Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Folge 15: Hochak, Planet der Kulte


Mit donnernden Schritten stampften die Gestalten in ihren schwarzen Rüstungen durch die weit verzweigten Hallen der Tempelstadt.
Draußen war die Sonne bereits untergegangen und Fackeln leuchteten die Gänge aus. Hinter den gewaltigen Soldaten liefen ein paar Diener, die mit ihren Stabwaffen die Seiten sicherten.
Der menschliche Wicht, welcher die Fackeln entzündet hatte, rannte in größter Panik den Hauptkorridor entlang und stürmte in die Haupthalle, in der eine große Wand mit Keilschriften die Geheimnisse des Tempels hütete. Völlig verängstigt schloss der Priester die großen Holztore und schob einen Riegel davor. Danach warf er sich vor einen Altar in der Mitte des Raumes und sprach zu den Schriften an der Wand:
„Oh, große Vorfahren! Ein paar Fremde wollen diesen Tempel entweihen und seine Macht an sich reißen! Ich bitte euch diese Wesen zu stoppen!“
In diesem Moment erschien eine junge Frau mit grünen Haaren hinter ihm. Mit ihren gütigen Augen musterte sie die Holztore, die unter den Schlägen der feindlichen Krieger bebten.
Es war Jophiel, das Wesen welches Marco und seine Freunde einst getroffen hatten. Sie sprach mit Gelassenheit und strahlte eine warmherzige Güte aus:
„Tareus! Hast du die Artefakte dort untergebracht, wo Eden sie finden kann?“
Der Priester nickte und warf erneut einen panischen Blick zu den Toren:
„Ich will nicht sterben!“
Jophiel strich ihr Haar zurück und ging sanftmütig zu ihm rüber:
„Das wirst du nicht. Wenn du diese Welt verlässt, beginnt erst deine wahre Reise. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!“
Tareus weinte und verneigte sich, bevor die Türen explodierten und diese drei Krieger mit ihrer Größe von zwei Metern herein stampften, während Jophiel in einem Lichtblitz verschwand. Danach kam Marduk in den Raum und sah sich skeptisch um:
„Du dummer Priester glaubst doch nicht ernsthaft, dass du entkommen kannst!“
Er gab dem ersten Kull-Krieger ein Zeichen und begutachtete die Schriften an der Wand, dann den Altar. Der Supersoldat packte den Mönch an seiner Kehle und hob ihn hoch.
Sebastian schien etwas zu suchen und ließ seinen Blick erneut kreisen, dann begutachtete er den Altar genauer:
„Genau so eine Maschine gab es auf Dakara! Es ist ein Kontrollpult für etwas…“
Er drehte sich zu dem Priester, der zappelnd in den Armen des Kull-Krieger hing und sich losreißen wollte:
„Ich suche die Waffe, die hier von den Antikern versteckt wurde! Wo ist sie?!“
Tareus schüttelte keuchend den Kopf:
„Einem Unwürdigen wie dir werde ich nicht sagen, wo das Vermächtnis der Vorfahren ruht!“
Der Kull-Krieger drückte etwas fester, während Marduk nur einen Schnalzlaut von sich gab:
„Du bist ganz schön frech für einen schwächlichen Priester!“
„Meine Göttin hat mir ein Leben nach dem Tod versprochen! Sie hat mir gesagt, dass du kommst und deshalb habe ich keine Furcht!“
Mit einem Fingerzeichen des Goa`uld senkte der Kull-Krieger den Mann etwas hinab, so dass Marduk sein Handgerät an Tareus Kopf platzieren konnte:
„Du hast vielleicht keine Furcht aber Schmerzen wirst du trotzdem haben! Ich finde auch ohne dich heraus, wo sie steckt!“
Ein Surren erklang und mit einem feinen Energiestrahl begann Tareus zu schreien. Nach einer Minute der Bestrahlung ließ Marduk wieder von ihm ab:
„Also, ich frage noch mal! Wo ist die Waffe?!“
Der Priester schloss die Augen, dann gab er die Antwort:
„Die Corona haben sie vor vielen Generationen mit sich genommen!“
Danach holte der Priester aus und spuckte dem Goa`uld ins Gesicht, was Marduk nicht gerade freundlich Stimme. Eine Ader trat an seinem Hals hervor und der Zorn flackerte in seinen Augen auf:
„Du dummer Narr! Mann sollte sich nie schlecht mit einem Gott stellen!“
In genau dieser Sekunde zog Marduk ein aufwändig verziertes Messer hervor und stieß es dem Priester in den Bauch. Danach landete der Priester am Boden und sackte keuchend zusammen, während Marduk zu dem Tisch ging und laut fluchte:
„Diese verdammten Sektenanhänger! Haben nichts Besseres zu tun als mir den Tag zu vermiesen!“
Während Marduk die Schriftzeichen las, wuchsen seine Augen immer weiter. Er begann diabolisch zu lachen und hob jubelnd die Arme:
„Das ist also das Erbe von Anubis! Ich kann die Sprache der Antiker!“
Er drehte sich erneut um und sah wie der Priester zu Licht wurde.
