Girls Poker Night by Ziyal
Summary: Was sich ein paar weibliche Angehörige des Atlantis Teams bei einer gemütlichen Pokerrunde alles zu erzählen haben.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Other Character, Own Character
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4056 Read: 3070 Published: 20.10.11 Updated: 20.10.11
Story Notes:
Vielen lieben Dank an meine Beta –Fee antares04a – Du warst mir eine große Hilfe! *drück*

SPOILERWARNUNG für die Folgen 2.01 „The Siege Pt III“,2.02 „Intruder“, 2.03 „Runner“ sowie 2.04 „Duet“

In der Folge 2.04 ‚Duet’ erwähnt Lt. Laura Cadman die „Girls Poker Night“. Sie sagte, dass Katie Brown, Biologin und Rodneys Date, in dieser Runde ist. Und sofort haben die Musen ein wenig verrückt gespielt. Wer käme für diese Runde in Frage und vor allem: Was geht dort ab?
Spielt einen Abend vor den Vorkommnissen der Folge „Duet“
Diese Story ist allen Mädels (Olli: natürlich auch den Jungs) gewidmet, die gern zusammensitzen und sich... äh... *zwanglos* unterhalten :o) - insbesondere aber Jimaine, Counselor und Jeherion, denn ich musste beim tippen oft an unser letztes gemeinsames Wochenende denken. (Stichwort: „auf Speed“ und „UBFML“ )

1. Kapitel 1 by Ziyal

Kapitel 1 by Ziyal
Girls Poker Night


Quartier von Lt. Laura Cadman, an einem Dienstagabend 20.00 Uhr Atlantis Zeit

Das Quartier von Lt. Laura Cadman wirkte überfüllt. Sie hatte vor ihr Bett einen Tisch samt vier Stühlen aufgestellt, und dies verkleinerte ihr ohnehin schon winziges Reich optisch noch um einiges. Auf dem Tisch lagen Spielkarten und verschiedenfarbige Plastik-Chips. Vier Gläser sowie zwei Flaschen athosianischen Rotweins und eine Flasche Wasser rundeten das Bild ab. Laura hatte nach dem Duschen die Uniform gegen Jeans und T-Shirt eingetauscht und die Haare lässig am Hinterkopf hochgesteckt. Jetzt wartete sie auf ihren Besuch.

Pünktlich um 20.00 Uhr klopfte es, und ihre Freundin, die Biologin Katie Brown trat ein, gefolgt von Miko, der japanischen Ingenieurin, die in den Antiker- Laboren arbeitete.

„Na, Mädels, seid ihr bereit zu verlieren?“, begrüßte ihre Gastgeberin sie gut gelaunt.
„Nur nicht so übermütig, Laura, letzte Woche hast Du noch recht alt ausgesehen“, entgegnete Katie lächelnd. „Sag, hast Du was von Lindsey gehört? Die Daedalus ist ja vor ein paar Stunden angekommen.“

„Sie wird kommen, sobald sie kann. Caldwell hat einen Systemcheck nach der Landung anberaumt.“

„Oh, wie schön! Ich bin gespannt, was sie so zu erzählen hat. Ich finde es ja echt aufregend, dass sie diese weite Reise zwischen der Erde und Atlantis macht. Da passieren sicher spannende Dinge.“ Katies Wangen nahmen den rosigen Schimmer der Begeisterung an.

„Miko, wie geht’s Dir? Wie war Dein Tag?“, wandte sich Laura an ihren zweiten Gast und unterdrückte ein nachsichtiges Grinsen über Katies Begeisterung.

„Gut. Dr. McKay war heute off- world. Ich konnte in Ruhe arbeiten”, antwortete die Ingenieurin, und ein scheues Lächeln legte sich auf ihr Gesicht.

„Ich kann Dich *so* gut verstehen!“, pflichtete Laura ihr zu, während sie ihren Gästen Wein einschenkte.

