Götter leben ewig by JolinarJackson
Summary: Fieberträume, Visionen, eine Konferenz und eine neue Gefahr für die Erde…Das übliche halt. Aber ich stelle euch eine Frage: Was wäre, wenn Anubis nicht der letzte ist, mit dem wir nicht gerechnet haben? WER oder WAS ist Shamash?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Goa'uld, Multi-Chara, Own Character
Genre: Action, Angst, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 5 Completed: Ja Word count: 20017 Read: 27020 Published: 22.01.13 Updated: 22.01.13
Story Notes:
Spoiler:
Also, ihr braucht neben dem Grundwissen nur wenig Wissen aus folgenden Episoden: "Sha´res Tod", "Seth", "Neue Zeiten", "Elliots große Mission", "Nemesis 1 und 2", "Blutsbande", "Die Jaffa-Rebellion", "Shan´aucs Opfer", "Der Sarkophag", "Freund oder Feind" und "Meridian".

Staffel:
Sucht es euch aus! Es sollte nach "Elliots große Mission" und noch vor "Meridian" spielen…

Anmerkung:
Eine sehr langfristige Arbeit. Seit "Neue Zeiten" überlege ich an diesem Ding. Und jetzt ist es fertig. Endlich… WARNUNG: An alle Action-Liebenden! Die ersten beiden Teile enthalten davon herzlich wenig und sind mehr ein Prolog, in dem viele Fragen aufgeworfen werden, die dann während der Mission geklärt werden. Außerdem zieht die Story ziemlich auf Daniel und Teal´C spielt nicht oft eine Rolle, obwohl er noch wichtig werden wird…

1. 1. Das Orakel by JolinarJackson

2. 2. Paige by JolinarJackson

3. 3. Diana by JolinarJackson

4. 4. Rückfall by JolinarJackson

5. 5. Shamash by JolinarJackson

1. Das Orakel by JolinarJackson
Götter leben ewig


1. Das Orakel


Jack schaute hinter sich, konnte gerade so einer Salve aus der Stabwaffe eines Jaffa hinter ihm ausweichen und entschloss sich dazu, wieder nach vorn zu schauen - zu Sam und Teal´C. Daniel rannte neben ihm."Wem gehören die Jaffa?", fragte Jack keuchend.
Daniel schien sich zu konzentrieren und antwortete dann:"Osiris - höchstwahrscheinlich. Ich könnte mich auch irren.", erklärte er. Jack nickte."Die gibt aber auch nicht auf.", erwiderte er dann. Daniel antwortete nicht."Jaffa, kree! Shimrota!", rief eine Frau - wahrscheinlich Osiris. Jack konnte ihren Standpunkt nicht ausmachen, vermutete aber, dass sie von einem erhöhten Punkt aus der Jagd durch den lichten Wald zuschaute. Sie stieß weitere befehlende Worte hervor."Daniel?", fragte Jack.
"Sie will uns lebend. Sie sollen mit Zats schießen, nicht mit Stabwaffen.", erklärte der Archäologe. Jack nickte."Reizend.", meinte er dann."Das hat keinen Sinn. Wir müssen uns trennen. In einer halben Stunde am Tor.", rief er so laut, dass auch Sam und Teal´C ihn hören konnten. Er lief nach rechts, während die anderen sich auch aufteilten. Bald war sein Team außer Hörweite. Jack beschleunigte noch, als er wieder Schritte hinter sich hörte. Auf Rippenhöhe überraschte ihn plötzlich ein durchdringendes Stechen, das seine Atemzügen drastisch verkürzte und jeden Luftzug zur Qual machte."Auch das noch.", murmelte er und horchte. Er hätte nicht so viel reden sollen. Beim Laufen musste man sich auf die Atmung konzentrieren. Keine Schritte waren mehr hinter ihm. Jack blickte zurück - und wurde im nächsten Moment von einem mörderischen Schlag gegen den Kopf zu Boden geworfen. Er stöhnte und legte eine Hand an die Platzwunde, die der tiefhängende Ast verursacht hatte."Verdammt!", fluchte er und wurde nur langsam die Sternchen und Flecken vor seinen Augen los. Wenigstens wusste er jetzt, dass er nicht mehr verfolgt wurde. Er stieß einen Schmerzenslaut aus und fluchte erneut. Einige Momente schloss er die Augen."Sir? Was ist mit Ihnen?", fragte jemand und Jack öffnete die Augen wieder.
Sam stand über ihn gebeugt und schaute besorgt auf die Wunde an Jacks Haaransatz."Ich bin gegen einen Ast gelaufen. Schon okay.", meinte er und stand langsam auf. Sam lächelte verstohlen."Wo steckt Teal´C?", fragte Jack.
"Ich nehme an, er läuft zum Tor. Ich kam nur zufällig hier vorbei. Und da sah ich sie am Boden liegen.", berichtete Sam. Jack nickte."Haben Sie Daniel gesehen?", erkundigte er sich dann.
"Ja, Sir. Wir liefen uns vor etwa fünf Minuten über den Weg. Er war auf dem Weg zum Tor. Wir wollten zusammen weiter laufen, aber Jaffa überraschten uns und wir mussten uns nach einem kurzen Schusswechsel trennen. Die schießen nur noch mit Zats.", meinte Sam."Ja. Daniel sagte mir, dass Osiris uns lebend will.", berichtete Jack. Sam nickte."Kommen Sie! Wir gehen zum Tor.", sagte sie dann.

Teal´C lehnte am DHD, die Stabwaffe angriffsbereit in den Händen, und schaute Jack und Sam entgegen. Jack wurde unruhig, als er Daniel nirgendwo entdecken konnte."Vielleicht kommt er noch.", meinte Sam. Offenbar hatte sie seine Unruhe bemerkt. Jack mochte es nicht, wenn er so durchschaubar war. Aber bei Sam machte es ihm noch weniger aus als bei Teal´C oder Daniel. Jack schaute auf die Uhr."WIR sind ja schon zu spät. Zehn Minuten.", sagte er besorgt."Ich dachte, Osiris hätte euch gefangen genommen.", meinte Teal`C."Daniel Jackson war noch nicht hier. Aber sie haben aufgehört zu jagen. Osiris gab vor etwa fünf Minuten den Befehl, die Jagd abzubrechen.", fügte er dann hinzu. Das hob Jacks Laune nicht unbedingt. Er griff nach dem Funkgerät."Daniel, kommen!", sprach er hinein. Er wartete einige Sekunden, aber es kam keine Antwort. "Hoffentlich ist ihm nichts passiert.", meinte Sam leise. Jack blickte erst sie, dann den Waldrand an."Wir suchen ihn.", sagte er."Ich halte das für keine gute Idee. Wenn sie Daniel Jackson gefangen genommen haben, könnte er schon längst weggebracht worden sein.", erklärte Teal´C."Tja, das ist mir egal. Wir suchen ihn. Wenn wir ihn nicht finden, überlegen wir uns auf der Erde etwas anderes.", erklärte Jack. Dann ging er entschlossen auf den Waldrand zu, der an die Lichtung grenzte, auf der das Sternentor stand. Sam folgte ihm nach einigen Sekunden. Erleichtert hörte Jack schließlich auch Teal´Cs Schritte.

Teal´C schaute auf die Uhr. Sie waren nun schon seit drei Stunden unterwegs - vor allem auf Jacks Drängen hin hatten sie die Suchaktion von anfangs 90 Minuten auf drei Stunden verlängert."Die Zeit ist um. Wir sollten zur Erde zurück kehren.", erklärte Teal´C. Jack drehte sich zu ihm um."Wir müssen ihn finden und wir haben noch nicht mal ganz das Stargate umrundet. Ich glaube, dass er noch hier ist.", meinte er. Teal´C nickte zustimmend."Trotzdem sollten wir zurückgehen. Dann können wir Hilfe holen.", erklärte er dann."Noch eine Stunde. Dann kehren wir zurück.", erklärte Jack."Wenn Daniel schwer verwundet ist, könnte er tot sein, bevor wir ein Rettungsteam zusammengestellt haben.", unterstützte Sam Jacks Standpunkt. Teal´C schwieg. Es fiel ihm auch nicht leicht, zurückzukehren, aber er glaubte, dass sie zu dritt kaum eine Chance hatten, Daniel zu finden."Die Zeit, die wir für diese Mission bekommen haben, ist bald vorüber. General Hammond wird besorgt um uns sein.", meinte Teal´C."Dann geh zurück und informiere ihn!", sagte Jack."Sir!", rief Sam. Sie hatte sich mehrere Meter von ihnen entfernt und kniete am Boden."Ich habe ihn.", sagte sie. Jack rannte an Teal´C vorbei zu Sam. Teal´C folgte ihm etwas langsamer. Sam hatte den bewusstlosen Daniel auf den Rücken gedreht. Neben ihm lag eine junge Frau. Teal´C stutzte und legte dann seine Waffe auf sie an. Sie schien aber ebenfalls bewusstlos zu sein. Ihre Kleidung erinnerte Teal´C an Bilder, die er in Daniels Büchern über das alte Griechenland gesehen hatte."Er ist unverletzt - zumindest kann ich nichts fest stellen.", meinte Sam und fühlte Daniels Puls, bevor sie ihm eine Hand auf die Stirn legte. Sie runzelte die Stirn."Er scheint leichtes Fieber zu haben.", meinte sie. Jack blickte auf die junge Frau. Auch Sam wandte sich ihr zu und untersuchte sie kurz."Du kannst die Waffe runter nehmen, Teal´C. Sie ist bewusstlos.", sagte sie nach einer Weile. Teal´C nahm seine Waffe herunter, hielt sich aber bereit, auf die junge Frau zu schießen, sobald sie eine feindliche Aktion einleitete."Wir kehren zur Erde zurück. Fraiser soll sich das Mal genauer ansehen.", erklärte Jack."Und was tun wir mit ihr?", wollte Sam mit einem Kopfnicken auf die junge Frau wissen.
"Ich weiß nicht, Carter.", antwortete Jack."Sie ist keine Goa´uld. Ich spüre nichts.", sagte Sam."Ich ebenfalls nicht.", stimmte Teal´C zu."Dann nehmen wir sie eben auch mit.", meinte Jack nur und lud sich Daniel auf die Schulter. Teal´C reichte seine Waffe an Sam weiter und hob die junge Frau hoch.
Dann machten sie sich auf den Rückweg.

Sam saß neben Jack im Konferenzraum. Teal´C, Hammond und Janet waren ebenfalls anwesend. Janet gab gerade eine Übersicht über die Untersuchungsergebnisse von Daniel und der jungen Frau."Daniel ist noch immer ohne Bewusstsein. Zudem steigt sein Fieber immer wieder. Ich bekomme das allerdings mit Medikamenten in den Griff. Ansonsten scheint es ihm gut zu gehen. Keine Verletzungen oder ähnliches. Ich warte noch auf die Blutresultate. Der jungen Frau geht es gut. Sie hat kein Fieber, sondern ist lediglich ohne Bewusstsein. Wie Major Carter und Teal´C schon feststellen konnten, ist sie keine Goa´uld. Sie ist humanoid.", meinte die Ärztin."Danke, Dr.", sagte Hammond, als das Telefon klingelte. Sam schaute zu dem roten Apparat neben der Tür. Hammond stand auf und hob ab."Hammond?", fragte er.
Eine kleine Pause entstand."Ja, danke. Wir sind gleich da.", meinte er und legte auf. Alle blickten ihn fragend an."Die junge Frau hat das Bewusstsein wieder erlangt.", berichtete Hammond und öffnete die Tür, bevor er mit einem auffordernden Blick auf den Gang trat. Die anderen, allen voran Janet, folgten ihm.

Jack betrat als letzter die Krankenstation. Janet war schon am Bett der jungen Frau angekommen. Sie schaute verwirrt um sich und schien etwas verängstigt."Wir tun dir nichts.", sagte Janet und legte ihr eine Hand auf die Stirn, bevor sie in ihre blauen Augen leuchtete und den Herzschlag überprüfte."Alles klar.", meinte sie dann und trat zur Seite, zückte einen Stift und trug etwas auf einem Krankenblatt ein. Sam trat vor und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett der Fremden. Die blickte sich immer noch misstrauisch um und musterte die Menschen, die um ihr Bett herum standen, bevor sie den Stoff ihrer Decke unter die Lupe nahm."Wie heißt du?", fragte Sam und versuchte, ein Gespräch ans Laufen zu bringen.
Die junge Frau blickte sie an."Und ihr? Wer seid ihr? Was habt ihr mit mir vor?", fragte sie.
"Ich bin Sam Carter.", stellte der Major sich und deutete dann nacheinander auf ihre Begleiter."Colonel O´Neill, General Hammond, Janet Fraiser und Teal´C.", stellte sie vor. Jack ergriff nun ebenfalls das Wort."Du bist hier auf der Erde. Wir wollen dir nichts tun. Wir fanden dich im Wald.", berichtete er und trat näher an die junge Frau heran."Ich bin Pythia.", stellte diese sich nun vor."Pythia.", wiederholte Jack."Was ist passiert?", fragte Sam.
"Wieso? Was meinst du damit, Sam Carter?", fragte Pythia.
Sie fuhr sich durch die langen, schwarzen Haare. Jack sah ihr an, dass sie ganz genau wusste worum es ging."Du lagst bewusstlos am Boden und wir würden ganz gerne erfahren warum.", erinnerte er daher leicht gereizt. Pythia blickte auf die Bettdecke, die sie zwischen ihren Händen hielt und schwieg."Wir wollen dir nichts tun.", wiederholte Sam mit einem aufmunternden Lächeln. Pythia schüttelte den Kopf und starrte weiter auf ihre Decke."Wir sollten sie etwas schlafen lassen. Sie muss sich erst einmal erholen.", erklärte Janet. Pythia blickte sie erleichtert an. Jack seufzte stumm und verliess mit einigen schnellen Schritten den abgetrennten Bereich, in dem Pythias Bett stand. Dort wartete er auf die anderen. Hammond ging mit einem Gruß an ihm vorbei. Auch Teal´C verabschiedete sich. Jack und Sam warteten, bis Janet zu ihnen trat."Und wie geht es Daniel?", wollte Jack wissen.
Janet blickte von einem Krankenblatt auf."Wie ich eben schon sagte, ist er immer noch ohne Bewusstsein. Ich werde gleich mal nach ihm sehen.", erklärte sie."Wann wird er wieder aufwachen?", fragte Sam.
"Das weiß ich nicht. Wollen Sie mich begleiten?", erkundigte Janet sich.
Jack und Sam nickten synchron und folgten der Ärztin weiter nach hinten. Daniel lag reglos im Bett. Janet legte eine Hand auf seine Stirn und steckte ihm dann ein Thermometer in den Mund. Sie leuchtete ihm kurz in die Augen und seufzte dann."Nichts. Er ist noch immer ohne Bewusstsein.", meinte sie. Sie nahm ihm das Thermometer aus dem Mund und schaute auf die Temperatur."Ist wieder gestiegen. Ich gebe ihm noch einmal was dagegen.", meinte sie und machte eine Spritze bereit.

Nach etwa sechs Stunden Wartezeit bei Daniel schlug der Archäologe die Augen auf. Jack schaute an Sam vorbei zu Janet, die gerade eine weitere Untersuchung durchgeführt hatte. Nun trat die Ärztin wieder näher an den Archäologen heran und fragte: "Daniel? Können Sie mich verstehen?" Er schluckte einmal und antwortete:"Ja. Es...es geht mir gut."Jack glaubte, dass das Gegenteil der Fall war, sagte aber nichts dazu."Was ist passiert?", fragte er statt dessen.
Pythia hatte nach eigenen Angaben nichts von dem mitbekommen was Daniel zugestoßen war. Aber wenn Jack ehrlich sein sollte, war er überzeugt davon, dass sie log."Osiris...Ihre Jaffa haben mich geschnappt und zu ihr gebracht. Sie hat ihr Handmodul eingesetzt...", berichtete Daniel und brach dann abrupt ab."Und dann?", wollte Sam wissen.
Daniel dachte nach und schüttelte dann den Kopf."Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht.", antwortete er dann."Ruhen Sie sich aus! Sie haben etwas Fieber und sind geschwächt. Ich bekomme sicher bald die Blutresultate. Dann kann ich besser entscheiden was wir gegen das Fieber tun können.", erklärte Janet."Entschuldigung?", fragte jemand hinter ihnen.
Jack drehte sich zu Pyhia um. Die junge Frau trat näher heran und lächelte dabei schüchtern."Ich habe ihn gefunden. Er war ohne Bewusstsein.", berichtete sie. Daniel schaute fragend zu Jack."Das ist Pythia. Sie lag neben Ihnen als wir Sie fanden.", berichtete der Colonel."Pythia?", wiederholte Daniel.
Sam nickte."Fällt Ihnen was dazu ein?", erkundigte sie sich dann.

"Ja. Pythia wurden die Frauen genannt, die das Orakel Delphis hüteten. Sie befanden sich im Tempel des Apollon - dem griechischen Licht-, Todes- und Musikgott - und saßen auf einem Dreifuß über einer Erdspalte, aus der Dämpfe aufstiegen. Orakel dienten zur Weissagung, zur Enthüllung der Zukunft, oder um den Willen der Götter zu verkünden.", berichtete Daniel. "Das ist ja gut und schön, aber eine Frage hat uns unser Orakel noch nicht beantwortet. Warum hast du das Bewusstsein verloren, Pythia?", fragte Jack.

Das Orakel blickte zu Boden, atmete dann schwer ein und verließ den Raum."Hey!", rief Jack ihr hinterher und wollte ihr folgen, doch Sam hielt ihn davon ab."Ich laufe ihr nach.", sagte sie und folgte der jungen Frau mit eiligen Schritten. Daniel räusperte sich."Ich hole mir was zu trinken.", sagte er und richtete sich auf. Janet zog die Stirn in Falten."Sie sollten liegen bleiben. Sie haben Fieber. Ich werde Ihnen etwas holen.", meinte sie. Er schüttelte den Kopf."Ich komme schon klar.", meinte er und stand auf. Bevor Janet noch etwas tun konnte, war der Archäologe schon bei Jack angelangt wo er stehen blieb und die Augen schloss."Daniel?", fragte Jack vorsichtig und legte dem Archäologen eine Hand auf die Schulter.
Daniel antwortete nicht. Er atmete tief durch, dann brach er in die Knie. Jack fasste ihn am Arm und zog ihn wieder hoch. Daniel stöhnte kurz auf und kämpfte sich aus Jacks Griff frei."Es geht schon.", meinte er."Okay, legen Sie sich wieder hin bitte.", sagte Janet mit einem "Was-habe-ich-gesagt?"-Blick. Jack half Daniel zum Bett zurück. Bevor sie ankamen, brach der Archäologe endgültig zusammen. Jack verfrachtete ihn zurück ins Bett und blickte Janet an. Die schüttelte verständnislos den Kopf."Nie können Sie auf mich hören. Egal was ich sage: Keiner hört auf mich. Ich bin Ärztin, ich werde ja wohl wissen was gut für meine Patienten ist.", murmelte sie ärgerlich und legte Daniel eine Hand auf die Stirn. Jack verzog das Gesicht."Er ist bewusstlos. Wir sollten ihn schlafen lassen.", erklärte Janet und zog Jack mit sich.

