Die Zat'rak by Lenari
Summary: Was ist Traum und was ist Realität? Die Wahrheit kommt erst ans Licht, wenn man erwacht.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General, PoV, Romance, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 10 Completed: Ja Word count: 14858 Read: 61629 Published: 30.04.13 Updated: 30.04.13

1. Kapitel 1: Zwischen Traum und Wirklichkeit by Lenari

2. Kapitel 2: Te'kesh, Gott der Verdammten by Lenari

3. Kapitel 3: Die Zat'rak by Lenari

4. Kapitel 4: Die Allianz by Lenari

5. Kapitel 5: Die Königin by Lenari

6. Kapitel 6: Der Angriff by Lenari

7. Kapitel 7: Die Entscheidung by Lenari

8. Kapitel 8: Das Versprechen by Lenari

9. Kapitel 9: Der Abschied by Lenari

10. Kapitel 10: Die Wirtin by Lenari

Kapitel 1: Zwischen Traum und Wirklichkeit by Lenari
Die Zat'rak


Kapitel 1: Zwischen Traum und Wirklichkeit

Mein Herz blieb fast stehen, als er den Raum betrat. Sofort erfaßte er mich mit seinem Blick, brauchte sich nicht einmal suchend umsehen, als hätte er meine Augen aus sich ruhen gespürt. Er stand einfach nur da, sah mich an, leidenschaftlich, sehnsüchtig, als könnte er in mich hinein, bis zu meiner Seele dringen. Ich wollte ihn, seit ich die flüchtige Berührung seiner Hand in meiner spürte, seit er mit sanfter Stimme sagte: "Ich vergöttere sie schon jetzt, Captain."
Wie lange war das jetzt her, drei Jahre, vier. Für mich war es eine Ewigkeit, eine Ewigkeit ohne ihn. Ich wollte ihm entgegengehen, ihn in die Arme schließen, ihn ganz nahe bei mir spüren, doch ich war wie gelähmt, konnte mich nicht von der Stelle rühren, mich nicht bewegen.
Ein Mann trat zu ihm, etwas jünger als er, nicht viel, vielleicht fünf Jahre. Ich kannte diesen Mann, doch mein Name war mir entfallen. Oft hatte ich ihn ausgesprochen, doch jetzt war er wie weggewischt. Ein zweiter gesellte sich zu ihm, kräftiger und größer als er, auch dieser Mann war mir bekannt, doch auch seinen Namen wußte ich nicht mehr.
Er wandte den Blick nicht von mir ab, wollte mich aus irgend einem Grund nicht aus den Augen lassen und auch ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Die Angst überkam mich, er würde wieder verschwinden, wenn ich einen Moment nicht aufpaßte, so wie er die letzten paar Wochen nicht hier gewesen war. Sie sagten mir immer wieder, er sei tot, er hätte das unmöglich überleben können, doch nun stand er vor mir. War das alles vielleicht nur ein Traum? Wunschdenken? Aber die anderen sahen ihn doch auch.
Tränen sammelten sich in meinen Augen, ich wagte sie nicht weg zublinzeln aus Angst, er könnte dann verschwinden. Sie verklärten mir die Sicht und ergossen sich letztendlich über meine Wangen. Ein Gefühl von ungeheurem Frieden durchfuhr meinen Körper, gefolgt von erregender Sehnsucht, ihn zu spüren, zu berühren, ihn zu küssen und für einen Moment alles zu vergessen. Dann plötzlich... er setzte sich in Bewegung, kam ganz langsam auf mich zu, ignorierte die anderen einfach, die sich um ihn gesammelt hatten und sie verstanden ihn, hielten ihn nicht auf, ließen ihn gewähren. Immer näher kam er mir.
Nein, das konnte unmöglich Einbildung sein. Er war wirklich zurück. Immer mehr Tränen liefen meine Wangen herunter. Als er vor mir stand, ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, seine brauen Augen genau vor meinen sah und das wilde und leidenschaftliche Klopfen seines Herzens hören konnte, das leise Geräusch, wenn er ein- und ausatmete, verlor ich vollkommen den Verstand. Ich war wie versteinert, wagte es nicht, mich zu rühren. Er schien zu wissen, was in mir vorging, als könnte er meine Gedanken lesen, denn es waren auch seine.
Er empfand wie ich, auch für ihn war es wie im Traum, er war endlich wieder hier, hier bei mir, bei seinen Freunden, zu Hause. Auch er stand jetzt regungslos da. Wartete er darauf, dass ich etwas sagte oder etwas tat? Was verlangte er von mir? Erwartete er überhaupt etwas oder überlegte er vielleicht nur, was er tun sollte?
Dann endlich, er berührte mich, auch wenn es nur war, um mir eine weitere Träne von der Wange zu wischen. "Weinen steht dir nicht!", meinte er ruhig. Seine Stimme klang sanfter als sonst, gelassener und ausgeglichener, als wäre er mit sich und der Welt vollkommen zufrieden. Ich konnte nichts erwidern, obwohl ich es wollte. Eigentlich wußte ich auch gar nicht, was ich hätte sagen sollen. Was soll man einem Mann sagen, den man liebte, auch wenn man es nicht darf, der gerade von den Toten auferstanden war und jetzt vor einem stand. Ich war sprachlos, nach einer Ewigkeit wieder einmal.
"Ich hab dich vermißt, Sam.", fuhr er fort. Mir ließ ein warmer Schauer über den Rücken, als er meinen Namen aussprach. Zu selten nannte er mich beim Vornamen, viel zu selten. Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn auch vermißt hatte und dass ich nicht einen Moment daran gezweifelt hatte, dass er noch lebe, doch wieder blieb ich stumm.
Ich konnte ihn nur ansehen und vergaß sogar fast das Atmen unter seinen durchdringenden Blicken. Langsam beugte er sich zu mir runter und gab mir einen sanften Kuß auf den Mund. Als sich unsere Lippen trafen, war es fast so, als würde ich innerlich explodieren. Alles, was ich mir schon immer erträumt hatte, wurde war. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und sah mich abschätzend an. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und auch ich mußte lächeln.
Bevor ich wußte, wie mir geschah, löste ich mich aus meiner Starre, fiel ihm um den Hals und küßte ihn so leidenschaftlich und innig, wie ich noch nie einen Mann zuvor geküßt hatte. Ich war einfach nur überglücklich, dass er wieder da war. Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Verwirrt blickte ich mich um. Was war passiert? War es nur ein Traum gewesen? Ich erinnerte mich daran, dass ich weinend auf meinem Bett gelegen hatte, das Einzige umklammert, dass ich noch von ihm besaß, sein T-Shirt.
Es roch noch nach ihm, auch wenn das bald vergangen sein würde. Ich hatte geträumt, so wie schon die letzten Tage von ihm geträumt hatte. Ich spürte seine Lippen noch genau auf meinen und auch sein Körper war dem meinigen noch ganz nah, dennoch war es nichts weiter als ein Traum gewesen. Doch der Kuß, der war echt.
So hatte er mich geküßt, bevor wir aufgebrochen waren. Aus irgend einem Grund hatte er gewußt, dass er nicht zurückkommen würde oder er wollte es einfach nicht. Er konnte doch nicht tot sein, dass durfte er einfach nicht. Aber alles sprach dafür. Seine Verletzung, die Explosion des Schiffes der Goa'uld, einfach alles. Und alles was mir danach noch blieb waren Erinnerungen, die letzte Nacht und sein T-Shirt, an welchem noch immer sein Duft haftete. Ich erhob mich, langsam, ganz langsam. Kaum saß ich aufrecht im Bett, überkam mich Übelkeit. Ich sprang auf und rannte ins Bad. Dort übergab ich mich mindestens drei mal. Es ging mir dreckig, als ich danach in den Spiegel starrte. Woher kam nur dieses plötzliche Unwohlsein? War ich etwa schwanger?
Das konnte unmöglich sein, schließlich war es nur eine Nacht gewesen und ich nahm die Pille. Sicher war es nur eine Magenverstimmung. Doch als Janet mich untersuchte, bestätigte sich mein Verdacht mit der Schwangerschaft. Er hatte mir also mehr hinterlassen als nur sein T-Shirt und die Erinnerungen, auch ein Baby. Es stimmte mich nur traurig, dass es seinen Vater nie wiedersehen würde. Plötzlich, eine Aktivierung des Stargates. Unplanmäßig, wie ich wußte. Ich lief Richtung Kommandoraum, mußte sehen, ob er es war, ob sich mein Traum bewahrheitete. Dann ertönte sie Stimme vom Seargent: "SG-1, Mam!"
"Iris öffnen!", sagte ich schnell und stürmte zum Stargate. Die anderen Mitglieder meines Teams, Daniel und Teal'c, die Namen waren mir wieder eingefallen, waren wie ich auf der Erde geblieben, um den Verlust zu verkraften, also konnte es nur einer sein: Mein Jack. Und wirklich, er trat durch das Tor. Er war nicht verletzt, hatte nicht einen Kratzer und er lächelte. Teal'c und Daniel traten neben mich und sahen ihn ebenso ungläubig an.
"Ich bin Te'kesh, Sohn der Tok'ra. Ich komme mit schlechten Nachrichten.", sprach Jack plötzlich mit der Stimme eines Goa'uld. Ich erschrak, als ich diese machtverzehrte Stimme hörte, die mal so wunderbar geklungen hatte. Jack senkte seinen Kopf und sprach dann ganz normal weiter: "Was denn, kein Hallo für einen alten Freund? Ich bin es wirklich, Leute. Macht euch keine Sorgen um Te'kesh, der hat einen Hang zum Dramatischen."


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Kapitel 2: Te'kesh, Gott der Verdammten by Lenari
Kapitel 2: Te'kesh, Gott der Verdammten!

"Colonel, was ist passiert?", fragte General Hammond ernst.

"Nachdem ich Teal’c mit den anderen weggeschickt hatte, damit sie nicht auch mit mir draufgingen, versuchte ich es zu den Transporterringen zu schaffen, um wenigstens auf die Oberfläche des Planeten zu gelangen. Ich robbte mich an einem toten Goa’uld vorbei, auf jeden Fall dachte ich, es wäre einer, als mich so ein komisches Ding anfiel und plötzlich spürte ich keine Schmerzen mehr. Ich konnte den letzten Weg sogar laufen.", erklärte er grob. Er zeigte ihnen seinen rechten Arm und den damit verbunden Bioorganismus, welcher gleichmäßig pulsierte. Er wußte, dass Doktor Fraiser ihre helle Freude an diesem kleinen Kerl haben würde, doch er würde nicht zulassen, dass man ihm etwas antat. Dafür schuldete er Te’kesh zufiel.

"Was ist das für ein Ding?", fragte Daniel verwundert.

"Ein Zat’rak.", antwortete Teal’c bevor Jack es konnte. "Es sind Symbionten, genau wie die Goa’uld nur primitiver. Unvorstellbar, dass einer von ihnen unbemerkt ins Mutterschiff eindringen konnte."

"Er war ja auch ein Gefangener, der Fliehen konnte, als wir die Sprengladungen anbrachten und von den Jaffa entdeckt wurden. Wir dachten, wir hätten den Alarm ausgelöst, doch das war er und es tut ihm leid. Ohne ihn wäre ich jetzt bestimmt tot.", wandte Jack ein. Seine Augen begannen wieder zu glühen, doch jetzt erkannten auch die anderen, dass es anders war, denn seine Augenfarbe hatte sich geändert, sie waren jetzt blau und auch so strahlten seine Augen. Auch die Stimme glich nicht denen der Goa’uld, sie war sanfter, fast betörend, doch auch von Haß und Schmerz verzehrt, als er fortfuhr: "Wir sind auch nicht so primitiv, wie die Goa’uld es euch einredeten. Wir können ohne Wirt mehrere Monate überleben, wir entwickelten die Technologie, welche die Goa‘uld uns raubten und wir gehen wie die Tok’ra eine Symbiose mit unseren Wirten ein. Der Unterschied liegt in unserer Kontrolle über den Körper des Wirtes. Wir steuern ihn nicht über das Gehirn, so wie die Goa’uld, sondern über unzählige Nervenverbindungen."

"Heißt das, Colonel O’Neill hört uns und jede Berührung ist er selbst?", hakte Samanta fasziniert nach.

"Nicht ganz. Auch ich kann die motorischen Fähigkeiten von ihm übernehmen und ich kann auch seinen Verstand für kurze Zeit ausblenden, doch das würde ich nur im äußersten Notfall wagen. Im Grunde spricht er auch nur das aus, was ich ihm mitteile, doch damit auch Außenstehende es als meine Worte deuten, verändere ich Augenfarbe und Stimme von ihm. Ich lehne mich da an ihre, Major Carter.", antworte er ruhig.

"Und es geht wirklich keine Gefahr von ihm aus, Colonel?", hakte General Hammond nach. Jack wurde wieder normal.