Es klopfte erneut, und nach dem ‚Herein’ betrat Lindsey Novak, Ingenieurin auf der Daedalus, den Raum und begrüßte die anderen.

„Na, hat dich dein kurzer Freund wieder aufgehalten?“ Laura sah ihre Kameradin spitzbübisch lächelnd an, während sie ihr ebenfalls ein Glas Wein reichte.

„Welchen „Kurzen“ meinst Du denn? Den tschechischen oder den außerirdischen?“

„Im Zweifelsfall immer beide“, erwiderte Laura leise lachend.

„In diesem Fall war es Dr. Z., der mit mir noch einige Werte abgleichen wollte.“

Die vier Frauen nahmen Platz, und Miko begann, die Karten zu mischen und auszuteilen. Es wurden erste Einsätze gemacht.

Lindsey, die zu Mikos Linken saß, erfragte eine Karte. „Ich erhöhe um 10“, verkündete sie anschließend. Katie Brown war als Nächste dran. Sie tauschte ebenfalls Karten aus und warf mit dem Kommentar: „Ich gehe mit“ eine entsprechende Anzahl Chips in den Pott. Laura folge dem Beispiel und dann tauschte Miko drei Karten aus, ging mit und erhöhte um weitere 20.

„Lindsey, wie war die Reise?“, fragte Katie nach einem Moment.
„Och, nicht Aufregendes. Weder Wraith noch Goaul’d gab’s auf dem Weg, und auch keinen Virus. Dafür lief Caldwell wieder in diesem sexy Fliegerdress herum. Wenn der so durch die Gänge schlendert und dir seinen Knackarsch präsentiert, fällt es unter Umständen ganz schön schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.“

Das zustimmende Gekicher spiegelte Lindseys Gesichtsausdruck wieder.

„Zu dumm nur, dass er diese ganze Kommandokiste so ernst nehmen muss. Ist wohl immer noch beleidigt wegen Sheppards Beförderung und dessen Kommando hier. Schließlich hat die gute Lizzy dafür gesorgt, dass uns Col. Sheppard in Atlantis erhalten bleibt. Und den mag er nicht.“ Lindsey lächelte süffisant und nahm einen Schluck Wein.
„Kann ich gar nicht verstehen. Ist doch schnuckelig, unser Lt. Col. Ein wenig Bauch- Beine- Po- Training könnte allerdings nicht schaden…“

„Ach, ich wette, er hätte gerne Sheppards Kommando und Lizzy in der Kiste“, warf Laura ein. „Muss ihn wahnsinnig machen, dass sie so hart wie Stahl ist. Und das törnt ihn bestimmt gleichzeitig an. Bei den beiden könnt’ s gewaltig krachen, wenn’s zur Sache geht.“

„Das wird Dr. Zelenka. aber nicht glücklich machen“, bemerkte Miko. „So, wie er immer hinter ihr herläuft, ist der ganz schön verknallt in unsere Chefin. Und dazu diese Blicke...“

„Apropos Blick: Ich muss euch noch von Sheppards erster Begegnung mit Hermiod auf der Rückreise von der Erde erzählen!“ sagte Lindsey mit einem unterdrückten Kichern, während ihre Kameradinnen sie erwartungsvoll ansahen.

„Also, wir sind im Maschineraum, als Dr. Rodney- *Ich-weiß-alles-besser* - McKay zusammen mit *unserem* Colonel eintritt. Der hatte vorher noch nie einen Asgard gesehen und starrte Hermiod an – *den Blick* hättet ihr sehen sollen! Eine Mischung aus Unglauben und Entsetzen. Und dann sagt er doch glatt zu McKay: - *Soll* der so nackt sein? -“

Laura versprühte prustend einen feinen Nebel athosianischen Weines über den Tisch, und Katie Brown hatte sich an selbigem verschluckt. Die vier Frauen brachen nacheinander in schallendes Gelächter aus, welches wie eine Welle mehrfach um den Tisch lief, bevor es langsam verebbte.

