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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 3: Kult der Sonne, Teil 2


Die Blicke der Gruppen kreuzten sich, während die Dorfbewohner weiter zurück wichen. Die Corona schienen sich nicht wirklich vor den Fremden zu fürchten. Sie blieben weiter in ihrer Dreierformation stehen und hoben lediglich die Augenbraue. Die Menschen von Chai hatten sich jetzt komplett vom Dorfplatz zurückgezogen. Schreckliche Stille herrschte zwischen den Feinden und hing wie ein Nebel über das Dorf.
Irgendwann brach Malzan das Schweigen:
„Die sollten wir in das Loch schicken, aus dem sie gekrochen sind!“
Era versuchte noch die Ruhe zu behalten, als sich die drei Corona blitzschnell auf die Teammitglieder zu bewegten. Diese Geschwindigkeit hatte Era bisher nur bei einem gesehen:
Marco!
Malzan wollte schießen, doch mit einem Hieb des ersten Corona ging die Waffe verloren. Danach packte der Sonnenanhänger den Arm des Organika und rammte ihm die flache Hand leicht auf die Brust. In dieser Position verharrten sie einen Moment, bevor Malzan Blut spuckte und bewusstlos zu Boden ging.
Es verlief einfach alles so schnell, dass Era nur noch den Stab in den Boden rammte und mit seiner Hilfe über den Corona hinweg sprang. George hatte es leichter. Er baute ein telekinetisches Kraftfeld auf, an dem der Corona abprallte. Während Era sich den Schweiß von der Stirn wischte, begutachtete sie den leblosen Körper von Malzan:
„Wie zur Hölle war das möglich? Mit nur einem Angriff?“
Schnell hatten sich George und Era wieder aufeinander zu bewegt und standen jetzt Rücken an Rücken, während die Corona einen Kreis bildeten:
„Wie war das eben möglich? Der Sonnentyp hat die Brust von Malzan nur leicht berührt und trotzdem ging er verletzt zu Boden! Das geht doch nicht!“
George kniff die Augen zusammen und Era konnte seine Nervosität spüren:
„Doch! Selbst leichte Berührungen wirken! Die Kampfart die Marco benutzt, verletzt einen Gegner von außen. Sie verursacht äußere Verletzungen und Knochenbrüche. Die Corona verletzen ihre Gegner offenbar von innen. Sie beschädigen Adern und Nerven des Gegners und zerstören so innere Organe. Man sieht nichts aber es ist verheerend.“
Die Augen der Galonierin weiteten sich, während sie die Corona betrachtete, die immer näher kamen:
„Woher weißt du das?“
„Malzan hat Blut gespuckt und die Bewegungsabläufe der Corona waren auch anders, als Marcos…“
Jetzt griffen die Corona wieder Ruckartig an. Era hob den Stab und blockte die Rechte des Corona ab, bemerkte aber nicht den linken Arm, der ihre Schulter traf. Mit einem kurzen Aufschrei wich sie zurück und drehte sich.
Dabei hielt sie den Stab nah am Boden und schaffte es den ersten Corona von den Beinen zu fegen. George konzentrierte sich und schob sich selbst mit der Telekinese an. So gelang ihm ein hoher Sprung, um hinter dem Corona zu landen. Bevor er einen Psi-Angriff starten konnte, drehte sich auch der Corona und stieß ihm den Zeigefinger in den Oberarm. George riss sich los und bemerkte, was gerade geschehen war. Sein Arm begann komisch zu kribbeln:
„Dieser Arsch hat einen Nerv in meinen Arm unterdrückt, damit ich keine Druckwelle aussenden konnte!“
Era richtete ihren Stab auf den am Boden liegenden Corona und betätigte eine Taste an ihrer Waffe. Mit einem Zischen sprang eine Messerklinge hervor, die sie dem Corona direkt in den Körper rammte. Dieser keuchte noch einmal, bevor er verstummte. Die Klinge zog sich in den Stab zurück und Era drehte die Waffe elegant:
„Ist das nicht eine hübsche Waffe? Nachdem meine alte im Kampf mit Eden atomisiert wurde hat mir George eine neue gebaut, mit vielen schicken Extras!“
Der Techniker hatte mit seinem Corona härter zu kämpfen, als erwartet. Der Feind war sehr gewandt und noch dazu äußerst präzise. Immer wenn er zu einem Angriff ansetzen wollte, verpasste ihm der Corona einen weiteren fiesen Schlag.
