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Stargate - Zerberus: Season 2 von nickfrostus

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Folge 11: Zadriel, Sklave der Ewigkeit


Sein Körper gehorchte keinem Befehl mehr.
Die Beine drohten jeden Moment unter der Belastung zusammen zu brechen. Dass er noch nicht tot war konnte George mehr als deutlich fühlen. Jede Faser seines Körpers schien zu reißen und die Lunge hätte sich gerne mit wohltuender Luft gefüllt aber es ging nicht. Der Techniker stieß bloß ein aufgewühltes Hecheln aus. Sein Darm, Leber, Magen…
Einfach alles fühlte sich so an, als würde es jeden Moment zerfallen oder explodieren. Sein Kopf war rot angelaufen, als der Schmerz sich weiter in seine Synopsen bohrte.
Am schlimmsten wahr sein Herz.
Es schlug unregelmäßig, verursachte bei jedem weiteren Schlag ein hinterhältiges Stechen.
Wie wild zirkulierte das Blut in seinen Adern. Dann war da was…
Ein Gefühl…
Es war das Gefühl, als sei der Kampf noch nicht vorbei.
Mit einem Grummeln wölbte sich der Boden unter ihm und er fand keinen Halt mehr. Dann brach der kümmerliche Rest der Straße und eine große blaue Hand ragte hervor.
Sie packte ihn bei der Kehle und hob ihn hoch. Dann kletterte der restliche Körper von Krom aus der Erde:
„Du kleiner Giftpilz! Das hat wehgetan aber nun werde ich dich töten! Hast du noch was zu sagen, Zwerg?“
George konnte kaum sprechen und das nicht nur wegen dem festen Griff um seinen Hals. Ihm war nach weinen zu mute aber das durfte er nicht. Seine Gedanken überschlugen sich, bevor er wieder Ordnung fand.

>Ich kann mich kaum bewegen…
Ich dachte nicht, dass Terrastigma so starke Nebenwirkungen hat…
Mir bleibt nur noch ein Angriff…
Aber wenn ich den einsetze, werde ich ohne Zweifel sterben…<

Dann hob Krom den Arm und rammte George in die zerklüftete Erde. Zweimal, dreimal knallte der Körper des Menschen in die steinerne Oberfläche und er spuckte Blut.
Womöglich waren auch innere Organe verletzt und er stand vor der Schwelle zum Tode…

>Es tut mir Leid, Marco… Ich kann euch nicht einholen aber den Typen…
Den mache ich trotzdem platt…<

Krom hielt George amüsiert vor sein Gesicht. Der Techniker blutete aus Nase, Mund und hatte zahlreiche andere Wunden. Spöttisch zog er ihn näher an sein Gesicht:
„Ich warte immer noch auf deine letzten Worte, Zwerg!“
Jetzt regte sich etwas in Georges Augen und seine Hand wanderte ein letztes Mal vor sein Herz:
„Verdammt! Ich heiße George!“
Wieder erstrahlte das Licht und mit einer Explosion der Energie wurde Krom einfach weggedrückt. Die Konzentration war so hoch, dass ihm die Haut von den Fingern geschoben wurde. Schmerzerfüllt wich der muskulöse Körper vom Schiffstechniker ab.
Dieser landete nicht wieder am Boden sondern schwebte in der Luft. Seine Augen blitzen einmal wütend auf und Blut lief ihm aus dem Ohr.
Sein Körper begann innerlich vollkommen kaputt zu gehen. Sein Herz pumpte wie blöde und der Kopf drohte unter der Belastung zu zerplatzen. Krom geriet nun völlig in Panik. Der „schwache“ Erdling hatte ungeheure Kräfte. Mit einem zielsicheren Blick hob er Krom ohne Mühe an, dann ließ er ihn etwas hinauf steigen.
Der Fleischberg winselte, denn er konnte sehen, wie sich unter ihm zwei spitze Holzbalken in Position schoben.
George wollte sie als Spieße benutzen und ließ sie hinauf sausen. Mit hoher Geschwindigkeit bohrte sich das erste Holz in Kroms Schulter. Der zweite Balken traf ihn durch den Bauch. Viel Zeit für Erholung blieb auch nicht, denn George donnerte ihn mit alle seiner telekinetischen Wucht in den Boden. Mit der letzten Kraft hob er ein halbwegs intaktes Haus und schob es über den zerfetzten Körper seines Gegners:
„Wir werden beide sterben! Hast du noch was zu sagen, Fettsack?“
Krom sagte nichts und das Haus krachte auf ihn nieder, während die Wucht ihm das Genick brach.
Der Kampf war vorbei und George taumelte.
Er spürte seinen Körper kaum noch, als würde das Leben ihn langsam verlassen. Er zog die Fernbedienung aus der Tasche, die Eden allen gegeben hatte und nahm sie in die Hand, während er drei Schritte weiter voran ging. Die Schwäche übermannte ihn und sein Herz gab einen letzten stechenden Schmerz von sich:
„Ich habe ihn besiegt, Freunde… Ich habe…ihn…besiegt!“
Als er merkte, dass er das Bewusstsein verlor, drückte er den Schalter auf der Fernbedienung.
Es wurde schwarz um ihn herum und er ging nieder.
Den kalten, sandigen Boden spürte er schon nicht mehr, als ihn der Transportstrahl des Garten Edens erfasste…

