Woman by Claire
Summary: Sie hatte alles getan, hatte sich so sehr bemüht ... doch Liz hatte wieder einmal keine Zeit für sie.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, Kate Heightmeyer
Genre: Hurt/Comfort, Slash, Songfic
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2528 Read: 2856 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Sie hatte alles getan, hatte sich so sehr bemüht ... doch Liz hatte wieder einmal keine Zeit für sie.
Spoiler: -
Charakter: Heightmeyer/Weir
Kategorie: Song-Fic, Hurt/Comfort, Slash
Rating: G-6
Author's Note: Song: Woman - von Delta Goodrem
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne - Claire

1. Kapitel 1 by Claire

Kapitel 1 by Claire
Woman


Ihre Hände deckten beinahe mechanisch den Tisch … sie bekam es kaum mit. Unsicher sah sie von den beiden Weingläsern auf - zu Liz. Ihrer Liz … die wieder einmal an ihrem Schreibtisch saß und gerade versuchte, die Lösung auf ein Problem zu finden, irgendein Problem, das ihnen wieder einen gemeinsamen Abend nahm … und ihnen die gemeinsame Nacht, auf welche sie sich so sehr gefreut hatte, nehmen würde. Sie verstand das … sie kannte es längst. Und sie hatte es akzeptiert. Sie war eben nur die Frau, die Liz liebte. Und diese Problem … der Kampf gegen die Wraith, ja selbst die Missionsberichte, waren etwas, für das sie Platz machen musste. Ja … sie hatten diesen Abend zusammen verbringen wollen. Und das hatten sie, zumindest hatten sie sich alleine im selben Raum befunden. Allein, genau das war das Stichwort. Liz mochte hier sein, doch sie war nicht da. Sie war nicht … sie war nicht wirklich hier. Ihre Gedanken hingen bei irgendwelchen Kämpfen, die ihnen möglicherweise bevorstanden und eigentlich bei allem, was nichts mit diesem Essen zu tun hatte.

I worked late but you don't wait up
My bones ache and i'm cleaning the place up
Sometimes i don't even know i care


Es war schon so lange so … sie mochte sich damit abgefunden hatte, doch das bedeutete nicht, dass es ihr gefiel. Es gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hatte sie den nächsten Vormittag extra freigenommen, hatte ihre Verabredung mit Katie Brown deswegen absagen müssen, weil sie sich den Tag nicht auch noch freinehmen konnte. Und wofür hatte sie das getan? Katie war wieder einmal enttäuscht von ihr und nicht nur das … sie hatte Lust gehabt, etwas Zeit mit der Botanikerin zu verbringen. Sie hatten einen schönen Tag gemeinsam verbringen wollen und sich über all die Dinge unterhalten, die hier in Atlantis viel zu kurz kamen. Über ihre Familien auf der Erde … und Dinge, über die man mit einer besten Freundin sprach. Doch sie hatte ihr abgesagt, weil sie etwas Zeit mit ihrer Liz verbringen wollte, ihrer geliebten Liz. Und nun war diese wieder einmal damit beschäftigt, irgendetwas anderes zu tun, eine Besprechung, eine Verhandlung ... irgendetwas.

I sit down take off my make-up
I lay down but you don't wake up
Sometimes i wonder if you know i'm there

Wieder einmal. War es nicht immer so? Kate musste mit den Tränen kämpfen, sah wieder hinab auf den leeren Tisch. Liz hatte das Essen kaum angerührt … und das verletzte sie. Wie viele Stunden hatte sie gebraucht, um ihr Date vorzubereiten? Wie viel Mühe hatte sie sich gegeben? Mühe, die Liz nicht einmal bemerkt zu haben schien.
Es war so sinnlos … alles, was sie tat. Sie stand immer an zweiter Stellte, nie hatte Liz für sie Zeit. Und sie bemerkte nicht einmal, wie sehr sie dies verletzte. Würde sie es jemals bemerken? Langsam schloss sie die Augen, umklammerte die Weingläser ein wenig fester.

