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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 14: Jophiel


Er las und las und las…
Seit ca. drei Stunden hockte Marco schon vor dem Glyphus am Außenposten von Organika. Auch wenn viele es bezweifelten aber für Marco war die Arbeit mit Texten und Technologie der Antiker reinste Entspannung. Da erklang plötzlich Georges Stimme hinter ihm:
„Hallo, Marco! Willst du gar nichts essen?“
Der Archäologe reagierte kaum und schüttelte nur den Kopf:
„Ich kann jetzt nicht! Ich habe einen spannenden Abschnitt über diese Schatten gefunden! Aber der ist in einem sehr alten Dialekt geschrieben… Ich muss mich stark konzentrieren, um das zu lesen…“
„Da steht, dass ein Schatten sich zu Licht verwandelt hat!“
Marco sah geschockt auf und drehte sich schlagartig um:
„Du kannst das lesen?“
„Nur teilweise. Manchmal ja und manchmal nein. Ich verstehe auch die Grammatik nicht! Es kommt mir einfach in den Sinn. Das muss an der Wissensdatenbank liegen…“
Marco runzelte etwas die Stirn, dann kniff er die Augen enger zusammen:
„Rück raus mit der Sprache! Was hast du angestellt?“
George wurde knallrot, dann versuchte er zu erklären:
„Du hast doch die Berichte über General O`Neills Kontakte mit den Datenbänken gelesen oder? Es folgt der Drang irgendwas Cooles zu bauen…
Keine Sorge, dass Wissen ist viel zu gering, als dass ich zum Beispiel ein ZPM bauen könnte aber ich habe etwas an unserem Jumper geschraubt…“
Marcos Blick wurde neugieriger und er lehnte sich fragend an die Wand:
„Was hast du mit dem Jumper angestellt?“
„Ich habe ihn modifiziert. Jetzt muss der Pilot kein Antiker-Gen mehr besitzen. So kann auch Sebastian das Ding fliegen aber frag bitte nicht, wie ich das gemacht habe! Ich habe keine Ahnung!“
Nach einem Moment des betroffenen Schweigens drehte sich Marco wieder der Wand zu:
„Ich komme mit diesem Begriff nicht klar… Vielleicht kannst du das lesen…“
Der Techniker stellte sich vor den Glyphus und las die Zeichen:
„Da steht, dass der Geist des im Licht wandelnden Schattens eins mit dem Ganzen geworden ist! Was soll das heißen?“
Marco grübelte, dann hob er ein kleines Stück Papier hoch:
„Diese Toradresse stand in derselben Zeile, wie dieser Satz. Es wäre möglich, dass wir neue Antiker-Technologie dort finden. Vielleicht sogar ein ZPM! Ich geh Fürst Zaiku davon berichten!“

Es hatte wirklich nicht lange gedauert, um den Fürst von Organika zu überzeugen. Die Mission konnte starten, zumal das SG-Zerberus Team wieder vollständig war. Noch immer war Marco etwas wackelig auf den Beinen aber er hatte nur auf die Chance gewartet wieder nach neuer Technologie zu suchen. Ein ZPM könnte dem Team endlich helfen, wieder nach Hause zu kommen.
Nun wartete das Team darauf, dass sich das Wurmloch bildete. Mit dem Kawusch bildete sich der Ereignishorizont und das Team rannte schnell durch den strömenden Regen zum Gate. Auf der anderen Seite zeigte sich ein eher unerwartetes Bild. Die Gruppe stand in einer Halle. Es schien eine Art Tempel zu sein und Marco zog ein kleines Handgerät hervor:
„Keine besondere Strahlung! Hier ist nichts“
Sebastian blitzte ihn wütend an, bevor er das Licht einer Taschenlampe aktivierte. Die Kammer war nicht beleuchtet und schien eindeutig alt zu sein. Vielleicht das Innere einer Grabkammer oder etwas der gleichen.