Daniel blickte sich aufmerksam um. Eben noch war er in der Krankenstation gewesen, jetzt stand er in einem Tunnel wie die Tok´ra sie anlegten. Um ihn herum herrschte Stille. Er schaute in beide Richtungen und stellte fest, dass er offenbar alleine war. Ein Traum!, dachte er. Plötzlich hörte er Stimmen, die sich unterhielten. Er ging ihnen langsam nach, den Tunnel hinunter. Er stieß mit der Hand gegen die Waffe, die er immer auf Missionen bei sich trug und bemerkte erst jetzt, dass er nicht mehr die Leinenhose und das T-Shirt trug, sondern seine volle Ausrüstung. Er war an einem Durchgang zu einem größeren Raum angelangt. Jack, Sam und Teal´C - ebenfalls in voller Ausrüstung - waren darin und kontrollierten ihre Waffen. Daniel trat auf sie zu. Jack bemerkte ihn als erster."Hey! Wollen wir los?", erkundigte er sich.
"Wohin?", fragte Daniel verwirrt.
"Soll das ein Witz sein? Die Mission.", sagte Jack. Daniel blickte ihn fragend an."Wir warten doch nur noch auf Sie.", fügte Sam hinzu. Daniel war verwirrt."Worum...geht es denn bei dieser Mission?", fragte er.
Jack blickte ihn ungläubig an."Worum es geht?", echote er.
Daniel nickte langsam."Ist alles in Ordnung mit Ihnen?", erkundigte Sam sich besorgt und trat auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf die Stirn.
"Mir geht es gut.", sagte Daniel unwillig.
"Wir wollen mal wieder die Welt retten.", meinte Jack.
"Die Tok´ra haben uns doch alles erklärt.", berichtete Teal´C.
"Ach, wirklich?", fragte Daniel.
"Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht? Gerade eben haben Sie doch noch mit uns über diese Mission diskutiert.", meinte Sam.
"Sie sollten nicht auf diese Mission gehen.", erklärte jemand hinter Daniel. Jack, Sam und Teal´C zückten ihre Waffen. Daniel fuhr herum, erkannte Hammond und Janet, die gerade den Raum betraten."Ach, Sie sind es.", sagte Jack erleichtert und nahm die Waffe runter. Daniel fragte sich wieso er sie überhaupt gezückt hatte. Die Tok´ra waren doch Verbündete. Es bestand kein Grund, sich hier angegriffen zu fühlen."Was meinen Sie damit, Sir? Wir müssen auf diese Mission.", erklärte Sam."Es wäre nicht gut. Daniel ist noch zu schwach. Er darf nicht auf diese Mission.", erklärte Janet."Entschuldigung! Könnte mir jetzt mal endlich jemand erklären worum es hier genau geht?", erkundigte Daniel sich gereizt.
"Um ihr Leben, Daniel.", sagte Janet. Sie trat auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Stirn."Also wirklich. Sie haben uns diese Mission erlaubt.", erinnerte Jack Hammond aufgeregt."Das mag schon sein, aber da wusste ich noch nicht was ich jetzt weiß. Dr. Fraiser hat etwas ziemlich Besorgnis erregendes heraus gefunden.", berichtete Hammond."Wir gehen auf diese Mission.", sagte Jack."Aber ohne Dr. Jackson.", erwiderte Hammond."Warum lassen wir Daniel nicht darüber entscheiden?", fragte Sam.
Alle blickten ihn an. Daniel schluckte und zögerte."Ich fühle mich gut.", sagte er schließlich leise."Noch.", meinte Janet. Daniel verlor die Geduld. Es war schließlich nur ein Traum. Was hatte er zu verlieren?
"Es geht mir gut. Ich gehe auf diese Mission.", sagte er.

Sam betrat kurz nach Pythia den Konferenzraum. Die junge Frau stand an der Fensterfront und starrte auf das Tor hinab. "Pythia?", fragte Sam sanft. Das Orakel drehte sich erschrocken um."Ich wusste nicht, dass mir jemand gefolgt ist.", meinte sie. Sam nickte."Ich wollte dich nicht erschrecken.", meinte sie dann."Schon gut.", meinte Pythia und setzte sich auf einen der schwarzen Ledersessel am Konferenztisch. Sam setzte sich ihr gegenüber."Was ist denn los?", fragte sie.
Pythia blickte Sam in die Augen und antwortete:"Nichts.""Das glaube ich nicht.", meinte Sam."Du wirst es mir glauben müssen, denn es ist wahr.", erklärte Pythia und stand abrupt auf, um wieder an die Scheibe zu treten. Sam folgte ihr nach einigen schweigsamen Sekunden."Hast du wirklich Visionen?", erkundigte sie sich.
Pythia blickte sie an und lächelte schmerzlich."Ja. Ich sehe.", sagte sie."Was?", fragte Sam neugierig.
Sie wollte eine Vertrauensbasis schaffen - Pythia bei ihrer Entscheidung, mit ihr und den anderen zu reden, helfen."Dinge, die sein könnten.", meinte Pythia."Sie müssen also nicht eintreten?", erkundigte Sam sich interessiert.
Pythia nickte."Ja.", antwortete sie dann."Und hattest du in letzter Zeit solche Visionen?", wollte Sam wissen.
Pythia blickte sie mit traurigen Augen an."Soll das ein Ja sein?", erkundigte Sam sich.
Pythia senkte den Blick. Sie blickte zum Tor hinunter."Alarm.", sagte sie plötzlich. Sam blickte sie fragend an. Im nächsten Moment schrillte der Alarm durch die Basis und eine durch Lautsprecher verstärkte Stimme verkündete:"Unplanmäßige Aktivierung von außerhalb."Sam starrte Pythia an. Das Orakel blickte zum Torraum."Keine Feinde.", meinte sie. Die Iris öffnete sich und der Alarm schaltete sich ab. Ein SG-Team betrat den Torraum. Einer von ihnen humpelte."Das ist ja..."Sam brachte den Satz nicht zu Ende. Sie blickte wieder zu Pythia. Die junge Frau hatte einen starren Ausdruck auf dem Gesicht. Auf ihrer Stirn hatte sich ein Schweißfilm gebildet. Sie starrte auf das Tor und schrie auf, brach auf dem Boden zusammen. Dann wurde sie ruhig. Sam ging neben ihr in die Knie."Ich hole Hilfe.", sagte sie."Nein!", rief Pythia."Es geht mir gut.", sagte sie dann. Sam zögerte, doch Pythia stand bereits wieder auf."Was hast du gesehen?", fragte Sam eindringlich.
Das Tor schloß sich."So viel Leid. Sie musste so viel Leid mit ansehen. Apollon! So viel Leid. Das arme Kind.", sagte Pythia leise. Sam half ihr, sich auf einen der Stühle zu setzen."Wovon sprichst du? Wer musste so viel Leid mit ansehen?", fragte sie und nahm die Hände des Orakels in die ihren. "Sie musste so viel Leid mit ansehen - das arme Kind. Und ihr..."Pythia brach ab. Sam wartete einen Moment, dann stand sie auf und goss etwas Wasser in eine Tasse. Sie reichte es an das Orakel weiter."Was ist mit uns?", fragte Sam.
"Ihr werdet euch opfern.", erklärte Pythia."Was hast du gesehen? Ganz langsam.", meinte der Major."Das Tor - es aktivierte sich. Das arme Kind. Das arme Kind hat so viel Leid gesehen.", berichtete das Orakel."Was hat sie gesehen?", fragte Sam.
"Ich weiß es nicht. Aber sie leidet unter den Erinnerungen. Ihr schenkt ihr Linderung. Auf eine seltsame Art und Weise seid ihr mit dem armen Kind verbunden. Du, Colonel O´Neill, Daniel Jackson und Janet Fraiser.", sagte Pythia."Und weiter?", wollte Sam wissen.

"Ich sah...einen Tunnel, bläulich schimmernd. Ihr fühlt euch darin sicher.", meinte Pythia."Ein Tok´ra-Tunnel. Sie sind unsere Freunde.", sagte Sam."Dann - noch ein Tunnel. Gold und schwarzer Marmor an den Wänden. Ihr habt Angst, seid unruhig, aber ihr wollt nicht fliehen - noch nicht. Ihr wartet ab.", sagte Pythia. Sam nickte."Goa´uld.", sagte sie dann."Vielleicht eine Mission. Wir sind unruhig und wir haben Angst, aber wir müssen zuerst die Mission zu Ende bringen.", meinte Sam. Pythia senkte den Blick."Zuletzt - eine Wiese, ein anderer Planet. Zwei Leute gehen auf das Tor zu - ein Mann und eine Frau. Du und...ich konnte es nicht erkennen.", berichtete Pythia."Diese Sachen müssen nicht eintreten.", erklärte sie dann, als sie Sams entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte."Ja, aber sie könnten eintreten. Und das macht mir Angst.", meinte der Major.
"Herein!", rief Hammond, als es bei ihm an die Tür klopfte. Janet betrat das Büro des Generals und schloss die Tür hinter sich. "Was kann ich für Sie tun?", fragte Hammond.
"Ich möchte Sie darum bitten, die Tok´ra zu rufen.", meinte Janet."Warum?", fragte Hammond.
Dann wusste er die Antwort."Dr. Jackson?", fragte er.
"Ja. Es geht ihm schlechter. Und ich kann das Fieber auch nicht mehr lange aufhalten.", meinte Janet."Ich dachte, die Medikamente würden es senken.", meinte der General."Das ist schon wahr, aber immer wenn ihre Wirkung nach lässt, steigt das Fieber wieder an. Es sinkt zwar nach einer Injektion wieder, aber ich kann Daniel nicht ewig dieser Behandlung unterziehen. Eine Abhängigkeit dieser Mittel wäre nicht auszuschließen. Außerdem wird er immer schwächer. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn.", meinte Janet."Haben Sie denn inzwischen die Blutresultate?", erkundigte Hammond sich.
"Ja. Und das macht es nur noch schlimmer. Daniel leidet an keinem Virus oder so etwas. Die ganze Sache ist auch keine Nachwirkung der Beeinflussung durch das Handmodul. Das Blut weist winzige Naquada-Bestandteile auf, die sich allmählich im Körper ausbreiten. Sie saugen sozusagen die ganze Kraft aus Daniel heraus. Irgendwann wird er zu schwach sein, um irgendetwas selbstständig zu tun und daran könnte er sterben.", meinte Janet."Ich lasse eine Botschaft an die Tok´ra durch geben.", sagte der General."Danke.", sagte Janet und verliess das Büro wieder.
"Sie meinte es ernst.", meinte Sam und blickte Jack an. Der Colonel saß ihr in der Cafeteria gegenüber und aß einen Salat. Sam stocherte mit ihrer Gabel in dem ihren herum und blickte dabei unentwegt Jack an."Ach, das sind doch alles Spinnereien und Fantastereien. Wenn wir nach ihren Visionen gehen, werden nächste Mission zwei von uns sterben.", erklärte er. Er machte eine wegwerfende Handbewegung."Sie sagt die Wahrheit.", sagte Sam."Das mag schon sein, aber die Visionen - das haben Sie mir selbst erklärt - müssen nicht eintreten. Und diese treten nicht ein. Erstens: Wir können in nächster Zeit nicht auf Mission gehen. Das Pentagon erlaubt nicht, weitere Leute in das Projekt zu involvieren und jedes Team braucht seine Mitglieder. Hammond will uns nicht zu dritt losziehen lassen. Zweitens: Ich glaube an solche Dinge grundsätzlich nicht. Man kommt sich vor wie auf dem Jahrmarkt.", meinte Jack. Sam wollte etwas entgegnen, doch der Alarm schrillte auf einmal durch die Basis. "Wer ist das denn schon wieder?", fragte Jack übellaunig.

"SG-1, bitte sofort in den Kontrollraum.", verkündeten die Lautsprecher. Jack verdrehte die Augen und stand auf."Wir reden später weiter - oder besser noch: nie.", meinte er zu Sam."Aber-""Ah! Was hab ich gerade gesagt? Das sind nur Spinnereien. Mehr nicht.", meinte Jack und unterbrach Sams Widerrede. Dann verließ er die Cafeteria. Sam folgte ihm kopfschüttelnd.


weiter: Kapitel 2
2. Paige by JolinarJackson
2. Paige

Jack langte kurz nach Sam im Kontrollraum an. Teal´C war schon da."Empfange gültige IDC. Es sind die Tok´ra.", verkündete der Techniker. Hammond nickte."Iris öffnen!", befahl er dann. Die Blende glitt zur Seite. "Das ging diesmal aber schnell.", meinte Jack, während er Hammond, Sam und Teal´C in den Torraum folgte. "Es sei denn, die wollten uns auch sprechen – wegen einer anderen wichtigen Angelegenheit...rein ZUFÄLLIG natürlich.", meinte er dann und verstummte auf einen warnenden Blick Hammonds hin. Jacob und ein jüngerer Tok´ra betraten den Torraum. Die übliche Begrüßung folgte, wobei Sam und ihr Vater immer noch Arm in Arm da standen, als Jacob seinen Kollegen vorstellte."Das ist Sojef.", sagte er und der junge Mann verbeugte sich, bevor seine braunen Augen die einzelnen Teammitglieder und Hammond musterten."Ich freue mich, euch endlich kennenzulernen.", meinte er, wobei er mit der verzerrten Stimme des Symbionten in sich sprach. Jack befiel in unangenehmes Gefühl. Jacob sprach eigentlich immer mit seiner normalen Stimme und nur selten übernahm Selmak die Kontrolle über seinen Körper. Daran hatte Jack sich gewöhnt."Eure Nachricht war ziemlich knapp. Was ist denn los?", fragte Jacob nun.

"Daniel hat Probleme.", sagte Jack."Mit einer Goa´uld-Technologie?", vermutete Sojef.

"Das nehmen wir an.", bestätigte Sam."Folgen Sie mir bitte auf die Krankenstation.", sagte Hammond und die kleine Gruppe machte sich auf den Weg.

Nur eine halbe Stunde später saßen sie alle wieder im Konferenzraum. Sojef hatte mit Daniel und Janet gesprochen, sich Analysen und Ergebnisse angesehen und war dabei immer stiller geworden. Aber er hatte bisher noch nicht gesagt, ob er wusste was Daniel fehlte. Jack blickte ihn nur neugierig und ungeduldig an."Ihr hattet mit euren Vermutungen recht. Es handelt sich tatsächlich um eine völlig neue Technologie der Goa´uld.", meinte Sojef nun."Wie neu?", fragte Jack.

"Wir selbst wissen erst seit zwei Wochen davon und sind noch dabei, sie genau zu untersuchen. Aber unsere Vermutungen was den Hersteller betrifft, endeten alle bei Anubis.", erwiderte Sojef."Der schon wieder.", meinte Jack."Wie funktioniert diese Technologie?", fragte Sam.

"Wir können nur Vermutungen anstellen. Ein speziell entwickeltes Handmodul ist wahrscheinlich der Auslöser für diese Krankheit, unter der Dr. Jackson leidet.", meinte Sojef."Daniel Jackson sagte etwas davon, dass Osiris ihn mit dem Handmodul beeinflusst habe.", erinnerte Teal´C sich."Konnte er einen Unterschied zu den normalen Modulen feststellen?", erkundigte Sojef sich.

"Nein.", antwortete Teal´C."Jedenfalls wird diese Krankheit in den Körper hinein...ich weiß nicht wie ich es bezeichnen soll...’projiziert’ wäre vielleicht der richtige Ausdruck.", erklärte Sojef."Das verstehe ich nicht ganz. In Daniels Körper finden sich Naquada-Bestandteile. Wie kommen sie dahin?", fragte Janet.

Sie nahm ebenfalls auf eigenen Wunsch hin an der Konferenz teil."Das wissen wir nicht. Wir schätzen, dass das Gehirn einen Sonderbefehl erhält, diese Teilchen zu produzieren.", meinte Sojef."Soll das heißen, dass der menschliche Körper dazu fähig ist, Naquada-Bestandteile zu erzeugen?", erkundigte Sam sich.

"Nein. Nicht allein. Wir schätzen, dass das Handmodul Strahlungen abgibt, die es dem Körper möglich machen, so eine Produktion in Gang zu setzen.", meinte Sojef."So etwas ähnliches wie eine Verstrahlung also.", schloss Janet."Genau.", antwortete Sojef. Janet nickte verstehend."Und was kann man dagegen tun?", wollte sie dann wissen.

"Ihr dürft ihm keine Medikamente mehr geben.", erklärte Sojef."Warum nicht?", fragte Janet.

"Wir hatten bereits einmal Kontakt mit dieser Technologie. Ein Tok´ra-Spion wurde von Zipacnas Leuten entlarvt und mit dem Handmodul beeinflusst. Man ließ ihn zurück, wir fanden ihn und taten alles, um ihm zu helfen. Er starb. Eine Analyse seines Blutes zeigte, dass sich in seinem Blut eine überhohe Dosis Naquada befand wie es jetzt bei Dr. Jackson ist. Das Naquada ruft Schmerzen hervor und Träume, Halluzinationen und so weiter. Aber die Analyse ergab auch, dass man, hätte man den Tok´ra nicht medizinisch versorgt, ihm hätte helfen können. Das einzige was dieses Naquada nicht hervorruft, ist nämlich das Fieber.", erklärte Sojef. Janet schien zu verstehen. Ihre Augen weiteten sich, als sie Sojefs Theorien verdeutlichte."Der Körper bereitet eine normale Abwehrreaktion vor: Das Fieber.", sagte sie. Sojef nickte."Drückt man dieses Fieber aber, um den Opfern größeres Leiden zu ersparen, dann vermehren sich die Bestandteile noch und der Patient wird von Stunde zu Stunde schwächer.", erklärte er dann weiter."Und das ist tödlich.", ergänzte Janet. Sojef nickte."Anubis ist der grausamste Goa´uld, der je existierte. Es ist gut denkbar, dass ein Weg zur Besserung nur durch Leiden hervorgerufen werden kann.", meinte Teal´C. Der Alarm schallte durch die Basis."Unplanmäßige Aktivierung von ausserhalb! General Hammond sofort in den Kontrollraum!", verkündeten die Lautsprecher. Hammond und Sam standen auf, um dem Aufruf nachzukommen. Auch Teal´C folgte ihnen schließlich. Jack folgte Janet, die sich auf den Weg zur Krankenstation machte.

