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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 19: Lunatic


Etwas nachdenklich fuhr sich Fürst Zaiku immer wieder durch seinen Bart, der ihm in den letzten Monaten gewachsen war.
Die ganze Sache hatte ihn etwas überrumpelt. Nun saß er vor den vier Mitgliedern des Zerberus-Teams und hörte sich die Geschichte der Corona an. In Gedanken sortierte er die Fakten, wobei das glitzernde ZPM ihn etwas ablenkte:
„Wenn Marduk vor hat Organika anzugreifen, sind wir machtlos! Vielleicht sollten wir Kritias nutzen, um Organika zu schützen…“
Eden hob protestierend den Arm und schüttelte abfällig den Kopf:
„Keine gute Idee! Mit einem ZPM können wir keine Antiker-Stadt versorgen. Wir müssen die Lunatic direkt zerstören! Das ist unsere einzige Chance!“
Jetzt war es Era, die sich seufzend zurück lehnte und verstört in den Raum brummte:
„Wie sollen wir das anstellen? Falls ihr es nicht vergessen habt. Mein alter Heimatplanet ist eine glühende, Lavamasse geworden.“
Marco war die ganze Zeit über still gewesen und fuhr sich grübelnd durch sein blondes Haar. Man sah ihm an, dass er etwas ausheckte und sicher würde ihm gleich eine Idee kommen. So war es dann letzt endlich auch:
„Wir greifen die Lunatic aus der Luft an! Eden nimmt sein Schiff und feuert ein paar Drohnen ab. Dann ist die Sache gegessen. Zur gleichen Zeit nutzen wir die Gelegenheit und greifen Marduks Hatac an. Damit bekommen wir endlich die Chance Sebastian auch auszuschalten…“
Im Grunde waren alle mit dem Plan einverstanden aber George hatte da wohl noch andere Gedanken. Mit einem schrägen Blick versuchte er Marcos Aufmerksamkeit zu gewinnen:
„Da gibt es aber noch einen Faktor zu bedenken! Apophis und Hathor! Du willst die Schlangen doch nicht die Macht überlassen! Besonders Apophis dürfte sich für Marduks Platz interessieren.“
Es lag wieder erneut Stille im Raum, den mit der Vermutung lag George gar nicht falsch. Würde Apophis den Platz von Marduk einnehmen, wäre die ganze Arbeit von SG-1 umsonst gewesen. Schon aus dem Grund musste etwas unternommen werden.
Fürst Zaiku strich sich noch immer über den Bart, als er den einzelnen Vorschlägen des Teams lauschte. Der Fürst der Organika vertraute dem Team blind, denn seit sie hier waren hatte sich einiges geändert. Besonders Marco hatte sich gemausert und auch wenn er nie offiziell so betitelt wurde, war er der beste Anführer, den man sich wünschen konnte. Sie alle hatten viel getan und auch Organika aus so manch einer fiesen Situation verholfen:
„Wie auch immer ihr entscheidet… Ich stehe hinter euch!“
Eden stand als erstes auf um den Breefingraum zu verlassen:
„Was ihr macht ist eure Entscheidung! Zu mindestens der Angriff auf die Lunatic mit dem Garten Eden ist beschlossen! Ich muss das Schiff fertig machen!“
Er zwinkerte den anderen zurück und ging. Die anderen hingegen diskutierten noch eine ganze Weile weiter. Irgendwann war es beschlossen. Marco, Era und George würden einen Angriff auf das Hatac von Marduk wagen. Mit einem Jumper war es ein leichtes nahe genug an das Schiff zu kommen, während Eden seinen Angriff startete. Um die Lunatic auf den Planeten Galon zu beamen musste Sebastian zwangsläufig seinen Schild deaktivieren und genau hier würde das Team die Chance bekommen, in das Schiff einzudringen.

Kali hatte die Nacht wirklich schlecht geschlafen…
Konnte sie Apophis trauen? Wohl kaum…
Immer wieder wälzte sie sich im Bett herum, versuchte wenigstens etwas Schlaf zu bekommen und diese Gewissensbisse abzuschütteln. Sollte sie ihn verraten und vielleicht somit die einzige Chance verspielen ihm nahe zu sein?
Sie wusste keine Lösung, also drehte sie sich erneut unruhig auf die andere Seite.
Im Kontrollraum des Schiffs saß Marduk auf seinem Thron und beobachtete den Hyperraum, den sie mit maximaler Geschwindigkeit durchquerten. Sein Ziel war Galon, die Welt von Era, die er vor wenigen Tagen in ein einziges Glutmeer verwandelt hatte. Dort würde viele Jahre kein Leben mehr gedeihen. In gewisser weise war er stolz auf sich selbst. Er hatte etwas vollbracht, was nur wenige von sich behaupten konnten.
Damit trat er selber in die Fußstapfen seines Vaters. Plötzlich öffnete sich die Tür zur Brücke und Apophis kam herein stolziert, wobei er lautstark protestierte:
„Was ist das für ein mangelhaftes Schiff? In meinem Quartier gibt es keinen Sarkophag!“
Marduk leuchtete mit den Augen, dann grinste er den Goa`uld vor sich düster an:
„Natürlich gibt es keinen! Ich habe ihn ja auch bei Hathor unterbringen lassen! Außerdem musste ich bei deinem Quartier etwas sparen, denn mein eigenes Quartier brauchte doch diese coolen Vorhänge…“
Mit diesen Worten brachte er Apophis nahe an die Verzweiflung. Eine Ader trat an seinem Hals hervor und der Zorn blitzte in seinen Augen, wie ein Chinaböller. Sebastian ärgerte Apophis absichtlich, zumal er ihn nicht mal besonders leiden konnte.
Jetzt wo er so nachdachte, wurde ihm klar, dass er Apophis nur für seine eigene Belustigung wieder belebt hatte. Auch seine Art zu reden hatte er vom Menschlichen beibehalten aber nicht aus Respektlosigkeit. Es war einfach zu amüsant Apophis mit der Umgangssprache der Tau`re zu nerven. Apophis kochte und seine Hand gab unangenehme Knackgeräusche von sich, als er sie zu Fäusten ballte.
Die Wangenknochen des Goa`uld zuckten und fixierten Marduk, als würde er gleich persönlich zum Angriff übergehen. Sebastian bemerkte das und gab einem Kull-Krieger ein Signal. Der große Supersoldat in seiner schweren Rüstung stampfte heran und zielte wieder auf Apophis sein Bein.
Mit einem Zischen und einem Lichtblitz ging der System-Lord erneut auf die Knie. Es ging zu schnell, als dass er es hätte verstehen können:
„Wo für war das denn?“, donnerte es verachtend hervor aber Marduk blieb lässig und neigte sich lächelnd vor:
„Du hast mich angestarrt! Ich hasse es angestarrt zu werden! Solltest du das noch einmal machen, werde ich dich persönlich exekutieren!“
Wieder einmal hatte er Apophis seine Überlegenheit demonstriert, was den Goa`uld etwas frustrierte aber er würde zurück schlagen. Marduk hingegen konnte sich nur weiter über diese Witzgestalt freuen. Inzwischen fand er die Idee immer witziger, Apophis zu verärgern. Insgeheim überlegte er sich bereits die nächste Demütigung…