"Nein Sir. Te’kesh ist in Ordnung. Lieber einen Zat’rak als einen Tok’ra."

"Melden sie sich auf der Krankenstation. Ich will, dass Dr. Fraiser sie gründlich untersucht, bevor ich sie uneingeschränkt in der Basis herumlaufen lasse. Teal’c, sie begleiten ihn.", befahl General Hammond und Jack konnte in seinen Augen lesen, dass er keine Widerrede duldete. Te’kesh zuckte zusammen, was als starker Protest galt und Jack einen leichten stechenden Schmerz in seinem Arm zufügte.

Er murmelte: "Schon gut, sie wird dir nichts tun." Sanft streichelte er über das, was Te’keshs Rücken darstellte.

"Sie sind, soweit ich sehen kann, vollkommen gesund, Colonel. Sie sind sogar in besserer Verfassung als zuvor. Jetzt würde ich mir gerne ihren Symbionten ansehen, wenn es recht ist.", meinte sie in ihrem typisch ärztlichem Tonfall.

"Nichts für ungut, Doc, aber das ist keine so gute Idee. Ich vergöttere sie, aber er mag sie nicht. Ist echt nichts persönliches, aber er haßt Ärzte, besonders, wenn sie ihn untersuchen und Tests mit ihnen machen wollen.", wandte O’Neill ein.

"Könnten sie ihm nicht klar machen, dass es notwendig ist, wenn er nicht den Rest seines und auch ihres Lebens in einer Zelle verbringen will. Sie kennen den General, er würde es tun."

Nach einer Weile gab Te’kesh durch Jack zurück: "Ich bin einverstanden unter einer Bedingung, niemand darf mich anfassen"

"Und wie so ich sie dann untersuchen?", hakte Doktor Fraiser gereizt nach.

"Ihr habt doch Röntgengeräte und Kernspintomographen. Versuchen sie es doch damit." Sie wußte, ihr würde keine andere Möglichkeit bleiben, obwohl sie gerne eine Blut- oder Gewebeprobe von ihm gehabt hätte. Als sie jedoch die Ergebnisse dessen sah, weitete sich ihre Augen so stark, dass sie rauszufallen drohten. Colonel Jack O’Neills ganzer Körper war von hauchdünnen Nervenbahnen durchzogen, die ganz klar nicht ihm gehörten. Sie führten alle zum eigentlichen Symbionten, welcher zum größten Teil auch aus ihnen bestand. Die meisten davon waren Nervenstränge, wie es sie nur im Gehirn gab, aber viel kompakter als beim Menschen. Dieser Organismus mußte also ziemlich intelligent sein. Die Haut war mit winzigen Knochen untersetzt, die dem empfindliche Gewebe genügend Schutz boten und die zentimeterdicke Haut noch verstärkten. Das erklärte sie auch General Hammond.

"... Darüber hinaus besitzt es kaum innere Organe. Es hat keine Nieren, keinen Magen und keine Leber. Die Lunge ist nicht richtig ausgebildet und das, was das Herz darstellt, besitzt nur eine Kammer, nicht wie beim Menschen oder anderen Tieren zwei. Alles, was er braucht, holt er sich aus Colonel O’Neills Körper und im Gegensatz dazu, macht er ihn stärker, klüger und schmerzunempfindlicher." Wieder war dieser wissenschaftliche Ton in ihrer Stimme, doch wurde er diesmal fast von Faszination überlagert.

"Was denken sie, stellt er eine Gefahr für uns dar?", fragte General Hammond ernst.

"Der Zat’rak hat sich zwar in ihm ausgebreitet, aber die Kontrolle kann er nicht übernehmen. Ich denke nicht, dass er eine Gefahr für uns darstellt."

"Kann ich dir irgendwie helfen, Carter?", fragte Colonel O'Neill, welcher in der Tür ihres Labors stand.

"Bei allem Respekt, Sir, aber ich will es heil machen, nicht kaput.", gab Sam zögernd zurück und sah ihn dabei entschuldigend an.

"Carter, ich habe nie verstanden, von was sie die ganze Zeit geredet haben, aber seit ich Te'kesh kenne, weiß ich Dinge, die ich vorher nicht einmal aussprechen konnte. Mit den richtigen Waffen, kann ich ihnen sogar eine Zat bauen. Wieso sollte ich denn so einen popligen Naquadareaktor nicht hinbekommen.", versuchte er ihr zu erklären, dass er nicht mehr der Alte war. Er hatte sich verändert und das nicht nur, was sein Wissen anbelangte. Te'kesh hatte ihm die Augen für eine ganz neue Weltanschauung geöffnet und in dieser ging es nicht nur darum, dass alles Schlecht und Falsch war. Er hatte ihm gezeigt, dass es einen Grund für Charlies Tod gab und das war kein anderer als die Rettung der Erde.

"Versuchen sie's!" Carter rollte mit ihrem Stuhl demonstrativ nach hinten und hob die Hände. Jack ging zum Naquadareaktor und legte seine Hände darauf. Er tastete ihn etwas ab und kurz darauf fing die Glühbirne, die daneben stand und damit verbunden war, wieder an zu leuchten.

"Das wär's! Ich sag doch, ich schaff das!" Samanta war sichtlich überrascht. Das hätte sie nie gedacht.

"Wie..", setzte sie zur Frage an.

Jack unterbrach sie höflich: "Lediglich ein loses Kabel im Inneren. Te'kesh hat das für mich erledigt. Er spürt die Energie und wenn er sie verfolgt, sieht er, wo das Problem liegt. OK, vielleicht habe ich etwas übertrieben und nicht allein repariert, aber ohne mich würdest du jetzt immer noch hier sitzen."

"Jetzt haben sie mir die Arbeit für eine ganze Woche weggenommen.", tat Samanta beleidigt.

"Auch besser so!" Jack ging zur Tür, schloß und verriegelte sie.

"Lassen sie das." Sam wurde irgendwie unwohl in ihrer Haut. Er machte ihr aus irgend einem Grund Angst. Er war einfach nicht mehr er selbst und wer würde es auch nie mehr sein. Sie konnte nicht mehr da weitermachen, wo sie vor der Mission aufgehört hatten, auch wenn Jack es zu wollen schien. Sie wußte nur nicht, wie sie ihm das klarmachen sollte.

"Wieso so förmlich, Sam? Ich dachte, dass hätten wir hinter uns?" Jack trat auf sie zu, doch sie wich ihm aus.

"Du kannst nicht einfach wieder auftauchen und erwarten, dass alles ist wie früher. Schon gar nicht mit diesem Zat'rak am Arm. Ich erkenne dich kaum wieder. Etwas in dir ist anders und ich weiß nicht einmal was.", versuchte Sam ihm zu erklären und dann herrschte Stille zwischen ihnen.


weiter: Kapitel 3
Kapitel 3: Die Zat'rak by Lenari
Kapitel 3: Die Zat'rak

"Sein Name ist Te’kesh.", gab Jack verständnisvoll zurück und trat auf sie zu. Er wollte sie in die Arme schließen, doch entzog Sam sich ihm. "Sam, bitte! Schrei mich an, wenn du willst, schlage mich oder meinetwegen kannst du mich auch erschießen, aber entzieh dich mir nicht. Ich konnte nicht früher zu dir zurück, auch wenn ich das wollte. Die ersten Tage mußte ich kämpfe, um nicht zu sterben. Meine wunde heilte nicht so schnell, wie ich es wollte, doch ich hatte wenigstens keine Schmerzen. Die Erinnerungen an dich waren das Einzige, dass mich am Leben erhielt. Nur deinetwegen bin ich überhaupt wieder hier. Ignoriere mich jetzt nicht. Das würde ich nicht verkraften."

"Was fällt dir überhaupt ein!", schrie Samanta ihm jetzt ins Gesicht. "Glaubst du etwa, nur du hast eine schwere zeit hinter dir? Daniel, Teal’c und ich dachten du wärst tot! Und dann tauchst du hier auf, als wäre nichts gewesen. Du hast mich nicht einmal angesehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe." Sie brach ab, da ihr die Tränen die Kehle zuschnürten. Sam wollte nicht weinen, doch konnte sie ihre Tränen auch nicht zurückhalten. Nach einem kurzen Zögern nahm Jack sie endlich in die Arme.

"Oh, es tut mir so unendlich leid. Ich wollte dir doch nie weh tun. Verzeih mir.", flüsterte Jack ihr leise ins Ohr, so das nur sie es hören konnte, obwohl eh niemand im Raum war. Sie sah in sein Gesicht, in seine braunen Augen. Sie waren anders als sonst, klarer, als würde er endlich verstehen und sein Schicksal hinnehmen. Er war in Sams Augen einfach nicht mehr ihr Jack. Verzweifelt löste sie sich von ihm, starrte ihn entgeistert, so als wäre er ein vollkommen Fremder für sie, sagte aber nichts. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen, hoffte, dass es an ihnen lag, doch es änderte sich nichts. er war immer noch nicht ihr Jack. Sie wußte, dass er sich verändert hatte, doch so stark, das hatte sie nicht vermutet. Sie glaubte sogar Te’keshs Nervenbahnen durch seine haut hindurch sehen zu können, so wie Janet es ihr auf den Aufnahmen gezeigt hatte, doch wußte sie zur gleichen Zeit, dass sie sich das nur einbildete.

"Geh!", sagte Samanta Carter kalt. "Laß mich allein. Ich kann dein Gesicht hier jetzt nicht ertragen. Verschwinde!" Ihre Stimme überschlug sich fast. Jack wollte etwas entgegnen, ließ es dann aber bleiben, drehte sich nur um und ging zur Tür.

Als diese aufglitt, drehte er sich noch mal zu ihr um und sagte: "Te’kesh ist jetzt ein Teil von mir. Entweder du akzeptierst das oder es ist besser, wenn wir uns nie wiedersehen." Mit diesen Worten verließ er ihr Büro und vielleicht auch ihr Leben.

"Jack?", fragte Daniel zögernd, als er seinen Freund ganz in Gedanken versunken auf dem Chayenne Mountain vorfand, welcher nur Löcher in den Himmel starrte.

"Was?", entgegnete Jack, ohne Daniel anzusehen. Dieser setzte sich neben ihn und sah ebenfalls hoch zum Himmel.

"Erzählst du mir von den Zat’rak? Ich würde gerne mehr über sie erfahren."

"Sie waren schon immer friedliche Wesen. Ihre ersten Wirte waren ebenfalls die Unas, was sie zu einer Konkurrenz für die Goa’uld machte. Sie begannen sie zu jagen und zu töten. Als man uns dann entdeckte, glaubten die Goa’uld ein Vorrecht auf uns zu haben, doch die Zat’rak gaben sich nicht damit zufrieden. Sie waren den Goa’uld zwar zahlreich unterlegen, aber ihr Wissen war unvorstellbar. Wie ich schon sagte, erfunden sie die Waffen, die heute die Goa’uld benutzen. Von Tausend sind vielleicht noch Hundert übrig. Deswegen bin ich hier. Nachdem die Tok’ra diesen herben Rückschlag einstecken mußten, wäre es doch gut, wenn wir ihnen eine Allianz zwischen ihnen und den Zat’rak anbieten würden. Ihre Technologie könnten sie verbessern und die Wirte der Zat’rak stellen auch Potentielle Wirte für die Tok’ra dar."

"Wenn man also ein Wirt von beidem ist, spürt man keinen Schmerz und wird gleichzeitig geheilt. Man würde so gut wie unbesiegbar werden.", folgerte Daniel fasziniert.

"Sie sind auch nicht unverwundbarer als andere, sie merken nur nicht, dass sie verbluten. Ich mußte ihn zwingen, dass er mir den Schmerz meiner Verletzung nicht vorenthielt, damit ich nicht auf dumme Ideen kam. Nur weil sie die Wunde nicht merken, heißt es nicht, dass sie nicht da ist.", wandte Jack ein. So wie jetzt hatte er sich nie mit Daniel unterhalten. Er hatte einfach nicht verstehen können, was Daniel trieb, was ihn so an fremden Kulturen faszinierte, doch seit Te’kesh sein Begleiter war, welcher ähnlich wie Daniel zu denken schien, konnte Jack es wenigstens nachvollziehen und somit störte es ihn nicht mehr so sehr. Er hatte sich einfach daran gewöhnt.

"Richtig!", stimmte Daniel nachdenklich zu. Ihm brannte eine Frage auf der Seele, wagte jedoch nicht, sie auszusprechen. Jack O‘Neill, der seinen Freund besser kannte, als sich selbst, wußte das natürlich.

So sagte er: "Raus mit der Sprache. Ich weiß doch, dass du mich etwas fragen willst."

"Ich würde gerne wissen, wie ihr kommuniziert. Ich meine, bei den Goa‘uld ist das klar, aber du sagtest, auch Goa’uld könnten einen Zat’rakwirt befallen, was zur Folge hat, dass sie nicht mit dem Gehirn verbunden sein können und..."

