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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 18: Die drei Teufel


Langsam suchte es sich einen Weg durch das verdunkelte Zimmer.
Es kroch die Bettkante hoch, wanderte über die Decke und erreichte das Gesicht von Era.
Es dauerte einen Moment, bevor sie etwas bemerkte und unruhig die Nase rümpfte. Sie rutschte weiter unter die Decke, bis sie niesen musste. Mit einem Mal schwang sie sich auf und rieb sich irritiert die Augen.
Dabei warf sie flüchtig einen Blick auf die Uhr. Es war noch sehr früh. Die nächste Mission war erst für den späten Nachmittag angesetzt, also hatte die Galonierin vor auszuschlafen. Sie bemerkte das warme Licht, welches durch einen Spalt am Fenster drang. Wieder runzelte sie die Stirn und stand auf. Mit etwas Schwung riss sie ihren Vorhang bei Seite und war geblendet. Die Sonne knallte ihr unermüdlich ins Gesicht. Die Sonne?
Ein weiteres Mal rieb sich Era die Augen, als sie in den blauen Himmel schaute, an dem nur drei kleine Wölkchen dahin zogen. Sonne auf Organika? Das war etwas ganz seltenes.
Sie hatte davon gehört. Auf dem Ozeanplaneten gab es nur zwei Jahreszeiten. Da wäre die Zeit des Regens, die 90 % des Jahres ausmachte. Die Zeit des Schweigens war somit nur kurz vertreten aber es konnte sich sehen lassen. Die hohen Flutwellen waren einfach verebbt und die Sonne strahlte mit aller Kraft, so wie es Era auch von ihrer Heimat gewöhnt war.
Nun war die Müdigkeit verflogen. Bei dem Wetter konnte und wollte sie nicht länger im Bett liegen. Mit schnellen Händen zog sie sich ihre Kleidung an und ging hinaus auf den Flur.
Auf ganz Organika schien helle Aufregung zu herrschen. Alle Organika waren von dem Wetterwandel wie umgekrempelt.
Alle gingen fröhlich ihrer Arbeit nach, während die Kinder fangen spielten. Die Stadt erstrahlte in hellem Glanz durch das Sonnelicht, welches durch die verglasten Flure schimmerte.
Gelassen beschritt sie den Korridor, als sie plötzlich Schritte hörte. Sie drehte sich neugierig um und entdeckte Marco. Er trug einen Trainingsanzug und ein Baseballkap. Sie fand das sehr ungewöhnlich. Sie hatte Marco noch nie mit einer Kappe gesehen:
„Morgen, Marco. Tolles Wetter heute oder?“
Der Junge blieb stehen und stützte sich keuchend auf die Knie:
„Jepp! Sehr schönes Wetter! Da kehrt die Lebenslust zurück!“
Sie musste grinsen und starrte erneut auf das Kap, dann musterte sie ihn neugierig:
„Was machst du eigentlich?“
„Ich jogge! Vielleicht kommt meine Stärke mit etwas Training zurück…“
Beide hüllten sich kurz in Schweigen und wieder erregte seine Mütze ihre Aufmerksamkeit. Marco schien das sichtlich unangenehm zu sein, weshalb er sie jetzt etwas zu Recht zupfte. Era konnte nicht widerstehen, also schnellte ihre Hand nach vorne und riss ihm die Mütze vom Kopf. Marco, der jetzt knallrot anlief, fuchtelte wild mit den Armen:
„NICHT!“
Era sah ihn einen Moment an und bemerkte die Veränderung. Von Marcos blonder, zotteliger Mähne war nichts übrig. Stattdessen waren seine Haare auf wenige Millimeter gestutzt. Era sah ihn interessiert an. So kannte sie den Archäologen gar nicht.
Dieser schämte sich und schnappte ihr wieder die Mütze weg:
„Dieser dämliche Friseur! Ich wollte es nur an den Seiten etwas kürzer aber er meinte das wäre auf Organika der letzte Trend. Dabei bin ich kein Organika!“
Era verstand gar nicht, warum sich Marco so aufregte. Die kurzen Haare standen ihm gut, ließen ihn älter aussehen und sorgten jetzt bei Era für Errötung. Jetzt war es Marco, der sie verwirrt ansah:
„Era? Alles okay? Du siehst aus, als hättest du Fieber…“
„Ach Quatsch! Halt die Klappe!“
Beide schwiegen sich jetzt an, bis Era ihm freundlich zu zwinkerte:
„So doof sieht das nicht aus. Das steht dir…“
Vermutlich wären beide wieder rot geworden aber dieses Mal ging ein Piepen da zwischen.
Beide griffen an ihre Hosentaschen. Jedes Teammitglied besaß einen Pager, auf den sie jetzt einen Blick warfen. Eine Nachricht war zu sehen: Aktivierung von außen! Sofort in den Kontrollraum!
Beide warfen sich einen raschen Blick zu, dann stürmten sie los.

Im Kontrollraum warf Fürst Zaiku einen Blick auf die bereits anwesenden Teammitglieder. Sebastian schien gar nicht bei der Sache zu sein und stieß ein Gähnen aus. Er hatte vor gehabt den Tag zu verschlafen aber das wurde ihm nicht gewährt. Nur provisorisch hatte er sich die Uniform angezogen, weshalb sie hier und da schief hing. George war zwar wach aber hatte ein großes Sandwich in der Hand. Er stopfte es sich in den Mund und musste einen ernsten Blick des Fürsten einfangen. Eigentlich musste sich Zaiku ja eingestehen, dass er mit so etwas hätte rechnen müssen. Er hatte das Team gerade aus ihrer Freizeit gerissen.