Era sah hin und her, als sie das DHD in der Ecke sah. Es war mit einer dicken Staubschicht bedeckt:
„Klasse! Ich würde sagen, dass das Stargate lange Zeit nicht benutzt wurde!“
Marco nickte dann deutete er auf einen alten Treppenaufgang:
„Da geht es raus! Bald werden wir wissen, was es mit der Welt hier auf sich hat…“
Sie gingen die Stufen hinauf, als ihnen plötzlich ein kräftiger Windhauch entgegen pustete. George kniff die Augen zusammen, als er die dicken Sturmwolken sah:
„Vom Staub in den Sturm! Nette Abwechslung!“
Marco hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend. Er traute diesem Wetter nicht. Die Wolken türmten sich schwarz und bedrohlich auf und der Sturm peitschte fast so kräftig um sich, wie ein Orkan. Es blitzte etwas aber von Regen war keine Spur. Era stieß den Archäologen leicht an und flüsterte ihm ins Ohr:
„Was ist los? Stimmt was nicht?“
„Diese Wolken… Ich glaube nicht, dass es normale Gewitterwolken sind… Vielleicht irre ich mich aber auch…“
Sie standen auf einer kleinen Plattform, an der rechts eine Treppe hinab in eine mit Nebelschleichern bedeckte Steppe führte. Wieder waren alle verwundert, dass es bei dem Wind Nebel geben konnte. Dieser bewegte sich rasch über den mit hohem Gras bewachsenen Boden.
Das Team folgte einem schmalen Wanderweg. Es war nicht leicht den Weg richtig im Auge zu behalten. Der starke Wind blies einem unerbittlich ins Gesicht und der streifende Nebel machte es nicht leichter.
Die Gruppe ging eine kleine Weile, da erhob sich ein großes, dunkles Objekt aus dem Nebel. Es war ein Gebäude. Es schien schon etwas verfallen und Efeu kletterte an den alten Wänden hinauf, dennoch schien es das einzige Gebäude auf der ganzen Welt zu sein. Das Donnern wurde heftiger und Blitze erhellten den Himmel. Vorsichtig trat das Team in die dunklen Gänge der Ruine. Alle sahen sich etwas vorsichtig um. In solchen Gefilden musste man immer mit einer schrecklichen Kreatur oder der gleichen rechnen. Sebastian leuchtete voraus, während er den Blaster immer schussbereit vor sich hielt.
Es dauerte nicht lange und die Gruppe erreichte eine große Halle. Wieder blitzte Licht durch die Risse in der Wand und die kleinen Fenster. Marco sah sich um und ging dann auf einen Altar zu, der am Ende des Raumes aufgestellt war. Auf ihm fand der Blonde eingeritzte Symbole. Erst glaubten alle an Antikerschrift aber dann erhob sich Marco wieder:
„Das hier wurde nicht von den Antikern erbaut! Die Schrift ist eine andere. Ich kann sie so nicht identifizieren. Alles, was ich sagen kann ist, dass es sich um eine Kirche, Kapelle oder Zitadelle handelt.“
George rümpfte die Nase und deutete auf die Staubschicht auf dem Altar:
„Hier war schon lange keiner mehr! Alles ist zugestaubt, wie das DHD!“
Ein Murren ging durch die Reihe, dann drehte sich Sebastian zum Ausgang:
„Mit einfachen Worten, das hier ist ein Blindgänger! Wir sind umsonst her gekommen!“
Marco schüttelte energisch den Kopf, als er sich an dem Altar abstützte:
„Wir sollten lieber noch warten! Ich messe hohe Energiewerte… Werte, wie bei einem ZPM!“
„Marco, du hast doch gesagt, es ist kein Gebäude der Antiker…“, stieß es aus Era hervor, als sie dem Archäologen über die Schulter blickte.
Der Junge strich sich aufgewühlt durch sein blondes Haar:
„Ist es auch nicht aber ich habe einen Bericht von der Atlantisexpedition gelesen. Ich glaube, es war letztes Jahr. In Pegasus gab es eine Bruderschaft, die für die Antiker ein ZPM aufbewahrten, um es vor den Wraith zu schützen… Das könnte hier auch der Fall gewesen sein. Ein Volk, dass für die Antiker ein ZPM aufbewahrt hat.“

Noch immer war der Lieutenant nicht ganz überzeugt und lehnte sich ungeduldig an die Wand. Marco berührte noch einmal den Altar, als plötzlich ein grelles Licht von ihm ausging. Alle wichen instinktiv zurück und Sebastian zielte auf ihn.
