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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 2: Zerberus, Part 2


Era hatte die die drei Menschen von der Erde in eine kleine Höhle leicht außerhalb des Dorfes geführt. Era war sehr hübsch und etwa im gleichen Alter wie Marco. Der blonde Junge konnte sich ihrer Aufmerksamkeit nicht entziehen.
Die Höhle war eingerichtet wie eine richtige Wohnung. Es waren Tische, Stühle, ein Ofen und eine Schlafnische vorhanden. Era bot den Jungs einen Platz an, dann stellte sie eine Schale mit Obst auf den Tisch. Marco sah die Schale ungläubig an:
„Ich dachte das ist eine Wüstenwelt!“
Era zwinkerte ihm zu:
„Ist es auch! Die Oase ist eine Quelle, die unter der Erde weiter fließt und in einem fruchtigen Gebiet wieder ausbricht. Dort findet man einen richtigen Tropenwald mit zahlreichen Früchten!“
Jetzt begann Era neugierig zu werden und die Jungs auszufragen:
„Ich habe von euch gehört! Ihr kommt aus einer anderen Galaxie… Seit ihr fortschrittlich?“
Marco und Sebastian blickten sich kurz an, dann beschlossen sie die Frage zu beantworten:
„Kann man so sagen! Wir haben ein paar Raumschiffe und einige große Errungenschaften!“
Jetzt wurde Eras Gesicht trauriger und wesentlich bedrückter:
„Mein Volk wäre sicherlich auch so fortschrittlich, würden uns die Zera nicht unterdrücken! Kommandant Zill persönlich hat sein Augenschein auf Galon!“
Marco wollte mehr über diesen Feind in Erfahrungen bringen. Nachdem, was er hier hörte wäre er sogar den Wraith ebenbürtig:
„Wie sind diese Zera so stark geworden? Was hat sie so mechanisch gemacht!“
Era senkte bedrückt den Kopf:
„Sie waren damals ein gewöhnliches Menschenvolk, bis sie Technologie der Vorfahren entdeckten. Es handelte sich um merkwürdige Cyborgs. Sie ließen sich ihre Körper mit der Mechanik ersetzen und entwickelt schreckliche Technologie. Sie schafften es die gesamte Galaxie zu unterwerfen. Es gibt nur wenige Völker wie die Organika, die sich zur Wehr setzen!“
Marco lehnte sich zurück und dachte kurz nach:
„Dann haben sie ihre Körper von den Replikatoren! Interessant! Wir werden euch helfen!“
Sebastian blitzte Marco wütend an. Sie hatten andere Probleme und keine Zeit sich mit übermächtigen Cyborgs anzulegen:
„Das werden wir garantiert nicht! Für die Schlacht mit einem so mächtigen Feind sind wir nicht gewaffnet! Außerdem geht es uns nichts an!“
Auch Marco wurde jetzt wütender um diese Anmache zu kontern:
„Du willst die Galonier im Stich lassen! Darf ich dich daran erinnern, dass du es warst, der auf die Zera geschossen hat!“
Der Lieutenant schlug erzürnt auf den Tisch und wollte sich nicht von seiner Meinung abbringen lassen. Er würde nicht nachgeben:
„Wir werden uns nicht einmischen! Wir verschwinden!“
In der ganzen Zeit hatte sich George brav zurück gehalten. Nun gab auch er seine Meinung mit einem Grinsen preis:
„Ich bin dabei! Ich werde den Galoniern helfen! Treten wir den Kerlen in den Arsch!“
Jetzt war Sebastian sichtlich schockiert. Sogar George fiel ihm in den Rücken:
„Was?! Du auch? Aber wieso?“
„Schon mal daran gedacht, dass wir hier ein Zuhause haben könnten, wenn wir nicht zur Erde zurück können!“
Ein Murren ging von dem Lieutenant aus, während er nachdenklich dort saß und sich tierisch über Marco aufregte. Dieser doofe Blondschopf widersetzte sich seinem militärischen Befehl…
„Also gut! Ich helfe auch aber dass mir so was nicht wieder vorkommt!