I can't remember the last time you
Told me i'm beautiful, and i can't remember
Last time you said anything at all

Sah Liz es nicht? Bemerkte sie nicht, was sie anrichtete? Konnte sie die Kälte zwischen ihnen nicht spüren? Die Kälte, die immer größer wurde. Eine Träne lief ihre Wange hinab, unbemerkt von Liz, deren Blick noch immer auf ihren Laptop gerichtet war. Sie war so wunderschön, wie sie da saß … sich ab und zu das braune Haar aus dem Gesicht strich. Für einen Moment stand sie nur da … betrachtete sie mit nachdenklichem - beinahe schon verträumtem - Blick. Sie wusste ganz genau, warum sie diese Frau so sehr liebte. Wie schön wäre es gewesen, wenn sie nur einmal Zeit gehabt hätte. Einmal … sie hatte so oft keine Zeit, warum konnte wenigstens diese eine Nacht nicht ihnen allein gehören? Ihnen ganz allein, so wie sie es eigentlich hatten haben wollen, wie sie es sich vorgestellt hatten.
War es nicht sogar Liz' Vorschlag gewesen, diesen Abend gemeinsam zu verbringen? Hatte sie ihren Vorschlag schon wieder vergessen? Langsam wandte die Psychologin sich von ihrer Geliebten ab. Sie wollte sie nicht ansehen, vielleicht, weil sie ganz genau wusste, wie leicht sie ihr verzeihen würde. Wie leicht, sie den Schmerz wieder vergessen würde, die Einsamkeit .

I'm a woman
A woman with a heart
And i deserve your all
I'm not some girl who don't know what she wants
I'm a woman
And i need to be touched
And i need to be loved
'cause being just your woman is not enough


Sie stellte die Weingläser mit so viel Schwung weg, dass sie den Wein über ihr Kleid verschüttete. Kaum hörbar schluchzte sie auf, kurz davor, dem Kampf gegen die Tränen zu unterliegen. Sie war wütend … verdammt wütend. Warum konnten sie nicht einmal einen gemeinsamem Abend haben? Nur einen einzigen.
Jedes Mal … kam irgendetwas dazwischen. Elizabeth's Arbeit … oder ein Meeting, so dass sie in ihre Freizeit hatte verschieben müssen. Wusste sie nicht, was sie damit anrichtete, wie sehr sie ihr damit weh tat? Spürte sie das denn nicht?
"Kate, ist alles in Ordnung?" Überrascht sah Liz von ihrer Arbeit auf.
Sie biss sich auf die Unterlippe, schloss die Augen. Was sollte diese Frage eigentlich? Dachte sie etwa, dass es für sie wirklich in Ordnung war, dass sie ihr Date wieder einmal ausfallen ließ, dass sie kaum etwas von dem Essen, das sie so liebevoll zubereitet hatte, gegessen hatte. Sie hatte drei noch immer brennende Schnitte in ihrer linken Hand, weil sie stundenlang Gemüse geschnitten hatte. Und selbst das war Liz nicht aufgefallen. Sie sah die Mühe, die sie sich machte, doch gar nicht.
"Ja", sagte sie, wandte sich jedoch nicht zu ihr um. Es war eine Lüge … gar nichts war in Ordnung. Enttäuschung kam in ihr auf. Sie hatte sich diesen Abend anders vorgestellt, ganz anders. Warum weinte sie jetzt beinahe? Warum lag sie nicht in Liz' Armen? Warum durfte sie nun nicht ihre zarten Lippen küssen?

Now i hope that you don't wake up
When it's too late to make up
You'll be the one that's alone and that's sad

Das hier war ihr Abend … und die Nacht, die sie nun allein verbringen würde, war für sie beide bestimmt gewesen. Sie beide gemeinsam. Warum ließ sie das zu? Warum verzieh sie Elizabeth einfach? Ja, sie liebte sie, doch das war keine Entschuldigung und es bedeutete auch nicht, dass sie ihr alles verzeihen musste, dass sie ihr nicht sagen konnte, wie wütend sie von Zeit zu Zeit war.
Genauso wie jetzt.
Ihr Blick fiel in den Spiegel. Sie sah schrecklich aus. Ihre Wimperntusche war verlaufen und man konnte ihre ungeweinten Tränen deutlich erkennen. Ihr Kleid … das sie extra für Liz angezogen hatte, um ihr zu gefallen … der Rotwein war deutlich darauf zu erkennen. Hatte Liz ihr Kleid überhaupt bemerkt? Hatte sie gesehen, dass sie das alles hier nur für sie getan hatte? Nein … von Anfang an war sie mit den Gedanken nur bei ihrer Arbeit gewesen. So, wie sie es immer war, wie sie es seit so langer Zeit war.

