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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 16: Verschwommene Realitäten


Er lief schneller und sein Puls beschleunigte.
Um ihn herum gingen die Lichter aus. Die Stadt wurde verdunkelt, um so seine wahre stärke zu verbergen. Marco sah sich nervös um und hoffte nicht irgendwo gegen zu laufen. Das Adrenalin stieg ihm in den Kopf. Irgendwie war es komisch…
Er fühlte sich fehl am Platz. Im nächsten Moment gab es einen grellen Lichtblitz von draußen. Es waren die Leuchtkugeln, mit denen die Soldaten die Feinde ins Visier nahmen. Das Licht verschwand wieder, dann erklangen die Schusssalven der Railguns. Das kreischen der feindlichen Schiffe verteilte sich über die ganze Stadt.
Wieder lief Marco schneller. Er wollte den Kontrollraum rechtzeitig erreichen. Er bog gerade um die nächste Ecke, da traf ihn ein blauer Blitz und er ging zu Boden.
Danach erschien eines dieser Wesen. Es funkelte den Archäologen mit den kalten Augen an und fletschte die Zähne. Die blasse Haut hatte einen leicht grünen Schimmer und ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Das Ding betrachtete seine Beute und der Hunger quoll ihm aus den Augen. Es hatte Hunger, großen Hunger…
Mit einer schnellen Bewegung riss es das Shirt des Jungen auseinander und hob die Hand.
Marco fühlte sich eigenartig. Er hatte das Gefühl, als hätte die Waffe des Gegners versagt. Er konnte sich bewegen und diesen Umstand würde er sich zu nutze machen. Seine Hand schnellte hoch, packte das Monster bei der Kehle und schleuderte es gegen die Wand. Das Monster richtete sich verächtlich fauchend auf. Marco war in der Zeit wieder aufgesprungen und zog seine 9-Milimeter. Das Wesen schien noch immer etwas durch den Wind zu sein aber Marco war das egal. Er entleerte das ganze Magazin, dann wechselte er es aus und feuerte erneut.
Der Feind zuckte ein paar Mal zusammen, dann ging es mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Der Blonde stieß ein erleichtertes Seufzen aus, dann lud er nach und steckte die Waffe in den Holster zurück. Er musste die Kreatur hinter sich lassen und zum Kontrollraum.
Die verlorene Stadt durfte einfach nicht in die Hände der Wraith fallen…
Wieder hatte er dieses Gefühl, dass hier was nicht stimmte. Es hing über ihm, wie das Schicksal und doch konnte er es sich nicht erklären. Was stimmte hier nicht?

George war angespannt, als das Schiff seine Triebwerke anwarf. So hatte er sich das alles nie vorgestellt. Warum setzte man ihn während einer großen Schlacht ein. Er hatte seine Ausbildungszeit als Techniker gerade abgeschlossen und schon zwang man ihn an Bord.
Völlig aufgewühlt lief George jetzt im Maschinenraum auf und ab.
Einem seiner Mitarbeiter ging das auf die Nerven:
„Hey, Junge! Ganz ruhig! Wir schaffen das schon!“
„Was schaffen? Den Kampf mit einer übermächtigen Flotte von Feinden?“
„Beruhig dich! Wir müssen SG-1 nur mehr Zeit verschaffen!“
George war davon gar nicht beruhigt. Zugegeben, SG-1 schaffte immer das Unmögliche aber heute sah das anders aus. Es war unmöglich lange gegen eine feindliche Flotte zu bestehen, die erstens in der Überzahl war und zweitens bessere Technologie besaß.
Wieder fragte er sich, warum gerade er mit sollte. Durch ein Fenster konnte er sehen, wie sich die Prometheus vom Boden erhob und davon flog:
„Wo geht die Reise eigentlich hin?“
Der andere Techniker dachte kurz nach, dann senkte er den Kopf wieder:
„Ich glaube nach Antarktika! SG-1 soll die verlorene Stadt gefunden haben. Wir sollen ihnen Rückendeckung geben.“
Etwas entmutigt ließ sich George auf einen Sitz fallen:
„Wir gegen Anubis! Das ist doch Wahnsinn…“
Ein komisches Gefühl kroch durch seinen Magen und verursachte ein Grummeln:
„Komisch mir kommt das alles so seltsam vor…!“