Eden hatte alle Systeme klar gemacht und die Computer des Schiffes leuchteten einmal auf, als es zum Leben erwachte.
Dieses Schiff war alles, was ihm von seiner Erinnerung geblieben war. Es war der einzige Bruchteil seiner Vergangenheit, der nicht hinter einer Nebelwand verborgen lag. Oft wünschte er sich diese Nebelschwaden würden sich auflösen und alles würde zurückkommen.
Endlich würde er sich an seine Familie erinnern aber das war nicht der Fall. Er war alleine, der einzige seiner Art in dieser Galaxie.
Dann fiel ihm wieder das Angebot ein, welches Marco ihm einst machte. Wenn sie es schaffen würden das Supergate zu aktivieren, würde er immerhin Atlantis wieder sehen. Die verlorene Stadt war eine der wenigen Sachen, an die er sich gut erinnern konnte. Die hohen Türme, die über allem ragten und der leuchtende Schild, der sie vor äußeren Gefahren schützte. Es wäre sicher schön gewesen diesen Ort wieder zu sehen.
Eine merkwürdige Vorahnung machte sich in ihm breit und alles sorgte bei ihm für Sentimentalität. Er war völlig in Gedanken, als Marco auf die Brücke des Gartens trat. Verwirrt drehte sich der Antiker zu dem Archäologen um:
„Was ist los?“
Der Blonde lächelte und steckte die Hände in die Hosentasche, während er etwas vor und zurück wippte:
„Ich wolle mich von dir verabschieden und dir Startfreigabe geben. Wir werden den Moment nutzen, in dem Marduk die Schilde senkt und mit einem Jumper hindurch schlüpfen…“
Eden nickte nur und wusste ehrlich gesagt nicht, was er sagen sollte:
„Klingt nach einem guten Plan. Das heißt wir sehen uns erst sehr viel später wieder…“
Marco war nicht gut darin sich auszudrücken, denn sonst hätte es wohl auch nicht so viele Missverständnisse mit Era gegeben, also sortierte er erst die Worte in Gedanken:
„Ich hoffe du schaffst es die Lunatic zu zerstören! Ich wünsche dir viel Glück…“
Der Archäologe drehte sich bereits um, als Eden ihn an der Schulter fest hielt:
„Marco, ich wollte dir danken…
Du hast mich wieder ins Leben zurückgeholt und gibst mir die Chance meine Schuld von damals gut zu machen. In all der Zeit, die ich schon lebe ist mir nur selten eine reinere Seele begegnet, als du! Das ist eine Sache an die ich mich noch immer erinnern kann…
Was auch immer uns in Zukunft erwartet…
Du bist für mich wie ein kleiner Bruder gewesen, auch wenn wir uns zugegeben nicht lange kannten. Du hattest etwas Vertrautes an dir. Das ist der Grund, warum ich und die anderen dich so schätzen. Wenn jemand Sebastian aus der Dunkelheit ziehen kann, dann du…“
Marco lief jetzt doch rot an und legte die Hände hinter den Kopf:
„Hör auf! Du machst mich ganz verlegen. Das warst damals nicht du und deine Fehler hast du lange wieder gut gemacht. Wir danken dir und auch du warst für mich wie ein älterer Bruder, wobei ich das schwer beurteilen kann. Mein leiblicher Bruder war nie für mich da…“
Er lachte unbeschwert und klopfte dem Alteraner gutmütig auf die Schulter, während er das Schiff wieder verließ.
In genau dem Augenblick zuckte Eden kurz zusammen und der Schleier vor seinen Gedanken schien etwas aufzubrechen. Einige Bilder kehrten in sein Unterbewusstsein zurück.
Hatte Marcos Berührung das bewirkt? Hatten seine Fähigkeiten weit aus größere Macht?
Er schüttelte benommen den Kopf, dann wurde ihm eines klar:
„Dein leiblicher Bruder war immer für dich da und es ist Zeit, dass er es wieder ist! Leb wohl, Marco!“
Als Marco den Hangar durchquerte, hörte er das Grummeln der Maschinen die den Garten Eden langsam in Bewegung versetzten. Die Dachluke öffnete sich und ein blaues Kraftfeld hinderte den Regen daran in die Stadt zu laufen. Das Schiff stieg empor und Marco warf einen letzten Blick auf das Schlachtschiff, welches sein Freund einst gebaut hatte. Danach kam über Funk eine Meldung. George schien sehr aufgebracht und schrie in das Mikro, so dass der Funk ein Knirschen von sich gab:
„AUTSCH! Was ist denn los, George?“
„Der Jumper ist startbereit! Wo bleibst du?“
„Nicht so hetzen! Bin schon unterwegs!“

