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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 8: Antikörper


Mit letzter Kraft zerrte George den verwundeten Soldaten zur Transporterkammer. Er zitterte vor Anstrengung und sein Körper drohte unter der Belastung zu kollabieren.
Noch immer stach die Wunde tief in sein Fleisch und jede Bewegung führte zu einer weiteren Reihe von Schmerzen.
Er betätigte die Taste am Display und fand sich am Stadtrand wieder. Die Hauptsstraße war durch das herab gestürzte Basisschiff unpassierbar. Gerade verließ er mit Sebastian das letzte Gebäude, als er eine Gestalt in der Ferne sah. Angst fuhr ihm durch die Knochen:
„Mist! Ein Zera!“
Er hob die Zat und bemerkte, wie seine Arme zitterten. Leicht würde die Gegenwehr garantiert nicht sein. Ein letztes Mal warf er einen Blick auf Sebastian, in der Hoffnung er würde aufwachen und ihm helfen aber das war nicht der Fall.
Der Feind war schon ganz nahe, als George erleichtert die Zat senkte und Marcos blonde Haare erkannte.
Dieser machte eine Bremsung und begutachtete die Freunde:
„George? Was ist hier passiert? Wieso liegt das Zeraschiff in Trümmern?“
Der Techniker lehnte Sebastian an eine Wand, dann deutete er auf die Turmspitze:
„Wir haben gegen einen Zera namens Bojak gekämpft. Er hat auf dem Turm einen lebenden Antiker aus der Stasis befreit. Der ist allerdings anders, als die anderen. Er kann Blitze schießen und ist böse. Er will Paradisus zerstören…
Diese Zera sind ihm zum Opfer gefallen…“
Marcos Blick wurde ernster, als er bemerkte, dass jemand fehlte:
„Wo ist Era? Lass mich raten… Er hat sie mitgenommen!“
„Ja, damit er Nachkommen hat. Du musst dich beeilen. Ich glaube es gibt da drinnen einen Ringtransporter…“
Der Archäologe wartete nicht mehr länger und betrat das Gebäude mit dem Transporter. Dabei rief er noch einmal seinem Kumpel zu:
„Geh zum Gate! Die Organika wissen bescheid…!“
Der Blonde verschwand in der Transporterkammer und wurde augenblicklich in die Turmspitze befördert, wo er sich das Schaltpult ansah. Wieder zahlte sich das Wissen über Antiker-Technologie aus.

Noch immer war Era fassungslos.
Wie sollte sie von hier entkommen. Eden war praktisch unbesiegbar. Sein Schiff erhob sich immer weiter und hatte bereits die Höhe der Turmspitze erreicht.
Sie hatte sich zwar gewünscht mit einem Raumschiff zu fliegen aber nicht unter solchen Bedingungen. Wieder ging sie in sich und dachte an die rettende Person.
Eden schien Freude an seinem Massaker zu haben:
„Fangen wir an mit der Zerstörung! Genieße das Schauspiel!“
Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Nun taten sich an allen Seiten des Schiffs Luken auf, aus denen jetzt die gleichen Blitze schossen, wie jener, der das Zeraschiff zerstört hatte. Diese Blitze schlugen in die umliegenden Berge, die Gebäude und den Wald.
Das ganze Schiff schien eine einzige große Waffe zu sein. Eine Wettermaschine, die offenbar in der Lage war ganze Landstriche zu verwüsten.
Era sah sich das Ereignis durch ein Fenster an, bevor sie sich wieder wütend umdrehte:
„Ich sehe garantiert nicht zu, wie du eine Welt nach der anderen auslöscht!“
Wieder wurde ihr klar, wie machtlos sie eigentlich war, als ein weiterer kleiner Blitz sie auf die Knie zwang. Langsam verließ sie der Mut.