Vor einer Stunde musste er schon einmal diese Folter ertragen und das nur, weil er keine gute Arbeit geleistet hatte. Völlig geschwächt lag Sebastian in seinem Quartier und betete nicht noch mehr Strafe zu bekommen. Da trat ein Jaffa an seine Tür:
„Unser Gebieter wünscht dich zu sehen!“
Etwas genervt rutschte Sebastian zur Bettkante:
„Ich komme!“
Nun folgte er dem Jaffa über die Gänge, bis sie letztendlich die Brücke erreichten.
Sebastian trat vor den Thron des Anführers und kniete nieder:
„Mein Gebieter?“
Der Mann in den schwarzen Gewändern sah finster zu Sebastian hinab. Seine Stimme klang verzerrt und doch konnte man kein Gesicht unter dem Kape erkennen:
„Ich gebe dir noch eine Chance die Ehre deines Gottes wieder herzustellen. Reise mit mir und der Flotte nach Dakara! Wir erobern den Tempel zurück.“
Sebastian verneigte sich vor seinem Gott, dann ging er erhobenen Hauptes zum Truppenbereich. Es war ihm seltsam unangenehm die Befehle des Gottes Anubis durchzuführen. Es kam ihm falsch vor und doch tat er es. Was war mit ihm los?

Genau sechs Stunden zuvor…
Mit einem Flutsch landete das Team auf der anderen Seite des Ereignishorizontes. Marco hob den Scanner:
„Keine besonderen Energiesignaturen. Komisch. Sicher, dass von hier der Notruf kam?“
Sebastian sah sich ernst um, dann stieß er ein Ächzen aus:
„Wer hat denn diesen blöden Notruf empfangen?“
Alle schüttelten nur den Kopf, bevor ein lautes „typisch Organika“ erklang. Das Sternentor stand auf einer Plattform in mitten eines Canyon. Die Felswände erstrahlten in rotem Gestein und zeigten mehrere Gesteinsschichten. Von der Plattform führte eine Treppe in die Schlucht hinunter. Das Team schwieg. Noch immer herrschte Stille zwischen den Mitgliedern. Besonders heftige Spannung bestand zwischen Marco und Sebastian. George und Era versuchten sich so weit wie möglich raus zu halten aber so bald ein falsches Wort fiel, konnte die Diskussion von neuem losbrechen. Nach etwa fünf Minuten erreichten sie den Boden des Canyon, wo sie sich interessiert umsahen. Noch einmal checkte Marco die Anzeige:
„Ich empfange nichts! Das muss n dummer Scherz gewesen sein…“
Era runzelte die Stirn:
„Ein Stargate-Klingelstreich?“
„Offenbar. Hier gibt es weder Energie, noch Architektur. Lebenszeichen sehr gering…“
Sie gingen noch ein Stück, dann kehrten sie enttäuscht um. Hier war niemand in Not. Etwas bedeppert kehrte die Gruppe zum Sternentor zurück. Marco positionierte sich vor dem DHD und betätigte die erste Taste, da öffnete sich eine Luke in der Felswand. Alle erschraken aber sie waren zu langsam. Aus der Öffnung klappte ein automatisches Geschütz und schoss mit einer lila Energiewelle. Alle Teammitglieder verloren sofort das Bewusstsein und gingen zu Boden.
Jetzt kam eine Gestalt hinter einem Felsen hervor. Die metallenen Körperteile glänzten im Sonnenlicht und das Wesen neigte sich zu seinen Opfern herunter. Es nahm die drei Jungs mit den kalten Augen ins Visier, dann packte es sie und schliff sie mit. Nur Era blieb einfach liegen, wo sie war.

Als Era die Augen wieder auftat war sie verwirrt und fasste sich an den Kopf. Sie war unverletzt. Die Waffe hatte sie nur betäubt. Nun schaute sie sich panisch um. Wo waren die anderen abgeblieben? Ein kleines Objekt fiel ihr ins Blickfeld. Es war der Scanner, den Marco dabei gehabt hatte. Sie erinnerte sich an die schemenhafte Gestalt, die plötzlich aus ihrem Versteck kam. Es war ein Zera gewesen…
„Mist! Wir sind die Falle getappt aber wieso hat er mich einfach liegen lassen?“
Sie konnte es nicht verstehen, zu Mal die Zera nie als einzelne Personen auftraten. Immer nur in Begleitung einer Cyborghorde. Außerdem war Eden doch sonst immer allgegenwärtig, besonders, wenn es um das Team ging.
Sie sah sich noch einmal um, dann beschloss sie sich auf die Suche zu begeben.