Das Hyperraumfenster sprang auf, bevor das Hatac es verlassen konnte. Jetzt suchte sich das Raumschiff mit der Pyramidenform die Position, um die Lunatic auf den Planeten zu beamen.
Galon war inzwischen in dicke Staubwolken und roten Lavaströmen eingehüllt.
Marduk hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Der Planet würde für viele Jahre nicht mehr bewohnbar sein. Sehr viele Jahre…
Das Hatac hatte dann endlich die richtige Position erreicht und brauchte nur noch zu beamen.
Marduk saß nach wie vor auf seinem Thron und musterte den glühenden Ball vor sich.
Kali hingegen war vom Anblick angewidert und hätte gerne etwas gegen das Verbrechen unternommen.
Sie stand etwas abseits, denn Hathor hatte sich schon neben ihm breit gemacht und lehnte sich aufreizend an seine Schulter. Sebastian schien diese Streicheleinheiten zu genießen und feierte innerlich seinen Triumph. Sicher würde in der kommenden Nacht noch eine wahre Orgie los brechen. Dann stampfte wieder Apophis in den Raum aber er schien seinen neuen Erzfeind nicht zu beachten.
Der Goa`uld hatte keine Lust sich immer wieder mit Marduk anzulegen, zumal er dafür immer einen Schuss ins Bein bekam.
Die Techniker hatten die Lunatic für den Beamvorgang bereit gemacht und alles, was Marduk noch tun musste, war den Befehl zu geben. In dem Augenblick sprang auch der Garten Eden aus dem Hyperraum. Einer der Techniker bemerkte das Antiker-Schiff und drehte sich aufgeregt zu Sebastian um:
„Mein Gebieter? Wir haben ein Schiff auf dem Schirm! Es nähert sich unserer Position!“
Damit erschien eine Darstellung des Schiffes auf einem Bildschirm und voller Zorn strahlte Marduk mit seinen Augen:
„Das ist der Garten Eden! Wie ist das möglich? Woher wusste das Team, dass ich was plane?“
Für ihn gab es nur noch eine schlüssige Erklärung. Jemand musste ihn verraten haben aber wer? Als erstes kam ihm Apophis in den Sinn aber es war nicht möglich. Apophis war immer streng beobachtet worden und selbst wenn. Er hätte keine Informationen über die Pläne gehabt. Hathor würde so etwas nie tun und auch Kali war ihm treu ergeben. Er schaute finster in die Runde und stellte die einzige logische Möglichkeit auf. Einer seiner Krieger musste ihn verraten haben. Vielleicht ein Organika-Spion oder ein Galonier, der sich rächen möchte…
Voller Zorn stand er auf und glühte verachtend mit den Augen:
„Schickt die Lunatic auf den Planeten! Das Zerberus-Team kommt zu spät! Die Waffe ist schon programmiert!“

Aus dem Laderaum des Garten Eden startete der Jumper des Teams. Marco beobachtete aufmerksam die Anzeigen, während er im Tarnmodus auf das Hatac zu hielt:
„Wie wir es uns gedacht haben! Er fährt die Schilde runter! Okay, es läuft alles nach Plan!“
George schien doch etwas beunruhigt und klammerte sich fest an seinen Blaster:
„Zwischenfrage! Was ist mit seinen doofen Kull-Kriegern?“
Der Blonde gab ein Murren von sich und beschloss lieber nicht auf die Frage zu antworten. Das jedoch beunruhigte George noch mehr. Era konnte den Schiffstechniker gut verstehen aber die Frage war auch berechtigt. Was sollte das Team unternehmen?
Das Schiff einfach zu stürmen war keine schlaue Idee aber Marco schien sich sicher. Da die anderen wirklich etwas sehr beunruhigt waren, beschloss er seinen Plan in voller Länge zu erklären:
„Natürlich ist es kein einfacher Überraschungsangriff. Da George im Kampf keine große Hilfe wäre habe ich etwas anderes vor. Ich und Era versuchen weites gehend zu Marduk vorzudringen, während George sich die Energieversorgung vornimmt.“
Marco schob ein Zwinkern hinter her und allen begann der Plan einzuleuchten. Besonders George fing an zu grinsen und zu strahlen:
„Ich darf wieder ein Schiff sprengen? Cool! Das ist echt ein cooler Plan!“
In genau dem Augenblick gab die Anzeige ein Piepsen von sich und zeigte eine grafische Darstellung des Schildes, der sich auflöste, damit die Lunatic auf den Planeten gebeamt werden konnte.
Marco legte noch einmal nach, so dass der Jumper schneller auf das Hatac zu flog und tatsächlich durch die Verteidigungsmaßnahmen schlüpfte.

