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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 12: Marduk


Zwei weitere Blitze rauschten über den Gang und verwandelten die Supersoldaten in Asche.
Eden leistete ganze Arbeit, was die Zerstörung der Drohnen und des Korridors anging.
Die Soldaten verstanden, dass sie so nichts erreichen würden und gingen in den Nahkampf.
Mit donnernden Schritten stampften sie auf den Antiker zu.
Eden war kein guter Kämpfer was mittlere Distanz anging, also hörte er auf Blitzstrahlen zu verschießen und lud die Energie in seine Fäuste, so wie er es damals gegen Marco getan hatte.
Der erste Krieger holte zu einem wuchtigen Schlag aus aber Eden duckte sich unter durch und verpasste dem Feind einen geladenen Kinnhaken.
Der Soldat taumelte rückwärts, während drei weitere heran eilten.

Die Ringe brachten Marco und Era mitten in den Thronsaal des Goa`uld.
Der Raum war nur sehr schwach beleuchtet und das schummrige Licht verpasste ihm einen unheimlichen Touch. An den Wänden waren überall verzierte Säulen, die natürlich mit Gold ummantelt waren, so wie man es von Goa`uld kannte.
Direkt vor den beiden waren ein paar Stufen, die zu einem Thron hinauf führte. Eigentlich war es eher ein übergroßer Drehstuhl. Marco musste trotz dem Ernst der Lage an den Stuhl des Imperators aus Star Wars denken. Bestimmt würde der Stuhl sich gleich umdrehen und ein alter, faltiger Mann in einem dunkeln Anzug erwartete ihn.
Statt dem berühmten Fenster war hinter dem Thron eine Art Gemälde mit dem Bild eines Schakals.
Damit war alles klar. Der Goa`uld musste Anubis sein aber wie? Laut dem Bericht von Daniel Jackson wurde Anubis auf einer Zwischenebene der Existenz von Oma Desala in einen unendlichen, göttlichen Kampf gezwungen. Es gab keine Möglichkeit für ihn noch in der sterblichen Ebene zu agieren und selbst wenn hätte er das längst in der Milchstraße getan, noch bevor die Ori auftauchten.
Vorsichtig gingen Era und Marco auf die Treppe zu als sich, wie vermutet, der Stuhl umdrehte:
„Da seid ihr ja endlich! Ich habe auf euch gewartet!“
Die Stimme des Goa`uld ließ Era erschaudern. Sie klang verzerrt und düster, als versuche sie das wahre Grauen zu verbergen. Der Goa`uld war tatsächlich wie Anubis in einen schwarzen Mantel gehüllt und trug eine Kapuze die sein Gesicht vor den Angreifern verbarg.
Man sah unter der Kapuze nur zwei Augen aufleuchten, bevor sich der Goa`uld finster erhob und die Stufen hinab ging:
„Es war interessant eure Schritte zu sehen, auch wenn der eine oder andere Teamkamerad sterben musste!“
Era hielt sich die Hand vor den Mund und riss die Augen weit auf:
„Was? Wer?“
„Dummes Mädchen, du weißt wer! Der gute George hat mich mit seiner Kunst sehr überrascht. Seine Macht hat gereicht um Krom zu pulverisieren aber dafür zahlte er einen hohen Preis…“
„Halt die Klappe!“, schoss es aus Marcos Mund. Er hatte die Augen zu gekniffen und versuchte die Wut weiter zu unterdrücken:
„Du lügst! George ist klug, er würde sein Leben nie leichtfertig opfern! Er lebt noch und wartet sicherlich auf dem Garten Eden auf uns!“
Der Goa`uld schien von dem Gefühlsausbruch amüsiert:
„Das sagt der Richtige… Ich habe dich lange beobachtet und jetzt ist mir klar, dass wir uns ähnlicher sind, als du glaubst, Marco! Auch dir verleiht die Schlacht einen Adrenalinschub. Es ist doch ein atemberaubendes Gefühl, wenn du deine Feinde mit aller Gewalt zu Boden zwingst, oder?“
Der Blonde schüttelte den Kopf:
„Ich wüsste nicht, was ich mit dir gemeinsam haben soll! Ich will keinen Krieg!“
„Sein kein Narr! Warum gibst du nicht zu, dass es auch für dich ein erhabenes Gefühl ist, wenn du in einer Schlacht stehst! Wir beide unterscheiden uns nicht und finden nur im Kampf unsere Existenzberechtigung!“
Der Goa`uld klang absolut bedacht und das obwohl er mit so gewalttätigem Nachdruck sprach. Ein gewisses Amüsement schwang in seiner Stimme mit und Marcos Beherrschung schien mehr zu leiden:
„Du antwortest ja gar nicht und warum? Weil du spürst, dass ich Recht habe! Es ist egal ob Mensch oder Goa`uld! Letzt endlich tragen wir alle die gleichen Gefühle in uns und die Geschichte der Erde beweist das immer wieder.