Mit einem Zischen tat sich die Tür auf und Marco kam mit Era in den Raum. Alle sahen überrascht auf Marcos Baseballkap. Der Archäologe versuchte von der Kopfbedeckung abzulenken:
„Was ist denn los?“
Zaiku kam auf den Punkt und versuchte es dem Team zu erklären:
„Vor wenigen Minuten haben wir eine Übertragung empfangen! Sie kam vom Planeten Galon!“
Alle zuckten zusammen und Era riss die Augen weit auf:
„Von meiner Heimatwelt? Was ist denn passiert?“
Zaiku gab keine Antwort und nickte einem Techniker zu. Dieser ließ eine Videobotschaft auf ein Display erscheinen. Auf dem Bild sah man die Ruinen beim Stargate und einen alten Mann. Den Mann kannten alle und Era schrie entsetzte auf:
„Das ist der Dorfälteste Trakado!“
Der Alte begann auf der Botschaft zu sprechen:
„Organika, wir ersuchen eure Hilfe. Wir wissen, dass unsere Era und ihre Freunde bei euch sind. Man hört Vieles über ihren Kampf mit Eden aber das ist nicht der Grund meines Hilferufs… Nachdem die Zera verschwunden waren kamen neue Feinde, die das Machtvakuum ausnutzten… Die drei Teufel sind in unser Dorf eingefallen und haben alles verwüstet. Die Männer müssen im Steinbruch arbeiten, die Kinder sind Diener für sie und mit den Frauen leben sie ihre perversen Phantasien aus! Ich weiß, dass du da bist Era! Du musst uns helfen! Dafür wird dir die Rückkehr zu unserem Volk gewährt!“
Offenbar wollte Trakado noch mehr sagen, als plötzlich eine Stimme erklang. Es war die Stimme eines Kindes:
„Was machst du da alter Mann?“
Das Kind klang nicht älter als 10 Jahre und doch schien Trakado sichtlich panisch, als plötzlich die Videobotschaft abbrach.
Era fasste sich geschockt vor den Mund:
„Ich muss sofort aufbrechen und mein Volk retten!“
Sebastian versuchte erst einmal Ruhe in die Runde zu bringen:
„Stopp! Stopp! Stopp! Wer zur Hölle sind die drei Teufel?“
Fürst Zaiku nickte wieder dem Techniker zu und drei Steckbriefe erschienen auf dem Bildschirm:
„Die drei Teufel sind die wohl gefährlichsten Verbrecher von ganz Zerberus…“
„Zweitgefährlichsten! Denkt an Eden!“, unterbrach George, bevor der Fürst wieder zum Thema kam:
„Sie sind aus Oraphis entkommen und haben dabei den halben Kerker der Ewigkeit zerstört. Jeder Einzelne besitzt ungeheure Kräfte, weshalb sogar die Zera ein gewaltiges Kopfgeld auf sie ausgesetzt haben.“
Der Organika rief jetzt von jedem einzeln die Bilder auf:
„Der erste von ihnen ist Spike!“
Sebastian stieß ein Lachen aus und verschränkte die Arme:
„Das ist jetzt ein Klischee! Ein Verbrecher mit dem Namen Spike! So was gibt’s sonst nur im Fernsehen!“
Zaiku wurde immer ernster und schüttelte den Kopf:
„Leider ist der Name durchaus zutreffend. Spike ist ein Nadalaner und verfügt über die eigenartige Gabe Nadeln und Stacheln aus seinem Körper sprießen zu lassen. Du endest also als lebendes Nadelkissen!“
Es war schlagartig ruhig in der Runde und alle hatten das Bild vor Augen von Hundert Nadeln aufgespießt zu werden. Das Bild des nächsten Teufels erschien. Es war ein anmutiger Fischmensch, der an seinen Unterarmen Flossen hatte, die seitlich abstanden:
„Das ist Kafai! Er ist der letzte Überlende seines Volkes. Er ist ungeheuer Klug und ist noch dazu ein unglaublich guter Nahkämpfer. Ihm alleine ist es gelungen zahlreiche Zeraschiffe zu entern und zu zerstören!“
Auf dem letzten Steckbrief war ein kleiner Junge, mit schwarzem Haar, in dem weiße Strähnen steckten:
„Das ist ihr Anführer Patras! Er sieht zwar aus wie ein zehnjähriger Junge, ist aber in echt 159 Jahre alt. Er wurde durch eine Technologie der so genannten Furlinger zu einem Kind verwandelt und altert nicht mehr. Er besitzt die machtvolle Fähigkeit den Wind zu kontrollieren. Bisher wurde er in keinem Kampf auch nur im Ansatz verletzt, weil er durch eine Barriere aus Tornados geschützt wird…“
Alle waren sprachlos. Es gab also doch noch Feinde, die an den Standart von Eden heran reichten. Sebastian hatte noch immer die Arme verschränkt und gab einen Zischlaut von sich:
„Klasse! Das können wir abhaken! Gegen die haben wir keine Chance!“
Etwas missmutig wanderten die Blicke aller Gruppenmitglieder durch den Raum. Era stampfte wütend auf:
„Wir müssen angreifen und sie retten! Das können wir schaffen!“
Sebastian lehnte sich etwas mürrisch gegen die Wand:
„Ich kann dir aber genau sagen, wie das endet! Wir kämpfen, unterschätzen sie, werden gefangen genommen, bis Eden kommt. Der macht die Typen kaputt, wir fliehen, bevor Galon zerstört wird! Ist doch immer so!“
Zaiku schüttelte den Kopf und nickte Era dann selbstsicher zu:
„Ihr habt grünes Licht! Eden hat keinen Grund Galon einzunehmen… Ihr könnt es schaffen!“
Auch Marco und George schienen damit einverstanden zu sein, nur Sebastian lehnte noch einen Moment mürrisch an der Wand:
„Also schön! Wir gehen aber nicht, dass wieder alles schief geht…“

Als sie durch das Tor kamen stach ihnen die heiße Sonne des Planeten ins Gesicht. Die Ruinen des alten Tempels warfen große Schatten über den Wüstensand. Era atmete laut durch. Sie war wieder zu Hause.