Mit einem grellen Lichtblitz erschienen die Aufbauten der Lunatic zwischen dem glühenden Gestein des Planeten. Dennoch wurde die Waffe nicht beschädigt, weil sich eine blaue Barriere um die Antiker-Waffe erhob, um sie vor den hohen Temperaturen zu schützen.
Das war auch für Eden der entscheidende Moment.
Er setzte sich fester in den Pilotenstuhl vor dem Schaltpult und öffnete die Drohnenschleusen. Dann sprang er auf und nahm auf dem Kontrollstuhl der Waffenplattform platz:
„Dann wollen wir mal!“
Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf sein Ziel. Der kleine Gedanke reichte aus, um den Drohnen Leben einzuhauchen. Die Torpedos begannen gelb zu leuchten und aus den Luken empor zu steigen. Sie sammelten sich kurz über dem Schiff, um dann in einem rasenden Schwall auf die Planetenoberfläche zuzusausen. Die Macht dieses Angriffs war gewaltig und Eden steckte all seine Konzentration in diese Waffe. Mit einer derartigen Wucht konnte man leichte eine Flotte von Wraithschiffen vernichten, ohne auch nur den kleinsten Funken Gegenwehr zu haben.
Die Entschlossenheit des Antikers war nicht gebrochen, selbst als die Geschosse die aufgeheizte Atmosphäre durchstießen und die Lunatic fixierten. Dann gab es die ersten Aufschläge und Explosion. Die gesamte Umgebung bebte vom Trommelfeuer der Drohnen und verursachte einen ungeheuren Druck, der sich in vielen kleinen Eruptionen äußerte. Leider war der Angriff reine Verschwendung, denn nachdem rund 40 Drohnen eingeschlagen waren und sich der Rauch gelegt hatte, kam die Enttäuschung. Marduk hatte die Lunatic mit einem machtvollen Schild ausgestattet, der sogar die Drohnen abwehren konnte.
Die Waffe hatte also nicht den kleinsten Kratzer. Eden richtete sich geschockt wieder auf und stürzte zu einem der Terminals:
„Was ist das für ein Schild?“
Es dauerte einen Moment, dann durchschaute er die Technologie. Es war kein Antiker-Schild aber deutlich mächtiger als die üblichen Schilde der Goa`uld:
„Verstehe! Er hat die Energiequelle der Lunatic angezapft! Sehr clever aber das erschwert die Sache… Ich muss es einfach weiter versuchen…“

Marduk lachte so laut, dass alle kurz zusammen zuckten. Er hatte die beste Sicherheitsmaßnahme getroffen, die man nur treffen konnte:
„Tja, das war wohl nichts! Ich werde mich doch nicht so leicht aufhalten lassen! Er kann so viele Drohnen verschießen wie er will! Er wird der Lunatic nicht einen Kratzer zu fügen!“
Kali fasste sich geschockt vor den Mund. Sie hatte gehofft, dass der Plan des Zerberus-Teams gelingen würde und sie es schaffen die Lunatic zu vernichten. Nun musste sie entsetzt feststellen, dass es nicht der Fall war. Hathor war noch mehr von Marduk beeindruckt und schmiegte sich enger an ihn:
„Diese Narren verlieren gegen den wahren Gott! Du bist genial, mein Meister!“
Hathor war dem Anführer mittlerweile vollkommen verfallen und sie wusste genau warum. Er hatte alles, was sie sich je gewünscht hatte. Macht, Macht und noch mehr Macht und natürlich das wichtigste von allem: Macht!

Das Team konnte dank einem antikischen Lebenszeichendetektor unbemerkt durch das Schiff. Sie schafften es immer wieder den unangenehmen Kämpfen mit Marduks Kriegern aus dem Weg zu gehen. Irgendwann erreichten sie den Eingang zum Generatorraum. Der Raum war unbewacht, zumal keiner glaubte, dass jemand so weit vordringen würde. George grinste wieder breit, bevor er seinen Freunden zuzwinkerte:
„Okay! Ich mach das schon! Wir treffen uns beim Jumper wieder und viel Glück!“
Er zog seine Werkzeugtasche hervor und deutete erneut auf den Gang. Era und Marco verstanden die Geste und nickten ihm entschlossen zu:
„Lass dich aber nicht fangen!“