Era war außer sich vor Freude, weil diese Fremden so hilfsbereit waren. Nie zuvor hatte sich jemand für das Volk von Galon eingesetzt, bis jetzt:
„Ich danke euch! Wie kann ich mich dafür bloß erkenntlich zeigen?“

Die Gruppe ging erneut zum Gate, wo sie vor dem DHD stehen blieben und Sebastian in seinen Klamotten kramte:
„Die werden sicher bald wieder kommen! Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob unsere Bewaffnung reicht aber mehr haben wir nicht! Wir gehen keine Risiken ein. George, du nimmst die 9-Milimeter.“
Der Lieutenant zog die Handfeuerwaffe aus dem Holster und reichte sie dem Techniker der Daedalus, zusammen mit zwei Ersatzmagazinen:
„Kannst du damit umgehen?“
„Ja! Für Atlantis hat man mir das beigebracht!“
Sebastian nickte, dann reichte er dem blonden Archäologen eine Alien-Waffe:
„Du nimmst die Zat, Marco!“
Neidisch starrte George jetzt auf die Jaffa-Waffe:
„Menno! Ich wollte die Zat!“
„Aber Marco kann nicht mit Waffen umgehen. Ist doch besser wenn er uns nur betäubt statt uns zu töten! Nur für den Fall, dass er uns trifft! Jetzt alle auf Position!“
Das sah George natürlich ein und verschwand hinter einem Trümmerhaufen. Marco versteckte sich hinter einer alten Säule, deren Spitze weiter entfernt lag. Sebastian blieb hinter dem DHD. So konnte er dieses Mal sicher gehen, dass der Zera nicht wieder flieht. Auch Era, mit einem neuen Stab bewaffnet, hatte hinter dem Tor Stellung bezogen. Alle warteten auf die Ankunft der Feinde. Die Anspannung war deutlich zu spüren und man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Schweiß ran über Marcos Stirn. Noch nie hatte er gekämpft, geschweige denn mit einer Waffe geschossen. Dann geschah es.
Der innere Ring setzte sich in Bewegung und ein Chevron nach dem anderen rastete ein. Mit dem gewohnten Kawusch sprang eine Fontäne aus dem eingehenden Wurmloch. Dann trat der Zera wieder hindurch. Leider nicht alleine.
Begleitet wurde er wieder von zwei Wachen und einem Duzend bewaffneter Cyborgs. Als Marco diese Roboter entdeckte, fielen ihm sofort die Kampfdroiden aus Star Wars ein, nur mit dem Unterschied, dass diese Wesen schwarz waren und eine dickere Statur besaßen.
Sebastian zog eine Granate aus seinem Gürtel und zog den Ring heraus. Die Zera sahen sich zweimal um, dann traten sie die Stufen zu den Opfergaben hinunter.
Mit aller Wucht schleuderte Sebastian die Granate in die Mitte der Feinde, welche dann von der Druckwelle der Explosion in Stücke gerissen wurden.
Danach richtete er sich auf und zerstörte einen weiteren Cyborg mit der P-90. Der Anführer schien erst etwas überfordert, als er merkte, wie ein Droide nach dem anderen zerstört wurde.
Die blauen Energieblitze der Zat zuckten durch die Luft und vernichteten zwei weitere Roboter, die gerade auf die Säule von Marco zustürmten. Auch George feuerte das erste Magazin gnadenlos leer.
Irgendwann lagen überall nur noch die Trümmer der Cyborgs und der Zera ballte drohend die Faust:
„Wachen! Attacke!“
Die rot gekleideten Wachen schritten auf die Attentäter zu, ihre Stäbe in Kampfhaltung. Marco feuerte die Zat ab, doch die blauen Blitze verschwanden in dem Stab, als hätte er sie absorbiert. Die Wache betätigte einen Schalter am Griff, worauf hin sich die Enden mit lila Energieblitzen füllten. Die eine Wache schwang den Stab und fegte Marco von den Füßen. Dann stieß er dem Jungen die andere Stabseite ins Gesicht. Der Blonde war sofort ohnmächtig. Auch George konnte dem Angriff der Wache nichts entgegen setzen. Era und er wurden einfach überrumpelt. Sebastian hatte sich dem Blick der Kämpfer entzogen und schlich sich von der Seite an ihren Anführer heran. Diesem blieb die Aktion nicht unbemerkt. Er hob den metallenen Arm und richtete ihn auf den Lieutenant, der nicht schnell genug abdrücken konnte. Ein grüner Energiestrahl verpasste ihm einen Schock und er flog rückwärts zu Boden. Verschwommen sah er, wie der Anführer auf ihn zu schritt und wie die Wachen seine Freunde zum Tor schleiften:
„Bringt sie auf das Schiff!“
Dann wurde es schwarz um ihn herum.
