Indifference by Nin
Summary: "Sie ist unsere Tochter", sagte Kolya, wie um ihr zu verdeutlichen, dass sie diese Tatsache nicht leugnen konnte.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Acastus Kolya, Elizabeth Weir
Genre: Angst, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1352 Read: 2865 Published: 05.01.11 Updated: 05.01.11
Story Notes:
Short-Cut: "Sie ist unsere Tochter", sagte Kolya, wie um ihr zu verdeutlichen, dass sie diese Tatsache nicht leugnen konnte.
Spoiler: Alle Kolya-Folgen
Charaktere: Kolya/Weir
Kategorie: Angst, UC, UST
Rating: PG-13
Author's Note: Es klingt vielleicht arrogant, aber ich mag diese FF, ich liebe Liz/Kolya einfach :D
Widmung: An Kat, denn sie vergöttert Liz/Kolya ebenso wie ich *flausch* ... und an Sühsi, da sie endlich auch eine Liz/Kolya FF geschrieben hat *abknutscht*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne - NinsM@gmx.de

1. Kapitel 1 by Nin

Kapitel 1 by Nin
Indifference


Als sie die Augen öffnete, spürte sie als Erstes vollkommene Desorientierung und das Licht, das sie blendete, trug nicht zu einer schnellen Besserung bei.

Müde blinzelte sie, versuchte ihre Augen an die Helligkeit zu gewöhnen und langsam wieder vollständig zu sich zu kommen. Es brauchte einen Moment, bevor sie sich im Raum umsehen konnte, ohne die Augen zukneifen zu müssen.

Sie befand sich in ihrem spärlich eingerichteten Zimmer und verspürte Erleichterung darüber, dass es nun endlich überstanden war. Ihre Tochter war auf der Welt und die Strapazen der Geburt hatte sie nun hinter sich.

Sie drehte den Kopf und ihr Blick fiel auf den Mann, der am Fenster stand und ein Bündel im Arm hielt. Sie nahm an, dass es das Baby war und als Kolya sich zur Seite drehte, konnte sie es erkennen, eingewickelt in eine Decke. Die Kleine schlief tief und fest und Elizabeth spürte erneut Tränen in sich aufsteigen, die sie auch schon kurz nach der Geburt überwältigt hatten.

Sie konnte nicht genau erklären, was sie fühlte, es war zu widersprüchlich. Trauer und Angst wegen der Gefangenschaft durch Kolya, Ungewissheit über die Zukunft von ihr und ihrer Tochter und Scham über die Tatsache, dass sie schwanger geworden war. Von Kolya.

Alles zusammen hatte schlussendlich seinen Tribut gefordert und nach der Geburt hatte sie einfach nicht die Stärke gehabt, ihre Gefühle weiterhin zu unterdrücken.

Die Tränen waren ihr über die Wangen gelaufen und schließlich, nach Stunden, war sie endlich eingeschlafen.

Im Licht des Tages sah alles noch genauso aus wie in der Nacht, als das Baby gekommen war. Sie war nicht mehr so erschöpft, fühlte sich aber nach wie vor ausgelaugt, etwas, das eine Geburt wohl einfach mit sich brachte.

"Was hältst du von Amalia?", erklang Kolyas Stimme und Elizabeth blinzelte, brauchte einen Moment, bis sie seine Absicht verstand.

"Als Namen?", fragte sie nach und Kolya drehte sich zu ihr, hielt den Blick allerdings weiterhin auf das Baby gerichtet. Seine Tochter.

"Ja."

Sie schwieg und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hatte sich keine Gedanken über einen Namen gemacht. Obwohl ihr Bauch von Monat zu Monat immer größer geworden war, war das Gefühl der Unwirklichkeit nie von ihr gewichen.

Es war einfach zu viel gewesen. Die Gefangenschaft und schließlich die Schwangerschaft. Das Eingeständnis, dass Kolya sich nicht an ihr vergangen, sondern dass sie sich einfach nicht gewehrt hatte, war ihr schwerer gefallen als sie erwartet hatte.

Sie dachte nicht gerne daran zurück, wie er sie entführt hatte und wie ihre Hoffnung, dass ihre Teammitglieder kommen und sie retten würden, von Monat zu Monat immer weiter gesunken war. Mittlerweile war der letzte Funke Hoffnung erloschen. Kolya wusste sich zu verstecken und niemand würde ihn finden, es sei denn, er beabsichtigte es.

Es war kompliziert und schwer zu erklären, sie verstand es selbst nicht einmal genau. Kolya hatte sich gut um sie gekümmert, ihr gewisse Freiheiten gelassen, wohl wissend, dass diese ihr nicht zur Flucht verhelfen konnten.

Als er sich ihr schließlich genähert hatte, war ihre Hoffnung dahin gewesen, im Keim erstickt und die Hoffnungslosigkeit hatte sie überwältigt.

Sie hatte sich nicht gewehrt, als Kolya das tat, was sie eigentlich schon Monate früher erwartet hatte. Er hatte ihr nicht wehgetan, er war vorsichtig mit ihr umgegangen und im Nachhinein verabscheute sie ihn dafür, dass er ihr nicht einmal die Möglichkeit zugestand, ihn dafür als Vergewaltiger zu verdammen.

