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Stargate - Zerberus: Season 1 von nickfrostus

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Vorwort

Es handelt sich bei dieser FF um eine eigene Spin-off-Serie, wie Stargate Atlantis. Ursprünglich war sie als Manga ausgelegt aber am Ende habe ich sie doch geschrieben... Feedback dringend erwünscht!
Folge 1: Zerberus, Part 1


Sanft wehte der warme Winde über den felsigen Boden des Lagers, die langen Treppenstufen hinauf und dann in die Pyramide. Nur wenig des heißen Sonnenlichts gelangte bis in das Innere der Mayapyramide.
Draußen waren die Archäologen fleißig dabei die alten Inschriften der Ureinwohner zu untersuchen. Sie kamen sich dabei schon gegenseitig in die Quere.
Marco war für Höheres bestimmt. Er war nicht an den armseligen Schriften der Ureinwohner interessiert. Die eckigen Schriften an dem Glyphus vor ihm waren viel interessanter.
Er und sein Partner Adam Waily hockten vor der großen Felswand, tief im Inneren des Gebildes. Von draußen hörten sie die bemitleidenswerten Prognosen der anderen Wissenschaftler. Sie schienen über die Herkunft eines alten Bechers zu spekulieren.
Vor zwei Jahren war er einer von ihnen gewesen. Nein, noch schlimmer…
Ein Student ohne Geld und der Hoffnung viel zu erreichen. Das war ihm tatsächlich gelungen, nachdem er Dr. Daniel Jackson begegnet war.
Der Archäologe unterrichtete ihn in so ziemlich jeder altertümlichen Sprache. Gleichzeitig lernte er auf Antarktika alles über die Technologie der Antiker.
Inzwischen hatte man ihn in AET (Ancient-Earth-Technology) aufgenommen und zu diesem Ort geschickt. Vor ca. drei Wochen fand eine kleine Gruppe von Paläontologen die Schriften im Inneren dieses Tempels. Nun hatte er das Glück, diese Geheimnisse zu lösen.
Irgendwann brach Adam das schweigen:
„Die Daedalus ist zurück! Hast du dich schon entschieden…?“
Marco murmelte unverständliche Worte, dann schüttelte er den Kopf.
Der Freund mit den dunklen Harren und der abscheulichen Kleidung hakte nach:
„Ich versteh dich nicht! Ein besseres Angebot wirst du nie bekommen. Sogar Dr. Weir und Dr. McKay waren von dir begeistert, außerdem besitzt du das Antiker-Gen! Warum willst du nicht nach Atlantis?“
Marco schwieg noch einen Moment, dann kniff er kurz die Augen zusammen und blickte von seinem Display auf:
„Ich habe meine persönlichen Gründe!“
Adam schüttelte ein letztes Mal den Kopf, bevor sich beide wieder den Übersetzungen zu wanden. Dann riss Marco die Augen auf. Seine Blicke sausten noch einmal über die Worte, die er gerade gelesen hatte. War es möglich? Hatte er sich nicht verlesen?
Wieder warf er einen Blick auf das Display und erregte so die Aufmerksamkeit seines Kollegen:
„Was ist los?“
„Hier steht, dass die Ringe einen zur Kraft führen! Da steht, man soll dieses Symbol drücken!“
Der Blonde deutete auf ein kleines Symbol, welches er jetzt sanft berührte. Im nächsten Moment erklang ein Piepen auf dem Display von Adam:
„Komische Energiesignatur!“
Mit diesen Worten wurden sie von einem Schwall aus Ringen eingehüllt und mit einem Lichtblitz an einen anderen Ort transferiert. Geschockt sahen sich die Freunde in der finsteren Höhle um, in der sie gelandet waren. Marco machte einen Schritt vor und plötzlich ging das dämmerige Licht an. Verzierte Säulen standen in dem großen kuppelförmigen Raum. In seiner Mitte war eine Plattform mit einem Thron. Jetzt wusste der blonde Junge, was das war:
„Das ist eine ähnliche Anlage, wie auf Antarktika oder Proclarush Taonas! Hier gibt es eine Stuhlplattform!“
Adam warf seinem Kollegen einen neugierigen Blick zu:
„Setz dich mal drauf!“
Marco ging nur zaghaft an das Objekt heran. Er kannte zwar diese Technologie aber nach einem kleinen Unfall auf Antarktika war er lieber vorsichtig. Dr. Carson Beckett hatte damals versehentlich eine Drohne aktiviert. Diese geriet außer Kontrolle und hätte fast den Helikopter von General O`Neill zerstört. In letzter Minute schaffte es der Schotte diese Waffe zu deaktivieren. Marco gehörte zu den Menschen, die nur knapp von dem Geschoss verfehlt wurden, als es ihm Raum umher sauste, bis es letzt endlich die Glaskuppel zerschlug und ins frei düste.
