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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 13: Das Relikt des Geistes


Es waren nicht viele Wachen, die vor dem Sternentor ihre Runden drehten. George und Sehgal gingen ein Stück den Korridor zum Ausgang hinunter, dann warteten sie. Sehgal nahm jetzt Sebastian von seiner Schulter und legte ihn an die kleine Mauer:
„Ich kümmere mich um die Wachen! Du wählst das Gate an und fliehst… Reise nicht direkt nach Organika. Das wäre zu gefährlich.“
George sah Sehgal ein letztes Mal dankbar an:
„Ich hoffe du überlebst!“
Der stämmige Rebell nickte noch einmal, bevor er die Deckung verließ. Die Cyborgs wurden sofort aufmerksam auf ihn und nahmen ihn mit den Blastern ins Visier. Sie begannen sofort zu feuern aber Sehgal war kein Amateur im Kämpfen. Geschickt wich er den Strahlen aus und schlug den ersten Cyborg nieder. Dann packte er ihn und schleuderte ihn gegen den nächsten:
„Ihr dämlichen Schradelkisten habt echt nichts Besseres drauf? Wie enttäuschend!“
Jetzt nahm er die Beine in die Hand und lief. Die Cyborgs schluckten den Köder und folgten ihm. Das war die Gelegenheit, auf die George gewartete hatte.
George packte den jungen Lieutenant unter den Achseln und zog ihn mit sich:
„Lass uns verschwinden Sebastian! Ich bring dich jetzt in Sicherheit!“
Es kostete ihn all seine Kraft aber er schaffte es den Soldat bis zum DHD zu ziehen. Für George war es ein unschätzbarer Vorteil, dass Eden ihn geheilt hatte. So hatte sich der böse Antiker das sicher nicht gedacht. Nun kam ihm eine andere Frage auf: Welche Welt sollte er anwählen?
Organika war tatsächlich etwas riskant und er wollte schließlich niemanden gefährden. Also blieb nur noch eine Wahl. Gut Glück…
Mit schnellen Fingen betätigte er die Tasten auf dem DHD. Das Stargate begann auf der Stelle zu wählen. Kaum hatte er die große rote Kugel in der Mitte betätigt, da flogen ihm Laserstrahlen um die Ohren. Zwei der fünf Wachen, die von Sehgal verfolgt wurden, kehrten zurück. Der Ereignishorizont bildete sich und George nahm noch einmal alle Kraft zusammen. Er packte erneut Sebastian und zog ihn die drei Stufen zum Sternentor hinauf. Dann zuckte er zusammen, als ein Strahl seinen Oberschenkel traf:
„Nur ein Streifschuss, George! Lauf weiter!“
Gerade so schaffte er es den Horizont des Wurmlochs zu passieren und zu entkommen.

Mittlerweile war ihre Feldflasche leer. Zwei Stunden saß sie jetzt schon auf dem Felsen und malte mit einem Stock Bilder in den Sand:
„Du hättest mir ruhig eine Zeitangabe mitgeben können, Marco!“
Era war etwas genervt aber noch viel mehr enttäuscht. Es musste doch nur ein Traum gewesen sein. Hier würde sich nichts mehr tun. Entmutigt betätigte sie das erste Symbol um Organika zu erreichen.
Sie war sich so sicher gewesen aber wie sollte das überhaupt möglich sein?
Marco lag im Koma und er hatte wohl kaum die Fähigkeit über Träume mit einem Kontakt aufzunehmen. So etwas lag nur in der Macht eines Aufgestiegenen aber nicht bei einem Komapatienten.
Sie drückte den letzten Glyph, als das Gate plötzlich begann rein zu wählen. Völlig panisch zog sie ihre Waffe, sprang hinter den Felsen, auf dem sie zuvor gesessen hatte und wartete…
Als alle Chevrons aktiv waren, sprang die Fontäne aus dem Tor und bildete den Ereignishorizont. Angespannt richtete sich ihre Waffe auf das eingehende Wurmloch.
