Wahre Liebe hält ein Leben lang by Brig Gen J ONeill
Summary: Ein Neuanfang?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1)
Genre: Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4450 Read: 3039 Published: 27.04.11 Updated: 27.04.11
Story Notes:
Für O´Neill/O´Neill-Fans

1. Wahre Liebe hält ein Leben lang by Brig Gen J ONeill

Wahre Liebe hält ein Leben lang by Brig Gen J ONeill
Author's Notes:
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Pairing: Sara/Jack
Anmerkung:
Da ich mich von Sam/Jack Pairings völlig zurückgezogen habe, wollte ich mal etwas Anderes probieren.

` Es gibt keinen Tod der Liebe. Es gibt nur einen Tod. Einen Tod, der euch auseinander reißt.´

An diesem Satz saß ich sehr lange und ich hoffe, ihr versteht ihn.

Inhalt: Es gibt keinen Tod der Liebe. Es gibt nur einen Tod. Einen Tod, der euch auseinander reißt.


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,,Können Sie nicht aufpassen?
Stopp! Zurückspulen. `Können Sie nicht aufpassen?`. Die Stimme klang in Jacks Ohren sehr vertraut.
Er war um die Ecke zum Supermarkt gelaufen und musste dort mit jemandem zusammengeknallt sein. Er sah auf den Boden hinunter, genau dorthin, wo die Stimme her kam. Die Frau, die er zu Boden „geschleudert“ hatte, sah ihn genauso geschockt an, wie Jack es ihr gleich tat.

,,Du hast es aber eilig“, sprach sie zu ihm, während er die Frau immer noch am Boden liegen ließ. Er hoffte sie irgendwann einmal wieder zu treffen, aber das es gleich mit einem Zusammenprall statt finden musste, dass war nun wirklich nicht seine Absicht.

,,Sara!“, brachte er nur über die Lippen, wobei er einen enttäuschten Blick von seiner Ex-Frau erntete, die gerade dabei war sich aufzurichten. Sie hatte damit gerechnet das Jack ihr aufhalf, was er aber nicht tat, sondern nur Tatenlos zusah. Er schien geschockt gewesen zu sein. Sonst war er immer ein echter Gentleman wenn es um Frauen ging. Er bereute es im selben Moment, als er selbst bemerkte, dass er seiner Ex-Frau hätte aufhelfen sollen. Überall lagen Einkäufe herum, die Jack nun auch am Boden liegen sah. Ehe Sara sich versah, waren die Einkaufssachen, die auf dem Pflaster verstreut waren, fast alle aufgesammelt.

,,Danke“, bedankte sich Sara bei ihm. Er sah zu ihr hoch, legte das letzte Stück Obst in die Tüte und überreichte sie seiner Ex-Frau.

,,Tut mir Leid, ich habe dich gar nicht gesehen.“

,,Kein Wunder bei dem Tempo, was du drauf hattest“, lächelte sie ihm entgegen.

,,Darf ich?“, fragte er, wobei er auf Saras Einkaufstüte deutete.

Jack bekam einen unwissenden Blick zurückgeworfen. Sara verstand wohl nicht worauf er hinaus wollte. Ein breites Lächeln umspielte seine Lippen. Er nahm ihr einfach die lästige Tüte ab und sagte: ,,Man kann eine Frau doch nicht die schweren Sachen tragen lassen.“
,,Wie aufmerksam von dir. Danke.“ Jetzt verstand sie was er mit ´Darf ich?´ meinte. Sie zeigte mit ihrem Finger in die Richtung wo das Auto stand.

Jack lief sofort los, synchron mit Sara, die ihn von der Seite angrinste, was er bemerkte. ,,Was ist?“, fragte er und grinste dabei.

,,Damals haben wir uns fast genauso kennen gelernt.“

Jack blieb stehen, was Sara ihm gleich tat. Sie sahen sich mit einem Lächeln auf den Lippen in die Augen. Jack spielte die Szene, die sich vor 32 Jahren zugetragen hatte, noch einmal in seinem Kopf ab.