"Das sind sie aber.", unterbrach Jack ihn, bevor seine Ausuferungen noch bei der Entstehung der Welt endete. "Ihre Nervenbahnen sind nicht dicker als unsere, sie tragen nur anderes Blut in sich. Sie würden einen Schlangenkopf nicht weiter stören, außer, dass dieser dann zwei Stimmen, anstatt nur eine Empfangen würde. Es ist wie eine kleine Stimme in meinem Kopf, aber das nur manchmal. Meist sind es Gefühle, Bilder oder Erinnerungen. Ich spüre seine Anwesenheit, aber er kann sich auch zurückziehen, wenn er oder ich es will. Mit ihm habe ich mich nicht ganz so allein gefühlt, als ich mich auf diesem Planeten versteckte und wartete, dass meine Wunde heilte."

"Es muß schrecklich gewesen sein, so ganz alleine.", meinte Daniel Jackson nachdenklich.

"Ich hatte viel zeit zum Nachdenken und bin zu dem Entschluß gekommen, dass ich das sein lassen sollte und anfangen müßte auf mein Herz zu hören."

"Dad!", rief Major Samanta Carter aufgeregt und fiel ihrem Vater um den Hals.

"Hallo Kleines.", gab Jakob zurück und musterte seine Tochter eingehend. Er mußte einfach sichergehen, dass noch alles dort war, wo es hingehörte und nichts fehlte.

"Hey, Jakob.", begrüßte auch Jack ihn und reichte ihm die Hand.

"Jack, du lebst, war ja auch nicht anders zu erwarten." Jakob Carter nahm seinen Freund in den Arm und klopfte ihm freudig auf den Rücken. Sofort bemerkte sein Gegenüber die Veränderung, die sich bei Jack zugetragen hatte.

"Du bist ein Zat’rak.", sagte er der verzehrten Stimme eines Goa’uld.

"Ja, etwas dagegen?", gab Te’kesh durch Colonel O‘Neill zurück.

"Es ist besser, wenn wir alles in Ruhe besprechen. Gegen wir doch in den Besprechungsraum.", mischte General Hammond sich in die Unterhaltung ein.


weiter: Kapitel 4

Kapitel 4: Die Allianz by Lenari
Kapitel 4: Die Allianz

"Ihr wollt eine Allianz mit uns?", hakte Selmak nach.

"Ja.", antwortete Te’kesh. "Ihr seit die Einzigen, die uns vor der Verfolgung der Goa’uld retten könnt. Wir brauchen eure Hilfe, einige von uns eure Wirte, wenn sie sich bereit erklären, uns anzunehmen."

"Was bietet ihr im Gegenzug für unseren Schutz?"

"Technologie! Wir waren an der Entwicklung des neuen Schutzschildes beteiligt, unfreiwillig versteht sich. Wir könnten ihn noch verbessern, er hat Schwachstellen. Ihr würdet kaum noch Verluste erleiden."

"Mal angenommen, wir gewähren euch Unterschlupf und ihr gebt uns Technologie, wer sagt uns, dass ihr uns nicht irgendwann hintergeht?" Selmak mißtraute Te’kesh ganz offensichtlich und das spürte Jack auch. Deswegen übernahm er wieder.

"Ich gebe dir mein Wort als Freund und Verbündeter. Sie wollen nur einigermaßen in Frieden leben. Ihr kennt euch im Universum besser aus, wenn ihr eine andere Möglichkeit kennt, immer raus damit. Ein sicherer Planet würde auch schon ausreichen. Technologie würden sie euch trotzdem zur Verfügung stellen." Samanta hatte Jack noch nie so entschlossen gesehen. Er wollte den Zat’rak wirklich helfen. Im Grunde war er auch einer von ihnen mit Te’kesh an seinem Arm, dennoch war er nicht mehr er selbst. Jetzt noch mehr als sonst.

"Ich werde das Angebot dem hohen Rat der Tok’ra unterbreiten und kehre zurück, sobald er eine Entscheidung getroffen hat." Colonel O’Neill schüttelte entschieden den Kopf.

"Dafür bleibt leider keine Zeit mehr. Te’kesh drängt schon eine ganze Weile zur Eile. Es dauert nicht mehr lange, dann werden sie sterben. Die Goa’uld werden sie bald entdecken. Wir müssen sie noch heute von dort wegschaffen. Jakob und Selmak, ihr müßt die Entscheidung für die Tok’ra treffen."

"Du weißt, wie meine Antwort lautet, aber ich habe nun mal nicht zu entscheiden. Ich würde dir gerne helfen, aber es ist unmöglich ohne die Einwilligung des hohen Rates.", versuchte Jakob Carter seinem Freund klar zu machen.

Dieser fuhr sich durch sein struppiges Haar und entgegnete dann: "Dann versuchst du, sie zu überzeugen, während wir die Zat’rak evakuieren und vorerst nach Eldora bringen. Dort sind sie erst einmal sicher, auch wenn sie nicht dort bleiben können. Sie würden alle gefährden, die dort leben. Glaubst du, wenigstens das bekommst du hin?" Jeder in diesem Raum wußte, dass es keiner Antwort bedurfte. Es war einfach nur Jacks unwiderruflicher Sarkasmus, der dort aus ihm sprach.

SG-1 stand gemeinsam mit SG-2 und SG-5 vor dem Stargate und warteten, dass die Sonde hindurchgeschickt wurde. Als diese im Umkreis von 50 Meilen nichts erkannte, konnten auch sie beruhigt hindurchschreiten. Es war eine üppige Vegetation. Kaum hatten sie den Ereignishorizont auf der anderen Seite durchquert, kamen ihnen auch schon die ersten Zat’rak entgegen. Jack preßte seine Hand gegen die eines anderen Mannes und verbeugte sich leicht, genau wie er es tat. Daniel Jackson hielt das ganze für ihre Art der Begrüßung.

"Schön, dass du wieder unter uns weilst, Te’kesh. Wie ich sehe, hast du einen neuen Wirt.", meinte der Mann mit veränderter Stimme, damit auch die anderen mitbekamen, wer eigentlich dort sprach.

"Lasar wurde leider tödlich verletzt. Dank Colonel Jack O’Neill war mir das Überleben möglich. Wo sind Key’la und Jo’kar?", gab Te’kesh zurück. Samanta Carter konnte sich nicht helfen, aber sie kam immer noch nicht damit zurecht, dass Te’kesh mit dieser Stimme aus ihm sprach und bei jedem Wort pulsierte.

"Sie sind in Sicherheit. Noch! Ein Schiff befindet sich bereits auf dem Weg hierher. Unsere Sensoren haben es vor einer halben Stunde erfaßt. Ich bringe euch zu den anderen.", antwortete der Zat’rak.

"Hat der Mann auch einen Namen, O’Neill?", fragte Teal’c belanglos, als er sich neben seinen Freund gesellte.

Jack erklärte grinsend: "Fe’tesh, er ist Te’keshs Bruder Key’la und Jo’kar sind seine Frau und sein Sohn." Jack hörte sich so an, als würde er nach langer Zeit nach Hause kommen. Samanta und Daniel hatten sich auch zu ihm gesellt.

"Diese Berührung ist ihre Art der Begrüßung, nicht wahr?", fragte Daniel neugierig.

"Ja. Die Nervenenden der Zat’rak berühren sich durch unsere Fingerspitzen, so können sie kommunizieren. Sie treten dann durch unsere Haut und verhaken sich miteinander. Kein besonders appetitlicher Gedanke, wenn ich es mir recht überlegen, aber solange es nicht weh tut."

"Sie scheinen keine Fremden zu mögen.", bemerkte Samanta gereizt. "Sie haben uns nicht einmal begrüßt."

"Carter.", fauchte Colonel O’Neill sie an. "Hören sie gefälligst auf, sich wie ein Kind zu benehmen. Sie sind Major, falls ich sie daran erinnern kann. Verhalten sie sich dementsprechend." Im Gegenzug steckte Sam ihm die Zunge raus und begab sich beleidigt zu den anderen SG-Teams. Jack wußte einfach nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Sie war ihm seit ihrem Gespräch in Sams Labor aus dem Weg gegangen und jede Antwort, die sie ihm unfreiwillig geben mußte, war patzig oder gereizt. Sie benahm sich fast so, wie er früher. Sie legte es anscheinend darauf an. Sam schien nicht damit klarzukommen, dass Jack jetzt ein anderer war. Ändern konnte er daran jedoch auch nichts mehr. Es war für ihn gut, so wie es war.

Colonel Jack O‘Neill blieb wie angewurzelt stehen, so das Daniel faßt in ihn hinein gelaufen wäre. Sein Augenmerk lenkte sich auf eine wunderschöne Frau mit braunem, langem Haar und einen Teenager an ihrer Seite. Jack schien sie zu kennen. Sicher waren es diese Key’la und dieser Jo’kar, Te’keshs Familie. Sie trat auf Jack zu. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie in Jack ihren Mann erkannte. Sie legten die Hände aneinander und kurz darauf begann sie zu weinen.

"Ich habe dich so vermißt. Du bist so schön, wie ich dich in Erinnerung hatte.", hauchte Te’kesh mit verzerrter Stimme.

"Ich wußte, du würdest dein versprechen halten und zurückkommen.", gab sie liebevoll zurück und legte ihre andere Hand an Jacks Wange. Ihm traten ebenfalls Tränen in die Augen und er vergrub sein Gesicht in ihrem dicken Haar. Eine ganze Weile sagte niemand etwas. Major Samanta Carter hatte sich abgewandt. Sie konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen. Sie fühlte sich, als würde man ihn von ihr wegzerren und ihn aus ihrem Leben reißen, auch wenn sie wußte, dass sie selbst dabei war, ihn aus ihrer Nähe zu verbannen.

Jack sah der Frau wieder in die Augen und sagte mit zitternder Stimme: "Ich werde euch so lieben können, wie Lasar oder Te’kesh es tun. Es tut mir leid. Verzeih mir, Valana."

"Oh, das weiß ich doch. Am Anfang ist es immer schwer. Ich war auch nicht immer Lasars Gefährtin gewesen, aber mit der Zeit, hatte er sich in mich verliebt, denn ich war schließlich Key’las Wirtin und später die Mutter seines Sohnes. Axis wird dich sicher als seinen neuen Vater akzeptieren, da bin ich mir sicher.", versicherte Valana ihm.

"So meine ich das nicht. Ich werde dich nie lieben können und auch deinen Sohn nicht, so wie ihr es verdient, mein Herz gehört jemand anderem und meine Seele starb vor sechs Jahren mit meinem Sohn." Er warf einen kurzen Blick zu Samanta, doch als er sah, dass diese sich abgewandt hatte und seine Worte wahrscheinlich nicht hörte, sah er Valana wieder an. Sie hatten sich aus der Umarmung gelöst, hielten jedoch weiter die Hände aneinander.

"Was in aller Welt willst du dann hier?", mischte sich jetzt Axis ein. Er war wütend, Zorn stach aus seinen Augen und er kämpfte mit den Tränen, die seinem Vater galten, seinem toten Vater.

"Euch retten. Fe’tesh hat uns selbst gesagt, dass die Goa’uld unterwegs sind. Ihr seit hier nicht sicher.", entgegnete Jack ruhig. Zu gut wußte er, wie Axis sich fühlen mußte. Auch er hatte den neuen Vater an seiner Mutters Seite nicht akzeptiert, bis heute nicht, aber er lernte, ihn zu tolerieren.

"Wir brauchen eure Hilfe nicht. Außerdem würde die Königin ohne neuen Wirt eh nicht überleben und ich denke nicht, dass einer von euch sich bereiterklärt, ihr Wirt zu werden, bis wir einen Neuen finden, der ihrer würdig ist.", fauchte er weiter.

"Wir müssen es wenigstens versuchen. Wenn sie hier bleibt, stirbt sie garantiert, so hat sie wenigstens noch eine Chance." Langsam begann auch Jack, sich zu ärgern.