Der junge Archäologe nahm Platz und erwartete, dass sich die Lehne jeden Moment leuchtend nach hinten klappte. Nichts der gleichen geschah…
Mit etwas Schwung kam er wieder auf die Beine und untersuchte eine Öffnung an der Plattform:
„Kein Wunder! Der Stuhl hat keinen Saft! Hier ist kein Zero-Point-Modul!“
Adam rief seinem Partner aufgeregt zu:
„Scheiß auf den Stuhl! Ich habe etwas Besseres gefunden!“
Eingeschüchtert folgte er der Stimme seines Kollegen und sah ein spiegelförmiges Objekt an der Wand:
„Ein Repositorium!“
Er ging näher heran, obwohl er schon einiges darüber gehört hatte. Er hatte die Berichte über dieses Objekt gelesen und auch Adam streckte seine Hand warnend heraus:
„Geh lieber nicht zu nahe heran!“
Marco hörte nicht auf die Warnung und schritt weiter vor. Seine Neugierde war viel zu groß.
Er musste das Repositorium näher betrachten. Ein fataler Fehler…
Zwei metallene Arme schossen hervor, packten seinen Kopf und hielten ihn fest im Griff. Adam geriet in Panik und schlug auf das Objekt ein, während Marco vom mystischen Licht geblendet wild zappelte. Grelles Licht in vielen bunten Farben stieß erbarmungslos auf seine Augen nieder. Es fühlte sich an, als würde etwas gewalttätig in seinen Körper gezwängt werden. Etwas, was dort nicht hinein gehörte…
Als die Datenbank den Griff löste, viel Marco hinten über und landete am Boden.
Er vernahm noch die Stimme von Adam, die besorgt nach ihm rief:
„Marco, alles okay? Hörst du mich?!“
Danach verlor er das Bewusstsein…

Es fühlte sich an, als würde reine Energie seinen Körper durchströmen.
Noch immer schwebte er in der Finsternis, frei von der Schwäche. Irgendwann kamen Stimmen näher. Sie drangen durch die Schleier der Dunkelheit und holten ihn zurück ins Licht.
Marco öffnete langsam wieder die Augen. Das grelle Licht einer Lampe brannte in den Augen, welche sofort begannen zu tränen. Über sich erblickte er zwei Gesichter. Vorsichtig richtete er sich auf:
„Was ist passiert? Wo bin ich?“
Die eine Person war sein alter Freund George Grey, die andere Dr. Lam.
„Du bist im Stargate-Center! Du hattest einen Unfall mit einem Reprodings!“, erzählte George aufgeregt. Lam überprüfte noch mal die Daten:
„Ungewöhnlich! Hätte diese Datenbank richtig funktioniert, währst du bereits von dem Antiker-Wissen überflutet worden und auf dem Weg zum Tod. Offenbar war es nicht mehr funktionsfähig. Deine Werte sind bisher in Ordnung. Ach, was rede ich! Sie sind überdurchschnittlich gut!“
Etwas erleichtert richtete sich Marco auf und rutschte zur Bettkante:
„Hört sich doch klasse an!“
Lam verzog noch einmal ungläubig das Gesicht:
„Nicht zu früh freuen! Ich muss noch ein paar Untersuchungen machen, jetzt wo du bei Bewusstsein bist!“

Sebastian war etwas nervös und rutschte ungeduldig auf dem Stuhl hin und her.
Es hatte ihn die größte Arbeit gekostet die Akademie so vorbildlich zu beenden. Wochen lang genoss er das Spezialtraining und nun war es für ihn so weit. Er würde endlich einem SG-Team zu geteilt werden. Noch einmal strich er sich durch die dunklen Haare und zupfte die olivfarbene Uniform zu Recht. Jeden Moment würde ihn jemand abholen und dieser Gedanke machte ihn noch wahnsinnig.
