Trautes Heim - Glück zu zweit? by Lenari
Summary: Sam und Jack teilen sich gezwungenermaßen eine Wohnung, Jakob bringt eine Freundin mit nach Hause und eine Erkältung bahnt sich an – Probleme vorprogrammiert!
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Friendship
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 11538 Read: 2385 Published: 15.04.14 Updated: 15.04.14

1. Kapitel 1 by Lenari

Kapitel 1 by Lenari
Trautes Heim - Glück zu zweit?


Am frühen Abend klingelte es an Colonel Jack O’Neills Haustür. Ihm war eigentlich ganz und gar nicht danach, aufzustehen und mit demjenigen zu reden, der verrückt genug war bei strömendem Regen überhaupt aus dem Haus zu gehen, aber er konnte dieses arme Schein auch nicht draußen im Nass stehen lassen. Letztendlich hatte er sich dazu durchgerungen, aufzustehen und die Tür zu öffnen. Sofort zog die eisige Kälte des Vorwinters in seine warme Stube, was ihn sofort unangenehm frieren ließ. Major Samantha Carter blickte ihm entgegen, pitschnass und mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen, das um Entschuldigung für die Störung bat. Mit ihr hatte er am Wenigsten gerechnet, aber andererseits freute er sich auch über ihren spontanen Besuch. Na ja, so spontan schien er doch nicht gewesen zu sein, denn als sein Blick in wenigen Millisekunden an ihr hinunterglitt um das volle Bild ihrer zauberhaften Gestalt einzufangen, blieben seine Augen an dem Koffer haften, den sie in der Hand hielt.
„Kann ich reinkommen oder störe ich?“, fragte sie und sah ihn abwartend an.
„Klar, immer rein in die gute Stube.“, entgegnete er und riss sich von ihrem Anblick los, um zur Seite zu treten. Beiläufig hakte er nach: „Sind sie aus ihrer Wohnung geflogen oder wollen sie verreisen?“
„So etwas in der Art.“, gab sie kleinlaut zurück, während sie sich Mantel und Schuhe auszog.
„Wie jetzt?“
„Na ja, mein Vermieter hatte den Kammerjäger wegen den Silberfischchen kommen lassen und ich habe den Aushang erst fünf Minuten früher gesehen. Ich kann erst nächste Woche in meine Wohnung zurück und da dachte ich...“, begann sie zu erläutern.
„...dass ich sicher nichts dagegen hätte, wenn sie sich bei mir breit machen.“, beendete er den Satz für sie. „Kein Problem. Ich habe mehr als genug Platz.“
„Vielen Dank.“ Sam stellte ihren Koffer in eine sichere Ecke des riesigen Raumes, in den locker ihr ganzes Wohn- und Schlafzimmer gepasst hätten und nahm auf Jacks Bitte hin auf der Couch platz. „Ich hoffe bloß, sie haben keines von diesen Biestern mitgebracht. Ich will nicht irgendwann vor ihrer Tür stehen und um Einlass betteln.“, witzelte er, während er Wasser in den Wasserkocher füllte, um beiden eine schöne heiße Tasse Kakao zu machen, die Sam sichtlich gebrauchen konnte, da sie immer noch leicht zitterte.
„Keine Sorge, ich habe alles dreimal kontrolliert.“, rief sie ihm hinterher, als er in den hinteren Teil des Hauses verschwand, wo sich auch das Bad und sein Schlafzimmer befanden.
Er schrie zurück: „Na das wollte ich auch schwer hoffen. Ich...“ Der Rest des Satzes ging im Rauschen des Wasserhahnes unter. Als er wiederkam, hatte er die Ärmel hochgekrempelt und zwei große Flaschen in der Hand. „Lieber Honig oder Eukalyptus?“
„Was?“
„Na, ich lasse ihnen doch gerade ein Bad ein, haben sie wahrscheinlich nicht gehört und jetzt will ich wissen, ob sie lieber Honig oder Eukalyptusduft haben wollen, wenn sie von meinem Wallpool verwöhnt werden.“, erklärte er es ihr noch einmal richtig.
„Als ob sie sich das nicht denken könnten. Honig natürlich.“, antwortete sie und schenkte ihm eines ihrer Carter-Patentlächeln. Jack grinste ebenfalls breit und verschwand wieder ins Bad, währenddessen goss Sam das mittlerweile heiße Wasser in die Zwei Tassen mit Kakao und trug sie ins Wohnzimmer. Keine zehn Minuten später saß Jack ihr gegenüber und sog den Duft des dampfenden Getränks ein.
„So, das Bad ist eingelassen. Sie können jederzeit reinspringen. Tun sie sich keinen Zwang an.“, meinte er beiläufig, nur um überhaupt etwas zu sagen.
„Danke Sir, aber das wäre nicht nötig gewesen.“, gab sie zurück und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.
Jack warf ein: „Lassen wir diese Colonel-Major-Geschichte, OK. Nennen sie mich Jack, es wird höchste Zeit das wir zum Du kommen, und sollte ihnen das nicht passen, hätte ich noch ein O’Neill anzubieten. Aber das Sir will ich in meinem Haus nicht mehr hören.“
„Ganz wie sie meinen, O’Neill.“, erwiderte sie mit breitem Lächeln und machte sich dann auf in Richtung Bad, bevor das Wasser wieder kalt wurde. Erst als sie den Wallpool mit eigenen Augen sah, schenkte sie seinen Worten glauben. Sie hatte das für einen Scherz gehalten, aber vor ihr breitete sich tatsächlich ein kleiner Pool aus.
„Hab ich zuviel versprochen?“, ertönte seine Stimme hinter ihr und Sam hätte beinahe die Tasse fallen lassen.
„Sie wollen doch hoffentlich nicht zusehen, oder?“, konterte sie und tadelte ihn mit einem strengen Blick.
„Natürlich nicht!“, stieß er empört hervor. „Was halten sie von mir. Ich bringe ihnen nur ein paar Handtücher oder stehen sie auf Lufttrocknen?“ Schnell hatte Sam die Tasse abgestellt und sich die Handtücher geschnappt, danach warf sie ihn aus dem Badezimmer, damit sie es sich endlich gemütlich machen konnte. Zuerst hatte sie nicht zu ihm gehen wollen, doch langsam beschlich sie das Gefühl, sie hätte jede andere Option bereut.

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„Mhhh, was wird das denn Schönes?“, fragte Sam, welche Jack gerade über die Schulter sah und die Hand ausstreckte, um eine Probe der Soße zu erhaschen, doch er schlug ihr sanft auf die Finger und stellte sich ihr in den Weg.
„Ah, Finger weg! In meinem Haus wird nicht genascht.“ Jack wandte sich zu ihr um, stemmte die Hände in die Hüften und blickte tadelnd auf Samantha Carter hinunter, die ihn nur unschuldig anblickte. „Außerdem ist es eh gleich fertig. Du solltest lieber den Tisch decken.“ Sie tat, was er ihr sagte, dennoch war sie etwas eingeschnappt. Wenigstens probieren hätte er sie lassen können. Nach dem köstlichen Essen machten sie es sich vor dem Fernseher gemütlich. Während Jack sich auf der Couch ausbreitete, rollte Sam sich im Sessel zusammen und nahm ein Buch zur Hand, das auf dem Tisch lag. Es schien Jack zu gehören, auch wenn sie es nicht glauben konnte.
„Sie lesen Faust?“, fragte sie verwundert.
„Ich habe es überflogen. Ich muss sagen, es ist gar nicht schlecht, aber ich kenne bessere.“, meinte er gelangweilt und sebbte das Programm.
„Das ist ein Klassiker, Jack. Es geht hier nicht um irgendeinen Roman der heutigen Zeit.“, brauste sie auf. Sie konnte nicht verstehen, wie er bei solch einem Meisterwerk der literarischen Kunst nicht begeistert sein konnte.
„Ja, ja, das hat Daniel auch gesagt, aber für mich ist es trotzdem nicht das Meisterwerk, das ihr in ihm seht. Genau wie StarWars. Alles nur hochgeputscht.“, wehrte er ihren Einwand ab. „Obwohl, eins muss ich zugeben, dieser Mephisto ist Apophis zum verwechseln ähnlich.“ Über diese Bemerkung musste Sam lachen und sah auf.
Im gleichen Augenblick rief sie: „Halt! Den Film möchte ich sehen.“
„Den kenne ich schon.“, maulte Jack, kam ihrem Wunsch jedoch nach.
„Du kennst Marvins Töchter?“, fragte Sam überrascht.
„Was, ich lese auch Faust. Langsam sollte dich nichts mehr schocken.“ Jack erhob sich und ging in die Küche.
„Bring mir was zu trinken mit.“, rief sie ihm hinterher. Einige Zeit später kam er mit einem riesigen Becher Eis, zwei Gläsern und einer Flasche Wein wieder. Sofort saß Sam kerzengerade. Es war, als würde er Gedanken lesen können, denn genau diese Kombination schwebte ihr gerade vor, um diesen Film in vollen Zügen zu genießen. Jack goss ihnen beiden etwas von dem Wein ein und reichte ihr dann ein Glas. Nachdem sie angestoßen hatten, machten sie es sich wieder gemütlich. Zur Mitte des Films hin war das Eis zur Hälfte aufgegessen und begann langsam sich in seine Bestandteile aufzulösen, was Jack dazu bewegte abermals aufzustehen und es ins Kühlfach zurückzulegen. Als er aus der Küche zurückkam, hatte Sam ihren Sessel gegen die Couch getauscht und machte es sich darauf bequem. Mit einem Schmunzeln beobachtete er die Szene, wie sie sich hin und her drehte und eine geeignete Position suchte, in der sie die nächsten Stunden verbringen konnte. Kurzerhand schnappte Jack sich die Decke, die auf einem Hocker in seiner Nähe lag und deckte sie damit zu. Dankend lächelte sie ihm entgegen.
„Ich mache das Bett fertig. Bin gleich wieder da.“, teilte er ihr knapp mit und war kurz darauf auch schon verschwunden. Samantha Carter konzentrierte sich unterdessen wieder auf den Film, der von Sekunde zu Sekunde trauriger zu werden schien und irgendwann begann sie leise zu schluchzen. Sie hasste im Grunde solche Filme und normalerweise verkniff sie es sich, loszuheulen, wenn sie nicht alleine war, aber sie konnte einfach nicht anders. Verweint sah sie auf die Uhr. Der kleine Zeiger neigte sich bereits gen 11 Uhr. Sie wusste, sie musste morgen früh raus und deswegen beschloss sie, ins Bett zu gehen. Fragte sich nur, wo. Als sie ins Schlafzimmer kam, war Jack nirgends zu sehen, also legte sie sich einfach in sein Bett. Es war nicht zu hart und nicht zu weich, darüber hinaus noch äußerst kuschelig. Sie schlief sofort friedlich ein. Als Jack dann aus dem Bad kam, fand er sie so in seinem Bett vor. Ein weiteres Mal deckte er sie zu und schnappte sich dann das Bettzeug, dass auf dem Stuhl lag und verzog sich ins Wohnzimmer, um sich dort auf die Couch zu legen und ebenfalls etwas zu schlafen, was ihm nach einer ganzen Weile auch gelang.

