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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Folge 11: Die schwarze Sonne, Teil 2


Der Himmel wurde immer dunkler und das warme Licht der Sonne war inzwischen blutrot.
Sebastian warf erneut einen Blick zum Himmel, als er schnellen Schrittes seinen Weg fortsetzte. Balron war in einem nahe gelegenen Waldstück verschwunden. Seine einzige Chance war es den Kerl einzufangen und die Technologie zurück zu holen. George könnte den Schaden dann vielleicht umkehren. Er beschleunigte erneut, genau wie sein Puls. Die Waffe hielt er fest in der Hand, bereit wenn nötig zu schießen. Nach etwa fünf Minuten erreichte er das kleine Stückchen Wald.
Hier roch es jetzt intensiv nach Laub und der Waldboden war mit Blättern bedeckt. Sein Blick ging in alle Richtung. Ihm durfte kein Fehler unterlaufen. Das Schicksal dieser Welt ruhte schließlich auf seinen Schultern.
Sebastians Augen wanderten von Baum zu Baum, während sie Balron im Unterholz suchten. Diese Fleckchen Land war kein gutes Gebiet für einen Kampf. Zugegeben…
Er war ein ausgebildeter Soldat und sein Gegner nur ein erbärmlicher Bauer von einem rückständigen Planeten. Doch dann fiel ihm wieder dieser Spruch ein:
„Auch Kleinvieh macht Mist!“
Dann erklang ein Knacken im Unterholz und Sebastian richtete seine Waffe in die Richtung. Sollte er Balron einfach erschießen?
Früher hätte er es getan aber hier zeigte sich deutlich der positive Einfluss, den Marco auf ihn hatte:
„Balron! Sie brauchen sich nicht fürchten! Geben sie mir die Waffe und wir können ihre Welt retten! Außerdem sind die Zera hier her unterwegs!“
Der Bauer stieß ein Lachen aus, das im gesamten Wäldchen nieder hallte. Noch immer konnte Sebastian die Position des Mannes nicht fixieren:
„Das weiß ich! Was glauben sie, warum ich so wild auf die Technologie war? Ich habe kein Interesse mehr an meinem Volk! Ich war der jenige, der die Zera hier her rief!“
Nun stockte Sebastian kurz wütend der Atem:
„Was!? Sie haben ihr Volk verraten? Wieso?“
„Ich habe dieses erbärmliche Bauernleben gehasst! Dann erzählten mir die Zera von einem mächtigen neunen Führer. Er soll ein Überlebender der Vorfahren sein und uns zum Licht führen…!“
Der Lieutenant konnte sich denken, wer damit gemeint war. Er berührte vorsichtig seine Schulter, die noch immer unter Edens Attacke litt. Doch hatte es der Antiker wirklich geschafft die große Anzahl der Zera zu unterwerfen? Er alleine, gegen Tausende Zera?
Bei dem Gedanken erschauderte der Soldat. Danach schärfte er wieder die Sinne und horchte.
Zum Glück, denn nur knapp neben ihn sauste ein Pfeil in den Boden. Er rollte sich zur Seite, hinter einen schützenden Baumstamm:
„Glauben sie ehrlich die Zera werden ihre Macht teilen? Nachdem sie die Technologie in der Hand halten, töten sie dich!“
„LÜGEN!“, hallte es erneut und drei weitere Pfeile sausten in den Stamm. Sebastian musste sich schnell etwas einfallen lassen. Er stöberte in seinen Taschen, dann zog er eine Blendgrante hervor:
„Das ist alles, was ich habe. Das muss sitzen…“
Er kam ein Stück aus der Deckung und achtete genau auf die Schussrichtung der Pfeile. Wieder konnte er nur knapp dem Geschoss ausweichen, hob die Granate und schleuderte sie in die Richtung aus der der Pfeil kam. Mit einem gewaltigen Knall wurde das Gebiet in gleißendes Licht getaucht und Sebastian konnte endlich Balron auf einem Ast erkennen. Dieser rieb sich überrascht die Augen und erlangte nur langsam wieder seine volle Seekraft. Es war die Chance. Balron musste ebenfalls auf sein Gefühl zurückgreifen. Beide hoben erneut ihre Waffen. Ein rotes Lasergeschoss fegte den Bauern von seinem Ast. Erst brach Sebastian in Freude aus und wollte schon jubeln, als er kurz stöhnend zusammen zuckte:
„Mist! Ich habe doch kein Glück!“
Ein Pfeil hatte sich aus Balrons Armbrust gelöst und sich in seine Seite gebohrt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging der Lieutenant auf die Knie. Er sah an sich runter und entdeckte die blutende Wunde mit dem Holzpfeil.