Die Kull-Krieger hoben sofort die Arme, um auf die Lichterscheinung zu schießen aber die Feuersalven gingen glatt hindurch. Marduk war selbstverständlich gleich klar, dass der Priester aufgestiegen war und rief donnernd in den Raum:
„Okay, welcher Scheißantiker hat dem Kerl beim Aufstieg geholfen!?“
In genau diesem Moment erklang wieder Jophiels wohlklingende Stimme, bevor sie mitten im Raum erschien. Wieder gingen die Lasergeschosse der Supersoldaten durch sie hindurch, während sie den Goa`uld richtend anstarrte:
„Du begibst dich auf einen dunklen Pfad, der nur schwer zu verlassen ist, Sebastian!“
Dieser drehte sich um und fixierte Jophiel mit hochgezogenen Augenbrauen:
„Wundert mich, dass du aufgestiegen bist, Jophiel! Die Alteraner sind echt zuvor kommend aber das nützt dir auch nichts. Ich habe das Wissen meines Vaters und kenne die Regel der höheren Wesen und weiß, dass du nichts tun kannst um mich zu stoppen!“
Jophiel schien jetzt etwas zickig zu sein und warf ihr Haar kalt nach hinten:
„Ich weiß aber es gibt andere, die das können! Marco und seine Freunde werden mit jedem Tag stärker! Für den Fall, dass du es nicht gemerkt hast…
Marco wird mit jedem Tag mächtiger, denn seine Kräfte wachsen von selbst. Er ist mehr, als du je sein wirst!“
Das schien Sebastian gar nicht gerne zu hören und brüllte Jophiel wütend an:
„Diese Dumpfbackenpatroulie kann mich nicht stoppen! Und was soll das mit Marco?“
Jophiel sprach mit großer Bestimmtheit und schien einen Blick in die Zukunft zu haben:
„Diese so genannte Dumpfbackenpatroulie hat doch vor drei Tagen deine halbe Flotte zerstört, oder? Und Marco hat mehr Mysterien in seiner Vergangenheit, als du glaubst!“
Mittlerweile versuchte Marduk der Frau nicht mehr zuzuhören aber das war leichter gesagt, als getan, denn noch immer erinnerte er sich an die Zeit mit seinen Ex-Freunden, wobei ausgerechnet die Mission mit Jophiel die Situation für alle klärte. In dieser Mission erfuhr Sebastian, dass er unendlich weit von der Erde entfernt war. Sein Kopf schmerzte und Jophiel weckte gute Erinnerungen in ihm:
„Du bist Sebastian! Nicht Marduk! Du sehnst dich nach deinen Freunden! Du tust ihnen nur weh, weil du wünschst, dass sie sich von dir abwenden, damit der Schmerz nach lässt! Ich sehe nicht nur in die Zukunft, sondern auch in deine Seele!“
Sein Blick wurde kälter und er stellte den Kopf schräg:
„Dann siehst du meine Herrschaft!“
Jophiel schüttelte lächelnd den Kopf:
„Nein, ich sehe keine Lügen! Nur ein paar überraschende Wendungen! Besonders du selber wirst überrascht sein!“
Danach verschwand sie und ließ Sebastian alleine zurück. Merkwürdigerweise fühlte er sich trotz seiner Diener genau so: Alleine!