Irgendwann betrat jemand in die Kantine und kam zu ihm rüber. Es war ein kleiner Mann mit Brille und kurzem Haarschnitt. Offenbar arbeitete er hier schon eine ganze Weile.
Sebastian stand auf und reichte dem Mann die Hand. Dieser nickte und stellte sich vor:
„Ich bin Chief Master Sergeant Harryman! Willkommen im Stargate-Center! Ich bringe sie zu General Landry!“
Begeistert erhob sich Sebastian von seinem Stuhl und folgte dem Sergeant durch die wirren Gänge des Komplexes. Mit jedem Schritt wuchs die Vorfreude. Ihr Weg endete vor einer Metalltür. Harryman klopfte, dann trat er ein:
„Sir! Hier ist der Neue!“
Dieser Satz hatte einen bitteren Nachgeschmack für den jungen Lieutenant, trotzdem salutierte er und stellte sich gerade vor dem General hin.
Landry musterte ihn mit hoch gezogener Augenbraue:
„Das ist also der neue Wunderknabe von der Akademie! Stehen sie locker, Lieutenant!“
Sebastian hatte gehört, dass der General eigentlich ein lockerer Mensch war aber auch, dass er in Stresssituationen zum Untier mutierte.
„Sie haben die besten Noten auf der Akademie, in der Praxis, wie auch in der Theorie! Ihrem Dienst steht also nichts mehr im Wege! Ich habe schon den perfekten Job für sie. Er wird ihr gesamtes Können abverlangen!“
Während er das sagte ging Landry um seinen Schreibtisch und musterte den Lieutenant noch einmal:
„Sergeant! Bringen sie Lieutenant Rantold an seinen Arbeitsplatz!“
Sebastian war sich sicher jetzt seine Kollegen eines SG-Teams kennen zu lernen…

Marco und George saßen jetzt nebeneinander auf dem Bett und redeten schon eine ganze Weile. Dabei stieß Marco einen vorwurfsvollen Ton an. Natürlich war das nicht ernst gemeint. Die Freunde ärgerten sich öfter auf diese Art und Weise:
„Wie geht es dir? Man bekommt dich ja gar nicht mehr zu Gesicht!“
George grinste verlegen und fasste sich hinter den Kopf:
„Wir hatten ziemlichen Stress! Als wir von hier aus nach Atlantis zurück geflogen sind hatten wir eine ziemlich deftige Panne! Ein Wraith-Computervirus hat die Schiffssysteme befallen. Der hat uns gefährlich nahe an die Korona einer Sonne geflogen…!“
Marco lehnte sich zurück gegen die Betonwand der Krankenstation:
„Habe den Bericht gelesen!“
George neigte sich nun näher zu Marco hinüber:
„Und?“
„Und was?“
„Hast du dich entschieden? Gehst du nach Atlantis? Wir fliegen in zwei Tagen wieder in die Pegasus! Du hast nicht mehr viel Entscheidungszeit!“
Mit diesen Worten wurde Marco schlagartig ernst und schloss nachdenklich die Augen, bis er sich ausatmend auf setzte:
„Ich weiß nicht! Ich…!“
Noch bevor Marco seinen Satz richtig beenden konnte, kam auch schon Dr. Lam angelaufen.
Etwas erleichtert sprang er vom Bett auf. Für ihn war es gut diese Frage nicht beantworten zu müssen.
Lam sah erneut auf ihr Klemmbrett, dann blickte sie die Jungs aufmunternd an:
„Wir haben die Daten ausgewertet. Die Blutdaten sind in Ordnung und auch der Rest deines Körpers ist in überdurchschnittlich guter Verfassung. Dein Gehirn weist keine Spuren des Antiker-Wissens auf. Ich kann dich guten Wissens entlassen!“
Marco lachte selbstsicher:
„Was habe ich gesagt? Mir geht es gut! Ich glaube ich habe Hunger. Ich geh was essen.“
George nickte und hielt sich andeutungsweise den Bauch:
„Gute Idee! Bin dabei!“
Mit schnellen Schritten verließen sie die Krankenstation und machten sich auf den Weg zur Kantine.