Langsam war er müde und verlor zunehmend seine Telekinese. Plötzlich sprang Era dazwischen und brachte die beiden auseinander. Jetzt standen Era und George wieder beieinander, verzweifelt beratend:
„Die Typen sind gut! Ich wusste es wäre besser gewesen, Marco wäre mitgekommen!“
George hustete und rieb sich die Augen:
„Wir müssen auch alleine zu Recht kommen! Ich muss mich nur kurz erholen…“

Eden saß mittlerweile nachdenkend auf einer Bank in Mitten des schönen Gartens. Er betrachtete die Mönche, die alles liebevoll pflegten und hegten, dann stieß er ein Seufzen aus:
„Komm! Setz dich zu mir!“
Marco hatte sich von hinten genähert und wollte einfach nicht aufdringlich sein aber nun, wo Eden ihn schon bat sich zu setzen:
„Wie geht es dir?“
Der Antiker hatte glasige Augen und sah den Archäologen nicht an:
„Ich fühle mich eigenartig… Irgendwie einsam, ziellos, ohne Aufgabe… Außerdem ist in meinem Kopf diese große Leere!“
Marco verzog das Gesicht und sah auf in den blauen Himmel, wo jetzt ein Vogel flog. Die Bergluft tat gut und war doch ein hübscher Ersatz für die Luft von Organika. Er starrte verträumt hinauf, dann drehte er sich zu Eden:
„An wie viel erinnerst du dich?“
Eden schien plötzlich schwer betroffen zu sein. Im Allgemeinen war Marco von dem Antiker überrascht. Er hatte sich ihn anders vorgestellt. Daran erkannte man, dass Uriel ihn kontrolliert hatte. Eden war völlig ruhig und strahlte eine gewisse Beherrschung aus. Er war wie ein höheres Wesen, das in der Realität gefangen war. Eden antwortete erst etwas später auf Marcos Frage:
„Ich erinnere mich nicht an meine Vergangenheit oder die Zeit in Zerberus. Ich erinnere mich nur an das Allgemeinwissen eines Antikers und an alles, was passierte, nachdem ich aus der Stasis erwacht war.“
Marco zuckte zusammen. Somit hatte Eden alles miterlebt und konnte nichts dagegen tun:
„Ich war da, als die Planeten zerstört wurden… Ich sah, wie Uriel deine Freunde quälte und dich ins Koma versetzte… Ich habe auch erlebt, wie er deine Freundin gefangen nahm, um sie zu vergewaltigen… Noch immer kommt es mir so vor, als würde ich die Faustschläge spüren die du mir verpasst hast und das zu Recht!“
Der Archäologe schüttelte den Kopf und sah hinauf, während er sich an diese Ereignisse erinnerte:
„Du kannst ja nichts dafür! Uriel war Schuld! Es nützt nichts, wenn du dir Vorwürfe machst…
Dadurch machst du es nicht ungeschehen!“
Eden nickte und blickte den Jungen zu ersten Mal richtig an:
„Die Stasis hat einen Teil meiner Erinnerungen an früher verblassen lassen. So weiß ich nur noch, dass ich Ingenieur für Schiffstechnik war… Ich glaube ich hatte eine Frau und eine Tochter…“
Es war schon irgendwie traurig Eden so kennen zu lernen. Er hatte einfach nichts mehr. Es war durchaus verständlich, dass er sich mies fühlte. Er hatte vielen Menschen geschadet, auch wenn es keine Absicht war und nun hatte er keine Erinnerungen mehr. Nicht einmal an seine eigene Familie. Dann fiel dem Blonden doch etwas ein, was ihn aufmuntern konnte:
„Eden? Ich könnte dich in deine Heimatstadt bringen! Wir haben Atlantis in der Pegasus-Galaxie gefunden… Wenn du mir sagst, wie die Antiker diese Distanz überwanden, können wir dahin reisen…“
Erst schien der Antiker sich wirklich zu freuen, doch dann schüttelte er enttäuscht den Kopf:
„Ich weiß nicht, wie wir nach Zerberus kamen. Es ist alles vernebelt…“
War ja klar und Marco hatte schon angefangen zu hoffen. Immerhin war es ein gutes Zeichen, dass Eden ihn nicht mit Blitzen rösten wollte.