Sein Vater hatte damals ein Restaurant, in dem Jack oft aushelfen musste. Er mochte diesen Job. Zwar nahm er nur die Bestellungen auf, brachte diese zur Küche und brachte das Gericht, nachdem es fertig war, zu dem jeweiligen Tisch, aber es war für ihn ein Verdienst. Jack war damals 16 Jahre alt und war froh das er überhaupt einen Job hatte. Als er aber eines Abends ein Suppengericht zu einem der Tische bringen sollte, stoß er mit einer jungen Frau zusammen, die anschließend zu Boden fiel. Sie war genau in Jacks Arme gerannt und hat die Suppe über ihr ganzes T-Shirt geschüttet bekommen. Jack, dem es sichtlich peinlich war, ging in die Knie, stellte seine nun leeren Teller ab und half dem noch damaligen jungen Mädchen auf die Beine.

,,Ich habe nach unserem damaligen “Zusammenstoß“ deine Rechnung aufheben lassen. Zur Entschuldigung, richtig“ Er erntete dafür ein leichtes Lächeln von Sara. ,,es war zwar dieses Mal keine Suppe, aber nimmst du es auch an, wenn wir einfach Essen gehen? Ich meine ich könnte auch deine Einkäufe bezahlen.“

,,Ich denke mit einem Kaffee lässt sich das regeln“, sagte Sara liebevoll zu ihrem Ex-Mann, der gerade dabei war, die Tüte in den Kofferraum zu stellen.
,,Gerne. Jetzt gleich?“, fragte Jack gespannt.

,,Du hattest es vorhin so eilig. Dass du die Tüte getragen hast, reicht schon. Danke.“

,,Nein, das hast du falsch verstanden. Du weißt doch. Ich gehe ungern einkaufen, weil das Zeit raubt und man andauernd Leute trifft. Ich habe es nicht eilig.“

,,Gesellschaft nennt man so etwas auch, Jack“, sagte Sara und musste dabei schmunzeln. Sie wusste, dass Jack es hasste, einkaufen zu gehen.

,,Du weißt doch, ich hasse Gesellschaft.”

,,Natürlich!“, log Sara, grinste und lies die Kofferraumtür zufallen.

,,Kaffee?...Im Pédo?“, fragte Jack, während er Sara angrinste.
Sie lächelte ihn verlegen an. ,,Dass es das, nach all den Jahren immer noch gibt.”

,,Die haben doch praktisch von uns gelebt. Wir waren doch schließlich fast jeden Morgen da.“
,,Mhm…Sollen wir fahren oder…“

,,Das liegt ganz bei dir.“ Jack, der immer noch den Autoschlüssel von ihr hatte, welchen er von Sara bekam, um den Kofferraum aufzuschließen, hielt diesen nun mit der rechten Hand in die Luft. Mit dem anderen Arm machte er eine einladene Geeste zum einhaken. Sara packte sich den Schlüssel, drückte den Knopf, um das Auto zu verschließen und hakte sich bei ihrem Ex-Mann ein. Den Schlüssel verstaute sie in ihre Hosentasche.

,,Was wolltest du denn nur einkaufen, weil du gar keinen Einkaufswagen dabei hattest?”
Jack lachte. ,,Das möchtest du nicht wissen.“

,,Zigaretten?“
Jack blieb stehen und sah sie mit einem süßen Lächeln an.

,,Du wirst es nicht glauben, aber ich habe es mir abgewöhnt.“

,,Das ist nicht wahr?! Du hast doch damals immer dagegen protestiert, weil du es nicht aufgeben wolltest.“
Sein Blick wanderte von Sara in Richtung der Innenstadt, die heute sehr bevölkert war.

,,Seit damals hat sich einiges geändert“, antwortete er undeutlich.