So hatte sich Sebastian das nicht vorgestellt. Er hockte angeödet auf einem alten Schemel in der Ecke.
Ein Kollege kam über den Gang gelaufen und stellte sich zu ihm. Nach all der harten Ausbildung setzte man ihn als herkömmlichen Wachmann ein?
Das war sicher nicht seine Bestimmung. Immer wieder ging ihm durch den Kopf, wie aufregend das Leben der SG-Teams sein musste und was tat er?
Er wurde als Wache auf Torraumebene eingesetzt:
„So habe ich mir den Dienst ganz sicher nicht vorgestellt!“
Die schlechte Laune war ganz eindeutig raus zu hören. Sein Kollege schien etwas mehr von dem Beruf begeistert zu sein und beschloss in zu begrüßen:
„Hallo! Du bist sicher der Neue! Ich bin Johnathan aber meine Kumpels nennen mich Johnny! Kannst mich auch so nennen!“
„Nein, lieber nicht!“
Noch immer war Sebastians Stolz viel zu sehr verletzt, als das er jetzt die freundliche Seite hätte zeigen können. Doch Johnny gab sich nicht mit der Antwort des schmollenden Lieutenant zu frieden:
„Wie gefällt die dein neuer Job? Ist doch spannend oder?“
Sebastian wurde jetzt zunehmend wütender und verdrehte die Augen:
„Spannend!? Dieser Job ist doch Scheiße! Was ist so toll daran sein halbes Leben vor den Türen eines Raumes zu verschwenden, der bestens bewacht wird? Das ist reinste Verschwendung! Ich will etwas bewirken und nicht in der Ecke vor mich hin stauben!“
Vielleicht hätte der junge Soldat diesen Satz bereut hätte er gewusst, was in den nächsten Sekunden auf ihn zukam. Der Alarm schrillte los und der innere Ring des Gates begann sich zu drehen. Sebastian sprang auf und schien nun doch etwas überrascht. Walter Harrymanns Stimme schallte nun durch das Stargate-Center:
„Aktivierung von außen!“
Das Wurmloch etablierte sich doch statt wie üblich den schimmernden Ereignishorizont zu bilden verwandelte sich das Gate in einen Staubsauger. Es bildete einen Sog, der alles in sich hinein beförderte, was nicht fest stand. Genau in diesem Moment bewirkte die Anomalie, dass sämtlicher Strom ausfiel. Das Licht flackerte auf und weder die Iris noch die Schutztüren ließen sich schließen. Sofort kamen Colonel Carter und General Landry zu Walter in den Kontrollraum gestürmt:
„Was geht hier vor?!“
„Dieses Tor hat die Stromversorgung lahm gelegt! Ich kann die Iris nicht schließen!“
Carter stürmte an einen der Rechner:
„Unmöglich! Jemand hat einen Supersog erzeugt! Das Tor wird alles verschlingen und wachsen, wenn es nicht eine große Energiemenge verschluckt! Es könnte den ganzen Planeten verschlingen!“
Eine Ader trat an Landrys Hals empor:
„Tun sie was, Colonel!“
Sam schüttelte irritiert den Kopf:
„Das kann ich nicht! Wenn jemand die Iris manuell schließen würde, dann würde der Sog keine Energie mehr bekommen aber jemanden in den Torraum zu schicken wäre Selbstmord!“

Marco und George waren auf dem Weg zur Kantine, als der Alarm los schrillte. Beide sahen sich irritiert um, als ein Duzend Soldaten an ihnen vorbei stürmten:
„Ein eingehendes Wurmloch?“
Marco schüttelte den Kopf:
„Nein, hörst du das Rauschen? Das war keine normale Aktivierung! Lass uns das ansehen!“
George nickte unsicher und rannte er seinem blonden Freund hinter her.

Im Torraum war die Hölle los. Mit jedem Moment wurde der Sog stärker. Landry sah sich panisch im Raum um:
„Wer könnte so etwas tun? Jemand muss das abstellen!“
Sam hämmerte wild auf die Tastatur ein, doch auch sie war nicht in der Lage das Stargate zu deaktivieren. Normalerweise hatte sie eine brillante Idee aber in diesem Fall musste alles schnell gehen:
„Ich schätze dahinter stecken die Ori! Kein anderer Feind wäre in der Lage so etwas zu erschaffen!“
Sam hatte den Satz kaum ausgesprochen, da barst das Panzerglas in tausend Teile und verschwand im Gate. Alle klammerten sich an die Tische oder etwas anderem.