Mit einem weiteren Kick schlug sie am Boden auf. Der Tritt war hart gewesen und sie hatte alle mühe sich wieder aufzurichten. Sie war einfach schon zu erschöpft. Seit einer Stunde hatten sie ohne jede Unterbrechung gekämpft. Als sie auf sah, bemerkte sie erneut, dass Marco nicht ein bisschen erschöpft war. Seine Kräfte waren wie immer phänomenal. Besonders seit er dieses Tief überwunden hatte, schien er in Bestform zu sein. Er kämpfte mit unglaublicher Kondition und seine Angriffe waren alles andere als schwach oder vorhersehbar.
Era richtete sich keuchend auf und ihre Knochen schmerzten, als Marco ihr eine helfende Hand reichte:
„Für heute reicht es! Wir trainieren morgen weiter!“
Sie nickte, dann fiel sie ihm schwach in die Arme und gab ihm einen Kuss:
„Was hast du heute vor? Wollen wir zusammen essen?“
Er schüttelte den Kopf und deutete auf die Uhr:
„Leider haben wir nachher eine wichtige Besprechung. Eden war total aufgeregt und meinte, dass es wichtig wäre. Im Augenblick findet er ganz schön oft etwas Neues…“
Gemeinsam verließen sie den Trainingsraum und betraten die Umkleidekabine. Während Era völlig verschwitzt in die Dusche verschwand schlüpfte Marco nur in seine Alltagskleidung.
Er fühlte sich ungewohnt stark. Er wollte es Era selbstverständlich nicht sagen aber er war vom Training enttäuscht. Nicht, dass Era keine Fortschritte machen würde aber seine eigene Kraft war inzwischen gewachsen und diese kleinen Trainingseinheiten führten nicht wirklich zu seiner Befriedigung. Er fühlte sich voll von überschüssiger Energie, die es irgendwie zu entladen galt. In letzter Zeit war es öfter so, dass er ohne Eras Wissen weiter trainierte. Diese kleinen Übungsstunden konnten schon einen halben Tag dauern, bis er endlich vor Erschöpfung das Training beendete. Die Organika regten sich schon auf, dass er den Trainingsraum so lange besetzt hielt. Während er sich seine Schuhe zu band, sah er wieder auf seine Handflächen:
„Ich werde immer stärker… Liegt das an dem Repositorium? Falls wir je wieder zur Erde kommen werde ich das Ding dreimal untersuchen!“

Fürst Zaiku kam etwas spät zu dem Meeting und das Team war schon dort. Eden schien etwas aufgeregt zu sein, denn er ging seine Unterlagen immer wieder durch. Marco schien etwas mit der noch immer erschöpften Era zu tuscheln, als auch George in den Raum humpelte. Obwohl er eine Herzoperation hinter sich hatte, lief er mit Krücken. Sein Einsatz des Terrastigma hatte sich auch auf seinen gesamten Körper ausgewirkt. Dieser war inzwischen so geschwächt, dass er jedes Mal umkippte, wenn er zu lange unterwegs war. Deshalb hatte er sich zwei Krücken geklaut. Bestimmt war es ihm verboten schon aufzustehen.
Marco kannte den Arzt und wettete, dass George sich der ärztlichen Anordnung widersetzt hatte. Es wunderte ihn aber nicht, denn sie alle waren so. Ob Eden, Era, Sebastian oder er selber… Alle standen schon nach kurzer Zeit wieder auf, um nicht untätig rum zu sitzen. Zwar waren alle Blicke kurz auf ihn gerichtet aber eine Reaktion folgte nicht. Es hatte ohnehin keinen Sinn und Fürst Zaiku hatte die Befehlsgewalt über das Team schon lange verloren.