Mit einem lauten Blubb kamen zwei Gestalten durch das Sternentor und landeten unsanft im Sand. Die eine Gestalt fluchte jetzt laut auf:
„So ein Mist! Das war verflixt knapp! Und du hättest dich nicht so schwer machen müssen!“
Era erkannte diese quietschende Stimme sofort und erhob sich verwundert. Der Gedanke machte ihr eine Gänsehaut, dass ihr Traum doch wahr gewesen war. Hatte Marco doch mir ihr über Traum kommuniziert. Sofort rannte sie zu den Angereisten hinüber:
„George? Sebastian? Wie geht es euch?“
Der Techniker sah völlig verwirrt auf und traute seinen Augen nicht:
„Era? Bin ich tot oder bist du wirklich hier? Wie hast du uns…?“
„Erklär ich dir später! Sebastian sieht nicht gut aus! Bringen wir ihn nach Organika!“

Es hatte nicht lange gedauert, da traf das gesamte Team wieder auf Organika ein. Zaiku war völlig verblüfft und betonte immer wieder, dass Era über besondere Kräfte verfügen musste.
Sebastian wurde eilig versorgt und Era traf sich mit George und Fürst Zaiku im Besprechungsraum:
„Wie seid ihr entkommen? Myrtharia ist doch explodiert? Und Oraphis zählt zu den Topgefängnissen von Zerberus!“
George, der ja durch Eden wieder topfit war, begann zu erzählen:
„Wir wurden von den Zera nach Oraphis gebracht. Dort waren auch Krieger einer Untergrundbewegung namens Jophiel gefangen. Sie halfen uns bei der Flucht und gaben mir wichtige Informationen. Das Wichtigste zu erst! Eden hat es geschafft alle Zera zu unterwerfen!“
Den Zuhörern wurde schwindelig bei dem Gedanken, nicht nur gegen Zera sondern auch gegen einen übermächtigen Antiker zu kämpfen:
„Er hat mich geheilt und wollte etwas über den Sog erfahren, der uns nach Zerberus brachte! Danach hat er mich wieder weggesperrt.“
Era schien deutlich überrascht und lehnte sich etwas erleichtert in ihrem Stuhl zurück:
„Jophiel? Sagt mir nichts! Was haben sie dir den für Informationen gegeben?“
„Eden soll ein ehrenwerter Antiker gewesen sein, der das Wohl anderer immer über seines stellte. Die Rebellen sagten mir, dass er von etwas anderem kontrolliert würde. Eigentlich sei er gar nicht böse…“
Alle warfen sich skeptische Blicke zu und besonders Era fand den Gedanken unmöglich, nach allem, was sie mit Eden durchgemacht hatte. Dieser Verrückte wollte sie zur Frau machen und von ihr Kinder. Dann seine wahnsinnige Idee Paradisus zu sprengen.
Für sie war dieser Kerl nie im Leben ein gutes Geschöpf:
„Dann bereitet er wirklich eine große Gegenoffensive vor. Wir brauchen Marco! Fürst Zaiku? Ist die Mission zu diesen Mönchen genehmigt?“
„Was für Mönche?“, fragte George neugierig und erkannte deutlich die Hoffnung in Eras Augen.
„Kali hat mir von den so genannten Malkias-Mönchen erzählt. Sie besitzen heilende Kräfte und sind äußerst friedfertig. Sie sollen angeblich Marco heilen können! Fürst Zaiku hat die Mission bereits erlaubt!“
George stand erfreut auf und klopfte sich begeistert auf den Schenkel:
„Worauf warten wir dann noch? Endlich gibt es wieder Hoffnung. Packen wir Marco und Sebastian ein und statten wir denen einen Besuch ab!“
Es dauerte nicht lange und ein kleines Team stand vor dem Stargate. Das Team bestand aus Era, George und vier Organika, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten Marco und Sebastian zu transportieren. Die Verletzten lagen auf Tragen, mit ausreichend Versorgung. Das letzte Symbol rastete ein und das Stargate war aktiv. Mit nur wenigen Schritten entkam die Gruppe dem nervenden Regen von Organika und fand sich an einem schmalen Gebirgspfad wieder.