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Am nächsten Morgen putzte Sam sich in aller Seelenruhe die Zähne, als Jack verschlafen die Tür aufstieß und zielstrebig seinen Weg in Richtung Toilette fortsetzte. Er schien sie gar nicht zu bemerken und wenn doch, dann störte es ihn nicht weiter. Sie hingegen schon, besonders, als er wirklich dazu ansetzte, sein bestes Stück auszupacken.
„Colonel, was tun sie da?“, stieß sie geschockt hervor.
„Ich schminke mich.“, entgegnete er gereizt. „Wonach sieht es wohl aus?“ Er warf ihr einen bösen Blick zu. Eines wurde ihr schlagartig klar, ohne seinen morgendliche Dosis Kaffee war er nun wirklich nicht zu ertragen.
Kleinlaut, darauf gefasst wieder angeschrieen zu werden, hakte sie nach: „Während ich mir die Zähne putze?“
„Was dagegen?“, konterte er diesmal ruhiger, aber immer noch ziemlich bissig. Das konnte Sam auch. „Ja!“, sagte sie entschieden. „Es stört mich.“
„Dann lernen sie, damit zurecht zu kommen, Carter.“, meinte er nur noch und ließ dem Drang in seinem Inneren freien Lauf. Sie wand den Blick von ihm ab und konzentrierte sich auf ihre Zahnbürste. Sie würde es nie zugeben, aber es war ihr peinlich. Nicht, dass sie so etwas nicht schon gesehen hätte, sie war schließlich nicht prüde, aber sie fand trotzdem, dass man im Bad eine gewisse Privatsphäre haben sollte, besonders, wenn man krampfhaft versuchte, nicht daran zu denken, wie der andere nackt aussehen könnte. „Oder wollen sie mir etwa erzählen, dass sie so etwas noch nie gesehen haben?“
„Natürlich.“, entgegnete sie empört und wurde prompt, und vor allem gegen ihren Willen, rot. „Nur ich denke, es wäre nicht gerade angebracht, dem kleinen Freund meines Vorgesetzten persönlich zu begegnen.“ Durch die Zahnbürste und den Schaum in ihrem Mund hörten sich diese Worte mehr als bescheuert an.
„Im Grunde sind sie ihm nicht fremd. Er hat sich ihnen bereits vor sechs Jahren vorgestellt oder haben sie das verdrängt.“, bemerkte Jack beiläufig, schüttelte ab und verstaute sein bestes Stück wieder dort, wo es hingehörte, hinter dem Stoff seiner Unterhose. Zuerst wusste Sam nicht genau, was er meinte, doch dann fiel auch ihr wieder die Nacht in der Höhle in der Antarktis ein und sie verschluckte sie fast, als sie anfing zu kichern. Angewidert spuckte sie die Zahnpasta ins Waschbecken, spülte sich den Mund aus und säuberte ihre Zahnbürste und stellte sie zurück in den Becher, ehe sie sich das Gesicht wusch und mit dem Handtuch abtrocknete. Währenddessen war Jack bereits dabei seine Beißerchen zum Glänzen zu bringen, auch wenn er stark bezweifelte, dass er es heute schaffen würde. Sam sah ihn abwartend an. Irritiert fragte er: „Ist was?“
„Ich würde jetzt gerne duschen gehen, S... O’Neill.“, machte sie ihn auf ihre missliche Lage aufmerksam. Er konnte nun wirklich nicht erwarten, dass sie sich auch vor ihm entblößte. „Tun sie sich keinen Zwang an.“ Genüsslich putzte er sich weiter die Zähne. Wie es schien, konnte er es doch.
Genervt fügte Sam hinzu: „Würden sie sich dann wenigstens umdrehen?“ Während seine Laune von Minute zu Minute besser wurde, sank die Ihrige auf den Nullpunkt.
„Wenn sie drauf bestehen.“ Langsam wandte Jack ihr den Rücken zu und ließ ihr wenigstens diesen Funken Privatsphäre. „Aber ich weiß wirklich nicht, warum sie sich so haben. Ist doch nichts dabei. Ich schwöre ihnen, nach einer Woche haben sie sich daran gewöhnt.“
„Sie haben doch nicht vor, das jeden morgen zu wiederholen?“, hakte sie perplex nach.
„Ich bin doch nicht so bescheuert und warte bis sie sich ausgearscht haben, Carter. Hätte ich das bei Sarah gemacht, währe ich schon längst als Desatour aus der Armee geflogen.“, gab er zurück und spuckte bekräftigend die Zahnpasta ins Waschbecken. „Vielleicht sollten wir Gemeinschaftsduschen wieder einführen. Ihr Frauen verweichlicht mir zu sehr und die Jungs könnten auch mal wieder einen Schock bekommen. Ich werde es Hammond vorschlagen.“, sagte er mehr zu sich selbst, als zu Sam und säuberte nebenher das Waschbecken von der Zahnpasta. „Ach, bevor ich es vergesse, sie haben 15 Minuten, dann will ich unter die Dusche. Sollten sie dann nicht raus sein, besuche ich sie.“ Sie zweifelte keinen Augenblick daran, dass er es ernst meinte. Jack O’Neill bluffte nie, schon gar nicht, wenn es um so etwas ging. Tatsächlich schaffte sie es, in 12 Minuten zu duschen, sich ihr Haar zu waschen und sich ein Handtuch umzuschlingen, ehe er das Bad betrat und ebenfalls unter die Dusche hüpfte. So schnell war sie lange nicht mehr gewesen, aber seine Abschreckung hatte wahre Wunder getan. Jack brauchte auch nicht viel länger, ehe auch er nass aber sauber und glücklich das Bad verließ, sich eine frische Shorts und ein T-Shirt schnappte und damit in die Küche stapfte. Sam war noch nicht wirklich ordentlich angezogen und er wollte sie nicht auch noch dabei nerven. Er dachte sich, dass kleine Schritte nach dem Schock im Bad wohl eher angebracht waren. Zur Entschädigung machte er Frühstück und das nicht zu knapp.

