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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 15: Verstoßen


Sie war traurig aber wieso?
Alles war gut und ihre Freunde konnten Heim kehren. Sie würden sicherlich zurückkommen und Verstärkung mitbringen, um Eden ein für alle Mal unschädlich zu machen. Dennoch konnte sie sich nicht freuen. Es war trotz allem ein Abschied.
Betroffen wandelte sie durch die Gänge der Stadt, suchte einen Weg sich von der Abreise der anderen abzulenken. Es machte Era etwas wütend, das die anderen gehen wollten und das nach allem, was sie gemeinsam erlebt hatten. Andererseits freute sie sich für Marco und die anderen, schließlich hatten sie ihr zu Hause seit Monaten nicht gesehen.
Monate…
So lange waren sie schon hier und so vieles hatte sich nach ihrer Ankunft geändert.
Sie erinnerte sich an diesen Tag, als wäre es gestern gewesen. Sie hatte vor gehabt Galon von den Zera zu befreien und ein letztes Attentat auf Zill zu verüben. Das ging aber gründlich schief. Es war ein Segen, dass die Erdenjungs genau da auftauchten.
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. Sie kamen schnell näher und Era drehte sich neugierig um.
Es war George, der mit hohem Tempo auf die Galonierin zugelaufen kam:
„Era! Marco hat es geschafft! Das ZPM ist am Gate angeschlossen! Wir können nach Hause!“
Die Freude des Technikers war nicht zu übersehen.
Er packte das Mädchen bei der Hand und brachte sie zum Ausgang, wo Sebastian bereits wartete:
„Da seit ihr ja… Marco will anfangen!“
Marco kam jetzt aus dem Kontrollraum dazu und wartete ungeduldig auf den Wahlvorgang:
„Es müsste klappen! Das ZPM ist voll einsatzbereit!“
Man merkte den Jungs an, dass sie angespannt aber auch glücklich waren. Sie hatten alle ein Leben jenseits des Sternentors, in einer anderen Galaxie. Wieder musste Era eine Träne verkneifen. Vor den Machos zu weinen war garantiert nicht ihr Ziel. Marco sah begeistert zu ihr rüber, dann erklang ein Funksignal aus dem Kontrollraum:
„Wir beginnen mit dem Wahlvorgang! Die 8-Chevron-Fixierung wird gestartet!“
Mit einem lauten Donnern begann sich der innere Ring des Sternentors zu drehen. George hüpfte jetzt leicht von einem Bein auf das andere. Sebastian richtete ein letztes Mal seine Uniform, schließlich würde er gleich vor General Landry stehen. Marco hatte keine Gedanken wie die anderen. Er hoffte nur, dass die Ori noch nicht die Macht in der Milchstraße erlangt hatten.
Kurz vor ihrer unfreiwilligen Abreise nach Zerberus konnte SG-1 gerade so die Aktivierung eines Supergates verhindern. Damals hatte ein Prior mit einem Schutzschild einen Planeten eingehüllt. Durch diesen Einsatz wurde ein schwarzes Loch geschaffen, welches das Supergate mit Energie versorgt hätte.
Das siebte Symbol rastete ein und alle waren wieder etwas mehr angespannt. Gleich war die Heimat nur noch einen Schritt entfernt. Dann war das achte Symbol auf Position. Alle sahen aufgeregt zum Sternentor, als ein lautes, krachendes Geräusch erklang und einfach nichts passierte. Alle waren etwas geschockt.
Es vergingen einige Minuten, bis George sich deprimiert gegen die Wand hinter sich fallen ließ und an ihr hinab rutschte.
Era konnte sich denken, wie sie sich jetzt fühlen mussten. Sie selbst war etwas erleichtert, auch wenn ihr das falsch vorkam. Sebastian stieß ein Seufzen aus, dann drehte er sich zu dem Archäologen:
„Was ist da passiert?“
Marco schwieg, dann dachte er nach:
„Es hätte einwandfrei funktionieren müssen. Ich habe nur eine Erklärung…!“
„Zerberus ist zu weit weg! Nicht einmal mit einem ZPM könnten wir nach Hause“, ergänzte George den Satz, bevor er sich enttäuscht wieder aufrichtete:
„Ich geh dann mal wieder meine Sachen auspacken…“
Auch der Soldat nahm seinen Rucksack und kehrte zu seinem Quartier zurück. Nur Marco blieb noch einen Moment lang stehen und begutachtete das Stargate. Era stellte sich vorsichtig neben ihn, dann strich sie ihm behutsam über die Schulter:
„Hey. Du hast alles versucht. Es ist nicht deine Schuld…“
Marco nickte und marschierte ebenfalls davon. Wieso gab es so einen herben Rückschlag?