Hass, Rache, Eifersucht, Furcht! Diese Gefühle haben immer wieder zu schrecklichen Kriegen geführt!“
Marco grübelte. Woher kannte dieser Goa`uld die Geschichte der Erde? Dennoch schien Marco tatsächlich zu glauben, was der Feind ihm sagte, denn genau jetzt empfand er diese Gefühle. Auch wenn er es nur ungern zugab, so hatte der Goa`uld doch Recht. Es war wirklich stimulierend die Feinde zu besiegen aber war er selber wirklich so kalt…?
Nein, Marco war anders. Er war seelisch viel stärker.
Dann stand der Goa`uld mit ihnen auf einer Stufe:
„Und deine Freundin? Was sagt die denn dazu?“
Era holte Luft und konnte ebenfalls die Verärgerung spüren:
„Du hast keine Ahnung! Marco hat immer das Richtige getan und dabei nie auf sein Leben geachtet und warum? Weil es richtig war!“
„Wenn das so ist, dann kann er mich besiegen. Also, Marco! Beweise mir, dass du nicht von Hass angetrieben wirst!“
Der Archäologe ballte wieder die Fäuste und unterdrückte den stechenden Schmerz, der die Hände zum glühen brachte. Kurz gezielt und er war schon im Ansturm, bereit „Anubis“ bewusstlos zu schlagen. Seine Schritte waren wie der Ansturm auf eine Zielgeraden und seine Faust sauste voran, wie eine Rakete, bevor sie genau ins Ziel traf.
Dann bemerkte Marco, dass seine Faust nicht ins Ziel getroffen hatte und noch gut 30 cm vor dem Feind in der Luft schwebte. Dann sah er die gelb schimmernde Oberfläche eines Schildes. Unter seinem Mantel hatte der Goa`uld seine Hand gehoben, welche mit einem Handgerät bestückt war.
Wie damals bei Zill fing der Schild die Kraft des Schlages ab und katapultierte sie zurück. Mit einem Zischen wurde Marco durch die Luft katapultiert und landete unsanft auf dem Rücken.
Der Goa`uld brach in schrillem Gelächter aus:
„War das alles? Ich bin enttäuscht! Das kannst du doch besser!“
Der Blonde wurde wütender und richtete sich gleich wieder auf. Wie ein Wirbelwind fegte der Kämpfer auf den Bösewicht zu. Ein weiterer Schlag donnerte gegen den erhobenen Energieschild des Handgerätes, bevor er den Angreifer wieder abwehrte.
Marco glühte innerlich. In diesem Fall hätte sich der Goa`uld überlegen sollen ob er sein Schiff nicht mit Teflon beschichtete, damit Marco nicht festklebt.
Dieser schien sich köstlich zu amüsieren.