Endlich erreichte Marco den Gateraum. Zahlreiche Soldaten stürmten an ihm vorbei. Er betrat den großen Raum, dann schritt er schnell die Treppen zum Kontrollraum hinauf. Dort saß Radek Zelenka und betrachtete panisch den Monitor, auf dem Hunderte Punkte ihr Bahnen zogen. Marco gesellt sich zu ihm:
„Dr. Zelenka?“
„Marco? Was machst du noch hier? Solltest du nicht mit evakuiert werden?“
Der Blonde sah sich skeptisch um:
„Ich glaube schon aber… Irgendwas ist komisch!“
Ein Knall erklang und eine Vibration ging durch Atlantis:
„Was war das?“
Zelenka rückte seine Brille zu Recht, dann sah er gebannt auf das Display:
„Die Wraith setzen zu Kamikazeflügen an. Wir haben die Primärsysteme verloren…“
Marco verstand sofort was das bedeutete. Atlantis konnte nicht mal mehr eine Klospülung betätigen. Mit entsetztem Gesicht drehte er sich ab. Der Tscheche rief ihm nach:
„Was hast du vor?“
„Ich werde den Stromkreis wieder her richten!“
„Aber die Gänge sind voller Wraith!“
„Das Risiko muss ich eingehen!“
Er war von sich selbst irritiert. Marco war nie so tapfer gewesen aber in seinem Hinterkopf hatte er das Gefühl, schon einiges erlebt zu haben. Wieder suchte er einen Weg durch die wirren Gänge der verlorenen Stadt.

George wurde nervöser, als plötzlich die Stimme von General Hammond durch das Schiff hallte:
„Hier spricht General Hammond. Wir kommen gleich in das Kampfgebiet. Wir werden alles tun, um Anubis Streitkräfte lange genug aufzuhalten. Vielleicht überleben wir diese Schlacht nicht aber trotzdem müssen wir alles unternehmen.
Nur dann hat die Erde eine Chance. Möge Gott uns schützen!“
Jetzt war es endgültig mit der inneren Ruhe bei George vorbei:
„Soll das ein Witz sein? Der jenige, der mich für diese Selbstmordaktion hier rein gesteckt hat kriegt einen Arschtritt!“
Bei einem Blick aus dem Fenster wurde ihm kühl. Sie überflogen dicke Eisschollen und die schneebedeckte Masse von Antarktika. Aus den einzelnen Jägerbuchten starteten die F-302, um den Todesgleitern der Goa`uld zu Leibe zu rücken. Wieder fielen Georges Mundwinkel ins Bodenlose:
„Das wird nicht leicht! Aber wieso kommt mir das hier so komisch vor…?“

Die Hatacs verließen den Hyperraum und flogen auf die Verteidigungsanlagen der Jaffa zu. Mit einem Trick hatte es Anubis geschafft sämtliche Schiffe der Jaffa zu einem anderen Planeten zu lotsen. Dakara war ein leichtes Ziel.
Sebastian lief aufgewühlt auf der Brücke hin und her, als sich die Türen öffneten und Anubis persönlich erschien:
„Mein Plan ist gelungen. Diese dummen Jaffa haben tatsächlich den Schwindel geglaubt. Da siehst du es, ich bin ein Gott…“
Sebastian neigte den Kopf, dann zupfte er an seine Ausrüstung:
„Total unpraktisch diese Rüstung. Ich mochte die Westen lieber. Da konnte man wenigstens Funkgeräte dran befestigen…“
Jetzt zuckte er zusammen. Was hatte er da gerade von sich gegeben? Und was für Westen meinte er? Nun betete er nur, nicht von seinem Gebieter gefoltert zu werden.
Anubis schien sich für das Gerede herzlich wenig zu interessieren und stauchte eine Zofe zusammen. Sebastian atmete erleichtert durch:
„Was zur Hölle ist nur mit mir los?“