Jetzt, wo endlich eine positive Wendung der Ereignisse erfolgt war?

Nur zögerlich trat Era an die Tür, die sie von Marcos Quartier trennte. Sie klopfte behutsam an, dann erklang seine Stimme:
„Herein…“
Sie ging in die kleine Unterbringung und fand Marco an einem Schreibtisch vor:
„Alles in Ordnung?“
Marco schwieg einen Moment, dann drehte er sich um und nickte Era zu, obwohl es nicht wirklich überzeugend wirkte:
„Ich habe gebetet, dass es funktioniert aber es war von Anfang an unmöglich! Ich habe gedacht, dass ein ZPM diese Distanz überwinden kann aber Fehlanzeige.“
Sie setzte sich auf einen kleinen Stuhl neben den Schreibtisch und begutachtete das Chaos auf seinem Tisch. Überall waren Bilder des Glyphus, der verschiedensten Antiker-Schriften und Skizzen von unterschiedlichen Technologien. Sie versuchte so zuversichtlich wie nur möglich zu gucken und streichelte ihm mit der flachen Hand über das Gesicht:
„Du hast alles getan. Die anderen wissen das! Wir werden einen anderen Weg finden, schließlich müssen die Antiker auch irgendwie her gelangt sein.“
Etwas unschlüssig nickte der Archäologe und beschloss ihr fürs erste Recht zu geben. Nun begann Era das Thema zu wechseln und wurde etwas rot:
„Marco? Ich habe da noch eine Frage… Damals, als du gegen Eden gekämpft hast… Warum bist du da aufgetaucht? Um mich zu retten oder um Eden aufzuhalten?“
Jetzt war es Marco, der knallrot wurde, sich wild umsah und begann zu stottern:
„Na ja, ich denke ich… Und deshalb musste ich… Weil du kennst das doch, wenn es eine Bedrohung gibt… Und vor allen Dingen… Lass dir das mal durch den Kopf gehen…“
Era musste jetzt etwas grinsen, dann wurde sie aber etwas ärgerlich. Warum sagte er ihr nicht einfach die Wahrheit?
Vermutlich wollte Marco gerade die richtige Antwort geben, da klopfte es an der Tür. Wieder bat der Blonde den Gast herein. Es war ein Organika:
„Ihr werdet von Fürst Zaiku im Konferenzraum erwartet. Es gibt eine neue Order!“
Die beiden Teammitglieder nickten, dann erhoben sie sich von ihren Stühlen. Für Marco eine riesen Erleichterung. Er war der Frage entkommen…

Im Besprechungszimmer waren schon alle Personen da. Sebastian hatte die Arme verschränkt und starrte Löcher in die Luft, während George immer wieder einen Kugelschreiber auseinander nahm und wieder zusammenflickte. Era und Marco setzten sich auf einen freien Platz, dann konnte der Fürst beginnen:
„Wir haben vor kurzem eine Nachricht von einem unserer Spione erhalten. Es wurde ein Planet namens Sylph gefunden. Auf ihm leben ein paar Rückständige aber dafür bietet der Planet sehr reichhaltige Rohstoffe und Erze an…“
Sebastian setzte sich jetzt gerade hin und warf dem Organika einen misstrauischen Blick zu:
„Warum haben die Zera den noch nicht erobert? Für ihre Technologie brauchen die viele Erze… Es wäre für sie doch ein Leichtes!“
Zaiku nickte, dann lehnte er sich nach vorne und stützte seinen Kopf auf die Arme:
„Genau das ist es, was ihr herausfinden sollt. Warum ist der Planet unangetastet? Vielleicht gibt es dort einen Außenposten, der den Planeten schützt!“
Das Team war einverstanden, dann gingen sie um sich vor zu bereiten. In einer Stunde würden sie das Stargate nach Sylph durchqueren.