Endlich kam auch der Fürst in den Raum und setzte sich auf seinen Platz am Kopfende:
„Was haben wir heute?“
Eden war nicht mehr zu halten und sprang auf:
„Hochak!“
Alle starrten ihn irritiert an und es dauerte einen Moment, bevor er begann seinen plötzlichen Ausbruch zu erklären:
„Ich weiß was Sebastian in der Datenbank von Kritias gesucht hat! Er hat nach einer Waffe der Antiker gesucht! Ich habe nur ein altes Gedicht gefunden, welches die Geschichte einer mystischen Macht erzählt. Sie soll den Abyss kontrollieren, was auch immer das sein mag…
Leider kann ich mich nicht dran erinnern, dass wir so was gebaut haben. Ich schätze es war ein Geheimprojekt…“
Marco verzog nachdenklich das Gesicht:
„Okay, Sebastian sucht also eine Antiker-Waffe. Die ist auf einem Planeten namens Hochak! Soweit habe ich das verstanden aber wieso verheimlichen Antiker so ein Projekt vor ihren eigenen Leuten?“
Eden zuckte mit der Schulter:
„Ich nehme an, diese Waffe wurde von einer Randgruppe oder Ausgestoßenen gebaut! Eines steht aber fest! Wenn diese Waffe so viel Macht besitzt darf sie Marduk nicht in die Hände fallen!“
Das leuchtete allen ein, also richtete sich Marco selbstbewusst auf und ballte mutig die Faust:
„Finden wir die Waffe!“
Insgeheim wünschte er sich förmlich harte Kämpfe, um diese überflüssige Energie abzubauen. Auch George hob die Hand, wobei er fast wieder umkippte:
„Ja, finden wir diese Antiker-Waffe!“
Alle sahen ihn wieder schräg an und er wurde sofort still. Dann kam Marco zu ihm rüber und klopfte ihm auf die Schulter:
„Deinen Mut in allen Ehren, George aber du bist noch bei weitem nicht soweit. Ruh dich lieber aus! Es könnte zu gefährlich werden und wenn ich ehrlich bin, können wir einen Kämpfer auf Krücken nicht wirklich gebrauchen!“
Das klang im ersten Moment sehr hart aber George verstand was Marco meinte. So würde er seinen Freunden vermutlich eher zur Last fallen. Mit einem Zwinkern stimmte er Marco zu:
„Gut aber in Gedanken bin ich dabei, egal was du sagst!“
Nach nur kurzer Zeit war das Team bereit für die Abreise. Da laut den Beschreibungen der Planet Hochak eine einzige große Tempelanlage war, wäre die Reise mit einem Jumper alles andere als sinnvoll. Nachdem sich der Ereignishorizont gebildet hatte, drehte sich Marco zu seinen Freunden um:
„Vermutlich ist Marduk schon da, also sollten wir vorsichtig vorgehen! Wir haben keine Ahnung was uns erwartet, also seid auf alles gefasst!“
Danach traten sie durch den Ereignishorizont und wurden in ihre Atomteilchen zerlegt und durch die Galaxie geschickt. Wie erwartet wurden sie auf der anderen Seite von zwei Kull-Kriegern empfangen. Diese drehten sich um und hoben bereits ihre Hände aber Eden war wieder einmal schneller. Er schlug mit der Faust auf den Boden, wodurch eine elektrostatische Schockwelle über den Boden sauste. Dieser versetzte den Feinden einen Schock und brachte sie ins Taumeln. Damit hatte Marco eine einmalige Gelegenheit. Er fegte ihnen die Beine weg, bevor er ihnen lautstark das Genick brach. Mit Teamwork war es ein Leichtes die Feinde zu überwältigen. Sicherlich war der Angriff nicht unbemerkt gewesen, also huschten die Freunde eilig in einen Seitengang.
Von dort aus begannen sie sich durch die Korridore zu tasten. Eden zog eine Art Detektor hervor und begann die Gegend zu scannen:
„Okay, wir müssen diesen Gang hier runter und dann durch einen Seitenkorridor. Dem folgen wir drei Abzweigungen lang, bevor wir zu einer großen Energiequelle kommen!“
Ohne weitere Worte zu wechseln machte sich das Team auf den Weg.

