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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 6: Der zweite Himmel


Noch immer war Marco sehr skeptisch, was die Ureinwohner anging. Die Buschmenschen wirkten nicht gerade vertrauensvoll. Da beruhigte ihn die Tatsache, dass Eden bei ihnen war. Der Antiker hatte vermutlich keine Probleme damit das gesamte Dorf in den Mond zu pusten. Der Archäologe zuckte zusammen, weil ihm einfiel, dass Orro keinen Mond besaß.
Sie waren schon eine ganze weile in dem unwegsamen Gelände unterwegs.
Dabei hatte George vor einer halben Stunde angefangen zu jammern, weil seine Füße so scherzten.
Die Gruppe ließ sich nicht beirren aber dann drehte sich der Priester zu ihnen um. Wieder redete er in einem merkwürdigen Kauderwelsch und Eden nickte:
„Ich denke, wir machen eine Pause! Der Baum der Weisheit ist noch ca. zwei Stunden entfernt.“
George heulte auf, als er das hörte und rieb sich die wunden Füße:
„Das ist nicht wahr oder? Ich habe schon Blasen auf den Blasen…“
Era stieß ihn amüsiert an:
„Wer war denn so begierig ein Repositorium zu finden?“
Da hatte sie wohl mehr als Recht aber George beschloss einfach nur zu schmollen. Nun war es Marco, der George einen Moment gebannt anstarrte. Der Techniker roch den seltsamen Geruch des Urwaldes, welcher ihm eigenartig vertraut vorkam. Er kannte diesen Geruch, konnte ihn aber nicht zuordnen…

Es roch merkwürdig.
Das war das erste, was George bemerkte. In dem Moment, als er über die Türschwelle ging, bemerkte er den Geruch im Haus. Es roch irgendwie… nach Medizin. Nicht, dass der Junge, der da so ordentlich in seinen blauen Shorts, seinem weißen Hemd und seiner gelben Strickjacke stand, den Geruch zuordnen konnte. An seiner Hand hielt er seine kleine Schwester Kathy. George hatte vor drei Monaten seinen zehnten Geburtstag gefeiert, während seine Schwester noch zwei Jahre jünger war. Er war da. Seine Schwester war da. Diese fremden Leute, die er angeblich schon einmal getroffen hatte, als er noch ein Baby war und der seltsame Geruch.
Seine Eltern waren nichts da.
Das Wohnzimmer, in dem die Kinder standen, wirkte nicht auf das Entfernteste einladend. Die Kissen auf der Couch waren mit Plastikbezügen bezogen. Er hatte versucht, auf einem zu sitzen aber es klebte sogleich an der Rückseite seiner Beine fest und das hatte ihm nicht gefallen. Also rutschte er wieder herunter und dabei gab es dieses quietschende, reißende Geräusch.
Der Mann und die Frau, die gerade ihre letzten Sachen ins Haus brachten, sprachen in gedämpfter Stimme mit einer Frau die sich Miss Hemmings nannte. Sie war Sozialarbeiterin.
Die Tür schloss sich und sperrte die Welt aus dem Haus aus. Der Geruch der Plastikkissen drohte ihn zu ersticken. Er hätte geschrieen, wenn er die Kraft dazu gehabt hätte aber vor seiner kleinen Schwester wollte er stark wirken, also schluckte er das miese Gefühl herunter.
Kathy war komplett unruhig und starrte diese Fremden Menschen immer wieder unsicher an, bevor sie wieder den Tränen nahe war. Der Teppich sah auch merkwürdig aus. Er fühlte sich feucht unter seinen Füßen an, als ob er gerade gewaschen worden wäre. Und dazu kam noch dieser zitronige Geruch von den Holzmöbeln.
„Nun, Kinder“, sagte der Mann, als er in das Zimmer kam. Er klatschte einmal in die Hände und rieb sie kurz aneinander:
„Möchtet ihr euch nicht setzen?“
„Nein!“, antwortete George schroff. Die Frau neigte sich zu den beiden herunter, wodurch Kathy wieder fast anfing zu weinen:
„Aber Kinder. Ihr könnt doch nicht die ganze Zeit hier stehen bleiben. Warum setzt ihr euch nicht?“
Er sah keinen Grund zu lügen:
„Ich mag das Plastik nicht!“
„Oh!“ Sie wirkte enttäuscht. Er fühlte sich, als ob er sie irgendwie im Stich gelassen hatte. Der Mann kniete vor den Kindern nieder:
„Ich bin euer Onkel. Nennt mich Onkel Tedd. Das ist Tante Addison. Ich weiß, dass wird jetzt sehr schwer für euch aber ihr müsst das verstehen… Von jetzt an wohnt ihr bei uns!“
George konnte sich denken, worauf der Mann hinaus wollte. Kathy hingegen begann zu schluchzen:
„Ich will zu Mama und Papa!“
Beide Erwachsenen zuckten zusammen und Onkel Tedd versuchte gutmütig aber bestimmt zu klingen:
„Ihr müsst verstehen, dass ihr jetzt bei uns lebt…“
„Kann ich nicht wenigstens mit ihnen telefonieren?“, jammerte Kathy, als Tedd sie bei den Schultern nahm:
„Das geht nicht… Eure Eltern sind jetzt beim lieben Gott!“
Das Mädchen gab keine Ruhe, wurde nur noch nervöser:
„Wann kommen sie zurück?“
Tedds Unterlippe zitterte. George hatte noch nie einen Erwachsenen weinen sehen und der Anblick ließ ihm ganz flau im Magen werden. Tedd hustete laut, holte tief Luft und sagte:
„Sie kommen nicht wieder zurück, Kleines…“
Sie schrie ein letztes Mal schmerzerfüllt auf, bevor sie weinend die Treppe hinauf stürmte. Tedd sah jetzt bedeutend älter aus als noch vor wenigen Minuten. George hingegen stand noch immer leer im Raum. Plötzlich begann der Junge zu reden, sprach mit selbstbewusster Stimme:
„Mein Vater hat mir erzählt, dass wenn man stirbt zu den Sternen wandert. Ich will eines Tages mit einem Raumschiff zu den Sternen fliegen und sie besuchen!“
Nun begann auch Addison zu weinen und war sichtlich gerührt von der Ansprach des Jungen. Er schien seinen Frust und die Trauer mit Träumen zu kompensieren und ging jetzt doch zutraulich zu seiner Tante hinüber:
„Können sie mir ein Sandwich machen?“
Lachend wischte sich die Frau die Träne aus dem Gesicht und stand auf:
„Es wird das leckerste, das du je gegessen hast!“
George lachte zurück und infizierte seine neue Familie mit seiner Freundlichkeit. Sogar Kathy traute sich wieder aus ihrem Zimmer, als sie ihren Bruder lachen hörte. Sie wusste genau, dass ihr Bruder nur so lachte, wenn er wirklich gute Laune hatte. Natürlich wollte George innerlich schreien und weinen aber für seine Schwester musste er stark sein…