Als sie abreisebereit vor dem Sternentor standen, machte sich ein unbehagliches Gefühl breit. Was war, wenn das Gate auch geschützt war, wie mit einer Iris. Darüber wollte Marco gar nicht erst nachdenken. Als der letzte Winkel in Position war, sprang ihnen die Fontäne entgegen. Noch einmal drehte sich Sebastian zu allen um:
„Okay Leute! Es geht los!“
Sie durchquerten das Tor und im Bruchteil einer Sekunde fanden sie sich auf der anderen Welt wieder.
Es gab keine Iris, was sie doch sehr erleichterte. Man merkte der Gruppe deutlich an, dass sie noch immer niedergeschlagen waren. Der Planet sah eigentlich nicht besonders aus. Das Sternentor stand auf einem grünen Hügel.
Um diesen Hügel herum standen Bäume, hohes Gras und ein paar Felsen. Das Klima war durchschnittlich. Marco hob seinen Scanner und überprüfte die Gegend:
„Der Planet hat Werte, wie Mitteleuropa. Keine Besonderheiten!“
Vom Hügel aus führte ein kleiner Sandweg durch ein kleines Waldstück. Während sie dem Pfad folgten glaubte George kurz ein junges Kind hinter einem Baum gesehen zu haben, doch dann war es verschwunden. Nur Einbildung?
Es dauerte nicht lange und der Weg wurde etwas fester und ein kleines Dorf erschien hinter den Baumwipfeln. Dort herrschte ein reges Treiben. Alle Dorfbewohner gingen ihren Arbeiten nach. Im Dorfkern spielten Kinder fangen, die Frauen wuschen ihre Kleidung am Brunnen und stämmige Männer reparierten Schäden an Häusern.
Als das Team das Dorf betrat, hörte alle Alltäglichkeit auf. Die Männer verließen die Baustelle, während die Mütter ihre Kinder in Schutz nahmen. Mit so etwas hatte das Team bereits gerechnet.
Einer der jungen Männer, bepackt mit Muskeln und einer Glatze trat auf die Fremden zu:
„Wo kommt ihr her? Was wollt ihr bei uns?“
Marco machte einen Schritt vor:
„Wir sind auf der Suche nach etwas. Wir kamen durch das Sternentor!“
Der Mann machte große Augen und musterte die vier Reisenden:
„Sternentor?“
George machte mit dem Finger eine Kreisbewegung und versuchte es dem Dorfbewohner zu erklären:
„Das ist dieses drehende Ding. Es wird auch Ring der Vorfahren genannt…“
Der Mann wischte sich ärgerlich über die Glatze und schien sich noch mehr aufzuplustern:
„Ihr seid durch die Höllenpforte gekommen! Ihr seid Dämonen!“
Das wollte das Team eigentlich gar nicht hören. Sofort reagierten die zahlreichen anderen Männer und kreisten die Gruppe ein. Es waren alle reine Muskelberge und zu viele, als dass man sie einfach besiegen konnte. Der Anführer mit der Glatze holte jetzt aus und ließ seine Faust nieder sausen. Marco hoffte inständig, dass seine Kräfte zurückgekehrt waren aber leider erfuhr er eine herbe Enttäuschung, als ihn der Schlag zu Boden katapultierte.
Sebastian hob sofort seine Waffe und auch George machte seine Zat schussbereit.
Era kniete sich hin, um nach dem Archäologen zu sehen, der jetzt etwas Blut ausspuckte:
„Das war fies. Ich konnte mich nicht wehren…“
Der Mann musste grinsen:
„Diese Dämonen besitzen nicht die gleiche Macht wie Yantur!“
Die Dorfbewohner wetzten jetzt ihr Messer und kamen mit Mistforken herbei. Einige zündeten Fackeln an. Sebastian verdrehte die Augen:
„Also wirklich! Das ist jetzt ein Klischee! Dorfbewohner, die Dämonen mir Fackeln und Mistforken aus dem Dorf vertreiben. Das ist ja wie in einem schlechten Horrorfilm…“
Das Team war bereits eingekesselt, da huschte ein großer Schatten über die Vier hinweg. Alle Dorfbewohner blickten panisch nach oben, als ein Vogel über allen erschien. Es war ein fünf Meter hoher Falke, der jetzt zum Dorfkern hinab sank. Der Anführer deutete brüllend nach oben:
„Da ist Yantur! Er will seine Dämonenfreunde retten! Bringt euch in Sicherheit!“
Alle Menschen stürmten schreiend in ihre Häuser, während das Team verunsichert auseinander ging. Sebastian richtete sofort den Blaster auf die Kreatur, die jetzt sanft vor ihnen am Boden aufsetzte. Der Falke sah einmal in die Runde, dann erstrahlte er in hellem Licht und hüllte damit den Dorfkern ein. Alle wurden vom gleißenden Licht geblendet.
