Immature curiosity... #14 by Anyana
Summary: Blut und seine Tücken.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Carson Beckett, John Sheppard
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Immature Curiosity
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1582 Read: 2408 Published: 12.01.13 Updated: 12.01.13
Story Notes:
Nachdem ich festgestellt habe, wie gerne Maddie bei Carson ist, musste ich einfach noch ne FF nachschieben. Die beiden sind so ein niedliches Paar :D
Außerdem gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass Carson die Utensilien für eine manuelle Blutgruppenserologie mit nach Atlantis genommen hat und sich nicht alleine auf die Technik verlässt.

1. Kapitel 1 by Anyana

Kapitel 1 by Anyana


„Onkel Carson, was sind Blutgruppen?“ Maddies neugierige Stimme drang in Carsons Bewusstsein und ließ ihn den Blick vom Mikroskop heben. Er hatte sich in die Untersuchung eines außerirdischen Zellorganismuses vertieft, während Maddie, die heute wieder einmal in seine Babysitter-Zuständigkeit fiel, in einem Buch ihre neuerlernten Lesekenntnisse übte. Dass sie sich dafür keines der Kinderbücher aus ihrer kleinen 'Babysitter'-Kiste, die Carson hier für sie angelegt hatte, ausgesucht hatte, sondern Carson um einen der Lexika gebeten hatte, erstaunte ihn ebenso wenig wie die Frage, welche sie ihm gerade gestellt hatte.
Er war es inzwischen gewohnt, ebenso wie all die anderen engen Freunde von Elizabeth und John, dass Maddie Fragen stellte, die für das zarte Alter der Kleinen eigentlich viel zu komplex waren. Trotzdem bekam sie immer eine Erklärung und Carson genoss diese kurzen, intensiven Momente, wenn das kleine Kindergesicht ihn voller Erstaunen und Wissbegierde ansah. So auch jetzt.
Maddie saß zu seinen Füßen auf dem Boden, auf den gekreuzten Beinen das Lexikon liegend. Eine bunte Seite mit Bildern war aufgeschlagen und schien ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
„Wie kommst du denn auf Blutgruppen, Mäuschen?“, fragte er neugierig, worauf Maddie den Kopf senkte und kurz schwieg. Dann legte sie ihren Finger auf die Schrift unter einem der Bilder.
„Hier steht:… ‚Es … gibt … mehr als … eine … Blutgruppe‘ “, las sie noch etwas stockend, aber hochkonzentriert vor und sah dann Carson wieder an. Dieser dachte einen Moment nach und schenkte ihr dann ein Lächeln.
„Was du alles wissen willst…“, grinste er und deutete Maddie, zu ihm zu kommen. Der kleine Wirbelwind legte das Buch zur Seite, stand auf und trat dann zu Carson, nachdem sie das große Lexikon wieder aufgehoben hatte. Unterdessen zog Carson einen zweiten Stuhl an den Arbeitstisch, nahm ihr den Schmöker ab und legte ihn auf den Tisch neben sich. Maddie kletterte auf den zweiten Stuhl und sah ihn dann erwartungsvoll an, was Carson schmunzeln ließ. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und dachte darüber nach, wie er ihr in einfachen Worten die Blutgruppenserologie erklärte. Schließlich verstärkte sich das Lächeln auf seinem Gesicht.
„Erinnerst du dich an die Blutzellen, die wie Onkel Rodney’s Bonbons aussehen?“, fragte er Maddie, worauf ein breites Lächeln ihr Gesicht überzog.
„Die Kirsch-Bonbons!“
„Genau!“, nickte Carson. „Diese Blutkörperchen haben auf ihrer Haut kleine Stoppeln, die unterschiedlich aussehen. Es gibt vier unterschiedliche Stoppeln und jeder Mensch hat nur eine Sorte davon.“
„Nur eine?“, enttäuscht sah ihn Maddie an, was Carson auflachen ließ.
„Das ist auch so in Ordnung, Mäuschen. Denn wenn du mehr als eine dieser Stoppeln hättest, dann würde dein Blut verklumpen und du würdest sterben.“