„Das hätte auch von General O’Neill kommen können“, bemerkte Miko nach Luft japsend. „Es erklärte, warum sich die Zwei so gut verstanden haben.“

„Na ja, ich finde ihn manchmal etwas seltsam – den Colonel, meine ich“, wandte Katie ein.

„Ich sage dir, der Colonel ist ganz harmlos im Vergleich zu McKay!“, erwiderte Laura und Lindsey nickte zustimmend. „Da bin ich mir ziemlich sicher. Schau dir Sheppard an, dann McKay und anschließend sag’ mir, wer von den Beiden seltsamer ist…“

„Ich warte noch immer auf eure Einsätze“, lenkte Miko die Aufmerksamkeit ihrer Mitspielerinnen wieder den Karten zu. Lindsey erhöhte um 10; Katie warf einen Blick in ihre Karten, schüttelte aber den Kopf und sagte nur „Ich bin raus.“
Laura kratzte sich am Kinn; und nach einem Moment des Zögerns sagte sie: „Ich gehe mit und erhöhe noch mal um 10.“

„Ich finde McKay irgendwie niedlich. Er ist so süß verschroben“, bemerkte Katie einem Augenblick später.

Laura schnaubte leise. „Verschroben – ohhh ja. Süß… nicht wirklich. Katie, es gibt so viele wirklich nette Männer in Atlantis… ich weiß echt nicht, was Du ausgerechnet an *ihm* findest.“

Katie zuckt mit den Schultern. „Er scheint mir immer so einsam und verloren.“

„Ja, schon klar: er ist ein ganz charmanter, einsamer, liebesbedürftiger Kerl – wenn er nicht grad wieder das Arschloch vom Dienst spielt und so tut, als ob er – und *nur* er – das gesamte Wissen über Antikertechnologie besäße“, brummte Lindsey mit einem sarkastischen Tonfall und bekam spontan wieder einen Schluckauf, den sie durch das zügige Leeren ihres Weinglases bekämpfte. Nachdem sie das Glas geleert hatte, fügte bissig hinzu:
„Darum also das Date: weil ihn keiner richtig versteht, willst du diese Aufgabe übernehmen. Oder, Katie?“ Sie schaute zu Katie herüber.
„Siehst Du, wie ich mich über diesen Kerl aufregen kann? Er schafft es sogar, einen Schluckauf zurück zu bringen.“

Katie verzog verletzt das Gesicht. Miko warf Lindsey einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Wir wissen alle, dass Dr. McKay nicht unbedingt sehr… teamfähig ist“, versuchte sie, die Bemerkung zu relativieren. „Katie kennt ihn nicht so gut wie wir.“

„Sei bloß froh“, murmelte Lindsey.

„An deiner Stelle suchte ich mir eh lieber jemand anderes, Katie“, mischte sich Laura wieder in das Gespräch ein. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube, er hat kein Interesse an dir… oder an irgendeiner anderen Frau.“

„W… w was?“ Katies Gesichtsausdruck wechselte von verletzt zu konfus.

„Du meinst, er ist schwul?“, Lindsey hob erheitert die Brauen; und mit diesen Worten wich die Farbe aus Katies Gesicht.
„Jep, genau das mein’ ich“, antwortete Laura grinsend.

„Selbst mir ist aufgefallen, dass Dr. McKay den Doktor wohl recht anziehend findet…“, bemerkte Miko beipflichtend.

„Oh…“, war alles, was Katie noch sagte, bevor sie den restlichen Inhalt ihres Weinglases mit einem Schluck herunter spülte. Dann starrte sie einen Moment Löcher in ihr leeres Weinglas, bevor sie es wortlos Laura entgegenstreckte. Diese kam der Aufforderung nach und schenkte der Biologin erneut ein. Danach füllte sie auch die übrigen Gläser nach, setzte sich und trank selbst etwas
Wein.

