicht der einzige Feind! Ein weiterer Gegner, der sich als Gott ausgibt, hat uns angegriffen. Im Moment bekämpfen sich beide Parteien.“
Marco machte große Augen:
„Ein neuer Feind? Schon wieder? Sind jetzt alle fiesen Typen auf einen Ich-übernehme-das-Universum-Trip! Was wollen wir unternehmen?“
„Uns dezent raus halten!“, gab George zu verstehen, worauf hin er dunkle Blicke erntete aber sofort reagierte:
„Wir sind nicht stark genug, schon gar nicht für zwei Gegner! Sorry aber das ist eine Tatsache…“
Alle wussten, wie sehr George Recht hatte, denn der Techniker nahm nicht leichtfertig solche Worte in den Mund. Marco legte den Kopf in den Nacken und dachte nach:
„Ich finde wir sollten auf den Garten Eden zurückgehen und in Ruhe nachdenken!“

Plötzlich brach ein Schiff durch die Wolkendecke.
Alle Blicke richteten sich auf das Raumschiff mit der komischen, gelben Panzerung und den weißen, verzierten Flächen. Das musste ein Schiff der Corona sein. Dann verteilten sich etwa 10 Lichtsäulen um die Stadt, die offenbar ähnlich funktionierten, wie die Beamer der Asgard.
Eden fasste sich an die Stirn:
„Was für ein Timing! Da sind die Corona! Ziehen wir uns zurück!“
George machte große Augen und gab ein merkwürdiges Zischen von sich:
„Die Schiffe sind ja der Wahnsinn… Für einen Kreuzer ist der ganz schön heftig!“
Auch das Team wurde von einem Licht fort getragen, nachdem Eden die Fernbedienung aktiviert hatte.
In Sekundenschnelle fanden sich alle auf dem Garten Eden wieder und konnten drei Schiffe der Corona sehen, die auf den Planeten landeten. Zwei Kreuzer und ein Basisschiff.
Dührkoop hatte also nicht gelogen. Die Corona bauten Schiffe und noch dazu so gute…

Eine Stunde lang wartete das Team bereits.
Eden war im Maschinenraum verschwunden, um die Schilde effizienter zu machen. Für den Fall, dass die Corona sie entdeckten waren starke Schilde sicher von Vorteil, zumal die Waffensysteme noch nicht funktionierten. George hatte sich dran gemacht wenigstens die Plasmagatlings wieder bereit zumachen. Bisher war er leider nicht sehr erfolgreich, denn die Wirkung seines Antiker-Wissens schien nachzulassen. Marco und Era waren auf der Brücke geblieben und saßen jetzt vor der großen Frontscheibe.
Sie strich sich durch das Haar, während sie auf den von Wolken umhüllten Planeten hinab sah:
„Schon traurig… Warum kann diese Galaxie keinen Frieden finden? Kaum sind die Zera weg, kommen neue Typen, die unbedingt die Macht an sich reißen wollen…“
Marco zuckte mit der Schulter und warf einen Blick auf eine Anzeige:
„So geht es aber nicht nur Zerberus. Unsere Galaxie bekommt auch keine Ruhe. Kaum hatten wir einen mächtigen Feind besiegt, kamen die Ori. Manchmal habe ich geglaubt, dass es vielleicht in unserer Bestimmung liegt zu kämpfen aber dann denke ich, dass es noch mehr als nur Krieg geben muss…“
Era lehnte ihren Kopf sanft an seine Schulter, dann atmete sie bedrückt aus:
„Ich würde gerne ein friedliches Leben führen…“