Sam betrat hinter Hammond den Kontrollraum."Empfange keine IDC.", teilte der Techniker mit. Hammond nickte."Alles in Alarmbereitschaft.", sagte er und einige Soldaten stürmten in den Torraum, um vor der geschlossenen Iris Aufstellung zu nehmen."Empfange nun doch gültige IDC. Es ist...SG-1.", sagte Techniker nach einer kurzen Pause und blickte Sam und Teal´C an, als sähe er Geister."Iris öffnen!", befahl Hammond nach einigen Momenten des erstaunten Schweigens. Der blau flackernde Ereignishorizont wurde frei gelegt und nur wenige Augenblicke später stürzte ein Mädchen durch das Tor und landete unsanft auf der Rampe."IRIS SCHLIEßEN!!! SOFORT DIE IRIS SCHLIEßEN!", schrie sie. Hammond nickte dem Techniker zu und er gab den entsprechenden Befehl in den Computer ein. Das Mädchen lag zusammen gekrümmt auf der Rampe und hielt sich den Arm. Sam erkannte lange, blonde Haare und als das Mädchen sich aufrichtete und zum Kontrollraum hinauf blickte, auch braune Augen. Sie stand nun vollends auf und Sam nahm sie genauer unter die Lupe. Schwarze Stiefel, eine olivgrüne Hose und ein schwarzes T-Shirt, eine MP hing über ihrer Schulter. In der Hand hielt sie eine Zat, die andere war an den Körper gedrückt und färbte das T-Shirt an einigen Stellen dunkel. Sam schätzte sie auf etwa 16 Jahre."Identifizieren Sie sich!", verlangte Hammond."Mein Name ist Paige Carter. Ich komm aus 2021.", sagte das Mädchen.

"Jack?"

Der Colonel blickte von der Zeitschrift auf, in der er gelesen hatte und zu Daniel neben ihm im Bett. Jack hatte von den Geschehnissen im Torraum nichts mitbekommen. Lediglich, dass vor kurzem Lärm an der Fahrstuhlkabine entstanden war, zeigte ihm, dass wohl ein SG-Team versorgt werden musste. Daniel zitterte und blickte Jack in die Augen."Was ist los?", fragte Jack und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Es tut weh.", sagte Daniel und schaute sich nach Janet um."Wir dürfen Ihnen nichts mehr dagegen geben.", erklärte Jack. Daniel hatte schon geschlafen, als der Colonel und Janet von der Konferenz zurückgekehrt waren. Janet hatte ihn nicht wecken wollen und Jack erklärte sich dazu bereit, Daniel alles zu erzählen."Was? Warum nicht?", fragte der Archäologe.

"Sojef hat uns alles erklärt. Er weiß was passiert ist.", erklärte Jack."Sojef?", fragte Daniel ratlos.

"Der Tok´ra, der Sie untersucht hat.", erinnerte Jack. Daniel dachte einige Augenblicke nach, dann nickte er. "Stimmt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass...das hier helfen soll.", meinte er schließlich mit einem schwachen Lächeln."Ein Tok´ra starb, als man ihm medizinische Hilfe zukommen ließ.", berichtete Jack. Daniel schwieg und schloss kurz die Augen. Jack glaubte gerade, dass er wieder eingeschlafen war, als Daniel fragte: "Steht eine Mission auf dem Plan?"

"Wie meinen Sie das?", fragte Jack.

Er war vollkommen überrascht von dieser Frage. Das Letzte worüber er sich in so einer Situation Gedanken machen würde, wäre der Missionsplan. Wenn er ehrlich sein sollte, war der Missionsplan eigentlich meistens das Letzte worüber er nach dachte."Ob Sie zu einer Mission aufbrechen müssen in nächster Zeit, Jack.", erklärte Daniel unwillig."Nein.", antwortete der Colonel."Warum wollen Sie das wissen?", fragte er dann.

"Nur so, Jack.", antwortete Daniel."Das glaube ich nicht. Wenn Sie keinen triftigen Grund haben, eine Frage zu stellen, dann tun Sie das auch nicht. Ich kenne Sie.", sagte der Colonel. Daniel schaute ihn einige Augenblicke lang an."Ist nicht so wichtig.", sagte er dann leise. Sein Blick trübte sich. Er schien müde zu werden."Daniel.", mahnte Jack."Nur ein Tram.", meinte der Archäologe."Da kommen wir der Sache schon näher.", meinte Jack lächelnd."Nein. Ergibt keinen Sinn.", murmelte Daniel."Schon okay.", meinte Jack."Ergibt keinen Sinn. Verstehe ich nicht.", sagte Daniel und schloss die Augen."Ist okay.", antwortete Jack."Schlafen.", sagte Daniel. "Ja. Ist gut.", meinte Jack und strich ihm die nassen Haare aus der Stirn.

Teal´C verbeugte sich vor Jacob und Sojef. Sam nahm ihren Vater in den Arm."Wann sehen wir uns denn wieder, Dad?", fragte sie.

"Ich weiß es nicht. Irgendwann demnächst. Ich muss einer Mission nach gehen.", erklärte ihr Vater."Bitte pass auf dich auf.", sagte Sam und umarmte Jacob nochmals, als Pythia in Jacks Begleitung den Torraum betrat. "Wenn sich an Dr. Jacksons Zustand etwas Gravierendes ändert, dann sagt mir Bescheid. Ich werde in meinem Stützpunkt auch noch einmal die Untersuchungsakten durch gehen.", erklärte Sojef."Machen wir.", versprach Jack und schüttelte dann Pythia die Hand."Und du willst das wirklich tun?", erkundigte er sich dann zum zehnten mal.

"Ja, Colonel O´Neill. Ich habe schon lange erkannt, dass die Goa´uld keine Götter sind. Ich werde mich den Tok´ra anschließen.", erklärte Pythia."Du hast mir meine Frage aber immer noch nicht beantwortet.", erinnerte der Colonel sie."Welche meinst du, Colonel O´Neill?", antwortete Pythia.

"Warum hast du bei Daniel das Bewusstsein verloren, Pythia?", fragte der Colonel.

Das Orakel dachte einige Augenblicke nach, dann legte sie Jack die Hände auf die Schultern."Soll ich es dir zeigen?", erkundigte sie sich.

Jack schaute sie skeptisch an, dann antwortete er:"Ja. Wenn es nicht weh tut."Pythia schloss ihn in die Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Einige Augenblick blieben sie so stehen, dann ließ das Orakel Jack los, flüsterte ihm etwas ins Ohr und folgte Jacob und Sojef zum Ereignishorizont. Jack blieb wie betäubt stehen. Teal´C hob eine Augenbraue und blickte fragend zu Sam. Der Major zuckte die Schultern. Die Tok´ra und Pythia verschwanden und das Tor schloss sich. Jack stand noch immer reglos da und starrte in die Leere."Wow.", brachte er jetzt hervor. Dann fing er sich."Muss nicht eintreten.", erklärte er den Anwesenden und verließ ohne in weiteres Wort der Erklärung den Torraum.

Janet kontrollierte gerade den Puls des Mädchens, als Paige die Augen aufschlug. Sie hatte eine Weile geschlafen, nachdem Janet ihre Wunde – ein Streifschuss aus einer Stabwaffe – versorgt hatte. Auf jegliche Fragen hatte sie nicht geantwortet."Hey. Wie geht es dir?", fragte Janet.

Paige gähnte und antwortete:"Besser. Danke."Einige Augenblicke war es ruhig. Paige schien tief in Gedanken versunken."Alles in Ordnung?", erkundigte Janet sich.

"Was? Ja...klar.", meinte Paige."Wo ist Daniel?", fragte sie dann plötzlich.

Janet blickte sie fragend an."Wie meinst du das?", fragte sie.

"Ich...befinde mich hier doch im Jahre 2002, oder?", hakte Paige nach.

"Ja, das ist wahr. Und wir wissen immer noch nicht was du hier tust.", meinte Janet. Das Mädchen atmete erleichtert aus."Dann muss Daniel ja hier sein.", schloss sie, ohne auf Janets Erklärung einzugehen."Ich kann dich nicht zu ihm bringen. Er ist krank.", sagte die Ärztin."Ist es schlimm?", erkundigte Paige sich schnell.

"Das wissen wir noch nicht. Wir müssen abwarten wie es sich entwickelt.", erklärte Janet."Jedenfalls schläft er jetzt und ich will nicht, dass er aufwacht.", erklärte sie dann."Ich werde ihn nicht wecken.", versprach Paige. "Das glaube ich dir ja, aber trotzdem kann ich es dir nicht gestatten.", meinte Janet. Paige schaute fragend."Hast du Hunger?", erkundigte Janet sich, um vom Thema abzulenken.

"Ja. Großen Hunger.", meinte Paige."Ich hole dir was.", versprach Janet.

Sam betrat die Krankenstation und sah Janet in der Entfernung vorbei gehen."Janet!", rief sie. Die Ärztin blieb stehen und wartete, bis Sam bei ihr angekommen war. Sam warf einen kurzen Blick auf das Tablett in Janets Händen."Für Paige?", erkundigte sie sich.

"Ja.", antwortete Janet und ging weiter."Wie geht es ihr?", fragte Sam.

"Besser. Sie will unbedingt zu Daniel. Ich konnte sie nur mit Mühe und Not davon abhalten.", berichtete Janet lächelnd."Zu Daniel?", hakte Sam nach.

"Ja. Fragen Sie mich nicht warum!", sagte Janet. Sie betraten Paiges Zimmer."Ich hoffe, du magst Toast, denn etwas anderes..."Janet stockte mitten im Satz, als sie Paiges Bett leer vorfand."Das gibt es doch wohl nicht.", fluchte sie und stellte das Tablett ab."Die ist tatsächlich zu Daniel.", meinte die Ärztin dann und stürmte aus dem Zimmer. Sam folgte ihr durch die Korridore, bis sie an Daniels Zimmer ankamen. Janet blieb unter der Tür stehen. Sam stoppte ebenfalls und lächelte dann bei dem Anblick. Daniel lag im Bett und schlief offensichtlich fest. Paige hatte sich neben ihn gelegt und schien ebenfalls eingeschlafen zu sein."Das glaube ich jetzt nicht.", entrüstete Janet sich und ging zu Paige hinüber. Sie rüttelte das Mädchen vorsichtig an der Schulter, um sie nicht zu sehr zu erschrecken. Paige schlug die Augen auf und blickte zu Janet empor."Oh!", sagte sie und stand langsam auf, um der Ärztin nach draussen zu folgen. Ihr Gesicht verzog sich, als hätte man sie gerade bei etwas extrem Verbotenem erwischt."Was denkst du dir eigentlich dabei, Paige? Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, dass ich nicht möchte, dass du Daniel besuchst?", erkundigte Janet sich aufgebracht, während sie gemeinsam mit Paige und Sam zu Paiges Zimmer zurück lief.

"Doch.", erwiderte Paige."Gut, dass du das sagst. Dann weiß ich ja, dass meine Erinnerung mir keinen Streich spielt.", meinte Janet. Paige blieb stehen."Jetzt hör schon auf, Janet! Du bist nicht meine Mutter.", sagte sie aufgebracht. Stille folgte."Da hast du recht, aber ich habe die Verantwortung, so lange du hier auf der Station liegst.", erwiderte Janet schließlich."Du hast doch überhaupt keine Ahnung! Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Ich dachte, 2002 wäre schon deutlich mehr von der Zukunft zu spüren, aber statt dessen seid alle noch so verstockt wie ihr wart.", erklärte Paige und stürmte den Gang weiter hinunter."Ich laufe ihr nach.", sagte Sam und ließ Janet auf dem Gang stehen.

"Paige!", rief Sam und holte das Mädchen ein, kurz bevor Paige ihr Zimmer betrat."Lass mich zufrieden!", verlangte sie."Du kannst nicht von uns verlangen, dich zu verstehen, wenn wir nicht einmal wissen wie wir deiner Meinung nach sein sollen.", meinte Sam. Paige setzte sich auf ihr Bett und blickte Sam an."Nein. Das kann ich nicht.", meinte sie schließlich."Na, siehst du? Erzähl es mir!", bat Sam. Paige blickte sie zögernd an. "Nicht hier. Ich will mich anziehen. Ich möchte nach oben gehen.", meinte sie. Sam überlegte einen Moment. "Okay.", antwortete sie schließlich.

Nur eine viertel Stunde später saßen Sam und Paige draussen auf dem Gras neben dem Exerzierplatz. Paige hatte ein frisches T-Shirt bekommen. Es war ihr zwar etwas zu groß, aber sie steckte es einfach in ihre Hose. Janet hatte sofort zugestimmt, Paige in Begleitung etwas an die frische Luft zu lassen. Der Streit von vorher tat ihr leid und sie hatte Sam erklärt, dass es wohl daran lag, dass sie in Paige etwas zu sehr Cassie wieder erkannt hatte. Paige atmete die frische Abendluft ein und blickte zu den Sternen."Dorthin seid ihr...reist ihr jeden Tag?", wollte sie wissen.

Sam lächelte."Ja.", antwortete sie."Wie ist das so?", fragte Paige.

"Großartig. Du kannst es dir gar nicht vorstellen.", meinte Sam. Paige wischte sich über die Augen."Was ist mit dir?", fragte Sam besorgt.

"Du glaubst gar nicht wie schwer es ist, dir gegenüber zu sitzen.", meinte Paige."Erzähl mir was passiert ist!", bat Sam. Paige blickte sie an, dann griff sie in ihre Hosentasche und zog ein zusammen gefaltetes Foto heraus. "Hier.", sagte sie und reichte es an Sam weiter. Der Major entfaltete es und schaute es im Schein der Lampen auf dem Exerzierplatz an."Das gibt es nicht.", sagte sie leise und schaute genauer hin. Sie selbst saß in einem Stuhl auf der Veranda einer Hütte. Sie trug zivile Kleidung und lächelte in die Kamera. Auf ihrem Schoß saß ein etwa 3 Jahre altes Mädchen mit blonden Haaren und braunen Augen."Das bin ich.", sagte Paige und deutete auf das kleine Mädchen, das ebenfalls in die Kamera grinste. Neben Sam saß in einem weiteren Stuhl Jack, ebenfalls in Zivil wie überhaupt alle auf diesem Foto. Er hatte einen Arm um Sam gelegt und beugte sich etwas zu ihr hinüber. Neben ihm saß Daniel, auf seinem Schoß Janet, und die beiden hatten die Arme umeinander gelegt. Sam stutzte."Es passierte bei einer Mission. Er ist gestürzt und blöd gelandet.", berichtete Paige."Wie?", fragte Sam.

Sie kam nicht ganz mit. Paiges Zeigefinger deutete auf den Rollstuhl, in dem Daniel saß."Oh, mein..."Sam brachte den Satz nicht zu Ende."Wann wurde das gemacht? Und wo?", fragte sie dann.

"In der kleinen Hütte am See. Dad ging dort immer angeln. Schon seit Ewigkeiten. Das sagt zumindest Mum... also du.", schloss Paige. Sam blickte auf."Überrascht?", fragte Paige.

"Etwas. Colonel O´Neill und ich..."Sam brachte den zweiten Satz an diesem Abend nicht zu Ende. Der dritte folgte gleich darauf:"Und Janet und Daniel...""War auch für euch überraschend. Sie kümmerte sich immer sehr intensiv um ihn seit dem Unfall und da ist mehr draus geworden.", berichtete Paige lächelnd."Also, noch einmal: Colonel O´Neill und ich...wir sind deine Eltern.", sagte Sam. Paige nickte."Und Daniel und Janet sind..." "...verheiratet.", beendete Paige den Satz."Und Teal´C?", fragte Sam.

"Keine Ahnung. Dad meinte immer, er sei nach Hause gegangen. Ihr durftet ja nie mit mir über das Projekt sprechen.", berichtete Paige."Und warum weiß du trotzdem davon?", wollte Sam wissen.

"Das ist eine lange Geschichte, Mum.", meinte Paige."Und die würde nicht nur ich gerne hören.", meinte Sam und stand auf.

Jack saß neben Teal´C im Konferenzzimmer. Janet, Sam und Paige saßen auf der anderen Seite des Tisches, Hammond auf seinem Stammplatz. Jack hatte sich eine Weile hingelegt, als Sam ihn plötzlich ins Konferenzzimmer beordert habe. Gerade hatte Paige alles erklärt was auch Sam wusste und zeigte das Foto. Jack nahm es noch einmal in die Hand."Ich sehe alt aus.", meinte er."Das ist im Jahre 2008.", sagte Paige. Jack nickte."Gut.", meinte er dann gedehnt."Das dauert ja noch ein Weilchen.", fügte er hinzu."Was ist passiert seit heute?", fragte Sam.

Paige verschränkte die Arme."2002 hat eigentlich alles angefangen. So um diese Zeit. Die Regierung verbot einen wichtigen Einsatz, bei dem es um eine Goa´uld-Konferenz ging.", berichtete Paige."Sie verbot sie?", hakte Jack nach und blickte fragend.

"Ja. Die Tok´ra kamen und warnten euch. Und ihr wolltet aufbrechen, aber die Regierung verbot es euch. Ihr habt versucht, ihnen verständlich zu machen, dass diese Konferenz die Allianz zwischen mächtigen Goa´uld besiegeln sollte, die die bisherige Machtstruktur stürzen wollten, aber sie hörten nicht auf euch.", berichtete Paige."Was denn sonst…?", murmelte Jack."Jedenfalls habt ihr weiter gemacht, versucht, die Gefahr zu ignorieren. 2003 stürzte Daniel während einer Mission und musste von da an im Rollstuhl sitzen. Daraufhin schied SG-1 aus dem aktiven Dienst aus. Ihr wolltet nicht mehr und wart überzeugt davon, dass bald eine Invasion statt finden würde, aber niemand hörte auf euch. Teal´C ging nach Hause.", berichtete Paige weiter. "Nach Chulak.", sagte Teal´C. Paige nickte."Möglich.", meinte sie."Jedenfalls haben Mum und Dad im selben Jahr noch geheiratet. Und im darauf folgenden Jahr heirateten Daniel und Janet. Dann geschah lange nichts. Und dann wurde das Projekt im Jahre 2005 aufgegeben.", erklärte Paige."Warum?", fragte Hammond.

"Ich weiß es nicht.", antwortete Paige."Im selben Jahr wurde ich geboren und 2010 kamen sie und überfielen die alte Basis. Schon bald hatten sie die Erde eingenommen. Wir konnten uns nicht verteidigen. Sie heilten alle arbeitsfähigen Menschen – darunter auch Daniel. Er konnte wieder laufen, musste aber wie Mum, Dad und Janet für die Goa´uld arbeiten. 2015 kamen Mum und Dad um. Man hat uns nie genau gesagt wie es passiert ist. Janet und Daniel adoptierten mich und sie erzählten mir alles über das Projekt. Und 2021 gelang es uns mit vielen anderen, die Basis zu erobern und mich durch das Tor zu schicken.", berichtete Paige."Es wurde still."Ich glaube, Daniel und Janet kamen um.", meinte Paige dann und wischte sich über die Augen."Viele starben bei dem Übergriff, aber wir töteten auch viele. Wichtig war nur, dass wir euch warnen, damit das nie eintritt.", meinte sie.


weiter: Kapitel 3
3. Diana by JolinarJackson
3. Diana

Daniel stand in einem langen Gang. Die Wände waren mit schwarzen Marmorplatten und mit mit Hieroglyphen übersäten Goldplatten verkleidet. Er war allein – glaubte er. Er war sich nicht sicher. Normalerweise liefen in Goa´uld-Mutterschiffen doch immer Jaffa herum. Und hier war keiner zu sehen. Und dies war eindeutig ein Goa´uld-Mutterschiff. Tack-Tack-Tack...

Was war das?

Wo kam es her?

Daniel blickte sich um. Tack-Tack-Tack...