Der Goa´uld stieß ein lautes Grölen aus und rutschte begeistert auf seinem Thron hin und her:
„So viel Mut und Einsatz hätte ich dem guten George gar nicht zugetraut. Schade, dass er Krom vernichtet hat aber damit konnte ich nicht rechnen. Das er so viel Macht besaß könnte einem glatt Angst machen…“
Der Primus betrat den Raum:
„Mein Gebieter? Unsere neusten Daten bestätigen, dass Marcos Team unser Lager erreicht hat. Sie haben die Soldaten ausgeschaltet und…“
Der Meister hob die Hand und seine Augen leuchteten kampfeslustig unter der schwarzen Kapuze auf:
„Das weiß ich, ich bin ein Gott! So wie ich das Team kenne werden sie versuchen mich zu stoppen. Interessant ist Marco Harrison…
Ich habe ihn nie so wütend gesehen. Er hat eine unheimliche Aura, als würde er es alleine mit meiner ganzen Flotte aufnehmen. Ich freue mich schon auf eine Begegnung, wenn ich meine Identität aufdecke…“
„Ja, mein Gebieter… Soll ich die Kull-Krieger einsetzen!“
Wieder eine bestätigende Bewegung und der Lord wand sich seinem Bildschirm zu:
„Lasst euch nicht zu viel Zeit, Zerberus-Team!“