Jetzt schaffte er es gerade so der Attacke von Era auszuweichen. Die Galonierin hielt ihren Kampfstab fest in der Hand und wirbelte ihn jetzt bedrohlich. Der dunkle Systemlord musste handeln. Mit einer ruckartigen Bewegung stieß er eine Druckwelle aus dem Handgerät, welche Era direkt gegen die nächste Wand beförderte. Marco war gerade wieder aufgestanden, als auch ihn eine Druckwelle zu Boden beförderte. Der Goa`uld schien sich des Sieges sicher und lachte mit seiner verzerrten Stimme:
„Ein unbezahlbarer Anblick euch am Boden zu sehen und dieses Gesicht!“
Er drehte sich zu Era und trat sehr langsam an sie heran. Als Marco sich wieder aufrichtete entdeckte er das Handgerät, welches dicht über dem Kopf von Era schwebte. Der Fiesling drehte den Kopf zu Marco, während er einen feinen orangenen Strahl ausstieß. Davon hatte der Archäologe gehört. Es war ja in so ziemlich jeden Bericht von SG-1. Wenn er nichts unternahm, würde Eras Gehirn bald zerstört werden.
Also raffte er sich mühsam auf und riss sich den Rest der Bandagen von den Armen, während der Goa`uld das Schauspiel herzhaft genoss:
„Wie ist das Gefühl, wenn man das Wichtigste im Leben verliert?“
Marco stieß ein letztes Schnaufen aus, dann ballte er die verletzten Fäuste:
„Es ist mir egal, wie viel Schmerz mein Körper ertragen kann aber ich werde nicht zulassen, dass zu das Gehirn meiner Freundin frittierst!“
Er nahm gehockte Haltung ein und sauste auf den Goa`uld zu. Era hob bremsend die Hand:
„Nein……. Nicht die Technik….. Dein Körper…!“
Zu spät. Der Goa`uld errichtete das Kraftfeld, als Marcos Fäuste mit rasender Geschwindigkeit immer wieder auf die gleiche Stelle am Schild schlugen. Mindestens 60 Schläge in 10 Sekunden. Der Schild flackerte und der Feind verlor kurz sein selbstsicheres Lachen.
Zischen, Krachen und das schmerzerfüllte Keuchen von Marco verursachten bei Era eine Gänsehaut. Der Goa`uld musste unter dem Druck der Attacke zurück weichen, bevor es geschah.
Mit einem letzten Jaulen brach der Schild zusammen und zehn weitere Schläge trafen das Ziel.
Im hohen Bogen flog der Goa`uld durch die Luft, bevor er gegen eine Säule krachte und zu Boden ging. Marco musste gewaltig Luft holen und an seinen Fingern traten die Knöchel zum Vorschein. Das war das zweite Mal, dass er auf diese Technik zurückgegriffen hatte. Man sah ihm deutlich an, wie die Kraft ihn verließ. Er atmete sehr schwer und seine Beine zitterten, wie beim Training mit der Übungspuppe auf Organika. Dann stürmte er ein letztes Mal voran, holte aus, um den Goa`uld endgültig zu vernichten.
Genau in diesem Moment geschah die einzige Sache, die den Angriff bremsen konnte. Die Hand des Goa`uld wanderte an die Kapuze und zog sie runter. Die verzerrte Stimme wurde normal und dunkles Haar kam zum Vorschein.
Der Archäologe bremste und verlor dabei fast das Gleichgewicht.
Das Gesicht kannte er, denn es war das Gesicht welches er sah, bevor ihn die Zat im Jumper zum Boden zwang. Es war das Gesicht von Sebastian.
Auch Era war fassungslos, nachdem sie sich von der Strahlenattacke erholt hatte. Sebastian stand wieder auf und sah dem bestürzten Marco tief in die Augen:
„Schön dieses doofe Gesicht zu sehen! Ja, ich bin es! Ich bin der Goa`uld…“
Erneut biss der Blonde die Zähne zusammen, versuchte das zu verstehen aber landete immer wieder in einer gedanklichen Sackgasse. War das möglich?
Wie war Sebastian so geworden oder stand er unter der Kontrolle eines noch mächtigeren Goa`uld? Viele Fragen kreisten ihm im Kopf herum und Sebastian grinste breit.