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Als Sam in die Küche kam, war Jack O’Neill gerade dabei, Pfannkuchen zu machen. Es durfte herrlich nach frischem Kaffee. Sie setzte sich an den Tresen und sah ihm einfach nur zu. Jetzt hob sich ihre Laune auch wieder langsam. An solch einem Service könnte sie sich glatt gewöhnen.
„Das letzte Mal, als ich an einem Samstagmorgen Pfannkuchen zum Frühstück bekam, war Dad zu Besuch.“, meinte sie beiläufig und machte so auf sich aufmerksam. Jack grinste und reichte ihr dann einen Teller, wo bereits eines von diesen Köstlichkeiten platz genommen hatte.
Er entgegnete: „Ich habe früher für Charlie auch immer Pfannkuchen gemacht. Er war ganz wild danach und es war das Einzige, was ich besser konnte als Sarah. Mal ganz abgesehen von meiner Pasta.“ Ihn schmerzte es nicht mehr so sehr, an seinen Sohn erinnert zu werden. Mittlerweile erinnerte er sich zum größten Teil nur noch an die guten Dinge, auch wenn die Szene von seinem Tod immer noch ab und zu durchkam.
„Mhhh! Köstlich.“, schwärmte sie und schloss die Augen. „Die sind besser als die von Dad. Sie machen sie mit Zimt, oder? Wieso bekomme ich die nicht so gut hin?“
„Weil ihnen eine ganz wichtige Zutat fehlt und das ist nicht Zimt.“, antwortete Jack breit grinsend. Sam hakte nach: „Und welche wäre das?“
„Schuldgefühle!“, entgegnete Jack wissend. „Ich war meist nicht zu Hause genau wie dein Vater und immer, wenn ich dann Wochenende frei hatte, habe ich ihm Frühstück gemacht. So als kleine Entschädigung. Bei Kindern ist das einfach, aber eine Frau wieder milde zu stimmen, ist ein Akt der Unmöglichkeit. Da hat Sex auch nicht immer geholfen.“
„Ach ja, ich bin dann wohl ein anspruchsloses Kind, dass sie mich mit Pfannkuchen abspeisen, was?“, gab sie gespielt empört zurück.
„Nein, aber ich kann ja wohl kaum mit ihnen in die Kiste springen, oder?“
„Auch wieder wahr.“ Sam zerpflückte nach und nach ihren Pfannkuchen und stopfte sich die einzelnen Stücken in den Mund. Jack hatte bereits einen weiteren fertig und begann nun ihn mit verschiedenen Sachen zu verfeinern. Sam sah ihm dabei fasziniert zu. Nach einer Weile, als er sich gerade das erste Stück in den Mund stecken wollte, hakte sie ungläubig nach: „Und sie meinen, das schmeckt?“ Nach einem kleinen inneren Kampf hielt er ihr die Kabel entgegen.
„Finden sie es doch selbst heraus.“ Genüsslich zog sie das Stück mit dem Mund von der Gabel und machte dabei Geräusche, die deutlich zeigten, wie lecker es doch schmeckte. Kopfschüttelnd nahm Jack auch einen Bissen und wandte sich dann wieder dem Herd zu, damit auch die anderen ja nicht verbrannten.
„Wie lange wird es wohl dauern bis die anderen Verdacht schöpfen?“, fragte sich Sam laut und das mit vollem Mund. Jack wandte sich zu ihr um und sah erst jetzt, dass sie die Teller getauscht hatte und dabei war, auch seinen Pfannkuchen zu verputzen. Er ließ sie gewähren, da sie eh schon so gut wie fertig war und er hatte schließlich mehr als genug Teig.
„Fünf Minuten.“, meinte Jack ruhig. Sam blickte ihn verwundert an. „Na ja, das Getriebe meines Wagens ist im Arsch. Ich habe es gerade noch so zu einer Werkstadt geschafft. Sie werden mich also mitnehmen müssen. Ich hatte eigentlich vor, Daniel anzurufen, aber wenn sie schon mal hier sind.“
„Das ist doch kein Beweis.“, wehrte Sam ab.
„OK, OK! Aber spätestens wenn wir uns ums Abendessen streiten, kriegen sie es mit.“, wandte Jack ein.
„Wieso, sie wollten mich doch zum Essen einladen.“, entgegnete Sam und schob sich das letzte Stück ihres Pfannkuchens in den Mund.
„In ihren Träumen, Carter. In ihren Träumen.“, sagte er nur und wandte sich wieder der Pfanne zu, um sich erneut einen Pfannkuchen aufzufüllen. Diesmal übernahm sie die Glasur, um auch diesen zu verspeisen.
„Wie lange das mit uns wohl gut gehen wird.“, fragte sie sich und dachte an den heutigen Morgen. „Die geben uns sicher nicht mehr als drei Tage, aber wir werden uns sicher zusammenreißen, oder O’Neill?“
„Aber sicher doch!“

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„Zurück fahre ich.“, maulte Jack herum als sie auf das Eingangstor zugingen. „Sogar der Fahrradfahrer hat uns überholt.“
„Kein Wunder, es war Stau. Dafür kann ich nun wirklich nichts.“, verteidigte sich Sam, während sie die Sicherheitsschecks über sich ergehen ließen.
„Hätten sie auf mich gehört und meine Abkürzung genommen, wären wir jetzt nicht eine halbe Stunde zu spät dran.“, wandte er ein.
„Ich fahre die Strecke sonst nie, wie hätte ich das ahnen sollen.“ Sie gingen weiter in Richtung Aufzug. „Sie hätten ja einfach mal auf mich hören können, aber nein.“, regte er sich auf. Sie beschwichtige ihn: „Nächstes Mal, Sir!“
„Ich erinnere sie daran, verlassen sie sich darauf.“ Die Fahrstuhltüren schlossen sich hinter ihnen, nachdem sie eingestiegen waren. Quälend langsam bewegte er sich nach unten. Jack spähte immer wieder auf die Uhr und meinte schließlich: „Hammond wird uns den Kopf abreißen. Ich sehe schon genau vor mir, wie er vor Zorn rot anläuft.“ Unwillkürlich fing sie bei dieser Bemerkung amüsiert zu kichern an. Der Soldat, welcher mit ihnen im Fahrstuhl stand, sah sie entgeistert an.
„Sie sind unverbesserlich, Sir.“, meinte sie amüsiert.
„Carter, wir haben erst gestern über das Sir geredet, erinnern sie sich.“, erinnerte er sie mit hochgezogenen Augenbrauen und eindringlichem Blick.
„Dunkel, O’Neill. Dunkel.“ Kaum hatten sich die Türen des Fahrstuhls einen Spalt geöffnet, schlüpfte sie auch schon hindurch und er folgte ihr zielstrebig in Richtung Umkleideraum. Sie mussten sich beeilen, auch wenn es wahrscheinlich auf fünf Minuten nicht mehr ankam.

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Weitere 15 Minuten später betraten sie beide gleichzeitig den Konferenzraum, salutierten knapp, entschuldigten sich schnell und setzten sich auf ihre Plätze. Sechs Augenpaare waren auf sie gerichtet, acht, wenn man Daniels Brille mitzählte. Wie es schien, erwarteten sie eine Erklärung. „Carter hat Silberfischchen, Sir.“, meinte Jack, dem die Stille unangenehm zu werden drohte. Teal’c hob irritiert die Augenbraue und Daniel hakte unsicher nach: „Silberfischchen?“
„Ja, sie wissen schon, kleine zähe Biesterchen, die sich in den Häusern von armen Menschen breit machen und sich wie Kakalaken einfach nicht unterkriegen lassen.“, entgegnete er ruhig.
„Was Colonel O’Neill sagen will, ist, dass in meiner Wohnung der Kammerjäger gewütet hat, sein Auto Getriebeschaden hatte und wir im Stau festsaßen, weil ich seine Abkürzung nicht fahren wollte.“, erklärte Sam immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Wird nicht wieder vorkommen, Sir.“, fügte Jack schnell noch hinzu.
„Will ich auch nicht hoffen.“, gab dieser zurück und wandte sich dem eigentlichen Anliegen dieser Besprechung zu. „Wie ich Doktor Jackson und Teal’c bereits erzählte, wird uns ihr Vater besuchen kommen, Major. Er hat sich gestern angekündigt.“
„Gibt es wieder ärger?“, unterbrach Jack General Hammond. Dieser sah ihn mit bösem Blick an. „Wenn sie mich ausreden lassen würden, Colonel, erfahren sie es.“
Abermals fiel O’Neill seinem Vorgesetzten ins Wort: „Natürlich, Sir.“ und erntete dafür einen Fußtritt von Major Carter. Strafend sah er sie an.
„Jakob und ich wurden zu einem Bankett beim Präsidenten eingeladen, das übermorgen stattfinden soll. SG-1 wurde es freigestellt, ob sie ebenfalls erscheinen wollen, aber ich würde es empfehlen. Besonders ihnen, Colonel.“
„Ich? Wieso ich?“, tat er empört, obwohl er genau wusste, warum Hammond gerade ihn persönlich darauf ansprach. „Ich war immer ein Mustersoldat.“
„In ihren Träumen, O’Neill. In ihren Träumen.“, wandte Sam ein, so wie er es vorhin bei ihr getan hatte. Jeder realisierte sofort die Veränderung, denn da war kein Sir oder Colonel, sondern ein deutliches O’Neill zu vernehmen gewesen, dass sofort Alarmglocken bei den anderen losheulen ließ. Schlimmer wäre wahrscheinlich die Betitelung bei seinem Vornamen gewesen, doch das hätte Sam sich so oder so verkniffen.
Als Jack die Blicke bemerkte, sagte er schnell: „Wir kommen gerne, General. Aber Jakob pennt bei Daniel. Mein Haus ist zwar groß, aber ich habe nur ein Badezimmer.“ Ein Stoß in die Rippen folgte. Er merkte schon selbst, wie er sich immer tiefer reinredete. „Die Silberfischchen, sie wissen schon.“ Niemand sagte etwas. „Können wir jetzt gehen?“
„Wegtreten!“, befahl Hammond schließlich und alle erhoben sich. „Colonel, Major, sie nicht.“ Beide schluckten schwer und ließen sich wieder in die Stühle sinken. Nachdem ihre Freunde den Raum verlassen hatten, setzte sich Hammond ebenfalls wieder und fuhr fort: „Sie sind mit Abstand meine besten Offiziere und sie wissen, dass sie für das Stargatecenter unentbehrlich sind und deswegen...“ Jack fiel ihm ins Wort: „Ich weiß, was sie sagen wollen, George. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Wir kennen die Regeln und wir werden uns auch sicher vertragen. Wir sind doch beide erwachsene Menschen.“
„Ich meine das Bankett, Jack.“, meinte sein Vorgesetzter eindringlich.
„Oh, ich auch, Sir.“, entgegnete Jack entschieden. „Was auch sonst. Nicht wahr Carter?“
„Ja, S... O’Neill!“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Wegtreten!“ Hammond schüttelte den Kopf, als die Beiden den Raum verließen. „Ich gebe ihnen drei Tage.“