Eden hatte es geschafft die Schilde etwas aufzupeppen und ging nun erneut durch die verlassenen Korridore. Dabei entdeckte er das Quartier, was er vor ihrer Abreise inspiziert hatte. Wieder ging er schweren Herzens durch den Raum.
Wieder einmal wünschte er sich, dass er seine Erinnerungen hatte. Er ergriff wieder das Bild mit der jungen Frau und dachte nach…
Eine Träne lief ihm über das Gesicht, weil er es zu tiefst bereute, dass er sie nicht kannte. Dann fuhr es wie ein Blitz durch ihn. Er sah etwas, in seiner Erinnerung…
Es waren ein paar Bilder. Ein blonder, junger Mann… Er selber? Nein!
Die Person hielt die Frau auf dem Photo in den Armen. Sie schien tot zu sein und beide standen in einem kleinen See. Der blonde Mann ließ die junge Frau los und sie versank in der Tiefe des Sees…
Eden wurde schwindelig und er musste sich kurz abstützen. Der Kopf brummte und er konnte die Bilder nicht zuordnen. Was war in der Vergangenheit geschehen, dass es ihn so aus der Bahn warf?

George fluchte, als ihm wieder ein Werkzeug aus der Hand glitschte. Sein Blick verschwamm, als er auf seine Hand hinab sah.
Die Waffen aktiv zu kriegen war hoffnungslos. Dabei wischte er sich mit einem Grummeln den Schweiß von der Stirn.
In letzter Zeit hatte er öfter das Gefühl, dass ihn seine Kräfte verließen. Immer seltener kam es vor, dass er den Zwang verspürte etwas zu bauen. Auch die Sprache der Antiker fiel ihm wieder schwerer. Vielleicht war es an der Zeit, dass die Kräfte ihn verließen.
Das Repositorium, welches ihm diese Kräfte verliehen hatte, war ja nur zu einem kleinen Teil mit dem Antiker-Wissen gefüllt. Bedauerlich war das schon, denn besonders an die Telekinese hatte er sich gerade gewöhnt.
Zusätzlich war er mit diesen Fähigkeiten sogar im Kampf endlich einmal eine Hilfe. Was würde bloß passieren, wenn er wieder normal werden würde?
George wäre wieder nur ein normaler Mensch, der sich hinter seinen Freunden verstecken musste. Wirklich gerne wollte er das nicht!
Noch war es aber nicht so weit, also schnappte er sich das Werkzeug und schraubte weiter an den Waffensystemen.

Es waren drei Stunden vergangen, als das Team auf der Brücke wieder zusammen traf. Marco wand sich vom Schirm ab und nickte den anderen zu:
„Es sieht so aus, als wäre der Angriff vorbei! Wir können wieder runter!“
Eden ergriff seine Fernbedienung und stopfte sie in die Westentasche. Danach ließen sie sich mit dem Transportstrahl auf den Planeten verfrachten. Den Unterschied zu vorher konnte man deutlich sehen. Dieses Mal hatte Eden sie direkt in die Stadt gebeamt.
Dort sah es aus, wie auf einem Schlachtfeld, sehr zur Überraschung des Teams, denn die Menschen von Kalim Bhat waren nicht sonderbar gut in der Lage sich zu verteidigen.
Die Häuser waren zerstört, überall liefen verletzte Menschen und Feuer loderte überall.
Ein paar Kinder saßen um ihre tote Mutter herum und neben ihnen schien ein Haus bis auf die Grundmauern niedergebrannt zu sein. Era fasste sich schockiert an den Mund:
„Das darf nicht wahr sein! Wie grausam… Warum tun die Corona so etwas?“
Eden ging einen Schritt auf einen Leichnam zu und begutachtete ihn genauer:
„Das waren keine Corona! Hier liegt eine Leiche eines Corona! Ich schätze es gab einen Kampf… Vielleicht mit diesen unbekannten Feinden, die von den Bewohnern erwähnt wurden!“
Auch Marco beschloss sich den Toten näher anzusehen:
„Das sind Verbrennungen! So schwere Wunden können nur von Laserwaffen verursacht werden aber garantiert nicht von Blastern der Zera! Das fiese an der Sache ist, dass ich diese Brandwunden schon mal gesehen habe! Ich komme leider nicht drauf wo…“
Weitere Bewohner von Kalim Bhat stürmten verängstigt durch die Straßen. In dem Moment sprang eine Gestalt auf die Gruppe hinab. Es war ein Jugendlicher in einem silbernen Gewand, der versuchte ein Teammitglied mit der flachen Hand zu treffen. Marco wich dem Schlag aus und verpasste dem Angreifer einen raschen Handkantenschlag. Es handelte sich um einen Corona, der jetzt bewusstlos zu Boden ging. Dann stürmten zwei weitere Corona den Weg hinunter. Jetzt war es Eden, der schneller reagierte.
Er sendete einen Blitz aus, der die Feinde elektrisierte:
„Wir sollten uns hier nicht zu lange aufhalten! Es wimmelt hier noch von Corona! Gehen wir zum Dorfkern!“
Die anderen stimmten zu.