Auch Marco, George und Sebastian sahen sich etwas um:
„Hier sind wir damals angekommen! Erinnert ihr euch?“
„Ja, leider! Damit hat der Stress angefangen…“, murrte der Soldat und folgte dem Pfad aus den Tempeltrümmern. Era lief an ihrer Spitze und führte sie nun einen großen Hügel hinauf.
Dahinter lag, so wie damals, das Dorf.
Sie fühlte sich unwohl, denn es war ein komisches Gefühl wieder hier zu sein. Hoffentlich würden die anderen sie wirklich so freundlich empfangen.
Sie setzten sich wieder in Bewegung und durchquerten die fast verlassene Kleinstadt. Die Lehmhäuser waren leer gefegt. Weder Kinder spielten auf den Straßen, noch verrichteten Erwachsene ihr Tageswerk. Es herrschte einfach nur Stille, wie in einer Totenstadt. Era berührte eine Lehmhütte:
„Das ist entsetzlich… Alles hat sich verändert…“
Sie kämpfte mit den Tränen aber dann stieg in ihr die Wut. Sie wollte die drei Teufel aufhalten, um jeden Preis. Marco berührte sie sanft an der Schulter, um sie zu beruhigen.
Plötzlich ein Knacken, hinter einer Ecke. Eine alte Frau starrte um die Kante und erkannte Era wieder:
„Ihr seid das!“
Das Team folgte der alten Schachtel in eine Hütte am Dorfrand. Sie gingen durch die morsche Holztür ins Innere, wo Trakado auf einem Bett lag. Era rannte sofort zu ihm und legte ihre Hand auf die seine:
„Oberältester!“
„Era, du bist gekommen… Ich hoffe ihr könnt uns helfen…“
Sie musste lachen aber überspielte damit bloß ihre Angst:
„Wir wollen es versuchen! Spart eure Kräfte, Trakado. Ihr seid schwach…“
„Nein, ich muss mich entschuldigen. Ihr hattet Recht! Nachdem die Zera weg waren lebten wir in Frieden… Sie hatten schlichtweg kein Interesse mehr an Galon… Wir hörten von eurem Kampf mit Eden und wie ihr immer wieder versucht seine Taten zu stoppen…
Dann eines Tages kamen die drei Teufel! Den Rest kennt ihr bereits…“
Der Alte hustete und wurde wieder schwächer. Seine Hand zitterte.
Dieses Mal war es Sebastian, der seine Waffe hob und Richtung Ausgang marschierte. Marco hielt ihn fest:
„Was hast du vor?!“
„Ich werde die drei Teufel zu Kleinholz verarbeiten…!“
„Komisch! Sonst bist du der, der behauptet, wir sollten uns raushalten!“
Sebastian sah Marco kurz irritiert an, dann wurde sein Blick wieder eiserner:
„Ich habe mich verändert! So wie wir alle. Mir ist etwas in den Sinn gekommen und ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist aber… wir werden gewinnen!“

Völlig mit Motivation erfüllt suchte sich die Gruppe einen Weg durch das Dorf. Era verstand nicht, was in den Jungs vorging. Wollten sie die drei Teufel etwa direkt herausfordern?
Der Gedanke schockierte sie, besonders wenn sie an Marco dachte, der im Augenblick ja nicht mal n Felsbrocken anheben könnte.
Dennoch erkannte sie in jedem Gesicht etwas Mutiges. Sie hatten das Dorf gerade verlassen und näherten sich einem kleinen Bach, der sie zur Oase führte. Laut Trakado hatten sich die drei Teufel eine Bleibe am Wasser bauen lassen. Tatsächlich, am anderen Ufer der Oase stand ein Gebäude. Es war bei weitem nicht fertig aber diente schon als Unterkunft. Galonische Männer arbeiteten an der Konstruktion, während im Vordergrund einige Kinder Wasser holten. Wieder wurde Era wütender.
Es dauerte nicht lange und die Gruppe stand vor einigen Säulen, die einen langen Schatten warfen. Alle vier Teammitglieder gingen dahinter in Deckung und betrachteten einen Moment das Geschehen. Die Kinder mit dem Wasser schlichen verängstigt an eine Sitzgruppe heran.