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Gegen Abend trat Jack in Sams Büro, die Hände in den Hosentaschen und ein fettes Grinsen im Gesicht. Ihm war langweilig und deswegen wollte er sie dazu überreden, mit ihm zu einem Hockeyspiel zu gehen, für das er Karten geschenkt bekommen hatte und das heute stattfand. Sie war zwar noch immer etwas sauer wegen ihrem Vater, aber er würde sie schon wieder aufheitern können. Das Jakob auch gerade jetzt mit der Sprache rausrücken musste, war wirklich zum Verzweifeln, schließlich musste Jack jetzt mit ihren Launen klarkommen. Als er ihr Labor betrat, war sie jedoch nicht zugegen. Lediglich ihr viel zu niedlicher Assistent war da.
„Wo ist Carter?“, fragte Jack nüchtern.
„Sie wollte etwas trainieren gehen.“, antwortete dieser freundlich. „Wenn sie mich fragen, war sie ziemlich geladen.“
„Ich frage sie aber nicht.“, entgegnete O’Neill nur und verließ den Raum. Er wusste ja, dass er ziemlich barsch gewesen war, aber er konnte einfach nicht verstehen, warum Sam mit solchen Männern arbeitete, wenn es überhaupt das war, was sie tat. Zum Entschuldigen war es jedoch schon zu spät. Er folgte dem Gang zielstrebig in Richtung Trainingsraum und fand Sam dort auch vor, wie sie gerade einen Sandsack traktierte.
„He Carter!“, begrüßte Jack sie. Sie landete noch einen Schlag, dann sah sie ihn an. Sie war verschwitzt und außer Atem. Unter anderen Umständen wäre Jack glatt über sie hergefallen. Amüsiert fragte er: „Verprügeln sie gerade ihren alten Herrn?“
„Das geht sie einen Scheißdreck an, O’Neill.“, fuhr sie ihn an. „Ihr Männer seit doch sowieso alle Arschlöcher.“
„Nun machen sie aber mal halblang, Carter.“, stieß er angegriffen hervor. „Erstens ist es ziemlich unhöflich, seinen Vater so zu betiteln und Zweitens ist nicht jeder Kerl ein Arschloch, obwohl jeder durchaus eines hat. Oder wollen sie mir erzählen, dass Daniel und George auch welche sind.“ „Nein, aber sie!“, entgegnete sie hart. „Sie wussten es und haben nichts gesagt.“
„Weil er es mir im Vertrauen erzählt hat und ich bin nicht jemand, der alle Geheimnisse von Freunden in der Welt verbreitet. Außerdem hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie sich wie eine verzogene Göre aufführen würden, der man ihre Lieblingspuppe weggenommen hat.“
„Was? Ich benehme mich nicht wie eine verzogene Göre.“, schrie sie ihn an.
„Doch, das tust du.“
„Nein, tu ich nicht!“
„Doch!“
„Nein!“
„Doch!“ Jack wurde mittlerweile so laut, dass es wahrscheinlich das ganze Stargatecenter hörte.
„Glaubst du etwa, es war leicht für ihn? Er ist dein Vater und er liebt dich. Er würde nie etwas tun, was dich verletzten könnte.“
„Wieso hat er sie dann angeschleppt?“, hakte Sam kühl nach.
Jack versuchte ihr begreiflich zu machen, wieso Jakob diesen Schritt gewagt hat: „Weil er nicht ewig auf dich Rücksicht nehmen kann und er eigentlich annahm, dass du erwachsen genug wärst, um es zu verstehen. Er musste akzeptieren, dass seine kleiner Tochter jetzt eine wunderschöne, kluge Frau ist, die den Männern nur so den Kopf verdreht und für dich wird es an der Zeit, dass du endlich begreifst, dass er nicht nur dein Vater, sondern auch ein Mann ist, der wie jeder andere ein Recht darauf hat, glücklich zu sein.“
„Ich habe Angst, dass er Mum vergisst, dass er sie nicht mehr liebt.“, gestand Sam zögernd und setzte sich auf eine der vielen Bänke, die an der Wand der Halle standen. Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und sah zu Boden.
„Ich bin sicher, dass er sie immer lieben wird, sonst hätte er nicht all die Jahre allein verbracht. Darüber hinaus redet er viel von ihr, besonders wie ähnlich du ihr doch bist. Aber er muss sein Leben weiterleben und es ist ja nicht so, dass diese Frau einer dieser Hexen ist, die es nur auf seine Kohle abgesehen hat. Kalida ist liebenswert, offenherzig, witzig und liebt deinen Vater wirklich sehr.“, redete Jack beruhigend auf sie ein. Er wusste nur allzu gut, wie sie sich im Augenblick fühlen musste, hatte er Ähnliches doch auch schon nach dem Tod seines Vaters durchmachen müssen. Er war damals erst fünfzehn gewesen und er hatte es auch überstanden.
„Was macht dich da so sicher?“, fragte Samantha Carter nach.
„Sie lacht über seine Witze.“, meinte Jack nur. Sam schmunzelte. Er legte schützend den Arm um sie und zog sie an sich. „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, deine Mutter wird immer einen besonderen Platz in seinem Herzen haben.“
Zögernd hakte sie nach: „So wie Sarah bei ihnen?“
„Ja, denn sie ist die Mutter meines Kindes und die erste Frau, bei der ich nicht das Gefühl hatte, eingeengt zu werden. Ich werde wohl nie ganz aufhören, sie zu lieben.“, gab er ehrlich zu. „Was natürlich nicht bedeutet, dass alle anderen Frauen jetzt tabu sind. Na ja, einige vielleicht dennoch.“ Sie wusste, wer damit gemeint war und so traurig sie es auch machte, geschmeichelt fühlte sie sich trotzdem.
„Das war aber nicht der eigentliche Grund, warum sie mich aufgesucht haben, oder?“ Sam sah ihn abschätzend an. Sie kannte ihn einfach zu gut, als zu glauben, dass er nur hier war, um sie milde zu stimmen.
„Ich habe zwei Freikarten für ein Eishockeyspiel. Hätten sie nicht Lust? Ist viel lustiger, als auf einen Sandsack einzuschlagen.“, fragte Jack mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
„Ich muss zugeben, dass hört sich verlockend an. Geben sie mir eine halbe Stunde, O’Neill.“

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Das Spiel war großartig. So gut hatte Jack sich lange nicht mehr amüsiert und das lag ganz allein an seiner charmanten Begleitung. Eventuell auch daran, dass die Mannschaft seines Freundes, von welchem er die erstklassigen Karten hatte, gewann. Auf jeden Fall war es für ihn der beste Abend seit langem. Nach dem Spiel schleifte Jack Sam dann noch nach unten zu den Spielern.
„O’Neill.“, begrüßte sie ein Berg von einem Mann.
„Baker.“ Sie umarmten sich freundschaftlich, was Sam äußerst niedlich fand, da es diesmal nicht Jack war, der größer wirkte. Nicht so wie bei Daniel. „Darf ich dir Samantha Carter vorstellen. Carter das ist Mathew Baker, er hat mir die Karten besorgt.“
„O’Neill hat mir damals in Vietnam den Arsch gerettet. Ohne ihn wäre ich nicht hier. Das war das Mindeste, was ich tun konnte.“, entgegnete dieser und reichte ihr die Hand.
„Ja, das hat er so an sich.“, meinte Sam mit einem Seitenblick zu Jack.
Ohne auf ihr Kommentar zu achten, fragte er: „Tust du uns noch einen kleinen Gefallen, Baker?“
„Das Eis gehört dir. Wir schließen dann in zwei Stunden.“, gab er zurück, gab seinem alten Kameraden die Hand und wandte sich zum Gehen. Abschließend bemerkte er: „Und das mir morgen ja keine Klagen kommen.“ Sam sah Baker nur verwundert nach und wandte sich dann mit verwirrtem Blick Jack zu, der bereits dabei war, sich Schlittschuhe von der Ablage zu schnappen. Für sie hatte er auch die passende Größe besorgen lassen und hielt ihr diese nun entgegen.
„Sie können doch Schlittschuh fahren, oder Carter?“, meinte er lächelnd.
„Das letzte Mal bin ich mit siebzehn gefahren.“, gestand sie ihm.
„Ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.“, wehrte er ab und setzte sich dabei auf die Bank. Er würde keine Einwände dulden und sie wusste das. Außerdem war ihr jetzt irgendwie danach, sich auf dem Eis so richtig zu amüsieren. Mit wackligen Beinen betrat sie das Eis, während Jack sich bereits auf der riesigen Fläche austobte. Er war schnell, er war gut und er konnte einige Kunststückchen, die Sam staunen ließen. Irgendwann stoppte er vor ihr und streckte ihr die Hand entgegen. Schwer atmend fragte er: „Darf ich bitten?“
„Aber nicht zu schnell.“, gab ich ängstlich zurück.
„Ich werde ganz sanft und vorsichtig sein.“, entgegnete Jack grinsend und zog sie mit sich, nachdem sie seine Hand ergriffen hatte. Sie krallte sich an seinen Sachen fest, um nicht umzufallen und er fuhr mit ihr langsam übers Eis. Nach und nach entspannte Sam sich und wurde mutiger, bis er sie nur noch an der Hand hielt und Runden mit ihr zog. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, die Arbeit, ihre Jugend, welche bei beiden nicht gerade langweilig gewesen war - besonders nicht bei Jack - und Sams Vater mit seiner neuen Freundin. Sam war immer noch sauer und gekränkt, doch Jack ließ nicht locker, ihr die ganze Sache verständlich nahe zu bringen. Nach circa anderthalb Stunden fing Samantha Carter allmählich an zu frieren. Als Jack das mitbekam, umschlang er ihren Oberkörper von hinten mit seinen Armen, presste sie an sich, spendete ihr seine körperliche Wärme und schob sie in gleichmäßigem Tempo vor sich her, so dass sie sich überhaupt nicht mehr anstrengen musste. Zufrieden und glücklich lehnte sie sich mit ihrem Kopf an seine Schulter und ließ sich treiben. „Hast du das je mit Sarah gemacht?“, fragte sie nach einer geraumen Zeit.
„Nein, sie stand nicht auf so etwas. Ihr zuliebe bin ich in die Oper oder in ein Museum gegangen. Für mich war das die Hölle, doch sie war immer wieder begeistert. Im Gegensatz dazu kam sie mit auf die Angeltouren, welche sie ebenso nicht leiden konnte. Wir hatten nie viel gemeinsam, dafür klappte es im Bett umso besser.“, antworte Jack nachdenklich, in Erinnerungen schwelgend.
„Ich finde es phantastisch.“, gestand Sam. „Kultur ist nicht zu verachten, aber mich erfreuen mehr die einfachen Dinge, wie solch eine Überraschung oder ein Spaziergang im Park. Nichts Extravagantes.“ „War das gerade ein Wink mit dem Zaunpfahl?“, hakte Jack nach und sah sie von der Seite aus an. „Wer weiß.“, sagte sie nur, stieß sich von ihm ab und fuhr in Richtung Tür, wo ihre Sachen lagen. Selbst er konnte sie nicht mehr richtig wärmen, was eigentlich schade war, wie sie fand. Sie wollte nach Hause und in sein warmes Bett. Vor Morgennachmittag wollte sie dort auch nicht mehr raus, denn das ganze Team hatte kurzerhand frei bekommen.