Era suchte einen Weg durch die kantigen Felsen des Canyons. Es war ungewohnt, alleine so was zu machen aber sie hielt sich wacker. Was auch immer der Zera vorhatte, es war nicht gut. Tatsächlich fand sie eine merkwürdige Felswand. Sie sah anders aus, als alle anderen. Irgendwie manipuliert. Sie ging näher heran, als wieder Selbstschussanlagen aus der Wand sprangen. Sie eröffneten das Feuer und Era rettete sich hinter einen Stein:
„Ich muss nahe dran sein. Diese Dinger schießen scharf!“
Sie nahm einen Stein und schleuderte ihn in die andere Richtung. Die Anlagen schossen auf diese Stelle und Era konnte daran vorbei huschen.

Obwohl Marco seit einer Viertelstunde durch die Gänge lief, fühlte er keine Erschöpfung. Sein Körper war ungewöhnlich belastbar. Dann kam er zum dritten Mal an der gleichen Treppe vorbei. Er blieb irritiert stehen und holte kurz Luft:
„Was soll das denn? Ich will zur Stromversorgung! Wieso verlaufe ich mich hier?“
Es war unbegreiflich. Er war seit einem Jahr auf Atlantis und doch verlief er sich, als wäre er das erste Mal hier.
Kaum hatte er seinen Gedanken zu Ende geführt, da kam ein Wraith um die Ecke. Wieder zog Marco seine 9-Milimeter aber der Wraith schlug sie ihm einfach aus der Hand. Dann packte er den Jungen bei der Kehle und rammte ihm die Hand in die Brust. Er saugte an Marcos Energie.
Er saugte, und saugte, und saugte…
Irgendwie bemerkte Marco gar keinen Unterschied. Einfach alles kam ihm komisch vor. Sein eigenes Verhalten war seltsam, denn er reagierte wesentlich schneller. Wie aus einem Reflex hob er das Bein, trat dem Wraith ins Genick, während er das Vieh mit dem linken Bein zu Boden trat. Dann landete er sanft auf den Füßen:
„Was war das? Wo habe ich so kämpfen gelernt…?“
Wie im Schnelldurchlauf flogen Bilder durch seinen Kopf. Es sah einen Mann an Bord eines Schiffes.
Der Mann feuerte mit einem Blitz auf ihn. Marco hatte ihn bekämpft.
Er schüttelte erneut irritiert den Kopf:
„Was geht hier ab?“

Sofort rüttelten alle Wände und George klammerte sich an eine Rohrleitung. Das Donnern und Krachen an der Außenhülle gefiel ihm gar nicht. Die Alkesh ließen alles an Bomben auf die Prometheus fallen, was sie besaßen. Die F-302 waren den Todesgleitern weit überlegen aber zum Sieg würde das auch nicht reichen.
George sah erneut aus dem Fenster und sah den Späher unter der Prometheus, der sich mit den Ringtransportern ein Loch ins Eis bohrte. Nur knapp am Fenster huschte ein Todesgleiter vorbei und George sprang davon ab.
„Scheiße! Ein paar Jumper und die dämlichen Todesgleiter wären hinfällig!“
Er stockte kurz, dann dachte er nach:
„Was zur Hölle ist ein Jumper? Und warum habe ich das verlangen aus einem Toaster eine Bombe zu bauen…?“

Sebastian sah, wie die Flotte auf dem Planeten landete. Er musste schlucken. Unten auf dem Boden kämpften die letzten Jaffa gegen die Kull-Krieger. Die Supersoldaten waren den Jaffa weit überlegen und dominierten das Kampffeld. In Sebastian stieg der Drang sie aufzuhalten. Warum interessierte er sich für das lächerliche Leben der Jaffa, wo er doch der Diener von Anubis persönlich war. Das Gefühl wuchs und wuchs, bis er sich dazu durchrang einzugreifen. Warum wusste er nicht aber es war das Richtige. Er hob seine Stabwaffe und setzt zum Schuss an. Mit einem Lichtblitz ging der Pilot des Hatac zu Boden, eine Brandverletzung im Rücken. Anubis erhob sich von seinem Sitz:
„Was tust du da?! Du hast zu gehorchen!“
Sebastian schenkte dem Goa`uld ein kühles Lächeln:
„Ich weiß nicht, was hier vor geht aber eigentlich sollte ich Zera durch die Zerberus-Galaxie jagen und Eden aufhalten!“
Er stürmte an das Kontrollpult und übernahm die Kontrolle über das Schiff. Leider reichte die Zeit nicht wirklich aus, denn der Blitz einer Zat ließ ihn augenblicklich zusammenzucken. Zwei Jaffa packten ihn bei der Schulter und führten ihn vor Anubis, welcher sich drohend hinunter beugte.

