Good Enough by Claire
Summary: Sie war wehrlos, sie war hilflos und sie liebte ihn. Drei Dinge, die alle dafür sprachen, dass sie diese Nacht nicht überleben würde.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Kate Heightmeyer, Michael
Genre: Romance, Songfic
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2002 Read: 2460 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Sie war wehrlos, sie war hilflos und sie liebte ihn. Drei Dinge, die alle dafür sprachen, dass sie diese Nacht nicht überleben würde.
Spoiler: Staffel 2
Charakter: Heightmeyer/Michael
Kategorie: Romance
Rating: PG-13
Author's Note: Song von Evanescence - Good Enough
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne - Claire

1. Kapitel 1 by Claire

Kapitel 1 by Claire
Good Enough


Er war wieder hier - sie hatte nicht einmal gefragt, warum dies so war, doch es war für sie in diesem Moment auch nicht wichtig. Für einen Moment lang trafen sich ihre Blicke. Sie zitterte leicht, doch sie hielt seinem Blick stand. Er hatte sich verändert, seit sie ihn zum letzten Male gesehen hatte, doch seltsamerweise sah sie seine weißliche Haut nicht als abschreckend an, vielleicht weil sie ihn kannte - obwohl dies eigentlich dazu hätte führen sollen, dass sie nicht hier blieb. Sie kannte die Gefahr, die von ihm ausging nur zu gut, doch sie fürchtete sich nicht, auch wenn sie wusste, dass ihr dies zum Verhängnis werden könnte - und möglicherweise auch werden würde.
Langsam machte sie einige Schritte auf ihn zu. Er hatte sie bisher nicht getötet und vielleicht würde er es auch diese Mal nicht tun. Ihre Brust hob und senkte sich ruhig, während er sie betrachtete. In seinen Augen konnte sie den Hunger erkennen, den er verspürte, doch er war nicht groß, nicht bedrohlich, zu viele Opfer hatte es schon gegeben, an denen er sich - hier in ihrem geliebten Atlantis - hatte nähren können. Jeder andere hätte ihn jetzt wohl gehasst, für all das, was er getan hatte, für das Unheil, welches er hier angerichtet hatte.
Doch sie hasste ihn nicht, sie ließ sich von ihm faszinieren. Von ihm, dessen Auftauchen hier in Atlantis so vielen das Leben gekostet hatte.
Sie wusste, dass er sie töten konnte, wenn er dies wollte, doch sie wich nicht einen Schritt vor ihm zurück, was sicherlich nichts mit Mut zu tun hatte. Ihr Blick verlor sich in seinen Augen.
Ganz langsam berührte seine Hand ihr Gesicht, sie stand einfach nur so da, ließ es zu. Und tief in sich wusste sie, dass sie an jedem anderen Tag zurückgewichen wäre … dieses Mal jedoch war es anders, sie dachte nicht über das nach, was sie tat, sah einfach nur in seine Augen, in denen noch immer der Hunger geschrieben stand. Hunger nach der Energie, die sie in ihrem Körper trug. Sie konnte spüren, wie sich jedes kleine Härchen ihres Körpers zu einer Gänsehaut aufstellte, während seine Hand an ihrem Hals hinab glitt.
Kaum merklich trat der Wraith noch einen Schritt auf sie zu, so nah, dass sie seinen Atem auf ihren Wangen spüren konnte.

Under your spell again.
I can't say no to you.
Crave my heart and it's bleeding in your hand.
I can't say no to you.


"Du solltest nicht hier sein", flüsterte er ihr ins Haar und brachte sie damit beinahe um den Verstand. Sie schloss die Augen, während seine Hände langsam über ihre Schultern strichen. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper, doch sie wich noch immer nicht zurück. An seinen Händen konnte sie das Blut von Leuten riechen, die sie gekannt hatte, mit denen sie vor wenigen Stunden noch in der Kantine gegessen hatte. "Du weißt, dass ich dich früher oder später töten werde."
Langsam sah sie zu ihm auf, nickte schwach, doch in ihren Augen war keine Angst zu erkennen, sie waren einfach nur leer.
"Gut." Auf seinen Lippen lag beinahe so etwas wie ein Lächeln. Ein Lächeln, das ihr zeigte, dass er es ernst meinte, doch sie wehrte sich nicht, wäre in einem Kampf ohnehin unterlegen gewesen, allerdings dachte sie nicht einmal daran zu kämpfen.
Er unterbrach den Blickkontakt mit ihr nicht, strich vorsichtig ihr Haar von den Schultern, berührte dann - beinahe schon zärtlich - ihre Lippen, doch es war eine grausame Zärtlichkeit. Tränen standen in Kates Augen geschrieben, als sie schließlich den Blick senkte, es nicht länger ertrug ihn anzusehen. Michael legte ihr eine Hand unters Kinn, während er mit der anderen Hand langsam ihre Bluse aufknöpfte.
Zitternd berührte sie seine Haut, wollte den Kopf schütteln, doch er drückte ihr seine Lippen auf den Mund. Eine Berührung, die all ihren Widerstand zerbrechen ließ.