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Colonel O’Neill und Major Carter waren gerade bei ihm zu Hause angekommen, als es auch schon an der Tür läutete. Nach kurzem Zögern machte Jack dann doch noch auf. Er ahnte, wer dort vor der Tür stand und wartete.
„Guten Abend, Jakob.“, begrüßte er seinen Freund. „Ihnen ist schon klar, dass sie bei Daniel schlafen sollten, oder?“
„Seine Adoptiveltern sind zu Besuch, bei Hammond haben sich die Kinder gemeldet und Janet hat ebenfalls ihren alten Herrn am Hals und da ich unter keinen Umständen in einem Gästequartier in der Basis übernachten werden, werden sie wohl mit uns Vorlieb nehmen müssen.“, sagte Jakob nur und trat ein.
„Ihnen ist schon klar, dass ich nur ein Bett und eine Couch habe, oder?“, hakte Jack nach, obwohl er nicht annahm, dass auch nur einer auf ihn achten würde. Es würde gehen, sie würden alle einen Schlafplatz haben, doch die Aufteilung gefiel ihm gar nicht.
„Dad.“, stotterte Sam, als sie um die Ecke trat und ihren Vater mit seiner Freundin erblickte. „Hallo Kleines. Wie es aussieht, übernachten wir auch hier.“, versuchte Jakob ein ungezwungenes Gespräch anzufangen. Sam blockte sofort ab.
„Fein.“, entgegnete sie nur und wandte sich Jack zu: „Ich gehe ins Bett.“
„Nicht ganz, wir werden auf der Couch schlafen. Jakob und Kalida bekommen mein Bett.“, wehrte Jack ab und wies seine Gäste mit einer Gäste an, ins Schlafzimmer zu verschwinden.
„Was?“, fragte sie empört. „Kommt gar nicht in Frage, dass ich sie zusammen in einem Bett schlafen lasse.“
„Das denkt sich dein Vater bestimmt auch gerade.“, dachte Jack laut. „Eine andere Aufteilung kommt wohl kaum in Frage, Carter oder können sie mir versprechen, mit ihr in einem Bett zu schlafen, ohne sie über Nacht mit dem Kissen zu ersticken?“
„Aber wieso können sie nicht auf der Couch schlafen?“, hakte Sam ein.
„Weil sie meine Gäste sind, deswegen! Und jetzt hör auf dich zu benehmen wie ein pupärtierender Teenager.“ Jack war dem Verzweifeln nahe und fuhr sich frustriert durchs Haar.
„Ich dachte, ich wäre eine verzogene Göre.“
„Wie auch immer.“

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Jack lag wach, er konnte einfach nicht einschlafen. Neben ihm wälzte sich Samantha Carter hin und her - ebenfalls schlaflos. Er wollte nicht nachdenken, doch seine Vergangenheit hatte ihn bereits in Beschlag genommen. Ihm kam wieder in den Sinn, wie er sich gefühlt hatte, nachdem sein Vater fortgegangen war und sich seine Mutter einen neuen Mann gesucht hatte. Er hatte ihn gehasst, aber seinen Vater verabscheute er auch. Jack hatte gelernt, damit klarzukommen und Sam würde es auch - sie würde es müssen, denn es sah nicht so aus, als würde ihr Vater Kalida für seine Tochter in den Wind schießen.
„Carter, schlafen sie?“, fragte Jack nach einer geraumen Zeit flüsternd.
„Nein.“, kam nur ein müdes Murmeln von ihr.
„Sind sie sauer auf mich?“, hakte er zaghaft nach.
Sie entgegnete leise: „Nein. Sie trifft keine Schuld.“ Schleichend drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an, auch wenn sie im Dunkeln nur seine Umrisse erahnen konnte.
„Ich hätte sie vorwarnen müssen.“, wandte Jack ein.
„Und damit riskieren, dass unsere sowieso schon verkorkste Beziehung vollends den Bach runter geht?! Nein, ich denke, dass wäre keine gute Idee gewesen. Ich werde schon irgendwie damit zurechtkommen, denke ich.“ Sam zog die Decke noch ein Stückchen höher. Sie fror. Es war auch schweinekalt. Wie sie den Winter doch hasste, auch wenn es noch gar nicht richtig so weit war. Bei Jack blieb das nicht unbemerkt.
„Ich drehe die Heizung noch etwas auf.“, meinte er und wollte schon aufstehen, als sie ihn zurückhielt. „Kannst du dir sparen, die ist schon auf Anschlag.“, wehrte sie mürrisch ab. Er ließ sich ins Bett zurücksinken. Er konnte sie doch nicht frieren lassen, sie würde sich wahrscheinlich zu allem Überfluss noch erkälten und ihn anstecken, was er sich nun überhaupt nicht leisten konnte. Eine Decke hatte er aber euch nicht mehr. Sie hatte sich bereits wieder von ihm abgewandt und so nahm er sie kurzerhand einfach in den Arm. Er wusste, es würde nichts passieren. Sam wehrte sich nicht, im Gegenteil, sie kuschelte sich noch etwas enger an ihn.
„Besser so?“, hauchte er ihr ins Ohr.
„Viel besser. Ich sage ja immer, nichts geht über Körperwärme.“, murmelte Sam und schloss die Augen, um wenigstens noch etwas Schlaf zu bekommen. Jack konnte jetzt erst recht nicht schlafen, ganz im Gegenteil, er war hellwach und er spürte jede ihrer noch so kleinen Bewegungen, was bei seinem kleinen Freund nicht lange unbemerkt blieb. Sam fühlte es auch. Leise begann sie zu kichern. Jack meinte peinlich berührt: „Nicht lachen.“
„Entschuldigung, aber er will wohl wieder Hallo sagen.“, witzelte sie.
„Sehr witzig, Carter. Wirklich sehr witzig.“ Er musste eine andere Position einnehmen, bevor es gänzlich zu spät war. Er drehte sich auf den Rücken zurück, atmete tief durch, versuchte nicht an Sams Körper zu denken und sich wieder zu fangen. Ihm blieb dazu nicht viel Zeit, denn Sam hatte nicht vor, ihre lebende Wärmflasche aufzugeben und schmiegte sich an Jacks Seite, benutzte seinen Oberarm und einen Teil seiner Brust als Kopfkissen, bettete ihre linke Hand auf seinem Oberkörper und schloss erneut zufrieden die Augen. Kurz darauf war sie eingeschlafen und auch bei Jack ließ das Land der Träume nicht lange auf sich warten.

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Jack O’Neill wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf. Er hatte wie so oft von Charlies Tod geträumt. Die Bilder daran ließen ihn einfach nicht los. Er saß kerzengerade im Bett. Es war unerträglich heiß in seinem Haus. Die Luft stand nur so. Am Liebsten hätte er ein Fenster aufgemacht, doch wahrscheinlich hätte die nächtliche Kälte Sam aufgeweckt. Er war schon froh, dass sie so nicht aufgewacht war. Immer noch hatte sie einen Arm um ihn geschlungen, doch sie lag nun auf dem Bauch, das Gesicht in den Kissen vergraben. Er schmunzelte bei dem Anblick, legte behutsam ihren schlanken Arm zur Seite und stand auf. Schlafen konnte er nicht mehr, weshalb er sich leise anzog, sich aus dem Kühlschrank ein kühles Bier holte und nach draußen trat. Er saugte die kalte Nachtluft tief in seine Lungen ein, auch wenn er Gefahr lief, krank zu werden. Das war ihm nun wirklich so etwas von egal. Darauf bedacht keine Geräusche zu machen, kletterte er aufs Dach und betrachtete sich den Sternenhimmel. Die Nacht war klar, die beste Gelegenheit für solche Studien. Etwa eine halbe Stunde später hörte er jemanden die Treppe hinaufsteigen. Er drehte sich nicht um. Er ahnte, wer es war. „Hier steckst du also.“, sagte Sam mit verschlafener Stimme. Der Geruch von Kaffee drang Jack in die Nase. Ohne sie anzusehen, griff er hinter sich nach seinem Bier und nahm einen kräftigen Schluck davon. Als er nichts erwiderte, meinte sie zögernd: „Es ist saukalt hier draußen. Komm zurück ins Bett.“
„Ich bin nicht müde.“, entgegnete Jack kühl. „Aber du geh wieder schlafen, sonst erkältest du dich noch.“
„Ach, aber du nicht.“, gab Samantha Carter patzig zurück. „Du kannst eine Grippe so leicht wie jeder andere bekommen.“ Ihm war nicht entgangen, dass sie ihn nicht mehr Siezte.
„Sam, bitte, lass mich allein.“, bat er ruhig.
Sie schüttelte entschieden den Kopf und wandte ein: „Grübeln hilft auch nicht. Du kannst es nicht mehr ändern. Du solltest das langsam aber sicher wissen.“
„Das ist mir auch klar.“, wehrte Jack ab. „Ich wäre dennoch gerne alleine.“ Sam kam näher, stellte sich direkt neben ihn und blickte hinauf in die Sterne, dann wandte sie sich ihm zu und tauschte sein Bier gehen ihren Kaffee.
„Das wird dich wenigstens etwas warm halten.“, meinte sie nur und ging. Sie ließ ihn mit seinen Gedanken allein. Kaum war sie weg, vermisste Jack sie auch schon. Eine Weile blickte er noch durch sein Teleskop und beobachtete die Himmelskörper am Firmament, ehe er die Tasse leerte und wieder ins Haus ging, um sich noch etwas auszuruhen. Er musste zugeben, ihm war wirklich kalt geworden, aber es hatte ihm auch gut getan. Sam lag bereits wieder im Bett, doch es sah nicht so aus, als würde sie schlafen, auch wenn sie es Jack vorzumachen versuchte. Er zog sich die kalten Sachen aus und schlüpfte unter seine Bettdecke. Jetzt war er es, der fror. Er legte sich auf die Seite und zog sich die Decke beinahe ganz über den Kopf. Kurz darauf schmiegte sich Samantha von hinten an ihn, hielt ihn fest und wärmte ihn, so wie er es zuvor bei ihr getan hatte. So schliefen sie letztendlich ein.

