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Verlorene Helden von Faith

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Vorwort

Diese Story spielt nach "Invasion Teil 1"
Verlorene Helden


Unwillkürlich meldet sich Zelenkas Magen. "Zeit für eine Pause", der Tscheche streckte sich.
"Kommen Sie mit in die Kantine? Sie sollten einen Happen essen, Sie arbeiten schon den ganzen Tag", meinte der Doktor.
"Ich habe keinen Hunger", antwortete ich. Das war natürlich gelogen. Ich habe einen schnellen Stoffwechsel, ich könnte ständig essen. Das liegt bei uns in den Genen, schon mein Vater konnte Mengen verspeisen, die einer Kompanie Holzfäller zur Ehre gereicht hätten. Meine Mutter war immer neidisch, dass er dabei dünn wie eine Stricknadel blieb... aber ich schweife mal wieder ab.
"Rodney, Sie müssen etwas essen!", mahnte Radek.
Ich schenkte ihm ein verächtliches Grinsen und widmete mich wieder den verschmorten Relais vor mir. Vielleicht war ja doch noch etwas zu retten.
Radek trat zu mir und legte seine Hand auf meine Schulter: "Rodney es war nicht Ihre Schuld! Sie hätten weder Peter noch Lieutanant Ford retten können!"
"Denken Sie das weiß ich nicht?!", fuhr ich ihn an. Ich bereute meinen Ton sofort, das hatte Radek nicht verdient. Auch wenn es mir schwer fällt das zuzugeben, aber dieser ehemalige Klassenfeind war seit unserer Ankunft in Atlantis einer meiner engsten Freunde geworden. Mochte Zelenka auch Recht haben, dass ich Ford nicht hätte retten können, schließlich bin ich kein gottverdammter Mediziner wie Beckett, so hätte ich doch Peter aus dieser Raumstation holen müssen!!
Zugegeben mit Grodin habe ich mich öfter gestritten als mit meiner Schwester und ich hätte netter sein können und möglicherweise hätte ich auch manchmal auf ihn hören sollen..... aber, ach, vergessen wir das, es führt ja doch zu nichts.
Radek schüttelte den Kopf: " Ich weiß, dass Sie das wissen, aber Sie machen sich Vorwürfe. bei allem Respekt, Rodney, das ist so offensichtlich wie Ihre Bemühungen mit niemandem reden zu müssen. Jedes Kind kann sehen, dass dies Relais alle völlig unbrauchbar sind aber Sie prüfen sie schon seit zwei Stunden!"
"Man kann schließlich nicht gleich alles wegwerfen! Jedes Teil hier sollte gewissenhaft geprüft werden, schließlich wachsen Relais auch nicht auf Bäumen!", gab ich patzig zurück.
Im Grunde hatte er Recht, ich wollte niemanden sehen, schon gar nicht Beckett oder Sheppard, das könnte ich nicht ertragen. Wir alle hatten Freunde und Teammitglieder verloren, jeder versuchte den anderen aufzubauen doch gerade jetzt hätte ich das nicht ertragen können. Ich hatte Peter auf dem Gewissen und kein gutes Wort je etwas daran ändern! Beckett hatte immerhin die Chance dass Ford dort draußen irgendwie überleben konnte, Peter hingegen war tot. Ich habe ihn sterben lassen!
"Rodney, wir können jederzeit Material von der Erde bekommen", Zelenka versuche mich abzulenken und an Colonel Caldwell und seine Mannschaft zu erinnern. Militär! Sie versuchten doch nur Liz das Kommando in Atlantis zu entziehen! Diese möchtegern-Cowboys! Mit ein paar Bomben meinten sie die Probleme der Pegasus-Galaxie zu lösen! Wann würden sie jemals verstehen? Warum sollte die Taktik, die bereits auf der Erde versagt hatte, in dieser Galaxie greifen? Aber ich bin ja nur ein dummer Kanadier, noch dazu Wissenschaftler, nicht qualifiziert genug, meine Meinung zählt hier nicht!