„George?“
Er sah etwas verwirrt auf und sah Marco, der ihn mit großen Augen anstarrte:
„Alles okay bei dir?“
Der Techniker fasste sich beschämt hinter den Kopf:
„Ja, es geht mir gut. Ich habe nur gerade an mein Zuhause gedacht… Ich hoffe wir finden zur Erde zurück, damit ich meine Schwester wieder sehen kann…“
Marco wurde hellhörig und reichte ihm eine Hand:
„Du hast eine Schwester? Das hast du mir nie erzählt…“
„Ich weiß aber sie ist alles, was ich noch habe. Nach dem Tod unserer Eltern bin ich bei meiner Tante und meinem Onkel aufgewachsen. Ich freue mich darauf sie wieder zu sehen.“
Marco musste an seinen Bruder denken und fühlte sich mies. Er wünschte sich auch, so einen netten Bruder zu haben, der auf ihn wartete.
Nur schleppend setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich aus dem Urwald ein gewaltiger Baum erhob. Dieser war so groß, dass selbst die höchsten der anderen Bäume locker dreimal hinein passten. Mit jedem Meter, den sich die Gruppe auf ihn zu bewegte wuchs und wuchs der Baum. Nach einer weiteren Stunde erreichten sie diesen Koloss.
Alle sahen hinauf und bekamen einen steifen Nacken, weil er so hoch war. Genau vor ihnen, eingebettet in einer dicken Wurzel, lag ein Glyphus. Eden brauchte nur wenige Blicke um das Symbol für Ringtransporter zu finden und drehte sich zu den anderen um:
„Ohne Zweifel! Hier muss ein Außenposten sein!“
Die Dorfbewohner verneigten sich ein letztes Mal, dann kehrten sie in ihre Gefilde zurück. Jetzt war das Team wieder alleine aber was würde sich im Inneren dieses Baumes befinden?
Marco war zu neugierig und las in den Schriften:
„Hier steht etwas über den Inhalt des Baumes. Als das Wetter nicht mehr war, suchten die Vorfahren nach dem zweiten Himmel. Dieser vollkommene Ort war in der Lage jeden Feind fern zu halten…“
„Sicherlich eine Stuhlplattform und wenn wir Glück haben ein ZPM!“, lachte George und wartete ungeduldig, dass Eden endlich die Ringe aktivierte. Gesagt getan. Die Ringe hüllten alle ein und im nächsten Moment waren sie in einem stockdunklen Gang. Nur ganz fahles Licht erhellte die Umgebung und die Freunde konnten nur erahnen, wo sie gelandet waren.
Sie bewegten sich einige Meter, da sprang ein helles Licht an und hüllte den Korridor in grelles Licht. Nun konnte das Team mehr sehen. Sie standen in einem langen Korridor, der sich durch eine fortschrittliche Basis zog. Die Decke war leicht gewölbt und sah eindeutig wie Technologie der Antiker aus. Eden sah sich um, dann berührte er sanft die Wand:
„Komisch… Dieser Ort kommt mir eigenartig vertraut vor…“
Weiter hinten flackerte das Licht. Damit war klar, dass dieser Ort sehr alt war und die Energieversorgung vor dem Erlischen war.
Sie bewegten sich langsam durch die doch wirren Gänge es Außenpostens, in der Hoffnung etwas zu finden. Dann erkannten sie das Ausmaß dieses Ortes. Marco schüttelte grübelnd den Kopf:
„Wir teilen uns besser auf! Ich gehe den Hauptgang weiter. Era und George? Ihr geht den rechten Weg! Eden, du gehst nach links…“