Beide gingen weiter den Bürgersteig entlang.

,,Ich weiß.“, meinte Sara leise.

Stille herrschte zwischen beiden. Natürlich hatte sich eine Menge geändert. Sie waren geschieden, lebten nicht mehr zusammen und hatten ihren Sohn verloren. Beide sehnten sich nach der Zeit, als sie zusammen mit Charlie noch eine glückliche Familie waren. Sie konnten lachen, zusammen am Tisch sitzen und Mittag essen, nebeneinander einschlafen und aufwachen, aber all das war nun Vergangenheit geworden. Jack vermisste es, wenn er nach Hause kam und niemand da war. Sara ging es genauso. Aber sie hatte noch ihren Vater der ihr zu Seite stand. Was die Geschehnisse aber nicht vergessen lies.

,,Einiges“, wiederholte Jack wieder und schien beinah in Trance versunken zu sein.
,,Du weißt nicht, wie ich mich gefühlt habe, als ich das in den Nachrichten gehört habe...”

,,Was meinst du?”

,,Als dir vorgeworfen wurde, dass du den Senator versucht hast zu töten.”

,,Das habe ich nie versucht.”

,,Ich weiß.”

,,Woher willst du das wissen? Sara, ich habe mich geändert und”

,,Ich kenne dich Jack.”

,,Ich saß einige Tage im Gefängnis. Dafür, dass ich Kinsey angeblich getötet haben soll.“


Stille. Das Einzige was beide hörten, waren die Motoren der Autos, die an ihnen vorbei fuhren. Hunderte von Menschen liefen durch die Innenstadt und Kinder rannten an ihnen vorbei. Von weitem konnten sie das Café erkennen, in dem sie damals, als sie noch verheiratet waren, oft Gefrühstückt hatten. Der Cafébesitzer kochte den besten Kaffee, den es auf Erden gab.

Beide gingen zusammen in Richtung dieses Chafe´s, bis Jack das Schweigen brach.
,,Unschuldig“, stellte er an dieser Stelle noch einmal klar.

Sara blieb stehen und runzelte ihre Stirn. Sie verstand nichts mehr. Das Fernsehen hatte doch tatfeste Beweise gegen ihn vorgelegt. Die Richter, alle hatten dieses Video gesehen und es für “normal“ erklärt. Jack drehte seinen Körper so zu ihr, so dass sie sich genau ansahen.

Sara sah ihn irritiert an.

,,Ich weiß zwar, dass die Vorwürfe zurück gezogen wurden, aber die haben dieses Bild gezeigt. Von dir, als du aus dem Gebäude kamst, woher der Schuss gefallen sein soll.”

,,Du weißt, dass ich dir nichts von meiner Arbeit erzählen kann.“

,,Meinst du wirklich, ich erzähle irgendetwas gleich einem Reporter oder irgendjemand anderen? Jack, wir waren verheiratet und ich habe dir vertraut und ich tue es immer noch.”

Jack blieb abrupt stehen, griff Sara an den Unterarm und sah sie traurig an.

,,Ich kann es dir nicht sagen, Sara.“
Sie sah ihn mitleidig an. ,,Würdest du es mir denn erzählen, wenn wir noch verheiratet wären?”
,,Das hat damit gar nichts zu tun. Ich darf dir über meine Arbeit nichts erzählen. Es tut mir Leid. Ich will dich nicht schon wieder in Gefahr bringen.”

,,Das hast du nie getan“, rief sie aufgebracht.

,,Warst du nicht in Gefahr, als Charlie gestorben ist? Als wir getrennt waren und ich einfach gegangen bin? Vielleicht hättest du dir etwas angetan und ich war nicht da. Ich hätte da sein müssen, ich weiß das.”

,,Jack…“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. So hatte Sara ihn nur selten gesehen. Sehr selten.

,,Ich wollte mich umbringen Sara. Ich habe meine Familie verloren, ich habe dich verloren. Ich hatte niemanden mehr.”