Über dem Altar im Kranz des Lichtes erschienen Sternenbilder. Es waren Konstellationen, von denen nicht mal George etwas gehört hatte. Era empfand ein gewisses Glücksgefühl, denn der Anblick der Tausenden Sterne gefiel ihr. Dann erstrahlten einige Galaxien in besonderem Licht. Es war eine Karte, mit mehr als nur der Zerberus-Galaxie…
Unter der Karte zeigte sich die Silhouette einer Frau. Nur allmählich nahm dieses Mädchen Gestalt an. Am Ende öffnete sie die Augen, noch immer in einer leuchtenden Aura gehüllt:
„Ich grüße euch Reisende. Wenn ihr dieses Hologramm seht, bin ich bereits seit Millionen von Jahren tot…“
George stand mit offenem Mund da, bevor er mit langsamen Worten hauchte:
„Eine Antikerin.“
Die Lichtgestalt hatte lange, grüne Haare, die ihr bis zum Po gingen. Ihre Kleidung bestand aus dünnen Gewändern, die ihren attraktiven Körper wie Seide bedeckten. Ihre Augen waren blau und sie schien auf George zu reagieren:
„Ich bin keine Antikerin, obwohl ich es mir im Nachhinein wünschte. Ich bin eine künstlich generierte Matrix, die euch fast jede Frage beantworten kann.“
Marco fasste sich nachdenklich an das Kinn:
„Wie heißt du? Kennst du die Antiker?“
Die junge Frau schien sehr warmherzig und lächelte Marco sanft an:
„Ich heiße Jophiel und komme vom Kern. Einst kämpfte ich gegen die Antiker, bis ich erkannte, dass ich falsch lag.“
Alle schienen im ersten Moment etwas geschockt, als Jophiel erzählte sie habe gegen die Antiker gekämpft. George war wieder baff und reagierte gar nicht mehr richtig, bis er plötzlich mit dem Finger schnipste:
„Jophiel? So hieß doch der Widerstand gegen die Zera!“
Marco hingegen wurde neugieriger:
„Wieso hast du gegen die Antiker gekämpft? Haben sie etwas Falsches getan?“
„Ich wusste es damals nicht besser. Meine Heimat liegt im Kern und als eines Tages die Alteraner in unserer Heimat erschienen brach Streit aus. Mein Volk wollte sie vernichten, obwohl eine Allianz sinnvoller gewesen wäre. Am Ende kamen ich und meine Brüder hier her um den Kampf bei den Antikern fortzusetzen. Da erkannte ich, dass wir es waren, die falsch lagen…“
George hatte sich mittlerweile den Sternenbildern zugewandt, als er völlig schockiert zu seinen Freunden blickte:
„Leute! Das ist schrecklich! Ich habe gerade die Milchstraße auf der Karte gefunden!“
Der Techniker deutete auf eine kleine, weiße Fläche, der im Raum fliegenden Sterne. Dann zeigte er auf einige kleine Galaxien in der Nähe:
„Das da ist die Milchstraße. Gleich nebenan liegen Ida, Pegasus, Andromeda und am weitesten weg, die Cetus-Zwerggalaxie! Das sind die von der Erde erfassten Galaxien. Weiter kamen nicht mal die Asgard. “
Er machte mit dem Arm eine Kreiselbewegung um den Bereich, dann zeigte er auf den einzigen grünen Punkt im Raum, der an der anderen Wand lag:
„Das ist der Bereich unserer Galaxien. Die Strecken von der Erde nach Atlantis haben wir als lang empfunden aber das hier hinten… Das ist Zerberus. Wir befinden uns außerhalb des uns bekannten Quadranten des Universums. Zerberus ist weiter weg, als alles zuvor. Von hier aus würde eine Reise mit einem Schiff wie die Daedalus zur Erde ca. 10000 Jahre dauern…“

Alle verzogen bestürzt das Gesicht. Mit einem Raumschiff diese Strecke zu überwinden, war damit also völlig unmöglich aber wie hatten es die Antiker geschafft?