Auf dem Dorfplatz war das Schauspiel ähnlich. Überall lagen die Leichen der Dorfbewohner und einige Leichen von besiegten Corona.
Nur vorsichtig tastete sich das Team durch die Straßen zu dem Platz vor. Sie mussten damit rechnen, dass von allen Seiten Corona auftauchen konnten.
Eden schloss die Augen und horchte, als plötzlich Schritte zu hören waren. Alle sprangen hinter eine kleine Mauer in Sicherheit, von wo aus sie am besten das Geschehen beobachten konnten.
Auf einer der breiten Hauptstraßen, die auf dem Dorfplatz mündeten kam eine Gruppe von Soldaten. Marco spähte über den Rand der Mauer hinweg um die Krieger zu identifizieren. Sie trugen merkwürdige Kettenhemden und hatten auf ihrer Rüstung ein merkwürdiges Symbol. An den Armen trugen sie merkwürdige Waffen, die in ihre Handschuhe integriert waren. In ihren Händen hielten sie etwa einen Meter lange Stäbe, die etwas aussahen wie die Stabwaffen der Goa`uld.
Mit einer Armbewegung ihres Kommandeurs blieb die Einheit stehen. Der muskulöse Mann mit der Glatze sah sich einmal um, dann kam ein weiterer Corona aus einer Seitenstraße. Sofort richteten die Krieger ihre Stäbe auf den Angreifer. Mit gelben Geschossen aus Energie zwangen sie den Corona nieder. Der Anführer drehte sich zu seiner Mannschaft um:
„Also gut! Der Stadtkern ist gesichert! Wird Zeit unserem Gebieter Bericht zu erstatten!“
Marco runzelte die Stirn:
„Okay, das ist nicht wirklich gut für uns!“
Während sich das Team vorsichtig von dem Platz weg bewegen wollte, hallte plötzlich eine Stimme hinter ihnen nieder:
„Keine Bewegung!“
Einer der fremden Kämpfer hatte sie entdeckt und zielte jetzt mit einer Waffe auf sie. Das Zerberus-Team sah den Krieger nur verärgert an, als auch schon die Einheit vom Dorfplatz heranmarschiert kam:
„Ich habe diese Fremden entdeckt, wie sie uns ausspioniert haben! Es sind keine Corona!“
Der Oberkommandierende neigte sich zu der Gruppe hinunter:
„Das ist das Team von Organika! Unser Meister hat mir von ihnen erzählt! Sie alle haben unglaubliche Talente!“
„Danke für das Kompliment aber wie haben anderweitig zu tun!“, lachte Marco und sprang ruckartig auf. Es ging alles so wahnsinnig schnell. Mit einem Fegekick landeten zwei Krieger auf dem Boden. Diese Unruhen machten sich auch die anderen zu nutze. Era zog rasch ihren Stab und schlug damit einem die Beine weg.
Eden hob nur den Arm, um dem Kommandeur einen vollen Blitzstrahl zu verpassen. Dieser wurde durch die Wucht des Blitzes etwas weggedrückt, bevor er verbrannt zu Boden ging. George erschuf eine Blase um sich herum, die er dann sprengte und so alle Krieger von sich abwehrte.
Mit einem letzten Hieb krachte der letzte Soldat gegen die nächste Wand.

