Immature Curiosity - Maddies Erinnerungen by Anyana
Summary: Erinnerungen an eine neugierige Kindheit.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Own Character, Rodney McKay
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Immature Curiosity
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3060 Read: 3112 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Erinnerungen an eine neugierige Kindheit.
Charakter: Sheppard, McKay, OC
Kategorie: Humor, Friendship
Rating: PG-13
Author's Note: Dies ist quasi der Abschluss unserer süßen Maddie-Reihe.
Widmung: Für Sühsi, die diese wundervolle Reihe ins Rollen gebracht hat!
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Immer her damit! - Anyana



1. Immature Curiosity... Erinnerungen by Anyana

Immature Curiosity... Erinnerungen by Anyana
Short-Cut: Erinnerungen an eine neugierige Kindheit.
Charakter: Sheppard, McKay, OC
Kategorie: Humor, Friendship
Rating: PG-13
Author's Note: Dies ist quasi der Abschluss unserer süßen Maddie-Reihe.
Widmung: Für Sühsi, die diese wundervolle Reihe ins Rollen gebracht hat!
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Immer her damit! - Anyana

Immature Curiosity - Maddies Erinnerungen


Das Bild zeigte eine kleine Maddie, wie sie auf dem Boden saß und auf eine kleine Schnecke mit weißem Haus blickte. Man konnte deutlich erkennen, dass ihre Augen vor Begeisterung leuchteten. Madeleine schmunzelte bei diesem Anblick und sah Rodney an.
"Erinnerst du dich noch daran?", fragte sie amüsiert, worauf der Astrophysiker wehmütig nickte.
"Nur allzu gut", antwortete er. Noch immer konnte er das verzweifelte Weinen der kleinen Maddie hören, als Zelenka auf die gerade erst gefundene Schnecke getreten war. "Du warst nur noch ein Häufchen Elend."
"Und du hast mich getröstet", erwiderte sie und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.
"Du warst doch meine Süße", rechtfertigte er sich und verzog verlegen das Gesicht. Obwohl es schon mehr als 20 Jahre her war, dass ein kleines Mädchen eine tiefverborgene Seite an Rodney McKay zum Vorschein gebracht hatte, machte es ihn immer noch verlegen, wenn er seine sanfte Seite zeigte. "Auch wenn du eine kleine, penetrante Nervensäge warst", fügte er ironisch hinzu. Das Lächeln auf Madeleines Gesicht verbreiterte sich.
"Trotzdem warst du mir nie böse. Du hast mir immer alles erklärt. So, dass das fünfjährige Mädchen es verstand", flüsterte sie und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. "Deinetwegen habe ich mich für die Wissenschaft entschieden, auch wenn Mum und Dad es nicht toll fanden."
"Hatte ich etwa eine Wahl?", war sein Einwand. "Du hast schon damals gewusst, wie man die Männer um den Finger wickelt."
Madeleines Augenbrauen sprangen nach oben.
"Außerdem war ich immer wieder fasziniert, wie ein so kleines Mädchen so neugierig sein konnte. Ständig hast du etwas Neues gefunden, das du wissen wolltest", fuhr Rodney fort und seine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. "Mich würde nur interessieren, warum du immer nur mich gelöchert hast?"
"Weil du einer meiner Lieblingsonkel bist!", kam es wie aus der Pistole geschossen, worauf der Wissenschaftler die junge Frau mit offenem Mund ansah. "Was glaubst du, warum Mum und Dad mich sooft bei dir abgeladen haben?", fügte sie grinsend hinzu. Obwohl sie damals noch so klein gewesen war, konnte sie sich noch gut daran erinnern, dass sie jedes Mal, wenn ihre Eltern mal wieder anderweitig zu tun hatten, nur bei Rodney - hin und wieder auch bei Radek - hatte bleiben wollen. Der mürrische und als arrogant geltende Astrophysiker hatte trotz seiner oft abweisenden Art das Herz des kleinen Mädchens erobert. Er hatte in ihr eine unbändige Neugier geweckt, welche er nur mühsam hatte stillen können.
"Erinnerst du dich noch daran, als Mum mit Matthew schwanger war?"
"Ja, du warst der Meinung, sie hätte einen Melonenkern verschluckt", erwiderte Rodney lachend und schüttelte den Kopf. "Ich musste mir damals wirklich das Lachen verkneifen. Deine Frage klang so ernsthaft und wohl überlegt."
Sein Blick ging über ihr Gesicht und für einen kurzen Augenblick versank er in Gedanken.