Als würde jemand mit irgendwelchem Metall immer und immer wieder gegen eine Marmorplatte klopfen. Ein an für sich leises Geräusch. Hier wirkte es überlaut und bedrohlich. Daniel wurde von Neugierde gepackt. Er ging den Gang hinunter. Tack-Tack-Tack...

Es kam näher. Daniel blickte sich um. Keine Abzweigungen, keine Türen...

Als ob man ihn dazu bringen wollte, in diese Richtung zu laufen. Und zwar nur in diese Richtung. Es war ihm unheimlich. Warum tat er es dann?

Tack-Tack-Tack...

Es ließ ihm keine Ruhe. Daniel wanderte den Gang hinunter und blieb vor einer Tür stehen, die in die Höhe glitt, als er direkt davor stand. Er betrat einen großen Raum. Schwarze Wandverkleidungen, ein schwarzer Thron auf einem goldenen Podest, ein Holztisch, drei Stühle...

Sonst nichts. Keine Schalter, keine Türen...

Erschrocken drehte Daniel sich zu der Tür um, durch die er in diesen Raum hineingelangt war. Sie war verschwunden. Eine harte, schwarz verkleidete Wand nahm ihren Platz ein. Tack-Tack-Tack...

Hinter ihm! Daniel fuhr herum. Auf dem eben noch leeren Thron saß eine große, in einen Kapuzenmantel gehüllte Gestalt. Erst jetzt entdeckte Daniel direkt über dem Thron eine goldene Zeichnung. Ein Schakalskopf, eingerahmt von einem Oval. Tack-Tack-Tack...

Der Verhüllte tippte mit der Fingerspitze auf den schwarzen Marmor seines Throns. Das eigentliche Geräusch wurde von der goldenen Handspange, die sich um seine Hand schmiegte, erzeugt."Anubis.", flüsterte Daniel und bemerkte ein dunklere Gestalt hinter dem Gott. Die Gestalt hielt sich im Schatten."Daniel Jackson.", sagte sie. Es war mehr eine Vermutung als eine Feststellung."Ja, Gebieter.", antwortete Anubis."Endlich.", meinte die dunkle Gestalt hinter ihm...

Daniel fühlte sich auf einmal anders. Ihm war klar, dass er geträumt hatte. Er hörte Stimmen."Sein Fieber hat vor etwa einer halben Stunde absoluten Höchststand erreicht. Jetzt ist es wieder gesunken. Urplötzlich.", meinte jemand."Janet?", fragte Daniel leise.

Die Ärztin legte ihm eine Hand auf die Stirn."Ja.", antwortete sie."Anubis...hat einen Herrn.", sagte Daniel. "Was? Wie meinen Sie das, Daniel?", fragte Sam neben ihm.

Daniel öffnete nun doch die Augen. Sam stand hinter einem Stuhl, auf dem ein Mädchen saß. Das Kind lächelte glücklich, als Daniel sie anblickte."Ich...habe geträumt. Anubis...hat einen Herrn.", sagte Daniel."Daniel, Sie haben hohes Fieber. Es war ein Traum.", meinte Janet."Nein.", antwortete Daniel."Es war zu real.", berichtete er. Plötzlich wusste er die Lösung."Wir müssen auf Mission. Wir müssen etwas verhindern. Ich weiß nicht was, aber es ist schrecklich. Wir müssen auf Mission.", erklärte er."Ganz bestimmt nicht.", meinte Janet."Sie sind zu schwach.", meinte sie dann. Sam sagte nichts.

"Ihr werdet euch opfern.", erklärte Pythia.

"Im selben Jahr wurde ich geboren und 2010 kamen sie und überfielen die alte Basis."

Daniel schloss müde die Augen."Aber wir müssen.", erwiderte er."Schlafen Sie!", meinte Janet.

EINEN MONAT SPÄTER:

Jack beobachtete wie sich das Tor öffnete. Er blickte seine Begleiter an, die ebenfalls im Torraum standen. Einen Monat war es jetzt her, dass Daniel erkrankte und seit einer Woche war er wieder auf den Beinen. SG-1 hatte in dieser Zeit nicht eine Mission durchgeführt. Jack war mit Paige und Sam eine Woche angeln gefahren, sobald es Daniel wieder besser ging. Teal´C war bei Daniel geblieben und hatte dem Archäologen bei einigen Übersetzungen geholfen, die dieser aus Langeweile im Bett erledigte. Als Jack wieder zurückgekommen war, stellte er mit Freuden fest, dass Daniel wieder durch die Basis lief. Nun stand sein Freund neben ihm, zwar noch etwas blass, aber ansonsten wieder voll auf dem Damm. Sam stand neben Paige und hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt. Teal´C wirkte unbeteiligt, aber voll anwesend zugleich."In Ordnung, dann wollen wir mal", meinte Jack. Sie gingen die Rampe empor und traten in den blau schimmernden Ereignishorizont. Sterne flirrten an ihm vorbei, hellere Punkte kennzeichneten die anderen Tore und dann spie das Abydos-Tor alle fünf wieder aus. Daniel blickte sich um. Jack erkannte ein sehnsüchtiges Glitzern in seinen Augen und schaute dann zu Paige. Das Mädchen trat langsam neben Daniel."Es ist wunderschön. So habe ich es mir vorgestellt. Es ist... fantastisch. Du hast mir so viel davon erzählt.", berichtete sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und ergriff Daniels Hand. Er blinzelte und schaute zu ihr hinunter. Sowohl Jack und Sam, als auch Daniel und Janet waren richtige Eltern für Paige geworden. Sie vertraute allen an was passiert war und was in ihrem Kopf vorging. Und Jack verstand jetzt was Pythia mit dem Leid meinte, das das Mädchen miterleben musste. Sie hatte gesehen wie Menschen starben und sie hatte getötet. Paige hatte sich dafür entschieden, nicht mehr auf der Erde zu bleiben. Sie wollte auf Abydos leben wie Daniel einst und sie brannte regelrecht darauf, die Schriftzeichen an den Wänden der Ruinen zu entziffern, die Sha´re Daniel kurz nach ihrer Ankunft in der Stadt gezeigt hatte."Daniel, O´Neill!", rief jemand und Jack blickte auf. Skaa´ra lief auf ihn zu und blieb vor dem Colonel stehen. Feierlich salutierte er und Jack antwortete mit einem Lächeln und legte ebenfalls die Hand an die Stirn. Sie umarmten sich kurz. Skaa´ra begrüßte auch die anderen und verbeugte sich vor Paige. Paige lächelte."Also, letzte Chance. Willst du uns zur Erde zurück begleiten oder hier bleiben?", erkundigte Jack sich abschließend.

"Ich bleibe hier, Dad. Das steht fest. Ich glaube nicht, dass auf der Erde bleiben kann, wenn ich weiß, dass ihr beide nicht...noch nicht meine Eltern seid.", meinte das Mädchen. Jack nickte."Wir kommen in etwa einem Monat wieder vorbei.", meinte Daniel und schloss Paige in die Arme."Buniway.", antwortete Paige. Daniel hatte die letzte Woche damit verbracht, Paige die abydianische Sprache näher zu bringen. Er hatte offensichtlich Erfolg gehabt. Paige umarmte auch Jack und Sam und verbeugte sich feierlich vor Teal´C. Daniel aktivierte das Tor."Bis dann.", meinte Jack und trat wieder durch den Ereignishorizont, ließ Paige in einer Welt zurück, in der ihr späterer Pflegevater sein Glück gefunden und verloren hatte.

Teal´C blickte auf, als es an seine Tür klopfte. Er stand auf und öffnete. Daniel stand vor ihm und trat nach einer einladenden Geste des Jaffas ein."Was kann ich für dich tun?", fragte Teal´C.

"Ich habe eigentlich nur eine Frage.", meinte Daniel. Der Jaffa nickte und Daniel setzte sich auf das Bett in dem sonst karg eingerichteten Qartier."Und zwar: Ist es möglich, dass Anubis doch nicht der mächtigste Goa´uld ist?", erkundigte der Archäologe sich.

"Wie meinst du das?", fragte Teal´C ratlos.

"Nun ja, ich weiß nicht, Teal´C. Ich habe geträumt, dass Anubis einem höher gestellten Goa´uld diente.", berichtete Daniel."Träume sind Träume.", sagte der Jaffa."Nein. Das glaube ich inzwischen nicht mehr. Und Sojef stimmt mir zu. Er glaubt, dass das Handmodul Visionen hervor gerufen hat.", berichtete Daniel. Sojef war während Jacks, Sams und Paiges Abwesenheit noch einmal zur Erde gekommen und hatte mit Daniel gesprochen."Zu welchem Zweck?", wollte Teal´C wissen.

Er war skeptisch."Das wissen wir nicht.", meinte Daniel."Ist es möglich?", wollte er dann erneut wissen.

Teal´C überlegte einige Momente."Ja. Es ist möglich, aber ich glaube nicht daran. Anubis ist sehr mächtig und verfügt über eine hohe Technologie. Er wurde für Tausende von Jahren für tot gehalten und doch steigt er jetzt mit unerwarteter Macht aus dem Sarkophag auf.", berichtete Teal´C."Und wenn ihm jemand geholfen hat? Hör zu! Ich glaube ja normalerweise nicht an Träume und so was, aber diesmal ist es etwas anderes. Ich...hatte dasselbe merkwürdige Gefühl wie zu dem Zeitpunkt, als Sha´re mit mir über das Modul kommunizierte.", berichtete Daniel. Es klopfte erneut. Jack trat ein."Oh! Hi, Daniel. Hammond will uns sprechen. Jetzt.", meinte der Colonel.

Teal´C trat nach Daniel und Jack in den Konferenzraum. Zu seiner Überraschung saßen außer Sam und Hammond auch Jacob und Anise am Konferenztisch. Er hatte den Alarm gar nicht gehört. Dann fiel ihm ein, dass er in sein Kel´No´Reem vertieft gewesen war. Vielleicht hatte er den Alarm einfach überhört. Teal´C setzte sich neben Jack und Daniel und Hammond begrüßte die drei Ankömmlinge mit einem kurzen Kopfnicken."Wir haben leider nicht so gut Nachrichten.", meinte Jacob gleich und brachte damit die Zusammenkunft auf den gewünschten Punkt, ohne lange um den heißen Brei herumzureden."Ach, das ist nichts Neues. Wenn ihr schon mal kommt, dann nur, weil ihr schlechte Nachrichten habt.", erklärte Jack sarkastisch. Anise blickte ihn verwirrt an."Was gibt es denn?", fragte Teal´C.

"Nun ja, ein Spion berichtete uns von einem Vorhaben verschiedener Goa´uld. Sie planen eine Konferenz, um die Machtstruktur der Systhemlords zu stürzen.", sagte Jacob."Wie bitte?", fragte Jack.

Auch Teal´C konnte das eben gehörte kaum glauben."Genau wie Paige es gesagt hat.", meinte Daniel leise. Sam blickte ihn an und nickte dann."Was?", fragte Jacob verwirrt.

SG-1 berichtete nun der Reihe nach von Paige und ihrer Geschichte."Warum habt ihr uns davon nichts gesagt?", fragte Jacob.

"Hätte das was geändert, Jacob? Ihr vergesst auch ziemlich oft, uns etwas mitzuteilen.", meinte Jack. Jacob nickte."Okay.", meinte er."Ihr seid doch nicht nur gekommen, um uns davon zu erzählen, oder?", hakte Sam nach.

"Nein, Sam. Ich wünschte es wäre so.", meinte Jacob."Wir wollen euch um Hilfe bitten.", meinte Anise. Es war das erste mal, dass sie etwas sagte. Ihr Gesicht wirkte sehr ernst und dunkel. Teal´C hatte diesen Gesichtsausdruck noch nie bei ihr gesehen."Es soll also wieder einer von uns dorthin gehen und die Goa´uld töten? Weil es das letzte Mal ja so wunderbar funktioniert hat.", vermutete Jack.

"Nein, Colonel O´Neill. Diesmal sollen drei von euch dort hin gehen und heraus finden was genau die Goa´uld planen. Wenn ihr uns dann Bericht erstattet, können wir etwas dagegen unternehmen. Wenn ihr sie tötet, bringt ihr euch selbst damit nur in Gefahr. Ihr müsst unauffällig kommen und gehen.", erklärte Anise. Es wurde still. "Was sagt ihr?", fragte Jacob.

"Es geht hier offenbar auch um das Fortbestehen der Menschen von Ta´uri.", meinte Anise. Hammond stand auf und ging in sein Büro."Er ruft beim Pentagon an.", sagte Jack auf Anises verdutzten Gesichtsausdruck hin."Sie werden die Mission verbieten.", meinte Daniel."Ja.", stimmte Sam zu. Hammond kehrte nach einer Zeit des Schweigens zurück."Sie verbieten einen Einsatz.", sagte er."Warum?", fragte Daniel.

"Sie glauben nicht, dass die Goa´uld so schnell gestürzt werden können. Ausserdem stützen sie sich auf die Sache mit den geschützten Planeten.", sagte Hammond."Dieses Abkommen wird nicht mehr gelten, wenn die Goa´uld-Konferenz Erfolg hat. Wenn sie es schaffen, das Regime zu stürzen, schaffen sie es auch, die Asgard zu stürzen.", erklärte Anise."Das habe ich denen auch gesagt.", berichtete Hammond."Die sehen die Gefahr einfach nicht.", meinte Sam."Aber ich. Und ich werde SG-1 auf diese Mission schicken. Wir sagen unsere Hilfe zu – inoffiziell.", meinte Hammond.

Sam stand neben Janet auf der Krankenstation. Die Ärztin blickte skeptisch in Daniels Augen. Dann steckte sie ihm ein Fieberthermometer in den Mund."Es geht mir gut.", meinte der Archäologe protestierend."Tun Sie mir den Gefallen!", meinte Janet. Daniel verdrehte die Augen."Sie waren insgesamt drei Wochen im Bett. Sie müssen sich erst einmal richtig auskurieren. Außerdem sind die Naquada-Bestandteile noch nicht ganz verschwunden. Das stört mich.", meinte Janet. Sie nahm das Fieberthermometer zur Hand."In Ordnung, alles normal.", meinte sie."Befürchten Sie einen Rückfall?", erkundigte Sam sich.

"Ja, Sam. Und ich habe auch allen Grund dazu. Sojef berichtete mir bei seinem letzten Besuch hier, dass eine Tok´ra geheilt werden konnte. Bei der nächsten Mission auf einem von Anubis Schiffen allerdings sei sie rückfällig geworden und gestorben, als man ihr keine medizinische Unterstützung lieferte. Seltsamerweise scheint diese nämlich bei einem Rückfall nötig zu sein. Wirklich clever von Anubis.", meinte Janet. Der Major verzog das Gesicht."Ich werde Ihnen allen Fieber- und Schmerztabletten mitgeben, falls Sie durch einen unglücklichen Zufall getrennt werden. Wenn Sie sich schlechter fühlen, sagen Sie das sofort den anderen und nehmen etwas. Versuchen Sie, so schnell wie möglich zur Erde zurückzukehren!", verlangte Janet."Aber ein Rückfall geschieht nicht einfach so. Da muss noch etwas gewesen sein.", erklärte Daniel."Sie war wieder vollkommen gesund, ging auf Mission und musste mitansehen wie einer ihrer Kollegen entdeckt mit dem Handmodul getötet wurde. Sie brach zusammen. Vielleicht Stress, aber ich will nichts riskieren.", meinte Janet. Sie hörte Daniels Herzschlag ab."Und warum behalten Sie mich dann nicht hier?", wollte Daniel wissen.

"Ganz einfach, Daniel. Weil Sie kerngesund sind. Noch blass, aber gesund. Und die Tatsache, dass sich Naquada in ihrem Blut befindet, hilft mir leider nicht. Sie dürfen gehen.", erklärte Janet.

Jack stolperte aus dem Ereignishorizont. Daniel, Sam und Teal´C folgten."Ich kapiere nicht warum man bei einem Rückfall wieder Medikamente bekommen muss.", griff der Colonel das im Torraum begonnene Gespräch wieder auf."Anubis hat Greueltaten zu verantworten. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er so etwas entwickelt.", meinte Daniel."Er will seine Opfer quälen, in Sicherheit wiegen und dann doch töten.", meinte Teal´C."Trotzdem. Die ganze Sache ergibt keinen Sinn. Und kommen Sie mir nicht wieder mit dieser Visionen-Story!", bat Jack, als Daniel dazu ansetzte, seine und Sojefs Theorie zu wiederholen. Jack glaubte nicht daran. Er glaubte nicht an diese Geschichte und er glaubte nicht an Pythias Visionen. Okay, Paige war gekommen. Zufall! Und nichts anderes. Zufall!!!"Nett hier.", meinte Jack nun und sah sich auf dem kargen, verregneten Planeten um. Nebel hing noch in der Luft, es war kalt wie an einem ungemütlichen Herbstmorgen und die fünf Sonnen schienen nur schwach. Das Gras war feucht vom Nieselregen und das DHD glänzte vor Nässe. Daniel hatte sich neben dem Gerät in die Hocke sinken lassen und fuhr mit den Fingern über einen mit Schriftzeichen versehenen Stein."Wer weiß wie viele Stützpunkte die Tok´ra noch unterhalten.", meinte Teal´C und blickte sich um. Jacob hatte ihnen die Adresse zu diesem unbekannten Planeten begeben, da dieser dem Ort der Goa´uld-Konferenz am nächsten lag. Revenna und Vorash waren Vergangenheit."Das ist unglaublich.", meinte Daniel."Was?", fragte Jack und blickte sich nach einem Tok´ra um.

"Maya. Hier lebten Abkömmlinge der Maya.", berichtete Daniel. Jack zuckt die Schultern."Ich will hoffen, dass hier auch Abkömmlinge der Tok´ra leben.", meinte er. Ein Ringtransporter aktivierte sich und ein junge Frau erschien in ihrer Mitte."Willkommen auf Tevsvi. Ich bin Lunnep und freue mich, eure Bekanntschaft zu machen.", stellte sie sich vor. Jack musterte sie kritisch. Blau Augen, braune, lange Haare, hübsches Gesicht, gewinnendes Lächeln...

Er mochte sie. Er schüttelte ihr die Hand."Hi! Jack O´Neill, Daniel Jackson, Major Carter und Teal´C.", stellte er dann sein Team vor. Lunnep begrüßt auch die anderen, dann ließen sie sich von dem Ringtransporter unter die Erde geleiten."Ich hoffe, ihr musstet nicht zu lange oben warten. Dieser Stützpunkt ist noch sehr neu und wir haben noch keine Systeme eingebaut, die uns bei einer Sternentor-Ankunft warnen.", meinte Lunnep und führte SG-1 durch die Quarztunnel in einen Konferenzraum. Lunnep bot ihnen vier Plätze an und setzte sich dann selbst an das Kopfende des Tisches."Ich habe die Aufgabe, euch einzuweisen.", sagte sie und wartete, bis alle Mitglieder des Teams die Waffen abgelegt und die Westen ausgezogen hatten. Jack lehnt sich entspannt zurück. "Der hohe Rat der Tok´ra dankt euch noch einmal für eure Teilnahme, auch wenn euer Führer nichts davon weiß. Der hohe Rat hofft, dass ihr nicht in Schwierigkeiten geratet.", erklärte Lunnep."Vergiss es! Das machen wir nicht zum ersten Mal. Die Sache mit verbotenen Missionen ist schon fast Gewohnheit.", meinte Jack. Lunnep blickte ihn verwundert an."Ein Witz. Wir haben das bisher nur zweimal gemacht.", berichtete Jack. Lunnep nickte verwirrt."Also, zunächst einmal zu den teilnehmenden Goa´uld. Mit dabei sein werden Anubis, Yamuna, Lakshmi, Inti, Proserpina, Bacchus, Osiris und Diana.", erklärte Lunnep."Eine ganze Menge. Anubis und Osiris sagen mir was. Daniel, wer sind die anderen?", fragte Jack.