George und Era gingen langsam durch den Gang mit dem flackernden Licht.
Der Techniker war äußerst neugierig und schlich voran. Dann endete der Weg vor einer großen Tür.
Era blieb neben ihm stehen:
„Was glaubst du wo die hin führt?“
„Wir werden es gleich erfahren!“, gab der Junge als Antwort und betätigte die Schalter an der Wand, wodurch die Tür jetzt langsam auf glitt. Seine Augen wurden größer und größer.
Era wusste nicht warum aber der Anblick faszinierte ihn:
„Was ist das?“
George musste nicht lange nachdenken und trat hastig in den Raum ein:
„Das ist eine Energiequelle!“

Marco war dem Weg gefolgt und stand jetzt, wie George und Era, vor einer großen Tür.
Plötzlich knackte der Funk:
„Marco, hier ist George!“
George klang ziemlich aufgeregt und Marco wollte nicht lange warten, was er gefunden hatte:
„Was ist los? Irgendeine Leiche gefunden?“
Mit einem Grummeln schwieg George, dann lachte er:
„Nein, keine Leiche aber eine große Energiequelle! Das hier ist kein Außenposten, sondern ein…“
Dann hörte Marco einen Stöhnen und einen Aufprall. Er verzog das Gesicht und fragte nach:
„George? Was ist es? Ist da jemand?“
In genau diesem Augenblick berührte er den Türöffner und sah, was sein Kumpel gemeint hatte.

Mit einem Rauschen krachte George gegen die Wand.
Era sah sich panisch um. Sie hatte gerade gesehen, wie ihn etwas mit aller Kraft traf und durch die Luft wirbelte. War hier ein Geist?
Tapfer zog sie ihren Stab und machte sich kampfbereit. George richtete sich wieder auf und wischte sich das Blut von der Lippe:
„Was war das?“
Es war still in den Gängen und kein Lüftchen rührte sich. Era horchte und tatsächlich hörte sie ein Zischen in der Luft. Sie spürte nur noch, wie sich etwas in ihren Rücken bohrte. Mit einem Aufstöhnen ging sie schwach zu Boden. Sie konnte einen kleinen aber kräftigen Druck in ihrem Rücken spüren, was jede Bewegung verhinderte.
Dann gab es einen dumpfen Aufschlag und das unsichtbare Etwas ließ von ihr ab. George konnte sich denken, was los war und zielte auf die unsichtbare Gestalt hinter Era.
Offenbar hatte er es geschafft die „Gestalt“ zu verscheuchen:
„Was war das?“
Era stand auf und wischte sich etwas nervös den Schweiß von der Stirn:
„Gute Frage… Wir sollten Marco und Eden bescheid sagen, dass ein Geist sein Unwesen treibt…“
George hob ein Stück Plastik vom Boden auf:
„Es hat leider unser Funkgerät zerstört! Gehen wir zu ihnen!“