Nur kurz danach gab es eine kleine Erschütterung, bis schließlich Stille herrschte.
Als die Dorfbewohner wieder aus ihren Häusern kamen, waren die Fremden weg und auch Yantur war verschwunden.

Etwas unsicher fand sich das Team in einer kleinen Hütte wieder.
Noch immer sahen alle vom hellen Licht bunte Punkte. Der Vogel war weg und die Hütte lud zum Bergurlaub ein. Auf dem Boden lag das Fell eines undefinierbaren Tieres, im Kamin brutzelte ein Feuer und auf einem Holztisch standen vier Becher mit Fruchtsaft. Es war ein wohlig warmes Haus und das Team fühlte sich auf Anhieb geborgen. Sebastian steckte die Waffe wieder weg und kratzte sich verwirrt an der Stirn:
„Kann mir mal eben jemand sagen, was passiert ist? Ich erinnere mich nur an diesen überdimensionalen Vogel…“
Marco sah sich um, dann setzte er sich auf einen Stuhl und trank von dem Fruchtsaft. George schien etwas misstrauisch und wollte seinen Kumpel daran hindern:
„Marco? Ich würde das nicht trinken, vielleicht ist es vergiftet!“
Der Archäologe schüttelte den Kopf:
„Das schmeckt gut. Ich glaube nicht, dass jemand uns was Böses will.“
„So ist es!“, erklang eine Stimme aus der Zimmerecke. Durch eine Tür trat ein kleiner Junge, mit zotteligen, schwarzen Harren. Seine Kleidung war sehr abgenutzt aber dennoch hatte er diese freundliche Ausstrahlung. Era lächelte dem Kind zu:
„Wer bist du?“
„Ich heiße Yantur!“
George begann wild zu schnipsen und erinnerte sich an ihre Ankunft:
„Dich habe ich am Waldrand gesehen.“
„Ja, ich habe euch beobachtet. Es kommt nur sehr selten vor, dass Fremde durch das Sternentor kommen.“
Marco runzelte die Stirn:
„Du weißt, was das ist? Dann weißt du mehr als die anderen Dorfbewohner…“
Das Kind nickte, dann setzte es sich an den Tisch und deutete auf die anderen freien Stühle:
„Sie sind noch nicht bereit für die Wahrheit! Ich versuche sie nur vor sich selbst zu schützen.“
Die anderen setzten sich skeptisch an den Tisch und Sebastian rieb sich noch einmal die Augen:
„Was war das für ein Vogel?“
„Das war ich! Deshalb haben mich die Dorfbewohner aus dem Dorf verbannt und bezeichnen mich als Dämon!“
Marco war etwas überfordert mit dem Gedanken. Offenbar verfügte dieses Kind über enorme Kräfte und beschütze die Dorfbewohner, obwohl diese so fies zu es waren. Dann fiel ihm die Lösung ein. Es war die einzige logische Erklärung. Völlig geschockt sprang Marco von seinem Stuhl auf und deutete mit dem Finger auf Yantur:
„Du bist ein aufgestiegener Antiker! Deshalb bist du so mächtig!“
Alle fuhren zusammen, als sie die Wahrheit erkannten und der Junge amüsiert lachte:
„Genau so ist es. Ich habe seit Generationen diese Welt vor den Zera bewahrt. Das war meine Aufgabe. Es stört mich nicht als Verstoßener zu leben, denn ich finde dadurch meine Existenzberechtigung.“
Die Gruppe war sichtlich verwirrt. Sie konnten nicht verstehen, warum sich jemand freiwillig so behandeln ließ. Marco rutschte etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her:
„Vielleicht kannst du uns etwas über die Zerberus-Galaxie erzählen… Wir kommen von der Erde und…“
„Ich weiß, wer ihr seid. Als Aufgestiegener hat man schon einige Informationen und leider kann ich euch nicht sagen, wie ihr nach Hause kommt. Ich weiß, ihr habt eine große Enttäuschung hinter euch aber darüber müsst ihr hinweg kommen. Euer Schicksal liegt noch vor euch…“
Sebastian schlug jetzt etwas wütend auf den Tisch:
„Immer dieses Gelaber. Haltet ihr euch für was Besseres nur, weil ihr höhere Wesen seid, die coole Tricks drauf haben. Diese ständige Rumrederei. Wieso kommt ihr nie auf den Punkt?“
Marco deutete mit der flachen Hand, dass Sebastian sich setzen sollte, doch dieser war jetzt voll in seinem Element. Er würde das Gespräch nie auf sich beruhen lassen. Für ihn war so eine Diskussion wie ein kleiner Krieg, der gewonnen werden musste:
„Wenn ihr Aufgestiegenen so toll seid, warum macht ihr dann nicht alles Böse alle? Ihr könntet es und ich verstehe einfach nicht warum…“
Yantur klang sehr reif, für ein Kind. Marco vermutete, dass er in echt ein Erwachsener war, der nur die Form eines Kindes angenommen hatte:
„Es ist kompliziert. Unser Verständnis des Universums ist anders als eures. Eure Probleme sind im Vergleich zu unseren so unbedeutend, wie ein Sandkorn. Jeder hat seinen Platz im Universum. Ihr, Ich und sogar Eden!“
Alle sahen überrascht auf, während Yantur sanftmütig nickte:
„Sogar Eden hat sein vorbestimmtes Schicksal. Es ist jedoch nicht immer gut alles im Voraus zu wissen. Es macht das Leben unnötig kompliziert…“
Marco sah den Antiker jetzt tapfer und selbstbewusst an:
„Man kann aber versuchen es zu ändern…“
Alle warfen komische Blicke zu dem Archäologen, als er sich dann mit der flachen Hand an die Stirn schlug:
„Mein Gott! Ich rede mit einem Aufgestiegenen über das Schicksal… Sorry, Leute! Ich habe mich mit reißen lassen!“
Yantur erhob sich:
„Bevor ich euch zum Gate bringe, möchte ich ein letztes Mal euer Schicksal deuten. Dazu werfe ich einen Blick in euer Innerstes…“
Wieder diese verwirrten Blicke der anderen. Yantur verstand es seine Gäste in den Wahnsinn zu treiben. Alle fragten sich, warum diese Aufgestiegenen nur so drauf sein konnten. Marco hatte von Daniel Jackson erfahren, dass die so komisch dachten und redeten.
Wenn man erkennt, dass das Kerzenlicht Feuer ist, ist die Mahlzeit schon bereitet…
Diesen Spruch hatte der Junge von Dr. Jackson. Yantur erhob sich und ging einmal um den Tisch. Dann legte er seine Hand auf Georges Stirn:
„Ich sehe schwere Entscheidungen… Du wirst oft mit dir selbst um die richtige Entscheidung kämpfen…“
George sah irritiert auf. Schon während des ganzen Gesprächs hatte er sein Gehirn auf Leerlauf gestellt. Der Kram über höhere Existenzebenen war ihm eh zu kompliziert, also grübelte er lieber, was es wohl auf Organika zum Mittag gab.
Jetzt machte Yantur vor Marco halt:
„Du wirst erwählt werden. Aber vorher musst du über deine Gefühle im Klaren werden…“
Marco nickte etwas unsicher, dann versuchte er krampfhaft diesen Satz zu verstehen. Seiner Meinung nach, waren alle seine Gefühle klar. Er hatte ein Ziel, eine Aufgabe und wusste, was ihn und seine Freunde erwartete.
Vor Era blieb Yantur eine ganze weile stehen und nahm sie sanft bei der Schulter:
„Was auch immer in der Zukunft passiert, höre auf dein Herz. Falsche Entscheidungen können alles ändern. Lasse dich nie von deinem wahren Gefühl ablenken!“
Era beherzigte den Rat aber den Zusammenhang mit der Zukunft fand sie nicht wirklich. Der Antiker machte ein letztes Mal Halt. Sebastian verschränkte etwas genervt die Arme und empfand eher Abscheu. Eigentlich wollte er seine Zukunft gar nicht wissen. Vermutlich dachte sich der Junge eh nur alles aus. Marco mochte vielleicht schnell von den Storys beeindruckt gewesen sein aber nicht er. Yantur verzog ernst das Gesicht:
„Pass auf, dass dich diese negativen Gedanken nicht eines Tages übermannen. Unter diesen Bedingungen wird dir eine schwere Prüfung auferlegt werden!“
Der Lieutenant erhob sich kühl lachend und klopfte sich den Staub von der Schulter:
„Lächerlich!“
Der kleine Junge strich sich jetzt durch die dunklen Haare. Auch, wenn er nicht helfen konnte, so wollte er der Gruppe wenigstens etwas Mut machen:
„Ihr werdet euer Zuhause wieder sehen aber der Weg dahin wird schwer. Ich hoffe ihr findet den wahren Schicksalsweg!“
Alle nickten dem Jungen zu, nur Sebastian schüttelte wieder ungläubig den Kopf.