Der Archäologe blickte auf und wirkte etwas verwirrt."Also...ja. Ähm, Yamuna und Lakshmi sind Gottheiten der Hindus. Yamuna war die Göttin des gleichnamigen Flusses. Lakshmi die Göttin der Schönheit, der Liebe und des Glücks. Inti ist ein Inkagott. Er steht für die Sonne und das Inkareich. Bacchus, Proserpina und Diana gehören zu den Römern. Bacchus ist der Gott der Vegetation, des Weines und der Ekstase. Proserpina die Göttin der Unterwelt und der Erdfruchtbarkeit und Diana die Göttin der Jagd und der Fruchtbarkeit.", sagte er schließlich."Ein netter Haufen.", meinte Jack."Wie kommen wir auf diese Konferenz?", fragte Sam.

"Eine Verbündete wird uns helfen. Diana persönlich.", sagte Lunnep."Und ihr traut ihr?", wollte Teal´C wissen.

"Ja, Teal´C. Sie hat uns schön öfter geholfen. Sie, Bacchus und Proserpina teilen sich ein Reich. Alle teilnehmenden Goa´uld sind keine Systhemlords, aber die mächtigsten der Goa´uld. Und das Reich, das sich diese drei teilen, ist groß. Diana hat sich dazu bereit erklärt, für Bacchus und Proserpina Sklaven zu besorgen. Und da jeder Goa´uld einen Sklaven mitbringen darf, wird einer von euch Diana zugeteilt, einer Bacchus und einer Proserpina.", erklärte Lunnep."Habt ihr nicht etwas vergessen?", erkundigte Daniel sich.

Lunnep blickte ihn fragend an."Genau.", stimmt jetzt auch Jack zu."Osiris kennt mich.", sagte Daniel."Und mich.", sagte Sam."Keine Sorge. An der Konferenz selbst wird Osiris nicht teilnehmen. Sie ist nur als Untergebene von Anubis dabei. Ihr werdet sie nicht antreffen, da sie die ganze Zeit in ihrem und Anubis Quartier verbringen wird. Er hat sie mitgebracht, weil er eine Beraterin braucht und Osiris war politisch immer schon sehr engagiert. Sie wird sich im Hintergrund halten.", versprach Lunnep."Na dann.", meinte Jack."Los.", fügte er hinzu."Diana wird bald mit einem Frachtschiff eintreffen. Ihr müsst euch vorher noch umziehen.", erklärte Lunnep."Ähm...umziehen? Trugen Römer nicht immer diese Dinger? Diese...""...Tunika.", sagte Daniel. "Genau.", stimmte Lunnep zu und stand auf."Hey!", rief Jack, als sie den Raum verließ."Ich werde garantiert nicht im Rock rumlaufen!"

Daniel begrüßte Diana mit einem Händeschütteln gleich nach Jack. Sie sah gut aus - wie eigentlich alle Goa´uld – braune Augen, blonde, lang Haare, ein grünes Gewand, auf dessen Rückseite eine Goldstickerei Pfeil und Bogen darstellte – das Symbol der römischen Göttin Diana. Sie mussten etwa eine Stunde fliegen. Die Stunde wurde zu einer Ewigkeit, da Jack sich ohne Unterbrechung über die Verkleidung beschwerte. Schließlich gab Diana nach und reichte ihm, Sam und Daniel weite Hosen und ein Oberteil mit langen Ärmeln, das einem Kleid etwas ähnlich sah, allerdings vom Schnitt her eher ein zu lang geratenes Sakko hätte sein können, denn es reichte ihnen bis zum Knie. So sah man immer noch die weiten Hosenbeine. Da gab Jack endlich Ruhe. Die Farbe der Verkleidung entsprach der Signalfarbe der jeweiligen Götter, denen Jack, Sam und Daniel dienen würden. Jack wurde Bacchus zugeteilt und erhielt ein dunkles Rot. Daniel sollte bei Diana bleiben und zog ein dunkles Grün an und Sam erhielt für Proserpina ein tiefes Schwarz. Schließlich sahen sie das Mutterschiff vor sich, auf dem die Konferenz stattfinden sollte. Es ähnelte einem normalen Mutterschiff in jeder Hinsicht, nur waren auf die Pyramide die verschiedenen Symbole der Goa´uld-Herrscher aufgemalt. Teal´C würde an Bord eines weiter entfernten Frachtschiffes bleiben und alles über drei in den Taschen der Verkleidung versteckten Kommunikatoren mithören können. Diana dockte an und sie stiegen aus."Wir werden zunächst zu meinem Quartier gehen, dann bringe ich Colonel O´Neill und Major Carter zu ihren Herren. Denkt daran, sie immer mit ‚Gebieter’ oder ‚Gebieterin’ anzusprechen. Und Colonel O´Neill...Bacchus ist ziemlich ungeduldig. Es wäre besser, wenn du ihm möglichst schnell jeden Wunsch erfüllst.", erklärte Diana. Jack stöhnte."Toll!", meinte er. Sie wurden von einigen Jaffa abgeholt und zu einem leeren Quartier geführt, dann erkundigte Diana sich nach Bacchus und Proserpina. Die Jaffa erklärten wo deren Quartiere lagen und gingen."Funktionieren die Kommunikatoren?", erkundigte Diana sich und legte den langen, grünen Mantel ab, um ihn über ein Stuhllehne zu hängen.

Jack zog seinen Kommunikator aus der Tasche."Teal´C, kommen!", sprach er hinein."Ich verstehe euch deutlich.", meinte der Jaffa."Gut, dann geht es los.", meinte Diana.

Daniel stand hinter Dianas aus schwarzem Marmor bestehenden Suhl und versuchte, möglichst unbeteiligt zu schauen. Immer wieder wanderten seine Blicke zu Jack und Sam und ihren ‚Gebietern’. Die drei Repräsentanten der römischen Gottheiten waren die ersten Anwesenden. Dann traten nach und nach auch die restlichen Teilnehmer ein, wobei Daniel immer nervöser wurde. Was, wenn Osiris nun doch beschlossen hatte, direkt an der Konferenz teilzunehmen?

Yamuna, Lakshmi und Inti traten ein und nahmen Platz. Alle waren in goldene oder andersfarbige Gewänder gehüllt und äußerst gut aussehende junge Frauen oder Männer. Als letztes trat Anubis ein. Daniel bekam ein schlechtes Gefühl. Länger schon wusste SG-1 von diesem Goa´uld. Aber Daniel hatte die Gesichter der anderen Goa´uld-Systhemlords und Systhemladies gesehen, als er erwähnt wurde. Sie hatten Angst. Anubis selbst war nicht deutlich zu sehen. Eine dunkle Gestalt in einem Mantel und mit Handschuhen. Sein Gesicht war von den Schatten seiner weiten Kapuze verdeckt. Daniel hatte ihn bereits in den Visionen gesehen, die Anubis ihm – aus welchem Grund auch immer – beschert hatte, aber ihm so zu sagen Auge in Auge gegenüber zu stehen war etwas anderes. Körperliches Unbehagen breitete sich in ihm aus. Und Sam und Jack schien es nicht anders zu gehen. Öfters kreuzten sich die Blick der drei SG-1 Mitglieder."Lasst uns beginnen!", meinte Anubis mit tiefer und dunkler Stimme. Diana saß ihm in einem Abstand von 5 Metern gegenüber und als Anubis kurz aufblickte, konnte Daniel sein Gesicht erkennen...

Oder nicht erkennen. Es war eher so, dass der Raum unter der dunklen Kapuze von einem wabernden, blauen Schutzschild oder etwas ähnlichem verborgen war. Oder sah er etwa so aus?

Daniel zitterte unwillkürlich. Yamunas Sklavin wich zwei Schritte zurück und stieß einen erschrockenen Laut aus. Yamuna drehte sich zu ihr um und warf ihr einen geradezu tödlichen Blick zu. Die Sklavin senkte den Blick. Daniel konnte sich denken, dass sie später noch Ärger bekommen würde. Anubis aktivierte seine Handspange und eine golden schimmernde Graphik erschien in der Mitte des Raumes. Sie zeigte einen Stammbaum der Goa´uld-Systhemlords wie Daniel ihn schon einmal vor der Jagd auf Seth gesehen hatte."Lasst uns über die Systhemlords sprechen!", schlug Anubis vor.


weiter: Kapitel 4
4. Rückfall by JolinarJackson
4. Rückfall

Sam trat wieder in das Quartier, das sie sich mit Jack und Daniel teilte. Die drei Betten waren in verschiedenen Ecken des Raumes aufgestellt und in der Luft hing der ekelhaft süßliche Geruch irgendwelcher Duftöle. Jack saß auf seinem Bett und starrte zu Boden."Noch ein Tag und ich klappe zusammen.", meinte er gerade zu Daniel, der entspannt auf seinem Bett lag und vor sich hin döste. Sam konnte Jack gut verstehen. Ihr waren die Beine auch schwer. Sie war es gewohnt viel und ausdauernd zu laufen, aber fünf Stunden am Stück zu stehen war anstrengender. Und das Beste war ja immer noch gewesen, dass Proserpina nicht einen Wunsch geäußert hatte, durch den Sam den Raum hätte verlassen und sich die Beine hätte vertreten können. Jack stand auf. Er lief ein bisschen im Raum herum."Uns stehen aber noch einige Verhandlungen bevor.", erwiderte Sam und schaltete den Kommunikator aus. Morgen würden sie ihn wieder einschalten, aber vorerst brauchte Teal´C nicht mehr mitzuhören."Lief doch ganz gut heute. Die haben nichts gemerkt.", erinnerte Jack und lächelte Sam an. Der Major nickte nur."Was meinen Sie, Daniel, wie lange zieht sich das noch hin?", fragte Jack.

Er bekam keine Antwort."Daniel?", fragte Jack und drehte sich zu dem Archäologen um.

Daniel lag auf der Seite und schien zu schlafen."Wow. Zu beneiden. Ich bekomme heute wahrscheinlich kein Auge zu. Der Muskelkater setzt ja jetzt schon ein.", meinte Jack. Sam ignorierte ihn und ging zu Daniel hinüber. Neben ihm ging sie in die Hocke und legte ihm eine Hand auf die Stirn."Er hat leichtes Fieber.", meinte sie und schüttelte Daniel an den Schultern. "Daniel?", fragte sie.

Er schlug verwirrt und müde die Augen auf."Was?", fragte er.

"Wie fühlen Sie sich, Daniel?", fragte Jack und trat nun ebenfalls näher.

"Einigermaßen. Warum?", fragte der Archäologe.

"Sie haben etwas Fieber.", meinte Sam und setzte einen besorgten Gesichtsausdruck auf."Habe ich gar nicht gemerkt.", berichtete Daniel."Klappen Sie mir bloß nicht zusammen! Das wäre der denkbar ungünstigste Moment.", erklärte Jack ironisch und lächelte."Hm.", machte Daniel. Er schloss die Augen wieder."Am Besten, wir lassen ihn erst einmal schlafen. Vielleicht geht es ihm morgen besser.", meinte Sam."Und wenn nicht?", wollte Jack wissen.

"Dann muss einer von uns noch zusätzlich für ihn einspringen.", erklärte Sam.

Daniel schlug die Augen auf. Jack und Sam schienen noch zu schlafen. Er gähnte und streckte sich."Hey. Morgen.", grüßte Jack. Er streckte sich ebenfalls und stand auf. Daniel setzte sich ebenfalls auf. Ein stechender Schmerz fuhr ihm durch den Kopf. Er schlug mit einer Hand gegen seiner Stirn."Was?", fragte Jack alarmiert und trat auf ihn zu.

"Schon gut. Nur Kopfschmerzen.", meinte Daniel."Sie sollten heute eine Pause machen.", meinte Sam. Daniel blickte sie an. "Es geht schon.", meinte er."Wenn Sie es schon nicht für sich tun, tun Sie es für uns! Fraiser bringt uns um, wenn sie erfährt, dass Sie trotz Fieber im Einsatz waren.", erklärte Jack. Daniel lächelte."Na okay.", meinte er und legte sich wieder hin. Jack und Sam verließen mit einem letzten Gruß den Raum. Nur fünf Minuten später stand Daniel auf, ignorierte die Kopfschmerzen und schlich auf den Gang hinaus. Er würde sich etwas umsehen. Dagegen war nichts auszusetzen. Und wer weiß, vielleicht konnten sie es gebrauchen.

Sam blickte zu Jack. Der Colonel lächelte kurz zurück. Er hatte sich dazu entschlossen, Daniels Aufgaben zu übernehmen. Sam hoffte, dass der Archäologe liegen blieb. Sie kannte Daniel und wusste, dass er jede Gelegenheit nutzen würde, um mehr über dieses Schiff herauszufinden, vielleicht sogar Fluchtwege zu finden versuchte. Überall liefen Jaffa herum. Zwar nicht so viele wie normal auf einem Mutterschiff, aber genug , um einen unvorsichtigen Spion zu schnappen. Die Sitzordnung hatte sich heute etwas geändert. Diana und somit auch Proserpina und Bacchus saßen näher an Anubis. Sam spürte dessen Gegenwart als ein körperliches Unbehagen, das ihr völlig fremd war."Wie ich hörte, gelang erst kürzlich ein erfolgreicher Schlag gegen die Tok´ra.", berichtete Yamuna."Das ist wahr. Es gelang meinem Untergebenen Zipacna, viele von ihnen zu töten.", berichtete Anubis. Jack warf Sam einen eindeutigen Blick zu. Sie nickte seicht. Anubis war sich seiner Sache zu sicher. Zwar hatte er viele Tok´ra getötet, aber es würde ihm nie gelingen, die Organisation auszuschalten."Die Tok´ra ganz zu vernichten, dürfte allerdings selbst für euch zu schwer sein. Sie sind gut versteckt und immer entkommen welche von ihnen.", meinte Lakshmi im selben Moment. Anubis schüttelte den Kopf."Mit dem Symbiontengift ist dies kein Problem.", sagte er. Ein Murmeln ging durch den Raum."Ihr habt es geschafft, Symbiontengift in Euren Besitz zu bringen?", hakte Inti nach.

Seine dunklen Augen blitzten auf."Nein, Inti. Leider nicht. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis mir ein Tok´ra oder auch ein Ta´uri..."Anubis machte eine kurze Pause und Sam hatte das Gefühl, von ihm durch bohrt zu werden. Oh, Gott! Er weiß es, er weiß es..,. dachte sie."...in die Hände bekomme, der mir ausreichende Informationen geben kann.", fuhr Anubis fort.

Daniel betrat einen weiteren Raum. Der hundertste bestimmt inzwischen. Seine Kopfschmerzen waren beinahe verschwunden. Sam hatte sich umsonst gesorgt. Er schien jetzt in eine Art Waffenkammer gelangt zu sein. Zats und Stabwaffen, aber auch einige Blendgranaten, waren in Kisten verpackt und einige dieser Kisten waren sogar geöffnet. Es wäre für Daniel ein leichtes gewesen, sich ein Waffe zu schnappen. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Schneller, als reagieren konnte, wurde er gepackt und gegen den Hinterkopf geschlagen. Ihm wurde schwarz vor Augen, aber er fiel nicht ganz in die beginnende Bewusstlosigkeit, sondern klammerte sich noch an die Realität. Sein Körper sackte zusammen, wurde aufgefangen und hoch genommen. Eine Weile lang verlor Daniel tatsächlich das Bewusstsein. Er erinnerte sich an wirre Träume. Unsanft wurde er zu Boden gelassen. Er stöhnte und hob eine Hand an den Kopf. Seine Taschen wurden durch sucht und der Kommunikator zu Tage gefördert. Beruhigt atmete sein Angreifer aus. Er packte Daniel an den Schultern und rüttelte ihn kurz, dann flößte man ihm etwas Wasser ein. Daniel schlug die Augen auf. Ein Jaffa-Krieger blickt ihn an. Dunkle Augen, blonde Haare, strenger Blick."Du bist sehr unvorsichtig.", meinte der Jaffa und lächelte nun beruhigend."Keine Angst. Ich bin Tok´ra.", sagte er dann."Was?", fragte Daniel.

"Ich bin Tok´ra. Mein Name ist Nod´jeim. Du hast Glück, dass ich dich in der Waffenkammer gesehen habe. Andere Jaffa hätten dich in die Konferenz geschleift.", erklärte Nod´jeim."Danke.", sagte Daniel."Du bleibst jetzt hier. Es ist sicherer. Wir haben zwar noch einen Spion an Bord, aber es wäre besser, wenn ihr erst gar keine Aufmerksamkeit auf euch und auf uns zieht.", meinte Nod´jeim. Daniel nickte.

Jack blicke Daniel ungläubig an."Das war sehr unvorsichtig.", meinte er."Das hat Nod´jeim auch schon gesagt und ich weiß es auch. Aber ich dachte, dass es für den Notfall ganz nützlich wäre, einen Fluchtweg zu kennen.", erwiderte Daniel. Sam legte ihm eine Hand auf die Stirn."Also, das Fieber ist verschwunden.", erklärte sie."Und die Kopfschmerzen.", sagte Daniel. "Wenn Sie das noch einmal tun, werden Sie sich wünschen, krank zu sein.", erklärte Jack aufgebracht. Daniel blickte ihn kurz an und nickte dann."Schon gut. Es war eine blöde Idee.", meinte er. Jack nickte."Sehr richtig.", meinte er dann."Wir sollten schlafen.", erklärte Sam und versuchte somit, die Wogen zu glätten.

Jack blickte gelangweilt durch den Raum. Seit einer Stunde lief das Treffen schon wieder und Bacchus hatte bisher nicht einen Wunsch geäußert. Daniel stand heute mit Diana direkt neben Anubis, dann kam Bacchus und dann Proserpina. Sam kehrte gerade mit einem Becher Wein zurück. Sie stellte sich direkt vor Proserpina, sank in die Knie und senkte den Blick. "Euer Wein, Gebieterin.", sagte sie leise. Proserpina nickte und machte eine winkende Handbewegung. Sam reichte ihr den Becher und trat dann hinter sie."Sagt, Anubis, was ist an den Gerüchten um Shamash wahr?", fragte Bacchus nun und brach eine länger andauernde Stille.

Mehrere blickten auf, andere hielten den Blick gesenkt. Jack warf Daniel einen fragenden Blick zu. Der schüttelte den Kopf. Später!"Sie sind wahr.", sagte Anubis."Was?", rief Diana und sprang auf.