Wieder stieß Marduk ein enthemmtes Lachen aus, als er die verzweifelten Versuch von Eden sah. Jeder Versuch den Schild auch nur anzukratzen scheiterte vollkommen.
Dieses Mal konnte ihn das Team nicht stoppen. Sie würden völlig umsonst kämpfen, denn sobald die Lunatic schießen würde, war Organika verloren.
Dann gab es keinen Außenposten und kein Zuhause mehr. Dann jedoch kam da wieder dieses Gefühl, als ob er etwas unternehmen solle. Es gab da noch einen Verräter unter der Besatzung. Mit verschwommener Stimme richtete er sich auf und schaute drohend in den Kreis der Untergebenen:
„Es ist ja wohl ganz offensichtlich, dass jemand dem Zerberus-Team von meinem Plan berichtet hat! Das bedeutet, es gibt einen Verräter unter uns und ihr könnt euch sicher sein, dass ich ihn finde!“
Der Goa`uld leuchtete mit seinen Augen, dann schaute er zum spöttisch lachenden Apophis:
„Also, unter meiner Herrschaft hätte es so was Banales wie Verrat nicht gegeben!“
Marduk wusste bereits, dass es Apophis nicht gewesen sein konnte, also neigte er sich finster vor:
„Erzähl das deinem Primus, Teal`C! Ich werde es herausfinden!“
Danach gab er den Befehl, dass alle nach einander auf die Brücke kommen sollten. Mit seinem Handgerät war es ein leichtes die Körpersprache der Untertanen zu entschlüsseln und den Verräter zu finden. Dann jedoch passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte. Voller entsetzen sah Marduk, wie Kali vor ihn trat:
„Das wird nicht nötig sein! Ich habe dich verraten und dem Zerberus-Team deinen Plan mitgeteilt!“
Inzwischen war ihr Blick voller Selbstbewusstsein. Sie hatte lange genug Falsches getan, in der Hoffnung Sebastian zu erreichen aber damit lag sie wohl falsch. Der System-Lord stand voller Bestürzung auf und starrte Kali ungläubig an. Endlich schien er auch Hathor für einen Moment zu vergessen:
„Wieso? Du warst doch meine Geliebte!“
Ihr Herz machte einen gewaltigen Sprung und Erleichterung zeigte ihr, dass sie jetzt wieder das Richtige tat. Sie wagte es noch einen Schritt näher, um ihm in die Augen zusehen:
„Ich war nicht deine Geliebte, sondern Sebastians Freundin! Ich bin dir gefolgt um vielleicht zu dir durchzudringen aber es war ein Fehler…
Ich war so töricht zu glauben, der gutherzige Soldat sei noch irgendwo da drin! Ihn werde dich auf ewig lieben aber nicht das Monster, welches du verkörperst!“
Ihr Blick sank zum Boden, dann schaute sie zu Hathor, die sich wohl köstlich amüsierte. Die Königin war diese jämmerliche Zofe endlich los. Marduk hingegen schien zum ersten Mal wirklich berührt und sprachlos. Er konnte nicht fassen, dass ihn seine Begleiterin so hinterging, nach allem was sie erreicht hatten. Er schloss die Augen und die verzerrte Goa`uld Stimme verschwand kurz:
„Was tust du mir an?“
Ihr Blick war ungebrochen und sie wünschte sich noch immer, dass er zur Besinnung kam. Dann verschwand die Enttäuschung wieder aus seinen Augen und wurde durch etwas anderes ersetzt. Unsagbarer Zorn über diesen eiskalten Verrat überschwemmte seine Gedanken:
„Niemand hintergeht mich! Niemand hintergeht einen Gott! Auch nicht du! Wenn du mir nicht folgen willst, musst du sterben!“
Sie wollte reagieren aber es gelang ihr nicht schnell genug. Er verpasste ihr einen Schlag mit der bloßen Hand. Mit einem kurzen Aufschrei ging sie zu Boden, doch eh sie sich aufrichten konnte, stand er schon vor ihr. Völlig hasserfüllt hob er die Handspange vor ihre Stirn und aktivierte den feinen Energiestrahl, der ihr Gehirn zum kochen brachte. Ihre Gedanken entschwanden, genau wie ihre Hoffnung. Inzwischen war sie aber eine Kämpferin und so einfach würde sich Kali nicht geschlagen geben.
Das Mädchen von Myrtharia wagte einen letzten verzweifelten Versuch und ließ eine Klinge hervor springen. Die Attacke verfehlte das Ziel, zwang Sebastian aber von ihr abzuweichen. Erheben konnte sie sich trotzdem nicht, weil er eine Schockwelle nach ihr warf und sie so gegen das Eingangsportal der Brücke stieß. Jetzt verlor Kali das Bewusstsein und ihr wurde klar, dass sie verloren hatte. Nicht nur den Kampf sondern auch Sebastian, denn Soldaten von der Erde, der ihr Volk gerettet hatte.
Er würde auf ewig in der Finsternis gefangen bleiben und sie würde sterben. Dann jedoch sah sie eine verschwommene Gestalt, die auf sie zu trat. Marduk musste seine Tat dieses Mal tatsächlich etwas verdauen aber Apophis und Hathors Blick verrieten ihm, dass es noch nicht vorbei war.
Im Eingangsportal standen Marco und Era, die sich nun führsorglich über Kali beugte. Der Archäologe sah seinen alten Teamkameraden jetzt etwas verbittert an:
„Was hast du nur getan? Heute bist du viel zu weit gegangen!“
Sebastians Augen leuchteten voller Hass auf:
„Wie seid ihr auf mein Schiff gekommen? Ist mir jetzt aber auch egal! Ich habe es satt, dass ihr mir ständig in die Quere kommt! Ihr habt Kali mit eurem Getue von Güte und Freundschaft verdorben. Wegen euch hat sie mich hintergangen!“
Marco schüttelte den Kopf, dann deutete er auf den Korridor:
„Era! Bring Kali zum Jumper! Ich habe hier was zu klären!“
Die Galonierin befolgte die Anweisung, auch wenn sie sauer genug war, um es persönlich mit Marduk aufzunehmen. Sie wollte Marco nicht noch einmal verärgern, also nahm sie Kali über die Schulter und drehte sich ein letztes Mal zu ihrem Geliebten um:
„Wir warten auf dich!“
Die plötzliche Wende hatte die Luft zum zerreißen angespannt und alle schauten sich nervös an. Es brauchte nur einen Blickkontakt mit Marduk und Hathor wusste, dass sie in Sicherheit sollte. Apophis hatte schon unbemerkt die Flucht angetreten. So waren es nur noch Marco und Sebastian, die sich Auge in Auge gegenüber standen. Der Goa`uld hatte jetzt abgrundtief schlechte Laune und seine Augen funkelten voller Hass:
„Mein Groll wird dich zerschmettern, so dass nur noch ein blutiger Haufen Fleisch von dir bleibt. Dann werde ich wieder den Blick deiner kommenden Niederlage genießen!“
Der Archäologe spuckte aus, dann nahm er Kampfhaltung ein:
„Dauernd schwingst du große Reden aber ehrlich gesagt habe ich noch nicht viel von dir gesehen! Leere Drohungen kann ich auch aussprechen! Lass es uns endlich beenden!“