„Ach ja, der gute Doc. Hab’ ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich seinen Akzent liebe?“

„Heut noch nicht“, entgegnete Lindsey grinsend, prostete den anderen zu und nahm einen Schluck Wein. Einen Moment lang hingen alle Frauen ihren Gedanken nach.

„Katie, warum gehst Du nicht mal mit David Parrish aus?“, begann Laura schließlich erneut das Gespräch.

Katie und Miko sahen sich fragend an. „Welcher war denn das noch?“, überlegte Katie laut.

„Er ist der neue Botaniker und ist wohl wirklich nett. Hat angeblich sogar eine romantische Ader. Das sagt zumindest Major Lorne.“

„Lorne… war das nicht dieser gut aussehende Typ mit dem losen Mundwerk, der mit uns zusammen hergekommen ist?“, fragte Lindsey.

„Genau der“, bestätigte Laura.
„Und wenn Major Lorne was Nettes über einen Wissenschaftler sagt, dann muss der wirklich okay sein. Stackhouse hat mir berichtet, was der Major über seinen Einsatz mit McKay erzählt hat – und das war nicht wirklich nett.“ Ein breites Grinsen erschien auf ihrem Gesicht.

„Er meinte, Lorne bewundere Colonel Sheppards Geduld, denn ihm sei McKays ganzes Gelaber echt auf die Nerven gegangen. An Sheppards Stelle hätte er ihn entweder regelmäßig geknebelt und an den nächsten Baum gebunden oder wahlweise mit einem Wraith-Stunner zum Schweigen gebracht…“

Lindsey prustete los, Miko kicherte und auch Katie musste lächeln.

„Ich mag Major Lorne. Könnte mein neuer, bester Freund werden“, verkündete Lindsey, bevor sie einen Blick auf ihre Karten warf. „Wer ist eigentlich dran?“

„Miko“, antwortete Katie. Die Angesprochene verschaffte sich kurz einen Überblick und warf ein paar Chips auf den Berg in der Mitte des Tisches. „Ich gehe mit…und erhöhe um 20.“ Ihre Mitspielerinnen sahen sie überrascht oder fragend an.

„Wow, Du musst echt ein gutes Blatt haben. So mutig bist Du doch nie!“, bemerkte Katie bewundernd.

„Oder sie hat heimlich bei den Männern zugesehen und sich Tricks zeigen lassen.“, schlug Lindsey grinsend vor.

„Ich glaube eher, unsere gute Miko hat dank Dr. „McArrogance“ gelernt, ein richtig gutes Pokerface zu machen“, meinte Laura trocken, während sie ihre Karten noch mal studierte.

Lindsey warf ihren Einsatz in den Pott und deutete Laura, ihren Zug zu machen.

Katie kaute auf ihrer Unterlippe herum.
„Sagt mal, meint ihr, da läuft was zwischen Rodney und dem Doc?“, fragte sie zögernd noch einmal nach und konnte anschließend zusehen, wie das Grinsen von einem Gesicht zum nächsten wanderte.

Laura befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. „Ich will es für McKay nicht hoffen“, sagte sie kokett, „schließlich will ich den Doc küssen, ohne dabei über Krümel von Schokoriegeln in seinen Bartstoppeln zu stolpern.“ Sie machte einen Kussmund. „Sein Akzent wird bestimmt noch schwerer, wenn er erregt ist. Das stelle ich mir sehr sexy vor. Da rollt das Rrrr bestimmt noch besser über die Zunge… *Rrrrrr*“
„Oh man, was für eine Vorstellung.“, grinste Lindsey. „Dr. Z. rollt das Rrrr ja auch so schön. Ob die das auch im Chor können?“

Lindsey und Miko stimmten in das rollende Rrrr mit ein, bevor sie mit Laura zusammen in schallendes Gelächter ausbrachen. Katie kicherte nur unsicher und wurde rot.