,,Was?!“, sagte Sara entsetzt und sah ihren Ex-Mann geschockt an. ,,Du hast was?!“

Keiner wollte etwas sagen. Die Situation lies es nicht zu. Es herrschte höchste Anspannung zwischen den Beiden.
Sie blickten sich gegenseitig in die Augen. Jack brach nach etlichen Sekunden das Schweigen.

,,Ich war verzweifelt Sara. Ich wurde in den Ruhestand geschickt und habe…“ Jack schloss die Augen und holte tief Luft. Sein Griff lockerte sich von ihrem Arm. ,,Ich habe angefangen zu trinken…Was sollte ich denn machen?! Ich hatte alles verloren, was mir je etwas bedeutet hat.“
Er wollte ihr diese Sache verheimlichen, aber es kam prompt aus ihm heraus. Er bereute es im selben Moment, da er wusste wie Sara reagieren oder was sie denken würde. Er kannte sie sehr gut. Er kannte sie mehr als sich selbst.

Sara schien geschockt. So etwas hätte sie nicht im Geringsten von ihm gedacht. Er hatte doch damals, als sie noch verheiratet waren, fast nie Alkohol angefasst. Bier, das gehörte bei den Männern dazu, aber das er Alkoholiker war? Sie versuchte diesen letzten Satz erst einmal zu verdauen. Einen klaren Gedanken konnte sie nicht fassen. Nicht in diesem Moment. Ihre Hand fand seine, sanft drückte sie sie, um ihm die Sicherheit zu geben, dass sie ihn nicht verabscheute.

,,Wir hätten füreinander da sein können Jack.“

,,Ich weiß…”

,,Ich hätte dich gebraucht. Mir ging es auch schlecht.“

Sara spielte ungewollt die Szene in ihrem Kopf ab, als sie weinend auf der Couch saß. Sie hielt ein Bild von Jack in der Hand. Ein Bild mit ihr und Jack. Das Hochzeitsfoto, auf dem beide sehr glücklich aussahen. Sie hatte Angst davor ihm wieder zu begegnen. Sie hatte Angst davor in Charlies Zimmer zu gehen, da ihr immer wieder dieses Bild in den Sinn kommen würde, als Jack neben ihrem gemeinsamen Sohn kniete und diesen wie wild schüttlete. Er saß in einer riesigen Blutlarche, worin Charlie lag. Er lag regungslos am Boden. Mit Jacks Dienstwaffe in der Hand. Jack hatte es nicht glauben wollen, dass sein Sohn tot war. Er zog Charlie zu sich hinauf und nahm ihn in den Arm. Er klammerte sich um den regungslosen Körper, während Sara geschockt in der Tür stand und ihren Sohn, der die Augen noch immer geöffnet hatte, ansah. Aus Charlies Mund rannte Blut.

,,Ich würde, wenn ich es könnte, alles wieder rückgängig machen, aber es geht nicht. Und ich konnte verstehen, dass du wütend auf mich warst.“

Jack drehte seinen Kopf von ihr weg, damit sie den Schmerz in seinen Augen nicht sehen konnte. Beide vergaßen die Leute auf den Straßen, die ganze Umgebung, die quietschenden Autos. Für sie gab es nur noch zwei Lebenszeichen den jeweils Anderen in dieser Stadt. Sara legte ihm ihre Hand auf seine Wange und drehte sanft seinen Kopf zurück zu ihr.

,,Es war nicht deine Schuld.“

,,Es war meine Waffe, Sara.“

,,Jack, du weißt das ich von Anfang an ein Problem damit hatte, dass du eine Waffe zu Hause
hattest. Du wolltest uns aber einfach nur beschützen.”