Sebastian hatte sich hinter der Kante versteckt und dachte nach:
„Wenn das so weiter geht verschwindet bald alles im Gate! Ich muss wenigstens die Panzertüren schließen!“
Johnathan versuchte ihn daran zu hindern aber es gelang ihm nicht.
Kaum hatte der Lieutenant einen Fuß in den Raum gesetzt, zog ihn der Sog zu sich. Mit einem Hechtsprung gelang es ihm an den Sicherungskasten zu kommen, wo er sich mit aller Macht an die Rohre krallte. Es gelang ihm aber nicht weiteres auszurichten, weil er weiter abrutschte. In genau diesem Augenblick erreichten auch George und Marco den Torraum:
„Ein Supersog?“
„Ein was?“, brach es aus George hervor, der sich an die Kante klammerte. Marco versuchte es seinem Freund zu erklären:
„Dieser Sog ist eine Anomalie, die nur sehr selten auftritt! Im Grunde handelt es sich um ein schwarzes Loch, welches aus einem Wurmloch kollabierte! Man kann es schließen, in dem genug Energie in den Ereignishorizont gezogen wird! In diesem Fall die Masse eines Planeten!“
„Und was machen wir jetzt?“
„Gute Frage!“
Jetzt entdeckte Marco den armen Sebastian, der sich noch immer an die Rohrleitungen klammerte. Dieser begann wütend zu fluchen:
„Wer seit ihr? Was macht ihr hier? Verschwindet!“
Marco merkte, wie der Lieutenant immer mehr abrutschte und verstand was dieser offenbar versucht hatte, als er die klappernde Luke des Sicherungskastens entdeckte.
„George? Halte mich fest! Wir müssen die Iris und die Sicherheitstüren schließen!“
„Bist du verrückt!“
Marco warf ihm einen selbstbewussten Blick zu und George nickte. Während George sich mit einer Hand an der Ecke fest hielt, hielt er mit der anderen Marco. Dieser erreichte jetzt den Kasten und wollte Sebastian heran ziehen. Dieser schlug die Hand jedoch Weg:
„Kümmere dich um die Iris!“
Marco nickte, doch im nächsten Moment verlor sein Gesicht alle Hoffnung:
„Die Iriskontrolle muss defekt sein! Es klappt nicht!“
Mit einem weiteren Griff gelang es ihm aber die Schutztüren zu schließen. Diese verriegelten sich vor Landrys Augen:
„Diese Typen haben es geschafft!“
Zwar waren die Räume abgeschottet aber für die drei im Torraum war es zu spät. George verlor jetzt endgültig den Halt und alle drei verschwanden in dem reißenden Sog. Aus unerklärlichen Gründen schaltete sich das Tor ab. Walter warf einen erleichterten Blick auf die Computer:
„Wir haben die Kontrolle über das Tor wieder, Sir! Alle Systeme sind wieder einsatzbereit.“
Carter stand verwirrt auf und starrte misstrauisch in den Gateraum, nach dem sich die Feuerschutztüren wieder geöffnet hatten:
„Das ist völlig unmöglich! Um diesen Sog zu schließen wäre eine gewaltige Energiemenge nötig aber was könnte solche Energiemenge haben?“
„Marco Harrison!“, schallte es aus der Ecke. Es war Lam, die noch immer den Bericht des Blonden in der Hand hielt.
Landry ging zu ihr rüber:
„Wie meinst du das?!“
Auch Sam ging zu ihr und begutachtete den Zettel mit den Daten des Archäologen:
„Seine Vitalität hat sich mit jeder Stunde erhöht! Wie ist das möglich?“
„Ich vermute, das hat etwas mit dem Repositorium zu tun, welches ihn im Maya-Außenposten erwischt hat. Vermutlich war das Gerät doch nicht funktionsunfähig. Es hat statt des Antiker-Wissens etwas anderes übertragen…“

Wie lange war er weg?
War er überhaupt noch am Leben oder schon tot?