Immer wieder las Sebastian die Schriften, die vor ihm in die Wand gemeißelt waren, bevor er erneut wütend aufschrie:
„Diese vermaledeiten Corona! Wegen denen muss ich jetzt ihren Heimatplaneten angreifen! Das heißt es gibt Ärger und wird schwerer aber das wird mich nicht aufhalten! Höchstens etwas bremsen! Trotzdem…“
Er drehte sich etwas nachdenklich um und schlenderte durch diese prunkvolle Halle:
„Ich glaube der dumme Priester war nicht umsonst hier! Er hat etwas versteckt und genau das will ich finden!“
Einer seiner Diener kam durch die Soldaten gedrängt und kniete vor ihm nieder:
„Mein Gebieter! Unsere am Tor positionierten Kull-Krieger wurden besiegt!“
Marduk behielt die Ruhe, bevor er laut aufbrüllte. Der Schrei war durch sämtliche Hallen zu hören und ließ alle zusammen zucken, während er dem Diener eine Schockwelle verpasste und ihn an die nächste Wand katapultierte:
„Ich hätte mir denken können, dass sie hier auftauchen! Das Team von Organika ist so was von lästig! Findet sie und tötet sie!“
Mit diesen Worten machten sich die drei Kull-Krieger dieses Raumes auf den Weg, gefolgt von einem Duzend Soldaten. Noch mehr Rückschläge würde Marduk nicht mehr hinnehmen.

In der Zwischenzeit erreichte das Team eine andere Halle, die ebenfalls mit Schriftzeichen versehen war. Sie machten große Augen und Eden konnte deutlich lesen, was hier geschrieben stand:
„Diese Schriften erzählen die Geschichte von einer machtvollen Waffe. Es war die Waffe einer Randgruppe von Antikern, wie ich es vermutet hatte…
Aber hier steht etwas von drei Wächtern, die mit sagenhaften Fähigkeiten gesegnet war. Sie hatten die Kraft diese Waffe zu verteidigen.“
Bevor Eden weiter lesen konnte, erschien die Gestalt einer Frau im Raum. Marco und Era zuckten sichtlich zusammen und Eden starrte fasziniert auf diese junge Dame. Es war Jophiel, die ein besorgtes Gesicht aufgesetzt hatte:
„Schön, dass ihr endlich da seid. Marduk hat diese Kammer noch nicht gefunden…“
Mit stotternder Stimme ging Marco auf die Aufgestiegene zu:
„Jophiel? Du bist aufgestiegen?“
Sie nickte und lächelte Marco zufrieden an. Eden warf sie ein besonderes Lächeln zu. Ein Lächeln voller Wärme und Leidenschaft, also schien sie etwas mit ihm zu verbinden. Wieder bereute es der Antiker sich nicht an etwas erinnern zu können und guckte etwas trauriger. Sie deutete auf die dicken Holztüren, dann begann sie zu erklären:
„Ihr habt nicht viel Zeit! Verschließt die Tür! Ich bin gegen den Willen der anderen hier. Ich will euch helfen, bei eurem Kampf um Sebastians Seele!“
Alle horchten neugierig auf und Marco verzog das Gesicht, als er ihr aufmerksam zu hörte:
„Sebastian ist noch immer er selber. Er steckt leider in der Finsternis seines Herzens fest. Es ist wichtig für die Zukunft, dass ihr ihn befreit. Er sucht nach einer Waffe mit dem Namen Lunatic! Diese Waffe wurde aber vor rund 3000 Jahren von den Corona entwendet! Aber dieser Ort ist noch immer etwas Besonderes! Ihr müsst dort an der Wand einen Schalter betätigen!“
Etwas überfordert mit Information begann Marco die überstürzte Aufgestiegene zu bremsen:
„Ganz langsam! Die Corona haben diese Superwaffe aber warum benutzen sie die nicht! Hätten sie die Macht nicht schon vor 3000 Jahren erlangen können?“