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Sie wachten erst am späten Vormittag auf. Der Geruch von frischem Kaffee weckte sie. Jack öffnete als Erstes die Augen. Sie lagen noch genauso da, wie sie Stunden zuvor eingeschlafen waren. Vorsichtig befreite er sich aus ihrem Griff und stand auf. Jakob und Kalida saßen am Tresen zur Küche und frühstückten. Jack murmelte ein verschlafenes guten Morgen und verschwand ins Bad. Er musste wach werden und eine kalte Dusche war da genau das Richtige. Sein Kopf wog Tonnen, seine Nase war dicht. Er hätte nicht rausgehen dürfen. Jetzt war er so gut wie krank. Er würde es überleben. Er zog sich gerade das T-Shirt aus, als Sam ins Bad kam.
„Morgen.“, murmelte sie.
„Morgen.“, entgegnete Jack und streifte seine Unterhose vom Arsch. Danach trat er unter die Dusche. Eigentlich hätte es Sam stören müssen, dass er nur einige Meter von ihr entfernt unter der Dusche stand, doch sie war zu müde, als das es sie interessiert hätte. Außerdem musste sie ganz nötig auf Klo.
„Du hast 15 Minuten.“, rief sie ihm zu. Sie bekam ein Niesen als Antwort. Resignierend schüttelte sie den Kopf. „Ich sagte doch, du wirst dich erkälten, Jack.“
„Ja, ja.“, kam es gedämpft von ihm. „Schon klar.“ Seine Hand tastete knapp zehn Minuten später, als Sam gerade dabei war, sich die Zähne zu putzen, nach einem Handtuch. Schmunzelnd half sie ihm und reichte ihm eines. Er trat mit nassen Haaren aus der Dusche, das weiße Handtuch um die Hüften und leicht zitternd. Sam warf verstohlene Blick zu ihm hinüber, fragte sich, wie sie die letzte Nacht überhaupt schlafen konnte und säuberte dabei ihre Zahnbürste. Danach entkleidete sie sich und schlüpfte unter die Dusche. Jack wandte sich natürlich brav ab.
„So ein Mist.“, fluchte Sam leise. Ein Blick auf ihren Slip verriet Jack alles. Er grinste frech und amüsiert. Irgendwie hatte er schon geahnt, dass so etwas passieren würde. Bei ihren Zicken in letzter Zeit. Mit der Zahnbürste im Mund ging er zurück ins Wohnzimmer. Er zog die Blicke von Jakob und Kalida auf sich, störte sich aber nicht weiter daran. Schnell suchte er einen Stift und einen Zettel zusammen, schrieb eine kurze Notiz und kehrte mit dieser ins Bad zurück. Dort klemmte er sie an den Spiegel, wusch sich schnell das Gesicht und ließ Sam mit sich allein. Er musste ihr dabei ja nicht auch noch auf den Geist gehen. Der Zettel stach ihr sofort ins Auge. Es stand darauf geschrieben: Unter dem Waschbecken im Schrank. Irritiert hob sie beide Augenbrauen und öffnete die Schranktür. Sofort fing sie an zu lachen.

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Es wurde langsam Abend und alle machten sich für das Bankett fertig. Jack war mit Sam in Washington einkaufen gewesen, um ihr ein Kleid zu besorgen. Die meiste Zeit hatte er damit zugebracht, zu niesen, zu husten, sich die Nase zu putzen oder ein zweideutiges Kommentar über Sams Aussehen abzugeben, natürlich alle im positiven Sinne. Endlich hatten sie ein Kleid gefunden, doch dann machte das Hotel Stress mit den Zimmern, so dass Jack sich das Seinige mit Sam teilen musste. Das missfiel Jakob jedoch und so folgte ein Gespräch unter Männern und von Vater zu nicht potentieller Schwiegersohn. Während Jack sich rasierte, musste Sam sich schminken, denn sie hatte so lange getrödelt, dass sie schon drohten, zu spät zu kommen.
„Wie sehe ich aus?“, fragte sie, nachdem sie sich zu Recht gemacht hatte.
„Phantastisch.“, raunte er und legte nebenbei etwas Rasierwasser auf. Der Duft stieg ihr in die Nase und machte sie fast schwach. „Du wirst der Mrs Präsident die Show stehlen.“
„Ich weiß.“, stimmte sie Jack zu und drehte sich einmal im Kreis. „Bei dem Kleid kein Wunder.“
„Du solltest...“, er brach ab, da er laut niesen musste. „Ach verdammt, ich hasse es, krank zu werden.“
„Was sollte ich?“, hakte Sam neugierig nach.
„Nicht so wichtig.“, wehrte O’Neill ab.
„Sag es mir.“, bestand Sam darauf.
„Nein.“, gab Jack zurück und grinste.
„Doch.“
„Nein.“
„Doch.“
„Nein, und jetzt hör auf mit mir zu streiten.“, beendete Jack die Diskussion und verließ das Bad. Außerdem hatte es an der Tür geklingelt und er wollte nachsehen, wer jetzt noch auftauchte. „Ich will es aber wissen.“, protestierte Sam. Dafür erntete sie einen verwunderten Blick von Janet Fraiser, welche mit Daniel vor der Tür stand. Sam war Jack nämlich gefolgt.
Freudig begrüßte Jack beide, ohne auch nur auf Carter zu achten, mit einem: „Hallo, kommt doch rein. Wir sind gleich soweit, vorausgesetzt Carter hört auf zu nerven.“ Er tadelte sie mit einem bösen Seitenblick.
„Ich nerve überhaupt nicht.“, verteidigte sie sich. „Ich will nur wissen, was sie meinten. Aber bitte, dann nicht.“ Sie wandte sich beleidigt von Jack ab und schimpfte leise vor sich hin: „Prolet, die Grippe schadet ihm gerade recht.“ Wie zur Bestätigung nieste Jack wahrscheinlich schon zum hundertsten Mal an diesem Abend.
„Sind sie erkältet, Colonel?“, fragte Janet und witterte gleich wieder eine Chance, ihn zu quälen. „Nur ein leichter Schnupfen. Morgen ist der bestimmt wieder weg.“, wehrte Jack ab.
„Sie sollten sich schonen, Sir.“
„Janet, bitte. Spiel heute Abend nicht die Ärztin. Ich weiß schon, was ich bei einem Schnupfen machen muss, keine Sorge.“, fiel Jack ihr genervt ins Wort. „Und lass das mit dem Colonel. Wir sind in Zivil, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.“
„Nicht aufregen, Jack. Bloß nicht aufregen.“, versuchte Daniel ihn amüsiert zu beruhigen. „Hast ja Recht, bringt bei denen eh nichts mehr.“