Wieder starrte Eden mit leerem Blick auf die Pflanzen und die arbeitenden Mönche. Marco tat es ihm gleich, bevor er leise ein anderes Thema anfing:
„Sag mal, Eden? Was willst du jetzt eigentlich machen?“
Der große Mann grübelte kurz, dann sprach er mit bedachten Worten:
„Ich werde einige Schäden wieder gut machen und dann hier bei den Mönchen leben…“
Damit wollte sich der Archäologe garantiert nicht zu frieden geben:
„Ich habe ne bessere Idee! Schließ dich doch meinem Team an. Vor kurzem verschwand einer meiner Freunde. Du könntest so lange seinen Platz einnehmen. Hilf uns einen Heimweg und ZPMs zu finden! Damit machst du deine Fehler wieder gut und wir werden stärker…
Du kannst uns auch bei der Suche nach meinem Kumpel helfen!“
Der Antiker dachte kurz nach, dann schüttelte er ernst den Kopf:
„Lieber nicht! Ich glaube, dass ich jetzt Ruhe brauche. Trotzdem danke für das Angebot. Mir ist klar, dass ich dir etwas schulde, weil du mich ins Leben zurückgeholt hast. Das werde ich dir nie vergessen.“
Plötzlich sahen sie, wie die Mönche zu den Toren stürmten. Sie schienen etwas panisch zu sein. Marco stand auf und starrte schief auf die aufgewühlten Mönche:
„Was ist denn da los?“

Era und George kniffen aufmerksam die Augen zusammen. Sie durften die Corona nicht aus den Augen verlieren. Die Feinde hingegen umkreisten sie. Der warme Wind des Ozeans fegte über das Dorf hinweg und die Palmen rauschten. Angespannte Blicke und Schwei߅
Dann ging der Kampf weiter!
Zeitgleich stießen die Corona voran, wirbelten ihre flachen Hände um weiter Angriffe auf Nerven zu starten. George fing den einen Angriff mit seinem Kraftfeld ab, dann wich er an dem Corona vorbei und verpasste ihm einen Schlag mit der Telekinese. Der Angreifer schien herzlich wenig davon gemerkt zu haben und stieß erneut voran. Mit einem letzten dumpfen Schlag traf der Corona den Körper von George.
Dieser hatte sich zum Glück noch leicht gedreht, wodurch der Schlag nicht wie bei Malzan den Brustkorb sondern die Schulter traf. Trotzdem war diese Attacke fatal. George schrie laut auf, als sein Arm plötzlich schlaf hinunter hing und er durch den Schmerz zu Boden gerissen wurde.
Era hatte da weniger Probleme. Sie hatte seit dem Kampf mit Eden viel trainiert und war in bester Form. Sie wich jedem Schlag aus, wirbelte erneut die Waffe und verpasste dem Sonnenanhänger einen kräftigen Schlag ins Gesicht.
Der Corona taumelte benebelt zurück und war völlig aus dem Takt. Jetzt hielt Era ihren Stab vor des Feindes Gesicht und betätigte eine neue Taste. Aus dem Inneren des Stabes kam eine glühende Feuerkugel, hüllte den Corona ein und ließ ein letztes Schreien erklingen. In ihrem neuen Stab war also auch ein Flammenwerfer integriert. George fand diese Art der Waffe so toll, dass er schnell eine eingebaut hatte. Era hingegen mochte solche Waffen eigentlich gar nicht aber in diesem Fall war sie doch dankbar. Im Allgemeinen kam ihr der Kampf sehr gelegen. So konnte sie richtig Dampf ablassen.
Als sie den Feuerstrahl wieder deaktivierte pustete sie den Qualm von der Spitze ihrer Waffe und beobachtete den verbrannten Corona, wie er hilflos am Boden lag und zuckte. Plötzlich stieß sie ein schweres Keuchen aus. Etwas hatte sich schmerzhaft in ihren Rücken gebohrt. Es war ein Zeigefinger, der genau auf einen Nerv drückte. Der letzte Corona hatte sich von George abgedreht und die fehlende Aufmerksamkeit der Galonierin ausgenutzt.
Ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus, als sie Blut ausspuckte und dann ächzend im weißen Sand landete.
Der Corona stieß ein Lachen aus, dann neigte er sich zu Era hinunter:
„Die Sonne gibt mir Kraft! In ihrem Namen werdet ihr bestraft!“
Era war komplett bewegungsunfähig und fluchte auf, während sie erneut Blut ausspuckte. Gerade wollte der Corona eine letzte Attacke ausführen, traf ihn der Schuss aus einem Blaster an der Schulter. Alle sahen verwundert zu dem kleinen, untersetzten Wissenschaftler der Organika, der zitternd die Handfeuerwaffe festhielt. Der Böse ging jetzt völlig wütend auf die wimmernde Gestalt zu. Reo hingegen wollte ernut abdrücken, doch vor Panik verfehlte er das Ziel. Der Corona stand jetzt genau vor ihm und stieß ihm mit einer schnellen Bewegung den Daumen in die Halsschlagader. Nur sanfter Druck reichte aus, um eine tödliche Kettenreaktion auszulösen. Der Organika lief rot an und begann nach Luft zu schnappen. Er ließ die Waffe fallen und fuchtelte wild mit den Armen, während er jetzt ein letztes Mal sprach:
„Ich will nicht sterben…“
Dann verdrehte er die Augen und sank in sich zusammen. Der Blutstau in seinem Kopf löste sich und er wurde sofort blass. Das Leben war aus seinem Körper gewichen. Era konnte es nicht fassen. Reo wurde gerade getötet. Vor Wut griff sie nach ihrem Stab, konnte sich aber immer noch nicht erheben.
George hingegen war zwar wieder kampfbereit, war aber nicht mehr in der Lage seine Kräfte zu benutzen. Fluchend stampfte er auf:
„So macht das keinen Spaß!“

Mühsam drängte sich Marco durch die Mönche, die sich am Tor des Klosters zu einem richtigen Auflauf versammelt hatten. Er schaffte es auch die letzten der Mönche bei Seite zu schieben und stand jetzt neben Yann:
„Was ist denn los?“
„Wir haben unangenehmen Besuch!“
Felian stand ein Stück weiter vorne vor drei Fremden, die offenbar durch das Stargate kamen. Der Hohepriester hatte einen sehr ernsten Gesichtsausdruck und musterte die Fremden, die sich offenbar für was besseres hielten. Es waren zwei Männer und eine Frau, die mit silberner Kleidung angezogen waren und dunkle Hautfarbe hatten. Der Anführer der Fremden trat vor und warf einen Blick auf die Gruppe der Mönche:
„Ich bin Fughal! Wir kommen, um euch das Licht der Sonne zu bringen!“
Marco runzelte nur die Stirn und beobachtete das Geschehen. Etwas sagte ihm, dass diese Typen nichts Gutes im Schilde führten.