Marco musste zwei Schritte zurückgehen, bevor er aufgewühlt fragte:
„Sebastian? Wie ist das…?“
Der Lieutenant richtete sich wieder auf und wischte sich das Blut von der Lippe:
„Ich liebe dieses dämliche Gesicht! Ich denke damit habe ich dich geschockt!“
Noch immer sah Marco seinen Freund in dieser dunklen Kleidung an und baute die wirrsten Gedankengänge auf:
„Keine Sorge, wir können den Symbionten aus dir entfernen!“
Wieder das hallende, diabolische Lachen und Sebastian brauchte all seine Kraft um vor Lachen nicht am Boden zu landen:
„Wie kommst du auf die dumme Idee ich würde einen Symbionten in mir tragen? Ich bin anders als andere Goa`uld! Ich bin eine neue Schöpfung!“
Der Archäologe verlor jetzt jede Kampfhaltung und starrte seinen ehemaligen Freund fassungslos an:
„Wie meinst du das? Erkläre mir das! Du warst doch immer unser Freund!“
Auch Era hielt sich völlig geschockt die Hand vor den Mund. Sebastian ging zu einem Fenster und sah in die Sterne hinaus, während er plötzlich verträumt klang:
„Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich hier meine wahre Bestimmung finde! Mein ganzes Leben lang war ich auf der Suche nach meiner Vergangenheit und nach meinen Eltern. Die Wahrheit ist aber, dass ich keine Eltern hatte…“
Wieder verwirrte Blicke der anderen und Sebastian berührte sanft die Scheibe des Fensters:

„Ich war ein Weisenkind…
Immer etwas anders, als andere. Deshalb wollte keine Familie mich adoptieren und sogar die anderen Weisenkinder mieden mich. Als ich dann älter wurde suchte ich nach meinen leiblichen Eltern. Das komische war, dass es keine gab. Nicht eine Spur war von meinen Eltern zu finden, also gab ich es irgendwann auf…
Ich war einsam und alleine. So fand ich mein Ziel beim Militär.
Eigentlich war es nur der lachhafte Versuch meine Schmerzen zu unterdrücken.
Natürlich nutzte ich die umfangreichen Daten der Airforce um meine Eltern zu finden aber nicht einmal die waren eine Hilfe. Dann erfuhr ich vom Stargate-Programm und glaubte endlich einen Sinn im Leben zu finden…
Wieder wurde ich enttäuscht, als Landry mich als normale Torraumwache einstellte. Das Schlimmste passierte ja erst noch. Dieser verdammte Sog hat mich zum Arsch des Universums gebracht, mit Leuten die ich nicht einmal leiden kann!
Die Wahrheit ist, dass ich dich und die anderen immer gehasst habe. Ihr seid immer tapfer und gut gelaunt, als ob euch nichts stoppen könnte.
Es war mir unbegreiflich, wie ihr weiter machen konntet, besonders nachdem klar war, dass wir nicht nach Hause können.
Ich hatte die Hoffnung schon lange aufgegeben aber du wolltest weiter machen. Ich bitte dich, Marco, sei realistisch!
Das Universum ist scheiße und nicht einmal du kannst was dran ändern! Du hast nicht die geringste Ahnung, was Leiden ist!
Als Eden diese Bombe durch das Tor schickte und wir alle in eine Trance verfielen habe ich mein Schicksal erkannt, so dämliches es auch klingt!
Ich heiße nicht Sebastian, sondern Marduk und mein Vater ist kein anderer als der mächtigste aller Goa`uld: Anubis!
Ich war eines von vielen Experimenten. Er wollte ein Wesen schaffen, welches schnell den Aufstieg erreicht und dessen Körper übernehmen. Leider war ich ein fehlgeschlagenes Experiment. Ich war zu menschlich und hatte auch meine guten Seiten, also ließ er mich in einer Raumkapsel zu Erde fliegen.
Ich war selber überrascht aber wie sich heraus stellte, schlummerte tief in meinem Unterbewusstsein ein Teil von Anubis. Er hat mir die Wahrheit gezeigt. Deswegen hatte ich keine Eltern, keine Freunde und einen nicht zu bändigenden Hass in mir!