Das kleine Mädchen von damals, das ihn mehr als einmal fast in den Wahnsinn getrieben hatte, war ihm in den folgenden Jahren noch mehr ans Herz gewachsen und sie hatte so manche Stunde mit ihm in seinem Labor gesessen und ihm bei seiner Arbeit zugesehen. Je älter sie geworden war, umso ernsthafter und tiefgründiger waren ihre Fragen geworden, doch ihre Neugier hatte nie aufgehört. Sie war mit ihm durch Atlantis gestreift und so mancher Bewohner der Stadt hatte sie bald als seinen Schatten bezeichnet. Wenn Maddie Sheppard nicht zu finden war, dann hatte man nur nach Rodney McKay suchen müssen. Aus dem kleinen, unschuldigen Mädchen war mit den Jahren eine intelligente Frau geworden, die die Schönheit ihrer Mutter und die Sturheit ihres Vaters besaß. Wie oft hatten sie sich in den vergangenen Jahren wegen ihrer verschiedenen Ansichten eines Problems in die Haare gekriegt? Die einzige, die je einen Streit gegen Maddie gewonnen hatte, war ihre Mutter, was vor allem John schon oft verzweifelt den Raum hatte verlassen lassen.
"Aber du hast dem kleinen Mädchen, das ich damals war, begreiflich gemacht, was mit Mum los war", holte ihre Stimme ihn wieder aus seinen Gedanken. "Das war wohl meine erste Aufklärungsstunde", fügte sie glucksend hinzu.
"Zum Glück blieb mir der Rest erspart", erwiderte Rodney nur trocken.
"Mum und Dad mussten schließlich auch noch was zu meiner Erziehung beitragen." Madeleines Gesicht überzog sich mit einem schelmischen Grinsen und schließlich wandte sie sich wieder dem Fotoalbum in ihrem Schoß zu. Dieses Album enthielt viele der Bilder, die ihre neugierige Kindheit festhielten. Bilder, auf denen sie neben Rodney stand und die beiden gemeinsam die Köpfe in einer Antikerkonsole steckt, oder auf denen sie breit und unschuldig grinste, während entweder Rodney, Zelenka oder ihr Vater erstaunt, wütend oder sogar resignierend neben ihr standen. Bilder, die ihre vielen Abenteuer und Erlebnisse in Atlantis festhielten oder die stillen Momente, in denen sie sich auf eine Sache konzentriert hatte, die sie ganz und gar gefesselt hatte, wie die kleine Schnecke.
Heute, 20 Jahre später, saß sie hier mit ihrem Lieblingsonkel Rodney und erinnerte sich an ihre neugierige und aufregende Kindheit, die sie geprägt und ihren weiteren Lebensweg maßgeblich bestimmt hatte. Ihr Interesse für die Wissenschaft war durch Rodney's einfühlsame Erklärungen geweckt worden und hatte im Laufe der Jahre keineswegs seine Faszination verloren.
Als sie John und Elizabeth ihre Entscheidung, Wissenschaftlerin zu werden, mitgeteilt hatte, waren die beiden nur resignierend auf ihre Stühle gesunken und hatten die Köpfe geschüttelt. Schließlich war es nicht anders zu erwarten gewesen.
"Wieso wundert es mich nicht, dich hier zu finden, mein Schatz?", riss eine männliche Stimme sie aus ihren Gedanken und als Madeleine den Kopf hob, blickte sie in das grinsende Gesicht ihres Vaters. "Manche Dinge ändern sich wohl nie", fügte er hinzu. "Scheint so", erwiderte der Sheppard-Spross, als John hinter sie trat und ihr einen väterlichen Kuss auf den Scheitel hauchte. Dann fiel sein Blick auf das Album und sein Grinsen verbreiterte sich noch.
"Das Album sollte ich Jarod wohl noch zukommen lassen, bevor er dich heiratet. Er soll auch die dunklen Seiten seiner zukünftigen Frau kennen."
Madeleine legte den Kopf in den Nacken und sah ihren Vater mit zusammengekniffenen Augen an.
"Das wirst du nicht wagen!"
"Was meinst du, Rodney? Sollen wir die dunklen Ecken in Maddies Kindheit ein bisschen ausleuchten?"
Der Astrophysiker sah seinen langjährigen Freund an und auch sein Gesicht begann zu leuchten.
"Jeder Mann hat das Recht darauf, zu erfahren, wenn er sich da für den Rest seines Lebens einhandelt", meinte er und bekam als Antwort von Madeleine nur einen ebenso kalten Blick.
"Wenn ihr das tut, dann verliert Atlantis sowohl seinen Militärkommandanten, als auch seinen Chefwissenschaftler", drohte sie den beiden Männern, welche sie erstaunt ansahen. Schließlich brach Rodney die eingetretene Stille und sah Madeleine liebevoll an.
"Es würde Jarod bestimmt gefallen, zu sehen, was für ein wundervolles Kind du warst", meinte er und sein Blick ließ die Anspannung in ihrem Gesicht verschwinden.
"Vielleicht hast du Recht."
"Natürlich habe ich Recht. Hör wenigstens einmal in deinem Leben auf deinen Vater", antwortete John immer noch schmunzelnd, was ihm einen schrägen Blick seiner Tochter einbrachte. Dann wandte sie sich wieder dem Album zu.