Jack sah Sara traurig an. Für sie war es deren beide Schuld. Aber Jack sah das anders. Sie wollte nie eine Waffe im Haus haben, auch wenn er seine Familie damit nur beschützen wollte. Sara wollte die Waffe nicht dort haben. Jack fühlte sich damit sicherer und beschloß die Waffe in die Nachttischschublade zu legen. Aus dem Grund gab Jack sich immer die Schuld am Tod ihres gemeinsamen Sohnes.

,,Niemand kann da etwas für Jack. Auch nicht du.“

Jack hob seinen Arm und nahm Saras Hand, die immer noch auf seiner Wange ruhte, in die seine. Er streichelte sanft ihren Handrücken und sah sie traurig an. Seine Hand war verschwitzt, was auch Sara sofort merkte, als er ihre Hand nahm. Er war nervös. Nervös sie gehen zu lassen, ohne dass er ihr gesagt hat, was er noch für sie empfand? Dass er für sie da sein wollte? Dass er noch mal mit ihr von vorne anfangen wollte?

,,Trinken wir den Kaffee vielleicht lieber doch bei mir?“, fragte Jack mit leicht erhobener Stimme. Er erntete ein leichtes Nicken von seiner Ex-Frau.

Jack ließ langsam ihre Hand los und ging mit ihr zurück zum Parkplatz. Am Auto angekommen, warfen sich beide ein liebevolles Lächeln zu, was Jack aufatmen ließ. Sie war nicht mehr wütend. Auch nach all dem was passiert war nicht. Auch nicht, nach all dem, was Jack ihr angetan hatte. Er hatte sie nach dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes alleine gelassen. Beiden ging es damals schlecht. Sie hätten sich gegenseitig helfen müssen, was sie aber nicht getan hatten. Vielleicht hätten sie es damals zusammen überwinden können, wenn sie einfach nur füreinander da gewesen wären.

Sara fuhr hinter Jacks Wagen her. Sie dachte über das Gespräch nach, was sie zuvor geführt hatten. Ihm fiel es immer noch sichtlich schwer, über den Tod ihres Sohnes zu reden. Es war nicht einfach, das war klar. Zumal Charlie Jack alles bedeutet hatte. Er hatte sich immer Zeit für ihn genommen, er war einfach ein toller Vater gewesen. Jack hatte die wenige Zeit, die er nicht im Einsatz war, intensiv mit seinem Sohn genutzt. Aber auch Sara vermisste einen Mann an ihrer Seite. Es hatte nach der Zeit mit Jack, nie wieder einen anderen gegeben. Nie. Er war ihre große Liebe und so würde es auch immer bleiben. Ob Jack es allerdings genauso sah, dass wusste sie leider nicht.

Der Wagen vor ihr fuhr rechts an den Straßenrand und blieb stehen. Sara tat es Jack gleich und parkte genau hinter dem dunkelgrünen Ford F 250.
Er öffnete die Autotür, stieg aus und schloss seinen Wagen ab. Es lief fast synchron ab. Sara stieg aus ihrem Wagen aus, schmiss die Autotür zu und schloss das Auto ab.

Sie ging auf ihrem Ex-Mann zu, der sie lächelnd empfing.

,,Du hältst wohl immer noch sehr viel von Verkehrsregeln“, schmunzelte Sara, während sie ihrem Gegenüber immer näher kam. Nun stand sie wieder vor ihm.

Er lächelte. ,,Ob ich zwei Minuten später am Ziel bin oder nicht, spielt für mich keine Rolle.“

,,Glaube mir, dass weiß ich noch zu gut.“

Jack machte eine einladende Geste in Richtung Haus. Sara staunte nicht schlecht, da es von außen sehr gepflegt aussah.

,,Du kümmerst dich wohl immer noch sehr um deine Blumen?“

,,Das ist ein Wunder der Natur!“, sagte Jack stolz und spazierte mit Sara auf die Eingangstür zu.

,,Und der Rasen ist auch noch gepflegt. Ich bin ganz schön überrascht!“, musste sie schließlich schmunzeln

,,Wieso?“, lachte Jack etwas, während er seine Begleiterin von der Seite ansah.