Langsam tat er seine Augen auf und merkte, dass er noch durchaus am Leben war. Einmal an den schmerzenden Knochen und an der gequälten Stimme von George, die ihn am Ohr erreichte:
„Würdet ihr so freundlich sein und von mir runter gehen? Ihr seit schwer!“
Die Jungs lagen alle auf einem Haufen am unteren Ende einer Treppe, an dessen Ende ein Sternentor stand. Hatte der Sog sie also auf eine andere Welt geschleudert?
Marco richtete sich als erstes auf und warf einen beruhigten Blick in der Ferne. Dieser Planet war sehr steinig und trocken. Hier und da standen verdorrte Sträucher oder ein kahler Baum.
Außerdem waren um das Tor alte Bauten errichtet worden. Es waren klägliche Reste eines Tempels oder einer Zitadelle. George sah sich verwirrt um:
„Was ist das?“
„Ein Tempel, du Vollidiot!“, antwortete Sebastian schroff, als er sich den Staub von der Kleidung klopfte. Er hatte sich gewünscht auf andere Planeten zu reisen aber nicht unter solchen Bedingungen. Er deutete auf das DHD, welches nicht weit entfernt stand:
„Zurück zur Erde, falls sie überhaupt noch steht!“
Marco runzelte die Stirn:
„Doch! Da sich das Gate auch auf dieser Seite abgestellt hat, muss der Sog beendet sein! Vielleicht hat unsere Masse gereicht um das Tor zu stabilisieren!“
Die drei Jungs gingen zum DHD und Marco begann die Adresse der Erde einzugeben.
Mit schnellen Fingern betätigte er die sieben Symbole und die rote Halbkugel in der Mitte. Doch statt dem Ereignishorizont gab das Tor ein beunruhigendes Geräusch von sich. Sebastian wurde auf der Stelle wieder ärgerlich und warf dem Archäologen einen zornigen Blick zu:
„Was soll das? Bring uns nach Hause!“
„Schaut mich nicht so an! Die Adresse war korrekt! Offenbar nimmt es die Glyphen nicht an!“
Die Blicke der Weggefährten wurden jetzt noch ernster und durchbohrender:
„Ehrlich! Ich kann nichts dafür!“
Der junge Lieutenant hob den Finger und deutete hinter Marco:
„Wir starren nicht dich an, sondern die komischen Typen, die hinter dir stehen!“
Überrascht drehte sich Marco um, wo eine kleine Gruppe Leute stand. An ihrer Spitze ein alter Mann mit grauem Haar und abgewetzter Kleidung. Die anderen Personen waren eine Frau mit kurzen, schwarzen Haaren und ein Mann mit Schnurbart. Diese musterten die Neuankömmlinge kritisch und Sebastian nahm seine P-90 fester in die Hand, weil er befürchtete sie würden ihn und die anderen gleich angreifen. Stattdessen vielen die Menschen unterwürfig auf die Knie:
„Willkommen, Boten der Zera! Willkommen in unserer Welt! Wir haben eure Ankunft erwartet. Wir bitten um Vergebung! Wir haben nicht mit eurer frühen Ankunft gerechnet. Deshalb sind die Opfergaben noch nicht fertig zusammengetragen…“
Alle sahen sich irritiert an, bevor Marco einige Schritte vor machte und sich zu dem Alten herunter beugte:
„Stehen sie auf! Wir sind keine Boten dieser Zera, vor denen ihr euch offenbar so fürchtet!
Wir sind Reisende einer fernen Welt! Ein Unfall hat uns auf eure Welt verschlagen…“
Der alte Mann erhob sich erleichtert und drehte sich seinen Leuten zu. Sie tuschelten und dann wand er sich freudig den Neuankömmlingen zu:
„Dann seit willkommen auf unserem Planeten Galon! Außer den Zera kommen nicht oft Gäste durch den Ring der Vorfahren…
Wir bringen euch zu unserem Dorf!“
Die Gruppe von der Erde war mit dem Angebot einverstanden, schließlich waren sie ja nicht in der Lage Heim zu kehren. Vielleicht waren diese Menschen in der Lage ihnen einiges zu erklären. Zum Beispiel fragte sich Marco, wie der Sog entstanden sein könnte.