Auch wenn sie offenbar hoch oben waren, war es hier sehr warm. Abgesehen von den zerklüfteten Felswänden und ein paar verdorrten Sträuchern gab es hier nichts. Laut Kali befand sich das Kloster der Mönche am oberen Ende des Weges.
Mit den Verletzten im Gepäck hechelte das Team den Pfad hinauf, immer auf irgendwelche Steinschläge achtend. Irgendwann erschienen Blumen am Wegrand, ja sogar ganze Rasenflächen. Diese Pflanzen sahen nicht sehr natürlich aus und mussten angepflanzt worden sein. Wieder nicht all zu lange Zeit später erreichten sie die großen Tore einer Mauer, die zwischen den Wänden einer Schlucht errichtet wurden. Era ging vorsichtig an die Tore heran:
„Mal gucken, ob jemand zu hause ist!“
Die Höhenluft pfiff um die Köpfe der Reisegruppe und George runzelte etwas missmutig die Stirn:
„Ich will ja nicht negativ klingen aber warum sollten die uns helfen?“
Era hatte nur leicht angeklopft, da taten sich die Tore auf und ein junger Mann trat ihnen entgegen. Er trug ein weißes Gewand, mit einem braunen, langen Mantel. Seine Haare waren kurz geschoren, wie bei einem Shaolinmönch. Er verneigte sich und schien nicht sonderbar über die Ankunft der Gruppe überrascht:
„Wir haben euch bereits erwartet! Tretet ein und folgt mir!“
Wieder warfen sich George und Era irritierte Blicke zu. Der Mönch führte sie durch die Schlucht zu einem weiteren Tor. Als sich die Türen öffneten wurde der Gruppe klar, was es für ein Ort war. Genau vor ihnen verlief ein gepflasterter Weg, zu einem großen Gebäude. In der Mitte dieses Hofes war ein großer chinesischer Garten, mit Bäumen in merkwürdiger Form. Recht und Links befanden sich je zwei Türme. Wieder musste der Schiffstechniker schlucken:
„Das ist schön! Die haben hier wirklich ein schönes Zuhause!“
Der Mönch führte sie zum Hauptgebäude. Überall liefen hier diese Mönche rum, die offenbar gar kein Interesse an den Fremden zeigten. Stattdessen gingen sie ruhig ihrem Tageswerk nach. Der junge Priester drehte sich jetzt zu der Gruppe um, bevor sie die Türen des Gebäudes durchquerten:
„Verzeiht! Ich war unhöflich! Mein Name ist Yann! Ich bringe euch zum Hohepriester unseres Tempels. Sein Name ist Felian!“
Noch einmal verneigte sich der Junge und stieß dann die Türen auf. Beim Betreten des Raumes klappte den Reisenden beinahe der Unterkiffer auf. Der gesamte Innenraum dieser Halle war übersäht mit Schriftzeichen. Es war die Schrift der Antiker.