Jophiel atmete kräftig durch, dann warf sie Eden schon wieder so einen leidigen Blick zu. Er hingegen ging zu der besagten Wand und drückte einen Schalter. Mit einem leichten Beben erhob sich ein Teil der Wand und drei Amulette kamen zum Vorschein. Die Frau begann zu erklären:
„Offenbar können die Corona diese Waffe nicht bedienen und sie hatten nicht genug Anhänger, um die Macht zu erlangen. Diese Amulette gehörten den drei Wächtern, die auf diese Waffe aufgepasst haben! Jeder verleiht ungeahnte Kräfte…
Ich habe dem letzten Priester dieser Welt gesagt, dass er sie hier für euch verstecken soll!“
Marco musterte die drei Anhänger, dann hob er eine Augenbraue:
„Dann sollten wir die Dinger nehmen und so schnell wie möglich verschwinden!“
Danach geschah, was geschehen musste. Die Tür explodierte und verteilte sich verkohlt im Raum. Drei Kull-Krieger kamen in den Saal, gefolgt von Marduk. Jophiel war verschwunden und das Team saß in der Falle. Marduk fixierte die Eindringlinge und betrat nur zögerlich die Halle:
„Ihr seid echt nervig! Schlimmer als Kakerlaken! Die sind auch nicht tot zu kriegen!“
Marco erkannte, dass die Feinde doch etwas in der Überzahl waren und hob die Arme:
„Ja, wir sind gerne Kakerlaken aber du warst auch mal eine!“
Der Goa`uld schüttelte bloß kalt den Kopf, bevor er eine Druckwelle auf das Team verschoss und es zu Boden warf. Danach machte sich Sebastian an den Amuletten zu schaffen. Er las den Text an der Wand und griff sich eines:
„Wisst ihr was der Vorteil ist, wenn man Anubis sein Sohn ist? Man lernt Antikisch! Laut den Schriften verleiht mir dieser Anhänger körperliche Kraft!“
Er hob die Faust und ließ sie in eine Säule krachen. Dieser fetzte weg, als wäre sie aus Pappe:
„Das ist interessant!“
Nun gab er den Kull-Kriegern ein Zeichen, welche die Waffe senkten, bevor er auf Marco zu trat:
„Das schöne ist, dass ich dich jetzt auch vermöbeln kann!“
Marco konnte nicht glauben, dass ein kleines Amulett ihn so stark wie durch ein Repositorium machen sollte und wartete gelassen auf Marduks Faustschlag. Mit einem lauten Knall segelte Marco durch die Luft und krachte zehn Meter entfernt auf den Boden:
„Okay, ich habe das Schmuckstück etwas unterschätzt!“
Marduk hingegen schien Freude daran zu haben und rieb sich begeistert die Hände:
„Jetzt wollen wir mal sehen, was der ach so tolle Marco drauf hat! Jetzt siehst du nicht mehr so stark aus!“
Wieder ballte der Goa`uld die Faust und ließ sie nieder schmettern aber dieses Mal packte Marco seinen Arm und funkelte ihn selbstbewusst an:
„Ich lasse deine Träume nur ungern platzen aber ich habe im Moment verdammt gute Laune!“
Jetzt war es Marcos Faust, die hinauf schnellte und sich in Sebastians Gesicht vergrub. Nun flog der Goa`uld durch die Luft und erkannte schmerzhaft, dass er zwar genauso stark war wie Marco aber immer noch nicht unverwundbar war.
Die Kull-Krieger folgten aufmerksam dem Kampf ihres Meisters und verloren kurz den Überblick auf Eden und Era. Die Galonierin huschte zum offenen Fach mit den Anhängern, während Eden vor hechtete und seine Handfläche auf den ersten Krieger auflegte. Mit einem lauten Knall ging ein Schock durch den Supersoldaten und zwang ihn zu Boden…
Der andere reagierte und drehte sich. Der Schlag schleuderte Eden gegen die nächste Wand. Danach hob er den Arm und machte seine Schusswaffe bereit für den Einsatz.