"Sie wird entscheiden, was geschehen wird.", meinte Fe'tesh, um die Situation zu entschärfen.

weiter: Kapitel 5

Kapitel 5: Die Königin by Lenari
Kapitel 5: Die Königin

Sie betraten eine tiefe Höhle, welche durch Kerzen erhellt wurde. Auf einem Bett lag eine alte Frau. Samanta Carter und Teal'c waren irgendwie unwohl, denn sein Symbiont und die Überreste von Jolinar spürten Gefahr von diesem Wesen ausgehen. Wahr-scheinlich eine von Kindheitsbeinen eingebleute Abneigung gegen die Zat'rak. Deswe-gen waren die Selmak und Jakob Carter wohl auch so mißtrauisch gewesen.
Fe'tesh ergriff wieder das Wort:
"Bel'ray, das ist Colonel Jack O'Neill, neuer Wirt von Te'kesh. Er und die anderen Tauri haben sich bereiterklärt, uns zu helfen eine Alli-anz mit den Tok'ra einzugehen."
"Tretet näher Colonel Jack O'Neill. Laßt mich euch ansehen.", gab Bel'ray sanft zurück.
Jack trat vor und als sie ihm die Hand entgegenstreckte, berührte er diese.
"Wie ich sehe, hat Te'kesh eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Du wirst viele starke Krieger hervorbringen."
"Das hoffe ich!", gab Jack zur Antwort. Er sagte das ohne Sarkasmus in der Stim-me, schien das also ernst zu meinen. Samanta griff sich unwillkürlich an den Bauch. Ei-ner davon war schon unterwegs. Bel'rays Blick wanderte einmal durch den Raum und blieb an Teal'c haften.

"Ein Jaffa.", stellte sie verblüfft fest.

"Er ist ein Freund. Er kämpft mit uns gegen die falschen Götter. Ihr braucht vor ihm keine Angst zu haben.", erklärte Jack O'Neill. Als nächstes fiel Bel'rays Blick auf Sam.
"Ihr habt eine Frau in eurer Mitte?", fragte sie verwundert.
"Ja. Ihr Name ist Samanta Carter, sie ist eine unserer besten Soldaten und ein Genie auf dem Gebiet der Physik.", entgegnete Jack anerkennend.
"Ist sie stark?", hakte sie neugierig nach.
"Wieso fragt ihr mich nicht selbst?", mischte Sam sich ein. "Wenn ihr unsere Hilfe wollt, müßt ihr unweigerlich auch unsere Anwesenheit akzeptieren." Ein Lächeln huschte über Bel'rays Lippen, was Jack dazu veranlaßte, den Satz nicht auszusprechen, den er gerade sagen wollte. Samantas patzige Art schien ihr zu gefallen. Samanta ging das jedoch voll gegen den Strich. Sie hatte gehofft, sie so wütend zu machen und nicht noch interessierter.
"Laßt mich mit ihr allein!", forderte Bel'ray.
Bevor Major Samanta Carter etwas erwidern konnte, sagte Jack im Befehlston:
"Sie werden mit ihr reden, Carter, das ist ein Befehl. Und hör auf, dich wie eine verzogene Göre zu benehmen. Ich erwarte mehr Professionalität vom meinem Major."

"Setzt euch, Samanta Carter. Ich schwöre, ich beiße nicht.", scherzte Bel' ray leicht. Samanta setzte sich widerwillig auf das Bett. Sie war Soldat, sie durfte nicht so kindisch handeln, doch der Blick der Menschen hier, wie sie Jack betrachteten, das machte ihr Sorgen.
"Was wollt ihr von mir?", fragte Sam mißtrauisch.
"Ich will mich lediglich mit die unterhalten. Es kann ziemlich einsam sein als Köni-gin." Bel'ray lächelte sanft.
"Was macht sie zu ihrer Königin?", fragte Samanta zögernd.
"Ich gebäre die Zat'rak. Früher gab es mehr von Meinesgleichen, doch sie wurden nach und nach getötet. Nun schützen mich meine Kinder wie einen heiligen Schatz. meine Wirtin Saria ist alt. Sie kann nicht mehr gären und attraktiv ist sie auch nicht mehr. Sie wird bald sterben. Ich brauche einen neuen Wirt, damit ich vielleicht eines Ta-ges wieder eine Zat'rakkönigin gebären kann."
"Du willst, dass ich deine neue Wirtin werde, nicht war? deine Rasse würde auch oh-ne dich überleben, oder?"
"Ja, das würde sie, doch würde ihre Zahl von Generation zu Generation geringer werden. Allein wir Königinnen konnten das Aussterben unseres Volkes verhindern. Du bist stark, du könntest mit Hilfe von Te'keshs Wirt viele Nachkommen zeugen und vielleicht sogar eine neue Königin gebären." Sam schüttelte entschieden den Kopf: "Ich bin eine Kriegerin, keine Gebärmaschine. Vielleicht mag es ja für einige eine große Ehre sein, aber ich finde das einfach unterdrük-kend."
Bel'ray sah sie einen Moment verwundert an, dann meinte sie ruhig:
"Aber du bist doch auch schwanger."
"Schon..., doch das war nicht geplant. Deswegen bin ich noch lang nicht ein Brutka-sten. Ich bekomme außerdem nur ein Kind und nicht gleich Eindutzend.", gab Sa-manta verwundert zurück. Sie mußte gespürt haben, dass Sam schwanger war.
"Bei Körpern wie den euren können es sogar Zweidutzend werden. Te'keshs Wirt würde sich glücklich schätzen, seine Gefährtin als Königin zu sehen.", meinte Bel'ray anerkennend.
"Ich bin nicht seine Gefährtin.", protestierte Samanta Carter. Sie war es schließlich gewesen, die ihn abgewiesen hatten und jetzt wußte er vielleicht sogar schon von dem Kind, wenn selbst diese Frau es gemerkt hatte. Wieso hatte er dann nichts zu ihr gesagt?
"Du hast Angst.", stellte Saria nüchtern fest. "Das hatte ich auch, als man mir die Königin anbot, ich hatte die gleichen Zweifel, doch ich versichere dir, es ist wirklich eine Ehre. Niemand verlangt von dir, dass du nur herumsitzt und nachkommen aus-trägst. Ich selbst habe einige hundert Jaffa getötet, obwohl ich hochschwanger war und das mit meinen Söhnen. Auf Lasar war ich besonders stolz, da er mutig genug gewesen war, sich zu binden, was man von Doron nicht sagen kann. Es gibt Entbehrungen, die gibt es immer, aber deine Kinder aufwachsen zu sehen, macht all das wieder weg. Mit diesem Kind in deinem Bauch, Samanta, könnte eine neue Königin entstehen. Ich zwin-ge dich zu nichts und auch Bel'ray überläßt dir selbst die Entscheidung, aber bitte über-denke es gut. Um des Vaters deines Kindes Willen." Sam wußte nicht, was sie darauf antworten sollte, deswegen nickte sie nur kurz.

"Was passiert da drin, Jack?", fragte Daniel Jackson, welcher von einem Bein auf das andere trat und ungeduldig darauf wartete, dass Samanta Carter wieder hinaustrat.
"Bel'ray wählte sie als potentielle Wirtin. Sie unterbreitet ihr gerade das Angebot.", meinte Jack nachdenklich. Er konnte nicht sagen, ob sie es annehmen oder ablehnen würde, doch ihre Entscheidung würde er nicht hinterfragen.
"Sam wird nicht annehmen, oder?", hakte Daniel unsicher nach. "Ich meine, sie macht bei dir ja schon einen riesen Aufstand. Außerdem war Jolinars Tod schon zu viel für sie."
"Sie wird annehmen.", meinte Teal'c neben ihm und verzog dabei keine Miene. es war eine klare Feststellung.
"Ich denke, da hat Teal'c recht. Sie wird es tun, aber nur solange es nötig ist. Sobald ein neuer Wirt gefunden ist, trennt sie sich wieder von Bel' ray.", stimmte Jack ihm jetzt zu. Kompromisse waren schon immer Sams Stäke gewesen, im Gegensatz zu ihm.
"Meint ihr wirklich? Was, wenn sie sich daran gewöhnt, Königin zu sein?", fragte Daniel weiter.
"Als ob sie das nicht schon im Stargatecenter ist?", entgegnete Jack sarkastisch. "Wir werden sehen, Daniel. Wir werden sehen." Kurz darauf trat Samanta Carter aus der Höhle und hielt ihren rechten Arm in die Höhe, an welchem sich die Königin niedergelassen hatte.

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Kapitel 6: Der Angriff by Lenari
Kapitel 6: Der Angriff

"Königin...", begann Fe'tesh und wurde von Samanta Carter unterbrochen.
"Ich weiß. Sie sind da. Wir müssen sofort zurück zur Erde.", sagte sie schnell und ging in die Richtung, in welcher ihr Team stand. Hastig drückte sie Jack O'Neill einen Kuss auf den Mund und hauchte: "Wir reden später.", dann war sie auch schon wieder verschwunden. Jack faßte sich schnell, sah zu Daniel Jackson und Teal'c, zuckte mit den Schultern und folgte den anderen zum Tor. Jack schloß zu Sam auf und sah zu ihr rüber. Die ersten Todesgleiter folgen über ihren Köpfen hinweg und beschossen sie. Ganz knapp neben Te'keshs Familie schlug eine Energieentladung in den Boden ein und riß Jo'kar und seine Mutter Ke'lar von den Füssen. Jack und Doron waren sofort bei ihnen. Sie halfen ihnen hoch und schleiften sie zum Sternentor.
Weitere Schüsse folgten. Daniel Jackson und Teal'c gaben schnell den Code und die Zielkoordinaten ein, als sie ankamen, dann traten die ersten Zat'rak hindurch. Teal'c feuerte auf die Gleiter, wäh-rend Daniel die anderen hindurchschleuste. Auch Jack erreichte sie gerade.
"Wo ist Carter?", fragte er schreiend, um den Krach zu übertönen.
"Ich weiß es nicht. Sie ist noch nicht durch." Jack sah sich um, da lag sie, auf dem Bauch und sich krümmend. Ohne zu zögern rannte er los.
Daniel rief ihm noch hinter-her, doch es war zu spät. Jack hörte ihn schon nicht mehr. Er hatte nur noch Augen für seine Sam. Als er bei ihr war, legte er den Arm um ihre Schulter und zog sie gewaltsam auf die Beine. Ein Streifschuß hatte sie am Bein getroffen, doch das schien ihr keine Schmerzen zu bereiten. Da er jedoch keine Zeit hatte zu fragen, zog er sie nur weiter und sie versuchte ihm zu helfen, so gut sie konnte. Noch ein Schuß ganz dicht neben ihnen. Teal'c gab ihnen Feuerschutz so gut er es vermochte und schoß einen der Gleiter ab, welcher irgendwo in den Bergen zerschellte.
Als sie ganz nahe beim Tor waren, tra-ten Daniel und Teal'c hindurch. Als sich Sam und Jack durch den Ereignishorizont war-fen, wurde Jack von einer Einergieentladung am Arm gestreift und Te'kesh starb auf der Stelle. Er wurde in Stücke gerissen. Auf der Erde brach Samanta Carter dann bewußtlos zusammen.

"Wir brauchen einen Arzt, schnell!", rief Jack O'Neill. Docktor Janet Fraiser lief sofort zu ihnen.
"Was ist passiert.", fragte sie, währen sie sich Sams Bein besah.
"Das Bein ist nicht das Problem. Sie hatte schlimme Krämpfe, die selbst die Königin nicht verhindern konnte.", sagte Jack schnell. "Sie braucht einen Arzt. Sie ist doch..." Auch Jack brach zusammen und erst jetzt erblickte Janet das ganze Ausmaß der Katastrophe.

Jack O'Neill wachte auf der Krankenstation wieder auf. Neben ihm saß Daniel Jackson und lächelte ihn an. Jack erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte.
Sein Arm, er schmerzte höllisch, er fühlte sich schwach und ausgelaugt.
Te' kesh, er konnte ihn nicht hören, aber noch spüren. Hatte er sich etwa zurückgezogen. Unmöglich! Nicht in solch einer Situation. Jack sah an seinen Arm. Wo der Zat'rak gewesen war, befand sich jetzt ein weißer, steriler Verband. Er starrte ihn ungläubig an.
"Er ist tot, Jack.", meinte Daniel mitfühlend. "Sie konnten ihn nicht mehr ret-ten. Er war bereits tot, bevor ihr durch das Tor kamt. Er hatte sicher keine Schmer-zen."
"Nein, nein! Ich träume. Te'kesh ist nicht tot. Er kann nicht tot sein. Ich spüre ihn doch noch in mir. Er kann nicht tot sein.", protestierte Jack lautstark und schüttelte heftig mit dem Kopf. Tränen traten ihm in die Augen und liefen letztendlich seine Wan-gen hinunter.
"Das kommt daher, dass die Nervenbahnen noch in dir sind. Er hatte sie nicht mehr aus deinem Körper entfernen können, bevor er starb. Niemand kann das. Die Zat'rak haben die Verletzten Stränge mit deinen Nervenbahnen verbunden, damit nicht du auch noch stirbst. Du wirst ihn wohl immer spüren können, genauso wie Sam Jolinar.", er-klärte Daniel ihm. Seine Stimme klang betrübt und alles andere als aufmunternd.