Felian gab ein Zischen von sich:
„Eure Religion interessiert uns nicht! Wir folgen dem Pfad der Erleuchtung. Dabei hilft uns kein religiöser Glaube, sondern unsere eigene Überzeugung! Ich weiß wer ihr seid und was ihr wirklich wollt…“
Fughal zog eine Augenbraue hoch, dann verfinsterte sich sein Blick:
„Du wagst es dich dem Licht der Sonne zu entziehen? Das geht nicht… Nur die wahren Anhänger der Sonne können ins Licht finden. Wer nicht der Sonne folgen will ist ein Dämon und verdient den Tod!“
Felian blieb weiter standhaft und räusperte sich:
„Du glaubst an die Sonne? Wie traurig. Ihr nutzt das Machtvakuum nach dem Fall der Zera nur um eure Sekte zu vergrößern… Das ist traurig…“
Das wollte sich der Corona erst Recht nicht anhören. Er trat dem Mann den Krückstock weg, wodurch der Hohepriester auf die Knie fiel. Felians ernsthafter Blick veränderte sich trotzdem nicht, also hob der Corona die Hand um dem Alten einen alles entscheidenden Schlag zu verpassen. So weit kam es dann doch nicht. Plötzlich packte jemand den Corona am Handgelenk und das nicht gerade schwach. Der Anführer wich instinktiv zurück und betrachtete den blonden Jungen, der dazwischen gegangen war. Marco hingegen half dem Hohepriester der Malkias-Mönche auf die Beine und übergab ihn an Yann. Der Corona schien wirklich wütend zu sein und musterte den Archäologen:
„Wer bist du? Du gehörst nicht zu den Mönchen!“
„Blitzmerker! Ich bin ein Freund und wenn ihr weiter so macht, muss ich euch vermöbeln!“
Fughal ließ sich nicht beirren:
„Nichts kann die Macht der Sonne überbieten! Du wirst sterben, wenn du dich nicht dem Licht unterwirfst…“
Ein Stirnrunzeln von Marcos Seite verdeutlichte seinen Standpunkt:
„Man, ihr seid schlimmer als die Ori… Könnt ihr noch was anderes, außer von Sonne zu reden?“
Der Corona zur Rechten des Anführers trat jetzt etwas vor und nahm Kampfhaltung ein:
„Ich werde dich im Namen der Sonne für deine Impertinenz bestrafen!“
Es ging los. Mit einer ruckartigen Bewegung stieß der Corona seine flache Hand Richtung Brustkorb. Marco jedoch reagierte erheblich schneller. Er drehte sich zur Seite und ließ den Corona an sich vorbei huschen, dann hob er den Arm und ließ einen Handkantenschlag in des Feindes Nacken rasen.
Der Sonnenanhänger wurde von der Wucht des Schlages zu Boden gerissen und drehte sich verwirrt auf den Rücken. Auch die anderen Corona waren vollkommen überrascht. Sie konnten ja nicht wissen, dass Marco ebenfalls im Besitz von erstaunlichen Kräften war. Er war genauso schnell wie die Corona, vermutlich stärker und hatte eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit.
Nun starrte er den aufstehenden Corona zynisch an:
„Wars das schon? Mehr Kraft gibt euch die Sonne nicht?“
Der Corona stand wieder auf und hielt die abgeflachten Hände vor seinen Körper. Die Pose war sonderbar für einen Nahkämpfer. Marco war sich sicher, dass diese Corona mit den flachen Händen kaum Schaden anrichten würden. Der Feind griff erneut an und wieder unterschätzte er Marcos Reaktion. Der Archäologe packte den Corona am Handgelenk und schleuderte ihn über die Schulter. Mit einem lauten Krachen schlug der Corona an der nächsten Felswand des Berges auf und hinterließ eine Staubwolke, bevor ein Hagel aus Felsbrocken ihn zerquetschte. Die anderen Corona schienen im ersten Moment etwas geschockt, doch dann wurde ihr Blick zunehmend amüsierter. Die junge Frau trat jetzt vor:
„Er war ein Narr! Ich werde den Willen der Sonne fortsetzen!“
Sie nahm die gleiche Haltung ein, wie der Corona, den Marco in Matsch verwandelt hatte und bewegte sich langsam auf ihn zu.
Sie schien mit Bedacht zu kämpfen, denn ihre Schritte waren zielstrebig und doch gut überlegt. Marco ballte wieder mit knackenden Fäusten seine Hände:
„Ein Mädchen? Man schlägt keine Mädchen…“
Er lockerte die Hand wieder, als die Kämpferin vor rutschte um mit der flachen Hand einen Angriff auszuführen. Marco wich einfach zurück und das bei jedem Schlag. Irgendwann standen sie vor der Felswand und sie holte erneut aus. Der Blonde ließ sich nach vorne fallen und rollte schräg an ihr vorbei. Die Corona hingegen berührte nur sanft die felsige Oberfläche der Wand. Es vergingen einige Sekunden, bevor alle ein lautes Knacken hörten. Marco wurde Aufmerksam, als plötzlich die Felswand explodierte und in viele Einzelteile zersplitterte.