Es war ganz offensichtlich eine totale Pleite gewesen.

Irgendwann öffnete Marco die benommenen Augen. Was war geschehen?
Er sah sich kritisch um und fand sich in einem komplett leeren Raum wieder. Neben ihm am Boden saßen Era und George, die den Freund erleichtert anstarrten:
„Was ist passiert, Leute? Wo sind wir?“
Era war vollkommen enttäuscht und schien ein wenig beleidigt:
„Wir wurden besiegt! Das ist passiert! Sie haben uns in den Kerker auf ihr Basisschiff gebracht!“
Danach bemerkte er, dass Sebastian fehlte. Er konnte sich denken, was passiert war, dennoch stellte er die unsinnigste Frage überhaupt:
„Wo ist der Soldat?“
George sah ihn betroffen an, dann gab er die Antwort:
„Sie haben ihn vor knapp zwei Minuten abgeholt. Ich schätze sie bringen ihn zu ihren Anführer und wollen ihn über uns ausquetschen! Denen läuft nicht jeden Tag ein so starkes Volk über den Weg!“
Für Era war die Sache hier gegessen. Wütend schlug sie mit der flachen Hand auf den Boden und brach fast in Tränen aus:
„Wir haben es vermasselt! Weil ich es gewagt habe Zill anzugreifen, wird er zur Strafe mein Volk auslöschen!“
Marco rutschte zu ihr rüber und fasste ihr selbstbewusst auf die Schulter. Dabei zwinkerte er ihr grinsend zu:
„Hey! So nicht! Da wo wir her kommen wird nicht aufgegeben! George? Du kannst nicht zufällig die Tür öffnen?“
George erhob sich mit knackenden Knochen, ging zur Wand, an der er dreimal klopfte. Die anderen sahen ihn fragend an, bis er etwas härter an einer Stelle drückte und mit etwas Gewalt die Abdeckplatte einer Wand entfernte:
„Primitiv! Die sind nicht besser gebaut als bei Hatac! Gebt mir ein paar Minuten!“
Der Techniker ging nun in seinem Element auf und hantierte mit den Steuerkristallen der Tür.

Sebastian wurde von zwei Wachen in einen großen Raum geführt. Es schien sich um einen Thronsaal zu handeln. Verzierte Säule und ein Boden, wie aus Marmor verliehen dem ganzen Saal ein majestätisches Aussehen. Am anderen Ende war eine Plattform, auf der ein Thron stand. Auf ihm saß Zill, der Kommandant der Zera und stierte den Lieutenant neugierig an.
Als sie vor der Plattform zum stehen kamen schlug eine Wache dem Erdling die Beine weg.
Unbequem landete Sebastian auf den Knien, worauf hin er fauchte:
„Nicht so grob! Ich bin keine Maschine!“
Nun erhob sich Zill von seinem Platz und musterte den jungen Mann genauer:
„Wo kommt ihr her? Organika?“
Der Lieutenant wollte nicht riskieren die Erde zu verraten und schüttelte stur den Kopf:
„Weiß ich nicht mehr! Muss ich vergessen haben!“
Zill war von diesem Verhalten nicht wirklich überrascht und seine metallische Stimme nahm verpönenden Ton an:
„Ich sehe schon! Du gehörst zum Militär und wurdest trainiert zu schweigen! Keine Sorge! Wir wären keine guten Bösewichte, wenn wir dich nicht auch foltern würden!“
Erneut richtet Zill seine grün leuchtende Handfläche auf den jungen Lieutenant. Im nächsten Augenblick ging ein Energieblitz von ihr aus und schleuderte Sebastian ein paar Meter zurück. Seine Muskeln verkrampften sich von dem Schock und er blieb schmerzerfüllt liegen.