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Jack hasste Menschen. Jetzt wusste er wieder, warum er eigentlich lieber für sich war. In einem Stadion war das etwas anders, da musste man sich nicht unterhalten, aber hier. Jack kam sich bescheuert und vollkommen fehl am Platze vor. Die anderen schienen sich jedoch zu amüsieren. Nach dem Essen und einer Rede des Präsidenten - so ein Dankesgelaber - spielte die Band Musik und es wurde getanzt. O’Neills Kopf pochte. Er musste sich ablenken.
„Möchten sie tanzen?“, fragte er Carter etwas verschnupft, dabei hatte er sich Mühe gegeben, normal zu klingen. Er hasste es, erkältet zu sein.
„Mit dem größten Vergnügen.“, entgegnete Sam, ergriff seine Hand, die er ihr entgegengestreckt hatte und folgte ihm auf die Tanzfläche. Sie bewegten sich zu einem langsamen Lied. Jack war leicht schwindlig, doch er unterdrückte es. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte und an ihrem Gesicht sah er, dass sie es bereits tat. Den Abend konnte er Sam unmöglich versauen. Wie hatte er nur so blöd sein können? Vorsichtig fragte sie: „Geht es dir gut, Jack?“
„Bestens.“, wehrte er ab und zwang sich zu einem Grinsen. „Mir ging es nie besser.“ Kurz darauf musste er niesen. Sie berührte mit dem Handrücken seine Stirn, er glühte förmlich.
„Du hast Fieber. Wir sollten lieber zurück ins Hotel fahren.“, meinte sie ruhig.
„Ich kann alleine fahren. Amüsier du dich.“, wandte O’Neill ein.
„Kommt gar nicht in Frage. So lass ich dich doch nicht allein. Wir sagen schnell den anderen Bescheid und verschwinden.“, wies sie an und schleifte Jack mit sich.
„Und was ist mit Bill?“, hakte er sarkastisch nach und hustete kurz darauf.
„Der hat auch ohne uns genug zu tun.“, tat sie es ab. Beide wussten, dass das so überhaupt nicht gemeint war. Sie sagten schnell Tschüss, verließen das Bankett und nahmen sich ein Taxi zum Hotel. Es dauerte nicht lange, dann ließ Jack sich in das riesige Doppelbett fallen. Kurz darauf war er weggetreten. Sam entkleidete ihn vorsichtig, deckte ihn zu, zog sich um und setzte sich zu ihm. Einen kalten Lappen legte sie ihm auf die Stirn. Davon wachte Jack wieder auf.
„He.“, hauchte er.
„He.“, entgegnete sie lächelnd. „Schlafen sie weiter, sie brauchen viel Ruhe.“
„Ich kann nicht.“, gab Jack zurück und hustete kräftig.
„Wieso nicht?“, hakte sie geduldig nach.
„Wasser tropft in mein Ohr.“ Sie kicherte und nahm den Lappen von seiner Stirn um ihn ins kalte Wasser zu tauchen und nach dem Auswringen damit sein heißes Gesicht zu kühlen.
„Besser so?“
„Viel besser.“, bestätigte er. Eine Weile sah Jack Sam einfach nur an. Danach meinte er: „Dumm gelaufen, was?“
„Kannst du laut sagen.“, stimmte sie ihm zu.
„Willst du immer noch wissen, was ich meinte?“, fragte Jack heiser.
„Verrätst du es mir denn?“, stellte sie eine Gegenfrage.
„Du solltest dieses Kleid nie wieder anziehen.“ Sam blickte ihn verwundert entgegen.
Verwirrt wollte sie wissen: „Wieso nicht?“
„Weil ich mich sonst nicht mehr zusammennehmen kann und es dir vom Leib reiße, um wie ein Tier über dich herzufallen.“, antwortete er, bevor er erneut die Augen schloss und wieder einschlief. Sam wusste nicht, was sie sagen sollte, aber sie fühlte sich geschmeichelt. Sie saß noch ein paar Stunden neben ihm, betrachtete sein schlafendes Gesicht, tupfte mit dem Lappen über seine Stirn, bis das Fieber etwas runter ging, welches sie die ganze Zeit maß und schlief irgendwann neben ihm ein.

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Jacks Nase war am nächsten Morgen so verstopft, das er sich anhörte, wie ein Ertrinkender, der krampfhaft versuchte, sich über Wasser zu halten und dabei Massen an Wasser schluckte. Er hätte gut darauf verzichten können. Sein Hals war geschwollen und gereizt, das Sprechen viel ihm schwer und jedes Mal, wenn er hustete, hätte er sich danach am Liebsten den Kopf abgeschnitten, denn dieser dröhnte dann furchtbar. So flogen sie nach Hause und letztendlich landete er KO in der Badewanne. Sam hatte ihm Wasser eingelassen und nun lag er einfach nur da und ließ sich treiben, spürte, wie seine Nase durch den Eukalyptusduft langsam wieder frei wurde und sich sein Hals beruhigte.
„Kann ich reinkommen?“, ertönte Sams Stimme gedämpft von draußen.
„Tu dir keinen Zwang an.“, antwortete Jack gelassen und richtete sich etwas auf. Er hörte sich immer noch grauenvoll an, aber es war schon besser, als zuvor.
„Wie lange hast du noch vor, in der Wanne zu bleiben?“, hakte sie nach, während sie seinen Spiegelschrank durchwühlte.
„Eine Stunde, vielleicht zwei. Kommt darauf an, wann mir das Wasser zu kalt wird.“, gab er zurück. „Du bist krank, Jack, das kann dauern.“ Sie schien gefunden zu haben, was sie suchte, denn sie hielt eine kleine Flasche in den Händen, die sie sich nun näher betrachtete und danach die kleine Tür wieder schloss. „Du hast sogar noch Hustensaft im Schrank. Den kannst du aber nur abends nehmen. Ich werde dir morgen welchen von Janet besorgen. Bis dahin müsste der eigentlich ausreichen.“, redete Sam mehr mit sich, als mit ihm.
„Das kommt dir doch gerade recht, was? Aber freue dich nicht zu früh, ich bin ein schwieriger Patient.“, sagte Jack mit einer schlimmen Vorahnung im Hinterkopf.
„Das weiß ich bereits, aber ich werde schon mit ihnen fertig.“, wandte sie lächelnd ein und machte sich wieder auf den Weg in Richtung Tür. „Ich gebe ihnen noch eine halbe Stunde, Colonel, danach liegen sie im Bett.“, wies sie ihn mit diesem ärztlichen Ton in der stimme an, den sonst eigentlich nur Janet an den Tag legte und die Tatsache, dass sie ihn wieder Colonel nannte, missfiel ihm gewaltig. Er beschloss, lieber auf sie zu hören. Der Hustensaft stand auf dem Nachttisch. Die Flasche war ungefähr halbvoll. Jack sah auf die Uhr, gerade einmal sechs Uhr abends. Na ja, er würde eh nicht mehr lange wach bleiben, da konnte er auch genauso gut jetzt schon ins Land der Träume schweben. Er blickte sich um, nahm die Flasche zur Hand, schraubte sie auf, schluckte den Inhalt und entsorgte das Fläschchen im Papierkorb. Danach zog er sich Boxershorts und T-Shirt an und legte sich ins Bett. Endlich wieder in seinem Bett schlafen. Er war überglücklich. Samantha Carter betrat kurz darauf den Raum.
„Was jetzt, Doc?“, fragte Jack belustigt von seinem eigenen Witz. Er hatte das Gefühl, angetrunken zu sein. Wie viel Prozent hatte dieser Hustensaft eigentlich? Sam sah ihn kurz prüfend an und suchte dann nach der Flasche. Sie fischte sie letztendlich aus dem Papierkorb und stellte fest, dass diese leer war.
„Hast du etwa den ganzen Inhalt geschluckt?“, fragte sie verwundert.
„Sieht ganz so aus.“, antwortete Jack mit einem leichten Lallen in der Stimme.
„Der hatte 35 %. Du bist betrunken.“ Sam konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
„Und du sahst nie hübscher aus in deinem... was auch immer das sein mag.“, machte Jack ihr ein Kompliment.
„Du bist unverbesserlich.“, sagte sie und schüttelte resignierend den Kopf.
„Dafür liebst du mich doch so.“, wandte er schläfrig ein.
„Da hast du auch wieder recht.“, stimmte Sam ihm leise zu, doch Jack hörte es nicht mehr. Er war bereits eingedöst. Zufrieden lächelnd legte sie sich neben ihn und schlief ebenfalls bald darauf ein.

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Am nächsten Morgen stand Sam gerade unter der Dusche, als sie vernahm, wie die Tür geöffnet wurde.
Kurz darauf ertönte Jacks Stimme verschnupft: „So, die 15 Minuten sind um, jetzt bin ich dran.“ „In deinen Träumen, Jack. In deinen Träumen.“, entgegnete Sam ernst und machte keine Anstalten, die Dusche abzustellen und den Platz zu räumen. Sie glaubte schon, er hätte sich damit abgefunden, doch wurde sie schnell eines Besseren belehrt, denn plötzlich stand er hinter ihr und zog sie mit beiden Händen an sich. Vor Schreck schrie sie leise auf.
„Ich sagte doch, ich komme rein.“, sagte er nur und musterte sie eingehend. Sofort ergriff sie den Vorhang und bedeckte sich damit.
„Was fällt die ein?“, blaffte Sam ihn an.
„Ach komm, als hättest du etwas, was ich noch nie gesehen habe. Mal ganz abgesehen von diesem niedlichen Tatoo auf deinem Hintern.“, entgegnete er belustigt und versuchte um sie herum zu spähen, denn sie hatte sich ihm zugewandt.
„Das vergisst du ganz schnell wieder und jetzt raus.“, schrie Sam ihn an, doch war sie ihm nicht sauer. Sie war nämlich kurz davor, laut loszulachen. Es war einfach nur kindisch und peinlich. Auch wenn sie zugeben musste, dass Jack nicht übertrieben hatte, als er von der Größe seines kleinen Freundes sprach. Das musste sie mit faszinierendem Blick feststellen. Er bemerkte diesen und zog sie an sich rann. Sie ließ den Duschvorhang aus ihren Händen gleiten, um seine Haut auf ihrer spüren zu können. Er glühte immer noch, doch sie bezweifelte stark, dass es etwas mit dem Fieber zu tun hatte. Ihr Herz raste, ihr Atem ging schwer, sie wagte nicht, etwas zu sagen. So standen sie eine Weile einfach nur da. Er spürte, dass sie sexuell erregt war, das brachte ihn zum Grinsen, aber auch ihr blieb sein Verlangen nicht lange unbemerkt.
„Jack, ich... ich kann nicht.“, brachte sie schließlich hervor.
„Ich weiß.“, gab er zurück und nahm seine Hände von ihren Hüften. „Dann solltest du jetzt wohl besser gehen und mir allein die Dusche überlassen.“ Sie griff nach einem Handtuch und stieg aus der Dusche. Nur allzu gerne hätte sie mit ihm... und sie fragte sich, warum sie eigentlich nicht getan hatte. Weil es ihr unangenehm war, weil sie es einfach nicht mochte, wenn sie... Sie hasste sich selbst. Wieso musste das auch gerade jetzt passieren? Wieso immer zu so ungünstigen Zeiten? Manchmal hasste sie es wirklich, eine Frau zu sein.