Dort, wo das Mädchen die Wand sanft berührt hatte, klaffte eine tiefe Wölbung und ein Riss zog sich die Felswand hinauf. Nun bemerkte Marco, was für eine Kraft wirklich hinter dieser ominösen Kampfart steckte:
„Alter Falter! Was war das? So viel Power in einem Klaps?! Ich habe die wohl doch etwas unterschätzt!“

Noch immer stand George vor dem Corona, der jetzt wieder auf ihn zukam:
„Ihr habt wieder die Macht der Sonne unterschätzt! Ich werde euch strafen!“
Plötzlich deutete ein Klicken etwas an. Malzan war wieder aufgestanden, auch wenn er auf wackeligen Beinen stand und presste seinen Blaster jetzt in den Rücken des Corona:
„Ich bin vielleicht nicht gut genug, um in das Team zu kommen aber ich kämpfe trotzdem für das Wohlergehen von Zerberus!“
Der Corona begann nun doch zu schwitzen, denn einen Schuss aus dieser Nähe würde er nicht verkraften. Malzan hingegen betätigte den Abzug. Es geschah nichts und der Corona öffnete die zusammengekniffenen Augen. Malzan hingegen senkte wieder fluchend die Waffe:
„Das darf doch nicht wahr sein! So ein Scheißtag!“
Der letzte Sonnenanhänger drehte sich hastig um und stieß seine flache Hand an Malzans Magen. Dieser gab ein letztes Keuchen von sich, bevor er wieder Blut spuckend zu Boden ging. Der Corona hatte die Nase voll von diesen Unreligiösen, die ihn bei seiner heiligen Mission behinderten. Zu dumm nur, dass seine Aufmerksamkeit bei dem Verletzten war, denn genau in diesem Augenblick durchbohrte etwas seinen Körper. Etwas stieß ihm in den Rücken und trat an seinem Bauch wieder aus. Völlig panisch drehte sich der Corona um und erkannte die Galonierin, die mit letzter Kraft ihren Stab durch seinen Körper gestoßen hatte. Blut lief an der Waffe hinunter und sammelte sich zwischen Eras Händen. Sie war müde und entkräftet und noch immer hatte sie Blut an der Lippe:
„Jetzt darfst du die Sonne für immer sehen! Ich hoffe dir gefällt das Jenseits.“
Der Corona ging jetzt endgültig nieder und verlor immer mehr das eigene Ich. Era neigte sich zu Malzan herunter, der sie mit verschwommenem Blick wahrnahm:
„Halte durch, Malzan! Wir bringen dich nach Organika!“
Der Organika legte seine zitternde Hand auf die ihre:
„Nein, dafür ist es zu spät! Euer Team muss diese Corona stoppen… Das ist alles, was ich will…“
Er schloss langsam die Augen und eine Träne lief über Eras Gesicht. Sie spürte, wie George sanft seine Hand auf ihre Schulter legte:
„Era, lass uns gehen! Wir müssen Fürst Zaiku von den Corona erzählen!“

Noch immer wich Marco den Angriffen aus. Er wollte lieber nicht wissen, was so ein Schlag mit einem Menschen anstellte. Die weibliche Corona hingegen war sich inzwischen des Sieges sicher:
„Ich muss dich nur einmal treffen!“
Genug war genug und Marco beschloss endlich etwas zu unternehmen. Die junge Kämpferin spürte nur noch einen dumpfen Aufprall im Magen, bevor sie drei Schritte zurück taumelte und sich am Boden abstützte:
„Du hast gesagt, du schlägst keine Mädchen!“
Marco guckte frech und strich sich etwas grinsend über die Haare:
„Habe ich auch nicht! Ich habe dich nicht geschlagen, sondern getreten!“
Diese patzige Antwort ging ihr durch Mark und Bein. Voller Wut stürmte sie los und Marco beschloss diese Kämpferin nicht mehr als Frau einzustufen. Es war zu riskant weiter die Hände in den Schoß zu legen, also holte er aus. Der Faustschlag ging dieses mal jedoch ins Leere. Auch die Corona waren äußerst wendig, außerdem war ihre ganze Art des Kämpfens doch eher defensiv.