Er packte das Geschoss so fest er konnte, dann zog er es mit einem Ruck heraus. Eine neue Welle Schmerzen schoss durch seinen Körper und brachte ihn dazu erneut zu schreien. Die Wunde blutete aber das hatte jetzt keinen Vorrang. Mit aller Kraft richtete er sich auf und hielt sich die Verletzung, während er auf den am Boden liegenden Balron zu lief. Zu früh gefreut.
Der Feind schlug wieder die Augen auf und verpasste dem Erdling einen Tritt an die Verletzung. Wieder ging Sebastian fast auf die Knie aber er blieb standhaft. Er zog seine Waffe hervor und richtete sie auf Balron:
„Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre!“
„Töte mich oder hast du keinen Mumm!?“
Sebastians Hass gegen diesen Typen wurden stärker, brachten seine Augen zum aufblitzen, bevor er Balron mit einem letzten Schuss nieder streckte. Erst als der Flüchtling endgültig dahingerafft war, fing der junge Mann an seine Tat zu bereuen. Dann lenkte ihn der blutrote Himmel wieder auf sein eigentliches Vorhaben.
Er zog die Technologie aus Balrons Tasche hervor und rannte damit zum Dorf zurück…

Im Dorf war die Panik nicht mehr aufzuhalten. Burian versuchte noch immer die anderen Dorfbewohner zu beruhigen und zu sortieren aber die meisten interessierten sich einfach nicht mehr für den Dorfführer.
George hatte genug gesehen und griff nach seiner 9-Milimeter. Eigentlich war sie nur für Notfälle gedacht, da die Munition hier in Zerberus begrenzt war. Er gab einen Schuss ab und alle Dorfbewohner gingen stillschweigend in die Hocke, während sie völlig aufgelöst auf den Schützen starrten. George nickte Era zu, dann stellte er sich vor die Bewohner:
„Panik hilft keinem etwas. Sollten wir es nicht rechtzeitig schaffen, können wir euch nach Organika evakuieren!“
Burian kam ernst auf den Techniker zu gelaufen und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter:
„Meint ihr das ernst?“
„Selbstverständlich!“
„Dann machen wir es so!“
Die Dorfbewohner schienen einverstanden und machten sich bereit zu ihren Häusern zu stürmen, um wenigstens etwas Hab und Gut zu retten. Da schnitt eine Stimme die Masse in Zwei:
„Ich habe das Ding!“
Sebastian trat durch die Menge und reichte die Technik an George weiter, welcher sie sofort neugierig untersuchte. Die Dorfbewohner begannen wieder zu hoffen. Vielleicht waren diese Fremden sogar in der Lage die Zerstörung der Sonne zu verhindern.