*-*-*

Madeleine trat mit einem sanften Lächeln in den Wohnbereich und blieb dann an der Türe stehen, als sie ihren zukünftigen Mann auf der Couch vorfand. Der dunkelhaarige Mann saß seitlich zu ihr, so dass sie - mit der tiefstehenden Sonne als Hintergrund - sein Profil erkennen konnte. Ein verträumter Ausdruck überzog ihr Gesicht und ihre Gedanken schweiften ab.
Sie hatte Jarod Smith vor 4 Jahren kennengelernt, als er als einer der neuen Wissenschaftler in Rodneys Team nach Atlantis gekommen war und sie waren schnell Freunde geworden. Während Maddie - diesen Namen war sie bis heute nicht losgeworden - dem charmanten Texaner die vielen großen und kleinen Wunder von Atlantis nähergebracht hatte, revanchierte er sich, in dem er ihr durch sein weitreichendes Allgemeinwissen über Kulturen und deren Geschichte einen tieferen Einblick auf ihre irdischen Wurzeln gab. Durch ihre gemeinsame Arbeit wurden sie zu einem eingespielten Team und schon bald bemerkten sie, dass da mehr als Freundschaft zwischen ihnen war, was auch den anderen Bewohnern von Atlantis nicht verborgen geblieben war. Zwar hatten einige zu Anfang noch ihre Witze darüber gemacht, doch letztendlich wurde auch diese Beziehung wie so viele andere in Atlantis akzeptiert. John und Elizabeth waren aus dem Häuschen gewesen, und selbst Rodney hatte einen Anflug von Beschützerinstinkt gezeigt, doch der intelligente Akademiker mit Schwerpunkt auf Astrophysik hatte es geschafft, den Respekt der leitenden Personen der Stadt zu erringen. So waren die drei auch keineswegs überrascht, als Jarod ihr vor wenigen Wochen einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Ein leises Auflachen holte Maddie aus ihren Gedanken und sie sah, wie Jarod amüsiert auf etwas in seinem Schoß blickte.
Sie trat leise hinter ihn und konnte schließlich erkennen, dass es sich um das Fotoalbum handelte, welches sie wenige Tage zuvor mit Rodney betrachtet hatte.
"Was machst du da, mein Hübscher?", flüsterte sie ihm ins Ohr, während sich ihre Arme um seinen Hals legten. Als Antwort lehnte er seinen Kopf gegen ihre Schulter und lächelte.
"Dein Dad hat mir ein Fotoalbum von dir gegeben. Er meinte, es gäbe da noch etwas, das ich über dich wissen müsste", erklärte er und blätterte eine Seite weiter. Das Bild auf der linken Seite zeigte eine etwa 6-jährige Maddie, wie sie sich begeistert an den Zaun eines Geheges lehnte, in dem Stinktiere gehalten wurden.
"Dann haben er und Rodney ihre Drohung wahr gemacht", seufzte sie resignierend und löste sich von ihm. Sie hatte gehofft, ihr Vater würde Jarod mit ihren Kinderfotos verschonen.
Erstaunt wandte er den Kopf.
"Welche Drohung?", wollte er verwirrt wissen. Maddie lächelte verlegen.