Era hatte sich durch eine Luke in das Belüftungssystem der Basis geschlichen. Tatsächlich befand sich hinter den Wänden des Canyon eine Zentrale. Nun verließ sie den Schacht und betrat einen kleinen Korridor. Es kam ihr sofort komisch vor. Nicht ein Cyborg streifte durch die verzweigten Gänge. Sie runzelte die Stirn, dann schlich sie weiter. Sie musste ihre Freunde schnellstens finden.
Sie hatte eine wage Idee, was der Grund war. Vielleicht ein verstoßener Zera, der keinen Respekt mehr bei den anderen hatte. Nach Edens Machtübernahme hatte sich das Gleichgewicht unter den Zera stark verzogen, besonders wo Bojak tot war.
Jeder Gang sah gleich aus und die Chance den richtigen Weg auf Anhieb zu finden war schwer. Sie neigte leicht den Kopf und strich sich durch das braune Haar. Dabei stieß sie ein Fluchen aus, bevor sie in den nächsten Lüftungsschacht kletterte. Auf weitere Selbstschussanlagen wollte sie nämlich nicht treffen.

Die letzte Drohne zerstörte den letzten Dart. Atlantis war fürs erste gerettet aber die Wraith würden wieder kommen und Schäden musste die Stadt auch genug hinnehmen.
Mittlerweile trat Marco das dritte Mal fluchend in den Gateraum:
„Das darf doch nicht wahr sein! Wieso verlaufe ich mich dauernd?“
Abgesehen von zehn verprügelten Wraith hatte er nichts erreicht. Vermutlich war er nicht mal in der Nähe der Stromversorgung. Jetzt kam Zelenka die Treppe vom Kontrollraum herunter:
„Was war los?“
„Ich konnte die Stromversorgung nicht finden! Ich weiß auch nicht, was das soll…“
Der Tscheche runzelte die Stirn und schien etwas verwirrt von diesem Ausspruch. Marco war jetzt seit Anbeginn der Expedition auf Atlantis. Als direkter Assistent von McKay sollte er wissen, wo die Stromversorgung war. Sogar reparieren sollte er sie können.
Marco hingegen kratzte sich irritiert am Kopf und entdeckte Elizabeth Weir, die von draußen wieder rein trat. Dann erklang die Stimme von McKay persönlich:
„Das war`s keine Drohnen mehr!“
Weir nahm den Astrophysiker bedrückt ins Blickfeld:
„Gut, Rodney! Überprüfen sie die Stadt nach weiteren Schäden und bringen sie unsere Systeme wieder online. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Wraith wieder angreifen.“
Alle nickten, als auch Major Sheppard in den Gateraum trat:
„Ich habe unterwegs verprügelte Wraith gefunden. Wer legt sich freiwillig mit denen im Nahkampf an?“
Marco hob bedrückt den Arm und erntete erstaunte Blicke. Besonders McKay legte sein Gesicht in Falten, bevor er seine Arme ungläubig verschränkte:
„Natürlich… Du kannst nicht mal ein paar Laptops weg tragen! Wie willst du das gemacht haben?“
Marco sah seinen Chef etwas irritiert an:
„Ich weiß fast genau so viel wie sie, McKay! Irgendwas stimmt hier nicht und ich werde herausfinden was! Ich sollte gar nicht hier sein!“
„Genau! Du solltest mit evakuiert werden!“, brach es aus dem Kanadier heraus.
Jetzt kamen ihm wieder diese Gefühle hoch. Seine Erinnerungen an bestimmte Situationen ließen seinen Blick erneut durch das Gaterium schweifen:
„Ich wollte immer hier her aber ich konnte nicht, weil… Das hier kann nicht real sein. Ich war nie auf Atlantis und die Belagerung war auch vorbei. Der Stadt wurde mit Hilfe des ZPMs getarnt.“
Er wischte sich über die verschwitzte Stirn, dann sah er noch mal in die Runde. Major Sheppard, Dr. McKay und Dr. Weir starrten ihn weiter irritiert an aber der Blonde ließ sich nicht mehr täuschen:
„Ich gehöre in die Realität, wo der Antiker Eden einen Planeten nach dem anderen zerstückelt. Dem schulde ich noch einen Faustschlag!“
Alles um ihn herum wurde in Nebel getaucht, verschwand vor seinem Auge und auch die Stimmen der Menschen verstummten.