Shouldn't let you torture me so sweetly.
Now I can't let go of this dream.
I can't breathe but I feel...


Langsam legte er eine Hand um ihre Taille, hob sie einfach so von den Füßen und ließ sie auf das Bett sinken. Bedingungslos ließ sie es zu, dass er sie auf den Rücken legte und sich über sie beugte und er sich über sie beugte. Kate wehrte sich nicht …
Tief in sich wusste sie, dass er ein fester Bestandteil ihrer Tagträume gewesen war, ganz gleich, was er auch getan haben mochte. Es spielte für sie in diesem Moment keine Rolle, wie viele heute durch seine Hand gestorben waren. Seine Hand, die nun zärtlich ihre Haut berührte, die sie von ihrem Oberteil befreite. Seine Fingerkuppen fühlten sich rau an, während sie sich einen Weg über ihren Bauch suchten. Sie zitterte leicht. Doch sie ließ es einfach geschehen, lag da, in der tödlichen Gefahr, der sie sich bewusst war. Michael wusste, wie hilflos sie war. Wie schwer sie seinen Augen schon bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte widerstehen können. Und dieses Mal gelang es ihr nicht auch nur den kleinsten Widerstand aufzubauen, sie versuchte es nicht einmal, versank einfach nur in seinen eiskalten Augen, die von Gnade nichts zu verstehen schienen.
Bedingungslos und hilflos war sie einem Mörder ausgeliefert, dem sie ihr Herz geschenkt hatte.

Good enough,
I feel good enough for you.


"Du bist hier … so töricht. Wie ein kleines Kind davon überzeugt, dass alles gut werden wird, nicht bereit, das Dunkel zu sehen, das es in deiner so hell erscheinenden Welt wirklich gibt. Sie sind alle gefallen und du wehrst dich nicht einmal." Michaels Stimme war kalt, doch sie raubte ihr die Sinne. Langsam schloss sie die Augen, während er ihren Körper, ihre weiche Haut beinahe schon zärtlich mit den Lippen berührte. Sie wusste, was er getan hatte - und sie war sich auch dessen bewusst, was er mit ihr tun würde, dasselbe, was er mit all den anderen getan hatte. Sie würden diesen Tag genauso wenig überleben, wie ihre Kollegen, ihre Freunde. Atlantis war gefallen - und sie war die letzte, deren Leben er heute nehmen würde. Doch nicht einmal dies verleitete sie dazu, sich zu wehren. Sie spürte keine Angst.
Seine Fingernägel hinterließen mehrere dünne rote Linien auf ihrem Bauch, aus denen langsam einige Bluttropfen quollen. Liebevoll küsste er die Verletzung, sodass das Blut seinen Lippen benetzte. Dann drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie konnte ihr eigenes Blut schmecken, dessen Tropfen langsam an ihrem Mund hinab glitten, ihre Zunge berührten.

Drink up sweet decadence.
I can't say no to you,
And I've completely lost myself, and I don't mind.
I can't say no to you.


"Kate." Er flüsterte ihren Namen und ließ sie erschaudern. Sanft strich Michael ihr durch das Haar. "Du hast mich damals belogen. Genauso wie jeder andere in Atlantis. Jedes deiner Worte war eine Lüge… und jetzt werde ich dich belügen. Ich liebe dich."
"Ich weiß, dass das keine Lüge ist", flüsterte sie und sah ihm dabei direkt in die Augen. Noch immer schien sie keine Angst vor ihm zu haben und das bewunderte Michael, auch wenn er wusste, dass es sie töten würde. "Und ich weiß, dass du Angst hast. Vor mir."
Michael lächelte und nahm ihr Gesicht sanft in die Hände. "Du bist so naiv."
"Nein, du hast Angst vor mir. Und genau deshalb wirst du mich töten. Weil du Angst hast, menschlich zu sein. Und wenn du mich liebst, dann ist das menschlich. Und das fürchtest du. Es ist wie eine Spinne, Michael. Allein schon dein Aussehen sollte mir Angst einjagen, aber ich brauche keine Angst zu haben, weil du noch viel mehr Angst hast."
Langsam näherte er sich ihrem Gesicht. "Und trotzdem wirst du sterben", sagte er und seine Stimme war nur ein Hauch. So leise und doch zu verstehen.