"Ihr hättet uns das sagen müssen.", erklärte Yamuna und trat in die Mitte des Raumes. Jack verstand den Aufruhr nicht. Auch Sam schien ratlos. Daniel wirkte deutlich angespannt."Hättet ihr ein Treffen mit mir oder mit meinem Gebieter vorgezogen? Eure Angst hätte mich vorgezogen. Also, wozu sollte ich es euch sagen?", erkundigte Anubis sich spöttisch.

Lakshmi legte Yamuna beruhigend eine Hand auf den Arm. Sie setzte sich wieder. Gebieter?

Jack runzelte die Stirn. Sollte an Daniels und Sojefs Theorien doch was dran sein?

Das wäre eine Katastrophe! Ein Goa´uld, der über diese Technologie verfügte und sie Anubis praktisch nur lieh, um damit herum zu experimentieren. Wer war dieser Shamash?

Ein Gott?

Jack verwarf den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Konferenz. Anubis hob die Hand und aktivierte die Handspange. Erneut erschien ein Hologramm in der Mitte des Raums. Noch bevor Jack erkennen konnte worum es sich handelte, wurde er von Daniel abgelenkt. Der Archäologe starrte auf die Handspange und zitterte sichtbar. Plötzlich brach er in die Knie und sackte zu Boden wo er regungslos liegen blieb. Jack überlegte zu kurz."Daniel!", stieß er hervor und lief zu ihm hinüber. Sam gesellte sich zu ihm und drehte Daniel auf den Rücken. Diana sprang auf. Yamuna und Lakshmi blieben mit stillen und abweisenden Gesichtern sitzen. Bacchus und Proserpina waren ebenfalls aufgesprungen und blickten überrascht und mit unverhohlener Neugier zu den drei Ta´uri. Inti lächelte undeutbar und nickte Anubis anerkennend zu."Es funktioniert offenbar.", sagte er. Jack hatte das Gefühl, von einer Dampframme getroffen zu werden, als einer der Jaffa, die an den Eingängen zum Konferenzsaal standen, ihn zur Seite schlug. Einen Moment lang hörte er nichts, bis er an der Schulter gepackt und weggezerrt wurde."Daniel, Carter!", rief er. Er bekam keine Antwort. Im nächsten Moment traf ihn eine Zat-Waffe und er sackte zu Boden.

Jack schlug die Augen auf."Au! Verdammt!", fluchte er. Er erinnerte sich was geschehen war und er ärgerte sich. Er hatte zu schnell reagiert, nicht nachgedacht, die Tarnung auffliegen lassen. War sie zu diesem Zeitpunkt nicht schon aufgeflogen?

Nein, eindeutig nicht. Nur Daniels Tarnung. Jack hatte dafür gesorgt, dass auch er selbst und Sam gefangen genommen wurden. Wie konnte man nur so blöd sein?

"Sir?", fragte Sam.

Jack schlug zum ersten Mal die Augen auf. Fackelschein erleuchtete die qaudratische Zelle, in die man die drei Menschen gebracht hatte. Schwarze Wände spiegelten das Licht wieder. Es war unangenehm kalt. Jack fragte sich wie das kam."Alles in Ordnung bei Ihnen?", wollte Sam wissen und half Jack, sich aufzurichten.

"Ja. Mir geht es soweit ganz gut. Danke. Und was ist mit Ihnen?", hakte Jack nach.

"Alles in Ordnung.", meinte Sam. Jack nickte erleichtert."Und Daniel?", fragte er dann.

Sam verzog das Gesicht."Ich habe ihm was gegeben, Sir. Er schläft jetzt.", meinte sie. Der Colonel schüttelte den Kopf."Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß wie wir hier raus kommen sollen. Wir sitzen in der Tinte. Tiefer als jemals zuvor.", meinte er dann."Das stimmt nicht. Wir hatten schon größere Schwierigkeiten.", erinnerte Sam."Nennen Sie mir eine, Carter!", verlangte Jack. Der Major überlegte einen Moment."Replikatoren.", sagte sie schließlich. Jack überlegte und sagte schließlich: "Sie haben gewonnen."Sam lächelte.

Sam saß mit dem Rücken an die Wand hinter sich gelehnt da und starrte Jack an. Ihre Beine waren ausgestreckt, Daniel nutzte sie als Kopfkissen um ein wenig zu schlafen – so hatte er es ausgedrückt. Sam schätzte aber, dass er schon über drei Stunden fest schlief. Sie trug keine Uhr bei sich wie die anderen auch. Zu auffällig. Ab und zu kontrollierte Sam Daniels Temperatur mit der Hand oder versuchte, ihn zu wecken. Jack saß neben ihr mit geschlossenen Augen an der Wand und schien zu dösen. Sam wusste, dass er genauso gut jeden Moment die Augen aufschlagen und sie fragen konnte warum sie ihn so anstarrte. Wenn sie ehrlich war…sie wusste es nicht. Jack gefiel ihr. Er war ein ruhiger und ironischer Mann, ein guter Kommandant und Krieger, nur laut und wütend, wenn es angebracht war, loyal bis zur letzten Grenze, immer bereit, sich für sein Team zu opfern. Sam fragte sich wie er das alles noch tun konnte. Nach dem Tod seines Sohnes immer noch den Lebenswillen aufbringen konnte, Reisen anzutreten. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie von jedem der vier SG-1 Mitglieder so etwas behaupten. Jacks toter Sohn und das immer noch gespannte Verhältnis zwischen ihm und seiner Ex-Frau Sarah. Daniels tote Frau Sha´re. Sam fragte sich seit der Sache mit Paiges Foto, ob Daniel wirklich in der Lage sein könnte, Janet zu lieben. Und sie musste mit "Ja." antworten. Daniel hatte seine Frau verloren. Er hatte getrauert, geweint und gelitten. In dieser Zeit hatte er auch nicht viel gesprochen. Er würde in der Lage sein zu lieben – noch einmal so zu lieben – und dennoch würde er Sha´re nie vergessen. Und Sam?

Wie konnte sie selbst noch durch das Tor?

Narim war tot, Martouf und Lantash waren tot…

Und Jolinar war tot. Und das tat Sam wohl am meisten weh. Sie hätte die Tok´ra gerne näher kennen gelernt. Sie verfügte über ihre Erinnerungen, ihre Gefühle, aber Jolinar selbst war nicht mehr da. Eine Person, die ihr Leben opferte, um Sams Leben zu retten. Und dann war da noch Teal´C. Wie er es wohl aushielt, von seiner Familie getrennt zu sein?

Seine Zerbrochenheit, als sie das Shol´va-Zeichen an seiner Hauswand fanden, seine Freude, als er die Jaffa-Rebellion entstehen sah. Er musste bei seinen Leuten kämpfen. Warum zog er die Ta´uri vor?

"Carter?"

Sam schreckte hoch. Jack blickte sie fragend und forschend an."Sir?", fragte sie.

"Warum starren Sie mich so an?", fragte der Colonel.

Er hatte es gemerkt! Sam senkte den Blick."Es ist nichts. Ich habe nur nach gedacht.", berichtete sie."Worüber?", fragte Jack.

Musste er das fragen?

Musste er so neugierig sein?

"Was hat Ihnen Pythia gezeigt?", fragte Sam.

Jack blickte sie an."Nichts besonderes.", antwortete er. Sam blickte fragend."Was war es?", fragte sie neugierig und lachte etwas, als sie meinte:"Sie glauben an diesen ‚Unsinn’ doch so und so nicht, da können Sie es mir doch sagen."Jack blickte auf und lachte ebenfalls kurz."Nein, ich glaube nicht daran…glaube ich. Es war seltsam. Schwer zu beschreiben. Als sie mich…" Er zögerte."Als sie mich küsste, sah ich Bilder. Sie hat ihre Visionen auf mich übertragen. Die Vision, die sie neben Daniel im Wald gehabt hatte.", berichtete er schließlich."Was war das für eine Vision?", fragte Sam neugierig.

"Ich stand im Torraum. Zuerst…dachte ich, ich wäre alleine, aber das stimmte nicht. Noch jemand war…da. Eine weitere Person. Ich kann es nicht beschreiben. Ein Licht, dass sich im Torring ausgebreitet…hatte und diese Person ging hinein und ich fühlte mich…traurig.", meinte Jack."Wer war diese Person?", fragte Sam.

"Ich weiß es nicht.", antwortete Jack. Eine Pause entstand."Wie geht es ihm?", fragte der Colonel schließlich.

Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ich weiß nicht so genau, Sir. Sein Fieber ist noch vorhanden. Die Medikamente reduzieren es zwar, aber es steigt. Mehr kann ich nicht sagen.", meinte Sam. Jack nickte."Wir können nur hoffen, bald eine Lösung zu finden.", meinte Sam.

Jack schreckte hoch, als sich die Tür zu ihrer Zelle öffnete. Verschlafen blickte er einer verschwommenen Gestalt entgegen. Müde rieb er sich die Augen und versuchte, seine noch langsamen Gedankengänge neu zu ordnen und zu erkennen was diese Person da tat. Es war ein Jaffa. Direkt neben Jack ging er in die Hocke und unter suchte Daniel kurz. Dann schien er einen Entschluss zu fassen. Mit schnellen, fließenden Bewegungen nahm er Daniel unter dem Oberkörper und an den Beinen hoch. Jack ordnete immer noch und versuchte, zu verstehen was da gerade geschah. Plötzlich wachte er vollends auf."Hey!", rief er und warf sich auf den Jaffa. Der Krieger stürzte vornüber und schlug hart auf dem Boden auf. Sam schreckte hoch, als hätte sie schlecht geträumt und Daniel schlug die Augen auf. Jack ließ sich keine Zeit, nach ihm zu fragen, sondern griff den Jaffa weiterhin an. Er nagelte ihn an den Boden und zog seine Zat aus der Halterung."Was hast du vor?", fragte der Colonel ausser Atem.

Sam krabbelte immer noch recht schlaftrunken zu Daniel hinüber."Ich…mein Name ist Nod´jeim.", stellte der Jaffa sich vor und starrte auf die Mündung der Zat. Jack zögerte."Nod´jeim?", fragte Daniel leise.

"Ja.", antwortete der Tok´ra. Beinahe wütend und zugleich etwas amüsiert nahm er dem perplexen Jack die Waffe aus der Hand und stand auf."Du bist der Typ, der Daniel nieder geschlagen hat?", hakte der Colonel nach.

"Ja, der bin ich. Ich musste sicher gehen, dass er ein Ta´uri ist. Man hatte mir gesagt, dass ihr Kommunikatoren bei euch tragen werdet.", berichtete Nod´jeim. Der Colonel verschränkte die Arme."Und du hast es nicht als nötig angesehen, ihn einfach zu fragen wer er ist?", wollte er wissen.

"Das wäre zu auffällig gewesen, Colonel O´Neill.", antwortete Nod´jeim. Er ließ die Zat in der dafür vorgesehenen Halterung am Arm einschnappen und ging wieder auf Daniel zu."Ich wollte euch nicht wecken und erschrecken wollte ich euch erst recht nicht. Ich dachte, ihr schlaft.", meinte der Tok´ra."Hat er was gegen das Fieber bekommen?", erkundigte er sich dann bei Sam.

Sie nickte."Er hat auch noch ein paar Medikamente in den Taschen dabei.", meinte sie dann. Nod´jeim nickte."Gut.", meinte er dann und machte erneut Anstalten, Daniel hochzunehmen."Hey, nicht so schnell. Wo bringst du ihn hin, Nod´jeim?", fragte Jack.

"Zu eurem Kontaktmann.", sagte der Tok´ra."Wie?", fragte Sam.

"Fluchtkapseln.", sagte Nod´jeim nur."Und wie können wir sicher sein, dass du der bist, für den du dich ausgibst?", wollte Jack wissen.

"Er ist es.", antwortete Daniel."Ich muss mich beeilen.", erklärte Nod´jeim."Noch einen kleinen Moment.", meinte Jack und hielt ihn am Arm zurück."Was passiert, wenn man euch erwischt?", fragte der Colonel.

"Ich werde dafür sorgen dass das nicht geschieht, Colonel O´Neill. Und jetzt lass uns verschwinden! Ich komme später zurück und befreie euch ebenfalls.", versprach Nod´jeim. Er nahm Daniel erneut hoch und verließ mit ihm den Raum. Die Tür schloss sich."Na, wenn das mal was wird.", meinte Jack besorgt.

Nod´jeim blickte auf den vor ihm liegenden Gang. Niemand war zu sehen. Er kannte dieses Schiff inzwischen wie seine Westentasche. Auf den oberen Decks lagen die Kontrolleinheiten, in der Mitte die Quartiere der Goa´uld und der Sklaven, unten die Quartiere der Jaffa, der Hangar, zwei oder drei Zellen und die Maschienenräume. Um zu den Fluchtkapseln zu gelangen, musste er ein Deck nach oben, also einen Ringtransporter verwenden. Das war riskant, da sich auf dem oberen Deck jederzeit jemand aufhalten konnte, der den Transport beobachteten konnte und Alarm schlug. Vorsichtig und mit einer angespannten Mine auf dem Gesicht, aktivierte Nod´jeim die Transportringe. Sie materialisierten sich um ihn herum und transportierten ihn nach oben. Oben angekommen trat das ein was er befürchtet hatte. Eine junge Frau starrte ihn zuerst mit Ehrfurcht, dann mit Schrecken an. Natürlich erkannte sie Daniel auf Anhieb. Sie war Lakshmis Sklavin und hatte ihn bei der Konferenz gesehen."Warte!", verlangte Nod´jeim und trat einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück."Shol´va.", murmelte sie. "Nein.", antwortete Nod´jeim."Die Gefangenen dürfen die Zelle nicht verlassen. Shol´va!", rief die Sklavin. Sie drehte sich um und hetzte den Gang hinunter, laut rufend. Nod´jeim fluchte und blickte zu Daniel hinunter. Er war entweder eingeschlafen oder bewusstlos. Vorsichtig legte Nod´jeim ihn zu Boden, überlegte es sich dann aber anders und trug ihn in eine leere Kammer. Dort versteckte er ihn hinter einen Wandvorsprung."Dr. Jackson!", rief er unterdrückt und beobachtete dabei unentwegt die Tür."Was…?", fragte Daniel.

"Du musst aufwachen. Wir müssen möglicherweise gleich kämpfen.", erklärte Nod´jeim. Er drückte Daniel eine seiner zwei Zats in die Hand."Kämpfen?", wiederholte Daniel verwirrt.

Die Zat fiel mit einem klappernden Geräusch zu Boden. Nod´jeim schüttelte kurz den Kopf und drückte sich mit Daniel in die Nische. Schritte waren zu hören. Die unaufhörlich plappernde Sklavin war bei einem Trupp von mindestens drei Jaffa und redete auf sie ein."Wo ist er, Kresta?", fragte der Anführer von ihnen verächtlich.

Die Sklavin senkte bei dem letzten Wort kurz den Blick."Weg.", sagte sie."Jaffa, kree! Kritan, Jaffa!", befahl der Anführer. Nod´jeim beobachtete die Szene durch die Tür, immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Die Jaffa betraten den Raum. Ihr Anführer zog die Sklavin hinter sich her. Sie blieben stehen. Nod´jeim rechnete sich aus, dass sie ihn noch nicht sehen konnten. Wenn sie allerdings noch etwa sechs Schritte weiter gingen, sah die Sache anders aus. Langsam drückte er sich tiefer hinter den Wandvorsprung und zog Daniel zu sich. Er legte dem Archäologen eine Hand über den Mund."Nicht sprechen!", flüsterte er ihm kaum hörbar zu. Daniel öffnete die Augen und blickte ihn verwirrt an. Nod´jeim legte den Zeigefinger der andern Hand auf seine Lippen."Wo sind sie?!", fragte der Anführer und zerrte die Sklavin nach vorne.

"Ich weiß es nicht, Herr. Ich weiß nur, dass sie hier auf dem Deck ankamen.", meinte sie panisch. Nod´jeim drückte Daniel fester an sich."Ganz ruhig!", flüsterte er. Der Archäologe nickte langsam. Nod´jeim blickte wieder hinüber. Die Sklavin stand starr da. Sie hatte Angst. Man übersah es nicht. Sie zitterte und schaute dem Jaffa nicht in die Augen."Durchsucht den Raum!", befahl der Anführer. Nod´jeim atmete ein und umklammerte seine Zat fester. Mit drei Jaffa müsste er fertig werden. Er hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Die beiden Untergebenen näherten sich langsam der Versteck der Flüchtlinge. Nod´jeim erledigte die beiden und sprang auf, um auch den Anführer niederzustrecken, doch der war schneller. Er griff die Sklavin am Arm und zog sie vor seinen Oberkörper. Mit einem Schmerzenslaut ging sie zu Boden, als die Zat sie traf. Nod´jeim ging nun seinerseits getroffen zu Boden. Er kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Spöttisch trat der Anführer auf ihn zu und stieß die Zat beiseite."Was hattest du mit dem Gefangen vor, Jaffa?", fragte er.

Daniel kroch aus seiner Reichweite und langsam auf die Tür zu. Nod´jeim stellte erleichtert fest, dass der Anführer den Archäologen nicht zu beachten schien."Antworte, Jaffa!", befahl der Anführer. Nod´jeim antwortete nicht. Trotzig blickte er dem Anführer in die Augen. In den Augenwinkeln nahm er wahr, dass Daniel vorsichtig aufstand und leise den Raum verließ. Nod´jeim hoffte, dass er sich allein durch schlagen konnte. Der Jaffa zückte seine Stabwaffe."Stirb, Shol´va!", stieß er hervor. Das letzte was Nod´jeim spürte, war die Entladung der Stabwaffe und ein Gefühl des Schmerzes. Dann hörte und sah er nie wieder etwas.


weiter: Kapitel 5
5. Shamash by JolinarJackson
5. Shamash

Daniel stolperte den Gang hinunter. Er hatte den Schuss der Stabwaffe gehört, konnte ihn aber nicht ganz einordnen. Darüber musste er später nachdenken. ‚Flucht’ – das war das einzige Wort, das sein Gehirn im Moment zuließ und noch zwei Worte: ‚Fluchtkapseln’…

Teal´C!"Ta´uri! Bleib stehen, Ta´uri!", rief der Anführer der Jaffa hinter dem Archäologen. Daniel lief weiter."Mai tak!", fluchte der Goa´uld und dann rief er:"Jaffa, kree! Kree tall! Fangt den Ta´uri!"Daniel stolperte weiter. Er hörte die Schritte hinter sich und wurde mit erbarmungsloser Wucht zu Boden geschmissen, als einer der Jaffa ihn ansprang und vom eigenen Schwung schwer stürzte…

Auf Daniel. Der Archäologe gab einen Schmerzlaut von sich und blieb benommen liegen. Nur Sekunden später wurde er hoch gezerrt und der Anführer warf ihn sich über die Schulter. Dann verlor er das Bewusstsein.

Sam blickte auf, als sich die Tür erneut öffnete. Doch nicht Nod´jeim trat ein, sondern Diana. Hinter ihr schloss sich die Tür wieder."Was ist passiert?", fragte Jack.

"Ich wurde enttarnt.", berichtete Diana."Was?", entfuhr es Sam.

"Warum?", fragte Jack.