Kali entdeckte die schreckliche Wunde an Sebastian Talje:
„Oh, mein Gott! Du bist verletzt!“
Der Lieutenant sah wieder an sich runter:
„Ich weiß aber das muss warten!“
George stieß ein Fluchen aus und sofort waren wieder alle Blicke auf ihn gerichtet:
„Ich könnte es benutzen und den Verdichtungsprozess umkehren aber… Ich bin dazu nicht in der Lage!“
Sebastian fauchte ihn wütend an und stampfte auf, bevor er dann vor Schmerz wieder fast den Halt verlor:
„Was soll das heißen? Du hast doch das Gen!“
„Ich habe zwar das Gen aber die Funktionsweise ist für mich total unbegreiflich. Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt einen Jumper in die Luft kriege. Ich sage es nur ungern aber wir brauchen Marco!“
Wieder betroffenes Schweigen, bis ein merkwürdiges Donnern die Stille brach. Das Zeraschiff erschien weit am Himmel. Es blieb nicht mehr viel Zeit. Das Team musste Handeln:
„Wieso liegt Marco immer dann im Koma, wenn man ihn braucht! Es hat keinen Sinn. Wir müssen evakuieren! Era, du begleitest die Menschen von Myrtharia zum Gate. Ich und George kümmern uns um die Zera!“
Era sah noch einmal auf die nun jämmerlich verarztete Wunde:
„Du willst kämpfen? In deiner Verfassung? Vielleicht sollte ich…“
Sebastian ließ die Galonierin nicht aus reden und deutete mit dem Finger auf das Gate:
„Das war keine Bitte, sondern ein Befehl! Ich habe einen Plan…“
Zwar gefiel dem Mädchen gar nicht was hier vor sich ging aber blieb ihr eine Wahl? Sie zischte mürrisch, dann geleitete sie die Menschen eilig aus dem Dorf. George hingegen schien etwas geschockt von der Tatsache, dass er gegen einen Zera kämpfen sollte. Dabei kamen üble Erinnerungen an den Kampf mit Bojak wieder hoch. Lange in ihnen schwelgen konnte er nicht, weil Sebastian ihm ein kleines Päckchen zu warf:
„Was ist das? Notvorräte?“
Der Lieutenant legte seine Stirn in Falten und sah den Techniker grummelnd an:
„Das nennt man C-4, Schlaumeier! Das ist Sprengstoff!“
George erschrak und ließ das Kneteähnliche Zeug fast fallen. Ihm missfiel der Gedanke mit Sprengstoff arbeiten zu müssen komplett. Dennoch folgte er widerwillig den Anweisungen Sebastians:
„Verteil das am Rand des Dorfes! Wir werden den Zera einen schönen Empfang bereiten. Egal was passiert… Sie dürfen nicht zum Gate, eh nicht alle Dorfbewohner durch sind!“
Der Junge nickte und rannte los, um das C-4 zu verteilen.

Es dauerte nicht lange, da nehmen die Jungs von der Erde ihre Positionen ein. Sebastian hatte sich auf dem Strohdach eines kleinen Hauses verschanzt und zielte mit dem Blaster auf den Dorfeingang. George war hinter ein paar Fässer verschwunden. Sebastian griff sich an die Weste und zog ein Fernglas hervor. Tatsächlich schienen wieder die bekannten Kapseln in der Nähe des Dorfes gelandet zu sein. In der Ferne erkannte er die Umrisse der schon bekannten Cyborgs.
Doch dann musste er irritiert ein zweites Mal hinblicken. In Reihe der 20 Cyborgs lief ein Mensch. Ein normaler Mensch ohne technischen Kleinkram. Wieder starrte er hindurch.
Hatten die Zera ihn als Geisel genommen oder war er ein willenloser Sklave?
Anspannung breitete sich aus und George wartete auf das Zeichen des Lieutenant. Dieser begutachtete weiter das Geschehen, dann nickte er dem Techniker zu. Tatsächlich lief alles nach Plan. George aktivierte den Zünder und die Cyborgs verschwanden im Feuerinferno der Explosion. Krachendes Metall und Cyborgteile sausten als gefährliche Geschosse durch die Luft. Die Falle aus C-4 hatte funktioniert und alle Cyborgs waren nur noch Schrott. Nur der Mensch stand noch aufrecht im Qualm. Noch einmal blickte Sebastian durch sein Fernglas und entdeckte diesen Typen.
