Immature curiosity... #15 by Anyana
Summary: Kinder und ihre Krankheiten.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Carson Beckett, John Sheppard
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Immature Curiosity
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1368 Read: 2760 Published: 12.01.13 Updated: 12.01.13
Story Notes:
Tja, bei Carson und Maddie kommt mein Mediziner-Gen durch :D

1. Kapitel 1 by Anyana

Kapitel 1 by Anyana


Die kleine Kinderbrust hob sich in regelmäßigen Abständen und nach einem weiteren kurzen Blick wandte sich Carson ab und ging zurück in sein Büro.
Wie sooft waren John und Elizabeth wieder einmal zur selben Zeit beschäftigt und hatten Maddie in die vertrauensvollen Hände eines Babysitters gegeben. Da sie momentan eine leichte Erkältung durchmachte, hatte Elizabeth sich nur ungern von ihrem Kind getrennt, aber Carson hatte ihr versichert, auf die Kleine zu achten. Maddie war entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit still gewesen und hatte sich in seine Arme gekuschelt, ohne ihre Mutter eines weiteren Blicks zu würdigen. Carson hatte Elizabeth aufmunternd zugelächelt, worauf sie sich mit einem Kuss von ihrer Tochter verabschiedet hatte.
Den warmen, fast fiebrigen Kinderkörper an sich gedrückt war Carson zu einem der Krankenbetten in der Nähe seines Büros gegangen und hatte das Kind vorsichtig darauf abgelegt. Vollkommen in den Arzt-Modus umgeschaltet war er die medizinische Checkliste in seinem Gehirn durchgegangen und hatte Maddies Vitalfunktionen geprüft, während das Mädchen in den Schlaf gesunken war. Dann war sein Blick eine Weile auf dem Kindergesicht hängen geblieben. Sie sah ihrer Mutter in diesem Moment sehr ähnlich und Carson hatte ein Lächeln nicht verkneifen können.
Sich mental von Maddie lösend setzte sich Carson an den Schreibtisch und nahm eine der Akten vom Stapel. Er hatte sie kaum aufgeschlagen, da war er bereits vollständig darin vertieft.