Jophiel nickte und versuchte wieder die Aufmerksamkeit zu erlangen:
„Die Alteraner kamen durch die Pforte Gottes und bauten hier weit ab von allem Übel eine neue Heimat. Nach dem Kampf mit uns zog es sie zurück in ihre Gebiete!“
Marco versuchte noch immer den Schock zu verdauen aber dann war ihm klar, was sie wirklich brauchten:
„Dann hilft uns nur ein ZPM. Kannst du uns sagen, was mit dir passiert ist und wo wir eine Energiequelle der Antiker finden?“
Die junge Frau atmete tief durch, dann schloss sie ruhig die Augen:
„Wie gesagt kamen ich und meine Brüder her, um gegen die Antiker zu kämpfen. Ich schaffte es einen von meinen Brüdern zu besiegen, wurde aber selbst getötet. Ich schaffte es gerade so dieses Programm zu schreiben. Allerdings glaube ich nicht, dass Uriel richtig tot ist. Er war mächtig… Die Energiequelle befindet sich in einer Kammer im hinteren Gebäudeteil.“
Sie deutete auf eine etwas eingedrückte Wand.
Marco trat an die Wand heran und fühlte das raue Gestein. Vielleicht konnte er das Tor freigeben. Sebastian langweilte sich jetzt am meisten. Ihn interessierte diese Geschichte herzlich wenig. Er wollte nur das ZPM und dann nach Hause aber so, wie es aussah, konnte es noch etwas dauern. Entnervt stampfte er kurz auf, dann drehte er sich zum Ausgang:
„Während ihr Rätselraten spielt, geh ich mir die Beine vertreten…“
Era schien etwas überfordert mit all den Infos und versteckte sich einfach schweigend hinter Marco. Nun hatte George eine Idee:
„Geht mal einen Schritt bei Seite. Vielleicht kriege ich die Wand mit meinen neuen, abgefahrenen Kräften auf.“
Der Techniker stellte sich vor die Mauer und schloss die Augen, während er seine Hand hob und versuchte sich zu konzentrieren. Ein merkwürdiges Geräusch erklang, als er jammernd zu Boden ging:
„Mist, ich habe nicht richtig gefrühstückt!“
Marco regte sich höllisch auf und schlug George mit der Faust auf den Kopf:
„Du Holkopf! Konzentriere dich auf die Wand, nicht auf deinen Magen!“
George hatte im Augenblick nicht die richtige Motivation für solche Aufgaben und zog sich schmollend in eine Ecke zurück. Da neigte sich Jophiel wieder zu den Freunden hinab:
„Ich kann euch die Tür auch einfach aufmachen!“
Wieder schienen alle etwas geschockt, bevor sie wütend auf die holografische Frau einschimpften. Diese zuckte nur mit den Achseln.
Nur wenige Momente später öffnete sich die Geheimtür mit einem Knacken und legte den Gang zur nächsten Kammer frei. Era beschloss hier zu warten, während George und Marco hinein gingen um die Energiequelle zu holen. Mit jedem Schritt wurden die Energiewerte höher. Es musste sich um ein voll funktionstüchtiges ZPM handeln, denn alle Werte waren auf Maximum. Der Flur war nicht sehr lang und schon erreichten die Kumpels einen kleinen Raum. In ihm befand sich die Statue eines Engels, der tatsächlich in beiden Händen ein ZPM hielt.