Marco sah sich wütend um, während Eden aus einem Rechner die nötigen Daten zog. Er speicherte diese auf einem kleinen Kristall. Era war besorgt. Einmal wegen George, denn sie im Geschäftsviertel von Kalim Bhat zurück gelassen hatten und zum anderen wegen Marco.
Er schien sich jetzt noch größere Vorwürfe zu machen und wirkte irgendwie abwesend, als würde er sich nur noch auf seine Aggression konzentrieren.
Mit einem zerschmetternden Schlag zerstörte der Archäologe einen Tisch:
„Verdammt! Ich habe die Schnauze voll! Es kann nicht angehen, dass wir hier rum stehen und zusehen, wie der Goa`uld alles zerstört!“
Zum ersten Mal nickte Eden dem Kämpfer zu:
„Ich gebe dir Recht! Das Zusehen macht einen krank! Wir sollten den Wahnsinn beenden!“
Era drehte sich zu dem Ringtransporter um:
„Ihr habt Recht aber ist das nicht zu gefährlich?“
Es herrschte betroffenes Schweigen, dann schloss sie nickend die Augen:
„Also gut, lasst uns diesem Typen das Handwerk legen!“
Somit war es beschlossen. Die drei Freunde betraten den Kreis der Ringtransporter und mit einer Taste am Kontrollpult wurde die Gruppe von einem Schwall aus Ringen eingehüllt.
Nach nur wenigen Augenblicken stand das Team in einem Raum an Bord des Mutterschiffs.
Um sie herum standen vier Wachen, die jetzt panisch die Stabwaffen erhoben.
Alle Teammitglieder reagierten schnell. Era wirbelte ihren Stab geschickt und fegte die Wache rechts neben sich von den Füßen, bevor sie ihm den Kopf einschlug.
Eden streckte seine Arme und feuerte zwei Blitze auf die Wachen neben sich. Der Strom verbrannte ihre minderwertigen Rüstungen und ließ sie sofort nieder gehen. Marco machte eine Rolle und verpasste seinem Gegenüber einen heftigen Aufwärtshaken.
Danach knackte er unbeeindruckt mit dem Genick:
„Da muss die Schlange sich schon was besseres Einfallen lassen!“
Era sah Marco etwas irritiert an und stellte eine Frage:
„Wieso Schlange?“
„Goa`uld sind parasitäre Schlangenwesen, die sich einen menschlichen Körper als Wirt nehmen. Sie kontrollieren diesen Menschen…“
Die Galonierin verstand und wollte lieber nicht mehr erfahren.
Die Gänge sahen aus wie auf dem letzten Hatac, welches sie gemeinsam mit Sebastian gesprengt hatten. Wieder biss sich Marco gequält auf die Lippe. Wieder musste er an seinen Freund denken, den er auf diesem einsamen Planeten zurück gelassen hatte. Ob er noch lebte war fraglich. Selbst wenn Sebastian die Explosion der Granate überstanden hatte, so hätte der Goa`uld ihn sicher getötet.
Mit dem Erscheinen zwei weiterer Wachen kam er wieder zur Besinnung und schlug sie K.O.

Völlig entkräftet machte die Gruppe in einem kleinen Lagerraum rast.
Eden beobachtete wachend die Tür, während Marco sich auf die abgenutzten Bandagen sah. Durch die Kämpfe war der Verband etwas lockerer geworden und wies an einigen Stellen schon kleine Schäden vor.
Durchgeblutet waren sie Gott sei dank noch nicht. Era war besorgt und immer wieder sah sie zu Marco, der nach wie vor dieses aggressive Blitzen in den Augen hatte. Es war ihr einfach nur noch unheimlich. Es war so, als würde Marco einen gewaltigen Hass mit sich herum tragen. Sicherlich war da mehr und sie musste etwas unternehmen:
„Sind die Verbände noch straff genug?“
Er schüttelte den Kopf und hob seine Hände. Era begann sofort damit die Bandagen wieder strammer zu ziehen. Eden stand auf und ging vorsichtig zur Tür:
„Ich sehe mich mal um! Ihr bleibt hier. Dann erregen wir am wenigsten Aufmerksamkeit!“
Marco war im ersten Moment gar nicht davon begeistert, denn der Tatendrang hätte ihn dafür bestimmt aber der Alteraner ließ sich nicht abbringen und ging.
Nun war Era mit Marco alleine:
„Glaubst du George kommt nach?“
Etwas ungläubig schüttelte der Archäologe den Kopf, bevor er selber noch einmal die Bandagen prüfte:
„Ich wette er ist sicherheitshalber auf den Garten Eden zurückgekehrt! Verletzt ist er bestimmt schon, wenn Eden mit diesem Terrastigma Recht hat…“
Wieder seufzte sie besorgt, dann nahm sie seine Hand:
„Was ist eigentlich damals passiert…? Mit deinen Eltern meine ich…?“
Er sah sie überrascht an und senkte den Kopf. Sie lief rot an und versuchte etwas zu unternehmen:
„Das hätte ich nicht fragen sollen… Tut mir Leid!“
„Nein, ich bin drüber hinweg aber… du kannst dir nicht vorstellen wie grausam es damals war…“