In den Ecken standen Fackeln und der Boden bestand aus Holz. Vor ihnen waren eine Art Altar und ein großer Vorhang. Das Team war doch etwas überrascht und ging dem jungen Mönch langsam hinter her. Wieder führte er sie durch eine kleine Tür in ein Nebenzimmer. Dort deutete Yann auf den Boden:
„Legt eure Freunde dort auf den Boden!“
Die Träger legten die Liegen dort ab. Era nickte dem jungen Mann dankend zu, wollte aber auch mehr über diese Mönche erfahren:
„Wir danken dir Yann! Könnt ihr ihnen wirklich helfen? Und woher wusstet ihr, dass wir kommen?“
Yann lächelte leicht, dann faltete er die Hände:
„Das Licht verleiht uns unsere Kraft, denn wir haben erkannt, dass das Kerzenlicht Feuer ist!“
Ein Murren ging durch die Gruppe und keiner konnte wirklich etwas mit dieser Antwort anfangen. Im nächsten Moment betrat ein alter Mann mit einem langen Bart den Raum. Er musterte die Gruppe, dann ging er zu den Patienten rüber. Die anderen beachtete er nicht, was besonders George etwas störte. Der junge Yann verbeugte sich vor dem Alten, was erkennen ließ, dass er großen Respekt vor ihm hatte. Zu erst warf der Mann einen Blick auf Sebastian, bevor er sich wieder erhob und Marco ansah. Bei ihm starrte er einen Moment länger, bevor er sich nachdenklich durch den Bart strich:
„Sebastian zu heilen wird kein Problem aber Marco wird etwas komplizierter…“
Wieder fuhr die Überraschung wie ein Blitz durch die Gruppe und George ging vorsichtig einen Schritt vor:
„Woher kennen sie ihre Namen? Und kriegen sie das wirklich hin?“
„Viele Fragen! Dumme Fragen! Ihr müsst noch vieles lernen! Fragen sind nicht immer der Weg zur Erleuchtung! Manchmal ist es besser zu fühlen und nicht zu wissen!“
Der Alte gab George einen kleinen Schlag auf die Schulter, dann wand er sich der Galonierin zu:
„Ich bin Felian, der Hohepriester des Tempels.“
Era war etwas unsicher, warum sich der Hohepriester gerade ihr zu wand:
„Ich weiß, ihr hasst diese Fragerei aber wie macht ihr das alles?“
Felian lachte jetzt und schien etwas freundlicher als zuvor. Er nickte Yann zu, der sofort wieder an Era heran trat:
„Yann wird euch alles erklären, während ich die Heilung vorbereite!“
Era und George kehrten mit Yann in die Haupthalle zurück. Der junge Mönch deutete auf die vielen Schriften an der Wand:
„Vor vielen Jahrmillionen lebten hier die Antiker und hinterließen ihre Lehren. Der erste Mönch unseres Klans hatte einen Traum, in dem die Vorfahren von einer finsteren Macht berichteten. Einer Macht, den so genannten „Schatten“, die Verderben über das Universum bringen konnten. Die Antiker wussten, dass in Zerberus neues Leben entstehen würde, also versiegelten sie die Schatten an einem heiligen Ort. Danach gingen sie mit ihrer Hauptstadt fort und hinterließen Orte der Weisheit. Dieser Mönch, der die Träume hatte, machte es sich zur Aufgabe die Menschen dieser Galaxie zu heilen und selbst den wahren Aufstieg zu erreichen…“
George erinnerte sich an das Hologramm, welches das Team auf dem Planeten der Giganten gesehen hatte:
„Von den Schatten haben wir gehört. Wisst ihr um wen es sich handelt?“
„Nein, unsere Aufgabe bestand in der Heilung der guten Menschen. Mit jedem Schritt den wir zum Aufstieg machten, erhielten wir neue Fähigkeiten. Außerdem mussten wir das hier beschützen!“
Yann ging zu dem großen Vorhang und schob ihn bei Seite. Sofort zuckten die Freunde zusammen, als sie ein Objekt an der Wand entdeckten, welches hinter dem Vorhang verborgen lag. Es war ein merkwürdiges, schwarzes Objekt und George starrte Yann überrascht an:
„Das ist eine Antiker-Datenbank! Ein Repositorium!“
Yann nickte, dann deckte er es wieder zu:
„Wir wissen, dass es zwei Sorten von Repositorien gibt. Die der Kraft und die der Weisheit! Bei diesem hier handelt es sich um eine Wissensdatenbank.“
Ein weiterer Mönch eilte herbei und flüsterte dem Jungen etwas ins Ohr:
„Felian ist bereit für die Heilung! Gehen wir zu eure Freunde!“
Schnell gingen die Drei wieder zu dem kleinen Nebenraum, in dem schon Felian vor Sebastians Bett stand. Era neigte sich leicht ungläubig zu George herüber:
„Weißt, du was das werden soll?“
„Ich schätze die Malkias-Mönche haben dieselben Heilkräfte entwickelt, wie die Antiker!“
Felian legte seine Hand sanft auf den freigelegten Brustkorb des Lieutenant. Er schloss die Augen und atmete kräftig durch. Alle schienen etwas angespannt…
Es vergingen einige Minuten, bis Sebastian plötzlich die Augen aufriss und tief einatmete.