So erlangte ich das Wissen, welches ich brauchte um Schiffe und andere Technologien zu bauen! Ich bin jetzt ein wahrer Gott!“

Marcos Blick verfinsterte sich:
„Du hast keine Ahnung! Ich weiß auch was Leid ist! Mein Bruder hasst mich und meine Eltern wurden vor meinen Augen ermordet! Tu nicht so, als wüsstest du alles besser!“
Sebastians Blick wurde gemeiner, verwandelte sich in ein Grinsen und ließ deutlich die Bosheit erkennen:
„Was ist los, Marco? Bist du sauer? So kenne ich dich gar nicht!“
Marco spuckte aus, dann fasste er sich wieder an die schmerzenden Arme. Der zweite Einsatz seiner Technik hatte ihn ermüdet und seinen Körper erheblich geschwächt. Dennoch wuchs der Zorn mit jedem Wort:
„Ich werde nicht zulassen, dass du weitere Menschen quälst! Es ist mir egal, ob wir mal Freunde waren!“
Sebastian lachte erneut und schien sich jetzt komplett von der Schlagserie erholt zu haben:
„Wer lügt jetzt? Aber wenn es so ist, dann dürftest du ja nicht mit einem Angriff zögern!“
Mit einem Satz rannte Marco wieder los. Schritt für Schritt näherte er sich seinem alten Kameraden, welcher nur das Handgerät hob. Es fegte eine Druckwelle durch den Raum, die jetzt auch Marco gegen eine Säule warf.
Der Goa`uld ging langsamen Schrittes auf ihn zu:
„Wir sind uns ähnlich! Dein Hass macht dich stark, genau wie mich!“
Marco raffte sich erneut auf:
„Wir sind uns kein bisschen ähnlich!“
Wieder eine Druckwelle später lag Marco erneut am Boden. Gegen diese Kraft war er machtlos, besonders weil seine ihn langsam verließen.
Der Einsatz der Spezialtechnik hatte fatale Wirkung gehabt.
Sebastian hingegen ging lässig in die Knie und hockte sich neben den blonden Archäologen, der mühsam versuchte sich aufzuquälen:
„Gib zu, dass es auch für dich ein erhabenes Gefühl ist, wenn du in einer Schlacht stehst. Wir beide unterscheiden uns nicht, denn nur im Kampf finden wir unsere Existenzberechtigung!“
Marco drehte sich und wollte Sebastian von den Beinen fegen aber der Goa`uld machte einen Satz und wich zurück.
Der Junge mit der Antiker-Kraft stand wieder aber es war schwer:
„Halte den Mund! Ich bin kein Mörder!“
Wieder dieser eiskalte, provozierende Blick:
„Ach, ja? Warum strahlen dann deine Augen diese Mordgier aus? Was war das Schlimmste für dich, Marco?
Das ich deine Freunde fertig gemacht habe?
Das ich dich vor mir am Boden liegen habe?
Oder das, du ernsthaft geglaubt hast, ich würde dich mögen?“
Was zu viel war, war zu viel. Mit einem Ausbruch neuer Kraft stand Marco neu auf. Er schwang die Fäuste und verpasste Sebastian einen Schlag ins Gesicht.
Die nächste Faust traf den Magen. Die Attacken des Archäologen steckten voller Wut und trafen immer wieder auf das Ziel. Sebastian war doch etwas überrascht und wich nur wenigen Schlägen aus. Marco hingegen war nicht mehr zu halten:
„Ich habe dir vertraut! Wir haben dir vertraut! Wir haben dir alles gegeben und du hast uns wie Dreck behandelt!“
Mit einem weiteren vernichtenden Hieb schlug Marduk am Boden auf. Er spuckte Blut und war sichtlich demoliert. Nur seine Laune schien sich noch immer nicht zu wandeln:
„Siehst du? Hass ist geil! Er macht dich stark und gibt dir das Gefühl niemanden mehr zu brauchen! Sag mir… Hast du in letzter Zeit jemals wirklich an deine Freunde gedacht?
Hast du nicht immer daran gedacht, alle Feinde zu vernichten?“
Zum ersten Mal zögerte Marco. Aus dem Zögern wurde der Stillstand. Die Worte hatten etwas bewirkt. Erst jetzt machte es Klick. Sebastian hatte Recht.