Ich erinnere mich an diesen Tag ganz genau…
Ich habe ihn praktisch noch vor Augen, als wäre es gestern gewesen, denn das Schrecken dieser Nacht würde ich bestimmt nicht vergessen.
Ich war zwölf, glaube ich…
Der Tag war wie jeder andere. Mein Bruder kam übers Wochenende vom College nach Hause. Meine Eltern erwarteten ihn sehnsüchtig. Ich hingegen hätte gut auf ihn verzichten können. Ich und mein Bruder Harry verabscheuten uns. Jedenfalls war es dann so weit. Unsere Haustür ging auf und Harry kam hinein. Er trug seine Jeans, eine einfache Lederjacke, ein rotes T-Shirt und ein Baseball-Cap. Meine Mutter schloss ihn überschwänglich in den Arm und mein Vater klopfte ihm begeistert auf die Schulter. Seinem Gesichtsausdruck nach hätte Harry auf diese Form der Begrüßung gerne verzichtet.
Er hatte die gleiche schlechte Laune, wie in den letzten sechs Jahren. Ich stand auf der Holztreppe unseres kleinen Familienhauses in Queens. Mein Bruder warf seine Reisetasche auf den Holzboden und würdigte mich nicht einmal eines Blickes.
Dann drückte er meinen Eltern das neuste Zeugnis in die Hand. Mein Vater lief rot an und meine Mutter hätte gerne gejubelt. Er war in den meisten Fächern ein Naturtalent. Physik, Biologie, Sprache, besonders Latein… Alles keine Problem für meinen perfekten Bruder Harry.
Er war ein Genie, das kann man nicht bezweifeln und seine Noten hatte er sich ehrlich erarbeitet. Dennoch schien er sich nicht zu freuen, keine Befriedigung in diesen Noten zu finden. Er glaubte von sich selbst, dass er mit der Begabung geboren war und das Schicksal ihm diesen Weg gewiesen hatte. Dummerweise schien dabei das Ziel verloren gegangen zu sein. Er hatte keines…
Vielleicht war das der Grund für seine Kälte. Ich erschauderte, als sein kalter Blick an mir vorbei streifte.
Später ging ich zu ihm hoch in unser Zimmer. Die Zeit, als er im College war, war herrlich. Ich hatte das Zimmer für mich alleine und fühlte mich gut aber kaum hatte er seine Sachen für das Wochenende ausgepackt, herrschte in dem Raum eine eisige Kälte. Ich ging ohne große Worte an ihm vorbei und griff in mein Bücherregal. Ich zog ein altes Buch über ägyptische Kultur hervor und warf mich auf mein Bett. Dort begann ich stillschweigend zu lesen.
Das bemerkte auch Harry und sah mich etwas verunsichert an:
„Du kannst das verstehen? Ich meine das Buch…“
Ich sah auf und sah sofort wieder auf die Seite über den Totengott Anubis. Ich wusste ja nicht, dass ich etwas über eine außerirdische Schlange las:
„Ja, ich finde das sehr interessant!“
Er runzelte die Stirn und setzte sich neben mich auf das Bett. Zum ersten Mal seit Jahren schien sich Harry mal wieder für mich zu interessieren:
„Ich studiere gerade Archäologie!“
„Weiß ich!“, antwortete ich schroff. Bisher hatte er mich auch immer mies behandelt und deshalb tat ich das gleiche, auch wenn ich mir im Innersten wünschte, er wäre wieder zu mir, wie vor dem Unfall.
Dann grinste er und legte mir die Hand auf den Kopf. Er grinste so, wie er es früher immer getan hatte und das verunsicherte mich. Vielleicht wurde er jetzt wieder normal. Dann sagte er etwas, was mich völlig aus der Bahn warf:
„Werde stark, damit du eines Tages etwas erreichst!“
Mir war der Spruch unheimlich, bevor er zum Essen hinunter ging. Dann brach die Nacht an und es würde die schlimmste Nacht werden, die ein Kind jemals erleben würde. Ich schlief tief und fest, als mich ein merkwürdiges Geräusch aus dem Schlaf riss. Es war ein Wimmern. Ich schlich die Treppe ins Untergeschoss hinab, wobei ich fast über meine Schlafanzughose stürzte. Ich durchquerte das Wohnzimmer, als das Wimmern stärker wurde. Ich näherte mich der Schiebetür, die mein Vater selbst eingebaut hatte und mich überfiel ein komisches Gefühl von Unbehagen. Ich schob die Tür einen Spalt auf, bevor ich erstarrte. Alles, was ich sah war rot…
Ich konnte meinen Blick nicht mehr von den Wänden nehmen, denn sie waren rot. Rot wie Blut, was leider kein Zufall war. Blut war einfach überall. An den Wänden, auf dem Ehebett, auf dem Teppich und am Kleiderschrank. Es war ein Gemetzel.
Vor mir saß Harry auf dem Boden und er hielt unsere Eltern in den mit Blut verschmierten Händen. Er weinte und schien genauso schockiert wie ich, als er mich bemerkte:
„Marco… Motabilum!“
Damals wusste ich nicht, dass es Antikisch war, was er zu mir sagte. Motabilum heißt so viel wie Vergangenheit, kann aber auch für vergessen benutzt werden. Ich kann mir bis heute nicht erklären, woher er dieses Wort kannte.
Ich ging ein paar Schritte vor und trat in die klebrige Masse auf dem Parkettboden. Meine Eltern lagen leblos in seinen Händen, bevor ich die zerstörten Fensterscheiben sah…
Jetzt war mir klar, dass ich meine Eltern nie wieder sehen würde aber auch meinen Bruder verlor ich in dieser Nacht für immer.
Die gute Seite, die er mir gezeigt hatte kam nie wieder. Ich konnte es damals nicht verstehen aber nun ist das anders…