Auf einem großen Bett aus Kissen saß der kleine Patras und starrte das Kind mürrisch an. Dabei sagte er kein Wort. Direkt neben der Liegefläche, in einem kleinen Wasserbecken lag Kafai und genoss das kühle Nass.
Spike lehnte sich an eine Wand im Schatten und schob seine Sonnenbrille etwas hin und her.
Das Kind ging jetzt eine Stufe zur Liegefläche hinauf, wo Patras den Becher mit Wasser ernst annahm. Er trank einen Schlug, dann spuckte er das Wasser wieder aus:
„Du hast zu lange gebraucht! Das Wasser ist nicht mehr kalt! Du dummes Gör!“
Mit einer schellenden Ohrfeige landete der 7 jährige Junge am Boden. Das wirkte doch sehr unheimlich, denn Patras war selber ja auch so jung. Marco ballte die Faust. Bei Era war es noch schlimmer. Eine Ader trat an ihrem Hals hervor und ihre Augen sprühten fast Funken. Das Ärgernis war fast nicht zu übersehen.
Jetzt erhob sich Spike und ging zu dem Kind rüber:
„Hol dem Boss neues! Sofort!“
Mit diesen Worten musste das weinende Kind einen weiteren Tritt hinnehmen. Zu viel war zu viel. Völlig von Wut und Aggression gepackt, zog Era ihren Kampfstab und stürmte auf die Verbrecher los. Marco wollte sie zurück halten aber es war zu spät. Die Schurken entdeckten sie und runzelten die Stirn. Mit einem Angriff hatten sie wirklich nicht gerechnet. Era sprang die Stufe hinauf zu der Liegefläche, wo Patras sich kein Stück rührte. Era glaubte tatsächlich, der Angriff würde gelingen, bis eine Brise sie auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Um den Anführer baute sich ein Wall aus Wind auf, der sich in einen kleinen Tornado umwandelte. Der Sturm fing den Schlag ab und schleuderte Era in die Richtung, aus der sie gekommen war. Mit einem Krachen setzte die Galonierin am Boden auf.
Spike stellte sich jetzt vor die Liegefläche und auch der Fischmensch erhob sich aus seinem Becken:
„Was war denn das?“
Das Mädchen stand übermütig wieder auf und nahm Kampfhaltung ein:
„Ihr miesen Kerle! Ich reiß euch in Stücke! Mein Volk zu versklaven…!“
Die Verbrecher brachen in schrillem Gelächter aus, welches erst verstummte, als Marco, Sebastian und George ebenfalls das Versteck verließen. Patras musterte die Gruppe:
„Ist ja interessant. Ihr seid sicher gekommen um uns zu entmachten oder wie sehe ich das? Ich kenne euch! Eure Namen sind mittlerweile genau so berüchtigt wie unsere…“
Das Team gesellte sich vorsichtig zu Era, die immer noch wütend auf einen geeigneten Moment wartete. Patras rührte sich kein Stück:
„Ihr seit das Zerberus-Team von Organika! Eden sucht nach euch und man munkelt sogar, dass er bald einen Großangriff auf Organika startet! Jeder von euch hat einen interessanten Ruf. George, der Junge mit den Gaben der Antiker, Sebastian, ein Soldat mit einem ungeheuren Bewusstsein für Strategie, Era, eine Galonierin die mit grandiosen Nahkampffähigkeiten gesegnet sein soll und zu letzt Marco, der Antikerexperte mit dem übermenschlichen Kräften…“
Marco stieß ein Husten aus:
„Du hast ganz schön viel von uns gehört! Dann weißt du auch, dass wir nicht gehen, eh die Galonier frei sind!“
Patras rang sich bloß ein müdes Grinsen ab, dann deutete er mit dem Finger auf Spike. Dieser freute sich wie ein kleines Kind und ging einen Schritt vor:
„Ich darf als erstes? Cool!“
Alle waren etwas verunsichert und Patras begann die Situation zu erklären:
„Normale Kämpfe sind doch so was von öde. Ich will eure Fähigkeiten testen und dazu müsst ihr jeden Mann gegen Mann besiegen!“
Das Zerberus-Team tauschte nachdenkliche Blicke, bevor Era ebenfalls einen Schritt vor machte:
„Dann bin ich von uns der Erste!“
Wieder war das Team baff. Era war noch nie so voller Kampfeslust. In anbetracht der Situation dürfte sie ein ernstzunehmender Gegner sein. Era nahm ihren Stab wieder zur Hand.
Spike nahm eine eher gelassene Haltung ein und rückte wieder an der Sonnenbrille.
Der erste Kampf würde gleich beginnen. Mit einem heftigen Satz stürmte die Galonierin jetzt auf Spike zu.
Der Verbrecher verzog keine Mine und wartete. Als sie den Stab einmal schwang, um den Verbrecher zu treffen, machte er einen Schritt zurück. Wieder wirbelte sie den Stab und versuchte ihn von den Füßen zu stoßen. Spike sprang einmal hoch, als er bemerkte, wie schnell das Mädchen wirklich war. Sie hatte die Waffe hoch gerissen und verpasste ihm einen kraftvollen Kinnhaken. Durch die Wucht der Attacke brach die Brille in zwei Hälften und splitterte von seinem Gesicht. Völlig überrascht machte er einen Schritt zurück und zischte:
„Doofes Gör!“
Auch Marco und die anderen waren überrascht. Es gab nicht viele Situationen, in denen Mann Eras wahre Kampfkraft sehen konnte. Sie war durchaus geschickt. Sie bewegte sich schnell und gezielt. Sebastian hatte immer geglaubt sie war ein dummes Mädchen, welches mit Stöcken fuchtelt aber jetzt… Sie setzte den Stab so gekonnt ein, wie er seine P-90. Zielsicher wirbelte sie das Objekt, behielt dabei immer festen Stand und wagte es nicht zurück zu weichen. Sie war standhaft…
Spike hatte sich von dem Schock erholt und zog seinen Kragen zu Recht:
„Nicht schlecht, Mädchen aber um mich zu besiegen musst du schon größere Geschütze auffahren!“
Die Worte waren gerade ausgesprochen, als Era voran stieß, ihm mit dem Stab die Beine weg stieß und dann von oben herab schlug.