Es dauerte einen Moment, bis sich die Drei sich wieder beruhigt hatten. Laura trank einen Schluck Wein, überlegte einen Moment, dann warf sie einen 10er Chip in den Pott und deutete Miko mit einer Handbewegung, ihren Zug zu tätigen. Diese machte ihren letzten Einsatz. „Na dann, zeigt mal, was ihr so habt“, forderte sie ihre Mitspielerinnen auf.
Lindsey zeigte zwei Buben, woraufhin Laura grinste und drei Könige präsentierte und Miko herausfordernd ansah. Diese klimperte mir den Wimpern, bevor sie mit unschuldigem Blick vier Asse präsentierte und den Berg Chips aus der Tischmitte zu sich heran zog.

„Na, dann hoffe ich mal, dass du heute nicht *zu* viel Glück im Spiel hast...“, kommentierte Lindsey den Sieg der Japanerin, die ihr daraufhin einen verwirrten Blick zuwarf.
„Schon gut“, winkte sie ab, sammelte die Karten ein, mischte sie und begann mit dem Austeilen.

Laura hatte inzwischen die zweite Flasche Wein entkorkt und ihren Mitspielerinnen und sich die Gläser wieder gefüllt.

„Habt ihr schon diesen Neuen gesehen?“, fragte Miko.

„Meinst du diesen Ronon, den sie auf der Suche nach Lt. Ford *gefunden* haben?“, entgegnete Laura.

Miko nickte. Lindsey und Laura sahen sich lüstern grinsend an. „Ohhh ja…“, seufzten sie unisono.
„Meine Herren, der hat ein Fahrgestell…und dieser Hintern ist noch besser als der von Caldwell!“, schwärmte Lindsey.
Laura lächelte verzückt. „Und dann trägt er immer diese Lederhose…die gehört echt verboten. Vor allem, weil ich mich immer beherrschen muss, damit ich die Schnürung nicht löse!“

Lindsey nickte zustimmend. Miko und Katie sahen sich nur mit großen Augen an.

„Laura, Du bist unglaublich!“, brachte Katie schließlich mit einer Spur Röte auf den Wangen hervor, aber Laura lachte nur.
„Gibt’s zu, Katie, diese Erzählung macht auch dir Appetit. Warts ab, bis du ihn gesehen hast.“
„In natura wär’s natürlich das Ideale, aber ich fürchte, er wird da andere Prioritäten haben…“, warf Lindsey ein. „Er hat freie Auswahl, behaupte ich mal – der lässt irgendwie keinen kalt. Sogar die Kerle drehen sich nach ihm um.“

„Das ist ja auch kein Wunder. Die hätten auch gerne so viel animalische Energie…“ sagte Laura. „Ich hätte jedenfalls gegen ein Nahkampftraining mit ihm nichts einzuwenden – vorausgesetzt, es findet in meinem Bett statt.“

„Laura!“, rief Katie schockiert aus, aber die anderen Frauen kicherten nur.

Laura schüttelte amüsiert den Kopf. „Was denn, Katie? Du kennst mich doch.“ Dann hob sie ihr Glas und ihre Freundinnen folgten ihrem Beispiel.

„Ein Toast.“ Laura sah alle nacheinander an. „Auf die Männer, Freundschaft und das Leben. Mögen diese Dinge uns lange erhalten bleiben!“
„Hört, hört“, erwiderte Lindsey, dann stießen sie an und tranken.

Nach einem Augenblick des Schweigens sagte Miko: „Eure Einsätze, bitte!“, und jede machte den Basiseinsatz.

Katie warf einen zusätzlichen Chip auf den Tisch. “Ich setze 10.“ Laura folgte, erhöhte aber gleich um 10. Miko und Lindsey zogen nach.