War er nun ein Gefangener oder doch ein Untertan? Niemand konnte es wissen…
Dann sprach diese Gestalt mit George, den es hinter den Fässern gesehen hatte:
„Das habt ihr toll gemacht! Wir sind Stolz auf euch!“
George runzelte die Stirn und sah hoch zu Sebastian, der nur verwirrt mit den Schultern zuckte. Danach lief die Gestalt auf das Versteck von George zu:
„Wir haben von eurem Mut gehört und wollten es selber sehen. Wir sind TimTom!“
Wieder ein verwirrter Blick zwischen den Teamkameraden und George dachte sich nur, wie doof dieser Name war. TimTom stand jetzt direkt vor den Fässern:
„Du brauchst dich nicht mehr verstecken! Wir wissen doch, dass du hier hinter hockst!“
George erhob sich misstrauisch und musterte diesen komischen Typen, der rein äußerlich wie ein Mensch war und in der Mehrzahl redete:
„Und was willst du jetzt?“
TimTom lachte komisch, dann hob er den Finger:
„Euch testen! Ob wirklich so viel hinter den Gerüchten steckt!“
Nun schnellte TimToms Faust voran, traf George ins Gesicht und katapultierte ihn durch die dünne Holzwand eines Hauses. Der Schlag kam schnell und überraschend. Noch dazu war er äußerst hart… Wie Metall…
Sebastian hob schnell seine Waffe um zu feuern, doch es geschah etwas Unerwartetes. TimTom teilte sich in zwei Teile und wich so den Schüssen aus. Der Lieutenant war völlig verwirrt und wusste nicht, auf wen er schießen sollte. Dann traten diese Gestalten an das Haus heran, bildeten eine Räuberleiter und die erste Gestalt erschien auf dem Strohdach. Der Angriff kam so flink, dass Sebastian nicht reagieren konnte. Ihn traf ein Schlag von oben herab, so dass er durch das Strohdach brach und im Inneren des Hauses verschwand. Die Gestalten sprangen wieder in die Mitte des Dorfplatzes und verbanden sich wieder zu TimTom.
Hustend verließ George das kleine Haus und klopfte sich den Staub von der Schulter:
„Alter Fighter! Was warn das für ein Schlag! Was seit ihr?“
Jetzt zeigte TimTom sein wahres Gesicht. Seine menschliche Haut platzte aber statt Blut kamen die blanken Metallteile eines Zera zum Vorschein. Damit hatte George bereits gerechnet. Dieser Typ hatte sich getarnt.
Endlich kam auch der keuchende Sebastian aus einem Gebäude:
„Das war nicht lustig! Seit wann können zwei Zera zu einem werden?“
Die Antwort kam schnell:
„Können wir nicht! Wir hießen ursprünglich Zelvatar und waren ein Mensch! Nach einem Unfall gaben uns die Zera einen neuen Körper. Mein Gehirn wurde bei dem Unfall geteilt. So bekamen wir zwei Körper!“
George wich angewidert zurück:
„Ihr habt ein gespaltenes Gehirn! Igitt!“
TimTom nahm wieder festere Haltung ein, dann machte er sich bereit für den Angriff. Dann ging sein nächster Angriff los. Er rannte auf George und spaltete sich genau vor ihm wieder in zwei Teile.
Der erste Schlag kam von rechts, der zweite von links. Erst wurde der Techniker von den Beinen gefegt, dann schlug ihn der zweite Schlag nieder.