Spike landete am Boden und bekam die Waffe mit aller Kraft in den Bauch. Alle zuckten zusammen und sogar Spikes Kameraden waren einen Moment lang etwas verblüfft. Sie richtete sich wieder auf und spuckte aus:
„Wie war das gerade, Arschloch?“
Doch dann stieß sie einen Schmerzensschrei aus und ihr Gesicht verzog sich. Mit zusammengebissenen Zähnen verlor sie den Halt und ging auf die Knie. Etwas hatte sich tief in ihr Bein gebohrt. Blut rann aus der feinen Wunde, welche Schmerzen im ganzen Körper verursachten. Spike hatte sich gedreht und seinen Finger in einen langen Stachel verwandelt. Diese besondere Fähigkeit hatte die Galonierin vollkommen vergessen. Sowieso schien ihre Schlagkombination nichts gebracht zu haben. Spike richtete sich ohne jeden Kratzer auf und knackte unbeeindruckt mit dem Genick:
„So, du hattest deinen Spaß! Jetzt bin ich dran!“
Er stieß seine Hand auf den Boden und man hörte nur etwas zischen. Era konnte nur erahnen, was jetzt passieren würde. Leider lag sie weit daneben, denn plötzlich gab der Boden unter ihr nach und etwas durchstieß ihr Fußflächen. Wieder heulte sie auf, als sie das Blut sah, wie es sich am Boden verteilte. Die Stacheln hatten sich wie Nägel in ihre Füße gebohrt und verhinderten jede Bewegung. Spike hatte also seine Nadeln unter dem Boden wachsen lassen, so dass Era sie von unten in die Füße bekam.
Mit einem enthemmten Schrei riss sie sich los und humpelte, bis sie vor Schmerz hinten überfiel. Sie sah noch, wie sich die Stacheln im Boden zurückzogen. Spikes Fähigkeit war in der Tat grausam und schmerzvoll. Er holte aus und schlug mit dem Arm vorwärts, wobei die Finger zu bedrohlichen Dornen wurden und auf das Mädchen zusausten. Era war machtlos, als die Stacheln an einer unsichtbaren Barriere fest hingen. George hatte den Arm gehoben und den Schlag mit seiner Telekinese abgefangen. Marco ging zu Era rüber und half ihr aus dem Kampfbereich:
„Ganz ruhig, Era! Lass mich das mal sehen…“
Sie zuckte wieder zusammen und war erneut den Tränen nahe. Wieder hatte sie es nicht geschafft einen Feind zu besiegen. Schuldgefühl machte sich breit und sie fühlte sich mies.
Ihren Platz im Kampf nahm George ein:
„Okay, Mr. Nadelkissen! Ich kämpfe weiter!“
„Na da bin ich aber gespannt… Du hast also die psychische Begabung der Antiker…“
George verlor sofort jeden Humor, den man von ihm kannte. Sein Gesicht verwandelte sich in ein ernstes, trickreiches Gesicht. Sebastian schien etwas verwirrt. Seit wann war George ein Kämpfer. Sein ganzes Auftreten war jetzt anders.

Beide sahen sich mit gezieltem Blick an. Spike nahm den Jungen noch weniger ernst als Era, denn seine Erscheinung ließ auf keinen Kämpfer schließen:
„Glaubst du ernsthaft eine Chance zu haben? Ich spieß dich auf wie Schaschlik!“
„Kannst du auch was anderes außer reden?“
Das war das Stichwort. Wieder ließ Spike seine Hand auf den Boden sinken, um die Nadeln durch die Erde zu schicken. So konnte er den Gegner wieder am Boden festhalten.
George runzelte nur die Stirn und starrte den Verbrecher neugierig an. Nichts geschah. War George vielleicht so dumm, dass er kein Schmerzempfinden besaß? Nein, das war nicht möglich.
Spike sah den Jungen völlig panisch an und erkannte, warum George nicht verletzt war. Auch seinen Freunden klappte der Unterkiefer hinunter. George schwebte einen halben Meter über dem Boden. Spike war besonders überrascht und Marco, der sich um Era gekümmert hatte, konnte es nicht fassen:
„Er hat die psychischen Fähigkeiten der Antiker in kürzester Zeit ausgebaut. Erstaunlich… Er muss hart trainiert haben um solche Tricks vorzuweisen…“
Sebastian musste grinsen:
„Ich schätze er hatte die Nase voll davon im Kampf unbrauchbar zu sein. Ich wette er hat das nur gemacht, um Eden gewachsen zu sein… Hoffen wir, dass seine Telekinese ausreicht um die Typen hier zu besiegen!“
Spike war sauer und ließ aus seinen Armen wieder Stacheln wachsen, die jetzt auf George zurasten. Der Techniker hob den Arm und ließ die Dornen an einer unsichtbaren Barriere abprallen, dann setzte er wieder am Boden auf, um den Angriff zu eröffnen.