„Ihr kommt nicht aus dieser Galaxie, so viel steht fest! Eure Technologie gleicht keiner anderen Spezies von Zerberus! Wo kommt ihr her?“
Sebastian, der sich wieder etwas am Boden abstützte, behielt den spöttischen Ton bei:
„Unsere Welt hat schon stärkere Feinde besiegt! Da gab es die Goa`uld! Ganz widerliche Schlangen, die fremde Körper übernehmen oder die Wraith! Das sind miese Typen! Dagegen bist du ein Schulmädchen mit rosa Kleid!“
„Du willst mich also weiter verhöhnen! Soll mir recht sein!“
Weitere Energieblitze gingen auf Sebastian nieder.

Mit einem Klacken und ein paar Funken öffnete sich die Gefängnistür. Die anderen sahen George begeistert an. Er drehte sich zu die anderen und lächelt überheblich:
„Sag ich doch! Leichteste Übung!“
Sie verließen den Raum und betraten den Gang, wo gleich zwei Cyborgs angestürmt kamen. Sie eröffneten das Feuer mit ihren Strahlenwaffen. Während Era und George in die Zelle zurück wichen, sprang Marco zur Seite. Jeder Schuss verfehlte ihn und er stieß beide Droiden gegen einander, welche sofort klappernd zu Boden gingen. George sah seinen Freund positiv überrascht an:
„Seit wann bist du so schnell? Egal! Was nun!“
Der Blonde dachte nach:
„Wir können diesen Sebastian nicht hier lassen. George, du gehst mit Era los, um ihn zu befreien! Ich suche einen Ausgang!“
George spürte die Angst seines Freundes und bemerkte, wie er die Bürde auf die anderen abschob:
„Nichts da! Das machen wir schön umgekehrt! Du gehst mit Era! Ich kenne mich besser mit Schiffe aus! Ich suche den Ausgang!“
Marco wollte energisch protestieren, doch bevor er soweit kam packte ihn Era am Kragen:
„Schluss mit dem Kindertheater! Du kommst jetzt mit!“
Unter hohem Protest zerrte sie den Archäologen mit sich. Um sich aus ihrer Umklammerung zu befreien war es aber zu spät…

Es war schwer sich noch aufrecht zu halten. Die Schmerzen durchströmten seinen gesamten Körper, machten die Beine schwach und sorgten für ungeheure Last auf den Schultern. Sebastian war nicht mehr in der Lage sich vom Boden zu erheben. Immer wieder zwangen ihn die Energieblitze von Zill zu Boden.
Dieser wurde mittlerweile ungeduldig und stampfte wütend auf:
„Wann sagst du mir endlich, was ich wissen will!?“
„Niemals!“
Der Zera-Kommandant trat wieder an Sebastian heran und packte ihn ihm Nacken. Dabei hielt er ihn bedrohlich vor sich:
„Ich könnte dich wie eine Fliege zerquetschen!“
Es war so oder so nicht mehr möglich sich zu befreien, also beschloss der Lieutenant weiter respektlos zu sein:
„Mach doch!“

Laufen…
Einfach laufen…
Nicht zurück sehen. Hauptsache einen Ausweg finden.
George hatte ein Affenzahn drauf und huschte an allen Cyborgs unbemerkt vorbei. Noch immer suchte er verzweifelt nach einem Weg das Schiff zu verlassen. Er passierte eine große, geöffnete Tür, aus der grelles Licht strahlte. Die Aufmerksamkeit des Technikers war geweckt:
„Das muss die interne Energieversorgung sein!“
Vorsichtig betrat er den Maschinenraum, schließlich wollte er nicht gleich wieder gefangen werden. In der Mitte des großen, runden Raumes war ein großer Kristall von mehreren Stockwerken. George ging näher heran, suchte noch einmal nach Feinden, dann trat er zu einer Konsole:
„Ich glaube, ich sollte vorher mal den Saft abstellen. Oder doch besser…?“

Vorsichtig schauten Era und Marco um die Ecke in den Thronsaal. Dort sahen sie Sebastian, der schon an einigen Körperstellen heftig blutete. Der Zera stand vor ihm und trat jetzt auf ihn ein. Die beiden sahen sich kurz ängstlich an, dann fassten sie Mut und griffen ein. Marco rutschte um die Ecke und entriss einem Cyborg die Strahlenpistole. Der Blonde begann zu feuern und erledigte die anderen im Raum befindlichen Cyborgs.