Die ganze Zeit über hatte er nur daran gedacht die Feinde zu vernichten. Dabei hatte er jede Warnung von Era ignoriert und was war er jetzt. Ein Wrack, das voller Zorn mir einem Goa`uld kämpfte. Er sah auf seine blutigen Hände und kniff die Augen zusammen.
Jede Kraft verschwand und er sank erschöpft auf die Knie.
Sebastian schien amüsiert und bewegte sich wieder etwas graziler:
„Interessant, wenn man die Wahrheit erkennt, richtig? So ging es mir auch, als ich die Wahrheit erkannt habe!
Die traurige Wahrheit ist aber, dass du ein Schwächling bist! Ein Loser, der nie das Zeug hatte mich zu besiegen. Du hasst nicht genug!“
Marcos Blick wurde entschlossener und er ballte Fäuste:
„Man braucht keine Kraft oder Wut um den Gegner zu besiegen!“
Sein Blick wanderte zu Era, die erschöpft an der Wand stand und jetzt erleichtert zu ihm rüber schaute. Das bemerkte auch Marduk und runzelte jetzt die Stirn. Es entwickelte sich doch anders, als geplant. Marco hingegen schien jetzt zu lachen:
„Man braucht das Vertrauen seiner Freunde und soll ich dir was sagen! Du bist schwach geworden, weil du keine Freunde mehr hast! Eine Info für dich! Du bist der Loser!“
Eine zerschmetternde Faust krachte in Marduks Gesicht und riss ihn komplett von den Beinen.
Marco hingegen konnte sich genauso wenig halten. Er sackte jetzt komplett zusammen. Era raffte sich auf und stürmte zu ihm rüber. Marduk hatte eine volle Breitseite abbekommen und musste erst Luft holen:
„Unmöglich, wo nimmt er die Kraft her?“
Der System-Lord erhob sich wütend und verpasste Era eine Schockwelle, bevor sie den verletzten Marco erreichte. Dann neigte sich Marduk wieder zu dem Blonden hinab:
„Ich muss sagen, deine Ausdauer ist überwältigend aber trotzdem bist du am Ende… Da ich deine dunkle Seite nicht erreicht habe, sollte ich dich jetzt umbringen!“
Sebastian hob das Handgerät und hielt es vor Marcos Stirn. Ein feiner Energiestrom ging auf den Archäologen nieder.
Diese Art der Folter war ihm durchaus bekannt. SG-1 musste sie schon öfter durchgemacht haben. Mit zusammengebissenen Zähnen wehrte er sich gegen die Welle, die sein Gehirn zum schmerzen brachte aber nachgeben würde er trotzdem nicht.
Plötzlich ging eine Vibration durch das Schiff und Sebastian blickte sich panisch um:
„Was ist das?“
Mit einem gequälten Lächeln zwinkerte Marco ihm zu:
„Das ist deine Energieversorgung! Zadriel ist leider nicht mehr unter den Lebenden und somit verliert dein Schiff Energie! Wie sagtest du noch gleich? Es ist interessant, wenn man die Wahrheit erkennt? Die Wahrheit ist, dass dein dämliches Schiff abstürzen wird!“
Mit einem letzten Aufschrei vor Wut hob Marduk den Arm, bevor ein Blitz den Raum durchquerte und ihn in die nächste Wand beförderte. Marco und Era blickten erleichtert auf, als Eden den Thronsaal betrat:
„Tut mir Leid, die Kull-Krieger haben mich etwas aufgehalten! Ich schlage vor, wir verschwinden!“
Alle zogen ihre Fernbedienungen hervor und wurden vom Transportstrahl des Garten Eden eingehüllt. Mit einem letzten Lichtblitz waren die drei Freunde verschwunden.
Marduk war sichtlich verärgert und torkelte zur Tür. Dabei warf er einen letzten Blick auf das Antiker-Schiff in der Ferne:
„Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, Marco! Dann werde ich dich und die anderen auslöschen!“

Erleichterung durchfuhr alle, als sie auf der Brücke des Garten Eden landeten. Die Erleichterung blieb nicht lange, denn sie wich der Angst. Mitten vor ihren Füßen lag George, völlig am Ende.