Mit großen Schritten stürmte er auf Spike zu. Dieser verwandelte seine Arme in mit Stacheln besetzte Waffen, die aussahen wie Morgensterne. Als er die Arme hob um George mit den Stacheln den Kopf einzuschlagen, duckte sich dieser und ließ seine flache Hand nach oben rasen. Mit psychischer Kraft verpasste er ihm einen Kinnhaken, dann hielt er den Verbrecher in einer Starre fest. So stark war George leider dann doch nicht, also riss sich der Feind los und stieß mit einem zwei Meter langen Stachel zu. George rutschte ein Stück bei Seite und spürte, wie der Stachel eine tiefe Wunde in seinen Arm riss.
„Ich muss sagen, du bist nicht übel, Junge! Dennoch bist du mir nicht gewachsen. Zwischen dir und den Antikern liegen Welten!“
George begann jetzt selbstsicher zu lachen:
„Mag sein! Aber ich wollte auch nie ein Antiker werden und um dich zu besiegen reicht das alle Male! Vielleicht siehst du mal nach oben!“
Spike war sichtlich irritiert und bemerkte einen Schatten, der über ihm lag. Er schaute hoch aber zum reagieren war es zu spät. Mit seiner Telekinese hatte George ein Stück Felswand aus dem Gebäude entfernt und über Spike in Position gebracht. Als er Spike direkt angriff diente das nur als Finte, um von dem Felsstück abzulenken. Mit einer Fingerbewegung ließ der Erdling den schweren Brocken hinab sausen. Spike wurde einfach nieder gepresst und verschwand unter dem schweren Objekt. Dreck und Staub wirbelte auf, als das tonnenschwere Gewicht auf den Verbrecher nieder sauste und ihn lebendig zerquetschte.
Die restlichen zwei Teufel waren überrascht und etwas geschockt. Viel interessanter war der panische Blick seiner Freunde, die nie damit gerechnet hatten, dass George so kämpfte. Er musste sich einen Augenblick auf die Knie stützen und Energie sammeln.
Jetzt ging Kafai in den Kampfbereich:
„Spike, der Trottel, hat euch unterschätzt! Mal gucken, was du gegen mich einsetzen willst!“

George schien jetzt doch etwas unsicher. Noch einmal würde der Versuch wohl nicht gelingen. Kafai machte weniger Anstallten anzugreifen und blieb einfach stehen. Der Mensch musste handeln, also packte George einen Stapel Ziegel mit seiner Gedankenkraft und schleuderte sie auf den Fischmenschen. Kafai trat stumpf bei Seite und wich den einzelnen Ziegeln aus:
„Mich mit Sachen zu bewerfen, wird dir gar nichts bringen!“
Jetzt zischte der Fischmann voran. George erkannte nur noch den blaugrauen Schimmer vor sich, als ihn etwas blitzschnell traf. Mit einem Keuchen segelte er durch die Luft und landete in der Oase. Kafai hatte ihn gepackt und ins das Wasser geschleudert, wo er für den Schwimmer ein leichtes Ziel war. Im Wasser konnte sich der Fisch schneller noch bewegen als an Land. Mit einem Platschen landete der Techniker unter Wasser. Die Oase war klar und recht tief. Eigentlich hatte er vor wieder an die Oberfläche zu schwimmen aber das war ihm nicht möglich. Der Fisch packte ihn an den Füßen und zog ihn mit aller Kraft in die Tiefe hinab. Nun wurde es brenzlig. George fühlte sich komisch. Das Gefühl zu atmen verschwand und er wusste von da an, dass er neue Atemluft brauchte. Doch der Feind war zu stark, zog ihn immer weiter in die Finsternis hinab, weg von der rettenden Oberfläche.
Grazil und völlig anmutig bewegte sich Kafai durch das Wasser. George musste handeln und zwar schnell. Mit einer letzten heftigen Bewegung errichtete er ein schützendes Feld um seinen Körper. Kafai musste los lassen. Zwar versuchte George wieder aufzutauchen aber Kafai war eindeutig schneller. Dann zischte etwas durchs Wasser und schnitt dem Fischmensch den Weg ab. Es war eine Harpune.