Niemand war in der Lage in zu stoppen. Ein Schauer lief über den Rücken und ihr frustriertes Gesicht fixierte die Spitze des Zentralturms, der plötzlich von einem Blitz getroffen wurde. Sofort verwandelte sich der Turm in ein qualmendes Inferno, bevor er in sich zusammen stürzte. Nun hoffte sie nur noch, dass George und Sebastian das überlebt hatten.
Warum widerfuhr ihnen jetzt so etwas Furchtbares?
Ein weiteres Mal betete sie die Stimme eines Retters zu hören und tatsächlich…
Erst glaubte sie, es wäre eine Illusion aber dann erkannte sie den Ursprung. Es war Marco, der selbstbewusst auf die Brücke trat. Sofort schwang sich Eden aus seinem Stuhl und begutachtete den Neuankömmling neugierig. Marco hingegen hatte einen wütenden Gesichtsausdruck und hob drohend die Faust:
„Bist du Eden? Bist du nicht mehr ganz dicht, hier alles in Stücke zu schießen…!“
Der Antiker lachte überheblich, dann hob er den Arm:
„Ich schätze, du bist hier um deine kleine Freundin zu retten! Ein lächerlicher Versuch, wenn man an meine Stärke denkt!“
Marco ballte mit knackenden Fingern seine Fäuste. Der Zorn war ihm ausdrücklich ins Gesicht geschrieben. Eden hingegen machte keine Scherze mehr und feuerte ohne Vorwarnung einen beträchtlichen Blitzstrahl. Das Licht blendete Era und nahm ihr die Sicht. War Marco überhaupt in der Lage so einen Strahl zu überleben?
Sie reagierte völlig verstört und suchte nach den verkohlten Resten ihres Freundes.
Ein breiter, schwarzer Streifen markierte die Stelle, an der die Attacke über dem Boden sauste und eine Wand hatte sich in ein kokelndes Loch verwandelt.
Erst als sich das Licht der Attacke verzogen hatte, senkte Eden wieder seine Hand, sicher den Eindringling pulverisiert zu haben. Ganz so leicht sollte es jedoch nicht werden. Marco starrte den Antiker verärgert an und klopfte sich die angeschmorte Jacke:
„Das war knapp! Hinter diesem Strahl saß ne Menge Wucht. Wie viel Volt waren das? 10000 Volt? 20000 Volt?“
Eden schien etwas durcheinander, dann verschwand er und erschien wieder vor Marcos Nase. Wie bei Sebastian legte er dem Archäologen die Hand an den Brustkorb. Era wollte Marco warnen, doch dieser schien mit so etwas gerechnet zu haben und ließ seinen Arm von unten hoch schnellen. Er verpasste Eden einen deftigen Kinnhaken.
Der Fiesling verlor sofort jeden Halt und ging mehrere Schritte zurück, bevor er irritiert den Kopf schüttelte:
„Schon gut! So ein dummer Mensch kann mir gar nichts!“
Damit hatte er Marco deutlich unterschätzt und musste nun einen Schlag mit aller Kraft einstecken. Man hörte nur noch, wie sämtliche Luft aus den Lungen Edens entwich und dann einige Meter durch die Luft flog. Dieser Hieb hatte Eden nahe an den Rand zur Bewusstlosigkeit gebracht. Völlig überfordert krümmte er sich am Boden und hielt sich den Brustkorb, an dem Marco ihn getroffen hatte.
Era war sichtlich überrascht aber auch aufgeregt. Sie konnte nicht sagen ob Marco gewinnen würde aber im Augenblick sah es gut aus:
„Kann er Eden besiegen?“
Nur langsam richtete sich der Antiker wieder auf. Der Schlag hatte ihn mitgenommen. Er sah Marco von oben bis unten an und zischte völlig panisch:
„Wer bist du eigentlich? Du bist kein normaler Mensch, so viel steht fest!“
„Ich bin etwas Besonderes! Sagen wir es so… Ich hatte einen interessanten Unfall mit einer eurer Datenbänke. Mir ist zwar noch immer nicht klar, was da passierte aber es hat mich stärker gemacht!“
Eden hatte sich wieder etwas beruhigt und begann wieder zu grinsen:
„Ein Repositorium der Kraft. Du hast eine innere Pforte geöffnet!“
„Innere Pforte?“
„Du weißt nichts von den inneren Pforten? Ein großer Vorteil für mich!“

Es ging zur nächsten Runde…
Dieses Mal war es Marco, der zum Angriff ansetzte. Er ergriff die Initiative und rannte auf Eden zu. Dieser verzog nur kurz das Gesicht, bevor er dem nächsten Schlag simpel auswich, in dem er zur Seite trat.