Sie hatte diese Schwangerschaft nicht geplant, sie hatte nicht einmal geplant mit Kolya zu schlafen. Er hatte ihren schwachen Moment ausgenutzt und das war das Einzige, weswegen sie ihm Vorwürfe machen konnte.

Als festgestanden hatte, dass sie schwanger war, hatte er sich noch mehr um sie gekümmert. Er hatte dafür gesorgt, dass es ihr gut ging und sie das bekam, was er ihr zugestehen konnte, ohne zu riskieren, dass sie ihm entkam.

Nun war das Baby da und tief im Inneren hoffte sie, dass das Baby mehr ihr ähneln würde als Kolya. Eigentlich war es egal, Atlantis würde das Kind nie zu Gesicht bekommen, dennoch wollte sie nicht auf den ersten Blick erkennen können, dass es Kolyas Gene hatte.

"Elizabeth?"

"Ja", murmelte sie und wurde aus ihren Gedanken gerissen.

"Welchen Namen soll sie bekommen?", stellte Kolya seine Frage erneut und Elizabeth seufzte leise.

Es sollte ihr nicht egal sein, welchen Namen ihre Tochter ihr Leben lang trug, doch sie spürte im gewissen Maße Gleichgültigkeit darüber und es erschreckte sie.

"Ich finde Amalia ganz schön, du kannst sie ruhig so nennen", antwortete sie und schloss die Augen.

"Sie ist unser beider Kind. Du solltest mit ihrem Namen ebenso einverstanden sein wie ich", sagte Kolya und Elizabeth drehte den Kopf zu ihm, öffnete ihre Augen.

Es war schwer ihn zu hassen. Sie hasste ihn für ihre Entführung, doch für ihre Verpflegung und für ein ihr zugestandenes Maß an Menschlichkeit konnte sie ihn nicht hassen.

"Nennen wir sie Amalia", stimmte sie ihm und Kolya nickte. Sie hatte keinen anderen Namen parat und Amalia klang schön.

"Amalia", wiederholte Kolya den Namen und hob seine Tochter etwas nach oben, um ihr in das winzige Gesichtchen blicken zu können.

Der Drang, das Baby ebenfalls in den Armen zu halten, überwältigte sie und sie streckte die Arme nach ihm aus.

"Gib sie mir", verlangte sie und er legte ihr das Kind kommentarlos in die Arme.

Elizabeth legte das Baby auf die Bettdecke und beugte sich über es. Ihre Tochter. Amalia.

Sie musste das Baby nur anschauen und konnte erkennen, was von ihr und was von Kolya stammte.
Die Nase war definitiv ihre und auch der Mund ähnelte mehr dem ihren, doch die Augen hatte sie definitiv von Kolya.

"Sie ist wunderschön", erklang Kolyas Stimme von neuem und Elizabeth spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen.

Ja, sie war wunderschön und sie war ihre Tochter. Ihr Kind mit Kolya. Sie würde damit leben müssen.

Die Matratze senkte sich leicht, als Kolya neben ihr Platz nahm und sie nun beide das Baby beobachteten. Es war eine unerklärbare Faszination, die von dem Kind ausging und die sie fesselte.

Eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange und sie spürte, wie Kolya sie mit einem Finger wegwischte. Sie schreckte vor seiner Berührung schon lange nicht mehr zurück, sie hatte sich daran gewöhnt.

Er legte einen Arm um sie und die Wärme drang durch ihr Nachthemd hindurch, erwärmte ihre Haut.
Sie sagte nichts und ließ den Blick stattdessen weiterhin auf dem Baby ruhen.

"Sie ist unsere Tochter", sagte Kolya, wie um ihr zu verdeutlichen, dass sie diese Tatsache nicht leugnen konnte.

"Ja, das ist sie", murmelte Elizabeth schließlich und strich dem Kind durch den weichen Haarflaum.
Sie würde es akzeptieren müssen, das Baby war nun Wirklichkeit geworden und sie konnte nicht mehr so tun, als wäre die Schwangerschaft nur Einbildung.

"Wir haben ganze Arbeit geleistet", meinte Kolya und sie hörte Stolz aus seiner Stimme heraus. Sie konnte ein aufsteigendes Lachen nicht unterdrücken und kaum hatte es ihren Mund verlassen, fühlte sie sich lockerer und nicht mehr ganz so deprimiert.

"Ja, haben wir", stimmte sie ihm zu und hauchte ein Kuss auf die Stirn des Babys. Für Eltern war das eigene Kind immer etwas ganz Besonderes und ein Gefühl von Stolz machte sich nun auch in ihr breit.

Sie wich nicht zurück, als Kolya sich ihr näherte und ihr nun einen Kuss auf die Stirn hauchte und sie wich auch nicht zurück, als er seine Lippen zu den ihren gleiten ließ.

Was hätte es auch für einen Sinn? Ihr Leben war an seiner Seite, sie konnte es nicht ändern. Vielleicht sollte sie das Beste daraus machen und vielleicht würde sie das auch irgendwann schaffen.

ENDE
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