Marco trat an das Objekt heran und entfernte es behutsam aus den Fingern der schönen Gestalt. Beide Freunde funkelten sich glücklich an, denn nun besaßen sie die Möglichkeit nach Hause zu können, als plötzlich Sebastians Stimme durch die Räumlichkeiten hallte:
„Leute! Wir sollten vielleicht verschwinden!“

Schnell kehrten die Teamkameraden zur Hauptkammer zurück, wo Sebastian erneut seine Waffe kampfbereit machte. Während Marco das ZPM in seinem Rucksack verstaute, fragte George nach. Dabei bemerkte er das auffallend starke Blitzen:
„Was ist denn los? Wird das Wetter schlimmer?“
Der Soldat schüttelte etwas den Kopf, dann deutete er auf die Waffen seiner Freunde:
„Das ist keine Wetteranomalie. Als ich eben draußen war sah ich, dass ein Blitz in der Nähe einschlug. Danach blitzte es doller und die Wolken begannen sich zu verziehen…“
Marco erinnerte sich an diese Ereignisse. Das gleiche geschah auf Paradisus, nach dem Eden erwacht war. Dunkle Wolken bedeckten den Planeten, als das Antiker-Schiff aus dem Boden brach und mit alles zerstörenden Blitzen feuerte. So wurde der Planet zerstört und Marco fiel ins Koma. Ein Schauer glitt über seinen Rücken. Noch einmal sah Sebastian in die Runde:
„Also, verschwinden wir!“
Auch wenn er wusste, was für eine Gefahr jetzt auf sie lauerte, wollte Marco diese Wissensquelle nicht aufgeben. In Jophiel lagen die Geheimnisse der Zerberus-Galaxie, wie auch über den mysteriösen Sog, der sie damals hier her brachte:
„Nein! Wir haben hier eine einmalige Gelegenheit alles über Zerberus zu erfahren. So finden wir Edens Schwachpunkt!“
Wieder wurde das Donnern stärker und die Blitze kamen jetzt in kurzen Abständen. Sebastian schüttelte energisch den Kopf:
„Das ist egal, Marco! Wir haben das ZPM, können nach Hause und haben genug Infos. Es ist zu gefährlich länger hier zu bleiben!“
So eine Konfrontation hatte es lange nicht mehr zwischen ihnen gegeben, weil Marco so lange im Koma lag. Beide Parteien sahen sich ernst an, als Marco noch einmal versuchte Recht zu bekommen. Er drückte George seinen Rucksack in die Hand:
„Na gut! Ihr geht nach Organika zurück! Ich komme nach, so bald ich alle Informationen habe!“
Jetzt war es Era, die wütend da zwischen ging:
„Nein, Marco! Wir sind endlich wieder alle zusammen!“
Außerdem will ich dich nicht noch mal verlieren…, dachte Era für sich.
Alle schwiegen einen Moment, bis Sebastian ein lautes Seufzen ausstieß und seine Waffe senkte:
„Also gut! Ich gebe dir noch etwas Zeit! Wenn es aber schlimmer wird, verschwinden wir!“
Marco nickte zustimmend, dann ging er wieder zu Jophiel hinüber. Der Lieutenant drehte sich zu George und Era um:
„Ihr geht zum Stargate und wartet da. In der Grabkammer kann nichts passieren. Da die Zera mit Eden zusammen arbeiten, werden sie wieder das Tor nutzen, um Truppen her zu schicken. Wählt Organika an und schickt schon mal das ZPM durch!“
Era sträubte sich etwas. Sie wäre viel lieber hier bei Marco und Sebastian. Immer, wenn sich die Gruppe trennte, ging alles schief. Voller Unbehagen zog sie ihre eigene Waffe hervor und verließ mit George das Gebäude.
Sie hatten die Ruinen gerade verlassen, da bestätigte sich Sebastians Befürchtung. Die dicke Wolkendecke brach in zwei Hälften, als der Garten Eden vom Himmel hinab stieg. Era hatte ein mieses Gefühl, denn sie konnte regelrecht spüren, wie Eden in der Nähe war. Sie liefen schneller, um das Sternentor rechtzeitig zu erreichen.