Nach einem relativ kurzen Marsch fand sich die Gruppe auf der Kuppel eines Hügels wieder. Auf der anderen Seite befand sich eine Oase mit einem größeren Dorf. Die Gebäude waren aus Lehm und Stein gebaut, außerdem gab es ein paar Schiffe auf dem See.
Sebastian neigte sich leicht zu Marco herüber:
„He, du! Hast du eine Ahnung, wo wir hier sind? Ich kenne diese Welt aus keinem Bericht des Stargate-Centers…“
„Ich auch nicht! Ich will nicht negativ klingen aber der Materiestrom des Supersoges kann uns überall hin gebracht haben! Auch in eine andere Galaxie! Das würde zu mindestens erklären warum ich die Erde nicht anwählen kann. Entweder die Erde wurde von dem Sog zerstört oder wir sind in einer anderen Galaxie…“
Der Oberälteste führte die Gruppe in das Dorf hinab und brachte sie in eines der Häuser. Hier war ein großer, langer Tisch. Ein paar Dorfschönheiten deckten schnell den Tisch mit ein paar Köstlichkeiten. Die drei Erdlinge ließen sich auf ein paar Stühle fallen. Der Alte zeigte auf das Essen auf dem Tisch:
„Also, bedient euch! Das Essen ist für euch!“
George konnte dem Duft eines großen Fleischstücks nicht entziehen und griff danach aber Marco warf ihm einen verärgerten Blick zu:
„Du Fresssack! Wir müssen etwas herausfinden und uns nicht den Wanst voll hauen!“
„Ohne Essen denkt es sich aber so schwer!“
Sebastian wie auch Marco fassten sich kopfschüttelnd an die Stirn. Danach beschloss Marco sich vorzustellen:
„Ich heiße Marco und wir kommen von einem Planeten namens Erde! Ihr könnt uns nicht zufällig sagen wo wir uns befinden? Oder zwischen welchen Sternen?“
Der alte Mann lachte über das Verhalten von George, dann nickte er dem Blonden freundlich zu:
„Ich bin der Dorfälteste Trakado. Ihr seit auf dem Planeten Galon zwischen den Sternen der Zerberus-Galaxie.“
Mit diesen Worten blieb George das Fleisch im Hals stecken und er begann wild zu husten, bevor er entsetzt vom Stuhl aufsprang:
„Was!? Zerberus? Das ist eine kleine Galaxie weit hinter der Pegasus!“
Marco lehnte sich nachdenklich in seinen Stuhl zurück:
„Dann haben wir ein großes Problem! Ohne ein ZPM können wir keine 8-Chevron-Fixierung machen! Wir hängen hier fest! Ich habe noch eine Frage. Wer sind diese Zera? Sind die böse?“
Jetzt war es Trakado, der jede Farbe verlor und komplett ernst wurde:
„Sehr böse! Die Zera sind das mächtigste Volk der Zerberus-Galaxie! Sie haben bis auf wenige Systeme die Kontrolle über Zerberus und sind sehr fortgeschritten. Bis auf ein paar wenige Welten gibt es keine Völker mehr, die sich ihnen widersetzen!“
Sebastian strich sich durch das Haar, dann brachte er sich erneut in das Gespräch ein:
„Wie fortschrittlich?“
„Sie sind selber zu 90 % Maschinen und besitzen gewaltige Flotten! Ihre Technologie ist beeindruckend, genau wie ihre körperliche Kraft.“
Mit diesen Worten erhob sich Sebastian und deutete auf die Tür:
„Unser Stichwort zu verschwinden! Wir sollten uns da nicht einmischen! Lasst uns irgendeine andere Welt anwählen! Wir sollten nie zu langen an einem Ort bleiben…“
Marco wollte gerade protestieren, als Sebastian ihn am Kragen packte:
„Vergiss nicht, wer hier den höheren militärischen Rang hat!“

Später fanden sich die drei Jungs wieder am Stargate ein. Die Dorfbewohner hatten sie zurück begleitet und gleichzeitig einen Korb mit Rohstoffen und Mineralien vor dem Gate abgestellt. Marco vermutete, dass es sich um Trinium und Naquadah handelte. Das Dorf hatten sie hinter sich gelassen, die einen weniger, die anderen mehr begeistert. Marco sah zurück. Er hätte den Menschen hier zu gerne geholfen aber vermutlich hatte Sebastian Recht. Was sollten drei junge Menschen gegen eine fortschrittliche Rasse wie die Zera ausrichten.