"Dir die dunklen Seiten meiner Person zu offenbaren und was für ein Satansbraten ich als Kind war", gestand sie und setzte sich neben ihn. "Ich hoffe, danach überlegst du es dir nicht noch anders", fügte sie gezwungen hinzu und hielt seinen Blick fest. Jarods Mundwinkel zuckten und schließlich ging ein strahlendes Lächeln über sein Gesicht.
"Selbst wenn dir ein drittes Auge wachsen würde, könntest du mich nicht davon abhalten, dich zu heiraten!"
Als Maddie ihn dankbar anlächelte, zog er sie in eine feste Umarmung, worauf sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte und die beiden ihren Blick auf das Mädchen am Schweinegehege zurücklenkten.
"Du warst ein wirklich bezauberndes Kind", stellte er fest und deutete auf das Bild. Maddie lachte auf.
"Ich denke, Rodney ist da anderer Meinung", widersprach sie ihm. "Ich erinnere mich noch an den Ausflug. Ich war vielleicht 5 oder 6 und Rodney und Radek waren mit mir im Tierpark, damit ich endlich mal die irdische Tierwelt kennenlerne." Ein verträumtes Schmunzeln spielte um ihren Mund, als sie an den sonnigen Tag vor so vielen Jahren dachte. "Ich war so begeistert von den Tierbabys und Rodney konnte einfach nicht verstehen, warum ich Ewigkeiten vor den Gehegen sitzen und den kleinen Tierchen zusehen konnte. Er wäre fast durchgedreht, weil wir kaum vom Fleck kamen. Er war im Laufe der Zeit so mies drauf, dass ich spontan Radek zu meinem Lieblingsonkel ernannt hatte. Vor allem nach der Sache mit dem Spielplatz", erzählte sie.
"Was ist passiert?"
"Rodney war eifersüchtig auf Radek und wollte meine Aufmerksamkeit zurückgewinnen. Also kletterte er auf ein Klettergerüst, das nur für Kinder war, und verfing sich in den Seilen."
Sie lachte bei der Erinnerung an damals auf.
"Er tobte und als der Zoodirektor schließlich kam, war Rodney kurz vor dem Ausflippen. Irgendwie schafften der Direktor und Radek es, ihn da rauszuholen. Ich weiß nicht mehr genau wie, denn dafür war ich durch das Geschrei und Gezeter viel zu aufgeregt und ängstlich. Na ja, wir flogen in hohem Bogen aus dem Tierpark und ich wollte lange nichts mehr mit Rodney zu tun haben."
Sie erinnerte sich daran, dass sie in dieser Zeit viel bei Radek gewesen war, der von der Aufmerksamkeit des Mädchens hin und weg gewesen war und ihr ebenso einfühlsam wie sein Kollege ihre Fragen beantwortet hatte. Irgendwann war Rodney schließlich bei den beiden aufgetaucht und hatte sich bei Maddie für sein schlechtes Benehmen entschuldigt. Obwohl Maddie von da an wieder mehr mit Rodney unternommen hatte, war zwischen ihr und Radek eine tiefe Freundschaft entstanden, die bis heute anhielt.
"Scheint ja ein wahres Abenteuer gewesen zu sein", stellte Jarod fest.
"Könnte man so sagen."
Erneut senkte sich Schweigen über das Paar, während sie wieder in die zahlreichen Bilder versanken.