Sebastian stürmte herbei um seinen Partner zu unterstützen. Zum Schuss kam er nicht, weil sich Tim sofort verteidigte und die Waffe weg schlug. Tom hingegen machte einen Salto um Sebastian in den Rücken zu treten. Wieder lagen beide Erdlinge am Boden und Sebastian keuchte ärgerlich:
„Ich muss sagen dieser Freak geht mir auf den Sack…!“
Beide richteten sich wieder auf entdeckten TimTom, der wieder eins war. George formte die Augen zu enge Schlitze und vergrub seine Hände suchend in den Taschen:
„Ich habe auch noch ein paar Überraschungen!“
„Ich hoffe die ist gut! Der Freak ist echt gut. Gegen zwei wird es wesentlich schwieriger…“
George nickte und zog ein kleines rundes Objekt hervor:
„Die habe ich auf Paradisus gefunden! Ich habe herausgefunden, dass es Waffen sind!“
Sebastian sah ihn skeptisch an, dann begutachtete er die kleinen Objekte, die so groß waren wie eine Handfläche:
„Du hast Antiker-Waffen? Wann hattest du vor uns davon zu erzählen?“
George lief rot an und grinste unverschämt. In genau diesem Moment griff TimTom erneut an. Sebastian ballte die Faust, traf aber ins Leere. Im nächsten Moment ging er schmerzerfüllt zu Boden. Er spürte noch die metallene Faust, wie sie sich tiefer in die Wunde bohrte, die Balron verursacht hatte. Mit einem Aufschrei ging Sebastian wieder zu Boden. Sofort verkrampften sich sämtliche Muskeln und warme Flüssigkeit strömte aus der wunde und machte das Shirt klebrig. Er fasste sich an die Wunde und ging dann schwach zu Boden.
Nun stand George dem Feind alleine gegenüber.
TimTom hatte ihn bereits im Visier und ballte erneut die Faust. Noch während er für den Schlag ausholte, teilte er sich wieder in zwei einzelne Wesen.
George reagierte dieses Mal besser und hob schützend den Arm mit dem Gerät der Antiker. Er fing den ersten Schlag mit der Handfläche ab. Es war ein merkwürdiges Gefühl, als die Wucht des Schlages in dem Gerät verschwand. Die Erleichterung hielt jedoch nicht lange, denn der andere Teil des Zeras war hinter ihm gelandet und trat ihm in den Rücken. Mit einem schmerzhaften Krachen schlug George am Boden auf, wo er zuckend liegen blieb.
„Du dummer Mensch hast es immer noch nicht begriffen! Wir sind mächtiger als du, denn wir sind Zera!“
Der Feind sah etwas skeptisch auf den Mensch nieder, als sich George zitternd vom Boden erhob. Er spuckte Blut aus und stand auf wackeligen Beinen:
„Du dummer Mensch! Warum siehst du nicht ein, dass du verloren hast!“
„Ich werde nicht kneifen! Bisher war ich das schwächste Glied in unserem Team. Auf der Daedalus habe ich bloß Leitungen repariert und auch als wir in Zerberus ankamen habe ich nie große Taten vollbracht. Marco wurde unglaublich stark und war letzt endlich sogar bereit sein Leben zu opfern, um uns zu retten. Sebastian ist so ausdauernd. Trotz schwerster Verletzungen nimmt er es noch mit euch auf. Era ist so tapfer, obwohl sie wesentlich weniger zu bieten hat als alle anderen…
Ich war immer das fünfte Rad am Wagen!“
Jetzt grinste George selbstsicher und wischte sich den Rest Blut von der Lippe:
„Ich habe mich hinter den anderen versteckt, weil ich Angst hatte. Auf Missionen war ich der erste, der gejammert hat aber nicht heute! Heute kämpfe ich weiter!“
TimTom war das so ziemlich egal. Er rannte auf den Jungen los, teilte sich wieder auf und bombardierte ihn mit Schlägen. Hier und da fing George wieder Schläge mit dem Gerät ab aber ausweichen klappte nicht.
Es dauerte nicht lange, da ging er erschöpft auf die Knie. Sein Körper war bereits übersäht mit Blutergüssen und Schrammen. Erneut brach er keuchend zusammen.
Der Zera schien tatsächlich etwas überrascht und verpasste ihm einen letzten mächtigen Tritt.