Marco, dessen Schlag ins Leere ging, machte eine schnelle Drehung um Eden einen Kick in den Nacken zu verpassen. Dieser duckte sich und bündelte etwas elektrische Energie in seinen Handflächen. Inzwischen hatte Marco bemerkt, dass der Antiker über eine sehr geringe Reaktionszeit verfügt und praktisch jeden Angriff im Voraus erahnen konnte. Bevor der letzte Tritt traf, duckte sich Eden einfach unter durch und schlug Marco die Beine weg.
Mit einem Krachen donnerte der Junge auf den harten Fußboden. Eden stand über ihn, ließ seine Hand an Marcos Kehle schnellen, bevor die Energie hindurch floss.
Marco stöhnte von dem plötzlichen Strom auf und begann schwer zu atmen. Eden hatte die Kontrolle über den Kampf wieder erlangt:
„Mit genug Volt kann ich dein Herz zum Stillstand bringen!“
„Werden wir sehen!“
Marco riss sich los, verpasste ihm einen eher schwachen Tritt und rollte ein Stück von ihm weg, wo er sich röchelnd aufsetzte. Der Antiker hob zwei Finger und grinste Marco nur spöttisch an:
„Runde zwei kann beginnen! Natürlich darfst du auch aufgeben!“
„Vergiss es!“

Eden legte die flache Hand jetzt auf den Boden. Era konnte sich denken, was er vor hatte und stürmte zu einem Stuhl, auf dem sie hinaufkletterte. Nur wenige Sekunden später schoss ein greller Blitz durch den Boden und verwandelte ihn in eine einzige Hochspannungsleitung.
Marco sprang hoch, denn dieser Energieausstoß war nur für kurze Dauer.
Dabei stellte er leider fest, dass Eden bloß eine Finte benutzt hatte. Er erschien über ihm und ließ eine mit Strom geladene Faust auf ihn hinab sausen.
Marco knallte unsanft zu Boden, zerschmetterte den Brückenboden und hinterließ ein Loch.
Der Antiker landete sanft auf seinen Füßen und trat wieder auf seinen Kontrollstuhl zu:
„Du bist zur falschen Zeit nach Zerberus gekommen. Ich werde diese Galaxie neu erschaffen und dann verleibe ich mir auch noch Pegasus ein…
Ich lasse mich nicht von einem Erdling stören…
Jetzt dürft ihr zusehen, wie diese Welt untergeht!“
Er nahm erneut Platz und schickte einen gewaltigen Blitz durch den Stuhl.
Sofort verdreifachte sich der Ausstoß an Blitzen.

Nur Knapp neben ihm ging ein greller Lichtblitz nieder und spaltete einen Baum.
George hatte sich rechtzeitig zu Boden geworfen und sich schützen über Sebastian gelegt. Nun warf er einen schockierten Blick auf den verkohlten Rest des Baumes, bevor er sich den Schweiß von der Stirn wischte:
„Das war knapp! Hätte glatt schief gehen können! Ich frage mich, was da abgeht…“
Er packte wieder Sebastian und zog ihn hinter sich her. Dummerweise hatten sie zu lange gebraucht und das Sternentor hatte sich wieder deaktiviert.