Sie bohrte einen Finger der linken Hand in seinen Oberarm. Marco musste kurz schlucken, besonders weil er merkte, dass sein Körper ihm nicht mehr gehorchte. In dieser Position verharrten sie kurz und die Corona begann finster zu lächeln:
„Getroffen! Deine Energieströme sind für mich so gut spürbar, dass es ein leichtes war, deinen Körper komplett lahm zu legen. So lange ich diesen Nerv nicht los lasse, bist du nicht in der Lage dich zu bewegen…“
Marco hatte diese Kriegerin deutlich unterschätzt und war etwas fasziniert von ihrer Technik. Sie hingegen brachte ihre Hand in aller Ruhe in Position:
„Leb wohl, Kleiner. Ich werde dein Herz jetzt zum Stillstand bringen!“
Sie holte aus und dann spürte sie eine Hand im Rücken, die flach auf ihrer Wirbelsäule auflag. Als sie über ihre Schulter guckte, erkannte sie den Körper eines großen Mannes mit einem Kopftuch:
„Das hier ist ein Ort des Friedens und ihr dämlichen Sektenanhänger habt nichts Besseres zu tun, als die Idylle zu zerstören?“
Marco musste lachen und konnte sich jetzt aus der Starre befreien. Er wich zurück, weil er wusste, was gleich passieren würde. Aus der Hand des Mannes sprühten Funken, bevor ein greller Lichtblitz die Coronafrau einhüllte und zu einem kokelnden Haufen Elend verwandelte. Eden hatte trotzdem seine ruhige Ausstrahlung nicht verloren und drehte sich zu dem Gruppenführer um:
„So, willst du auch?“
Fughal nahm ebenfalls sie Coronahaltung ein und trat an Eden heran. Dieser begutachtete kurz die tänzelnden Schritte des Anführers und stieß ein Zischen aus:
„Kämpfen, nicht tanzen!“
Fughal wollte diese Schande nicht ertragen und griff an. Er schaffte es dem Antiker die Hand mit voller Wucht auf die Brust zu schmettern. Dieser sah den Corona unbeeindruckt an. Er hatte sich kein Stück gerührt und nicht einmal im Ansatz versucht den Angriff abzuwehren. Stattdessen legte jetzt auch Eden seine Hand auf den Mann auf und ließ Elektrizität durch seinen Körper fließen. Der Corona zuckte dreimal, dann sprang er von Eden ab:
„Du bist der Teufel! Ich werde wieder kommen und die Rache der Sonne an dir verüben!“
Danach machte Fughal eine Kehrtwendung und stürmte den Pfad zum Stargate hinab. Der Archäologe stellte sich neben den Antiker und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter:
„Hackengas und weg! Du warst echt die Wucht! Das du resistent gegen ihre Angriffe bist…“
Leider verzog Eden jetzt das Gesicht und ging auf die Knie, während er keuchend seinen Brustkorb hielt:
„Leider bin ich nicht resistent. Das nennt man gute Selbstbeherrschung!“
Marco half ihm auf, dann gingen sie zu den Mönchen, die sich dankend vor ihnen verneigten. Der Blonde schämte sich und fasste sich hinter den Kopf:
„Ich würde sagen, wir sind quitt! Nun muss ich mich verabschieden. Ich glaube mein Team braucht mich…“
Noch einmal verneigten sich Yann und Felian, bevor Marco den Weg zum Stargate antrat. Es dauerte nicht lange und eine vertraute Stimme rief ihm nach:
„Warte! Ich komme mit!“
Er drehte sich fragend um und sah Eden, der ihm den Weg vom Kloster hinab folgte:
„Du willst mitkommen? Wieso das auf einmal?“
Der Antiker räusperte sich und schloss nachdenklich die Augen, während er noch einmal die frische Bergluft einatmete:
„Ich will mich deinem Team anschließen. Ich glaube ich kann so mehr tun, um meine Schäden wieder gut zu machen. So erlange ich auch bestimmt meine Erinnerungen wieder…
Besonders, weil ihr gegen die Corona einen starken Verbündeten gebrauchen könnt…“
Marco war sichtlich happy und breiter grinsen konnte er auch nicht mehr. Damit hatte er nicht gerechnet und freute sich wie ein Honigkuchenpferd:
„Das ist klasse! Bin gespannt, was die anderen sagen, wenn sie dich sehen…“
Genau in diesem Moment erinnerte sich Marco an das peinliche Gespräch im Fahrstuhl und lief wieder rot an, während er zum DHD ging um die Symbole einzugeben. Eden fiel dieser schmollende Blick sofort auf:
„Liebeskummer?“
Explosionsartig schrie Marco auf:
„Das geht dich gar nichts an!“
Danach konnte Eden zum ersten mal seit langem wieder herzhaft lachen. Es war doch die richtige Entscheidung gewesen, mit dem Jungen zu gehen.