George hatte sich mittlerweile verängstigt in die Ecke verkrochen. Die Schäden, die das Schiff mittlerweile hatte, konnte nicht einmal er mehr beheben. Die anderen Techniker rannten panisch von einem Stromkabel zum nächsten. Die Prometheus würde dem Feind nicht mehr lange standhalten. Georges Gesicht wurde finsterer, als ihm wieder etwas in den Sinn kam:
„Die Drohnenwaffe der Antiker wird kurzen Prozess aus den Schiffen von Anubis machen aber woher weiß ich das?“
Er sah sich verwirrt um, dann stand er wieder auf. Sein Gehirn machte Purzelbäume. Eigentlich war es kein Wunder, dass George alles im Voraus wusste. Das alles war jetzt über ein Jahr her. Die Erinnerungen kehrten wieder und verdrängten die Gedanken an eine Vergangenheit, die es nicht gab:
„Jemand will mich verarschen! Die Schlacht war vor über einem Jahr. Anubis ist weg und die Ori sind die neuste Bedrohung!“
Ein Techniker starrte den völlig munteren George ungläubig an:
„Was redest du für wirres Zeug? Hast du eine Panikattacke?“
George schüttelte den Kopf und ging zur Tür:
„Nein, so klar war ich lange nicht mehr!“
Alles kam wieder hoch. Die Bilder der Vergangenheit übermannten alle Gedanken, die ihm offenbar eingepflanzt wurden. Er sah einen heftigen Strudel, der ihn durch das Stargate zog und in eine andere Galaxie warf. Danach fielen ihm die zahlreichen Kämpfe mit dem Antiker Eden wieder ein. Alles war klar vor ihm und auch die neuste und überwältigenste Erinnerung. Da war dieses Repositorium, welches ihm einen kleinen Teil des Antiker-Wissens einscannte.
Die illusionäre Welt um ihn herum begann zu splittern. Sie war nichts mehr wert, denn er hatte die Wahrheit erkannt.
Mit einem letzten Knall zersprang diese Welt wie ein Spiegel…

Sebastian kniete jetzt vor Anubis nieder. Der System-Lord musterte den Verräter und hob die Hand. Sein Handgerät war bereit zum Einsatz.
Doch Sebastian fühlte sich eigenartig. Er war topfit und sein Körper fühlt sich eigenartig stark an. Irgendetwas brachte ihn zu der Annahme, dass er die Jaffa, die ihn am Boden hielten, haushoch überlegen war. Mit einem Satz stieß er hoch und packte beide Wachen am Kopf. Diese donnerte er sie mit aller Macht zusammen, so dass die Jaffa benommen zu Boden gingen. Anubis wich nur leicht zurück, doch dann geschah etwas Unerwartetes. Sebastians Augen glühten auf und er hatte eine merkwürdige verzerrte Stimme:
„Hier ist das Spiel vorbei, du Blindschleiche!“
Anubis war doch etwas überfordert. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Primus auch ein Goa`uld war. Sebastian hingegen starrte Anubis verachtend an:
„Du bist kein Gott, sondern nur ein billiger Abklatsch!“
Anubis hatte genug erlebt und hob die Hand mit dem Handgerät, damit er Sebastian gegen die nächste Wand schleudern konnte. Der Junge ahnte diese Attacke voraus und rollte sich zur Seite. Die Schockwelle, die das Handgerät jetzt ausstieß, zerschmetterte das Kontrollpult des Hatac und verpuffte dann im Nichts.
Sebastian hingegen hatte sich eine Zat vom Boden gegriffen und zielte auf den falschen Gott. Ein blauer Blitz zuckte aus der Waffe und Anubis heulte verzerrt auf. Danach ging der menschliche Körper zu Boden und ein schwarzer Nebel stieg aus ihm empor.
Der Angreifer hatte schon gehört, dass Anubis in echt ein halb aufgestiegenes Wesen war und betrachtete nur diese nebelhafte Gestalt, wie sie davon huschte. Kaum war der Goa`uld verschwunden trug der junge Mann wieder seine SG-Uniform und die Armeeweste.
Die Brücke des Hatac zerfiel ganz allmählich in seine Einzelteile und der Lieutenant warf einen letzten Blick auf Anubis letzten Wirt. Er sehnte sich bereits nach der wahren Welt…