„Und genau deshalb werde ich nicht noch mehr Menschen verlieren. Weder dich, noch Eden, noch sonst irgendwen…
Der Gedanke vielleicht auch George verloren zu haben macht mich wahnsinnig!“
Die Tür des Lagerraumes öffnete sich und Eden kam wieder hinein:
„Ich habe etwas Interessantes gefunden! Eine große Tür, die irgendetwas Großes beschützt!“
Marco richtete sich mit knackenden Knoch auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Er ging zu Eden, bevor er noch einmal stehen blieb:
„Ich danke dir für deine Besorgnis aber ich bin bei klarem Verstand, Era. Ich verspreche dir nichts Dummes zu tun! Ich werde nicht die Kontrolle verlieren…“
Sie fühlte sich jetzt etwas besser, denn er hatte bewiesen, dass man ihm nach wie vor vertrauen konnte, auch wenn er wütend war.
Eden führte seine Freunde über den Korridor und deutete auf das Ende des Ganges. Dort war eine große verzierte Tür, die mit einem speziellen Schloss gesichert war. Der Antiker ließ sich nicht bitten und deutete an, dass die anderen etwas zurückgehen sollten, bevor er beide Hände hob.
Diese hüllten sich in Funken und Licht, bevor die Spannung die nötige Intensität besaß. Mit einer letzten Bewegung stieß Eden einen gewaltigen Strahl von sich, der die Tür einfach weg riss. Da half auch das Schloss nicht mehr viel. Der Raum war voller Rauch und es war anfangs schwer etwas in der großen Kammer zu erkennen. Der Raum war mit dicken Kabeln und Rohren gefüllt. Es sah aus wie ein Raum zur Energieversorgung aber es gab keinen üblichen Energiekern. Der Rauch wich bei Seite und alle konnten in der Mitte des Raumes eine freie Fläche erkennen. Um diese Stelle war eine Art Glaskuppel, die jedoch mit Energie geladen war. Eden machte große Augen, als er eine Gestalt im Inneren der Kuppel liegen sah. Diese Gestalt schien mit den Kabeln dieses Raumes verbunden zu sein. Als sie näher heran getreten waren, konnten sie einen alten, schwachen Mann am Boden liegen sehen. Seine Haut war blass und eingefallen. Sein Gesicht wurde von langen grauen Haaren und einem Bart bedeckt. Sein Körper sah schwach aus und man sah die Knochen unter der eingefallenen Haut.
Eden konnte nicht glauben, was er sah und ging an die Kuppel, wo er einen kräftigen Schlag bekam:
„Bist du das, Zadriel?“
Der Antiker schien den Alten zu kennen und der Mann horchte auf:
„Eden…? Ist das wieder nur eine Halluzination oder bist du wirklich hier?“
Die anderen waren sichtlich irritiert und versuchten verzweifelt nachzuvollziehen, woher sie sich kannten. Der Mann schaute sich nervös um aber man sah an seinen weißen Pupillen, dass er inzwischen blind war. Eden hockte nieder:
„Zadriel… Was ist mit dir passiert?“
Der alte Mann versuchte sich aufzusetzen, brach aber wieder zusammen:
„Es erfreut mein Herz deine Stimme zu hören. Ich habe dich seit deinem Schlaf nicht mehr gesehen…“
Marco musste Klarheit haben und fasste Eden vorsichtig an den Arm:
„Eden, wer ist das?“
„Du erinnerst dich an Jophiel und Uriel, den Geist der mich kontrolliert hat? Das ist Zadriel der älteste Bruder aber er war auf der Seite meines Volkes…“
Nun dämmerte es Marco aber wie kam er an diesen Ort, nach dazu in das Schiff eines Goa`uld.
Der Alte rutschte an die Kuppel:
„Ich habe genau wie du geschlafen… Dann vor ca. zwei Monaten kam dieser junge Mann zu mir. Er weckte mich aus meinem Schlaf und sperrte mich in diese Kraftfeld verstärkte Kuppel. Mit meiner Energie betreibt dieser Dämon sein Raumschiff…“
Damit war klar, dass der Goa´uld keine Energiequelle brauchte, denn er hatte den Alten. Zadriel hingegen konnte nicht mehr aufstehen und erzählte weiter:
„Er hat mir meine Energie entzogen. Mit jedem Angriff auf dieses Gott verdammte Kraftfeld habe ich nur mehr Energie verloren. Am Ende bin ich dadurch gealtert…“
Era rieb sich die Augen:
„Das ist ja grausam. Dieser Goa`uld schreckt vor gar nichts zurück!“
Marco wirkte wieder nachdenklicher, bevor er grübelnd auf und ab lief:
„Damit steht fest, dass der Goa`uld ein enormes technisches Wissen besitzt. Es kommen also nur zwei in Frage. Anubis und Baal aber es ist völlig unmöglich.
Anubis befindet sich, laut dem Bericht von Dr. Jackson, in einem göttlichen Kampf mit Oma Desala und Baal hat noch nicht genug Einfluss um bis nach Zerberus zu kommen. Das ergibt keinen Sinn…“
Era bückte sich um zu Zadriel hinab zu sehen:
„Wir holen dich da raus!“
„Nein, törichtes Mädchen. Das hätte keinen Sinn aber ich weiß, wie ihr sein Schiff trotzdem aufhalten könnt. Ihr müsst mich töten! Dadurch würde die Energie des Schiffes schnell versiegen und ich hätte endlich meine ersehnte Ruhe…“
Ein ungutes Gefühl ging durch die Reihe des Teams und Eden neigte sich schockiert runter:
„Das kannst du nicht von mir verlangen, Zadriel!“
„Immer noch besser als für immer von einem bösartigen Dämon versklavt zu sein! Ich will es so!“
Wieder betroffenes Schweigen, bevor Marco Abstand nahm und zielte:
„Erst einmal hole ich dich da raus, dann sehen wir weiter!“
Er ging in die Hocke und erst jetzt erkannte Era, dass Marco seine Spezialtechnik anwenden wollte. Um ihn zu stoppen war es zu spät. Der Archäologe sauste voran und seine Fäuste prallten immer wieder auf die gleiche Stelle an der Glaskuppel. Mindestens 60 Mal schlug die Faust auf die mit Energie geladene Oberfläche. Beim letzten Schlag barst das Glas und hagelte zu Boden. Die ganze Kuppel verlor ihre Stabilität und hagelte nieder…
Zadriel hielt sich die Arme schützend vor das Gesicht, dann half ihm Eden auf die schwachen Beine.
Marco hingegen atmete schwer und Era konnte wieder das Blut sehen, welches zu Boden tropfte. Durch die Schläge auf die Kuppel war der Verband weg gebrannt und sämtliche Wunden aufgeplatzt. Der Blonde hatte Schmerzen aber als Era nach seinen Händen sehen wollte zischte er nur:
„Geht schon! Ist halb so schlimm, wie es aussieht!“
Es sah schlimm aus, auch wenn Marco das Gegenteil behauptete. Die Technik war jetzt ein hohes Risiko und am besten wäre es gewesen, er hätte darauf verzichtet.
Zadriel lag jetzt am Boden. Eden hatte ihn langsam wieder hingelegt und sah ihm in die weißen Augen:
„Ich werde dich heilen!“
„Nein, du Narr! Verstehst du nicht, dass meine Energie verschwindet, wenn ich sterbe. Das Schiff muss als erstes zerstört werden!“
Eden konnte und wollte das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. Endlich begegnete er einer Person aus seiner Vergangenheit, dann sollte sie wieder sterben?