Jophiel blickte inzwischen besorgt und Marco sah ermunternd zu ihr auf:
„Ich habe noch ein paar Fragen… Was sind das für Schatten, die ständig von den Antikern erwähnt werden? Seit ihr das?“
Das Hologramm atmete etwas belastet aus:
„Ja, mein Volk war es, die von den Antikern als Schatten bezeichnet wurden. Rein technologisch waren wir ihnen ebenbürtig und auch unsere physische Stärke war ihnen überlegen.“
„Aber wie konntet ihr euch dann parallel so gut entwickeln? Habt ihr nichts von einander gewusst?“
Wieder dieser nachdenkende Blick:
„Nein, es war nicht möglich, dass wir uns kennen… Das liegt daran, dass wir im Kern leben!“
Marco hatte noch Tausende Fragen aber vermutlich blieb ihm nicht so viel Zeit:
„Was für ein Kern?“
„Der Kern im Inneren!“
Das war zu viel des Guten. Nun begann Jophiel auch noch so zu reden, wie Oma Desala. Sebastian verdrehte ärgerlich die Augen:
„Das darf doch nicht wahr sein! Erklär uns lieber, wie wir in Zerberus gelandet sind! Was war das für ein Sog?“
Jophiel fixierte jetzt Sebastian, was Marco etwas störte, denn er hatte noch einige Fragen:
„Der Sog entstand, als einer meiner Brüder wieder erwachte. Diese Anomalie verursachte eine besondere Aktivierung des Stargates. Die Energie, die bei dem Erwachen entstand öffnete eine Wurmlochverbindung zur Ursprungswelt der Antiker…“
Mit dieser Erklärung konnte der Soldat wenig anfangen, also winkte er bloß wütend ab. Marco hingegen hatte noch eine letzte Frage:
„Was ist mit Eden? Wie ist er so geworden? Man hat uns erzählt, er wäre ehrenwert gewesen…“
Die junge Frau fuhr sich sanft durch das lockere Haar, als sie versuchte die Antwort zu geben:
„Eden war ein besonderer Antiker, der sogar sein Leben gab, um uns aufzuhalten. Er ließ sich in Stasis versetzen, um uns im Notfall erneut zu bekämpfen. Leider übernahm dann…“
Ein Energiestrahl zischte durch den Raum und zerschlug den Altar. Dieser löste sich in seine Bestandteile auf, wurde regelrecht wegatomisiert.
Sebastian richtete seine Waffe auf den Eingang. Marco sprang hinter einem Balken in Sicherheit. Im Durchgang stand Eden persönlich und ließ seine Hand sinken:
„Wen haben wir denn da? Immer wieder eine Überraschung euch zu sehen…“

Ca. fünf Stunden zuvor…
Völlig genervt stampfte Eden durch die Gänge seines Schiffes. Wie sollte er mit seinem Schiff Atlantis erreichen, wenn er nicht genug Energie hatte. Mit gefurchter Stirn betrat er die Brücke. Mit einem Mal erschien das Gesicht eines Zera auf einem der Monitore:
„Lord Eden! Ich habe ihnen die aktuellen Daten der Galaxie übermittelt!“
„Wird aber auch Zeit. Ich muss jede Menge ZPMs haben, um die Pegasus-Galaxie zu erreichen. Die ist nicht gerade um die Ecke! Ich brauche noch mindestens fünf ZPMs um die Zeit halbwegs gut zu verkürzen.“
Der Zera verschwand und Eden rief die Daten auf den Schirm. Eine Liste von alten Planeten der Antiker zeigte sämtlich Orte, an denen noch ZPMs sein konnten.
Plötzlich erschien erneut ein Zera:
„Lord Eden?“
„Was ist denn jetzt schon wieder? Ich habe zu tun?“
„Wir konnten die beiden Flüchtlinge von Organika immer noch nicht finden und…“
Eden verdrehte wütend die Augen:
„Die sind schon über alle Berge, du Narr! Vermutlich bei ihren kleinen Freunden auf Organika. Du wirst für deine Inkompetenz bestraft werden!“
Wehmütig verschwand der Zera vom Bildschirm und Eden lehnte sich in seinem Stuhl zurück:
„Also, wo war ich? Der nächste Planet, mit einer Energiequelle ist Modon 2! Die anderen haben zum Schutz einen Energiesturm um den Planeten gelegt. Mit meinen Blitzen müsste ich die ionische Wolkendecke durchbrechen können…“
Der Garten Eden warf die Triebwerke an und verschwand im Hyperraum.