Etwas panisch beschloss Era etwas zu unternehmen, griff einen der Anhänger und legte ihn an. Ein merkwürdiges Gefühl durch glitt sie und verlieh ihr eine ungeahnte innere Stärke. Sie rutschte vor Eden und nahm schützende Haltung ein. Dem Kull-Krieger war das mehr als egal und er feuerte. Die gelben Lasergeschosse jedoch krachten einfach gegen Era, ohne einen Schaden zu hinterlassen. Nur ihre Kleidung hatte ein großes Brandloch, während ihr Körper völlig unbeschadet war. Sie sah an sich runter und begutachtete das Amulett um ihren Hals:
„Das nenne ich Abwehrkraft!“
Im Hintergrund tauschten Marco und Marduk Hiebe und Tritte. Mit einem weiteren Krachen landete Marco am Boden und fasste sich an den Unterkiefer:
„Verdammt, dieses Amulett macht dich ganz schön stark!“
„Schön, dass du das bemerkst!“, sagte Sebastian mit verachtendem Ton, bevor er Marco erneut am Kragen packte, ihn durch die Luft wirbelte und gegen die nächste Säule schleuderte. Er hinterließ einen richtigen Abdruck, bevor er schwach am Boden landete. Marduk knackte mit den Fäusten, dann ging er erneut auf Marco zu, um ihn zu treten. Dieser blockte den Kick, um dann einen weiteren Schlag abzubekommen, der ihn wieder zu Boden schickte.

Sebastian freute sich wie ein kleines Kind und seine Augen blitzten amüsiert auf, als er Marco erneut einen kraftvollen Schlag verpasste. Diesem wurde mittlerweile etwas schwummrig, denn die Schläge waren wirklich etwas hart.
So mussten sich betrunkene Männer bei einer Kneipenschlägerei fühlen.
Noch immer versuchten der Kull-Krieger und rund zehn normale Diener die anderen Teammitglieder zu verletzten aber jeder einzelne Versuch scheiterte. Era hatte durch das Amulett die Macht einer perfekten Abwehr.
Eden beschloss zu handeln und hob die Hand zur Decke, um einen machtvollen Blitz hinauf zu schicken.
Danach bündelte sich die elektrische Energie und entlud sich in Form von eines kleinen Gewitters. Mehrere Strahlen rauschten in die Reihe der Feinde und machten sie unschädlich. Era wurde auch getroffen aber durch das Amulett hatte diese Attacke keine Wirkung auf sie. Danach rückte die Galonierin bei Seite um Eden freie Bahn zu verschaffen. Er bündelte ein letztes Mal Energie in seiner Handfläche, welche er wieder in einem Strahl von sich stieß. Der Energiestrahl war so stark, dass der Supersoldat einfach mit gerissen wurde und eine Wand durchschlug. Danach sackten beide Freunde erschöpft zusammen. Era nahm den Anhänger behutsam wieder ab und schaute zu Marco, der wieder am Boden lag:
„Wir müssen was tun! Sebastian tötet ihn!“
Eden war inzwischen zu schwach um sich einfach aufzurichten und in den Kampf einzugreifen. Zum Glück war Era wieder geistesgegenwärtig und rannte zu dem letzten Amulett. Sie griff es und warf es ihrem Freund zu:
„Hey, Marco! Fang!“
Danach segelte das Objekt durch die Luft und landete in Marcos Händen. Sebastian wollte gerade erneut zuschlagen, als er sich das Amulett umband. Mit einem Zischen war Marco verschwunden und die Faust krachte in den steinernen Boden.
Der Archäologe stand plötzlich hinter seinem alten Freund:
„Diese Dinger haben echt spannende Wirkungen! Ich bin plötzlich super schnell!“
Der Goa`uld flackerte wieder erzürnt mit den Augen, bevor er einen neuen Angriff startete. Der Blonde wich jedem einzelnen Angriff aus und brachte sich hinter Sebastian in Position. Ein Fegekick holte diesen von den Füßen. Das war die Gelegenheit, auf die Marco gewartet hatte. Seine Hand schnellte vor und riss Sebastian den Anhänger vom Hals. Danach schlug er diesen mit all seiner Kraft auf den Boden. Der Anhänger wurde zu feinem Bröselstaub und Sebastian sah fauchend zu seinen ehemaligen Teamkameraden auf:
„Wie gesagt! Ihr geht mir auf die Nerven!“
Er betätigte eine Taste auf seinem Handgerät, wodurch ihn ein heller Lichtstrahl erfasste und davon brachte. Es war überstanden und ein weiteres Mal musste Marduk eine Niederlage hinnehmen.