Zill sah sich panisch um, dann ließ er von Sebastian ab. Diesem gelang es, sich etwas aus dem Kampfbereich zu ziehen. Zill schrie wütend auf und deutete mit dem Finger auf die Eindringlinge:
„Wachen! Ergreift sie!“
Die beiden Wachen aktivierten wieder ihr Stabwaffen und stampften auf die Guten zu. Era handelte schnell und fegte die erste Wache mit einem Kick von den Füßen. Dieser ließ seine Waffe geschockt fallen, welche das Mädchen auf sammeln konnte und ihm den Gnadenstoß versetzte. Es kam zum Gefecht der Stabkämpfer…
Marco nutzte die Unruhe und schlich sich zu dem verletzten Lieutenant rüber. Dieser begann den Archäologen wütend auszuschimpfen:
„Verdammt! Was soll das? Ihr hättet fliehen sollen!“
„Wir lassen Teamkameraden nicht zurück! Das ist das oberste Motto im SGC!“
Ein Zischen in der Luft hatte für den Jungen keine gute Bedeutung.
Kaum hatte Marco Sebastian erreicht tauchte Zill hinter ihm auf…
Dieser hatte die Faust geballt und ließ sie auf ihn herab sausen. Von der Wucht des metallenen Schlages überrascht flog Marco gegen die nächste Wand. Er prallte daran ab und landete ohnmächtig am Boden.
Era war noch immer in ein hartes Match mit der anderen Wache verwickelt, doch langsam gewann sie die Oberhand. Die Wache wich immer weiter zurück, verlor immer mehr das Gleichgewicht. Irgendwann kam der Schwachpunkt. Unter dem Druck von Eras Attacken geriet der Feind ins Straucheln und verlor wieder das Gleichgewicht. Diese Chance nutzte Era um den Stab hoch zu reißen und dann mit aller Wucht nieder zu schlagen. Sie schlug dem armen Wachmann fast den Schädel ein.
Zuckend ging der Mann zu Boden und schien sich nicht mehr zu rühren. Nun wand sie sich Zill persönlich zu.
Dieser starrte sie kampfeslustig an. Era platzte fast vor Wut. Dieses Monster hatte bisher ihr Volk in der Gewalt. Das konnte und wollte sie nicht mehr tolerieren…
Von dem Zorn geblendet stürmte sie auf Zill los. Sie holte Schwung und schaffte es ihn mit all ihrem Zorn zu treffen. Lila Energieblitze gingen von den Spitzen der Stabwaffe aus, doch Zill rührte sich nicht.
Er nahm noch festeren Stand ein, dann schlug er dem Mädchen die Waffe aus der Hand.
„Was sollte das werden, Mädchen? Die jämmerliche Rettungsaktion deines noch jämmerlicheren Volkes?“
Ihre Augen funkelten fies, doch Zill ließ sich nicht beeindrucken. Er packte die Galonierin bei der Schulter und schlug ihr in die Rippen, als er sie auf die Knie zwang.
Sie hätte jetzt fast geweint vor Schmerz aber schon für ihr Volk wollte sie stark bleiben:
„Ich sterbe mit Würde!“
„Oh, ja! Sterben wirst du!“
Zill holte erneut aus, als etwas auf ihn zu stürmte. Irgendetwas traf ihn mit aller Kraft, so stark, dass er durch die Luft flog und noch einige Meter am Boden weiter rutschte.