*-*-*

Es herrschte kaum noch Betrieb in der Cafeteria und so hatte sich Maddie hierher geflüchtet, um in Ruhe arbeiten zu können. Sie liebte den offenen und hellen Raum und oft war sie nach den Essenszeiten hierher gekommen, wenn sie die Stille brauchte, um ein schwieriges Problem lösen zu können. Die einzelnen Stimmen, die die angenehme Stille hin und wieder durchbrachen, registrierte sie kaum. Dafür war sie viel zu tief in die Anzeigen ihres Laptops versunken.
"Hallo, Sonnenschein", riss Jarods dunkle Stimme sie aus ihrer Arbeit und eine kleine Schüssel mit bunten Gummibärchen schob sich in ihr Gesichtsfeld. Maddie hob den Kopf und erwiderte den liebevollen Blick ihres Gegenübers, als dieser sich setzte.
"Ich dachte, du könntest eine kleine Stärkung gebrauchen."
Ihr Blick ging auf die buntgefüllte Glasschale zurück und ein dankbares Lächeln überzog ihr Gesicht.
"Danke", murmelte sie leise und griff nach einem gelben Bärchen, welches sie sich in den Mund schob. Dann suchte sie erneut Jarods Blick. "Wie kommt es, dass du mir ausgerechnet heute Gummibärchen mitbringst? Hat da etwa jemand etwas erzählt?", wollte sie mit skeptischem Blick wissen. Sie war in den vergangenen Tagen zu oft auf dem Pfad der Erinnerung gewesen, um in dem plötzlichen Auftauchen von Gummibärchen nicht einen weiteren Erinnerungsanstoß zu sehen. Ihr Vater und Rodney hatten ihr gedroht, Jarod ihre dunkelsten Schandtaten zu offenbaren und das taten sie schamlos.
Jarod sah sie unschuldig an.
"Wovon redest du?"
"Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du was im Schilde führst. Und ich kenne meinen Vater und Rodney noch viel länger. Ich weiß, dass die Beiden einen Heidenspaß dran haben, jemanden aufs Korn zu nehmen. Also, was hat Rodney dir erzählt?"
Für einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen zwischen den beiden, doch schließlich lächelte Jarod verlegen.
"Er meinte nur, ich solle dich fragen, was dir zu Gummibärchen einfällt. Wie hat er das gemeint?"
"Ich werde wohl nicht umhin kommen, dir mein allerdunkelstes Geheimnis anzuvertrauen", seufzte Maddie und schloss ihren Laptop. Dann schob sie ihren Stuhl zurück und griff in die Schale, um sich eine Handvoll Gummibärchen herauszunehmen. Jarod folgte ihrem Beispiel und gemeinsam gingen sie in Richtung Balkon.
"Also, was ist dein allerdunkelstes Geheimnis, das mit Gummibärchen zu tun hat?", brach Jarod die eingetretene Stille auf dem leeren Balkon. Maddie sah auf das Meer hinaus und senkte schließlich schuldbewusst den Blick.
"Ich war als Kind ein Satansbraten, aber trotzdem betörte ich alle mit meinem Charme. Aber an diesem einen Tag war ich bösartig. Heute denke ich, ich war wohl zu viel mit den Militärs zusammen", gestand sie.
"Was ist passiert?"
"Es war früh morgens und ich konnte nicht mehr schlafen. Da ich Mum und Dad nicht finden konnte, bin ich zu Rodney ins Labor, damit er mir meine Lieblingsgeschichte vorliest. Er war nicht begeistert davon, weil ich ihn von der Arbeit abhielt, doch er konnte mir einfach nicht widerstehen. Also las er mir vor. Es war eine Geschichte über Gummibären. Ich war fasziniert und ich war mir sicher, dass es sie wirklich gab. Aber trotz meiner Dränglerei wollte er nicht mit mir aufs Festland fliegen und nach Gummibären suchen."
Ein wehmütiges Schmunzeln spielte um ihren Mund, als sie sich ein weiteres Gummibärchen hineinschob.
"Er brüllte mich genervt an und ich rannte heulend aus seinem Labor. Mum fand mich kurz darauf auf der Treppe zur Krankenstation und ich erzählte ihr, dass Rodney gemein zu mir gewesen sei und mich unfair behandelt hätte. Natürlich traf ich damit Mums wunden Punkt und kurz darauf trafen sie und Rodney in ihrem Büro aufeinander. Sie machte ihn zur Schnecke und ich heulte ihr was vor, während ich ihm selbstgefällig ins Gesicht grinste."
Ihre Stimme war mit dem letzten Satz immer leiser geworden.
"Und wie ging die Sache aus?", fragte Jarod vorsichtig, worauf sie seinen Blick erwiderte.
"Wie wohl. Ich bekam meinen Willen und Rodney war tagelang stinksauer mit mir. Wie kann ein Kind so abgrundtief böse sein, dass es seinen besten Freund so behandelt?"
Mit einem liebevollen Lächeln strich er ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr.
"Du warst ein Kind!", erwiderte er ihr sanft. "Niemand trägt es dir nach. Und ich denke, am allerwenigsten McKay. Er liebt dich."
"Aber..."
"Nichts da ‚aber'", unterbrach er sie energisch. "Ich denke, er hat seine Rache bekommen, indem er dich gezwungen hat, mir von der Sache zu erzählen."
Er grinste sie an und sie konnte nicht anders, als es zu erwidern. Dankbar schlang sie die Arme um ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter. Während er sie fest an sich drückte und ihre Blicke gemeinsam auf das offene Meer hinaus gingen.
"Dafür liebe ich dich", brach Jarod irgendwann die Stille, ohne sich von ihr zu lösen. Auch Maddie bewegte sich nicht, als sie antwortete.
"Wofür?"
"Du hast es McKay ganz schön gezeigt!"

- Ende -
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=296