"Ich habe gelauscht. Anubis und Inti unterhielten sich. Ich wollte wissen worüber.", meinte Diana."Das musste ja ins Auge gehen.", erklärte Jack abfällig. Diana warf ihm einen feindseligen Blick zu. Ihre Augen leuchteten auf."Mai tak, Ta´uri.", stieß sie hervor."Ganz ruhig!", meinte Jack."Nur eine kleine Bemerkung.", meinte er dann und hob abwehrend die Hände."Was haben Inti und Anubis besprochen?", fragte Sam.

Inti und Anubis schienen sowieso ziemlich gut befreundet zu sein. Die meisten Goa´uld im Konferenzraum waren überrascht von dem plötzlich Zusammenbruch Daniels gewesen. Aber Inti war regelrecht fasziniert und voller Anerkennung."Er und Anubis haben gemeinsam eine Waffe ausgefeilt, eine verbesserte Handspange. Sie macht es möglich, Spione zu enttarnen. Mehr bekam ich nicht heraus.", meinte Diana. Sam schlug sich eine Hand vor die Stirn."Na logisch!", rief sie aus. Ihre Augen leuchteten vor Faszination auf und ihre Wangen glühten vor Aufregung."Deshalb kam die Tok´ra um, obwohl sie geheilt war. Deshalb ist Daniel rückfällig geworden.", erklärte sie."Hä?", bekam sie von Jacks Seite.

"Die Handspange. Sie aktiviert das Naquada wieder in gewisser Weise. Wenn wir von Daniels und Sojefs Theorien ausgehen, dann sorgen die Naquada-Teilchen für Halluzinationen und Visionen, die Daniel im Fieberwahn hatte. Aber bei einer erneuten Aktivierung ist dies nicht der Fall und deshalb tritt das Fieber praktisch völlig grundlos auf. Die Abwehrkräfte, die das Fieber erzeugen, werden von der Strahlung der Handspange nachhaltig beeinflusst, sodass eine gefährliche Art des Fiebers entsteht. Logisch…Die molekulare Struktur eines Menschen-""Carter.", unterbrach Jack. Sie blickte ihn irritiert an."Danke.", meinte Jack."Oh…Natürlich.", meinte Sam und schwieg verlegen. Sie war mal wieder in ihrer Begeisterung versunken."O´Neill? Major Carter?", fragte Teal´C.

Jack schaute einen Moment verwirrt, dann griff er in seine Tasche und zog den Kommunikator heraus."Jep?", fragte er.

"Daniel Jackson und Nod´jeim wurden entdeckt.", berichtete der Jaffa. Sam nickte. Sie hatte sich gefragt wann Teal´C sich melden würde. Er bekam alles mit und war im Falle einer Trennung die einzige Hoffnung, das Schicksal der anderen zu ergründen."Was ist passiert?", fragte Jack und verzog das Gesicht.

"Jaffa-Krieger überwältigten Nod´jeim und ich glaube, sie töteten ihn. Daniel Jackson konnte zunächst fliehen, dann wurde er gefangen genommen.", berichtete der Jaffa. Jack legte eine Hand an die Stirn."Klasse!", meinte er.

Daniel war kalt und er hatte Kopfschmerzen. Vorsichtig schlug er die Augen auf. Fackellicht empfing ihn. Er legte sich eine Hand auf die Stirn und durchsuchte seine Taschen. Der Kommunikator war weg! Glücklicherweise fand der die Tabletten noch an Ort und Stelle. Offensichtlich waren sie für die Jaffa nicht weiter von Interesse gewesen. Er nahm eine Tablette und steckte den Rest zurück in die Tasche. Er merkte wie er langsam müde wurde und schließlich versank er in einem unruhigen Halbschlaf.

Teal´C hörte zwei weitere, eindeutige Geräusche, die nur eins bedeuten konnten: Die Kommunikatoren waren auch bei Jack und Sam entwendet worden und gerade eben hatte er ihrer Zerstörung beiwohnen können. Fieberhaft überlegte er was nun zu tun sei.

Sam wachte auf, als Diana ihr eine Hand auf die Schulter legte."Was ist denn los?", fragte sie verschlafen.

"Sie werden mich töten.", erklärte Diana. Sam war sofort wach."Was?", fragte sie.

"Sie werden mich töten. Noch heute. Ich habe Angst.", meinte Diana. Sam erkannte Schrecken und Furcht in ihren Augen. "Das ist doch gar nicht gesagt.", meinte sie tröstend und blickte zu Jack. Der Colonel schlief friedlich."Ich muss dich um etwas bitten. Sozusagen meine letzte Bitte.", meinte Diana. Sam blickte sie fragend an…

Sie hatten es tatsächlich getan. Sie hatten Diana getötet. Wie betäubt blickte Sam noch auf den leblosen Körper der Goa´uld, der soeben weggetragen wurde. Jack blickte seinen Major an."Alles klar?", fragte er besorgt.

Sam blickte ihn nur an."Nein.", antwortete sie. Jack nickte, als sich die Tür wieder schloss."Es läuft einfach alles schief. Wir wissen nicht wo Daniel ist oder ob er überhaupt noch lebt, Teal´C kann es uns nicht sagen, weil sie uns die Kommunikatoren weggenommen haben und ich…"

Sam verstummte und schüttelte mit gesenktem Blick den Kopf."Was ist mit Ihnen?", fragte Jack.

Er wollte jetzt für sie da sein. Ihm selbst setzte die Unklarheit über Daniels Aufenthaltsort oder Zustand auch zu, aber bei Sam schien es um einiges schlimmer. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und drückte sie an sich."Ich habe noch einmal mit Diana gesprochen, bevor die Jaffa kamen.", berichtete Sam leise."Und?", fragte Jack.

"Sie…hat mich um etwas gebeten. Ein letzter Wunsch sozusagen.", meinte Sam. Jack blickte ihr fragend und forschend in die Augen. Sam senkte unter seinem Starren den Blick."Carter?", fragte Jack.

Sam hob den Blick wieder. Ihre Augen leuchteten auf."Nein.", stieß Jack erschrocken hervor. Dann packte er Diana an den Schultern und schüttelte sie kurz durch."Lass sie gehen! Verschwinde sofort aus ihrem Körper!", verlangte er. Diana senkte wieder den Blick. Sam sprach, als sie ihn wieder hob."Sir, bitte, ich habe zugestimmt. Es beruht auf Freiwilligkeit.", sagte sie. "Das glaube ich Ihnen nicht. Die Goa´uld haben uns schon so oft hinter gangen. Denken Sie an Tanith!", sagte Jack ausser sich. Zu allem Übel kam jetzt auch noch das hinzu. Deshalb hatte Diana kein Wort während ihrer Hinrichtung gesprochen. Deshalb war Sam so betroffen gewesen. Er verstand nicht wie sie es verantworten konnte – sich selbst gegenüber – erneut einen Goa´uld in sich zu tragen."Es ist unsere einzige Chance hier heraus zu kommen, wenn wir es je schaffen die Zelle zu verlassen. Diana kennt sich hier aus. Sie kennt die Patrouillen der Jaffa.", sagte Sam. Jack starrte sie nur an. Dann riss er sich zusammen."Ich will mit ihr sprechen.", meinte er. Sam nickte und Diana übernahm die Kontrolle."Wie konntest du Carter um so etwas bitten, Diana? Weißt du eigentlich, wie viel sie in dieser Beziehung schon durch gemacht hat?", erkundigte Jack sich.

"Ja, Colonel O´Neill. Ich verfüge über ihre Erinnerungen. Ich habe sie nur darum gebeten…zugestimmt hat sie selbst. Ohne zu zögern tat sie es. Ist dir klar was das für die künftigen Beziehungen zwischen abtrünnigen Goa´uld und den Ta´uri bedeuten könnte?", erkundigte die Goa´uld sich. Sie war sichtlich erregt und sprach mit einem wütenden Unterton in der Stimme.

Jack sah ein, dass er jetzt nichts mehr ändern konnte und dass sie zunächst Daniel retten und dann von hier verschwinden mussten. Er nickte resignierend."Wo haben sie Daniel hingeschafft?", fragte er dann.

"Das kann ich dir nicht genau beantworten, Colonel O´Neill. Anubis Zugeständnis im Bezug auf Shamash verändert alles. Vielleicht wird Dr. Jackson Shamash direkt vorgeführt, vielleicht wird er woanders gefangen gehalten, versklavt oder gleich getötet. Genau das was uns auch passieren könnte.", meinte Diana."Na, super!", meinte Jack."Wer ist dieser Shamash eigentlich?", fragte er dann.

Diana dachte einige Augenblicke nach. Jack schätzte, dass sie gerade mit Sam sprach. Dann nickte sie. Sam übernahm wieder die Kontrolle."Ich kann es Ihnen vielleicht besser erklären.", meinte der Major. Jack nickte."Ist mir sowieso lieber. Nicht persönlich nehmen!", meinte Jack schnell. Sam lächelte kurz."Tut sie nicht.", antwortete der Major."Shamash ist ein Goa´uld, von dem man bisher eigentlich nur gehört hat. Er übernahm vor knapp einem Jahr den Machtbereich eines gestorbenen Goa´uld und weitete ihn aus. Seine Technologie ist so fortschrittlich und ausgefeilt, dass man meinen könnte, dass er mit den Antikern zusammen arbeitete.", meinte Sam. Jack stieß einen kurzen Pfiff aus."Und er gibt sie Anubis um sie zu testen?", wollte er wissen.

"Ja, Sir.", antwortete Sam."Und wenn er uns sehen will was hat er dann mit uns vor?", wollte Jack wissen.

"Er wird uns vermutlich töten, Sir.", antwortete Sam.

Teal´C traf auf Tvesvi ein. Lunnep empfing ihn."Was ist geschehen? Warum bist du bereits zurück, Teal´C? Und wo sind die anderen?", wollte die Tok´ra wissen, während sie durch die Gänge Richtung Konferenzzimmer stürmten.

"O´Neill, Daniel Jackson und Major Carter wurden gefangen genommen. Eurem Spion Nod´jeim gelang es zwar, Daniel Jackson zu befreien, aber sie wurden entdeckt und Daniel Jackson geriet erneut in Gefangenschaft. Nod´jeim wurde getötet.", berichtete der Jaffa knapp."Wo ist Dr. Jackson jetzt?", fragte Lunnep.

"Ich weiß es nicht. Die Kommunikatoren wurden entdeckt und zerstört. Aber es gibt noch mehr Neuigkeiten was die Rückfälligkeit betrifft. Außerdem sieht es so aus, als sei nicht Anubis technologisch fortschrittlichste Goa´uld, sondern erhalte seine Technologie von einem Goa´uld mit dem Namen Shamash.", meinte Teal´C. Lunnep blieb abrupt stehen."Shamash?", fragte sie.

"Ja.", antwortete Teal´C."Ich kenne ihn nur aus Erzählungen. Wir hielten ihn für eine Legende oder ein Hirngespinst, dass sich Jaffa-Krieger ausdachten, um Neulinge zu erschrecken.", meinte Lunnep."Das sind schlechte Nachrichten. Erzähl mir alles!", verlangte sie dann.

Nachdem Teal´C geendet hatte, war es eine Weile ruhig."Ich werde alles dem Hohen Rat mitteilen.", meinte Lunnep."Was geschieht nun mit meinen Freunden?", fragte Teal´C.

"Wir werden sie befreien, aber das ist nicht so einfach, Teal´C. Es sei denn…Traust du dir zu, die Rolle eines Jaffa in Shamashs Gefolge zu übernehmen?", erkundigte Lunnep sich.

Der Jaffa nickte."Gut. Shamash trifft in den nächsten Stunden auf der Raumstation ein. Wir erfuhren das von Tjept, einer anderen Spionin dort. Reise zurück! Ich gebe Tjept Anweisungen. Sie wird dich an Bord holen, dann bist du auf dich allein gestellt.", erklärte Lunnep. Teal´C nickte erneut und stand auf."Viel Glück.", wünschte Lunnep. Teal´C deutete eine Verbeugung an und ging dann.

Die Ringtransporter verschwanden und Teal´C sah sich kurz in dem kleinen Transportraum um. Niemand war zu sehen. Dann erkannte er eine junge Frau mit grünen Augen und roten, langen Haaren. Sie trat auf ihn zu und verbeugte sich kurz."Ich bin Tjept.", stellte sie sich vor. Auch Teal´C verbeugte sich."Wo sind meine Freunde?", fragte er.

"Sie befinden sich auf dem untersten Deck. In einer der Zellen. Was Dr. Jackson angeht, so kann ich es dir nicht sagen.", meinte Tjept."Wann trifft Shamash ein?", fragte Teal´C.

"In etwa einer halbe Stunde. Ich bringe dich in eine Kammer, an der er mit seinen Jaffa vorbei kommen wird. Dort kannst du die Rolle von einen von ihnen übernehmen.", meinte Tjept. Teal´C nickte knapp und folgte ihr auf die andere Seite des Schiffes."Als welche Person fungierst du hier?", wollte Teal´C wissen.

"Als eine Sklavin Intis.", sagte Tjept nur. Dann ging sie.

Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Teal´C von weiter weg die Aktivierung eines Ringtransporters hörte. Er zückte seine Zat und machte sich angriffsbereit. Nur einige Minuten später lief eine dunkel verhüllte Gestalt in weiten Kleidern mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Vor ihr liefen zwei Jaffa und direkt hinter ihr zwei. Zum Schluss folgte ein Jaffa als Nachhut. Das kam Teal´C gerade gelegen. Er packte den Krieger und zerrte ihn in die Kammer. Bevor dieser einen warnenden Ruf ausstoßen konnte, hatte Teal´C ihn bereits nieder geschossen und begann damit, sich seine Kleidung anzulegen.

Jack blickte auf, als sich die Tür wieder öffnete. Sam drehte sich um. Sie war unruhig im Raum auf und ab gelaufen, während Jack mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt dagesessen und gedöst hatte."Teal´C.", entfuhr es ihm nun, als er seinen Freund erkannte. Er eilte auf ihn zu."Gott, bin ich froh, dich zu sehen. Das glaubst du mir nicht.", sagte er und hätte den Jaffa am liebsten umarmt."Wo ist Daniel? Hast du ihn gefunden?", erkundigte Sam sich.

"Nein, Major Carter. Bisher noch nicht. Ich wollte zunächst euch befreien. Shamash ist eingetroffen.", berichtete der Jaffa in seiner üblichen Ruhe."Was tun wir jetzt? Hast du einen Plan?", erkundigte Jack sich.

Plötzlich zückte Teal´C seine Zat und richtete sie auf Sam."Warte!", rief Jack."Ist schon in Ordnung. Es ist Diana.", sagte Sam und senkte den Blick. Die Augen der Goa´uld leuchteten auf, als sie die Kontrolle übernahm."Wir können zu meinem Transportschiff gehen und uns dort verstecken. Und wenn es nötig ist, können wir damit sogar fliehen.", erklärte sie. Jack nickte."Gute Idee. Wir hauen aber auf keinen Fall ohne Daniel ab.", erwiderte er dann. Teal´C schaute, ob auf dem Gang alles sicher war, dann liefen sie los.

Daniel wachte auf – zumindest halbwegs. Seine Augen hielt er geschlossen und er hörte nur gedämpft was in seiner Umgebung geschah. Die Tür wurde geöffnet, einige Befehle gegeben. Daniel spürte wie er auf den Rücken gedreht wurde. Jemand sagte etwas, dann wurde er hoch genommen und weggebracht.

Teal´C spähte um die Ecke. Er hatte Daniels Aufenthaltsort gefunden, allerdings hielten sich gerade zwei Jaffa dort auf und sie waren garantiert nicht allein. Einer von ihnen verschwand in der Zelle und kehrte kurz darauf mit dem reglosen Daniel zurück. Jack und Sam waren auf dem Transportschiff geblieben, um seinen Zustand zu untersuchen und endlich mal wieder etwas zu essen. Diana bewahrte immer Nahrung in ihrem Frachtschiff auf und diesmal erwies ich dies als sehr nützlich. Teal´C folgte den Jaffa vorsichtig – nicht, ohne vorher kontrolliert zu haben, ob sie alleine waren. Zu seiner Erleichterung waren sie wirklich nur zu zweit. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, sie auszuschalten, aber er wollte kein Aufsehen erregen. Vor der Tür zu einem größeren Raum blieben die beiden stehen. Das Schott glitt nach oben und die zwei betraten den dunklen Raum. Teal´C schlich näher und ging am Türpfosten in Deckung. Er beobachtete wie Daniel in einen Sarkophag gelegt wurde. Nach einer Weile verliessen die Jaffa den Raum wieder. Teal´C war zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder verschwunden.

Sam zückte eine Zat, als jemand den vorderen Bereich des Transportschiffes betrat. Erleichtert konnte sie einen Moment später fest stellen, dass es sich lediglich um Teal´C handelte."Ich habe Daniel Jackson gefunden.", berichtete der Jaffa."Und wo ist er jetzt?", wollte Jack wissen.

"Ich konnte ihn nicht befreien, O´Neill. Zwei Jaffa waren bei ihm.", berichtete Teal´C."Und wie geht es ihm?", wollte Sam wissen.

"Er schien am Leben zu sein, allerdings musste er getragen werden. Sie haben ihn in einen Sarkophag gelegt.", berichtete Teal´C."Verdammt.", fluchte Jack."Es ist nicht gesagt, dass er erneut abhängig wird. Das ist jetzt eine ganze Weile her.", meinte Sam."Und wenn doch?", wollte Jack wissen.

"Dann denken wir uns was aus. Wichtiger ist jetzt, dass war ihn da raus holen.", meinte Sam. Sie wandte sich an Teal´C."Der Antrieb wurde beschädigt.", berichtete sie."Kannst du es reparieren?", erkundigte Teal´C sich.

"Ja, Teal´C, rein theoretisch schon. Ich würde vorschlagen, dass ihr euch um Daniel kümmert. In dieser Zeit kriege ich den Antrieb locker wieder hin. Diana kann mir dabei helfen.", erklärte Sam."Okay.", meinte Jack und griff sich eine der letzten Zats aus der Transportkiste im hinteren Teil des Schiffes."Wir sind bald zurück. Halten Sie die Stellung!", befahl er dann. "Jawohl, Sir.", antwortete Sam.

"Hallo?", fragte jemand.

Sam aktivierte ihre Zat. Eine junge Frau betrat den hinteren Teil des Schiffes und hob die Hände, als sie Sam erblickte."Keine Angst. Mein Name ist Tjept. Ich gehöre zu den Tok´ra.", sagte die junge Frau. Sam nickte und liess die Waffe sinken."Ich hatte gehofft, dass die Befreiung gelungen ist. Wo sind die anderen?", fragte Tjept.

"Sie sind unterwegs, um Daniel zu retten.", sagte Sam. Tjept nickte."Wie lange schon?", fragte sie dann.

"Etwa eine Stunde.", schätzte Sam."Warum?", fragte sie dann.

"Hier laufen viele Jaffa herum. Hoffentlich passen sie auf sich auf.", meinte Tjept nur und nickte Sam zu."Ich muss wieder gehen. Passt auf euch auf und viel Glück!", meinte sie dann. Sam blieb zurück.

<Du glaubst, dass sie in Gefahr sind, oder?>, fragte Diana.