Das Gefühl der Vertrautheit ließ ihn nicht mehr los.
Alles hier kam ihm irgendwie bekannt vor. Sei es die gewölbte Decke, der glatte Boden oder Schrauben an der Wand. Immer wieder suchte Eden in seinem Unterbewusstsein nach einer Erklärung.
Der Ort war wirklich groß, womit er ehrlich gesagt nicht gerechnet hatte. Erneut blieb er stehen und fühlte an der Wand, während er kräftig durchatmete.
Was war an diesem Ort so sonderbar, dass es ihn innerlich so quälte. Mit einem weiteren Schritt erreichte er eine Tür, die sich sofort vor ihm aufschob. Etwas grübelnd betrat er den kleinen Kontrollraum und entdeckte in der Ecke eine Schaltkonsole.
Endlich konnte er mehr herausfinden. Er setzte sich an die Konsole und gab ein paar Suchwörter ein. Dabei wurde er mit Informationen erschlagen, denn er fand eine Art Datenbank über diesen Ort:
„Marco! Hier ist Eden! Das hier ist kein einfacher Außenposten!“

„Weiß ich! Das ist ein Raumschiff!“, sagte Marco in den Funk und begutachtete weiter die Brücke des Schiffes. Die Brücke war groß und bot Platz für eine starke Besatzung. Mehrere Steuerkonsolen verteilten sich im Halbkreis an der Wand. In der Mitte waren ein Pult für Waffenkontrolle, die Steuerung und der Sitz des Captains. Vor ihm war eine gewaltige Frontscheibe, die eine Hälfte der gesamten Brücke einnahm. Er erinnerte sich an den Garten Eden. Dort war statt dem Chefsessel eine Stuhlplattform. Die Frontscheibe kannte er zu gut, denn damals waren er und Era durch die Scheibe geflohen. Die Wände erstrahlten in grellem weiß und es gab zahlreiche Symbole der Antiker an den Schirmen. Durch seine Ankunft sprang auch einer der Displays an.
Marco konnte nicht widerstehen und setzte sich an das Kontrollpult. Vergeblichst versuchte er die Symbole zu entziffern und so etwas auf dem Bildschirm zu lesen.

Auch Eden vergrub sich tiefer in den Aufzeichnungen, als ihm ein dicker Klos im hals stecken blieb:
„Ach, du… Die Daten des Erbauers…“
Eden las dreimal, bevor er akzeptierte:
„Ich habe dieses Schiff gebaut. Es ist der zweite Garten Eden! Deshalb auch diese verdammte Ähnlichkeit! Ich habe mein Schiff wieder gefunden…“
Er hatte diese Worte auch in den Funk gesprochen und er konnte Marcos verdutzte Stimme hören:
„Dein Schiff? Boah! Das finde ich jetzt krass! Ich habe die Brücke gefunden!“
Eden begann wieder aufzustehen. Die Erinnerungen an das Schiff kehrten zurück. Es sollte die neue Generation der Kriegsschiffe werden, um alle Feinde zu vernichten aber durch einen schrecklichen Krieg wurde das Schiff nie fertig gestellt.