Schweiß lief von Edens Stirn. Der andauernde Angriff mit den Drohnen kostete viel Konzentration und genau genommen schien der Plan nicht aufgehen zu wollen. Zwar war der Schild schon stark vom Dauerbeschuss geschwächt, denn kein Kraftfeld konnte ca. 200 Drohnen abwehren, doch noch stand er.
Mit einem Aufleuchten der Drohnenanzeige erhob sich Eden wieder von seinem Kontrollstuhl und stieß ein erschöpftes Seufzen aus. Er hatte somit alle Drohnen verschossen.
Voller entsetzen warf er einen Blick auf die Lunatic, die bereits Energie für den bevorstehenden Angriff sammelte.
Vielleicht noch 10 Minuten und sie hatte die nötige Energie um alles Leben auf Organika auszulöschen. Der Lantianer versank kurz in Gedanken, um endlich einen Ausweg für die aussichtslose Lage zu finden aber so richtig kam ihm nichts in den Sinn.
Die anderen Geschütze des Garten Eden hatten bei weitem nicht die Kraft den Schild zu durchstoßen und die Waffe zu vernichten. Es brauchte schon eine gewaltige Explosion, die den Schild mit samt Lunatic in Stücke reißen würde.
Mit etwas Schwung rutschte er an ein anderes Kontrollpult, um etwas zu überprüfen:
„Ich habe da noch einen Notfallplan! Aber dazu muss ich etwas wissen…“
Als nächstes gab Eden ein Seufzen von sich und lehnte sich noch einmal verträumt zurück. Sein Blick hatte jetzt einen verzweifelten Ausdruck. Der Antiker schien traurig zu sein und erinnerte sich noch einmal an das letzte halbe Jahr bei Marco und den anderen:
„Ich muss etwas unternehmen! Das schulde ich meinen Freunden! Damit werde ich meine Greueltaten von früher ungeschehen machen!“

Während Era mit Kali auf dem Rücken durch das Schiff schlich, hatte sie ein ungutes Gefühl, denn es war nicht ungefährlich hier. Sie musste damit rechnen ein paar Kull-Krieger am Hals zu haben, also behielt sie ihre Wachsamkeit und schaute erst um jede Ecke, bevor sie weiter lief. Sie hatte fast den Hangar erreicht, in dem sie mit dem Jumper gelandet waren. Dann vernahm sie Schritte, die schneller näher kam.
Sie legte die verletzte Kali in den Laderaum des Jumpers und zog ihren eigenen Blaster um eventuell Gegenwehr zu leisten. Dann waren die Schritte bedrohlich nahe und sie zielte bereits auf den Eingangsbereich zum Hangar, als George um die Ecke bog:
„Nicht schießen! Ich bin es!“
Er schien etwas erschöpft und atmete schwer. Gleichzeitig zwinkerte er Era zu und grinste wieder breit. Die Galonierin verstand und drehte sich zum Cockpit um, wo sie auf dem Copilotensitz platz nahm:
„Wie viel Zeit bleibt uns?“
Der Techniker verpackte sein Werkzeug wieder ordentlich, dann überlegte er kurz:
„Uns bleiben zehn Minuten, dann geht das Schiff hoch aber die Schilde sind schon unten! Was ist mit Marco?“
Genau genommen war das eine höchst dumme Frage, weil er die Antwort darauf bereits kannte. Es war ganz offensichtlich, dass der Archäologe sich mit Marduk anlegen würde.

Sie standen in drohender Pose voreinander und starrten sich verachtend an. Die Luft war so zähflüssig wie Öl und verbreitete eine gewisse Anspannung. Marduk hatte heute weniger Geduld. Diese war bereits durch Kalis Verrat vollkommen aufgebraucht.
Mit einem raschen Satz voran feuerte er eine Schockwelle auf den blonden Kämpfer ab, doch Marco kannte die Tricks des Goa`uld bereits und wich einfach zur Seite.
Danach rollte er sich leicht ab und stürmte selbst voran. Sebastian hob nur seine Hand und aktivierte den Schutzschild, um sich zu verteidigen.
Wie in jedem Kampf krachte die Faust in den Schild und blieb auf halber Strecke hängen. Marco hatte auch nicht damit gerechnet, dass es klappen würde und drehte sich, um dem Angriff einen Kick hinterher zu schieben. Marduk war jedoch nicht dumm und sprang einfach zurück.
Danach setzte er zu einer neuen Druckwelle an, die wieder das Ziel verfehlte:
„Sie es ein! Mit deiner einfachen Kampftechnik kannst du mich nicht schlagen! Irgendwann bist du erschöpft und dann überwältige ich dich!“
Der Archäologe schüttelte den Kopf und begann zu lächeln, während er wieder lockerer Haltung einnahm:
„Du hast Recht! So kann ich dir nichts anhaben aber du hast mir was beigebracht! Wenn deine Kampftechnik nicht funktioniert, versuch es mit einer anderen!“
Mit einem schnellen Griff fasste sich Marco an den Gürtel und zog eine Waffe hervor. Im nächsten Moment sah Marduk eine Zat auf sich gerichtet, was für ihn unlogisch war. Marco benutzte keine Schusswaffen. Das hatte er nie und seine Fähigkeit damit umzugehen waren mehr als begrenzt:
„Lass es lieber! Du triffst mich doch sowieso nicht!“
Der junge Held fuhr sich durch das Haar, dann wurde sein Blick wieder mutiger:
„Sorry aber für alles gibt es ein erstes Mal! Ich lerne auch dazu!“
Dann gab es einen Lichtblitz und Sebastian wurde von einem Regen aus blauen Funken eingehüllt. Dabei leuchtete er wieder mit den Augen und sank auf die Knie:
„Du beschießt mich? Du….? Mich…? Niemand schießt auf mich!“
Zu spät, denn genau in dem Moment wurde der Goa`uld bewusstlos. Dieses Mal hatte Sebastian den Fehler gemacht. Er hatte ernsthaft geglaubt, dass Marco nicht schießen gelernt hatte.
Dieser wollte seinen alten Kameraden gerade ergreifen, um ihn mitzunehmen, als ihn eine weitere Schockwelle zu Boden warf. In der Tür stand Hathor, die sich jetzt schützend vor Marduk stellte:
„Dieses Mal habt ihr gewonnen aber mein Meister wird euch alle auslöschen!“
Die Schönheit betätigte einen Schalter an ihrer Handspange, wodurch ein Schwall aus Ringe sie einhüllte und davon brachte. Mit einem Fluchen versuchte Marco sie noch mit der Zat zu treffen aber es war zu spät. Hathor und Marduk waren entkommen.
Um zu verschnaufen blieb aber keine Gelegenheit, denn der Funk knackte und Georges Stimme erklang:
„Hey, Kumpel! Wir sollten verschwinden! Das Schiff geht bald hoch!“
Marco verstand und machte sich auf den Rückweg zum Jumper. Für heute hatten sie den ersten Sieg errungen und wenigstens Kali war wieder bei ihnen aber Sebastian war noch immer im Bann der Dunkelheit gefangen.