Er fluchte und setzte seinen weg fort, als das Gate eine Aktivierung von Außen hatte. Ein schlechter Zeitpunkt…
Es bildete sich der Ereignishorizont und George flehte förmlich darum, dass es keine Zera waren. Sein Flehen wurde erhört und ein paar Organika kamen hindurch. Erleichtert winkte er ihnen zu, bevor er Sebastian in ihre Obhut übergab:
„Gut, dass Verstärkung eintrifft! Es ist einiges passiert!“
Er erzählte dem Kommandanten die Geschichte.

Völlig benebelt kletterte Marco wieder aus dem Loch hervor. Offenbar war Eden davon überzeugt ihm eben den Rest gegeben zu haben aber dem war nicht so.
Era atmete erleichtert auf, zuckte aber gleich wieder zusammen, als sie einen großen Metallsplitter im Arm des Archäologen entdeckte. Dieser zog mit einem schmerzerfüllten Zischen das Objekt heraus und wischte sich das Blut ab.
Der Splitter hatte eine tiefe Wunde hinterlassen aber vermutlich war das Marcos geringste Sorge. Er wurde nur noch wütender und starrte Eden verachtend an:
„Ich habe die Antiker bewundert! Sie waren das mächtigste, fortschrittlichste und freundlichste Volk, von dem ich je gehört habe. Sie waren sogar in der Lage eine höhere Existenzebene zu erreichen…
Aber du bist Abschaum, Eden! Glaubst du ernsthaft, du kannst dir alles nehmen?“
„Natürlich alles! Sogar Leben und Welten! Aber vorher verschwindest du!“
Wieder gab es mit einem gewaltigen Donnern einen Blitzstrahl, der Marco erneut nur knapp verfehlte. Der Antiker war von dem Stuhl wieder aufgesprungen, um erneut den Kampf aufzunehmen:
„Du bist nicht mehr als eine lästiger Krankheit!“
„Nein, Eden! Ich bin der Antikörper in deinem Plan!“
Marco drehte sich und verpasste Eden erneut einen Kick. Dieser fing den Tritt mit dem Unterarm ab und lud seine Arme wieder mit Strom.
Immer wieder sausten die energiegeladenen Fäuste vor und zurück und immer wieder blockte Marco die Angriffe. Nun bemerkte der Blonde, dass Eden scheinbar langsamer wurde.
Die Attacken des Antikers verloren ihre Präzision und kamen wesentlich berechenbarer.
Era schien überrascht deswegen aber dann erschien es ihr als logisch.
Anders als Marco war Eden nicht im Besitz überdurchschnittlicher Fitness. Mag sein, dass er sportlich war und über elektrische Kräfte verfügte aber mehr körperliche Talente besaß er nicht.
Genau diese Gelegenheit nutze Marco jetzt aus. Er ließ eine ganze Serie von Schlägen auf Eden nieder hageln. Anfangs konterte dieser noch aber dann taten sich Lücken auf. Immer wieder durchdrang die Faust seine Verteidigung und traf ihn.
Dann geschah es…
Marco ballte beide Fäuste und ließ sie Raketenähnlich nach vorne schnellen. Mit aller Wucht traf er Eden und katapultierte ihn einige Meter zurück. Dieser landete unsanft am Boden, von wo aus er Marco sah, der erneut den Arm zurück riss und ein letztes Mal ausholte.
Plötzlich hob Eden jammernd die Hand:
„Nein, warte!“
Zu spät. Mit aller Kraft raste Marcos Faust in seine Magengrube, bohrte sich regelrecht in seinen Körper, um ihn dann in einem plötzlichen Ausbruch von Energie durch die Luft zu wirbeln. Mit einem dumpfen Aufschlag krachte der Feind in die Computer an die hintere Wand der Brücke.
Dort blieb Eden regungslos liegen und blutete aus dem Mund.