Marco tat sich schwer damit die Symbole zu entziffern. Offenbar handelte es sich um technische Begriffe, die er nicht richtig zu ordnen konnte. Mit einem Seufzen ließ er von dem Computer ab und erhob sich. Dann vernahm er ein Zischen in der Luft, bevor ihm etwas einen Klaps an die Schulter gab.
Der Archäologe verlor sofort jedes Gleichgewicht und taumelte Rückwärts gegen ein Geländer:
„Was war das?“
Dann weitere Geräusche und etwas bohrte ihm in den Rücken, trat ihm dann die Beine weg und presste ihn an den Boden. Mit einem Satz katapultierte Marco den offenbar unsichtbaren Angreifer von sich weg. Er sah sich wild um, als plötzlich ein Leuchten im Raum war. Aus dem Unsichtbaren wurde eine sichtbare Gestalt. Sie trug ein goldenes Gewand und schwarze Haare. Mit den kühlen Augen musterte die Person den blonden Kämpfer, während George und Era in den Raum stürmten:
„Marco! Hier ist ein…. Feind?“
Der Fremde warf auch den beiden einen Blick zu, dann lachte er:
„Ihr seid also das berühmte Zerberus-Team von Organika!“
Marco ballte die Fäuste, machte sich bereit eiskalt zuzuschlagen:
„Und wer bist du? Mr. Fantastic?“
Wieder lachte der Fremde und knackte laut mit dem Genick:
„Mein Name ist Dührkoop! Ich habe euch im Namen der Sonne verfolgt. Es war sehr freundlich von euch, mich mit her zu nehmen!“
Alle drei stießen gleichzeitig das Wort Corona aus, dann wurde ihnen klar, in was für Problemen sie steckten. Marco durfte keine Zeit verlieren und raste auf den Corona zu. Dührkoop lächelte ihn selbstsicher an und bemerkte die Faust, die Marco auf ihn zu hielt. Der Schlag war sicherlich stark genug, um jeden anderen Corona nieder zu schlagen aber er doch nicht. Er gehörte zu den hochrangigen Corona aber das konnte Marco ja nicht wissen.
Mit seinem Zeigefinger drückte er die Faust von Marco einfach nach unten, wodurch dieser ins Stolpern kam. Danach setzte er einen Fußfeger ein und versetzte Marco so komplett auf die Bretter. Während der Archäologe so da lag war er ein leichtes Opfer. Dührkoop wollte gerade einen Entscheidungsschlag ausführen, da schleuderte ihn eine Kraft weg.
George hatte reagiert und auch Era zog bereits ihren Stab.
Der Corona stand wieder auf und schien nicht wirklich geschwächt. Mit einem lauten Lachen schaltete sich erneut seine Tarnung ein. Alle sahen sich panisch im Raum um.
Dann schlug etwas Era den Stab aus der Hand, bevor sie mit einem Stoß gegen die nächste Wand segelte.
George erging es nicht besser. Er wehrte einen Angriff mit einem Kraftfeld ab aber der nächste Schlag ließ ihn zu Boden stürzen.
Marco hatte sich wieder aufgerichtet und suchte nach dem Feind, welcher sich im Verborgenen hielt. Wie sollte man diese Tarnung überwinden?
Dann wieder ein hinterhältiger Stich in die Schulter, der ihn zusammensacken ließ. Gegen die Angriffe der Corona war Marco nach wie vor nicht gewaffnet. Ihre Attacken auf innere Nervenbahnen machte ihm zu schaffen. Wieder wurde sein Körper komplett handlungsunfähig. Mit einem düsteren Grinsen tauchte der Feind wieder vor ihm auf:
„Es ist interessant, wie schwach das Elite-Team wirklich ist!“
Marco wurde sauer aber da er sich nicht bewegen konnte, versuchte er Informationen zu bekommen:
„Wo habt ihr die Technologie für Tarnung her?“
Wieder ein überhebliches Lachen, bevor sich Dührkoop zu ihm runter neigte:
„Du dummer Junge! Das ist keine Technologie, sondern eine natürliche Eigenschaft, die alle hochrangigen Corona erlernen. Unser Volk besitzt viele Talente! Dennoch ist auch unsere Technologie nicht zu verachten!“
Der Archäologe spielte den Dummen, obwohl er sich durchaus vorstellen konnte, was damit gemeint war:
„Wie meinst du das?“
„Dummerchen! Wir sind gerade dabei eigene Schiffe zu bauen… Nachdem wir zwei Planeten mit großen Erzvorkommen eingenommen hatten, war der Bau kein Problem mehr.“
Es war für Marco unbegreiflich, wie die Corona plötzlich zu so viel Macht kamen:
„Aber ihr seid doch bloß in kleiner Anzahl!“
Wieder dieses laute, schallende Gelächter:
„Wir haben mehrere Millionen Kämpfer! Wir suchen überall nach Welten, die sich unserem Glauben anschließen und geben ihnen dann die gleiche Kraft, die wir unser nennen! So werden dumme Bauern zu erstklassigen Kämpfern! Unsere Zahl wächst mit jedem Tag! Den Quatsch mit den Glauben an die Sonne erzählen wir nur, weil Religion alle beeinflussen kann… Glaube kann vieles bewirken!“