„Aber mal im Ernst, Mädels“, begann Laura, „Wer käme in Frage für euch? Habt ihr einen Favoriten unter den Expeditionsmitgliedern?“

Lindsey meldete sich als Erste zu Wort. „Ich glaube, ich hätte gegen Dr. Z. nichts einzuwenden. Ich finde ihn echt knuffig. Und ich finde es irgendwie sexy, wenn er tschechisch redet.“ Sie verzog das Gesicht zu einem Lächeln, und registrierte zustimmendes Kopfnicken von allen Seiten. „Ich hab’ mich schon gefragt, ob seine Haare nach dem Sex auch so wild abstehen wie bei unserem Colonel…“

„Mooooment!“, rief Laura, und starrte sie ebenso überrascht an wie Miko und Katie. „Hast du uns da etwa was verschwiegen?“

„Lindsey lachte. „Nein, keine Panik. Er sieht bloß immer so aus wie frisch aus der Kiste kommend. Leider, leider hatte ich noch nicht das Vergnügen. Aber den schubste ich sicher auch nicht von der Bettkante – eher *ins* Bett hinein.“ Wieder erntete sie zustimmendes Gemurmel.

„Ja, er scheint wirklich ein netter Mann zu sein“, bestätigte Miko, „soweit ich das beurteilen kann. Auf jeden Fall hat er mich das letzte Mal ausreden lassen, als ich etwas erklären sollte.“

„Katie, was ist denn mit dir? Und denk’ jetzt nicht an McKay, ja? Such dir einen anderen aus“, forderte Laura sie auf.

Die Angesprochene presste die Lippen aufeinander. „Na ja, den Sergeant Stackhouse finde ich ganz okay, und Dr. Collins ist ganz nett, aber… ach, ich weiß nicht.“ Sie senkte den Blick. „Ich kann einfach nicht glauben, dass Rodney…“

„Sorry, Katie, da musst du wohl durch“, versuchte Laura sie zu trösten. „Was hältst Du davon, wenn ich dich mit Dr. Parrish bekannt mache?“

Katie hob zögernd den Kopf, betrachtete ihre Freundin skeptisch und nickte dann langsam. „Wenn du meinst…“

„Yep, mein’ ich“, bestätigte Laura, griff nach ihrem Glas und nahm einen großen Schluck Wein.

„Und, Miko, was ist mit dir?“, wandte sich Lindsey an die Japanerin.

„Ach, ich rede nicht gern darüber“, versuchte diese die Frage abzuschmettern, aber Lindsey ließ nicht locker.

„Nun komm’ schon, ich hab’ mich ja auch als Tschechen-Fan geoutet. Wir sind’s doch nur…“, ermunterte sie Miko und unterstrich ihre Worte mit einem freundschaftlichen Knuff in die Seite.

„Na gut, weil ihr es seid“, gab die junge Frau nach.
„Ich habe zurzeit niemanden, an dem ich weiter interessiert bin. Es gab’ da mal jemanden… Ich bin ein bisschen… abgeschreckt, ich glaube, ich habe schlechtes Karma oder so.“

„Ach Quatsch, so was gibt’s nicht!“, rief Laura. „Also, wer war’s und wieso läuft da nix?“

Miko seufzte. „Also gut, ich war in Peter Grodin verliebt.“

„Oh“, sagte Katie betroffen und Laura murmelte leise „Sorry, ich wollte nicht…“

„Schon gut, das konntest du ja nicht wissen.“. Miko lächelte traurig. „Lt. Ford fand ich auch ganz niedlich… vielleicht versteht ihr nun, warum ich in dem Gebiet grad etwas Zurückhaltung übe.“ Ihre Freundinnen nickten verständnisvoll.

„Auf Peter Grodin und alle, die wir schon verloren haben!“, sagte Lindsey und erhob ihr Glas. „Ihr seid nicht vergessen.“ Sie tranken schweigend und hingen eine Weile ihren Gedanken nach.