In time you'll find somebody
The truth is she'll never be me
And that's when you're going to miss what we had

Was war Liebe eigentlich und was verstand Elizabeth darunter? Sie nannte das hier Liebe... ja, das war es vielleicht einmal gewesen ... doch das hier war keine Liebe mehr. Das hier war Schmerz. Das hier war ein endloses Warten, auf einen Kuss, eine zärtliche Berührung, für die Elizabeth schon lange keine Zeit mehr hatte. Würde sie jemals wieder Zeit dafür haben? Sie hatte es einmal gehofft, war sich sicher gewesen, dass es wieder besser werden würde - dass es nur noch besser werden konnte, doch sie hatte sich getäuscht. Es wurde nicht besser ... Elizabeth hatte immer weniger Zeit und die Sehnsucht in ihr wurde immer größer.
Verlangte sie zu viel? War es egoistisch, wenn sie wollte, dass Liz sie ihrer Arbeit vorzog? Sie hatte schließlich eine Stadt zu leiten ... und diese Galaxis und die Erde vor den Wraith zu schützen.

When all i really needed to hear was "you're beautiful"
All i really needed to hear was anything at all

Trotzdem ... sie verlange nicht ein ganzes Leben mit Liz. Sie wusste, dass ihr das niemals vergönnt sein würde, zumindest nicht so ein Leben, wie sie es haben wollte. Es waren Dinge, die so einfach waren. Ein Kuss ... einige lieb gemeinte Worte. Das waren Dinge, die so viel ausmachen konnten ... doch wann hatte Liz sie schon zum letzten Male geküsst? So, dass sie die Welt um sich herum vergessen hatte, so dass sie alles vergessen hatte. So, wie noch niemand sie geküsst hatte und so wie niemand sie jemals wieder küssen sollte.
Es musste ... Monate her sein. Lange Monate.

I'm a woman
A woman with a heart
And i deserve your all
I'm not some girl who don't know what she wants
I'm a woman
And i need to be touched
And i need to be loved
'cause being just your woman is not enough

Langsam schloss Kate die Augen, kämpfte gegen einige Tränen an. Tränen, von denen sie wusste, dass sie sie nicht mehr zurückhalten konnte. Schließlich gab sie es auf, ließ es einfach zu, dass sie über ihre Wangen strömten. Warum sah Liz es einfach nicht?
Warum sah sie nicht einmal, dass sie weinte? Dass die Enttäuschung ihr weh tat? Zögernd wandte sie sich um, auch wenn sie eigentlich nicht wollte, dass ihre geliebte Liz sie so sah. Da machte sie sich schön für sie und nun war mit Rotwein bekleckert, ihre Schminke glich einem Desaster und sie weinte.
Doch es war ihr gleichgültig. Ja, es würde Liz verletzen. Vielleicht ... aber sie würde endlich sehen, was sie mit ihrer Arbeit anrichtete, wie sehr sie ihre Geliebte damit verletzte. Sie wollte nicht immer enttäuscht werden und auf Momente hoffen, deren Fehlen Liz offenbar noch nicht einmal aufgefallen war.
"Kate", Liz sah erneut von ihrer Arbeit auf ... und dieses Mal wirkte sie beinahe schockiert. "Kate ... ist ... ist irgendetwas nicht in Ordnung?" Obwohl Besorgnis in ihrer Stimme lag, wirkte dies nicht einmal annähernd tröstend. Wie konnte sie eine solche Frage stellen, wo sie doch in einer solchen Verfassung vor ihr stand?
"Ob ... ob etwas nicht in Ordnung ist?" Noch mehr Tränen liefen ihre Wangen hinab und sie hatte Mühe zu sprechen. Schluchzend biss sie sich auf die Lippe. "Wie kannst du so etwas fragen?"

I'm not your friend who only needs you sometimes
And if i'm your lady
You got to treat me like...