Yantur erstrahlte wieder in hellem Licht und alle schlossen geblendet die Augen. Warmer Winde strich ihnen durch die Kleidung und das Rauschen der Bäume ließ sie wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Alle vier standen auf dem Platz vor dem Stargate. Sebastian ging zum DHD und begann die Adresse von Organika zu wählen. Marco folgte ihm und versuchte ihn ernst anzusehen:
„Warum warst du so respektlos? Er war ein Antiker!“
„Ich kann es nicht leiden, wenn sich solche Typen so aufspielen. Wenn die Antiker so toll wären, hätten sie längst etwas gegen das Böse getan…
Denk doch mal nach! Wer ist daran schuld, dass die Ori alle unterwerfen? Wer ist daran schuld, dass die Wraith Menschen das Leben aussaugen? Und wer hat die Menschen im Stich gelassen, nur um göttliche Wesen zu werden? Die Antiker haben es nicht verdient aufzusteigen…!“
Marco wurde wütend:
„Gerade du solltest nicht solche Töne spucken. Darf ich dich daran erinnern, dass ihr Soldaten Menschen tötet um eure Missionen zu beenden!“
„Davon verstehst du nichts! Wir machen das, weil uns keine andere Wahl bleibt!“
Marco hatte jetzt festeren Halt eingenommen und schien sich nicht mehr lange halten zu können. Schon immer gingen ihm Sebastians Methoden auf die Nerven:
„Es ist nicht immer der richtige Weg alles mit Gewalt zu lösen. Dadurch wären die Organika fast unsere Feinde geworden!“
Auch der Soldat hatte jetzt festeren Halt und eine drohende Pose:
„Lass mich raten! Du willst erst alles ausdiskutieren! Leider geht das nicht, mein Lieber! Die Wraith werden nicht diskutieren und Eden garantiert auch nicht! Da können uns die tollen Antiker genauso wenig helfen!“
Der Archäologe spitzte den Mund:
„Sie wissen, wie man Feinde sinnvoll bekämpft, weil sie sie auf einem höheren Niveau denken! Ihr Verständnis für das Universum…“
„Ist nicht sonderbar gut, denn sonst wären sie nicht vernichtet worden! Ich habe mir lang genug deine dummen Sprüche angehört, Marco! Wann begreifst du endlich!? Das Universum bedeutet Krieg. Entweder du vernichtest oder du wirst vernichtet! Um was anderes geht es doch gar nicht!“
Es herrschte einen Moment Stille und man merkte, wie sich beide Jungs immer weiter aufplusterten. Era schritt dazwischen:
„Beruhigt euch Jungs! Es nützt uns gar nichts, wenn wir streiten!“
Die beiden Streithähne beachteten Era gar nicht und George rollte im Hintergrund nur mit den Augen. Dann sah er schockiert auf:
„Hey, Leute?“
„Du hältst dich nur für so toll, weil du die Kräfte des Repositoriums hast! Marco, du bist armselig! Ich wäre besser dafür geeignet. Du kannst gar keinen mit deinen Fäusten erschlagen. Dir fehlt die innere Stärke! Um ehrlich zu sein ist es eine Verschwendung dieser Kraft…!“
Marco zog ein Bein nach hinten und ballte die Faust. Mit viel Schwung ließ er sie hervor sausen, doch Sebastian schien wenig beeindruckt. Er fing den Schlag ab und schleuderte den Archäologen zu Boden:
„Siehst du!? Ohne deine Kräfte bist du nur ein Stück Dreck! Alles was du kannst ist reden! Ich wette, wenn es zum Kampf mit Eden kommt, hast du keine Chance. Weißt du auch warum? Eden hat ein hartes Herz. Das braucht man um im Kampf zu siegen!“
Wieder versuchte George die Aufmerksamkeit der anderen zu erlangen:
„Leute!?“
Der Streit ging weiter. Marco erhob sich und fasste Sebastian genau in den Blick:
„Wenn das so ist, warum muss ich euch dauernd aus der Patsche helfen!?“
„Nun mal halblang, Blondi! Du hast fast drei Wochen im Koma gelegen. Wenn du nicht so leichtsinnig an Bord von Edens Schiff gegangen wärst, hätte er dich auch nicht frittiert. Während du dich im Bett erholt hast, haben wir uns alleine durchgeschlagen und waren genau so gut dran!“
Jetzt schrie Era wütend dazwischen:
„Falsch! Ohne Marco wäre ich jetzt die Frau von Eden und wenn man Marco etwas nicht vorwerfen kann, dann seine Hilfsbereitschaft. Ohne ihn wären wir nicht wirklich erfolgreich. Du und George wart im Kerker der Ewigkeit gefangen und warum? Weil du zu stolz warst, einfach zu verschwinden!“
„Leute?!“
Die Lage wurde immer verfahrener. Mittlerweile warf sich jeder etwas an den Kopf. Nur George nicht. Er versuchte vergeblichst das Team auf den Himmel aufmerksam zu machen.