,,Ach, ist schon gut.“

,,Nein, sag ruhig“, versuchte Jack sie zu überreden.

,,Damals war es dir auch egal, ob der Rasen kaputt ging, als du mit…Charlie immer darauf gespielt hast.“

Jack wollte keine Antwort darauf geben. Ihm kamen gerade wieder die Bilder hoch, als Charlie das allererste Mal den Ball beim Baseballspielen getroffen hatte. Er vermisste es, den Rasen zu zerstören, er vermisste es, mit jemandem Baseball zu spielen. Er vermisste all das, was er einmal gehabt hatte. Selbstvergessen starrte Jack auf den Rasen, während er Sara ahnungslos neben ihm stehen lies.

Sie trat einen Schritt näher an ihren Ex-Mann heran und legte ihre Hand behutsam auf seine Schulter.

,,Jack…“

,,Hm…?“, brachte Jack heraus, während er seinen Kopf schnell zu ihr drehte.

,,Wollen wir rein?“, fragte Sara, die ihn die Situation, die sich gerade in seinem Kopf abspielte, vergessen lassen wollte.


Sie bekam ein Nicken von Jack, der den Schlüssel aus seiner Hosentasche zog und die Haustür aufschloss. Sara und Jack traten ein. Es roch genau nach ihm. Dieser einzigartige Geruch von einem Hauch Aftershave und Zimt. So definierte Sara es zumindest immer. Sie liebte diesen Geruch. Als sie den ersten Schritt in das Haus setzte, sah sie die Fotos im Bilderrahmen die an der Wand hingen. Zu sehen war zu allererst das Hochzeitsfoto, auf dem sie lachten. Jack war nach einigen Wochen zu Sara zurückgekehrt um seine Sachen abzuholen. Dabei nahm er mehrere Bilder mit, damit er sich nicht so allein fühlte. Sie lachten auf dem Bild. Sie lachten. Was sie seit Charlies Tod und ihrer Trennung nie wieder getan hatten. Zumindest nicht untereinander. Auf dem nächsten Bild war Charlie in Jacks Armen zu erkennen, als er gerade geboren wurde. Charlie schrie, Jack lachte und war überglücklich. Er war ein lebensfreudiger Mensch.

,,Es ist zwar nicht so aufgeräumt und nicht so sauber wie es damals bei uns war, aber ich nenne es meine Wohnung.“

Sie war schon etwas überrascht, als sie die sehr schön eingerichtete und aufgeräumte Wohnung vorfand. Jack war pingelig gewesen. Wer Jack O´Neill nicht privat kannte, hätte niemals geglaubt das er wirklich so ein pingeliger Mann war. Aber das er es nach all den Jahren immer noch so war, dass bezweifelte sie.

,,Soll ich kontrollieren gehen? Du hast bestimmt das Bett wieder nicht gemacht“, lachte Sara lauthals drauf los, während Jack sie angrinste.

,,Da liegst du falsch. Irgendwann muss man es machen. Du warst immer diejenige die es getan hat. Jetzt ich.”

Jack schloss die Tür hinter sich, während Sara schon einmal ins Wohnzimmer ging, um auf der Couch Platz zu nehmen.

,,Möchtest du etwas Trinken?“, fragte Jack um die Ecke zum Wohnzimmer.