Etwas erleichtert legten alle die restlichen Amulette an ihren Platz zurück, wobei Era frech grinste:
„Warum nehmen wir die Dinger nicht mit? Ich wette die verbessern unsere Situation etwas…“
Eden schüttelte den Kopf und verpasste dem Mädchen einen Klaps auf den Hinterkopf:
„Die gehören uns nicht! Außerdem ist das keine Magie sondern Technologie. Meiner Einschätzung nach kann man diese Teile nicht vom Planeten entfernen. Wo anders zeigen sie keine Wirkung.“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da gingen ein Duzend Erschütterungen durch die Tempelanlage. Draußen feuerten Marduks Schiffe auf den Tempel, um ihn zu vernichten. Jetzt war es höchste Zeit diesen Ort zu verlassen. Die drei stürmten über die Korridore und hasteten zum Gate. Während Eden hastig die Glyphen von Organika eingab, glaubte Marco in einem Seitengang die aufgestiegene Jophiel zu sehen, die ihnen aufmunternd zu wank. Sie nickte einmal, bevor sie in einem Lichtkranz verschwand. Zeitgleich bildete sich der Ereignishorizont des Sternentors.

Das Team erreichte gerade die andere Seite, als das Wurmloch zusammenbrach und damit andeutete, dass das Sternentor auf Hochak zerstört wurde. Eden wischte sich erleichtert den Schweiß von der Stirn, bevor er auf den Eingang der Stadt zu lief. Marco fühlte sich jedoch anders.
Diese Mission hatte ihm nur deutlich gezeigt, dass wieder etwas anders an ihm war.
Era sah ihn skeptisch an und suchte einen langen Blickkontakt, den Marco auch erwiderte:
„Alles okay?“
„Ich weiß nicht… Frag mich das ein anderes Mal!“
Danach grinste er beruhigend und strich ihr sanft über die Wange, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Arm in Arm schlenderte das Pärchen in die Stadt von Organika zurück, wo Zaiku bereits ungeduldig wartete. Für Marco jedoch stand schon etwas Bestimmtes fest. Er musste unbedingt erfahren, wie weit er sich entwickelt hatte und was noch vor ihm lag. Kaum hatten die drei den Kontrollraum betreten und den Fürst erblickt, begann Marco, zur Verwunderung aller, eine Bitte vorzutragen:
„Fürst Zaiku? Ich möchte zu den Malkias-Mönchen… Ich möchte etwas in Erfahrung bringen, was meine Kräfte betrifft…“
Era begriff, dass er ihr deshalb eben nichts gesagt hatte. Was seine Kräfte angeht konnte sie ihm nicht helfen. Es war eine Sache, die er selber klären musste. Sie senkte bedrückt den Kopf, dann gab sie ihm mit einem Blick ein Zeichen. Sie erlaubte es ihm und er schien dankbar.
Zaiku, der ja eigentlich einen Missionsbericht haben wollte, fasste sich grübelnd an das Kinn, während er über diese doch etwas merkwürdige Bitte nachdachte:
„Ich denke das geht in Ordnung aber was ist mit dem Missionsbericht?“
„Den kann Eden genauso verfassen. Er versteht ohne hin mehr von dem Antiker-Kram!“
Damit war es beschlossen und Marco wollte sich auf seine Mission zu den Malkias-Mönchen vorbereiten, als wieder George mit seinen Krücken im Türrahmen stand:
„Ich weiß, ich weiß! Ich soll im Bett liegen aber eine Mission zu den Malkias-Mönchen ist eher Urlaub. Vielleicht können die meine Heilung etwas beschleunigen…“
Alle tauschten etwas misstrauische Blicke, dann atmete Marco laut durch:
„Okay aber beschwer dich später nicht, wenn es dir doch schlechter geht…“

Ende
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.