Samanta Carter lag auf dem Untersuchungstisch und Doktor Janet Fraiser machte ge-rade eine Ultraschalluntersuchung. Sam hatte Angst um ihre Kinder, aber auch um Jack, welcher nebenan lag und gar nicht gut aussah. Er war blaß und schwach. Noch schlief er, doch bald würde er aufwachen. Sie wußte nicht, wie er reagieren würde, wenn er sah, dass Te'kesh tot war, aber es würde ihn sicher sehr mitnehmen. Sie hoffte nur, ihn mit einer guten Nachricht trösten zu können und nicht mit einer Vernichtenden. Sie hatte starke Frühwehen gehabt, was wahrscheinlich durch ihre Symbiose ausgelöst wurde, doch jetzt ging es ihr wieder gut. Sie hoffte nur, dass es ihrem Baby auch den Umstän-den entsprechend gut ging. Gebannt sah sie auf den Bildschirm.
Janet erklärte ihr freudig: "Deinen Babys geht es gut. Sie haben alles, was sie brau-chen und nichts ist zuviel." Samanta glaubte sich verhört zu haben.
"Babys?", fragte sie deswegen ungläubig.
"Ja, Zwillinge. Ich kann dir zwar noch nicht sagen, was sie werden, dazu ist es noch zu früh, aber du bekommst garantiert Zwillinge. Du darfst dich nur nicht überanstren-gen. Ruhe dich die nächsten Tage aus. Stress ist das Geringste, was eine schwangere Frau wie du jetzt ertragen kann."
"Ich werde es versuchen."
"Weiß der Vater es schon?", fragte Janet neugierig.
"Ich glaube nicht. Auf jeden Fall nicht von mir." Samanta Carter wollte gar nicht darüber nachdenken, wie Jack reagieren würde. Sam hatte nie mit ihm darüber geredet, wie sollte sie da wissen, ob er noch mal Kinder haben wollte und dann gleich zwei auf einmal.
"Dann solltest du es ihm wohl sagen. Ich bin sicher, er würde sich sehr freuen. Jack liebt Kinder, wie du weißt.", machte Doktor Janet Fraiser ihr Mut, sie versuchte es wenigstens. Samanta sah es jedoch nicht so. Sie hatte Zweifel, schon die ganze Zeit. Seit er da war, hatte sie Zweifel gehabt.
"Und was, wenn nicht? Er hat schließlich Charlie verloren. Wer sagt denn, dass er noch ein Kind, geschweige denn gleich zwei haben will. Wir haben nie darüber gespro-chen und immer, wenn ich den Namen seines Sohnes erwähne, blockt er ab und wird gereizt."
"Vielleicht hat er einfach keine Lust, an seine Vergangenheit erinnert zu werden. Schließlich ist das Kapitel so gut wie abgeschlossen. Er wurde immerhin lang genug da-mit gequält."
"Ja, aber nur so gut wie. Oft wachte er mitten in der Nacht schweißgebadet auf und schrie Charlies Namen. Wenn ich ihn dann darauf ansprach, wehrte er ab. Ich komme einfach nicht an ihn rann. Seit er wieder da ist, hat sich sowieso eine Menge verändert. Er hat sich verändert. Er ist nicht mehr der Mann, den ich kannte, was nicht heißt, dass ich ihn nicht mehr liebe."
Traurigkeit klang in Samanta Carters Stimme mit, auch wenn sie diese zu unterdrücken versuchte. Sie hatte vor so vielem Angst. Das Jack ihre Babys nicht akzeptieren würde, dass er sie haßte, dass er nicht mehr mit ihr reden würde. Sams verstand sagte ihr, dass er sie nie hassen könnte und dass sicher alles wieder gut werden würde, doch ihr konnte es nicht so recht glauben. Wahrscheinlich mußte sie das aus seinem Mund hören.
Janet Fraiser lächelte Samanta aufmunternd zu und meinte: "Das wird schon nicht so schlimm werden. Vertrau mir! Irgendwann muß er es erfahren, denn lange wirst du es nicht mehr geheimhalten können."
Mit einem tiefen Seufzer erhob Sam sich. Das hatte sie auch nicht viel weiter gebracht. Es machte ihr sogar noch mehr Angst. Bald würde er es wirklich merken und auch die anderen. Dann würden sie sich nicht mehr verstecken können, dann würde alles ans Licht dringen. Doch sie hatte nicht vor, deswe-gen ihre Babys aufzugeben. Sie würde schon irgendwie klarkommen. Carter schenkte ihrer besten Freundin Janet ein gequältes Lächeln und trat aus dem Raum. Sie mußte zu Jack. Sie mußte es ihm sagen oder ihn wenigstens spüren lassen, dass sie nicht mehr sau-er war. Sam verstand ihn jetzt. Bel'ray hatte ihr die Augen geöffnet, ihr gezeigt, woran sie glaubte und Samanta fing an ihren Worten zu vertrauen.

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Kapitel 7: Die Entscheidung by Lenari
Kapitel 7: Die Entscheidung

"Was ist mit Sam?", hakte Jack nach und sah seinem Freund wieder ins Gesicht. Er hoffte, wenigstens ihr ging es gut.

"Sie ist außer Gefahr. Janet untersucht sie gerade."

"Ich will zu ihr!" Jack versuchte aufzustehen, doch Daniel hielt ihn davon ab. Es war das erste Mal, seit sie sich kannten, dass Daniel stärker war als er.

"Du bist noch viel zu schwach. Dein Körper muss sich erst daran gewöhnen, dass du jetzt auch seine Nervenbahnen steuerst. Bleib liegen. Sie wird dich sicher besuchen, sobald es ihr möglich ist.", versuchte er Jack zu beruhigen.

Dieser schüttelte resignierend den Kopf und wimmerte: "Wird sie nicht. Sie hasst mich. Ich habe ihr wehgetan. Ich war ein Vollidiot. Ich hätte mich irgendwie melden sollen. Sie hat einen Besseren als mich verdient."

"Rede nicht so einen Schwachsinn!", sagte Samantha Carter plötzlich hart, welche seine Worte mitgehört hatte. "Daniel, lass uns bitte allein."

"Klar! Bin schon weg."

"Sage Janet, dass er wach ist."

"Mach ich!"

"He!", sagte Jack schwach. Samantha setzte sich neben ihn und ergriff seine Hand. Sie hatte Angst, dass sie ihn verlieren könnte, wenn sie ihn losließ.

"He!" Sie lächelte leicht. Ein kläglicher Versuch.

"Wie geht es dir?", fragte er immer noch hauchend.

"Gut. Es geht uns gut.", antwortete sie ruhig. "Ich muss dir etwas sagen."

"Nicht jetzt.", unterbrach Jack sie. "Später. Erst, wenn du einen neuen Wirt gefunden hast."

"Aber es ist wichtig, Jack."

"Spielt keine Rolle. Wir haben noch eine ganze Menge Zeit." Sie sahen sich tief in die Augen und Samantha wusste, er meinte es ernst. Manchmal wurde sie aus ihm einfach nicht schlau. Plötzlich aktivierte sich das Stargate und die Alarmsirene begann zu jaulen. "Du musst jetzt gehen. Grüß Jakob von mir."

"Das werde ich. Schlaf noch etwas. Ich komm später wieder." Sam gab ihm einen Kuss auf die Stirn und verließ dann den Raum. Ihre Hände trennten sich als Letztes.

Doktor Daniel Jackson und die andern waren im Besprechungsraum. Jakob Carter erläuterte gerade seine Unterhaltung mit dem Hohen Rat der Tok'ra, doch keiner hörte so richtig zu. Irgendetwas fehlte einfach. Jack und seine sarkastischen Kommentare. Er sah gelangweilt in die Runde. Major Samantha Carter sah immer wieder nervös zur Tür, als ob Jack hereinplatzen und sich für seine Verspätung entschuldigen würde. Auch Teal'c hörte nicht richtig zu, obwohl man es ihm auf den ersten Blick nicht ansah. Man merkte es allein daran, dass er gelangweilt mit den Fingern drippelte, so wie Jack es sonst immer tat. Teal'c war wirklich zu oft mit ihm zusammen. Dann war da noch Jakob, welcher nach jeder seiner Ausführungen eine kleine Pause machte, als erwartete er geradezu, dass Jack ihn unterbrach. Dieser hatte wenigstens gute Nachrichten, da sich die Tok'ra bereiterklärt hatten, den Zat'rak zu helfen. Zwar nur so lange bis sie einen geeigneten Planeten für sie gefunden hatten, ohne Stargate verstand sich. Bel'ray oder Fe'tesh begrüßten diese Entscheidung natürlich. Da war noch die Frage, wer nun Wirtin von Bel'ray werden sollte, welche bis zum Äußersten hinausgezögert wurde.

"Leider haben wir bis jetzt noch keinen freiwilligen Wirt gefunden, wenn also…", begann Jakob Carter und wurde sofort von seiner Tochter unterbrochen.

Besser gesagt von Bel'ray, welche meinte: "Wir werden uns schon um einen neuen Wirt kümmern, keine Sorge. Eine Soldatin aus diesem Stützpunkt wäre für uns natürlich am Besten geeignet. Mal ganz abgesehen vom strategischen Vorteil hätten wir auch eine starke Anführerin in unserer Mitte." Die verzehrte Stimme von Samantha Carter jagte Doktor Jackson einen eiskalten Schauer über den Rücken.

"Ich glaube, ich kenne schon einen Freiwillige, die sich deiner annehmen würde. Ich habe mich erst vorhin mit ihr unterhalten.", meldete sich jetzt auch Fe'tesh zu Wort. Wie es schien, hatte er sich in die Soldatin verguckt, denn seine Augen schienen heller zu strahlen als zuvor.

"Gut, stell sie mir vor.", meinte Bel'ray und Samantha überlegte, wer es sein könnte, genau wie alle anderen. Die Sache war auch geklärt. Dennoch schien noch nicht alles gesagt zu sein. Sie sahen gespannt zu General Hammond hinüber, welcher als einziger die Macht hatte, uns aus dieser Besprechung zu entlassen, es jedoch noch nicht tat. Irgendetwas schien noch in der Luft zu liegen. Es ging um Jack und Te'keshs Familie.

Als er eine Weile nichts sagte, meldete Doktor Jackson sich zu Wort: "General, was wird aus Jack? Er ist schließlich auch ein Zat'rak und Te'keshs Familie unter ihnen."

"Er hat aber auch hier seine Familie.", wandte Samantha energisch ein. Sie hatte den Gedanken an Jokar und Ke'lar verdrängt. Jack würde er auf jeden Fall bleiben, wenn er von den Bebies erfuhr, dennoch blieben da immer noch Te'keshs Überreste, seine Erinnerungen und Gefühle.

"Ich denke, das sollte Colonel O'Neill selbst entscheiden. Ich stelle ihm frei zu gehen oder zu bleiben.", antwortete General Hammond schweren Herzens. Doch hoffte er, wie jeder andere, dass Jack hier bleiben würde. "Sie dürfen jetzt wegtreten!" Darauf hatten alle gewartet. Kaum war Daniel aus der Tür, gesellte sich Samantha Carter zu ihm.

"Was zum Teufel fällt dir ein?", fuhr sie ihn gereizt an. "Du weißt doch wie es um mich steht."

"Ja, das weiß ich, du hast es mir ja selbst gesagt. Aber weiß er es schon. So wie du ausgesehen hast, nicht. Solange du ihm nichts von den Bebies erzählst, bleibt die Option nun mal vorhanden. Ein Teil von Te'kesh ist schließlich immer noch in ihm.", gab Jackson zurück. Er wusste, er tat ihr damit weh, doch im Inneren wusste sie es schon längst. Schnell fügte er hinzu: "Er wird bleiben, da bin ich mir sicher."

"Ich auch!" Sam klang wenig überzeugt.

"Colonel?", fragte Doktor Janet Fraiser vorsichtig.

"Bin wach.", gab Jack O'Neill immer noch etwas geschafft zurück. Er öffnete seine Augen und sah sie an. Er lächelte.

"Ich habe mir ihre Werte noch einmal angesehen und habe festgestellt dass…" Janet unterbrach sich selbst. Irgendetwas stimmte also nicht.

"Raus mit der Sprach, Doc. Ich werde auch nicht jünger.", sagte er auffordernd.

"Ihr Herz leidet unter der zusätzlichen Belastung der Nervenbahnen. Ich kann ihnen nicht sagen, wie lange es dauert, aber feststeht, dass ihr Herz irgendwann versagen wird, wenn wir sie nicht restlos aus ihrem Körper entfernen. Es ist ihre Entscheidung.", fuhr Janet geknickt fort. Sie machte sich vorwürfe, dass sah Jack genau.

Er hakte nach: "Wo ist der Haken?" Es gab immer einen haken, soviel hatte O'Neill schon gelernt.

"Sie werden keine seiner Erinnerungen behalten und vielleicht wird ihnen in nächster Zeit etwas übel sein. Sie könnten natürlich auch bei der Behandlung…" Abermals brach Doktor Fraiser ab. Sie wagte nicht, das Wort auszusprechen, dass sich bereits in ihren Gedanken geformt hatte.