Leises Weinen drang an sein Ohr, worauf er sofort den Kopf hob und aufstand. Das Büro hinter sich lassend näherte er sich dem Bett, in welchem er vor mehr als zwei Stunden den fiebrigen Sheppard-Sproß zurück gelassen hatte. Eine der Krankenschwestern beugte sich bereits über Maddie, um sie zu beruhigen, doch die Kleine hatte den Sturkopf ihres Vaters und Carson wusste, dass sie sich nicht von jedem beruhigen ließ. Er trat neben die Schwester und lächelte Maddie liebevoll an.
„Was ist denn los, Mäuschen?“, fragte er und lächelte der Schwester dankend zu. „Ist schon in Ordnung, Schwester, ich übernehme“, sagte er an sie gewandt. Diese nickte ebenfalls mit einem Lächeln und ging mit einem letzten Blick auf Maddie davon. Carson beugte sich über das kleine Mädchen und strich ihr sanft über die Stirn, während das Weinen leiser wurde und schließlich verstummte.
„Hoch!“, sagte Maddie und streckte ihm ihre Arme entgegen, worauf Carson sie hochhob und sie liebevoll an sich drückte. Schwer legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und kuschelte sich an ihn. Für einen kurzen Moment blieb der Schotte so mit ihr stehen und genoss die zutrauliche Umarmung. Doch Maddie schien es so bequem zu haben und machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Schließlich gab sich Carson der stummen Überredung geschlagen und ging zurück in sein Büro, wo er sich setzte und Maddie sanft umlagerte, so dass sie jetzt faul in seiner Armbeuge hing.
„Wie fühlst du dich, Mäuschen?“, fragte er sie leise und strich ihr wieder über die Stirn. Sie war noch immer heiß und auch das Kindergesicht zeigte eine leichte Rötung, was aber zum Teil auch vom Schlafen kommen konnte. Von ihrer Stirn wanderte seine Hand weiter zu ihrem Hals, wo er nach ihren Lymphknoten tastete.
„Mir ist warm, Onkel Carson“, antwortete sie. „Und ich bin müde“, fügte sie hinzu.
„Tut dir irgendetwas weh?“ Carson lehnte sich nach vorne, um nach einem Fieberthermometer zu greifen, welches in einem der Fächer im Regal lag.
„Nein“, nuschelte Maddie und verfolgte seine Bewegungen.
„Machst du bitte mal den Mund auf?“ bat er sie und schob ihr das Thermometer vorsichtig zwischen die Zähne. „Jetzt kannst du ihn wieder zumachen. Aber nicht beißen!“
Während er darauf wartete, dass das Thermometer piepte, hielt er die Kleine schweigend im Arm und genoss die kurze Ruhepause von der Arbeit. Der leise Piepton holte ihn aus seinen Gedanken und sanft zog er Maddie das Thermometer aus dem Mund. Ein kurzer Blick auf das Display zeigte ihm eine Temperatur von 39°C an.
„Du hast leichtes Fieber“, sagte er leise und strich ihr über die Stirn.
„Ist mir deshalb so warm?“ Das erstaunte Carson nun wirklich. Sie schien müde und abgeschlagen zu sein und doch stellte sie eine für sie so typische Frage.
„Genau. Erinnerst du dich noch, dass ich dir erzählt habe, warum dir warm ist, wenn du krank bist?“
Er rückte Maddie in seinen Armen bequemer zurecht und sah sie mit seinem typischen Beckett-Lächeln an, das er nur für sie reserviert hatte. Maddie dachte einen Moment nach, dann nickte sie.
„Damit die Tierchen nicht gegen die stacheligen Bälle gewinnen?“ Erwartungsvoll sah sie ihn an und Carson lächelte amüsiert. Er mochte diese Unterhaltungen und auch wenn sie jetzt ziemlich fertig aussah, wollte er ihr den Spaß nicht verderben.
„Richtig. Dein Körper hilft den Zellen, die Tierchen zu bekämpfen.“
„Musst du mich jetzt auch pieksen?“
„Warum sollte ich das denn tun, Mäuschen?“ Diese Frage hatte er nun wirklich nicht erwartet.
„Du hast gesagt, du piekst die Leute immer, um zu sehen, ob sie krank sind“, erklärte Maddie und spielte nervös mit einem der Knöpfe an seinem Kittel. Carson runzelte die Stirn, bis ihm einfiel, worauf sie sich bezog.
„Die anderen Leute piekse ich, damit ich feststellen kann, ob sie krank sind, bevor sie es selbst wissen“, erinnerte er sie. „Dass du krank bist, weiß ich schon. Das sieht man dir an. Du hast ganz rote Wangen“, fügte er schmunzelnd hinzu und strich ihr sanft darüber.
„Gut“, erwiderte sie und kuschelte sich wieder an ihn. Für einige Minuten war es still und Carson dachte schon, dass sie eingeschlafen war, als er erneut Maddies Stimme hörte.
„Und warum bin ich so müde?“ Ihr neugieriger Blick hob sich zu Carson.
„Weißt du, wenn die Tierchen und die stacheligen Bälle miteinander kämpfen, dann brauchen sie viel Kraft. Und weil du Fieber hast, braucht dein Körper auch viel Kraft. Deshalb bist du müde, weil eine große Menge an Energie für diesen Kampf benötigt wird.“
Maddie dachte sichtlich nach. „Hm“, grummelte sie irritiert. Carson dachte kurz nach und suchte nach einem bildlichen Vergleich.
„Wenn du mit Mommy und Daddy auf’s Festland fliegst und ihr dort ein Lagerfeuer macht, was sucht ihr dann vorher?“
„Wir gehen Holz suchen!“, stieß Maddie ohne lange Überlegung aus.
„Genau, denn ohne Holz könnt ihr kein Feuer machen. So ist das auch in deinem Körper. Nur dass du dort kein Holz sondern Zucker und Fett verbrennst. Das, was du isst, wird von deinem Körper verbrannt. Aber wenn du krank bist, wird die Energie, die entsteht, für das Fieber und den Kampf gegen die kleinen Tierchen benötigt. Deshalb bleibt für den Rest des Körpers nicht mehr genug übrig. Er macht also einfach eine Pause und deshalb bis du müde und schläfst viel.“
Carsons Blick hielt den von Maddie fest und beobachtete, wie sie die Informationen verarbeitete. Sie brauchte heute zwar etwas länger, aber schließlich nickte sie verstehen.
„Kämpfen die lange?“ Sie sah ihn mit großen Augen an.
„Ich denke, wenn du noch etwas schläfst und dich gut ausruhst, dann geht es dir in ein paar Tagen wieder besser.“
„Darf ich noch ein bisschen bei dir bleiben, bevor ich wieder schlafen gehe?“ Ihre Aussprache war etwas undeutlich und Carson wusste, dass es nicht mehr lange dauerte, bis sie schlief. Er lächelte sie liebevoll an und drückte sie dann an sich, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und sich entspannte. Ehe er noch die Möglichkeit bekam, sich wieder in eine Akte zu vertiefen, hörte er bereits Maddies gleichmäßige Atemzüge und spürte, wie ihre Muskeln sich entspannten. Ein weiteres Lächeln glitt über sein Gesicht und zufrieden widmete er sich wieder der zuvor bearbeiteten Akte, ohne Maddie in ihr Bett zurück zu legen.

Fin
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