Noch während der Tscheche, vergeblich, auf meine Antwort wartete, klopfte es an der offenen Tür. "Hi, Jungs", Weir war herein getreten und bedachte uns mit einem bezaubernden Lächeln. Unter anderen Umständen wäre ich hoch erfreut gewesen die Leiterin unserer Expedition in meinen heiligen Hallen begrüßen zu dürfen, doch heute reichte es kaum für ein verhohlenes :"Hi." Natürlich merkte sie sofort, dass es mit meiner Laune nicht zum Besten bestellt war, sie ist schließlich ein sehr aufmerksames Mädchen, nicht unbedingt mein Typ, aber auch äußerst ansehnlich... wo waren wir stehen geblieben?
"Rodney, ist alles okay?", fragte sie besorgt.
Nun platzte mir der Kragen! Wie konnte sie so was sagen?! "Ob alles okay ist wollen Sie wissen? Hm, mal sehen. Wir wurden angegriffen, Ford mutiert zu einem Wraithmonster und Peter ist tot! Und es ist verdammt noch mal meine Schuld!", platzte es aus mir heraus.
Am liebsten hätte ich mir die Hände vor den Mund geschlagen. Verdammter Idiot! Warum schreibst Du’s nicht gleich ans Schwarze Brett, schalt ich mich selbst. "Was erzählen Sie für einen Unsinn, Rodney!", fragte Weir erbost. "Wie hätte es Ihre Schuld sein können? Es war ein Unfall! Niemand sollte das das besser wissen als Sie!"
"Aber hätte ich den Strom nicht in die Sekundärelemente umgeleitet hätte Peter den Satelliten verlassen können und hätte nicht dort sterben müssen", erwiderte ich.
"Hätten Sie den Strom nicht umgeleitet wären die Wraithschiffe ohne Gegenwehr bis nach Atlantis gekommen!", mischte sich Zekenka ein.
"Oh, unsere großen, starken Freunde hätten uns sicher, mit fliegenden Fahnen, gerettet", gab ich sarkastisch zurück.
"Sie meinen Peter wäre umsonst gestorben?", fragte Weir entsetzt. Ich antwortete nicht. Was hätte ich auch sagen sollen? Jede Antwort hätte nur einen Verrat an Peters Andenken oder mein Vertrauen in die Mission dargestellt. Also schwieg ich. Weir nickte verstehend, wie ein Priester, der gerade die Beichte abgenommen hatte. Sie schien erschüttert ob meines wortlosen Geständnisses oder meiner Schuldgefühle vermochte ich nicht zu sagen.
Dann trat sie zu mir. Ganz nahe. Ich konnte den süßen Duft ihres Shampoos riechen, hören wie sie atmete. Meinte ich vorhin sie sei nicht mein Typ? Streichen Sie die Bemerkung!
"Rodney", sagte sie sanft. "Niemand ist in dieser Schlacht umsonst gestorben kein Soldat und schon gar kein Wissenschaftler. Ohne ihren Mut und ihre Hingabe wäre Atlantis längst zerstört worden, ehe die Verstärkung eingetroffen wäre. Peter gab sein Leben für uns alle hier und er wird niemals vergessen werden. Es war seine Entscheidung in dem Antiker - Satelliten zu bleiben um uns zu schützen. Es war niemandes Schuld. Er hat uns gerettet und ist als Held gestorben. Das wird auch seine Familie erfahren."
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. die Frau war einfach großartig! Sie wusste stets um die richtigen Worte zur richtigen Zeit. Auch Radek wusste nicht, wohin er sehen sollte. Ihre Worte hatten uns sehr gerührt.
"Danke, Elisabeth", krächzte ich. Ein alter Kolkrabe war nichts dagegen! Wie sollte ich sie so jemals beeindrucken?
Doch ihr schien das egal:" Gern geschehen, Rodney".
Sie klopfte mir auf die Schulter und nickte Radek zu, bevor sie uns lächelnd verließ.
Wir sahen uns einen Moment lang schweigend an.
Dann brach ich das Schweigen: "Gab es heute nicht Schokoladenpudding in der Kantine?"
Zelenka nickte eifrig: "Das stimmt."
"Nun ja, also einen Pudding könnte ich jetzt vertragen", grinste ich dann verließen wir gemeinsam das Labor.

-Ende-
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