<Ja. Ich weiß auch nicht wieso. Ist nur so in Gefühl. Tjept hat ganz recht. Was tun wir wenn sie erwischt wurden?>, fragte Sam.

<Deine Entscheidung. Wenn du sie suchen willst, dann tu es jetzt! Ich glaube kaum, dass uns noch viel Zeit bleibt.>, meinte Diana. Sam nickte.<Dann gehen wir sie suchen.>, beschloss sie und verließ das Transportschiff.

"Das hat doch so keinen Sinn. Wir müssen uns trennen.", erklärte Jack. In dem Raum mit dem Sarkophag hatten sie Daniel nicht finden können. Das Gerät war geöffnet gewesen, aber keine Spur von Daniel. Offenbar war der Heilungsprozess schon beendet. Teal´C nickte stumm."Ja.", antwortete er dann. Sie teilten sich auf und jeder ging weiter seiner Wege.

Daniel war schwindlig, aber er fühlte sich erstaunlich gut. Offenbar war eine wahre Wunderheilung geschehen…

"Oh nein.", murmelte er."Das könnte ich jetzt noch gebrauchen.", meinte er dann. Einmal von einem Sarkophag abhängig zu sein, hatte ihm wirklich gereicht, er brauchte kein zweites Mal. Er blickte sich in dem großen Raum um, in dem er auf dem Boden lag. Dunkle Marmorplatten bedeckten den Boden, die Wände waren golden, ein schwarzer Marmorstuhl stand an einer Kopfseite des Raumes. Langsam stand Daniel auf. Der Schwindel verschwand. Er fragte sich allmählich was er hier sollte. Die Tür war verschlossen. Das erkannte er von seinem Standpunkt in der Mitte des Raumes aus sehr gut. Was sollte er tun?

Plötzlich öffnete sich ein Vorhang rechts von ihm und eine in weiß gekleidete Frau trat heraus, gefolgt von einer in einen Kapuzenmantel gehüllten Gestalt. Daniel hielt sie im ersten Moment für Anubis, musste dann aber einsehen, dass es sich dabei um Shamash aus seinen Visionen handelte. Und die Frau…

Sarah – nein – Osiris."Daniel Jackson.", sagte sie spöttisch. Daniel erinnerte sich an ihr letztes Zusammentreffen in Yus Quartier. Ihm lief es kalt den Rücken runter. Er rührte sich nicht und gab nicht zu erkennen was gerade in ihm vorging."Darf ich vorstellen?", erkundigte Osiris sich mit einem noch spöttischeren Unterton.

Shamash trat vor und blieb direkt vor Daniel stehen."Daniel Jackson.", sagte er. Daniel verdrehte die Augen."So heiße ich.", rutschte es ihm heraus. Im nächsten Moment knallte er mit voller Wucht gegen die nächste Wand. Er rutschte zu Boden und blieb benommen liegen. Osiris hielt sich im Hintergrund, beobachtete was weiterhin geschah. Shamash trat schnell auf Daniel zu und blieb direkt vor ihm stehen."Nun ist es soweit. Nun kann ich meine Rache in dir und deinen Freunden vollstrecken.", meinte er. Daniel stöhnte und versuchte, aufzustehen, aber der Schlag mit dem er gegen die Wand geschleudert worden war, hielt ihn noch immer am Boden. Alles wirkte verschwommen. Shamash packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. Daniel blieb gegen die Wand gelehnt stehen und versuchte, ein klares Blickfeld zu bekommen."Ta´uri…Ihr seid schwach und dumm. Man kann euch leicht täuschen und euch leicht etwas vormachen. Ihr dachtet wohl, dass ihr die Goa´uld vernichten könnt.", sagte er. Daniel bekam wieder ein klares Blickfeld."Na ja, wir haben ja auch einige von euch erledigt.", meinte er."Hathor, Sokar, Seth, Ra, Apophis-""Schweig!", befahl Shamash. Daniel biss sich auf die Lippen. Es war besser, ruhig zu sein und den Goa´uld sprechen zu lassen."Ihr seid leicht zu täuschen.", wiederholte Shamash."Die Goa´uld sind mächtiger als wir euch glauben machen. Wir sind Götter."Den letzten Satz flüsterte Shamash nur. Daniel blickte ihn an."Nein. Ihr seid parasitäre Schlangen, die den Menschen ihren Körper nehmen.", antwortete er dann. Shamash schwieg, dann schlug er Daniel zu Boden. "Steh auf und sieh deinem Gott in die Augen.", befahl er."Fahr zur Hölle!", erwiderte Daniel. Shamash lachte."Du wirst es selbst wollen, Ta´uri. Glaub mir!", meinte er. Er machte eine Handbewegung in Osiris Richtung. Sie nickte und verließ den Raum. Shamash packte Daniel und nagelte ihn an der Wand fest."Sieh deinem Gott in die Augen, wenn du stirbst!", verlangte er und zog sich die Kapuze vom Kopf. Daniel starrte ihn an."Das kann doch…", meinte er und verstummte."Sieh mir die Augen!

Ich bin dein Gott Apophis."Daniel starrte Apophis immer noch ungläubig an. Er wusste nicht was er erwidern sollte oder wie er reagieren konnte. Der Goa´uld hob die Hand und Daniel ging in die Knie, als er die Handspange aktivierte.

Jack streifte durch die Gänge und betrat einen größeren Raum…

Das Quartier eines Goa´uld wie sich im nächsten Moment heraus stellte. Als er sich umdrehte, stand eine verschüchterte, junge Frau vor ihm."Jaffa!", schrie sie im nächsten Moment angstvoll und rannte aus der Tür. Jack erkannte einen Schakalskopf auf dem Rücken ihres Gewandes. Anubis Quartier also. Aber wo steckte der Goa´uld?

Das war sein geringstes Problem. Im nächsten Moment traten nämlich drei Jaffa ein."Ta´uri, kree tall! Nimm deine Waffe herunter!", befahl ihr Anführer. Jack schüttelte den Kopf und ließ die Zat fallen. Gegen eine solche Übermacht hatte er waffenmäßig keine Chance, aber er konnte zumindest eine Flucht versuchen. Die Jaffa traten zur Seite, um ihn aus der Tür treten zu lassen. Jack trat auf den Gang und wartete erst gar nicht, bis einer der Jaffa seine Position vor ihm bezogen hatte. Er rannte los, spürte eine Hand am Arm und wurde herum gerissen. Er stürzte schwer zu Boden, als der Jaffa ihm die Faust gegen den Brustkorb rammte. Er bekam keine Luft mehr. Plötzlich ging der Angreifer, von zwei Zat-Schüssen getroffen, tot in die Knie. Jack erkannte eine junge Frau, die nun auch auf den Anführer anlegte. Doch der war ebenso schnell. Der Schuss aus der Zat verfehlte ihn nicht. Er ging in die Knie, die junge Frau stürzte auch zu Boden und blieb reglos liegen. Jack starrte ihr in die weit geöffneten Augen. Blut floss aus einer Stabwaffen-Wunde in der Brust."Oh, mein…", begann er einen Satz, dann rappelte er sich auf und rannte weiter, unbeachtet von dem überbliebenen jungen Jaffa, der ratlos auf seinen bewusstlosen Anführer starrte."Ist wohl dein erster Tag hier.", murmelte Jack, als er einen Blick zurück warf und grinste, als er um die Ecke verschwand.

Teal´C spähte um die Ecke. Das erste was er sah, war Daniel. Er kniete am Boden und starrte sein Gegenüber unentwegt an. Die Handspange würde ihn töten, wenn Teal´C noch länger wartete. Er hatte keine Stabwaffe, also zückte er seine Zat und ging auf Daniels Angreifer zu."Kree!", rief er dem Goa´uld zu. Dessen Kopf fuhr herum und starrte Teal´C an. Teal´C konnte nicht glauben wen er sah."Apophis.", stieß er hervor. Sein früherer Herr ließ von Daniel ab. Der Archäologe sackte auf dem Boden zusammen und hob eine Hand an den Kopf."Ni´ya, Shol´va! Renek me! Talmac semue.", stieß Apophis hervor. Teal´C starrte ihn noch immer ungläubig an. Was hatte Apophis gerade gesagt?

Er hatte es nicht mitbekommen."Teal´C!", hörte er jemanden hinter sich rufen. Das zog ihn in die Wirklichkeit. Er fuhr herum. Sam stand in der Tür und zielte mit der Zat auf drei Jaffa, die sich Teal´C näherten. Der Vorderste schlug den Shol´va zu Boden, ging aber im nächsten Moment ebenfalls in die Knie, als zwei Zat-Schüsse aus Sams Waffe ihn trafen. Der hinterste der Jaffa fuhr herum und schoss Sam nieder, als sie auch Salven auf ihn und den letzten seiner Begleiter abgefeuert hatte. Sie brach bewusstlos zusammen. Teal´C zielte mit seiner Zat auf Apophis und drückte einmal ab. Er wollte den Goa´uld lebend. Er bemerkte Osiris Schatten nicht, der aus dem Nebenzimmer glitt. Er eilte zu Daniel."Daniel Jackson.", sagte er. Der Archäologe hatte das Bewusstsein verloren. Teal´C stellte einen regelmäßigen Puls fest und lief zu Sam hinüber, übersprang dabei die Leichen der drei Jaffa. Sam hatte ebenfalls das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt."Ni´ya, Shol´va! Renek me!", hörte Teal´C hinter sich und fuhr herum. Apophis stand vor ihm und stieß ihn mit dem stumpfen Ende einer Stablanze zu Boden. Wahrscheinlich hatte ein Schutzschild den Schuss aus der Zat abgewehrt oder zumindest die Wirkung neutralisiert. Teal´C hätte kontrollieren müssen, ob er Apophis wirklich getroffen hatte. Er griff nach der Stabwaffe und schleuderte auch Apophis mit einer lange trainierten Bewegung auf den harten Marmorboden. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, dass Daniel wohl wieder aufgewacht war und nun langsam auf die Beine kam. Dann war Apophis wieder über ihm und aktivierte die Handspange. Teal´C spürte einen stechenden Schmerz im Kopf und war mit einem Mal unfähig, sich zu rühren. Er erkannte einen Schatten hinter Apophis, das Aufblitzen einer Salve aus der Stabwaffe, dann brach Apophis zusammen. Seine Augen leuchteten auf und er versuchte offenbar verzweifelt, Luft zu bekommen. Dann rührte er sich nicht mehr – nie mehr. Daniel stand hinter ihm und atmete schwer. Jetzt ließ er die Stabwaffe fallen und ging zu Teal´C hinüber."Alles in Ordnung?", wollte er wissen und Teal´C stand auf.

"Ja. Und bei dir?", fragte er zurück.

Daniel nickte nur."Er ist tot, oder?", fragte der Archäologe dann mit brüchiger Stimme.

Teal´C blickte Apophis an."Ja, Daniel Jackson.", antwortete er schließlich. Daniel nickte wieder und senkte kurz den Blick. Teal´C hörte plötzlich schnelle Schritte hinter sich und drehte sich um, eine Sekunde zu spät wie sich heraus stellte. Osiris hatte ihre Handspange bereits aktiviert und Teal´C flog gegen die Wand. Ihm wurde schwarz vor Augen.

Jack hatte gehört, dass eine Stabwaffe abgefeuert worden war und aus der Ferne sah er bereits Sam bewusstlos in der Tür liegen."Verdammt.", fluchte er und erreichte sie nur wenige Sekunden nach einem regelrechten Sprint durch die ewig langen Gänge des Mutterschiffes."Carter?", fragte er.

Sie rührte sich nicht. Jack ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Drei tote Jaffa und die Leiche eines Goa´uld, den er für längst tot gehalten hatte: Apophis. Teal´C lag bewusstlos an einer Wand gelehnt. Er hatte einige Schnitt- und Schürfwunden an den Armen und Beinen und im Gesicht. Sonst schien ihm nichts zu fehlen. Als letztes erblickte Jack Daniel und Osiris. Daniel kniete vor ihr und hielt sich die Seite, dann stürzte er zu Boden. Osiris ließ ein Messer fallen und wandte sich Jack zu. Der begriff nicht was in den letzten Minuten hier vorgefallen war. Erst, als Osiris sich ihm mit schnellen Schritten näherte, erwachte er aus seiner Erstarrung und richtete seine Zat auf die Goa´uld. Zwei Schüsse verpufften wirkungslos am Schutzschild der Goa´uld. Sie lächelte abfällig und griff nach einer Stabwaffe, die auf dem Boden lag. Jack warf sich rechtzeitig zur Seite und bekam die Stabwaffe eines anderen Jaffa zu fassen und feuerte einen schnellen Schuss in Osiris Richtung ab, bevor diese reagieren konnte. Sie stürzte zu Boden und blieb reglos liegen. Jack bemerkte erst jetzt, dass er blutete und presste eine Hand auf den Streifschuss. Schmerzen spürte er keine. Er stand wahrscheinlich noch unter einer Art Schock. Deshalb überraschte ihn Apophis Anwesenheit auch so gut wie gar nicht. Er humpelte zu Osiris hinüber und ließ sich neben ihr in die Knie sinken. Er überprüfte ihre Lebensfunktionen. Sie war tot. Und Sarah auch. Jack richtete sich wieder auf und blickte sich kurz auf dem ‚Schlachtfeld’ um, bevor er zu Daniel ging."Hey.", grüßte er. Daniel schlug die Augen auf. Er hob eine Hand und starrte auf die blutige Handfläche."Oh Mann, ich dachte, sie hätte mich verfehlt.", meinte er. Er wurde mit einem mal furchtbar blass und begann zu zittern."Sir?", hörte Jack Sam leise fragen.

Er drehte sich zu ihr."Ja, es ist in Ordnung. Osiris ist tot und Apophis ist tot. Sehen Sie nach Teal´C!", befahl er. Sam nickte knapp und stolperte zu dem immer noch bewusstlosen Jaffa hinüber."Ganz ruhig.", sagte Jack an Daniel gewandt."Sarah ist tot?", hakte dieser nach."Einige ziemlich tiefe Verletzungen. Wir sollten verschwinden. So schnell wie möglich.", meinte Sam."Gut, ich versuche, ihn zu wecken. Können Sie mal nach Daniel sehen?", fragte Jack und humpelte zu Teal´C hinüber.

Als er an Sam vorbei lief, hielt sie ihn am Arm zurück."Wir dürfen uns nicht so viel Zeit lassen.", meinte sie mit der verzerrten Stimme Dianas. Jack fuhr zusammen. Das hatte er fast vergessen. Er nickte."Wir verschwinden gleich.", versprach er."Teal´C, hey, alter Junge. Aufwachen!", rief er unterdrückt. Der Jaffa schlug tatsächlich die Augen auf."O´Neill.", stellte er fest."Ja.", antwortete Jack erfreut."Er hat einen Schock, Sir. Sieht genauso bedenklich aus wie bei Teal´C. Wir müssen sofort verschwinden.", erklärte Sam."Kannst du laufen?", erkundigte Jack sich.

"Ja, O´Neill.", antwortete Teal´C."Super.", meinte der Colonel und lächelte ihn noch einmal an, bevor er zu Daniel hinüber ging."Lasst uns gehen, bevor noch mehr auftauchen!"

EPILOG:

2 TAGE SPÄTER:

Sam ging auf das Tor zu. Ihr Vater lief neben ihr. Auf Tvesvi schien die Sonne, es war wundervolles Wetter und das Gras glänzte noch vom Regen der vergangenen Nacht. Jack, Daniel und Teal´C waren bereits zu Hause. Sam war wegen Diana noch geblieben. Nun hatte die Goa´uld einen neuen Wirt und Sam konnte beruhigt nach Hause zurückkehren."Es ergibt jetzt alles einen Sinn.", meinte sie gerade. Sie hatte Jacob alles noch einmal haarklein berichtet, was in den letzten Wochen geschehen war. Vom Angriff im Wald bis zum Tod von Osiris und Apophis."Paige ist gekommen. Klar, dass Colonel O´Neill, Daniel, Janet und ich ihr Trost spenden. Wir waren ihre Eltern, beziehungsweise Pflegeeltern. Dann reisten wir zu euch und fühlten uns in den Tok´ra-Tunneln sicher und dann auf das Goa´uld-Mutterschiff und wir waren unruhig, wollten aber erst die Mission beenden. Dann lief alles schief und jetzt laufe ich mit einem Mann zum Stargate. Und ich dachte erst, dass nur zwei von uns die Sache überleben werden.", meinte Sam."Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen.", meinte Jacob und Sam begann damit, die Erde anzuwählen."Sehen wir uns denn bald?", erkundigte sie sich.

"Ich habe eine Mission zu erledigen.", sagte Jacob."Dad, pass-""-auf dich auf! Das hatten wir schon mal. Tue ich, mein Schatz. Das tue ich doch immer.", sagt Jacob und schloss seine Tochter fest in die Arme."Bestell den anderen einen schönen Gruß von mir! Und gute Besserung.", sagte er. Sam war als einzige einigermaßen unverletzt davon gekommen. Sie sendete den Code."Klar, Dad…Ich liebe dich.", sagte sie."Ich dich auch.", antwortete Jacob.

"Hey!", grüßte Jack, als er die Krankenstation betrat. Teal´C hatte vor einigen Stunden die Station verlassen können. Junior würde den Rest übernehmen. Jack hatte es geschafft, sich um einen längeren Aufenthalt zu drücken. Der Streifschuss war bereits wieder am verheilen. Daniel schien sich gerade angezogen zu haben, denn er band sich die Schuhe zu."Hey.", grüßte er zurück und verzog das Gesicht."Geht es denn?", erkundigte Jack sich.

"Ja, einigermaßen und bei Ihnen?", fragte Daniel.

"Super.", antwortete Jack."Lügen Sie mich nicht an!", verlangte Daniel."Einigermaßen. Aber lassen Sie das bloß nicht Fraiser hören.", erwiderte der Colonel lachend."Ist Sam zurück?", erkundigte Daniel sich.

"Ja. Fraiser untersucht sie gerade.", meinte Jack. Daniel nickte. Sarahs Tod hatte ihn etwas aus der Bahn geworfen, aber letztendlich hatte er es relativ gut verkraftet. Jack hatte ihm seine Meinung geschildert: Sarah ging es jetzt sicher besser."Ich wollte etwas an die frische Luft. Die habe ich seit…fünf Tagen nicht mehr gehabt.", berichtete Daniel."Ich komme mit.", meinte Jack."Oder warten Sie!", sagte er dann. Daniel blickte ihn fragend an."Packen Sie Ihre Sachen! Wir schnappen uns Carter und Teal´C und fahren eine Woche angeln. Wenn Sie frische Luft haben wollen, bekommen Sie die in Minnesota an meinem kleinen See. Und wenn Sie jetzt fragen wollen, ob Hammond uns überhaupt Urlaub gibt, dann sage ich Ihnen eines: Wir haben in den letzten Tagen genug für den Fortbestand der Erde getan. Es ist mir egal was Hammond sagt.", meinte Jack."Weder ich noch Sam können angeln.", sagte Daniel. Jack grinste und sagte:"Das ist doch perfekt."An der Tür drehte er sich um."Vergessen Sie die Köder nicht!"

Ende

Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=2550