„Ich finde es trotzdem nicht gut, wenn du an schlechtes Karma glaubst“, wandte sich Katie nach einem Moment an Miko. „Das wäre ja so, als ob ich von jetzt an immer glaubte, dass alle Männer, die mich interessieren, schwul sind.“ Sie nickte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, zögerte dann und warf Laura einen besorgten Blick zu.

„David Parrish ist doch nicht schwul, oder?“

Laura lachte leise. „Soweit man in der Offiziersmesse hört, ist er ganz normal –so normal, wie ein Botaniker sein kann“, fügte sie schmunzelnd hinzu und fing dabei Lindseys Blick auf, die daraufhin das Wort ergriff.

„So, Laura, du hast uns ja erfolgreich ausgehorcht. Nun mal Klartext: Was ist mit dir?“

Laura nahm noch einen Schluck Wein, bevor sie antwortete.
„Ich hab `n Faible für den Doc, aber das wisst ihr ja“, begann sie, und die anderen Frauen nickten wissend. „Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann hat’s mir unser neuer Major angetan. Ich weiß auch nicht, aber der ist so witzig, und außerdem sieht er gut aus.“ Sie seufzte. „Zu dumm nur, dass der Airforce Kodex da nicht zwingend mit macht.“
Katie nickte verständnisvoll. „Das ist echt bedauerlich“

„Ach, wir sind hier in der Pegasus Galaxie, da wird’s schon Mittel und Wege geben“, versuchte Lindsey ihre Freundin aufzumuntern.
„Ganz weit weg vom Pentagon und seinen ganzen Platzhirschen.“

„Na ja, ich werde es abwarten“, erwiderte Laura.

Miko gähnte zaghaft, was Katie dazu veranlasste, auf die Uhr zu schauen. „Es ist schon 22.30 durch. Wollen wir noch weiterspielen, oder hören wir auf?“

„Ich denke, wir packen zusammen. Wir hatten alle einen langen Tag“, antwortete Lindsey und die Frauen begannen, Karten und Chips zusammen zu packen, den Tisch abzuräumen und die Stühle zusammen zu klappen.

„Wer ist nächste Woche dran?“, fragte Lindsey. „Nur für den Fall, dass ich überraschenderweise doch noch hier bin.“

„Nächste Woche spielen wir bei Kate Heightmeyer. Sie musste ihren ausgefallenen Yoga-Kurs heute Abend nachholen, daher konnte sie nicht kommen. Außerdem will sie versuchen, noch mehr Mädels für die Pokerrunde zu rekrutieren.“, erklärte Laura. „Kate überlegt, ob sie Dr. Weir fragen sollte, aber das halte ich nicht für eine gute Idee. Es wäre ziemlich ablenkend, wenn sie dabei wäre – und außerdem müssten wir uns alle am Riemen reißen…“

„Wer weiß? Ich denke, sie kann mindestens so sehr wie wir mal eine Ablenkung brauchen.“, gab Miko zu bedenken. „Wahrscheinlich wird es mit ihr auch netter als wie uns vorstellen können. Schließlich ist sie auch eine Frau in einem Männerjob, so wie du, Laura. Ich bin sicher, wir werden miteinanderklar kommen.“

Katie gähnte zaghaft. Miko zupfte ihr am Ärmel und bedeutete Katie, ihr zu folgen. Sie wandten sich zum Gehen.
„Wir werden dann jetzt mal gehen. Habt eine gute Nacht und bis nächste Woche, spätestens.“, sagte Katie zum Abschied.

„Gleichfalls!“, antworteten Lindsey und Laura unisono. „Miko, ich schau’ morgen mal bei dir im Labor vorbei“, fügte Lindsey an.

Die Japanerin grinste. „Bring etwas Kaffee in der hässlichen Kanne mit, dann denkt McKay wieder, es gäbe nur noch Pfefferminztee.“

„Wird gemacht!“, kam die Erwiderung, und die Tür schloss sich hinter den zwei Wissenschaftlerinnen.