George erreichte laut hechelnd die Oberfläche und kroch an Land. Kafai tauchte auf und entdeckte den Schützen am Wasserrand. Es war Sebastian, der den Fischmensch finster angrinste. Kafai kletterte wieder aus dem Wasser und stellte sich gelassen vor dem Lieutenant auf:
„Ich kann auch gerne an Land weiter kämpfen!“
Der Soldat legte die Kanone, mit der er den Pfeil abgeschossen hatte, bei Seite:
„George hat keine Kraft mehr! Ich kämpfe weiter!“
Es verstrichen einige Sekunden, als Kafai wieder vorpreschte um dem Lieutenant mit den Seitenflossen zu köpfen. Sebastian rang sich ein müdes Zischen ab und zog etwas aus seinem Gürtel. Die kleine, graue Kugel machte ein lautes Puff und verwandelte sich in ein Netz. Selbstverständlich wäre das zu leicht gewesen, also zerhackte Kafai das Netz mit seiner Flosse. Mit viel Schwung rammte er dem Soldaten den Ellenbogen an die Kehle. Sebastian flog etwas keuchend zurück, dann griff er an seine Brusttasche, während der Fischmensch zum nächsten Schlag ausholte:
„So nicht, Fischauge!“
Er ließ eine weitere Kapsel auf den Boden fallen und trat weiter zurück. Kafai reagierte nicht darauf, was sich als fataler Fehler herausstellte. Die Kapsel explodierte und verursachte eine klebrige Fläche, an der Kafai jetzt fest hing:
„Was ist das? Das Zeug klebt ja wie Teufel!“
Er konnte sich nicht rühren und Sebastian ging mit einem Grinsen näher an den Verbrecher heran:
„Das ist ein besonderer Kleber, den die Organika benutzen, um ihre verglaste Stadt zu reparieren. Das Zeug hält den stärksten Wetterbedingungen stand. Wir hatten eure Steckbriefe. So war es mir möglich mich optimal auf dich vorzubereiten! Und jetzt ein Abschiedsgeschenk…“
Ein letzter Griff an den Gürtel und Kafai geriet wild fuchtelnd in Panik. Sebastian zog eine Granate hervor:
„Jetzt gibt es Fischstäbchen!“
Er zog den Stift heraus und kullerte die Bombe zu Kafai herüber, der dem Objekt hilflos ausgeliefert war. Die Granate detonierte und alles was blieb war ein Knall, fliegender Dreck und ein verkohlter Fischkörper.
Jetzt hob Sebastian drohend den Finger:
„So und jetzt zu dir, Kleinkind!“
Er hob seinen Blaster und feuerte. Der Versuch endete in einem Desaster. Der Anführer der drei Teufel hatte sich zwar aufgerichtet aber der Schuss verschwand in einem Wall aus Tornados. Offenbar schien Patras nicht wirklich beeindruckt und bewegte nur leicht den Finger. Ein heftiger Wind kam auf und schleuderte Sebastian gegen die nächste Wand. Der Steckbrief hatte also nicht gelogen. Patras Fähigkeiten den Wind zu kontrollieren war mächtig. Der Soldat stand zwar wieder auf aber erneut warf ihn eine Böe gegen die Mauer, wo er dieses mal hängen blieb. Patras stieg von seiner Liegefläche und richtete weiter die Hand auf den Lieutenant:
„Ihr unterschätzt mich gewaltig! Wenn ich den Luftdruck noch etwas erhöhe, kann ich deine Knochen brechen! Was glaubt ihr, warum ich der Anführer der drei Teufel bin?“
Wie ein Hagel aus Felsbrocken wurde der Druck immer größer. Sebastian stieß ein Keuchen aus, als sich sein Brustkorb mit einem Knacken leicht nach Innen wölbte.
Patras stieß ein Lachen aus:
„Da dürften ein paar Rippen gebrochen sein!“
„Es reicht!“
Der kleine Verbrecher ließ von Sebastian ab und wand sich dem Sprecher zu. Es war Marco, der sich tapfer vor die anderen gestellt hatte:
„Jetzt löse ich meinen Kumpel ab und kämpfe!“
Patras wurde jetzt neugierig. Er hatte vom spektakulären Kampf mit Eden gehört und auch, dass Marco ihn schwer verletzen konnte. Dennoch gab es auch Gerücht über den Kraftverlust von Marco. Wenn dem so war, wäre er nie ein würdiger Gegner. Patras grinste und hob den Finger:
„Du darfst zu erst! Ich hoffe die Gerüchte stimmen und du kannst meine Sturmbarrikaden durchbrechen!“
„Wir werden sehen!“
Dem Archäologen wurde es jetzt doch etwas mulmig. Er wusste nicht, ob er seine Kräfte wieder zurück hatte, also ging alles auf gutes Glück. Er ballte knackend die Faust und rannte auf den Verbrecher im Kinderkörper zu. Es dauerte wirklich nicht lange und die Barrikaden bauten sich wieder auf. Der Wind blockierte die nahende Faust und Marco merkte nur, wie die Wucht der Attacke einfach verschluckt wurde. Der Sturm katapultierte ihn von Patras weg und schleuderte ihn zum Boden. Marco richtete sich etwas mürrisch wieder auf:
„Mist, das war wohl nichts!“
Der Verbrecher schien jetzt etwas enttäuscht:
„Die Gerüchte stimmen! Du hast deine Macht verloren. So bist du mir nicht gewachsen! Begabung ist einem angeboren. Man kommt mit seinem Schicksal zur Welt.“
Marco kannte diesen Satz sehr gut. Sein Bruder sagte das gleiche, als sie sich damals gestritten hatten. Es machte ihn wütend wieder diese Worte zu hören. Patras fuhr fort:
„Stell dich der Realität! Man bekommt Macht nicht durch Anstrengung, sondern durch sein Schicksal. Man kann versuchen ihm zu entkommen, in dem man es mit Technologie beeinflusst aber das ist nicht von Dauer! Sieh mich an! Eine fortschrittliche Technologie hat mich in einen Kinderkörper gesteckt…“
Marco wollte diese Sätze nicht schon wieder hören, also setzte er zu einem neuen Angriff an. Mit neuem Anlauf sauste er erneut auf Patras zu, doch wieder fing der Sturm den Angriff ab und schleuderte Marco durch die Luft. Wieder krachte er auf den harten Boden.