Era war genervt. Dieser Schacht war wesentlich länger und schmaler als der erste. Wütend donnerte sie mit der Faust gegen die Wand. Das war in diesem Moment vielleicht ein Fehler, denn der Schacht verkraftete den Schlag nicht und gab mit einem lauten Knartschen nach.
Der Boden unter ihr verformte sich und Era stürzte mit einem Aufkreischen zu Boden. Unter ihr war ein Labor. Mit alle Wucht landeten die Trümmer mitten im Raum, während sie sich um Era verteilten. Die Galonierin lag jetzt in einem Kreis aus Blech und Metall.
Völlig benebelt richtete sie sich auf, um die Umgebung zu untersuchen.
Es war ein großes Labor, mit zahlreichen Computerkonsolen. Genau vor ihr standen drei Glaskapseln, in denen drei Körper lagen. Bei genauerem Hinsehen zuckte sie zusammen:
„Oh, mein Gott! Das sind die Jungs!“
Tatsächlich. Genau vor ihren Augen lagen Marco, Sebastian und George.
Sie wollte gerade zum Computer gehen, da stand eine metallische Gestalt vor ihr. Es war ein Zera, der sich bedrohlich vor ihr aufplusterte.
Er holte aus und verpasste ihr einen heftigen Hieb, wodurch sie am Boden landete:
„Wen haben wir den da? Du hättest verschwinden sollen, Mädchen!“
Era versuchte sich wieder aufzurichten. Sie merkte, dass der Zera offenbar etwas älter war, denn neben seiner kratzigen Stimme wies sein Körper zahlreiche Roststellen auf:
„Was willst du von meinen Freunden?“
Der Zera musste kichern:
„Nach allem, was ich gehört habe, sind die drei aus einer anderen Galaxie. Es gibt viele Gerüchte, wie ihr Eden immer wieder auf die Nerven fallt…“
Era verstand nicht worauf der Kerl hinaus wollte.
Der Zera musste nicht um eine Erklärung gebeten werden. Er erzählte dem Mädchen alles ganz von alleine:
„Ich versuche diesen Antiker wieder vom Thron zu stoßen, damit die Zera wieder zu dem werden, was sie waren. Dafür versetze ich die Jungs in ihre Vergangenheit.“
Era richtete ihren Blick auf einen Bildschirm, wo mit einem Splitscreen alle drei Gedanken aufgezeichnet wurden:
„Du bist echt nicht ganz helle! Ich war nicht dabei aber laut Marcos Erzählungen haben die drei nur die Berichte gelesen. Nur George war wirklich auf Antarktika, als das geschah…“
Der Zera funkelte sie wütend an:
„Davon verstehst du nichts! Sobald Edens Flotte Organika erreicht ist alles aus!“
Sie stutzte:
„Was?! Edens Flotte ist auf den Weg nach Organika?“
„Er hat die Nase voll von euch! Er will es endgültig beenden. Organika ist die einzige Hürde auf seinem Weg!“
Der Zera wollte gerade eine Waffe ziehen, um das Mädchen zum Schweigen zu bringen, da riss eine unbekannte Macht ihm die Waffe aus der Hand. Der Blaster schwebte durch den Raum und flog zu den Kapseln, in denen die Jungs lagen. Eine Kapsel war offen und leer. Vor ihr stand George und fing die Waffe auf:
„Langsam kann ich mit den super coolen Specialmoves der Antiker umgehen!“
Era strahlte über beide Ohren und der Zera drehte sich wütend um:
„Wie hast du es geschafft…?“
„Ich habe diesen Alptraum über Antarktika schon mal erlebt und ich weiß, wie es endet. Noch mal zu sehen, wie die Drohnen Anubis Flotte zerstückeln, muss nicht sein!“
Er zwinkerte seiner Teamkameradin zu.
Kaum hatte er diesen Satz beendet, da öffnete sich eine weitere Kapsel und Marco erhob sich aus dem Schlaf. Völlig müde stieß er ein Gähnen aus, dann kratzte er sich den Kopf:
„Was für ein dämlicher Traum! Sich auf Atlantis zu verlaufen…“
George und Era mussten fast lachen, als sie den Archäologen sahen, dessen Haare jetzt zerzaust zu Berge standen. Marco schien etwas verwirrt, dann kletterte er ganz aus dem Gefäß:
„Ich frage ja nur ungern aber was war das jetzt schon wieder?“
Der Zera verlor jetzt langsam die Beherrschung. Konnte es wirklich sein, dass diese Menschen die Macht seiner Maschine widerstanden? Schockiert musste er mir ansehen, wie sich die letzte Kapsel öffnete und Sebastian heraus trat:
„Das wäre ne coole Umsetzung für Videospiele! Ernsthaft!“
Alle waren wieder frei und der Zera ließ seine Schultern sinken. Er war den vier niemals gewachsen. Er war einfach schon zu alt, also ließ er die vier Teammitglieder ziehen…