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Während Jack sich die Wiederholung des Eishockeyspiels ansah, machte er Essen. Sam war losgefahren, um ihm Medikamente zu besorgen, nachdem Janet ihn gründlich untersucht hatte. Beide hatten auf strengste Bettruhe plädiert, doch Jack war mehr dafür, endlich mal wieder etwas zu kochen und aufzuräumen. Wäsche machte er gleich auch noch, wobei er auch bei Sams nicht Halt machte, die überall verstreut in seiner Wohnung lag. Die Unterwäsche sagte ihm am Meisten zu. Als sie die Tür aufschloss, stellte er gerade die Teller auf den Tisch. Seine Wohnung war wieder sauber und er fühlte sich gleich viel wohler.
„Du solltest dich doch ausruhen.“, tadelte Sam ihn.
„Und meine Wohnung verkommen lassen?“, entgegnete er. „Im Leben nicht. Außerdem fühle ich mich besser, wenn ich mich ablenke.“
„Auch gut, dann brauche ich wenigstens nicht kochen.“, wandte Sam ein und stellte den Einkauf auf den Tresen.
„So etwas habe ich mir schon fast gedacht.“ Während Jack das Essen, welches aus Putenbrust, Kartoffeln und Brokolli bestand, auf den Tisch stellte, legte Sam ihren Mantel ab, zog ihre Schuhe aus und machte es sich am kleinen runden Tisch gemütlich. Sie saßen in aller Stille, sprachen kaum ein Wort. Etwas war anders als zuvor, die Aktion in der Dusche hatte ihre Spuren hinterlassen. Nach dem Essen brach Jack das Schweigen.
Nach den richtigen Worten suchend begann er: „Wegen heute Morgen..., ich wollte mich dafür..., du weißt schon...“
„Entschuldigen?“, beendete Sam den Satz für ihn.
„Ja, genau das.“
„Das musst du nicht.“, entgegnete sie zögernd. Jack sah sie verwundert, mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Nicht?“, hakte er perplex nach.
„Es ist schließlich nicht so, dass es mir unangenehm war.“, gab sie zurück. „Ganz im Gegenteil, aber da liegt auch das Problem. So sollte es nicht sein, oder?“
„Richtig.“, stimmte Jack ihr zu, wenn auch nur widerwillig. „Wir sind schließlich Soldaten und in einem Team noch dazu. Das würde alles sehr kompliziert machen.“
„Und wir wissen ja, wie sehr du das hasst.“, bemerkte sie irgendwie traurig.
„Komisch, kann mich nicht erinnern das gesagt zu haben.“, wandte er ein. Sie sah auf und er lächelte ihr aufmunternd zu. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Sie verstand. Er würde warten, bis ans Ende der Welt, wenn es sein müsste, und sie würde versuchen, sich schnell daran zu gewöhnen, dass da durchaus mehr sein könnte. Sie musste es nur mit ihren Überzeugungen vereinbaren.
Sam wechselte ebenfalls lächelnd das Thema: „Ach übrigens, Hammond hat dir noch eine Woche Erholungsurlaub verschrieben und er will, dass du sie einhältst, sonst gibt es Ärger.“
„Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich heiße schließlich nicht Samantha Carter.“, grinste er. „Was hältst du von einem Angelausflug. Ich kenne da einen wunderschönen See mit solchen Fischen.“ Er machte eine unbestimmte Geste.
„Ich habe von dir geredet, nicht von uns, Jack. Wir müssen arbeiten.“
„Geschieht euch ganz recht.“

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Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug. Die meiste Zeit des Tages verbrachte Jack damit, fernzusehen und sich zu langweilen, während Sam Carter in der Basis saß und arbeitete. Heute Abend würde der letzte Abend sein, an dem beide zusammen waren. Es sollte etwas Besonderes werden. Jack machte sich keine großen Hoffnungen, dass sie wirklich endlich zusammenfinden würden, aber das war auch nebensächlich. Es ging hier nur um einen Abend unter Freunden. Ins Bett bekommen würde er sie so oder so nicht. Als Sam dann am Abend die Tür aufschloss, bemerkte sie sofort die Rosenblätter, die überall auf dem Fußboden verstreut lagen. Sie bildeten einen roten weg in Richtung Schlafzimmer. Sam folgte diesem neugierig. Auf der Rückseite des Hauses lehnte die Leiter an der Wand. Vorsichtig, darauf bedacht das Kleid nicht schmutzig zu machen, stieg sie diese hinauf und sah letztendlich in Jacks Gesicht, welcher ihr lächelnd die hand entgegenstreckte. Sam ergriff diese und ließ sich helfen. Erst dann bemerkte sie den Tisch am Rande des Daches, welcher romantisch gedeckt worden war.
„WOW.“, stieß sie begeistert hervor. „Du bist wirklich immer wieder für eine Überraschung gut, Jack.“ „Alles nur für eine bezaubernde, umwerfende Frau.“, schmeichelte er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Hand. Dann führte er sie zum Tisch, schob für sie den Stuhl zurück, lüftete das Essen, welches ganz klar asiatischer Abstammung war, goss Wein in die Gläser und nahm dann ebenfalls Platz. Alles in Allem führte er sich auf wie ein perfekter Gentleman. Sie unterhielten sich über alles Mögliche. Sam berichtete, was in den letzten Tagen alles im Stargatecenter vorgefallen war, sie redeten über ihre Gründe, die sie zum Militär trieben, ihre Vergangenheit, zum Beispiel Jacks Knochenbrüche und die jeweilige Geschichte dazu, ihre früheren Beziehungen und wie verkorkst diese doch waren. Nach dem Dinner zeigte Jack Sam die Sterne und auch noch andere höchst interessante Dinge, die man durch das Teleskop gut beobachten konnte und welche sich rein zufällig im Schlafzimmer eines der Nachbarhäuser abspielte.
„Jack, als ich die Bemerkung über die Beobachtung ihrer Nachbarn machte, hatte ich das durchaus als Scherz angesehen.“, lachte sie.
„Ich habe nie behauptet, dass es nicht wahr ist.“, wandte Jack O’Neill ein.
„Woher weißt du eigentlich, dass sie es gerade machen?“, hakte Sam neugierig nach. Einen Moment sah Jack sie verwundert.
„Es ist neun und er ist vor einer halben Stunde nach Hause gekommen.“, entgegnete er ruhig. „Das läuft jeden Abend so, seit sie hier eingezogen sind. Man kann die Uhr nach ihnen stellen.“ Er sagte das so trocken, als würde er über etwas Wissenschaftliches reden. Sam konnte nur lachen.
„Du hast einfach zuviel Freizeit.“, folgerte sie.
„Dann solltest du das ganz schnell ändern.“ Jack sah Sam tief in die Augen, packte sie bei der Hand und zog sie etwas vom Teleskop weg. Dann schaltete er die Stereoanlage an und nahm sie in den Arm. Langsam begannen sie zu einem langsamen Lied zu tanzen.
Nach einer Weile bemerkte Sam: „Ich wusste gar nicht, dass du so gut tanzen kannst.“
„Tja, es gibt eine Menge, dass du von mir nicht weißt. Meine Cousine brachte es mir bei, als endlich feststand, dass sie heiraten würde.“, erklärte er ihr. Fast über eine Stunde verbrachten beide tanzend auf dem Dach.
Dann meinte Sam: „Ich sollte jetzt wohl besser gehen. Es ist spät und wir müssen morgen früh raus.“ „Du hast Recht. Ich bringe dich nach Hause.“, stimmte Jack ihr zögernd zu.
„Nicht nötig. Ich fahre alleine.“, wehrte Sam ab und er beließ es dabei. Er folgte ihr nach unten, holte ihre Koffer und packte diese in den Wagen. „Wir sehen uns dann in ein paar Tagen.“
„Nein, ich habe beschlossen, morgen wieder meine Job zu machen. Ich bin schließlich vollkommen gesund.“, wandte Jack ein.
„Also bis dann.“ Sam wollte nicht gehen, aber sie wusste einfach, dass es so besser für sie war. „Bis dann.“ Zum Abschied gab Jack ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ sie dann einsteigen. Innerlich hoffte er, sie würde nicht gehen, doch in diesem Punkt würde sie sich so schnell nicht ändern. Er musste einfach Geduld haben. Sie startete den Motor und fuhr vom Hof, dann stoppte sie und kurbelte das Fenster herunter.
„Soll ich dich morgen früh abholen?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Nicht nötig, mein Wagen ist wieder ganz.“, antwortete Jack, obwohl er lieber gelogen hätte. Es fiel ihm bei ihr nur so unsagbar schwer. Sie nickte nur und fuhr nach Hause. Jack flüsterte sich selbst zu: „Idiot!“

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Zwei Wochen später stand Jack O’Neill gegen Abend mit einer Reisetasche vor Samantha Carters Haus und klingelte Sturm. Erst volle sieben Minuten später öffnete sie und blickte ihm verwundert entgegen.
„Silberfischchen.“, meinte er nur und drängelte sich an ihr vorbei in die Wohnung, wo er sich umsah. Sie stand resignierend den Kopf schüttelnd und leicht lächelnd hinter ihm.
„Habe ich etwa welche übersehen?“, fragte sie schuldig.
„Ein frischvermähltes Ehepaar, wie es aussah, die wohl auch mal in die Filterwochen fahren und eine Menge Babys zeugen wollte.“, meinte Jack sarkastisch und sah Sam dann an. Er grinste breit, also nahm er es ihr nicht übel. Im Grunde kam ihm das gerade Recht, wie es aussah.
„Ich hoffe, sie schleppen sie nicht wieder bei mir an. Mein Vermieter reißt mir den Kopf ab.“, gab Sam zurück.
„Das wird Hammond schon. In der Basis sind auch welche. Wir haben eine Woche Urlaub.“ Jacks Grinsen wurde breiter und auch Sam konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
„Ups.“, kommentierte sie nur, ehe sich seine Lippen auf die Ihrigen pressten und sie verstummen ließen. Das würde eine tolle Woche werden, dachte Jack bei sich, und kein bisschen langweilig.


ENDE

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