Marco drehte sich zu Era und ging nach Luft ringend auf sie zu:
„Alles okay bei dir, Era? Ich dachte schon, er hat dir was angetan!“
„Nein, mir geht es gut aber was ist mit deinem Arm?“
Marco hielt sich jetzt die blutende Wunde und zuckte zusammen:
„Nichts, was man nicht reparieren kann!“
Ein freundlicher Moment der Erleichterung. Nun mussten sie das Schiff irgendwie landen. Vermutlich wäre das kein Problem, würde nicht plötzlich diese krächzende Stimme erklingen:
„Du miese Ratte! Wenn du nicht wärst würde Zerberus mir gehören… Die Menschen würden mich fürchten und anbeten! Ich lasse mich nicht besiegen…“
Nur langsam erhob sich Eden aus den zerstückelten Schaltkreisen der Computer. Er blutete und schien deutlich geschwächt.
Vermutlich war es jetzt ein Leichtes ihn zu besiegen. Noch einmal konzentrierte sich Marco auf seine geballte Faust, nahm Anlauf und sauste dann auf Eden zu. Jeden Schwung, den er irgendwo bekommen konnte legte er in diesen Schlag. Damit würde er Eden bis zur Erde pusten…
Eden erholte sich extrem langsam und würde nichts gegen diesen Angriff ausrichten können.
Ein fataler Irrtum.
Marco verstand es selber nicht aber eine eigenartige Welle durchschoss seinen Körper. Es war weder ein elektrischer Angriff von Eden, noch irgendwelche Schmerzen. Er definierte es erst, als seine Beine nachgaben und er zu Boden ging. Der gesamte Schwung ging verloren und die Attacke verpuffte im Nichts.
Es war simple Schwäche.
Sie durchfloss seinen gesamten Körper, raubte ihm jede Möglichkeit zu Handeln und verbot ihm förmlich Eden eins rein zu würgen. Era sah verwundert auf Marco herab, der alle Mühe damit hatte aufzustehen. Er fluchte und stützte sich am Boden ab:
„Was ist jetzt los? Wo ist meine Kraft hin?“
Der Antiker hatte sich wieder lachend aufgerichtet und sah jetzt spöttisch zu Marco hinab:
„Jedes Repositorium hat seine Nachteile. Wird das Wissen meines Volkes übertragen, überschwemmt es das Gehirn und tötet einen normalen Menschen. Zwar ist die Kraft nicht tödlich aber dein Körper ist nach zu hoher Anstrengung überlastet. Du bist wie ein leerer Akku! Unbrauchbar und ein leichtes Opfer…“
Es hätte gar kein ungünstigerer Moment sein können, in dem so etwas geschah. Zwar schaffte es auch Marco langsam wieder auf die Beine zu kommen aber dem nächsten Blitzstrahl von Eden würde er nicht ausweichen können.
Dieser hob seinen Arm und bündelte all seine letzte Kraft:
„Du hast genug Ärger gemacht! Fahr zur Hölle!“
Eine gigantische Energieentladung in Form eines Strahls raste auf Marco zu. Dieser schlug seine Arme schützend vor das Gesicht. Der Strahl hüllte ihn komplett ein, erhellte wieder die gesamte Brücke, bevor er die ganze Frontscheibe in Stücke riss. Kräftiger Wind pfiff jetzt durch die großen Frontscheiben, die eigentlich nicht mehr vorhanden waren.
Der Rauch und das Licht verzogen sich.
Der Archäologe war noch da und er stand. Für Eden völlig unbegreiflich und noch dazu ein Desaster. Lange stand Marco nicht mehr. Sein Körper begann nach vorne zu kippen. Während des Falls hauchte er noch ein paar letzte Worte:
„Das war nicht das letzte Gefecht, du Mistkerl!“
Er ging zu Boden.
Edens Interesse galt jetzt seinem Kontrollstuhl. Hoffentlich hatte der keinen Schaden genommen. Dabei verlor er kurz Era aus den Augen, die sich Marcos verkohlten Körper schnappte:
„Halt durch, Marco!“
Ihr liefen dicke Tränen über das Gesicht. Zu viel war das ganze für sie gewesen. Jetzt dachte Eden wieder an seine neue Gemahlin, doch als er sich umdrehte war es zu spät.