Nun lag ein besorgter - ja sogar verängstigter - Ausdruck in ihren wunderhübschen Augen, in denen sie sich schon so oft verloren hatte. Kate sah zu Boden, ertrug es nicht, ihr auch noch in die Augen zu sehen. Es tat weh, die Angst in ihnen zu lesen.
"Liz ... verdammt noch mal, ich liebe dich. Habe ich dir das nie gesagt?" Verzweifelt suchte sie wieder ihren Blick, auch wenn es nicht leicht war ... auch wenn sie nicht sehen wollte, dass Liz in diesem Moment auch litt.

I'm a woman
A woman with a heart
And i deserve your all
I'm not some girl who don't know what she wants
I'm a woman
And i need to be touched
And i need to be loved
'cause being just your woman is not enough

"Ich-", begann sie, doch Kate schüttelte leicht den Kopf.
"Ich habe es dir hundert Mal gesagt. Ich habe nie erwartet, dass du jeden Tag für mich Zeit hast ... dass du mich jedes Mal küsst, wenn die Sehnsucht mich zu Boden zwingt. Und das tut sie so oft. Aber ... ich erwarte, dass du wenigstens an den Tagen für mich Zeit hast, an denen du es dir vorgenommen hast. Ja, wenn einmal etwas dazwischen kommt oder wenn es zweimal ist ... dann ist das okay für mich. Aber ... kannst du mir ehrlich sagen, wann du das letzte Mal wirklich Zeit für mich hattest? Weihnachten ... du musstest ... du musstest Verhandlungen führen. Sylvester ... du warst bei den anderen, weil es deine Pflicht war. Ja, das ist okay. Aber du hättest nicht die ganze Nacht da sein müssen. Ich weiß, ich war auch da ... aber hast du nicht gesehen, wie wenig ich da sein wollte? Mein Geburtstag ... du hattest dir so viel vorgenommen. Und was haben wir gemacht? Es waren kaum zehn Minuten ... und dann musstest du die Welt retten. Mal wieder. Und all die anderen Verabredungen? Liz, ich habe auch ein Leben und ich habe meiner besten Freundin abgesagt ... und wofür? Ich hätte einen großartigen Tag mit Katie verbringen können ... aber ich habe es nicht. Ich wollte bei dir sein. Und was machst du? Du sitzt an deinem Laptop und musst entweder Wraithtexte übersetzen oder dir Lösungen für irgendwelche Probleme ausdenken. Wann lernst du endlich, dass du nicht die einzige in dieser Stadt bist, die arbeitet? Warum kannst du dir nicht einen Abend für mich freinehmen? Für uns. Sheppard tut das auch, McKay ... sie alle tun das. Und bisher ist die Welt noch nicht untergegangen."

A woman needs your heart
A woman needs your all
A woman needs your everything
I'm a woman
And i need to be touched
And i need to be loved
And i deserve your everything

Kate wischte sich über die Augen, wandte sich um. Sie wollte nur noch gehen. Es tat weh, verdammt weh ... doch es war gut. Es war die Wahrheit gewesen und wenn Liz sie wirklich liebte, dann würde sie darüber nachdenken.
"Warte." Plötzlich spürte sie, wie Liz vorsichtig ihre Hand nahm. Zögernd wandte sie sich um. In Liz' Augen stand Schmerz geschrieben. "Bitte ... Kate, geh nicht."
"Warum nicht?" , fragte sie, während sie gegen neue Tränen ankämpfte.
"Weil ... weil ich dich liebe." Liz hielt ihre Hand fest, zog sie ein Stück mit sich, bis zu ihrem Laptop und schaltete diesen aus. Dann sah sie sie an. "Und ich will dich keinesfalls verlieren."
Ein schwaches Lächeln legte sich auf Kates Lippen. Ein Lächeln der Hoffnung. Sie wusste nicht, was morgen kommen würde ... und ob Liz morgen auch da sein würde, doch sie wollte nicht über morgen nachdenken. Heute war wichtiger. Jetzt.
Sanft strich Liz ihr über die Wangen, wischte die Tränen fort. "Ich liebe dich", wiederholte sie und küsste sie sanft. Erleichtert klammerte Kate sich an sie, am liebsten hätte sie den Moment für immer still stehen lassen.

I'm a woman
I'm a woman
I'm a woman

- Fin -
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