"Sterben.", beendete Jack den Satz für sie. "He Doc, mich werden sie nicht so schnell los. Ich überlebe alles." Sarkasmus. Er war wieder so gut wie der Alte. Janet lächelte unwillkürlich. Ja, er würde es überleben, da war sie sich ganz sicher.

"Heißt das Ja?"

"Es heißt Ja!"

"Ich glaube, sie sollten vorher noch mit Sam reden. Sie hat ihnen etwas wirklich Wichtiges zu sagen."

"Ich weiß.", gab Jack O'Neill zu. "Sie ist schwanger."

"Es sind Zwillinge.", verkündete Janet ihm.

"Zwillinge. Klingt nicht schlecht. Wir haben ja genug Hilfe.", witzelte er. Zum ersten Mal seit er wieder da war, hatte er einen blöden Spruch auf Lager.

"Brauchen sie irgendetwas bis wir genau wissen, wie wir vorgehen werden?", fragte sie ruhig. Sie war wieder gefasst.

"Ich habe Hunger. Tierischen Hunger." Jetzt grinste auch Jack. Nickend ging sie, um einer Schwester Bescheid zu sagen, dass sie ihm etwas zu essen holen sollte.


weiter: Kapitel 8

Kapitel 8: Das Versprechen by Lenari
Kapitel 8: Das Versprechen

Samantha Carter betrat den Raum. Ihr Gesicht erhellte sich, als sie ihren Jack auf den Beinen sah. Er hatte sich gerade eine Hose angezogen und war dabei, die Knöpfe an dieser zu schließen, als sie ihn begrüßte. Erschrocken fuhr er herum und lächelte ebenfalls.

"Sam. Endlich bist du wieder da. Ich dachte schon, du würdest ewig brauchen." Jack schloss sie in die Arme und zog sie ganz nah an sich rann.

"Sir, nicht. wenn uns jemand sieht." Sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Im Grunde hatte sie nichts dagegen, von ihm berührt zu werden, jetzt nicht mehr, aber hier war es einfach zu gefährlich. Umso mehr sie sich wehrte, desto breiter grinste er sie an.

Sam liebte dieses spitzbübische Lächeln, seine warmen braunen Augen, die sie in diesem Moment so liebevoll anblickten und auszuziehen schienen und seinen Atem auf ihrer Haut, immer dann, wenn sie sich so nah waren wie jetzt gerade. Aller Ärger war vergessen. Sie konnte Jack einfach nicht länger böse sein.

"Jack,…", versuchte Samantha Carter noch einmal zu protestieren, doch er versiegelte im gleichen Augenblick ihre Lippen mit den seinen. Sie liebte und hasste ihn dafür. Er lenkte sie ab, dabei musste sie mit ihm reden. Nicht, dass ihr nicht gefiel, was er da tat, doch es hätte genauso gut bis nachher warten können. Mit Mühe und Not löste sie sich von ihm und musste erstmal Luft holen.

"Hast du mich etwa nicht vermisst?", fragte Jack mit trauriger Stimme und einem treudoofen Dackelblick. Er wusste, dass sie diesem Blick nicht widerstehen konnte.

"Das ist nicht fair, Jack.", entgegnete Sam leicht säuerlich. "Ich muss dringend mit dir reden und machst es mir nur noch schwerer."

"Wieder haben zum Reden noch genug Zeit. Ich hatte einen Monat keinen Sex. Ich platze, wenn du mich nicht sofort küsst.", gab er reumütig und auch flehend zurück. Jetzt musste auch sie lachen. Er wusste, sie konnte seinen schlechten Witzen nicht widerstehen und schon gar nicht, wenn sie sich um dieses Thema drehten. Resignierend schüttelte sie den Kopf und gab ihm dann einen seichten Kuss auf den Mund. Seine Lippen bettelten begierig nach mehr, doch sie wies ihn zurück Samantha legte ihm zwei ihrer Finger auf die Lippen und bat ihn so, ihr zuzuhören. Jack hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als ihre Finger mit Küssen zu bedecken.

"Jack, du weißt gar nicht, wie sehr ich mich nach Zärtlichkeit sehne, aber ich traue dir nicht. Erst wenn Janet mir grünes Licht gibt, werden wir zusammen schlafen und dann auch garantiert nicht auf der Krankenstation.", sagte sie fest, na ja, so fest sie halt konnte unter seinen verführerischen Blicken und seinen ständigen Küssen.

"Es muss doch nicht gleich Sex sein. Ein paar leidenschaftliche Küsse, etwas Gefummel, das würde mir für den Anfang schon reichen.", versuchte er es noch mal.

"Du weißt genau, worauf das hinauslaufen würde. Wir können doch die Finger nicht voneinander lassen, wenn wir erst einmal angefangen haben.", wandte sie, mit einem kläglichen Versuch energisch zu klingen, ein. Wieder dieser Blick, wie Jack sie mit seinen Augen auszog. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, sich gegen das aufsteigende Gefühl der Lust zu wehren, doch es hatte sie bereits übermannt. Kurz nachdem Sam die letzten Worte ausgesprochen hatte, klebten ihre Lippen auch schon an den seinigen. Sie spürte seine Hand auf ihrer nackten Hand, bevor sie überhaupt realisiert hatte, dass er ihr das T-Shirt ausgezogen hatte. Danach machte er sich an ihrer Hose zu schaffen. Auch Samantha Carter war nicht untätig geblieben, denn ihre Hände waren schon längst in seinen Boxershorts verschwunden. Nach ihrem Akt der Leidenschaft zogen sie sich wieder an. Sam ordnete gerade ihre Sachen, als Jack O'Neill sie von hinten an der Hüfte packte und zu sich herumzog. Verträumt sah er sie an. Irgendetwas schien mit ihm jedoch nicht zu stimmen.

"Ich liebe dich, Sam!", hauchte er und ehe sie antworten konnte, gab er ihr einen weiteren Kuss. Eine Träne kullerte vor Freude aber auch aus Angst ihre Wange hinunter. Das letzte Mal als er ihr seine Liebe gestanden hatte, war er schwer verwundet gewesen und sie hatten ihn auf dem Raumschiff der Goa'uld zurücklassen müssen. Jacks fester Griff lockerte sich zusehends und die Intensität seiner Küsse gab nach, bis er unmächtig in Samanthas Armen zusammenbrach. Sie sank mit ihm zu Boden, denn er war einfach zu schwer für sie. Sein Puls war schwach und er atmete kaum. Sam wusste, sie war schuld und dass er sterben würde, wenn sie jetzt nichts unternahm.

Deswegen rief sie so laut sie konnte: "Janet!" und hoffte, diese würde sie hören.

Als Doktor Daniel Jackson Major Samantha Carters verzweifelten Schrei hörte, wusste er sofort, dass mit Colonel Jack O'Neill irgendetwas nicht stimmte. Er rannte so schnell er konnte zur Krankenstation und konnte nur noch mit ansehen, wie Samantha Carter von einem Sanitäter aus dem Raum geschoben wurde. Sie zitterte am ganzen Körper, dennoch weigerte sie sich energisch, den Raum zu verlassen.

"Ich will zu ihm!", protestierte sie lautstark und versuchte sich an dem Sanitäter vorbeizudrängeln.

"Sie können jetzt nichts für ihn tun, Major Carter. Lassen sie Doktor Fraiser ihre Arbeit machen.", wies er sie an und drängte sie erneut zurück. Daniel ging dazwischen. Wenn jemand Sam davon abhalten konnte, den Raum zu betreten, dann war er es, auch wenn seine Chancen schlecht standen.

"Überlassen sie Sam mir.", meinte er kurz und drehte sie etwas grob zu sich um, so, dass sie ihn unweigerlich ansehen musste. Tränen standen ihr in den Augen und liefen ihre geröteten Wangen hinunter. Daniel konnte sich denken, was geschehen war. Nie zuvor hatte er seine Freundin so traurig gesehen.

"Ich muss zu ihm, Daniel. Er braucht mich doch.", hauchte sie kaum hörbar.

"Das geht aber nicht und er weiß das.", redete ich beruhigend auf sie ein und schloss sie in die Arme.

"Was, wenn…" Sam brach ab, denn sie konnte diese Worte einfach nicht aussprechen.

"Er wird wieder gesund. Das verspreche ich dir." Doktor Jackson drückte sie noch fester an sich. Auch er kämpfte mit seinen Tränen, aber er hielt sie zurück. Er musste jetzt stark sein, für sie und für Jack.

"Er hat es meinetwegen getan.", schluchzte Sam nach einer Weile.

"Wie meinst du das?", hakte Daniel nach.

"Er wollte, dass ich mein Versprechen halten. Das, welches ich Bel'ray gab. Nur deswegen hat er mit mir…" Wieder brach sie ab. Die Tränen hatten ihr die Kehle zugeschnürt.

"Schon gut. Es ist alles OK. Mach dir keinen Vorwurf. Er wusste, was er tat.", beschwichtigte er sie. Nach einiger Zeit kam Janet zu ihnen. Sie sah nicht gut aus, doch ihr aufmunterndes Lächeln zeigte Daniel, dass alles in Ordnung war und es Colonel O'Neill gut ging.

"Und?", fragte er dennoch.

"Es geht ihm gut. Nur ein Schwächeanfall.", gab Janet knapp zu Protokoll, um Samantha Carter nicht noch mehr zu beunruhigen.

"Kann ich zu ihm?", hakte diese heiser vom fielen weinen nach.

"Natürlich."

Kaum war Sam verschwunden, wurde Daniel ernst und fragte: "Was ist wirklich mit ihm los?"

"Um ehrlich zu sein, hatte ich schon befürchtet, es wäre sein Herz. Sein Körper verkraftet die zusätzliche Belastung nicht. er wird irgendwann schlappmachen, wenn wir nicht sofort etwas unternehmen. Ich und die Zat'rak haben bereits damit begonnen das Serum, welches wir dazu benötigen, herzustellen, doch es wird ihm nicht helfen, wenn er sich nicht schont. Er macht es damit nicht besser. Er verschlimmert seinen Zustand nur noch.", antwortete Doktor Fraiser betrübt aber auch wütend.

"Ich werde schon dafür sorgen, dass er keinen Mist mehr baut. Verlassen sie sich auf mich.", versprach Daniel. Sie nickte zustimmend und dann ging auch er zu seinem Freund. Jackson hatte sich vorgenommen bis zur Behandlung nicht mehr von dessen Seite zu weichen.


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Kapitel 9: Der Abschied by Lenari
Kapitel 9: Der Abschied

Es war ein langwieriger Prozess, welchen Jack durchzustehen hatte. Oft schrie er vor Schmerzen laut auf, so wie in diesem Moment. Gefolgt wurden die Anfälle meist von Heulkrämpfen, wie auch in diesem Fall und letztendlich wurde er von den höllischen Qualen sogar bewusstlos. Es tat mir in der Seele weh, ihn so zu sehen. So verletzlich und schwach. Ich hatte nicht für möglich gehalten, dass er mal so einen Anblick bieten würde. Sam hatte sich bereits vor der Behandlung in ihr Quartier zurückgezogen, Doktor Fraiser sah jede freie Minute nach Jack, auch wenn es nicht unbedingt nötig war, denn Daniel Jackson war nicht eine Sekunde von dessen Seite gewichen. Ab und zu sahen Teal'c oder Gorge Hammond auch nach ihm, doch das war eher selten, doch ich hielt es für besser, ihn mit seinem Leid allein zu lassen, dennoch ließ ich mir wenigstens einen Besuch nicht nehmen. Die Prozedur dauerte bereits fast zwei Tage und schien kein Ende zu nehmen, da die Zat'rak sie aus gesundheitlichen Gründen immer wieder inne hielten. Ich wusste noch, wie ich mich nach der Chemotherapie gefühlt hatte, ich war immer wie gerädert gewesen, als ob der Krebs mich auffressen würde. Also konnte ich von allen wohl am Besten beurteilen, wie es ihm erging. Hätte es Selmak nicht gegeben, würe ich wohl längst nicht mehr am Leben. Ich wusste einfach, dass er es durchstehen würde. Um Sammy, meine kleine Tochter, machte ich mir mehr Sorgen.

"Wie geht es dir, Kleines?", fragte ich, nachdem ich ihr Quartier betreten und mich zu ihr gesetzt hatte. Ich legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie an mich. Verzweifelt krallte sie sich mit ihren Händen an meinen Sachen fest und versuchte krampfhaft nicht zu weinen. Sie wollte stark sein, auch wenn wir beide wussten, dass sie das nicht musste.