Marco sah sich hastig um:
„Sollten wir nicht lieber verschwinden?“
Eden nickte, dann nahm er Geschwindigkeit auf:
„Dem stimme ich zu! Wäre doof noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken!“
Der Weg führte sie direkt aus der Stadt. Sie wollten nicht extra auf den Garten Eden zurückkehren, denn so würde das Schiff sicher von den Corona entdeckt werden, also beschlossen sie einen Ort außerhalb der Stadt aufzusuchen. Sie erreichten gerade die Stadttore, als drei Corona ihnen den weg versperrten. Das Team blieb stehen und nahm Haltung ein. Era strich sich die Haare aus dem Gesicht:
„Sagt mal, was ist hier eigentlich los? So viele Gegner?“
George machte einen Schmollmund und drehte sich zu den anderen:
„Ich sagte doch, wie sollten uns raushalten! Nun ist das zu spät!“
Dann erklangen die zischenden Geräusche von Lasergeschossen. Ein Hagel aus gelben Energiekugeln ging auf die Corona nieder. Auf den Dächern der Häuser erhoben sich wieder diese fremden Krieger und zielten jetzt auf das Zerberus-Team. Eden blieb locker und hob die Hand:
„Leute? Haltet euch die Augen zu!“
In diesem Fall wollten die anderen lieber nicht wissen, was sonst geschah, also hielten sich alle die Hände vor die Augen. Eden schloss seine Augen ebenfalls, denn seine Hand begann jetzt stark zu funken und zu blitzen. Das Blitzen wurde immer intensiver und die Feinde schienen von der steigenden Intensität überrascht. Mit einem letzten aufdonnern erhellte sich der Blitz so stark, dass alle Soldaten geblendet wurden. Einige, die genau in das Licht gesehen hatten, schrieen schmerzerfüllt auf, bevor sie von ihren Dächern fielen. Dabei pressten sie ihre Hände vor die Augen, welche gerade so schmerzhaft geblendet wurden.
Das Team öffnete die Augen und nutzte die Gelegenheit zur erneuten Flucht.
Die Gruppe hatte das Dorf gerade verlassen, da bemerkten sie die großen Energiebomben, die jetzt überall um sie herum aufschlugen. Das Basisschiff der Corona hatte das Feuer eröffnet und schoss auf den Planeten. Sie sahen, wie ganze Häuserblöcke einfach zerstört wurden. Die grünen Lichtkugeln richteten erheblichen Schaden an. Marco konnte sehen, wie die Bewohner von Kalim Bhat verängstigt flüchteten. Einige der unbekannten Feinde wurden durch die Strahlung der Geschosse in Stücke gerissen. Dort blieb nur noch ein schwarzer Fleck. Dann geschah das, womit alle gerechnet hatten. Aus dem Inneren des Corona-Schiffes schossen zehn Lichtsäulen, die sich wieder um die Stadt herum verteilten.
„Sie schicken wieder Verstärkung!“
Eden hatte genug gesehen und zog die Fernbedienung hervor:
„Gehen wir!“
In genau diesem Moment traf etwas die kleine Fernbedienung und machte sie unschädlich. Es war eine Art Wurfmesser. Aus dem Unterholz kamen jetzt mindestens 20 Corona. Marco und die anderen waren eingekreist.
Eden schüttelte verärgert den Kopf:
„Verdammt! Was geht hier vor?“
Ein Corona in goldenem Gewand trat vor und er kam den Freunden sehr vertraut vor. Es war Dührkoop, der Corona den sie aus dem Garten Eden geworfen hatten. Er sah das Team schelmisch an und grinste:
„So sieht man sich wieder! Wer hätte gedacht, dass wir uns so schnell wieder sehen?“
„Erstens kommt es schlimmer und zweiten als man denkt!“, fauchte Marco und hob die Hand, als er merkte, dass es zu viele Corona waren, selbst für Eden. Nun kamen immer mehr Corona aus den Büschen der umliegenden Wälder.
Dührkoop hob warnend die Hand:
„Haltet euch zurück! Diese vier sind gefährlich! Ihr Anführer hat phänomenale Kräfte, das Mädchen ist eine hervorragende Stabkämpferin und der andere Junge besitzt Telekinese…
Vor Eden brauch ich euch wohl nicht zu warnen…“
Marco schüttelte etwas mürrisch den Kopf:
„Was wollt ihr jetzt machen? Wenn ihr uns umbringen wollt, warne ich euch! Vielleicht wehren wir uns ja…“
Dührkoop verlor kein Stück von seiner Überheblichkeit und deutete auf das Schiff über sich am Himmel:
„Ich werde euch meinem Anführer vorstellen! Dem Hohepriester Sha Ra To! Er erwartet euch bereits!“
Mit diesen Worten kam eine dicke Lichtsäule aus dem Schiff, hüllte die Gruppe ein und brachte sie fort. Im nächsten Moment fanden sich alle in einem großen Raum wieder. Es sah eher aus, wie ein Tempel. Überall zwischen den prunkvollen Säulen standen Fackeln und Statuen mit einem Abbild der Sonne. Sowieso waren an sämtlichen Wänden Symbole, die der Sonne ähnelten.
Ein paar der Corona legten ihnen Fesseln an, während Dührkoop seine Hand hob und auf die Tür deutete:
„Lasst uns gehen! Wir haben ein paar schicke Kerkerzellen für euch reserviert!“