Der Streit verstummte erst, als ein großer Schatten über dem Team erschien. Bei dem Blick nach oben gefror ihnen fast das Blut in den Adern. Der Garten Eden durchbrach gerade die Atmosphäre:
„George, warum hast du uns nicht bescheid gesagt?!“
„Wollte ich ja aber ihr wart zu sehr damit beschäftigt euch die Köpfe einzuschlagen!“
Es war schon zu spät. Kaum hatte das Schiff den Planeten richtig erreicht öffneten sich die Schächte am Schiff und Blitze sausten auf den Planeten nieder. Es war die Wettermaschine. Warum hatte Eden es gerade auf diese Welt abgesehen?
Alle warfen sich stützend zu Boden, als knapp neben ihnen im Wald ein erster Blitz nieder ging. Man konnte sagen, der Streit endete mit einem Donnerwetter.

Auf seinem Schiff lehnte sich Eden entspannt zurück. Es machte ihm höllischen Spaß andere Welten einfach so zu zerstören. Natürlich nicht einfach so…
Hier war jemand, den er dringend sehen wollte. Es dauerte nicht lange, da erschien der kleine Junge mit der zerfetzten Kleidung auf seiner Brücke:
„Was glaubst du, tust du hier, Eden?!“
Der Antiker setzte sich auf und begutachtete das Kind:
„Yantur! Ich bin extra gekommen, um dich zu sehen! Freust du dich gar nicht mich zu sehen?“
„Du bist nicht Eden! Ich weiß wer du wirklich bist. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden sie dich stoppen!“
Eden lachte laut auf, dann stand er auf und umkreiste den Aufgestiegnen:
„Wen meinst du? Die Erdlinge? Die sind keine Gefahr für mich! Ich weiß durchaus, dass sie hier sind! Ich weiß auch, dass du mich nicht aufhalten darfst, weil du sonst gegen die Regeln verstößt!“
Yantur erstrahlte kurz in hellem Licht und aus dem Kind wurde ein Erwachsener mit einem Stirnband. Sein Gesicht war völlig vernarbt und ein Auge war unter dem Tuch verborgen:
„Ich kann dich nicht stoppen aber ich kann die Erdlinge beschützen. Sie werden dein Untergang sein!“
„Wer`s glaubt…!“

Sebastian kroch zum DHD vor, da stieß ein neuer Blitz vom Himmel herab und verwandelte das Wahlgerät in einen glühenden Aschehaufen.
Das Team sah geschockt auf. Somit war die einzige Fluchtmöglichkeit verschwunden. Mit einem mal begann das Gate von alleine zu wählen. Marco beobachtete die Symbole des inneren Ringes und rief den anderen erleichtert zu:
„Das Stargate wählt Organika an! Wir sollten verschwinden!“
Mit dem Kawusch bildete sich der Ereignishorizont und die Stimme von Yantur erklang:
„Geht hindurch! Ihr seid die Hoffnung von Zerberus! Das wichtigste ist, zweifelt nie an euch selbst!“
Alle sahen sich noch ein letztes mal an, bevor sie durch das Sternentor flüchteten. Sie verließen diese Welt und kehrten Heim. Leider fühlten sie sich mies. Wieder eine Welt, die dem wahnsinnigen Antiker zum Opfer fiel. Auch der Streit würde sicher noch Nachwirkungen haben…

Ende
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