Marco hatte gerade den Jumper erreicht, da warteten die anderen auch schon. Er warf seinen Freunden einen eiligen Blick zu, dann schloss er die Heckluke des Jumpers. Das Schiff gewann wieder an Höhe und schwebte durch die Hangaröffnung, die sie sich beim Eintreffen mit einer Drohne verschafft hatten. In Marcos Blick spiegelte sich allerdings etwas Enttäuschung wieder. Darin konnte Era genau lesen, was passiert war.
Er hatte es wieder nicht geschafft den alten Freund zu erreichen. Behutsam legte sie ihm die Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu beruhigen aber dafür hatte Marco keine Nerven. Sein Blick war auf den Flugkurs gerichtet.
In der Ferne sah er nur noch einen Transporter, der im Hyperraum verschwand.
Hinten saß George und überprüfte die Vitalfunktionen von Kali. Dem Mädchen von Myrtharia schien es im Ganzen gut zu gehen aber sie war sehr schwach. Endlich schien etwas Ruhe einzukehren. Wieder wurde diese Illusion eiskalt zerschlagen, als mit einem Lichtstrahl etwas vor ihnen im Heckteil erschien. Georges Blick weitete sich, als vor seinen Augen ein ZPM im Schiff erschien. Marco drehte sich verwirrt um und er brauchte nicht lange um zu erraten, dass es die Energieversorgung des Garten Eden war:
„Was zum?“
Erst jetzt erschien der Garten Eden auf der Anzeige und flog deutlich auf Galon zu. Das Antiker-Schiff hatte große Geschwindigkeit drauf aber was hatte Eden vor? Vor den Freunden erschien eine Übertragung aus dem Inneren des Schiffes. Edens gütiges Gesicht erschien vor dem Team:
„Hallo, Freunde! Ich hoffe das ZPM ist angekommen! Ihr werdet es sicher noch brauchen!“
Marco schüttelte den Kopf und legte seine Stirn etwas irritiert in Falten:
„Was soll der Quatsch, Eden?“
Er schien etwas bedrückt, ließ sich aber nicht von seinem Plan abbringen. Er verneigte sich vor den Freunden und begann sanft zu sprechen:
„Ich habe alle Drohnen verschossen aber wenn ich nichts unternehme wird die Lunatic feuern! Ich habe hoch und runter überlegt aber mir fiel keine bessere Methode ein…
Ich habe das Schiff auf einen Kollisionskurs mit der Lunatic geschickt. Ich bleibe an Bord um sicher zu gehen, dass das Ziel getroffen wird!“
Plötzlich herrschte geschockte Stille im Inneren des Jumpers und alle waren etwas überrumpelt. Hatten sie richtig verstanden?
Marco brauchte einen Moment den Plan zu verdauen, dann schrie er entsetzt auf:
„Lass den Unsinn! Wir finden einen anderen Weg! Du machst das nicht!“
Eden schien sich schon entschieden zu haben und Marco wusste in seinem Innersten, dass es keinen anderen Ausweg gab. Er wollte es nicht wahrhaben und schlug auf die Konsole des Jumpers ein:
„Das kannst du nicht ernst meinen!“
„Ich wollte mich für alles bedanken, was ihr für mich getan habt! Ihr habt meiner Existenz wieder einen Sinn gegeben und ich habe es nie bereut, bei euch gewesen zu sein!“
Erst jetzt drangen die Worte zu den anderen durch. George starrte nur auf den Schirm, während Marco die Augen verzweifelt zusammen kniff. Era konnte deutlich spüren, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten aber sie war nur eine Zuschauerin in ihrem eigenen Körper.
Dann konnte sie nicht mehr und die ersten Tränen liefen über ihr Gesicht. Marco schaute wieder zu dem Antiker auf, den er von einem dunklen Fluch befreit hatte und erinnerte sich an jede einzelne Mission an Edens Seite.
Der Alteraner schien irgendwie zufrieden und lächelte:
„Ihr habt mir so viel gegeben! George, bleibe bitte immer so fröhlich! Die anderen brauchen deine aufmunternde Art! Era, sei stark und überwinde die Trauer in deinem Herzen aber bewahre dir dein Mitgefühl für andere!“
Man sah im Hintergrund, wie die ersten Armaturen unter der Hitze des Planeten Galon explodierten. Das Schiff trat in die Atmosphäre ein. Auch die Lunatic hatte ihren Ladevorgang abgeschlossen aber alles verlief wie in Zeitlupe. Kein Mitglied wagte es zu atmen. Edens Blick war voller Glück, als er seine letzten Worte an Marco richtete:
„Sei immer für dein Team da! Ich weiß, dass du das Herz und die Stärke hast dieser Galaxie den Frieden zu bringen. Du wirst Sebastian von seinem Fluch befreien und diese Galaxie ins Licht führen. Wenn ich genau darüber nachdenke warst du mehr Antiker als ich. Dein Mut und deine Entschlossenheit haben mich überrascht. Für mich warst du wie ein kleiner Bruder aber nun muss ich dich gehen lassen…“
Auch Marco konnte die Tränen nicht mehr halten und er ballte die Faust, während er kopfschüttelnd zum Boden sah. Kein Wort kam aus seinem Mund, obwohl er etwas sagen wollte. Eden lächelte erneut, während er die rot glühende Lava sah, die immer näher kam:
„Ich wünsche euch alles Gute, meine Freunde! Ich werde euch immer in Erinnerung behalten, auch wenn ich nicht mehr da bin! Ich werde immer bei euch sein!“
Era brach vor Trauer zusammen und weinte so stark, dass sie kaum Luft bekam. Es schnürte ihre den Sauerstoff einfach ab. George konnte nicht mehr hin sehen und Marco biss die Zähne zusammen, während ihn die Trauer verschlang:
„Wir…… werden dich nie…….vergessen und wir….werden weiter kämpfen….“
Eden wollte nichts anderes hören und nickte entschlossen. Dann konnte das Team beobachten, wie der Garten Eden auf den Schutzschild traf. Es gab eine gewaltige Explosion, der die Kommunikation beendete. Era kriegte sich nicht mehr ein und sie schlug gegen ihren Sitz. Eine Druckwelle fegte über die Oberfläche des Planeten Galon. Der Garten Eden und sein Erbauer wurden vernichtet. Sie hörten auf zu existieren.
Ein Mensch, der dem Team ans Herz gewachsen war, war damit für immer aus dem Leben verschwunden. Vielleicht hatte Eden dadurch aber auch seine Bestimmung erreicht und somit den Aufstieg geschafft. Marco wusste nur, dass sie es nie erfahren würden. Für ihn war nur eines klar. Er würde Eden immer in Erinnerung behalten…
In dem Moment explodierte auch das Hatac…