"Ganz gut. Was ist mit Jack? Ich habe ihn vorhin wieder schreien hören.", gab sie wehleidig zurück. Allein der Gedanke daran bereitete ihr Schmerzen. Ich hielt sie schützend in meinen Armen, überlegte schon, Selmak die Kontrolle zu überlassen, doch den Gedanken verwarf ich sofort wieder. Sie brauchte mich jetzt, ihren Vater und keinen Tok'ra oder Freund. Nur ihren Vater. Dennoch befürchtete ich, ebenfalls in Tränen auszubrechen, sollte sie anfangen zu weinen.

"Er schläft, denke ich. Er wird es schon schaffen, da bin ich sicher. Er ist zäh und hat eine Menge zu verlieren."

"Und was?", hakte sie nach.

"Dich!" Sam hatte etwas auf dem Herzen, das sah ich in ihren Augen. Unweigerlich musste ich zugeben, dass sie ihrer Mutter von Tag zu Tag ähnlicher wurde. Nicht nur äußerlich, sondern vor allem von Charakter her. Manchmal, wenn ich sie ansah, glaubte ich fast, ihre Mutter würde vor mir stehen. Faith. Ich dachte sehr oft an sie. Sam hatte ihr Lächeln, kein Wunder also, dass Jack so vernarrt in meine Tochter war. Auch die Augen waren die ihrer Mutter, man konnte das ganze Universum in ihnen sehen. Ich war froh, dass sie so gut wie nichts von mir hatte, mal ganz abgesehen von meinem schlechten Geschmack was Witze angingen, denn nur wir konnten wirklich über Jacks Bemerkungen schmunzeln, und meinen Sturkopf, der andere meist zum Verzweifeln brachte. Ich hatte ihre Faith geliebt und ich liebte sie noch, dennoch schien es für mich an der Zeit zu sein, neu anzufangen, mich neu zu verlieben, es einfach geschehen zu lassen. Leider war das ein Thema über das ich nicht mit Sam reden konnte, doch es stand hier schließlich nicht zur Debatte. Es ging im Moment nur um Sam und ihren Jack.

"Was hast du auf dem Herzen, Liebling?"

"Ich bin Schwanger, Dad. Ich bin schwanger.", gestand sie zögernd. "Du wirst noch einmal Opa." Das war es also oder doch nicht? Ich hätte es mir denken müssen, doch sie hätte nicht so ausgesehen, als würde sie etwas von innen auffressen, wenn es nur das wäre. Es musste an irgendetwas anderem liegen. Dennoch gefiel mir der Gedanke. Es wurde Zeit, dass sie Kinder bekam, denn sie würde eine fantastische Mutter abgeben.

"Ich freue mich für euch, aber das ist nicht der Grund, warum du so schlecht drauf bist. Was ist vor seinem Anfall passiert?", sagte ich offen.

"Er hat mein Versprechen für mich eingelöst.", antwortete Samantha und sah noch trauriger aus als vorher, falls das überhaupt ging. Ich verstand nicht ganz, was sie damit meinte, er hielt ihr versprechen, doch ich ahnte, dass es mit den Zat'rak zu tun hatte. Mit was auch sonst.

"Erklär es mir. Was für ein Versprechen?" Sie zögerte. Anscheinend suchte sie nach den richtigen Worten, es mir zu erläutern. Ich war kein Kind mehr, sie sollte ruhig damit rausrücken.

"Das, welches ich Bel'ray gab. Ich würde nicht nur vorübergehend ihre Wirtin sein, sondern auch eine neue Königin schenken. Das konnte ich jedoch nur, wenn ich mit einem Zat'rak schlief, was ich getan habe. Ich konnte ja nicht ahnen, dass..." Sie brach in Tränen aus und ich hielt sie fest. Vorwürfe. Sie machte sich Vorwürfe. Etwas, dass sie nicht brauchte, schließlich war Jack erwachsen und wusste, was er tat, na ja wenigstens meistens. Doch was bedeutete das jetzt im Klartext? Hieß es, dass sie die Zat'rak gebären würde oder was?

"Was genau bedeutet das für dich?", hakte ich nach.

"Das ich, wenn wir in einer Woche keine neue Wirtin finden, ich Bel'rays Kinder zur Welt bringen muss. Das ist im Moment jedoch mein kleinstes Problem. Ich denke nämlich, wir haben schon jemanden gefunden." Sie wischte sich die Tränen weg und sah mich an. Ihre blauen Augen waren trüb, genau wie an dem Tag als ihre Mutter starb. Ich hatte gehofft, sie nie wieder so zu sehen, so ganz ohne Hoffnung und mein Herz zerbrach daran. Ich nahm sie wieder in die Arme, diesmal richtig und drückte sie fest an meine Brust. Ich musste sie ablenken, das war jetzt wichtig. Sie durfte nicht mehr über Jack nachdenken.

"Ein Baby also. Hast du schon einen Namen oder Kindersachen? Und wieso erfahre ich erst jetzt davon?"

"Erstens sind es Bebies, Zwillinge, einen Namen habe ich noch nicht, da ich nicht weiß, ob sie Mädchen oder Jungs werden und ich dachte daran, Mark zu fragen, ob er mir einige Sachen geben könnte, die sie nicht mehr brauchen." Eine Weile schwiegen wir beide, dann fügte sie fast flüsternd hinzu: "Ich habe Angst vor der Schwangerschaft, vor der Geburt, vor allem."

"Du wirst das schon schaffen. Du wirst sicher eine tolle Mutter und Jack ist ja schon ein fantastischer Vater. Er wird dir helfen, er weiß schließlich, was auf ihn zukommt."

"Er würde es wissen, wenn ich es ihm gesagt hätte. Ich bin noch nicht dazu gekommen."

"Ich denke, er weiß es. Es ist nicht blind."

Der Schmerz hatte mich ein weiteres Mal übermannt Ich versank in einem bizarren Traum. Lasar stand vor mir und hielt mir seine Hand entgegen, welche ich auch ergriff. Ich hatte ihn nur ein einziges Mal gesehen, doch kam es mir vor, als würde ich ihn schon Ewigkeiten kennen. Lag wahrscheinlich an den Erinnerungen von Te'kesh. Und all diese würde ich verlieren. Traurigkeit und Angst kam über mich. Ich wollte nicht allein sein, doch würde mir wahrscheinlich keine andere Wahl bleiben. Im Grunde war ich es auch nicht wirklich. Ich hatte Daniel, Teal'c und Samantha. Ja, besonders sie. Sie war schwanger mit meinen Kindern und wahrscheinlich hatte ich mich seit langem nicht mehr so auf etwas gefreut, aber wusste denn immer für mein Glück ein anderer Zugrundegehen. Er sah mich einfach nur an und diese blauen Augen, ich konnte sie nicht ertragen. Beschämt wandte ich meinen Blick ab. Ich brachte es nicht fertig, ihm ins Gesicht zu sehen. Ich war zu schwach, zu feige.

"Ich danke dir!", sagte er plötzlich. Ich konnte den Inhalt seiner Worte nicht begreifen. Wie konnte er mir nur dankbar sein, ich hatte Te'kesh getötet und war nicht mal im Stande sein Erbe zu tragen. Wie zum Teufel, wie? Als ich nichts sagte, fuhr er fort: "Du hast meine Familie gerettet und Te'kesh den Wunsch erfüllt, den ich nicht konnte. Durch dich konnte er noch einmal Kel'ars Liebe spüren. Dafür werden wir dir nie genug danken können."

"Ich konnte seinen Tod nicht verhindern.", gab ich endlich mit zitternder Stimme zurück. Mir standen Tränen in den Augen, doch ich wagte nicht zu weinen. Das half jetzt auch nichts mehr. Ich konnte nichts mehr an seinem Tod ändern. Auch wenn ich es noch so sehr wollte, ich konnte es nicht.

"Es war nicht deine Schuld. Niemand ist schuld. Es ist einfach passiert." Ich sah ihn wieder direkt in die Augen. Das Leuchten, es erinnerte mich fatal an das von Sam. Wieso waren es gerade diese Augen, welche für mich so wichtig waren? Waren sie wirklich alles, was mich davon abhalten sollte, aufzugeben?

Ich entgegnete so ehrlich wie wohl noch nie in meinem Leben: "Ich will nicht wieder alleine sein. Ohne seine Hilfe stehe ich das nicht durch."

"Du schaffst es nur nicht, wenn du denkst, du müsstest so sein, wie ich es bin. Sei du selbst und du meisterst jedes Hindernis. Außerdem hast du noch deine Liebe.", wandte Laras ein. Ich hatte wirklich versucht, wie er zu sein, ernst, ohne Angst und ohne Schuldgefühle, doch das hatte Sam bloß abgeschreckt. Sie hatte sich in einen sarkastischen, egozentrischen und vollkommen hoffnungslosen Mann verliebt, nicht in das, was ich vorgab zu sein. Obwohl ich nicht ganz verstand, wieso sie mein ICH nicht eher abgeschreckt hatte. Am Anfang konnte ich sie nicht einmal leiden. Ich wollte im Grunde nur meinen Frust, meine sexuellen Fantasien an ihr auslassen und dann mit der Zeit wurde es für mich immer schwerer ohne sie zu sein. Ich wollte sie einfach nicht mehr gehen lassen. Manchmal tat es so doll weh, dass ich nicht mehr denken konnte. So hatte ich vorher noch nie gefühlt. Das machte mir Angst. Ihm jedoch nicht, er hatte es genossen. Ich wollte Sams wegen genauso sein, dabei hatte ich nicht kapiert, dass sie genau das nicht wollte.

"Ich weiß nicht, ob ich sie wert bin.", gestand ich zögernd.

"Das bist du. Wenn du sie auch nur einen Moment, einen winzigen Augenblick in deinem Leben geliebt hast, darfst du sie nicht gehen lassen." Einen Augenblick? Jeden Augenblick seit ich sie traf. Er hatte Recht, ich durfte jetzt nicht aufgeben, ich durfte sie nicht gehen lassen.

"Ich glaube, ihr werdet mir fehlen." Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Auch wenn es nur ein Traum war, half es mir doch, mich zu verabschieden. Auch wenn ich mich allein an dieses Gespräch erinnern werde, nicht an sein Leben oder ähnliches. Das war nicht mehr so wichtig. Te'kesh hatte mich zu meiner geliebten Samantha zurückgeführt, das war alles, was zählte.

"Wir werden immer da sein.", entgegnete Lasar zuversichtlich, dann verschwand er langsam in der Dunkelheit. Ich wusste, das war das Ende meines Leides, aber auch der Anfang, denn es würde schwer werden, Sam nicht zu verletzten und unsere Kinder großzuziehen. So viele Probleme kamen noch auf uns zu, dass ich mir beinahe wünschte, ich könnte gegen einen Goa'uld kämpfen, anstatt diese bürokratische und militärische Tortur durchzumachen. Aber ich hatte ja noch Sam an meiner Seite, sie würde mir die Kraft geben, durchzuhalten.

Leise murmelte ich in mich herein: "Ja, na klar! Ich wünschte nur, es wäre wahr." Dann wurde es um mich herum heller und ich wachte auf. Ich sah genau auf einen schlafenden Daniel. Er hatte also sein Versprechen gehalten, auch wenn er jetzt total übermüdet sein musste. Da ich ihn nicht wecken wollte, unterließ ich es, mich zu bewegen und versuchte selbst etwas zu schlafen, denn auch mir ging es nicht besser als ihm. Die paar Unmachtsanfälle konnte man wohl kaum Schlaf nennen.


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Kapitel 10: Die Wirtin by Lenari
Kapitel 10: Die Wirtin

Ich traf mich mit der neuen potentiellen Wirtin. Ihr Name war Jessica Stevens und sie war Lieutenant in dieser Einrichtung. Sie war eine der Sicherheitsleute, die dafür zu sorgen hatten, dass niemand in die Basis gelang. Kein Wunder also, dass sie sich freiwillig gemeldet hatte. Sie wollte sicher auch durch das Sternentor reisen, wenn es auch bloß selten sein mochte. Mir selbst würde es nicht anders gehen. Ohne diese interplanetaren Reisen würde mir sicher was fehlen. Theorie würde halt auf die Dauer langweilig werden. Dieses Gefühl, wenn man durch den Ereignishorizont des Wurmlochs trat, war so überwältigend, dass man süchtig danach werden konnte. Jessica war hübsch. Langes schwarzes Haar, dunkle Augen, einen vollen Mund und ausgeprägte, weibliche Rundungen. Sie gefiel Bel'ray sofort, doch auch ihr Charakter musste so wundervoll sein, wie ihr äußeres. Ich überließ ihr die Kontrolle über meinen Körper, damit sie die nötigen Nachforschungen anstellen konnte.

Vorher begrüßten wir uns knapp, dann begann Bel'ray mit ihren Fragen: "Wieso möchten sie unbedingt Wirtin für mich werden? Die meisten Frauen würden eine Symbiose ablehnen."