Shouldn't let you conquer me completely.
Now I can't let go of this dream.
Can't believe that I feel...


Sie nickte. "Genau. Weil deine Angst ebenfalls menschlich ist."
Michaels Hand schloss sich um ihren Hals, drückte sie zurück in die rauen Kissen. "Ich bin kein Mensch."
Zärtlich küsste er sie, schnürte ihr die Luft ab, führte sie beinahe in die tödliche Bewusstlosigkeit. Dann ließ er los. Hustend rang sie nach Luft, während er einen Arm um sie legte und sie wieder an sich zog, sie fest hielt.
"Du solltest heute Nacht Angst haben, Kate. Große Angst." Seine Lippen strichen über ihren Hals, doch sie lag einfach nur einen seinen Armen, erschöpft, nicht einmal in der Versuchung sich zu wehren. Seine Hand drehte ihr Gesicht in seine Richtung, sodass sie ihn wieder ansehen musste. Für einen Moment blickten sie einander einfach nur an. In seinen Augen lag so viel Kälte und in ihren nur noch Müdigkeit. "Schlaf, Kate, schlaf einfach ein." Liebevoll berührten seinen Lippen ihre Stirn, während ihre Augen zufielen und sie in den Schlaf überzugleiten schien.

Good enough,
I feel good enough.
It's been such a long time coming, but I feel good.


Sie wusste nicht, ob sie wirklich schlief, oder ob Michael sie tötete, ob er sie noch töten würde, doch es schien keine Rolle zu spielen. Irgendwie schaffte sie es, in seinen Armen einzuschlafen und für einen Moment keimte in ihr die Hoffnung auf dass er sie verschonen würde. Doch sie schaffte es nicht, weiter darüber nachzudenken, es war nur eine Hoffnung … und sie wusste, dass sie morgen wieder aufwachen würde - oder noch heute Nacht starb. Wenn sie morgen noch lebte, dann hatte sie sich in ihm möglicherweise doch nicht so sehr getäuscht, dann war da vielleicht doch irgendetwas … irgendetwas, was ihr das Leben retten konnte.
Die junge Psychologin spürte nicht mehr, wie er ihr liebevoll durch das Haar strich, sie war schon lange eingeschlafen.

And I'm still waiting for the rain to fall.
Pour real life down on me.
'Cause I can't hold on to anything this good enough.
Am I good enough for you to love me too?


Michael betrachtete sie nachdenklich. Sie, die so viele Widersprüche in sich trug. Sie schien Angst zu haben, zumindest sollte sie das, doch er konnte selbst jetzt keine Angst in ihr erkennen, da war gar nichts. Er konnte sie nicht am Leben lassen, die anderen Wraith würden dies niemals gestatten. Er legte die Stirn in Falten … warum dachte er jetzt schon darüber nach, dass andere es nicht zulassen durften? Er selbst konnte es nicht zulassen, sie machte ihn mit jedem Moment menschlicher … es reichte doch schon, dass er sie mochte … dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, obwohl sie eigentlich sein Essen sein sollte … wollte sie ihm nun auch noch Gnade lehren?
Er konnte sie nicht verschonen, er konnte es einfach nicht, weil sie noch so viel mehr mit ihm machte. Er hatte Angst, sie hatte Recht und sie machte ihn schwächer, sie war seine Schwäche - und genau das konnte er sich nicht leisten. Vielleicht war es ja sogar besser für sie… hier war es gefährlich… er schüttelte leicht den Kopf, wusste, dass es nicht besser war, wenn er sie tötete, so wie er es sollte. Konnte er das überhaupt?
Traurig sah er hinab in ihr ruhiges Gesicht, strich sanft über die zurückgebliebenen, getrockneten Bluttropfen auf ihren Lippen und schloss die Augen.

So take care what you ask of me,
'cause I can't say no.


- Fin -
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