Alle zuckten kurz vor Schreck zusammen, weil der Soldat so plötzlich erwachte. Er richtete sich sofort auf und sah sich fragend um:
„Kann mir mal jemand sagen, was hier vorgeht?“
Era stieß ein Lachen aus, was Sebastian fast schon zu der Annahme führte, sie würden sich über ihn lustig machen. George zwinkerte dem Verwirrten zu:
„Willkommen zurück, Soldat! Wir dachten schon, du verreckst uns!“
„Was? Wieso? Was ist eigentlich passiert? Ich erinnere mich nur an diesen Kerker der Zera!“
George half dem Lieutenant auf und klopfte ihm erleichtert auf die Schulter:
„Ja, du hattest hohes Fieber. Ich habe es geschafft mit dir zu fliehen. Das genauere erzähle ich dir, wenn wir wieder auf Organika sind.“
Durch die Abenteuer auf Myrtharia und Oraphis hatten sich George und Sebastian besser kennen gelernt. Aus den einfachen Teamkameraden sind Freunde geworden…
Felian räusperte sich, dann wand er sich Marco zu:
„Wir sind noch nicht fertig!“
Nun war es Era, die erwatungsvoll auf den leblosen Körper des Blonden nieder schaute.
Der Hohepriester legte wieder seine Hand auf den Komapatienten. Erneut schloss er seine Augen und füllte die Lunge mit Luft. Eine ganze Weile geschah jetzt einfach nichts. Immer wieder zuckte Felian zusammen. Offenbar kostete es ihn mehr Kraft den Archäologen zu heilen, als Sebastian. Dann geschah etwas Unglaubliches. Ein grelles Licht stieß aus seiner Hand empor und hüllte Marcos Körper ein. Nach einigen Sekunden erlosch das Licht und der Alte ging geschwächt auf die Knie. Erst geschah nichts und Era wollte schon verzweifeln, als Marco in einer ruckartigen Bewegung die Augen aufriss und panisch nach Luft rang:
„Hilfe! Mein Kopf brummt, als wäre ne Dampfwalze drüber gefahren oder als ob ein Blitz in ihm eingeschlagen wäre!“
George nickte über glücklich und versuchte sich zurück zu halten:
„Marco, du wurdest tatsächlich vom Blitz getroffen!“
Einige Bilder gingen dem Blonden jetzt durch den Kopf. Ein paar letzte Erinnerungen, wie er auf der Brücke des Garten Edens stand, seine Kräfte verlor und Eden einen letzten Blitzstrahl auf ihn abfeuerte.
Dann bemerkte er Era, die jetzt schluchzend neben ihm saß und Tränen in den Augen hatte:
„Era? Alles okay? Hast du was im Auge?“
„Du Idiot!“, schrie sie und fiel ihm um den Hals. Marco schien jetzt etwas überwältigt und versuchte das Mädchen zu trösten. Sie konnte nicht länger inne halten. Ihre Begeisterung über seine Rückkehr war viel zu groß. Auch George und Sebastian warfen sich erleichterte Blicke zu.