"Ich habe mich sehr lange mit Fe'tesh unterhalten. Er nannte mir alle Verpflichtungen und Privilegien, welche eine Zat'rakkönigin zu erfüllen hat, wie wichtig sie ist und stark. Es wäre mir einfach eine Ehre, eure Wirtin zu werden. Außerdem würe es für mich die einzige Möglichkeit selbst Kinder zu bekommen. Meine Chancen stehen schlecht, doch war es immer mein größter Wunsch gewesen. Ich weiß, dass das egoistisch ist, aber wieso sollten nicht zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.", antwortete Jessica ehrlich. Ich konnte sie verstehen. Würde ich in ihrer Haut stecken, würde ich solch eine Verbindung sicher auch in Erwägung ziehen, doch schon allein wegen Jack könnte ich keine Symbiose zu Bel'ray aufrechterhalten. Es würde ihn zu sehr an Te'kesh erinnern.

"Ihnen ist sicher auch bewusst, dass es bei einer Zat'rakkönigin nicht nur darum geht, Nachkommen zu gebären, sondern auch darum, Entscheidungen für das überleben des ganzen Volkes zu treffen, die einem auch das Leben kosten könnten.", hakte Bel'ray nach. Sie wollte einfach absolut sicher gehen, was ich an ihrer Stelle auch getan hätte. Für Jessica Stevens schien die Entscheidung schon festzustehen. Sie würde anscheinend alles tun, um bei Fe'tesh zu sein, denn wenn es Liebe auf den ersten Blick gab, dann war genau das zwischen ihnen beiden passiert. Außerdem schien sie es Leid zu sein immer nur das Tor zu sehen, aber nie hindurchgehen zu dürfen.

"Das ist mir durchaus bewusst und ich werde alles Erdenkliche tun, damit die Zat'rak überleben. Ich denke, dass sie sowieso eher auf sie hören werden, Bel'ray.", gab sie überzeugt zurück. Sie würde jede Frage über sich ergehen lassen, nur um bei ihrem Liebsten zu sein und endlich die Freuden des Mutterseins ergründen zu können. Ich konnte nicht sagen, dass ich sie nicht mochte. Komisch, dass ich mich nie früher mit ihr unterhalten hatte, aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich zuviel zu tun hatte und somit einfach keine zeit fand, mich mit den Frauen hier anzufreunden. Meine drei Männer hielten mich so schon genug auf Trapp und wenn ich mal nicht mit ihnen zusammen war, dann entweder mit Janet oder mit einem meiner Spielzeuge, wie Jack fremde Technologien zu bezeichnen pflegte.

"Bel'ray.", meldete sich jetzt Fe'tesh, welcher der Befragung die ganze Zeit beigewohnt hatte, zu Wort: "Du hast deine Entscheidung doch schon längst getroffen, wieso machst du dann das alles hier? Sie wäre eine hervorragende Wirtin für dich." Bel'ray entschied, mir die Kontrolle zu überlassen. Ich konnte die Frage in ihren Augen wohl besser beantworten. Mir sollte es recht sein.

Ich entgegnete: "Ja, das ist ihr bewusst, doch ist ihnen das auch klar, Lieutenant? Sie werden hier alles aufgeben müssen. Sie werden ihre Familie wahrscheinlich nie wieder sehen und verabschieden werden sie sich von ihr auch nicht können. Darüber hinaus ist es fraglich, ob sie die Erde je wieder sehen werden. Sind sie wirklich bereit diese Opfer zu bringen?" Noch ein Grund, warum ich nicht bleiben konnte. Ich wollte meine Familie nicht aufgeben. Zu dieser zählten nicht nur mein Vater und mein Bruder mit seiner Familie, sondern auch die Soldaten dieser Einrichtung, mein Team, meine Freunde. Das konnte und wollte ich einfach alles nicht aufgeben.

"Ja, das bin ich. Mich hält hier nichts. Ich hatte nie eine Familie und im Moment sehe ich das als einzige Chance glücklich zu werden. Major Carter sie wissen was Einsamkeit einem antun kann. Ich bitte sie, geben sie mir die Chance, glücklich zu werden. Ich werde alles tun, damit die Zat'rak auch weiterhin Verbündete unseres Volkes sein werden. Ich verspreche es.", wandte Jessica Stevens ein. Sie hatte Recht, ich wusste, wie schlimm Einsamkeit sein konnte, auch wenn ich es nie wirklich war. Es war immer jemand da gewesen, der mit mir zusammen sein wollte, doch ich habe meine Augen davor verschlossen. Bis zu dem einen Augenblick, in welchem sich mein ganzes Leben änderte. Als er vor mir stand, mir mit seinen brauen Augen tief in die Augen sah und mir sagte, dass es einzig und allein an mir läge, ob zwischen uns mehr sein würde als Freundschaft oder nicht. Er hatte mich vor die Wahl gestellt und ich hatte mich entschieden und bis heute hatte ich es nicht bereut. Ich liebte Jack einfach zu sehr und daran würde sich nie etwas ändern. Ich war nicht mehr alleine und bald würden wir zu Dritt sein. Ich wollte Jessica bei ihrem Glück nicht im Weg sein und Bel'ray wollte es auch nicht. Keine Motive wären für eine Symbiose besser gewesen als Liebe und dem Wunsch nach Kindern. Bel'ray übernahm wieder die Kontrolle über mich und gab dann ihr Einverständnis.

Die anderen und ich standen bereits vor dem geöffneten Stargate, um abzureisen und für die Zat'rak eine neue Welt zu suchen, verabschiedeten uns vorher aber noch von allen. Außer von Daniel und Jack, denn diese waren immer noch auf der Krankenstation. Jack war zwar schon wieder wach, aber immer noch sehr angeschlagen, was auch nicht verwunderlich war und Daniel wollte sein versprechen um nichts in der Welt brechen. Sicher würde er Jack noch tagelang auf die Nerven gehen, bis dieser kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand. Solch eine Freundschaft zwischen zwei Männern war einfach außergewöhnlich und sollte durch nichts zerbrechen. Beide wussten das, auch wenn keiner es zugeben würde. So waren sie halt und s würden sie immer bleiben. Ich hatte Glück mit solchen Menschen arbeiten zu können und das sie auf meine Tochter aufpassten, ließ mich ruhiger schlafen. Es war auch nie auszuschließen, dass sie sich in einen von ihnen verlieben könnte. Das es gerade Jack O'Neill war, schien auch nicht gerade abwegig, denn sie kam ganz nach ihrer Mutter und diese hatte immer einen gefühlsmäßigen Holzklotz bevorzugt, nur um ihn dann weich zu klopfen. Alle Zat'rak gingen bereits durch das Tor, bis auf Fe'tesh, Jessica, welche bereits Wirtin für Bel'ray geworden war und meiner Wenigkeit.

"Viel Glück euch beiden.", wünschte Samantha Carter lächelnd. Ich hatte sie lang nicht mehr so glücklich gesehen, aber bei der Gewissheit einer baldigen Schwangerschaft, war das auch kein Wunder.

"Das wünsche ich ihnen auch.", gab Fe'tesh zurück und verbeugte sich. Ich schloss meine Tochter fest in die Arme, was wohl in nächster Zeit das letzt Mal sein könnte. Wer sagte denn, dass ich bei unserem nächsten Besuch die Arme noch um sie schlingen konnte. Wenn ich mich daran erinnerte, wie kugelrund ihre Mutter geworden war, konnte man sich nie sicher sein.

Väterlich flüsterte ich ihr zu: "Wir sehen uns in ein paar Monaten, Kleines. Du sagst deinem alten Herrn doch Bescheid, wenn es soweit ist, oder?"

"Natürlich. Du wirst der Erste sein, der es nach mir erfährt. Der Vater braucht es ja nicht zu wissen.", meinte sie scherzend. Eines war klar, sie eindeutig zu oft mit Jack zusammen. Ich wollte gar nicht wissen, wie ihr Kind später mal sein würde. Sicher außerordentlich Intelligent und mit einem hohen Maß an Sarkasmus. Das würde eine durchaus tödliche Mischung abgeben.

"Als ob du es ihm schon gesagt hättest.", gab ich zurück.

"Auf wieder sehen, Dad!", winkte sie ab und ließ mich wieder los.

"He, he, he! Und von uns will sich niemand verabschieden. Wie unhöflich.", hörte man plötzlich Colonel Jack O'Neills Stimme von der Tür aus rufen. Er trat näher, gestützt von Daniel. Sicher hatte er so lange gequengelt, bis er gehen durfte. Was Doktor Fraiser natürlich nur unter Daniels Aufsicht zugelassen hatte.

"Es ist dumm von dir, jetzt schon rumzulaufen. Du bist viel zu schwach.", meinte Fe'tesh nüchtern, schien jedoch auch erstaunt über Jacks starken Willen.

"Komisch, das Gleiche hat Fraiser auch gesagt." Mit Daniels Hilfe trat er vor Fe'tesh und löste sich dann von seinem Freund. Ihm fiel es sichtlich schwer, sich auf den Beinen zu halten, aber er schaffte es trotzdem irgendwie. "Pass mir ja gut auf Lasars Familie und vor allem auf Bel'ray auf. Ich kenne Jessica, tu ihr nicht weh, sie hatte es schon schwer genug." Man konnte in seiner Stimme hören, dass er das gut nachvollziehen konnte, was mit Jessica Stevens passiert war. Er hatte ja auch Einiges über sich ergehen lassen müssen.

"Und wenn ich es dennoch mache?", fragte Fe'tesh herausfordernd nach.

"Dann trete ich dir gewaltig in den Arsch." Jack meinte es durchaus ernst, das sah man in seinen Augen.

"Ich verspreche es." Beide gaben sich die Hand, dann umarmte Jessica noch Jack und verschwand dann mit ihrer neuen Liebe durch das Stargate. Ich trat auf meinen Freund zu und reichte ihm die Hand, während ich ihn abschätzend musterte. Er war wirklich hart im Nehmen. Ich hätte diese qualvolle Prozedur nicht so leicht weggesteckt, obwohl man sich bei Jack nicht sicher sein konnte, was in seinem Inneren vor sich ging. Er war schon immer ein hervorragender Schauspieler gewesen, wenn es darum ging, seine Gefühle zu verbergen. noch etwas, dass wir gemeinsam hatten.

"Es geht mir gut.", sagte Jack genervt, welcher diesen Blick von mir nur allzu gut kannte, denn den Selbigen hatte auch Samantha, meine Tochter, drauf. Im Flüsterton, so dass nur ich es hören konnte, fuhr er fort: "Mach dir um mich mal keine Sorgen. Ich bin es nicht, der hier schwanger ist."

"Du weißt es also!", stellte ich nicht gerade überrascht fest. Ich hatte mir so etwas schon gedacht. Jack war schließlich nicht auf den Kopf gefallen und das war auch nicht sein erstes Kind. Ich hatte es auch gleich gemerkt, als meine Frau zum zweiten Mal schwanger gewesen war. Er grinste über beide Ohren.

"Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht vollkommen senil.", gab dieser dann zurück.

"Willst du es ihr nicht sagen?", hakte ich nach, obwohl ich die Antwort bereits kannte.

"Nein!", antwortete Jack entschieden. "Bis dann, Jakob!" Ich verließ mit einem letzten Blick auf meine Tochter meinen Heimatplaneten, die Erde, um zu den Tok'ra zurückzukehren, zu welchen ich schon einige Zeit gehörte. Ich wusste, dass sie beide einen Weg finden würden, um die Konsequenzen so gering wie möglich zu halten und weiter im Stargatecenter bleiben zu können.

"Du musst zurück ins Bett und zwar sofort.", wies Major Samantha Carter mich, ihren Vorgesetzten, streng an, anstatt mich vor Freude über meine schnelle Genesung in den Arm zu nehmen, so wie es sich gehörte. War wirklich nicht fair, besonders wenn ich mit dem Gedanken spielte, sie zu heiraten. Ich hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und spielte mit dem Ring, den ich vor meinem Verschwinden gekauft hatte. Dieser war das Einzige gewesen, das mich am Leben gehalten hatte, was mir Hoffnung gab und den Wunsch weckte, zurückzukehren und neu anzufangen.

Ich grinste schief und entgegnete: "Für dich würde ich alles über mich ergehen lassen. Sogar die Strapazen des Vaterseins, falls es irgendwann mal dazu kommen sollte." Ich ließ meine Stimme beiläufig klingen, doch so hatte ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich es wusste. Wenigstens etwas konnte ich es ihr erleichtern.

"Was?", fragte Sam völlig perplex.

"Ach nichts weiter.", wehrte ich ab, drückte ihr noch etwas unauffällig in die Hand und verließ mit Daniels Hilfe den Raum, um mich wieder auf die Krankenstation zu begeben. Jetzt spürte ich förmlich, wie alt ich doch geworden war. Ich ließ eine verwirrte Sam im Stargateraum zurück, die wie erstarrt auf den Ring in ihrer Hand starrte.


Ende

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