Dieses Mal startete Patras einen gekonnten Gegenangriff. Er entfachte einen kleinen Tornado, der Marco gegen die gleiche Wand wirbelte, wie Sebastian zu vor.
Erschöpft ging er zu Boden und sah, wie der Feind auf ihn zu trat:
„Jetzt kniest du vor einem unübertrefflichen Können und erkennst deine eigene Unfähigkeit. Akzeptiere deinen Untergang und sieh ein, dass ihr verloren habt. Weder du, noch deine Freunde, haben eine Chance!“
Seine Siegessicherheit verschwand, als Marco sich erneut zitternd aufsetzte. Der letzte Windstoß hatte ihn ziemlich verletzt. Seine Kappe war schon längst am Horizont davon geweht und zeigte jetzt seine kurzen Haare:
„Du bist doch angeblich so stark! Warum lässt du deine Lakaien dann zu erste kämpfen. Und noch was! Ich lasse mich von niemandem als Versager bezeichnen! Ich habe einen Bruder, der genau so redet wie du! Ich bete dafür ihn wieder zusehen, damit ich ihm das Gegenteil beweisen kann! Das gleiche gilt für dich!“
Marco schloss die Augen und begann sich zu konzentrieren. Seine Beine knickten leicht ein und er ging in die Hocke.
Patras wollte sich die Worte dieses Typen nicht bieten lassen. Er hatte zwar einen Kinderkörper aber gegen diesen Kerl würde er nie nachgeben. Noch einmal entfachte er einen Tornado, den er jetzt auf Marco zu schleuderte. Der Wind hatte genug Kraft um Marco in seine Bestandteile zu reißen. Marco riss hingegen seine Augen wieder auf und sprang bei Seite. Er ballte wieder die Faust und setzte einen Fuß vor den anderen. Mit großen Schritten stürmte er auf Patras zu. Dieser errichtete überrascht seine Sturmbarrikaden, doch anders als vorher rannte Marco in den Wind hinein, durchbrach ihn mit der linken Faust und holte erneut mit der Rechten aus:
„Kleine Info für dich! Meine Kraft ist zurück!“
Seine Freunde rissen die Augen auf und sahen nur noch, wie seine Faust in das Gesicht des Verbrechers krachte. Damit hatte Patras sicher nicht gerechnet und alle stellten sich nur noch die Frage: Wie hatte Marco es geschafft seine Fähigkeiten wieder zu aktivieren?
Der Wind, den Patras entfachen konnte, kam sofort zum erliegen und Stille hüllte den Platz vor dem Gebäude ein.
Der junge Gegner wirbelte vom Faustschlag benebelt durch die Luft und donnerte in eine Wand, die krachend über ihn zersprang.
George lehnte jetzt entkräftet an der Wand:
„Ach, du Schande! Auf der Wange des Typen wächst kein Gras mehr! Marco hat seine Kraft offenbar zurück!“
Era blickte erleichtert auf:
„Sieht so aus! Gut für uns! Eden wird sich sicher freuen!“
Sebastian atmete schwer und hielt sich den verletzten Brustkorb, während er wimmernd am Boden lag:
„Erinnert mich jetzt bitte nicht an diesen Antiker!“
Alle waren erfreut über diese Wendung aber so schnell war Patras dann nicht besiegt. In einem explosionsartigen Ausbruch an Sturm wirbelten die Trümmer der Wand davon und Patras trat aus der Staubwolke:
„Jetzt bin ich sauer! Du miese Ratte!“
Der Blonde fuhr sich über die Stoppelhaare:
„Ich finde das komisch! Warum beschimpft ihr Bösewichter die Guten immer als Nagetiere? Ratte ist so was von unkreativ! Ein Fretchen wäre doch lustig!“
Patras explodierte jetzt fast vor Zorn. Der Archäologe, der vorher nicht einmal wusste ob er kämpfen konnte, verspottete ihn und zeigte keine Furcht:
„Jetzt spuckst du große Töne aber mein Hurrikan wird dich…“
Weiter kam der Verbrecher nicht, weil Marco ihm in den Magen trat und er ohnmächtig zu Boden ging. Der Kampf um Galon war vorbei!

Später kehrte das Team nach Organika zurück. Zuvor hatten sie die Galonier befreit und beim Wiederaufbau geholfen. Die drei Teufel hatten sie durch das Stargate geschickt und auf einem Zera-Planeten abgeladen. Vermutlich würden die nicht so schnell wieder angreifen.
Das Team selber musste sich erst einmal erholen. Es gab noch eine Menge Freizeit nachzuholen.
Kaum hatten sie die Stadt betreten, musste erst einmal die Krankenstation belastet werden.
Sebastian musste einige Rippen gerichtet bekommen und Era brauchte Verbände an den Füßen. Sie war trotzdem erleichtert. Ihr Volk war wieder frei und sie durfte jeder Zeit zurückkehren. Sebastian wollte eigentlich nur noch schlafen, während George der Kantine einen Besuch abstattete. Marco fühlte sich endlich wieder gut. Zwar schwankten seine Energien noch aber im Groben waren seine Fähigkeiten wieder einsatzbereit. Wenn man es genau nahm, freute er sich auf den finalen Kampf mit Eden, denn endlich konnte er dem bösen Antiker endlich das Handwerk legen…

Ende
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