Danach schaffte es auch Felian wieder auf die Beine:
„Ihr solltet noch einen Tag hier bleiben und euch erholen!“
Alle stimmten dem zu. Nur Sebastian war wieder Feuer und Flamme:
„Ich geh zum Gate und überbringe Fürst Zaiku die guten Neuigkeiten!“
Yann wollte den Lieutenant noch stoppen aber der war schon verschwunden. Nun erzählte George dem Archäologen alles, was vorgefallen war. Marco wurde mit jedem Stück der Geschichte bestürzter. Was Eden alles erreicht hatte, schockierte ihn aber als er aufstand um sich motiviert zu zeigen, brach er fast wieder zusammen. Felian freute sich für die Wiedervereinten und versuchte alles zu erklären:
„Dein Körper ist regeneriert aber deine besonderen Kräfte brauchen noch eine ganze weile, um wieder voll da zu sein!“
Etwas mürrisch legte Marco sich auf seiner Liege zurück und schmollte:
„Na toll! Und wie soll ich so Eden den Arsch versohlen?!“

Etwas später am Abend betrachtete der Archäologe die zahlreichen Schriftzeichen und das Repositorium. Der Gedanke, wieder mit dem Kopf in so einem Ding zu stecken, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er las eine ganze Weile in den Schriften. Für ihn war es ein seltsames Gefühl wieder wach zu sein. Es kam ihm so unreal vor, als er da lag und schlief.
Nun war er wieder in der Realität und doch kam ihm immer noch alles so surreal vor.
Er fuhr sanft mit der Hand über die eingestanzten Symbole und atmete leicht durch.
Noch immer hatte er das Gefühl von Schwäche in seinem ganzen Körper, als würde dieser noch immer im Koma liegen. Es hatte eine ganze Zeit gedauert, bis Era sich wieder beruhigt hatte.
Nun überlegte er, wie er Edens Leben zur Hölle machen konnte. So lange seine Kräfte nicht wieder einsatzbereit waren, wäre jede Konfrontation nur aussichtslos.
Plötzlich betrat George den Saal und kam zu ihm rüber gelaufen:
„Kannst du nichts schlafen, Marco?“
Der Archäologe nickte und zog ein grinsendes Gesicht:
„Ich habe die ganze letzte Zeit verschlafen… Ich bin hellwach!“
Sie standen einen Moment nebeneinander, dann gingen sie zu dem Repositorium rüber, hielten aber einen Sicherheitsabstand. George stellte seinen Kopf schräg:
„Komischer Gedanke, dass in so einem kleinen Apparat das Wissen des Universums gespeichert ist…“
Jetzt schien der Techniker nachdenklich und sah Marco etwas bedrückt an:
„Ich habe mir immer wieder den Kopf zerbrochen. Egal, wie doll ich auch nachdachte, ich kam zu keinem Ergebnis…“
Marco sah ihn irritiert an und senkte leicht den Kopf:
„Was meinst du?“
„Eden! Wie sollen wir ihn aufhalten? Du hast noch nicht deine Kräfte zur Verfügung und so, wie es Felian uns erklärt hat, kann es noch etwas dauern, bis sie wieder da sind. Was ist wenn Eden in der Zwischenzeit angreift. Sebastian und Era sind wohl kaum ernstzunehmende Gegner und ich erst recht nicht!“
Marco wollte seinen Kumpel trösten aber George nahm etwas Abstand von ihm und um den Altar herum zum Repositorium:
„Du willst sagen, dass wir einen Weg finden aber leider ist dem nicht so. Deshalb habe ich eine Entscheidung getroffen…“

Jetzt begriff Marco erst, was George vor hatte und machte einen Satz vor:
„Nein, tu das nicht!“
Zu spät. George trat vor das Repositorium, das sich öffnete und innen drinnen etwas schimmerte. Marco stürmte um den Altar, war aber nicht schneller als die Greifarme, die jetzt den Kopf des Technikers packten.