Tatsächlich machte ihnen der Zera keine Schwierigkeiten. Sie konnten ohne Bedenken das Stargate durchqueren und nach Organika zurückkehren. In der folgenden Nacht konnte Era nicht schlafen. Sie hatte Zaiku und den anderen von der Flotte berichtet, die angeblich auf den Planeten zu flog. Sie fühlte sich noch immer unwohl wegen des Streites von Sebastian und Marco.
Nach einer weiteren halben Stunde raffte sie sich auf und verließ ihr Quartier. Vielleicht würde ein Glas Milch beim Schlafen helfen. Sie suchte ihren Weg durch die leeren Gänge der Stadt und betrat die Kantine. In diesem gigantischen Speisesaal aßen viele Organika. Selbstverständlich herrschte hier nachts fast gar kein Betrieb. Sie entdeckte nur zwei Organika an einem der vorderen Tische. Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem hinteren Tisch geweckt. Dort saß Marco und starrte auf einen Laptop. Vorsichtig näherte sie sich:
„Kannst du auch nicht schlafen…?“
Marco erschrak nur sehr leicht aber schien sich nicht wirklich darüber aufzuregen. Er deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite:
„Nein, ich denke immer an Eden. Mir will keine Lösung einfallen. Er muss ein besonderes Geheimnis haben… Zu schade, dass Jophiel uns nicht verraten konnte, was es mit ihm auf sich hat. Außerdem…“
Er schwieg einen Augenblick bedrückt, dann sah er wieder auf die Antiker-Symbole auf dem Schirm:
„Was ist wenn meine Kräfte nicht zurückkommen? Ich glaube Sebastian hatte Recht! Ich bin zu nichts zu gebrauchen. Obwohl ich wach bin hat sich unsere Situation nicht gebessert. George besitzt auch das Antiker-Wissen, was mich auch wieder überflüssig macht…“
Era sah ihn mitfühlend an:
„Du bist nicht überflüssig. Er hat zwar das Wissen aber ihm fehlt das Verständnis. Ich wette deine Kräfte sind rechtzeitig wieder da…“
Sie versuchte so hoffnungsvoll wie nur möglich zu klingen aber Marco war zu deprimiert, als dass er einfach so bessere Laune bekam:
„Als wir in diesen Träumen waren… Ich war auf Atlantis während der Belagerung. Ich wollte seit ich davon erfahren habe nach Atlantis aber ich konnte nicht…“
„Wieso nicht?“
Marco senkte den Kopf noch weiter:
„Ich habe da eine Familienkrise! Ich werde nicht nach Atlantis gehen aber der Drang ist doch sehr groß. Ich könnte dort so viel lernen…“
Beide schwiegen einen Moment, dann lehnte sich Era sanft an Marcos Schulter.

Ende
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