,,Äh, einen Kaffee wenn du hast.“

,,Na klar, wozu sind wir denn hier?!“

Sara konnte einfach nicht still auf der Couch herum sitzen. Sie stand auf und sah sich im Wohnzimmer um. Sie ging zuallererst zum Kaminsims, wo einige Bilder zu sehen waren. Sie nahm eines in die Hand und machte ein trauriges Gesicht. Man sah ihr den Schmerz an. Das Hochzeitsfoto von ihr und Jack. Sie selbst hatte es auf einem ihrer Schränke im Wohnzimmer stehen. Ein Schmerz durchbohrte ihr Herz. Es tat weh das Bild zu sehen. Jedes Mal, wenn sie sein Lachen sah, kamen ihr all diese Emotionen und Bilder wieder hoch. Sie hörte noch manchmal wie Jack mit Charlie im Garten am Baseball spielen war. Es war ihr Spiel. Deren beider Spiel. Dann sah sie hinaus, auf den Rasen auf dem sie immer gespielt hatten. Doch niemand war da. Die Wiese war heile, es waren keine Schlaglöcher dort, so wie es damals war. Immer dann, wenn sie dachte sie könnte die Zeit zurück spulen und all das, was passiert war, rückgängig machen könnte, fühlte sie sich noch einsamer. Sie vermisste ihn. Sie vermisste sie beide. Sie vermisste das Lachen im Haus, als Jack Charlie kitzelte, sie vermisste das Lachen von Jack, als Charlie mit ihm die Simpsons sah. Sie waren ein Klasse Team. Ein Team was den Anschluss verlor.

Sie sahen beide so glücklich auf dem Foto aus, was sie wohl nie wieder zusammen sein würden. Ein Schicksalsschlag hatte all das auseinander gerissen. Liebe, Freude. Freude am Leben, was keiner von beiden seit langem mehr gespürt hatte. Sara starrte wie hypnotisiert auf dieses Bild. Dann aber wanderte ihr Blick von dem, das sie in der Hand hielt, zu einem anderen, was auf dem Kaminsims stand. Sara, Jack und Charlie waren auf dem Foto zu erkennen. Mike hatte dieses Foto geschossen.

Sie wollte weinen, die Zeit ungeschehen machen, aber es ging einfach nicht. Sie liebte ihn noch immer, aber hätte die Liebe wirklich noch eine Chance? Würde die Liebe ihnen beide noch diese Chance geben? Nach all dem was passiert war?

Plötzlich spürte sie, dass jemand hinter ihr stand. Sie hörte, wie jemand hinter ihr atmete. Es roch wieder nach Zimt und nach Aftershave, deren Geruch sie sehr gut zuordnen konnte. Derjenige umarmte sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.

,,Ich habe sie alle verwahrt.“

Sara wurde nervös. Es war Jack, natürlich wer sonst? Was tat er? Ihr Herz fing immer schneller an zu schlagen und ihre Körpertemperatur stieg drastisch an. Jack hauchte ihr ins Ohr, wobei sie am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam. Plötzlich fühlte sie sich wie früher. Wie früher, als sie sich im Bett aneinander kuschelten und jeweils den anderen versuchten zu wärmen. Als sie gemeinsam in Minnesota am See standen und Jack sie verführen wollte. Sie fühlte sich, als hätte sie die Zeit ungeschehen gemacht. Sie waren so vertraut zueinander, wie sie es schon einmal waren. Jack drückte seinen gesamten Körper gegen ihren, wobei sie tief ein- und ausatmete. Beide genossen diesen Moment. Jack nahm sie eng in die Arme, während Sara die Augen schloss und es einfach genoss ihn wieder bei sich zu haben.

,,Ich habe dich vermisst, Sara.“

Sie behielt das Bild immer noch in ihren Händen und schmiegte sich an Jacks Körper.

,,Ich dich auch, Jack.“

Jack drückte seinen Körper noch enger gegen ihren und gab ihr einen flüchtigen Kuss in den Nacken, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sein Kopf ruhte auf ihrer Schulter, während Sara noch immer auf das Bild starrte.

,,Du warst eine sehr gute Mum. Und eine wundervolle Frau“, flüsterte Jack ihr ins Ohr, wobei sie aber nervös umher blickte. Es war ihr zu ungewohnt von einem Mann so behandelt zu werden. Und gerade von ihrem Ex-Mann, von dem sie dachte nie wieder mit ihm so reden zu können. Überhaupt wieder mit ihm reden zu können, das war ihr schon sehr viel wert.