Der Sturm hatte nachgelassen aber noch immer bedeckten dunkle Wolken den Himmel von Organika. Als hätte der Planet den Tod des Antikers gespürt, beendete er das Unwetter. Die Organika hatte eine lange Reihe gebildet mit ihren schwarzen Uniformen.
Stille war über die ganze Stadt eingebrochen und alle ehrten den Antiker, der einst Paradisus vor einer finsteren Bedrohung bewahren wollte.
Era stand neben Fürst Zaiku am Ende der Reihe. Die Kette endete vor dem aktivierten Sternentor. Alle schauten zum Boden, während Era noch immer alle Kraft brauchte, um unter der Trauer nicht zusammen zu brechen. Dann kamen George und Marco. Sie trugen einen Gedenkstein. Marco schaute erneut zum Himmel und atmete tief durch, dann schaute er George an, der ihm zunickte. Der Archäologe trat vor das Stargate und drehte sich zu den Bewohnern des Planeten um:
„Wir haben uns heute versammelt, um einem wichtigen Menschen zu gedenken. Er war eine besondere Person, die ihr Leben gab um uns alle vor dem sicheren Untergang zu bewahren…
Ich möchte hierfür ein paar Worte in seiner Sprache vortragen…“
Marco begann Antikisch zu reden und las eine Rede, die er von einem Zettel ablas. Gleichzeitig ließ George den Gedenkstein durch das Stargate rutschen. Marco sprach mit großer Selbstbestimmtheit und großer Emotion. Für den restlichen Tag blieb der Regen aus, als ob sogar der Planet für den Antiker schweigen würde…

Eden hat uns viel gezeigt…
Er hat uns gezeigt, was Stolz, Ehre und Entschlossenheit sind aber auch wie gütig ein Mensch sein kann. Als ich diese Rede auf Antikisch hielt wurde mir erst bewusst, wie viel uns Eden wirklich gegeben hatte.
Ich wusste auch, dass nicht ein Mensch auf diesem Planeten noch an seiner Güte zweifelte, als ob seine Taten nie gewesen wären. Das berührte mich aber ich spürte auch, dass Eden es verdient hatte. Er hatte alles versucht um Gutes zu tun. Er zeigte George, was Stärke und Selbstvertrauen sind. Er begleitete Era und versuchte ihr zu zeigen, dass es immer wichtig ist sich für seine Ziele mit vollem Herzen einzusetzen.
Besonders mir hat Eden etwas gezeigt. Er hat mir gezeigt, was ich wirklich kann und wer ich bin. Niemand definiert sich durch seine Vergangenheit oder sein Selbstbild sondern durch seine Taten. Man muss sich selber schätzen und akzeptieren, was man tut.
Nur wer mit sich selber zufrieden ist, kann den Kampf mit dem Hass besiegen…
Ich glaube, dass ich jetzt ein größeres Verständnis für alles habe…
Eden war für mich, nein für und alle, ein Bruder, der immer auf uns geachtet hat. Er war da, wenn wir ihn brauchten.
Wir werden diesen Antiker niemals vergessen, denn seine Taten haben uns berührt und uns wahre Stärke gezeigt. Ich kann nicht behaupten, dass ich wüsste wie die Zukunft aussieht aber ich weiß, dass wir es erfahren werden.
Wir müssen alle unsere Entscheidungen treffen, auch wenn damit vielleicht sogar Opfer verbunden sind. Jeder muss seinen Weg selbst bestimmen, so wie es Eden getan hat, als er sich für uns in die Lava stürzte.
Auch ich habe in dem Moment eine Entscheidung getroffen. Ich werde Sebastian von seinem Hass befreien, selbst wenn ich dadurch sterbe. Es ist mir egal, was andere tun würden aber ich werde um meinen alten Freund kämpfen und sollte er wirklich verloren sein, dann werde ich untergehen…
Wieder eine Sache die mir Eden gezeigt hat. Menschen können sich ändern.
Leb wohl, Eden…
Du wirst in unserer Erinnerung bleiben…
Wo auch immer dein Weg dich hinführen mag, sollst du doch wissen, dass unsere Gedanken bei dir sind…
Wir werden dich immer in unserer Erinnerung bewahren….

Ende
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