Marco war dabei die Symbole einzugeben. Er wollte gerade die rote Halbkugel berühren, als das Tor begann sich von alleine zu öffnen:
„Ein eingehendes Wurmloch!“
Das Team wich sofort vom DHD ab und verschanzte sich hinter ein paar Trümmern des Tempels. Als sich der schimmernde Ereignishorizont gebildet hatte, kamen drei Gestalten durch das Tor. Es waren zwei normale Männer in roten Gewändern. Ihr Gesicht war mit einer schwarzen Maske bedeckt, während sie in der Hand einen Stab trugen. In ihrer Mitte lief eine Respekt einflössende Gestalt. Ein Cyborg von 2 Meter Größe und glühenden, roten Augen. Es musste ein Zera sein, denn zwischen den mechanischen Körperteilen entdeckte Marco noch menschliche Reste. Der unter einem Panzer verborgene Oberkörper hatte noch Muskelstränge und Blutgefässe. Auch waren die Ansätze von Knochen zu sehen. Marco wollte sich lieber nicht freiwillig mit einem Wesen wie diesem anlegen und rutschte weiter in Deckung.
Die drei Reisenden begutachteten die Opfergaben, bevor die beiden Wachmänner die Kiste griffen. In diesem Moment entdeckte Marco noch etwas anderes. Ein Gestalt, in einem schwarzen Mantel gehüllt, schlich sich von hinten an die Zera heran. Ein Attentäter?
Marco stockte der Atem, als der Fremde eine Art Lanze hervor zog.
Jeden Moment würde er zuschlagen.
Als hätte man es geahnt sprang die Gestalt aus der Deckung und stürmte auf die Feinde zu.
Mit aller Wucht rammte der Attentäter seine Lanze einem der Wachen in den Kopf. Dieser ließ die Kiste los und fiel leblos um. Die andere Wache schlug den Angreifer mit seinem Stab nieder. Der Anführer ging jetzt drei Schritte auf den Attentäter zu und packte ihn an der Kehle:
„Wen haben wir den hier? Wieder so einen Rebell! Wann begreift ihr endlich, dass wir eure Könige sind!“
Sebastian schlug wütend in den staubigen Boden:
„Verdammt, wir müssen etwas unternehmen!“
Er sprang aus seiner Deckung, hob die P-90 und drückte ab. Die letzte Wache wurde von dem Kugelhagel des Feindes einfach nieder gemäht. Völlig überrascht lockerte der Zera den Griff und sprintete zum DHD. Flink gab der Cyborg eine Toradresse ein.
Es gelang dem Zera durch das Sternentor zu fliehen, obwohl Sebastian alles tat um es zu verhindern. Marco hatte die Zeit genutzt und den Attentäter zu sich gezogen.
Nachdem der Zera verschwunden war und das Tor sich abgeschaltet hatte, sammelten sich die drei Freunde um den ohnmächtigen Attentäter. Sebastian erteilte wieder Befehle:
„Los, nehmt ihm die Kapuze ab! Wir müssen nachgucken ob er noch lebt!“
Marco blickt seine Freunde schockiert an, nachdem die schwarze Kapuze verschwunden war:
„Er ist eine Sie!“
George und der befehlende Lieutenant schrieen im Chor auf:
„Ein Mädchen!?“
Durch diesen gemeinsamen Ruf erlangte das Mädchen wieder Bewusstsein und erhob sich irritiert vom Boden:
„Wo bin ich? Habt ihr die Zera vertrieben?“
Eigentlich wollte Marco an dieser Stelle antworten, doch er war noch immer viel zu überrascht. Besonders bei dem Gedanken, dass dieses Mädchen eine Wache ausgeschaltet hatte:
„Ah… wir… äh… Wie war die Frage noch gleich?“
Sie sah den Jungen grinsend an, dann klopfte sie sich den Dreck vom Mantel:
„Ich bin Era! Danke für die Rettung. Vielleicht wäre ich schon tot, hättet ihr mich nicht gerettet. Wir sollten verschwinden, bevor die Zera wieder kommen!“
Alle waren Baff und beschlossen dem Mädchen von Galon zu folgen…

Fortsetzung: Folge 2
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