Jacks warmen Atem genoss sie, da es sich endlich wieder so nah und vertraut angefühlt hatte. Seine Hand ruhte auf ihrem Bauch, Sara aber, tastete mir ihrer, nach seiner, um ihn nicht wieder los zu lassen. Nie wieder. Sie brauchte jemanden an ihrer Seite. Sie brauchte Jack, sie brauchte ihn, da sie ihn über alles liebte und endlich wieder glücklich mit ihm sein wollte.

,,Seit damals hat sich aber eine Sache nicht geändert“, stellte Jack klar, während Sara sich zu ihm umdrehte. Die Wärme und die Liebe in seinen Augen, das sie so geliebt hat, konnte sie wieder erkennen.

Sie sah ihn erwartungsvoll an. Sie wollte auf die eine oder andere Art nicht mehr mit ihm zusammen sein, da sie noch solch einen Schicksalsschlag nicht ertragen würde. Sie liebte ihn aber. So, wie sie es ihr halbes Leben lang getan hat. Und es sollte nicht vorbei sein.

Er streichelte sanft ihre Wange und sah ihr dabei tief in die Augen.

,,Und was wäre das?“, fragte sie ihn im Flüsterton.

,,Wahre Liebe hält ein Leben lang“, sprach Jack zu ihr, während er seine Hände auf ihre Taille legte und ihr noch immer tief in die Augen blickte. ,,Ich liebe dich Sara.“

Was? Wie konnte das denn sein? Nach all dem was er…was wir haben durchmachen müssen? Wie soll ich ihm es denn sagen?
Soll ich ihm etwa sagen: ´Jack, ich will dich wieder haben. Ich will wieder mit dir verheiratet sein. Ich möchte neben dir einschlafen und wieder aufwachen. Bis an mein Lebensende?´

,,Ich wollte Schokolade kaufen gehen. Du weißt doch wie sehr ich darauf stehe. Dann habe ich deinen Wagen stehen sehen…und ich habe dich gefunden.“, gestand er ihr leise.

Plötzlich kam Jack ihr immer näher, wobei seine Hände etwas höher glitten. Sara schien nervös, was man von Jack nicht behaupten konnte. Er war zu Sara ganz anders, als er es zu Sam oder Daniel war. Er liebte Sara und nicht einen von seinen Arbeitskollegen.

Sie schloss die Augen und hielt seine Hand noch immer fest in ihrer.
Dann trafen sich ihre Lippen. Ein Moment der Stille. Der Liebe. Der Leidenschaft.

`Bis dass der Tod euch scheidet. `

Ein Tod derer Person, die vorm Traualtar stand, das würde die Ehe zerbrechen.
Ein Tod des Kindes würde die Liebe trotzdem nicht aufgeben wollen.
Ein Tod des Vertrauens, das ist keine Liebe.
Ein Tod der Liebe? Das gibt es niemals.



Kämpfe um das, was dir wichtig ist. Du siehst, es lohnt. Glaube an die Liebe. Glaube daran, dann wird das Schicksal entscheiden. Bis dahin, lasst die Liebe niemals zerbrechen. Bewältigt alle Streitereien, alle Schicksalsschläge, habt Vertrauen zueinander. Glaube einfach nur daran, dass das Leben weiter geht.

Es gibt keinen Tod der Liebe. Es gibt nur einen Tod. Einen Tod, der euch auseinander reißt.

Wahre Liebe hält ein Leben lang.

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Die Blume neigt dem Sonnenschein
Ihr träumend Haupt entgegen
Ich folge dir, will treu dir sein
Auf allen deinen Wegen.

Will treu dir sein und folgen dir
In Lust und Leid und Sorgen
Du küsse nur die Träne mir
Vom Auge jeden Morgen.

Johannes Nordmann 1820-1887

8. September 2008
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