Völlig geschockt sah er auf und entdeckte den blonden Erdling, der ihn geschlagen hatte. Marco lockerte die Faust und half Era auf die Beine:
„Alles okay?“
„Ja, mir geht es gut!“
Alle schienen überrascht zu sein, sogar Marco selbst. Zill konnte es nicht verstehen. Er fasste sich an die Delle, die sich jetzt in seiner Metallrüstung befand:
„Was war das? Woher hat dieser Wurm solche Kraft!?“
Marco betrachtet sich aufmerksam selbst, sah sich auf die Hände und dann zu Era:
„Vorhin hatte ich höllische Angst vor dem aber jetzt… Ich glaube den fege ich locker weg!“
Era runzelte überrascht die Stirn, dann ging sie zu Sebastian und half ihm auf:
„Ich wusste nicht, dass Marco so stark ist?“
„Ich auch nicht, Era! Ich auch nicht!“
Marcos Blicke wanderten immer wieder von einer zur anderen Hand, dann wieder zu Zill:
„Ich fühl mich klasse! Ich dachte vorhin, du hast mit nur halber Kraft zu geschlagen aber jetzt begreife ich es…
Nicht du bist schwach geworden, sondern ich bin stärker geworden…“
Er vertiefte sich in Gedanken und erinnerte sich an Südamerika. Ein paar Bilder gingen ihm durch den Kopf. Bilder eines Spiegels, der ihn mit metallischen Armen am Kopf packte:
„Cool! Das muss das Repositorium bewirkt haben!“
Zill stampfte einmal wütend auf, dann stürmte er auf Marco los. Wie eine Dampflok setzte er einen Fuß vor den anderen, um den Jungen nieder zu mähen. Marco hingegen rührte sich nicht.
Noch immer sah er sich ungläubig an.
Als Zill direkt vor ihm stand, reagierte er. Mit etwas Schwung rutschte er unter dem Schlag durch und wich auf die andere Seite. Für ihn bewegte sich der Zera in Zeitlupe.
Zill, dem dieses Ausweichmanöver aber nicht entgangen war, drehte sich um die eigene Achse und trat… in die Luft.
Wieder war Marco der Attacke ausgewichen:
„Mein Gott, bist du langsam! Ich dachte ihr Zera habt was drauf!“
„Schweig, du Wurm oder ich zerschmettere dich!“
Immer wieder gingen die vernichtenden Faustschläge des Feindes in die Luft, als würde er mit einer Windhose kämpfen. Marco hingegen bewegte sich nur unbeeindruckt von Rechts nach Links. Zills Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Mit jedem Nichttreffer wurde er ärgerlicher und wilder:
„Ich mach dich so platt, dass du unter jeder Tür durch passt!“
Es war ihm völlig unbegreiflich, wie ein menschliches Wesen ihm überlegen war. Auch Marco hatte keine Lust mehr. Er duckte sich unter einem Schlag durch, stützte sich mit einer Hand am Boden ab und trat dann aufwärts. Der flinke Kick beförderte Zill etwas in die Luft. Noch bevor Zill wieder am Boden landete, tauchte der junge Archäologe über ihm auf und ballte die Faust. Mit einem alles zerstörenden Hieb krachte der geschlagene Zera zu Boden, hinterließ förmlich einen Krater, wo er regungslos liegen blieb.
Marco landete sanft auf seinen Füßen und warf seinen Freunden einen glücklichen Blick zu:
„Da war der Zera Matsch!“
Die anderen starrten ihn mit weit geöffnetem Mund an. Keiner konnte fassen, was Marco gerade getan hatte. Besonders für Era war es unbegreiflich, dass dieser 25 Jährige einen Zera förmlich in den Boden gestampft hatte.
Nach einigen Sekunden fingen sich alle wieder und Era half Sebastian auf die Beine.
Gerade, als alles gut werden sollte, flackerte das Licht. Die Gruppe sah sich irritiert um, dann hörten sie Schritte. Jemand kam den Gang hinunter. Cyborgs oder Wachen?
Dann schaute ein vertrautes Gesicht in den Raum. Es war George:
„Hey, Leute! Ich habe euch schon gesucht! Wir sollten verschwinden!“
„Warum, was hast du angestellt?“
„Ich habe etwas mit der Energieversorgung experimentiert. Das Schiff verwandelt sich in fünf Minuten in Bröselstaub!“
Das war für alle das Stichwort. Marco und Era stützten Sebastian und folgten George durch die wirren Gänge des Zera-Schiffes:
„Ich hoffe du weißt, wo du hin rennst!“
George drehte sich grinsend zu Marco um und hob den Daumen:
„Da vorne ist ein Gateraum! So sind sie auf den Planeten gekommen!“
Die Cyborgs rannten jetzt von einer Seite zur anderen. Überall auf dem Schiff brach jetzt Panik aus. Keiner hatte jetzt noch Interesse daran die Gefangenen zu stoppen. In der großen Halle, in der das Sternentor stand, machte das Team halt. Marco und Era überließen den verletzten Lieutenant George. Nun erklärte die Galonierin dem Blonden die Toradresse von Galon. Schnell sauste Marcos Hand über das DHD, bis sich der Ereignishorizont gebildet hatte.