Wie bei Marco in der Mayapyramide strahlte etwas zwischen den Greifarmen auf und versetzte George in einen Schockzustand. Nach einigen Sekunden ließen die Greifarme los und der Freund ging bewusstlos zu Boden. Marco rief nach Hilfe, worauf hin sofort die anderen und Felian im Saal erschienen. Alle konnten sich denken, was geschehen war und Felian fühlte den Kopf des Technikers:
„Es geht ihm gut!“
Langsam tat der Junge seine Augen wieder auf und blinzelte etwas überfordert:
„Kennt ihr das, wenn ihr in das Blitzlicht einer Kamera gesehen habt und alles voller bunter Punkte ist?“
Marco stieß ihm wütend in die Seite:
„Du Idiot! Warum hast du das gemacht? Jetzt wirst du sterben!“
George schien irgendwie erleichtert und erhob sich schwankend:
„Ich habe mich dafür entschieden. Nur so finden wir einen Weg Eden zu besiegen und nach Hause zu kommen!“
Wieder das Husten von Felian, der die Aufmerksamkeit aller haben wollte:
„Leider wirst du nichts über die Antiker erfahren und sterben wirst du vermutlich auch nicht!“
Wieder lagen fragende Blicke auf den Hohepriester, der jetzt an das Repositorium trat und dann wieder zur Gruppe sprach:
„Es gab einmal einen Mönch aus unserem Klan, der durch Zufall das Repositorium aktivierte. Dabei stellten wir fest, dass es fehlerhaft war. In ihm ist zwar etwas Wissen enthalten aber nur geringfügig. Dafür dürften sich deine geistigen Kräfte weiter entwickeln… Der Mönch war mein Vorgänger und hatte alle Kräfte wie wir nur durch das Ding erlangt.“
Alle schienen etwas baff und George atmete etwas erleichtert aus, dann verneigte er sich vor Felian:
„Es tut mir Leid, dass ich euer Heiligtum entweiht habe… Ich habe wirklich gehofft, dass Antiker-Wissen zu erlangen…“
Der Techniker schien etwas traurig, denn so war der Einsatz umsonst gewesen. Dann kam ihm jedoch der Gedanke was er alles mit der neuen Kraft anstellen konnte:
„Moment mal… Sie sagten, ich kriege die gleichen Kräfte wie sie und kann heilen! Das ist megacool! Dann bin ich ja zu was zu gebrauchen, wenn der Kampf mit Eden erneut los bricht!“
Alle waren sichtlich beruhigt aber auch etwas überrascht. Felian nahm seinen Gehstock und schlug George damit auf den Kopf, welcher kurz aufheulte:
„Du dummes Gör! Glaubst du ernsthaft, dass man die Fähigkeiten einfach so kontrollieren kann? Du wirst hart trainieren müssen, um alle Fähigkeiten der Antiker einwandfrei zu beherrschen! Innere Ruhe und Konzentration sind das Wichtigste bei dem Einsatz der Telekinese!“
„Telekinese? Soll das heißen, ich kann Dinge schweben lassen, so wie Yoda mit der Macht?“
Felian zog ein böses Gesicht und schlug George erneut auf den Kopf:
„Stell dir das nicht zu leicht vor und was zur Hölle ist ein Yoda?“

Am nächsten Morgen hatte das Team keinen Grund länger hier zu bleiben. Die Gruppe verabschiedete sich von den Mönchen und besonders Marco und Sebastian zeigten sich dankbar. Die friedfertigen Menschen hier hatten ihr Leben gerettet.
Nun kehrte das Team zum Stargate zurück, wo sie Organika anwählten.
Noch einmal warf Marco einen Blick zurück auf die Mauern, die das Kloster vor Feinden schützten und musste lächeln. Vielleicht verdankte das ganze Team einen eventuellen Sieg über Eden nur diesen Priestern.
Jetzt durchquerten alle zufrieden den Ereignishorizont…

Ende
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