„Na, dann werd’ ich wohl auch mal gehen…“ meinte Lindsey leise. „Ich hab’ morgen ein volles Programm.“

„Ich weiß noch gar nicht, was morgen anliegt – und mit wem“, sagte Laura, während sie ihre Freundin zur Tür begleitete, die sich leise öffnete. Lindsey beute sich vor und drückte Laura zum Abschied herzlich.

„Egal, was es ist, pass auf dich auf, ja?“, bat sie ihre Freundin. „Dito“, antwortete Laura, bevor sie die Umarmung löste. Gerade, als Lindsey sich auf dem Weg machte, kam jemand den dunklen Gang entlang. Ein überraschtes „Huch“ entfuhr ihr, gefolgt von einer Entschuldigung, dann war sie verschwunden.

Die Person trat in den Lichtkreis vor Lauras Tür.

„Guten Abend, Lieutenant“, grüßte sie Major Lorne. So spät noch wach?“

„Och, wir hatten gerade unseren Pokerabend“, erwiderte sie, „aber was verschlägt Sie hier her?“

„Ich mache meiner Abendrunde“, antwortete er. „Ist so `ne Angewohnheit von mir, vor dem Schlafen noch mal nach dem Rechten zu schauen.“

„Abendrunde, aha“, sinnierte Laura mit einem amüsierten Grinsen, „klingt fast so, als wollten sie die ganze Stadt kontrollieren, schließlich ist Ihr Quartier ist nicht grad in der Nachbarschaft…“

„Tja, sicher ist sicher…“ antwortete Lorne und Laura hätte schwören können, dass er kurz zuvor noch nicht so viel Farbe im Gesicht gehabt hatte.

„Sie sind übrigens morgen zu einem Off-World Einsatz eingeplant.“, beeilte er sich zu sagen. „Wir sollen Überlebende einer Wraith- Attacke suchen und nebenbei dafür sorgen, dass Docs. McKay und Beckett nicht verloren gehen. Treffpunkt ist Punkt 07.00 Uhr in der Waffenkammer.“

„Oh, danke für die Info, Major. Da weiß ich ja schon, wovon ich heute Nacht träumen kann – Doc sitting“, antworte Laura mit einem schiefen Grinsen. „Aber ich will Sie nicht unnötig vom Bett fern halten, Major. Es wird morgen sicher ein anstrengender Tag.“

„Das ist wohl recht wahrscheinlich. Aber Sie sollten auch etwas schlafen. Doc sitting kann sehr… fordernd sein.“ Lorne verdrehte die Augen und zeigte sein typisches amüsiertes Grinsen

„Ach, verwechseln Sie nicht Dr. Beckett mit Dr. McKay, Major – das ist garantiert ein himmelweiter Unterschied. Ansonsten gebe ich Ihnen aber Recht, wir sollten beide etwas schlafen. Bis morgen früh, Sir.“

„Ja, gute Nacht, Lieutenant.“, wünschte Lorne, machte kehrt und bog bereits um eine Ecke.

„Und Sir, verirren Sie sich nicht, schließlich sind Sie weit weg von zuhause!“ Ein kurzes,Lachen hallte aus dem Gang, dann war es still..

Laura schloss die Tür hinter sich und grinste. Vielleicht war es die bessere Idee, sich mit dem Major anzufreunden. Das könnte sogar sehr gut funktionieren und war auf jeden Fall weniger problematisch.

Sie begann zu gähnen und reckte sich .Auf dem Weg zu ihrem Bett entledigte sie sich ihrer Kleidung und ließ sich auf die Matratze fallen. Sie löschte das Licht und die Augen fielen ihr zu. Auf dem Weg ins Reich der Träume sah sie Dr. Beckett mit einem Halsband und einer Hundeleine auf einer Wiese stehen. Laura musste noch einmal grinsen. Doc sitting ließ viel zu viele Assoziationen zu…

--ENDE--
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