Marco musste sich auch kurz setzen. Die letzte Attacke hatte an seinen Kräften gezerrt.
Zadriel hustete schwach, bevor er seine Worte wiederholte:
„Los, tötet mich!“
Noch immer konnte Eden das nicht. Er schüttelte den Kopf, versuchte den Gedanken des Mordes abzuhängen aber es war ihm nicht möglich. Dann nickte er mit Tränen in den Augen:
„Ich werde tun, was ich tun muss!“
Era drehte sich um, versuchte nicht das Gesicht des Alten im Moment des Todes zu sehen. Eden legte seine Hand auf den Brustkorb des Mannes, der einst ein Freund war.
Zadriel schloss die Augen:
„Ich danke dir…“
Mit einem konzentrierten aber sanften Schock brachte Eden das Herz von Zadriel zum stillstand. Dabei biss er sich selbst auf die Unterlippe. Zadriel zuckte kurz, stieß ein Stöhnen aus, bevor er verstummte. Betroffen löste Eden den Knoten aus seinem Kopftuch und nahm es ab. Seine blonden Haare kamen zum Vorschein und Marco schien überrascht. In all der Zeit, die der Antiker jetzt schon bei ihnen war hatte er nie sein Kopftuch abgelegt.
Der Archäologe hatte immer vermutet, dass Eden eine Glatze hatte.
Der Alteraner faltete die Hände und sprach etwas in Antikisch. Es war ein altes Gebet der Vorfahren um den Übergang zum Tode zu würdigen. Danach legte er dem Alten das Kopftuch über das Gesicht.
Sollte Zadriel in Ewigkeit ruhen und nie wieder Leid wieder fahren. Dann erschraken alle, weil etwas laut knallte. Era zuckte zusammen und sah zu Marco, der mit seiner blutigen Faust eine Delle in die Wand geschlagen hatte.
Die Wut schien ihn aufzufressen, machte ihm mehr zu schaffen, als er selber vermutet hätte. Vielleicht war er doch nicht in der Lage das Versprechen zu halten, welches er Era gegeben hatte. Er fühlte sich so mies, so unberechenbar. Vernünftig zu bleiben war nicht mehr leicht und immer wieder ballte er knackend die Fäuste, bevor er wieder wegen dem Schmerz zusammen zuckte:
„Ich gehe jetzt zu dem Goa`uld und werde ihn so lange schlagen, bis er winselnd vor mir am Boden liegt!“
Die Galonierin sprang auf und stellte sich mutig vor ihn:
„Beruhig dich, Marco! Es bringt nicht jetzt auszurasten!“
„Wie viele Menschen sollen noch sterben, Era?! Wach auf! Der Typ macht nicht eher Halt, bevor Zerberus nicht in Asche liegt. Was glaubst du wie lange die Corona gegen ihn bestehen…? Sie dir an wie viel Macht er innerhalb von ein paar Wochen erlangt hat!“
Das Mädchen sank in sich zusammen und musste die vorwurfsvollen Blicke verdauen, die ihr Marco zu warf. Seine Wut schien ihn zu verändern. Mit jedem Sterbenden wurde der Blonde rasender, schien mehr und mehr sich selbst zu verlieren. Er war bisher immer ein so netter und fröhlicher Mensch gewesen. Veränderte der Krieg einen Menschen so sehr?
Konnte er aus herzensguten Menschen unbesiegbare Berserker machen?
Sie wartete und er drehte sich zur Tür:
„Tut mir Leid, Era… Ich weiß nicht, ob ich das Versprechen halten kann… Halte mich auf, wenn ich die Kontrolle verlieren und ich etwas Falsches tue!“
Sie nickte, dann folgten die beiden ihm in den Gang.