Alle durchschritten den Horizont, nur Marco nicht. Er sah noch einmal auf seine Hände und in das Schiff zurück:
„Wieso habe ich das Gefühl, das wäre erst der Anfang…“
Mit einem letzten Schritt wurde er in seine Materie zerlegt und zum Planeten geschickt. Zill und die Cyborgs betraten nur kurze Zeit später den Torraum. Der Zera war außer sich, als sich das Tor vor seinen Augen abschaltete:
„Verdammter Wurm!“
Auf der anderen Seite des Gates war wieder diese Treppe. Die anderen hatten sich gerade hinunter begeben, da deutete George nach oben:
„Seht mal!“
Mit einem letzten großen Knall fegte eine Druckwelle durchs All, als sich das Schiff der Zera in seine Einzelteile auflöste. Für alle war das eine große Erleichterung.
Sie hatten als Team zusammengehalten und gesiegt. Nun hieß es einen Heimweg zu suchen.
Dann lag wieder ein Zischen in der Luft und George wurde von etwas unsanft am Kopf getroffen. Es war der Holzstock des Dorfführers Trakado:
„Wie konntet ihr es wagen!“
Era verneigte sich vor dem Alten, dann bat sie um Vergebung:
„Es tut mir Leid, Trakado!“
„Ihr Narren habt ein Zeraschiff zerstört! Sie werden wieder kommen und sich furchtbar an uns rächen! Das ist unser Ende!“
Sebastian nahm sarkastisch seine P-90 an sich, die George bei seiner Flucht eingesammelt hatte:
„Dieser Zill belästigt euch sicher nicht mehr!“
„Schweig, Fremdling! Das ist euer Dank dafür, dass wir euch Essen angeboten haben! Ihr werdet diese Welt sofort wieder verlassen und nie wieder kommen!“
Era schritt dazwischen und stellte sich schützend vor die Erdlinge:
„Dann geh ich mit ihnen!“
Der Oberälteste musterte das junge Mädchen irritiert, dann sah er sie verstört an:
„Du willst was?! Dir muss klar sein, wenn du mit ihnen gehst, darfst du nie wieder kommen!“
„Dem bin ich mir bewusst! Sie brauchen jemanden, der sich in dieser Galaxie auskennt! Außerdem haben sie mein Leben gerettet. Ich bin mir sicher, mit ihrer Ankunft wurde das Ende der Zera eingeläutet!“
Sebastian neigte sich leicht zu Marco und zischte nur:
„Übertreibt die nicht etwas?“
Der Archäologe grinste zurück und sah dann zu George:
„Wieso!? George hat gerade ein Mutterschiff gesprengt. Ist doch ein guter Anfang.“
Dieser starrte nur verlegen zu Boden und wurde immer röter.
Trakado schien nachdenklich, dann hob er den Blick und fasste Era ein letztes Mal an der Schulter:
„Wenn das dein Wille ist? Ich hoffe du bist dir sicher… Leb wohl!“
Gemeinsam ging das neue Team zum DHD, wo Marco sich fragend an Era wand:
„Welche Adresse wäre sicher?“
„Diese hier…“
Sie gab die Glyphen selber ein, dann dauerte es einen Augenblick und das Tor schaltete sich ein. Ein letztes Mal warf Era einen Blick auf ihre Heimatwelt, dann durchschreitet sie den schimmernden Ereignishorizont. George half dem noch immer schwachen Sebastian auf, bevor er ihr folgte. Marco wartete und sah zum Himmel hinauf:
„Eine neue Galaxie… Ein neuer Feind… Ein neues Team… Hört sich an, wie das Spinoff einer Sci-Fi Serie!“
Ein Grinsen huschte ihm über das Gesicht, dann machte er den letzten Schritt, der ihn von einer neuen Welt trennte. Der Schritt, der ihn in die Weiten der Zerberus-Galaxie führen würde…

Ende
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