Einige Meter weiter krachte der Techniker in ein paar Holzkisten.
Warum spielte das Schicksal dem Team nur so übel mit.

Era warf einen Blick auf das Dorf hinter den Bäumen, dann wieder auf die Dorfbewohner, die den schimmernden Ereignishorizont durchquerten. Immer wieder dachte sie an die Schlacht.
Waren Sebastian und George noch am Leben?
Noch mehr Verluste wollte sie nicht verkraften. Ihre Gedanken wanderten wieder zu Marco, der noch immer im Koma lag. Warum konnte jetzt nicht ein wunder passieren, so wie damals an Bord des Garten Eden. Marco war plötzlich da, als sie ihn brauchte aber nun…
Wieder schüttelte sie den Kopf. Kali trat jetzt an sie heran:
„Era, es sind nicht mehr viele!“
„Das ist gut! Ich würde gerne zu meinen Freunden ins Dorf!“
Kali nickte ihr zu, dann machte sie ein besorgtes Gesicht:
„Ich will mit! Vielleicht kann ich dir helfen!“
Irgendwie fand die Galonierin diese Idee nicht so gut. Was sollte die arme Kali gegen einen Zera ausrichten, wo nicht mal sie selber eine Chance hatte? Leider blieb keine Zeit mehr. Das Basisschiff schwebte jetzt direkt über dem Planeten und die Sonne war nur noch ein kleiner brauner Klumpen im All.

George raffte sich nur sehr langsam wieder auf. Er warf einen verschwommenen Blick zu Sebastian, der noch immer ohne Bewusstsein am Boden lag.
Jetzt stand der Zera wieder genau vor ihm:
„Flehe um Gnade und du darfst überleben!“
Was zu viel war, war zu viel. George hatte die Nase voll und eine bessere Gelegenheit würde er nicht mehr bekommen. Er hoffte inständig, dass diese Technologie so funktionierte, wie er es in der Datenbank gelesen hatte. Er schnellte ein letztes Mal hoch und hielt das Gerät an den Brustkorb des Zera. TimTom verstand nicht und packte ihn mit beiden Händen bei den Rippen. Er drückte zu und mit einem lauten Knacken stieß George einen krächzenden Schrei aus. Es hielt ihn aber nicht davon ab die Technologie zu benutzen:
„Quetsch meine Rippen doch bis ich tot bin aber du bist erledigt!“
Ein letzter panischer Blick von TimTom und George betätigte einen Schalter an dem Gerät.
Aus ihm erstrahlte ein helles Licht, hüllte die Kämpfer ein, bevor sie in einer Explosion entwich. Durch die entstehende Druckwelle wich der Boden bei Seite und bildete einen Krater. Die Wucht dieser Waffe zerstückelte die Fässer, die um sie herum stand und schleuderte George durch die Luft. TimTom wurde einfach in seine Atome zerfetzt. Es blieb nicht übrig. George hingegen sauste durch die Luft und landete nicht weit entfernt dampfend am Boden.
Es wurde schwarz um ihn…

Der Hall und das Donnern dieser Waffe erklangen bis an das Gate. Era und Kali sahen entgeistert auf. Era hatte wieder dieses miese Gefühl, dass ihr auch damals schon den Nerv geraubt hatte. Sie ahnte, dass etwas Schlimmes passiert war. Zum Handeln blieb aber keine Zeit. Das Zeraschiff drehte ab und verschwand im Hyperraum. Das konnte nur eines bedeuten. Schweren Herzens ließ sie die Jungs zurück, verabschiedete sich innerlich und zog Kali mit durch das Gate. Kaum hatte sich das Sternentor abgeschaltet, da nahm die Sonne von Myrtharia eine letzte schwarze Farbe an, bevor sie dann in einer enormen Druckwelle vom Himmel verschwand und das System mit sich riss.

Fortsetzung: Folge 12
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