Era hatte Marco gestützt und war zu den zerschmetterten Fenstern gegangen:
„Was hast du vor?“
Sie nickte dem Antiker wagemutig zu, dann trat sie an den Rand:
„Was wohl? Wir verschwinden!“
So schnell, wie jetzt alles geschah, konnte Eden nicht reagieren und sah nur noch, wie Era mit Marco über den Rand hüpfte. Sie waren tatsächlich gesprungen. Dabei war es aus dieser Höhe unmöglich zu überleben.

Etwas erleichtert atmete Era kräftig durch. Einige Soldaten von Organika hatten sich Marco angenommen. Dann schritt sie neugierig durch den Laderaum in das Cockpit des Schiffs. Dort saß George am Steuer und versuchte sich zu konzentrieren.
„Gut geflogen aber seit wann kannst du einen Jumper fliegen?“
Der Techniker deutete auf seine verbundene Rückenverletzung, dann auf das Stargate, auf das er Kurs genommen hatte:
„Nach dem, was auf Gigantis passiert ist habe ich etwas rum probiert und mich untersuchen lassen. Der Doktor fand heraus, dass ich auch die Gene der Antiker habe. Nicht falsch verstehen aber ich kann nicht so gut mit der Technologie umgehen wie Marco. Es kostet mich schon genug Konzentration das Schiff überhaupt oben zu halten!“
Mit diesen Worten wippte das Schiff einmal auf und ab:
„Marco sieht nicht gut aus! War Eden das? Sebastian ist sicher auf Organika untergebracht. Ich finde wir sollten uns beeilen!“
Nun hatte Era Zeit sich den Planeten genauer anzusehen und die Schäden zu betrachten, die von der Wettermaschine verursacht wurden.
Überall gab es Waldbrände und Blitze hatten Berge und Felsen zertrümmert. Der Planet würde bald unbewohnbar werden…
Sie setzten zum Zielanflug an und George starrte etwas unsicher auf das Gate.
„Das wird eine nicht ganz gelungene…!“
Ein Knall ging durch den Jumper und er verlor ein Seitenteil. Sie hatten den Ereignishorizont zwar passiert aber das Schiff dürfte sicher einige Kratzer und Dellen abbekommen haben.
Auf Organika wurden sie bereits von dem alltäglichen Regen begrüßt. Am Sternentor standen bereits zahlreiche Sicherheitsleute und ein Ärzteteam.
Sofort legte man Marco auf eine Trage und brachte ihn in das Gebäude. Die schweren Verbrennungen mussten sofort behandelt werden.
Era sah ihm völlig erschöpft aber erleichtert nach. Diese Erleichterung war nicht von großer Dauer, denn nun bemerkte sie wie sie um sein Leben bangen musste. George legte ihr freundschaftlich den Arm auf die Schulter:
„Ruh dich aus! Das war ein harter Tag!“
Sie nickte und ging dann in das Gebäude. George beschloss nur noch den Jumper in den dafür eingerichteten Hangar zu fliegen und sich dann ebenfalls zur Ruhe zu begeben. Diese Mission wurde offiziell als gescheitert angesehen. Die Bilanz war erschreckend. Fast das gesamte Zerberus-Team war verletzt, zwei davon schwer. Sie hatten drei Freunde verloren, Paradisus wurde völlig zerstört und Eden war aus seinem Schlaf erwacht und würde Zerstörung über Zerberus bringen…

Am Abend saß Era noch lange Zeit an ihrem Fenster und beobachtete, wie die dicken Regentropfen am Glas herunter liefen. Vor ca. einer stunde hatte man noch einmal versucht Paradisus anzuwählen aber es ließ sich keine Wurmlochverbindung herstellen. Damit war es offiziell. Eden musste den Planeten tatsächlich zerstört haben.
Wieder liefen ihr Tränen über das Gesicht, als sie den Kopf sanft gegen die Scheibe lehnte und in sich hinein schluchzte.
Sie würde die Erlebnisse dieses Tages nicht so schnell vergessen…

Ende
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