Eden kniete sich sofort neben ihn:
„Verdammt, das war das Terrastigma!“
Er fühlte den Puls und kontrollierte die Atmung, bevor er den blutenden Körper über die Schulter legte:
„Er atmet nicht mehr und sein Herz schlägt unregelmäßig. Wenn wir nichts unternehmen stirbt er!“
Marco hätte gerne geholfen aber er war zu schwach. Auch er brach zusammen und verlor das Bewusstsein. Es war zu viel Anstrengung gewesen. Era war völlig überfordert:
„Kannst du George nicht heilen?“
Der Antiker schüttelte den Kopf und machte sich auf den Weg:
„Das würde mehr schaden, als zu helfen. Ich werde ihn in Stasis legen. Auf Organika kann man ihn dann behandeln!“
Mit großen Schritten stürmte er durch das Schiff um den Techniker wenigstens vorübergehend zu retten. Marco hingegen tat die Augen wieder auf, als er Wassertropfen auf seinem Gesicht spürte. Als er die Augen einen Spalt weit öffnete sah er, dass Era über ihm hockte und weinte. Sie konnte nicht mehr. Es war zu viel gewesen. Mit letzter Kraft hob er den Arm und strich ihr über die Wange:
„Es wird alles gut!“
Sie schüttelte misstrauisch den Kopf und versuchte sich verzweifelt zu beruhigen:
„Nein, dass wird es nicht! Sebastian war unser Freund… Wie sollen wir gegen ihn kämpfen? Ich weiß nicht ob ich das kann…!“
Marco versuchte sich wieder aufzurichten aber er stellte schnell fest, dass es nicht funktionierte. Er rutschte stattdessen wieder nieder. Dennoch sah er ihr entschlossen in die Augen:
„Das ist nicht Sebastian, sondern ein Goa`uld, der uns belogen und betrogen hat! Der letzte Kampf hat mir gezeigt, dass wir nicht Rücksicht nehmen dürfen…
Auch wenn es hart ist. Wir müssen ihn stoppen!“
Sie musste erneut weinen. Jetzt klang Marco wieder so, wie sie es gewohnt war. Er hatte das wütende Funkeln in den Augen verloren. Es waren nur noch hoffnungsvolle, gütige Augen. Es waren Marcos Augen.
Eden kehrte auf die Brücke zurück und setzte sich an das Steuerpult:
„Ich habe George in Stasis gelegt aber ich weiß nicht, ob das lange hilft. Wir müssen nach Organika zurück! Sein Körper hat durch das Terrastigma schwer Schäden hingenommen. Könnte sein, dass sein Herz nie wieder so funktioniert wie zuvor!“
Era drehte sich nur noch ab. Die Galonierin musste weinen und alles raus lassen. Völlig entkräftet ging sie davon, suchte sich ein Quartier mit Bett und weinte.
Marco hingegen schloss wieder die Augen und blieb einfach liegen. Auch er musste das Erlebte verarbeiten. Er hatte alles getan um Sebastian zu retten und nun?
Sebastian war Marduk, ein bösartiger Goa`uld, der alle nur benutzt hatte.
Nie wieder würde er leichtfertig einem Menschen vertrauen…
Alle hatten unter diesem Tag gelitten und alle schwiegen, als der Garten Eden das System verließ und in den Hyperraum eindrang.

Marduk schleppte sich zu einem Transporter. Dabei durchquerte er den Gang, in dem Eden gewütet hatte. Genau genommen war es kein Gang mehr sondern eine verkohlte Wegstrecke.
Völlig erschöpft setzte er sich in den Transporter, der jetzt schnell das Hatac verließ.
Kaum hatte das Schiff das Hatac verlassen, drang es in die Atmosphäre des Planeten ein.
Das Schiff explodierte und verwandelte den Rest von Kalim Bhat in eine Einöde.
In seinem Transporter lehnte sich Sebastian zurück:
„Vertrauen in Freunde? So ein Quatsch! Macht ist das einzige, was zählt!“

Ende
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