Zur gleichen Zeit ging ein Kommandeur der feindlichen Truppen in das Lager seiner Leute.
Der wuchtige Mann mit den dicken Oberarmen schaute grimmig drein und musterte die zahlreichen Untergebenen. Er ging zu einem großen Tisch, auf dem ein Lageplan der Stadt lag. Ein anderer Diener kam herbei und verneigte sich:
„Der große Meister möchte mit euch sprechen!“
Der muskulöse Mann nickte und folgte dem Diener zu einer komischen Kugel, aus der ein kleines Hologramm sprang. Die holografische Gestalt trug einen langen, schwarzen Mantel und bedeckte sein Gesicht mit einer Kapuze:
„Mein Gebieter! Wir haben Kalim Bhat fast unter unserer Kontrolle aber die Corona haben immer noch ihr Basisschiff!“
Die Gestalt sprach mit einer sehr tiefen Stimme und das mit ungeheurem Nachdruck:
„Ich bin bereits auf dem Weg! Wenn ich da bin, werden von den Corona nur verschimmelte Leichen übrig bleiben!“
Offenbar schien der Kommandeur noch nicht fertig zu sein und man sah deutlich Angst in seinen Augen:
„Außerdem waren noch vier Fremde auf dem Planeten! Wir schätzen, es war das Eliteteam von Organika!“
Die finstere Gestalt fasste sich an das Kinn:
„Interessant! Das Zerberus-Team ist auch hier aber wie sind sie her gekommen? Kalim Bhat hat kein Sternentor! Sucht im All um den Planeten nach einem Schiff!“
Der Diener verneigte sich, dann begann er zu schwitzen:
„Einige unserer Spione haben gesehen, wie das Team auf das Schiff der Corona gebracht wurde!“
„Gut, soll sich Sha Ra To mit Marco abmühen! Soll mir Recht sein, denn das dürfte mir meine Pläne sehr erleichtern!“
Das Hologramm schaltete sich ab und der Krieger stand alleine da…

Fortsetzung: Folge 8
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