Auf Organika wären die anderen beiden fast in Ohnmacht gefallen, als sie den Antiker sahen. Während George sich stillschweigend wieder einmal dran machte einen Kugelschreiber auseinander zu nehmen und wieder zusammen zusetzen, schrie Era bloß immer wieder schmollend auf:
„Der Wahnsinnige soll in unser Team? Bist du von allen guten Geistern verlassen, Marco?!“
Fürst Zaiku hielt sich die Hand vor das Gesicht und beschloss sich nicht in die Diskussion einzumischen. Erneut bebte der Besprechungsraum unter den mächtigen Worten der Galonierin:
„Hast du vergessen, dass er Paradisus gesprengt hat, mal abgesehen von den tausenden Toten?“
Der Archäologe versuchte sie weiter zu beruhigen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück:
„Das war nicht er sondern Uriel, außerdem können wir Verstärkung im Kampf mit den Corona gebrauchen. Mag sein, dass sie noch in kleiner Anzahl sind aber sie sind eine Gefahr für die ganze Galaxie…“
Endlich war der Streit um Eden fürs Erste verebbt und alle konnten sich dem Thema Corona zuwenden. Was nun mit Eden passieren sollte, musste wohl ein anderes Mal geklärt werden.
Jetzt gab auch wieder Zaiku seinen Kommentar dazu:
„Ich stimme Marco zu. Die Corona werden schnell zu großer Macht kommen. Viele Völker der Galaxie sind orientierungslos oder noch leicht angreifbar, seit die Zera besiegt wurden. Dieses Chaos könnten sie leicht ausnutzen um ihre Macht zu stärken…
Mit Edens Hilfe können wir weitere ZPMs und vielleicht sogar Schiffe finden, um diese neue Bedrohung nieder zu schlagen!“
Nur widerwillig stimmte Era dem Argument zu und verließ verbittert den Raum. Damit war die Besprechung fürs erste zu Ende. Auch George ging und Zaiku nickte Marco besorgt zu:
„Ich werde mich selbst mit Eden unterhalten!“
Die Idee fand der Erdling gut und verließ jetzt ebenfalls den Besprechungsraum.

Voller Wut schlug Era auf den armen Boxsack des Trainingsraumes ein.
Ihre Gefühle schienen überzulaufen. Eine innere Wut quetschte sich durch wirre Gefühlsebenen an die Oberfläche, um erneut in einer Kombination aus Schlägen den Sack zu malträtieren. Da trat Georege in die Sporthalle:
„Hey, was ist los mit dir?“
Era gab fluchend ein „Nichts“ von sich und boxte weiter.
George musste etwas lächeln und hielt für sie den Boxsack fest:
„Glaube ich dir nicht! Du bist nicht sauer wegen Eden, sondern wegen Marco… Nein, nicht mal das! Du bist wütend auf dich selbst oder?“
Sie hörte schlagartig auf und sah ihn verzweifelt an:
„Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich liebe ihn aber dann sage ich ihm, dass wir nur Freunde sein sollten. Zu guter letzt keife ich ihn auch noch an…“
George dachte kurz nach, bevor er sich mit ihr auf eine Bank fallen ließ:
„Du solltest ehrlich zu dir selbst sein!“
Era musterte ihn, dann fasste sie sich mit beiden Händen in das Gesicht:
„Sagst du so leicht! Ich weiß ja nicht, was mit mir los ist! Ich habe einfach so ein Gefühl…
Es ist als würde bald etwas Furchtbares passieren… Ein Gefühl, als müsste ich mich entscheiden…“
Er schaute nachdenklich durch ein Dachfenster in den blauen Himmel:
„Gefühle sind wichtig aber du musst das richtige raus filtern…“
„Du hast wieder einmal Recht aber was ist wenn ich falsch liege und alles noch schlimmer mache…“

Ende
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