In seinem Thronsaal deaktivierte der Goa`uld seine Bildschirm:
„Komm zu mir, Marco! Darauf habe ich gewartet… Dein Hass lässt mein Herz höher schlagen. Auf so eine Begegnung habe ich lange gewartet!“
Er stand auf und ging zu einer kleinen Lade vor sich. Durch seine Handbewegung öffnete sich der Deckel und ein gold funkelndes Objekt kam zum Vorschein.
Ganz vorsichtig zog er das Gerät über seine rechte Hand und steckte die Finger in vergoldete Kuppeln:
„Du kannst mich nicht umbringen… Ich bin mehr als dein Feind…
Nun ist es an der Zeit die Abgründe deiner Seele freizulegen, Marco Harrison!“
Ein diabolisches Lachen hallte im Raum nieder.

Sie hatten gerade den Gang durchquert, als sich viele schwere Schritte von hinten näherten.
Eden drehte sich als erstes um und entdeckte diese schwerfälligen, schwarzen Riesen. Auch Era und Marco konnten jetzt diese großen Kreaturen erkennen und der Archäologe verzog das Gesicht:
„Das ist völlig unmöglich…“
Zehn dieser Wesen nahmen Haltung ein und bildeten eine Reihe. Diese Kreaturen kannte Marco aus zahlreichen Berichten von SG-1. Es waren die Supersoldaten oder Kull-Krieger von Anubis. Nachdem man glaubte Anubis wäre über Antarktika gefallen standen sie unter Baals Kommando. So bestätigte sich Marcos Theorie, dass einer dieser Goa`uld für all das verantwortlich war.
Die Kull-Krieger hoben drohend die Arme und waren bereit das Team in seine Bestandteile zu zerschießen. Eden machte einen Schritt vor und drehte einmal den Kopf:
„Geht! Ich übernehme die! Ihr müsst den Goa`uld stoppen!“
Marco nickte einverstanden, dann öffnete er den Durchgang zu den Ringtransportern:
„Also gut! Aber komm nicht nach! Warte hier!“
Eden stimmte zu, dann gingen Marco und Era in die Kammer mit den Ringen.
Jetzt wand sich der Antiker den Kull-Kriegern zu:
„Okay, ihr wollt spielen? Dann spielen wir!“
Er schlug die Hände zusammen und ein Energieimpuls zerstörte die Waffen an den Armgelenken der Drohnen. Danach hob Eden den Arm und feuerte den ersten Kull-Krieger mit einem Blitz in die nächste Wand:
„So macht das ganze doch gleich viel mehr Spaß!“

Fortsetzung: Folge 12
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