In dem Moment fegte ein Blitz durch den Raum, zerschmetterte eine Wand und verfehlte nur knapp den Corona. Dieser sah entsetzt zur Tür:
„Da ist ja der letzte!“
Eden schien sauer und starrte den Corona nur verachtend an. Dührkoop hingegen grinste frech und legte wieder den Kopf zu Seite:
„Du musst Eden sein! Man hört über dich die dollsten Geschichten…“
„Ach, wirklich? Ist ja schön für dich aber wenn du nicht auf der Stelle die Brücke meines Schiffes verlässt, verwandle ich dich in einen kleinen Haufen Asche und schicke ihn an deine Leute!“
Dührkoop war kein Stück von dem Spruch begeistert und aktivierte seine Tarnfähigkeit. Eden schüttelte kurz grimmig den Kopf, dann verschränkte er die Arme:
„Ich habe dich ja gewarnt!“
Er lud seine Hände mit elektrostatischer Energie und gab sie in einem Impuls von sich. Die Welle durchquerte den Raum und machte an einer Stelle einen komischen Knick. An der Stelle wurde die Energiewelle durch einen Fremdkörper unterbrochen. Der Antiker hob die Hand und ließ einen Blitz hervor donnern. Dieser traf den Corona, der qualmend in der nächsten Ecke landete:
„Große Klappe und nichts dahinter!“
Dührkoop gab sich aber damit nicht so schnell geschlagen:
„Ich dachte der große Eden besitzt unvorstellbare Kraft. Der Blitz eben war lasch!“
Jetzt war es Eden der lachte und dem Feind einen Vogel zeigte:
„Ich mache doch nicht mein schickes Schiff kaputt! Vermutlich ist das der einzige Besitz, den ich noch habe! Vorher schmeiße ich dich raus!“
Das konnte Dührkoop nun gar nicht glauben. Da er mit der Tarnung nichts gegen Eden ausrichten konnte, beschloss er direkt anzugreifen. Er wich den Geschossen des Antikers aus und schaffte es hinter ihn zu kommen. Dort setzte er, wie zuvor bei Era, den berühmten Stich in den Rücken ein, bei dem Eden sofort benommen zu Boden ging.
Der Alteraner stöhnte etwas amüsiert auf:
„Was wird das wenn es fertig ist?“
„Wenn du keine Kraft mehr hast breche ich dein Genick!“
Dann spürte er die Energie, die jetzt durch seinen Körper floss. Eden setzte sich selber unter Strom, welcher jetzt auf durch den Corona glitt und ihn paralysierte. Dührkoop war genau wie Eden handlungsunfähig. Beide standen einfach nur da und zuckten. Der Corona war dennoch seines Sieges sicher:
„Wenn wir Corona etwas sind, dann Ausdauernd! Irgendwann hast du keine Kraft mehr und dann kannst du mich nicht mehr besiegen!“
Der Antiker schien genauso zu denken und lachte wieder:
„Du hast Recht! Ich kann das nicht aber er kann es!“
Dührkoop drehte seinen Kopf zu Seite, als ihm etwas mit aller Wucht ins Gesicht schmetterte. Er wurde von Eden abkatapultiert, überschlug sich dreimal, bevor er mit einem gewaltigen Krachen in einer Wand landete. Eden sprang sofort empört auf:
„Marco! Mach nicht mein Schiff kaputt! Die schöne Wand!“
Der Archäologe, der den Schlag ausgeführt hatte, fasste sich etwas beschämt hinter den Kopf:
„Tut mir Leid aber soll ich ihn etwa sanft schlagen?“
Dührkoop stand nur sehr langsam wieder auf. Der Hieb hatte gesessen und das mit all seiner Kraft. Eden hob ein letztes Mal den Arm und sprang genau vor den Corona, wo er einen grellen Blitz niedergehen ließ. Dührkoop schrie noch einmal schmerzerfüllt auf, dann verlor er das Bewusstsein. Mit ein paar gekonnten Handgriffen warfen Marco und Eden ihn aus dem Schiff, bevor sie sich an der Steuerung zu schaffen machten. Auch George und Era hatten sich wieder aufgerafft, um den Start des neuen „Garten Eden“ mitzuerleben. Der Antiker rutschte selbstsicher auf den Stuhl vor der Konsole und starrte kurz auf ein Display:
„Wollen wir mal versuchen! Ich bin mir nicht sicher aber ich meine mich zu erinnern, dass der Antrieb fertig war!“
Er betätigte ein paar Tasten und das gesamte Schaltpult blinkte einmal auf. Eine Vibration ging durch das Schiff, gefolgt von lautem Gekreische des Metalls. Die anderen Teammitglieder bissen die Zähne aufeinander:
„Bist du sicher, dass es fliegen kann? Hört sich nicht gerade gesund an!“
Eden reagierte nicht auf den gemeinen Spruch und drückte weitere Tastfelder. Dann verstummte die Vibration und der Krach und alle konnten sehen, wie das Moos und der Efeu von der Scheibe verschwanden. Auch von draußen bot sich ein großes Spektakel, denn der Mammutbaum öffnete sich und ließ dieses monströse Schiff aufsteigen. Der gesamte Garten Eden war in heller Farbe, schien etwas Adliges an sich zu haben. Dieses Schiff überbot einfach alles, was Marco je gesehen hatte. Es war mindestens zehnmal so groß wie die Daedalus und war sicherlich auch den Schiffen der Wraith weit überlegen.
Era und Marco gingen zum Frontfenster und sahen auf den immer kleiner werdenden Wald von Orro herab. Ruhig und sanft stieg das Schiff in die Atmosphäre auf, bevor es dann in den Weltraum vordrang.
Der Anblick war einfach faszinierend und Era lehnte sich sanftmütig an Marcos Schulter. Dieser war noch immer vom Anblick des fliegenden Schiffes gefesselt.
Sie alle wurden aber wieder durch ein Piepen aus der Traumwelt gerissen und George deutete auf eine ganze Menge Warnleuchten:
„Eden? Was ist hier los?“
Der Antiker warf hastig einen Blick auf die Daten, dann seufzte er:
„Keine Sorge. Es sind ein halbes Duzend Systeme offline! Das Schiff war noch nicht fertig und viele der Systeme sind noch nicht richtig kalibriert!“
Das fand Marco interessant, als fragte er weiter nach:
„Was zum Beispiel funktioniert nicht?“
„Die Drohnen, das mentale Kontrollpult, die Plasmagatlings, Schilde und ein paar unwichtige Nebenprogramme!“
Der Archäologe würgte einen Kloß runter, als er hörte, was noch alles fehlte:
„Wenn wir von Zera angegriffen werden, haben wir keine Schilde oder Waffen? Das ist übel! Wie sieht es mit Beamen und Hyperantrieb aus?“
Eden sah ihn krumm an, dann atmete er etwas entnervt aus:
„Der Hyperantrieb ist voll funktionsfähig! Die Beamer kannst du noch vergessen! Wir haben nur die Ringe zur Verfügung aber sobald wir auf Organika sind mache ich die Beamer einsatzbereit.“
Mit einem letzten Knopfdruck öffnete sich ein Hyperraumfenster in das der Garten Eden eintauchte.

Völlig baff begutachtete Zaiku das herab steigende Antiker-Schiff. Mit so einem Fund hatte er am wenigsten gerechnet. Der Garten Eden landete an einer Dockstation, wo der Fürst jetzt geduldig darauf wartete, dass das Team heraus kam. Er wartete und wartete und wartete…
War dem Team etwas passiert?
Eine gefährliche Begegnung mit den Corona?
Warum kamen sie nicht raus?
Vielleicht waren sie schwer verletzt und nicht mehr dazu in der Lage. Er spielte schon mit dem Gedanken ein Notfallteam zu rufen…
Aber Marco war doch so stark und Eden auch.
Dann irgendwann kam ein Funkspruch:
„Fürst Zaiku?
Hier Marco………………….!
Wir haben ein kleines Problem……………………..!
Das Programm zum Öffnen der Türen hat noch eine Macke! Eden braucht eine viertel Stunde, bevor wir hier raus können…“
Der Organika brach in schrillem Gelächter aus, während er kopfschüttelnd zur Kommandozentrale zurückging. Das war im ersten Moment ein Schock doch dann bemerkte er, dass das Team wie immer Humor bewies. Vermutlich würden sie ihm diese Lache noch lange nachtragen…

Ende
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