Jetzt…
Irgendwie hatte Eden damit gerechnet die Erdlinge wieder zu treffen. Sie waren wir Kakerlaken, einfach unmöglich zu töten und doch krochen sie immer wieder aus ihren Löchern. Sebastian schwitzte etwas, bei dem Gedanken alleine mit dem Typen fertig werden zu müssen. Das spürte auch Eden, der so nur noch gelassener wurde:
„Wo sind deine kleinen Freunde? Meine Gemahlin ist nicht hier? Und der Schiffstechniker? Der Blonde liegt ja noch im Koma, richtig?“
Sebastian wusste nicht, wie er reagieren sollte und Marco kniff hinter dem Balken wütend die Augen zusammen. Jetzt bemerkte Eden die offene Geheimtür:
„Ich mache dir einen Vorschlag, Soldat! Gib mir das ZPM und du darfst ohne Schaden zu deinen Freunden zurück!“
„Wer`s glaubt! Du wirst mich so oder so töten. Und zu deiner Information, wir haben das ZPM nicht…“
Eden runzelte die Stirn, dann zog sich ein Grinsen durch sein Gesicht:
„Und das soll ich dir ernsthaft abkaufen? Ist auch egal! Dann töte ich dich!“
Der Antiker machte ein paar Schritte auf den Lieutenant zu und hob drohend die Arme. Sebastian konnte sich denken, dass sein Körper gleich von einem Blitz getroffen werden würde und nahm festeren Halt ein.
Eden wollte gerade anfangen Energie für diese Attacke zu laden, da sprang Marco hinter seinem Balken hervor. Sofort brach Eden seinen Angriff ab, machte einen Satz zurück und nahm den blonden Archäologen ins Visier:
„Das ist völlig unmöglich! Ich habe diese Ratte doch ins Koma versetzt!“
„Ich bin aber wieder aufgewacht und noch dazu in bester Verfassung…!“
Marco hoffte nur, dass der Bluff funktionieren würde. Die Wahrheit war ein Drama, denn es konnte noch Tage dauern, bis seine Kräfte sich auch nur im Ansatz wieder bemerkbar machten.
Dennoch schaffte es Marco seinen festen Stand bei zu behalten und Eden im Auge zu behalten:
„Ich rate dir, zieh Leine! Beim letzten Mal war ich erschöpft vom Kampf mit einem Zera! Dieses Mal bin ich voll ausgeruht!“
Tatsächlich hielt Eden inne und fletschte nur mit den Zähnen. Einen langen Kampf wollte er jetzt gar nicht haben. Er spürte die Überlegenheit des Jungen, die ja eigentlich nicht da war und blieb wie angewurzelt stehen:
„Ich muss sagen, ich bin ernsthaft beeindruckt! Ich habe damit gerechnet, dass du mindestens noch ein Jahr im Koma liegst.“
Marco verzog etwas das Gesicht, dann warf er einen flüchtigen Blick zu dem völlig verwirrten Sebastian:
„Glaubst du ernsthaft, wir lassen zu, dass du Atlantis erreichst und noch mehr Schaden anrichtest!?“

Das ZPM war durch und sicher auf Organika angekommen. George öffnete kurz die Augen, dann ging er zum verstaubten DHD rüber. Era sah ihn etwas irritiert an, dann fragte sie nach:
„Was wird das, George?“
Er schüttelte den Kopf, während er die rote Kuppel in der Mitte entfernte und sich am Hauptkristall zu schaffen machte:
„Frag lieber nicht! Ich weiß es selber nicht! Das Antiker-Wissen, du verstehst?“
Era nickte, dann wartete sie geduldig. Sicherlich würde sie gleich erfahren, was ihr Freund vorhatte. Kaum hatte George die rote Kuppel wieder eingesetzt, ging ein lautes Zischen durch den Raum und die Wurmlochverbindung flackerte kurz auf. Wieder drehte sich die Galonierin mit fragendem Blick zu dem Techniker um:
„Was war das?“
„Ich kann es nur vermuten! Ich glaube, ich habe dafür gesorgt, dass Organika eine ganze weile angewählt wird. Sobald sich das Wurmloch abstellt, wählt es von selbst den Planeten neu an! Das wird übrigens im Schnelldurchlauf passieren!“
Das Mädchen zwinkerte ihm begeistert zu:
„Klasse gemacht! Dann ist das eine Art schnelle Wahlwiederholung! Dann können wir zu Marco und Sebastian zurück! Die brauchen sicher unsere Hilfe!“
George nickte, dann verließen sie wieder die Grabkammer um zur Zitadelle zurück zu kehren.

In der Kirche standen sich die Feinde immer noch unsicher gegenüber. Nach wie vor glaubte Eden an Marcos Stärke und zögerte anzugreifen. Marco hingegen betete nur, dass der Antiker den Schwindel nicht aufdeckte.
Irgendwann stieß Eden ein lautes Lachen aus:
„Dann muss es wohl so sein!“
Er machte einen Satz vor, als mit der ruckartigen Bewegung seines Armes ein Blitz auf Marco zu flog. Dieser sprang panisch bei Seite, als der Schock die Wand hinter ihm in Stücke riss. Jetzt eröffnete Sebastian das Feuer aber die Blasterschüsse trafen nicht. Eden wich zu schnell aus und stürmte jetzt an der Wand entlang. Seine Faust lud sich erneut mit elektrischer Kraft, um Sebastian in den Boden zu stampfen. Kurz bevor er den Lieutenant traf, flog dem Antiker ein Felsbrocken vor die Füße, was ihn zum Ausweichen zwang.
Marco schnappte sich bereits den nächsten Brocken, um ihn nach Eden zu werfen.
Nun wurde deutlich wie schwach Marco eigentlich war, denn der Wurf verreckte auf halber Strecke und fiel plump zu Boden. Eden warf dem Jungen einen völlig konfusen Blick zu, dann zuckte Marco mit der Schulter. Dadurch ging dem Antiker ein Licht auf:
„Moment mal! Du hast gelogen! Du bist vielleicht wach aber deine Kräfte funktionieren noch nicht!“
Der Archäologe geriet jetzt innerlich in Panik und fuchtelte wild mit den Händen:
„Ich… äh… weißt du? Und… na ja! Lass dir das mal durch den Kopf gehen und… äh, es war gut, dass wir mal drüber geredet haben!“
Jetzt war alles aus. Die beiden Erdlinge würden Eden nichts entgegen setzen, als plötzlich die Decke über ihnen vibrierte. Alle sahen verwundert auf, als sich dann auch noch Risse bildeten.
Dummerweise befand sich der Bruch genau über Eden. Mit einem lauten Donnern barst die Decke in ihre Bestandteile und der Felshagel segelte auf den Antiker nieder.
Eden konnte gerade noch seine Hände schützend über den Kopf werfen, als er von den Trümmern begraben wurde.
Sebastian und Marco sahen sich skeptisch an:
„Hast du das gemacht?“
„Nein, du?“
Dann erklang Georges Stimme:
„Weder noch! Ich war das!“
Alle Blicke wanderten zum Ausgang, wo Era und George auf ihre Freunde warteten. Sebastian stampfte wütend auf, bevor er mit Marco zu ihnen rüber rannte:
„Danke, dass ihr meinen Befehl nicht gefolgt seid. Lass mich raten, deine abgefahrenen Antikerkräfte?“
George nickte erfreut, dann verließen sie eilig die Kirche um zum Gate zurück zu kehren.
Kaum waren sie aus den Ruinen verschwunden, da sprang der Trümmerhaufen in alle Richtungen und Eden erhob sich, mit einer Staubschicht bedeckt:
„Das darf doch nicht wahr sein! Diese kleinen Hosenscheißer haben so ein unverschämtes Glück!“
Mit letzter Kraft trat das Team durch das Sternentor und entkam dem tödlichen Zorn des Eden. Nun, wo sie außer Gefahr waren, konnten sie endlich die Erde anwählen. Endlich ging es bergauf…

Ende
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