Erschrocken blickte sie ihn nun an.
„Warum?“
„Nun, stell dir vor, die Stoppeln sind Blumen und in der Flüssigkeit in deinem Blut sind kleine Biene. Wenn diese Bienen die Blumen mögen, dann setzen sie sich darauf und dann wird dein Blut dick und klumpig. Deshalb mögen die Bienen im Blut normalerweise die Blumen im Blut nicht. Da es aber unterschiedliche Blumen gibt und die Bienen nicht alle dieselben Blumen mögen, gibt es unterschiedliche Typen von Blutgruppen.“
Maddie sah in etwas ratlos an, worauf Carson aufstand und zu dem großen Kühlschrank an der Tür zu seinem Büro ging. Er öffnete ihn und suchte kurz nach etwas. Dann schloss er ihn wieder und kam mit einem kleinen Blutröhrchen zum Tisch zurück. Er stellte das Röhrchen in ein kleines Ständerchen und ging dann zum Regal, um dort ein paar Utensilien zusammen zu suchen. Schließlich kam er zum Tisch zurück, wo Maddie sich inzwischen auf ihren Stuhl kniete und ihm interessiert zusah. Während er Pipetten, 4 kleine Fläschchen mit gelber, blauer und farbloser Flüssigkeit und eine kleine Platte mit mehreren Vertiefungen vor sich auf dem Tisch ausbreitete, verfolgte Maddie schweigend und hochkonzentriert seine Handgriffe.
„Was machst du da?“, fragte sie schließlich. Carson ließ sich neben ihr wieder auf seinen Stuhl sinken und tropfte aus dem Blutröhrchen je einen Tropfen in 4 der Vertiefungen. Dann nahm er aus jedem der Fläschchen einen Tropfen zu einem der Blutstropfen und begann die Platte zu schwenken.
„Sieh mal“, sagte er und schob ihr die Platte zu, wo in einer der Vertiefungen eine gelbe-orange Flüssigkeit, in einer weiteren blaue Flüssigkeit und in der letzten rosafarbene Flüssigkeit war. In der blauen Flüssigkeit schwammen kleine rote Krümel, während in den beiden anderen keine Krümel waren. Mit leuchtenden Augen sah Maddie auf das einfache Laborexperiment.
„Was ist das?“, staunte sie und sah Carson wieder an.
„So bestimmt man Blutgruppen“, erklärte er und deutete auf die drei Flaschen mit gelber, farbloser und blauer Flüssigkeit. „In diesen Flüssigkeiten sind die Bienen und da man weiß, welche Bienen, welche Blumen mögen, kann man feststellen, welche Blutgruppe jemand hat. Wenn eine Biene ihre Lieblingsblume gefunden hat, dann sieht das so aus.“ Carson deutete auf die blaue Vertiefung.
„Machst du das auch mal mit meinem Blut?“, fragte sie und streckte ihm den Arm entgegen.
„Wirklich?“
„Bitte!“
Carson war erstaunt, doch zugleich rührte ihn das Vertrauen und die Wissbegierde. Also stand er auf und ging erneut zum Regal, um ein Blutentnahmeset, ein kleines Schaumstoffkissen, Alkoholtupfer und zwei kleine Pflaster zu holen. Zurück am Tisch klebte er Maddie ein kleines Pflaster in die Armbeuge.
"Das ist ein Pflaster, dass es nicht so wehtut", erklärte er ihr, als sie seine Handgriffe verfolgte. Dann schob er ihr das Schaumstoffkissen unter den Arm und legte ihr eine Staumanschette um den Oberarm.
"Warum machst du das?", kam die Frage und Carson musste sich ein Grinsen verkneifen. Die Gedankensprünge von Maddie waren manchmal phänomenal.
"Damit ich deine Vene besser sehen kann und nicht daneben piekse", antwortete er und deutete auf ihre Armbeuge. "Siehst du das? Durch das enge Band werden die Blutgefäße ganz deutlich."
Maddie zog ihren Arm zu sich und sah ihre Armbeuge an, wo sich die Vene deutlich von der hellen Haut abhob.
"Cool!"
"Ja, das ist es." Er legte ihren Arm wieder auf dem Kissen ab und griff dann nach der Kanüle. "Dann wollen wir mal."
Er entfernte das Anästhesiepflaster und setzte die Spitze der Nadel an ihrer Haut an. Mit einem kaum bemerkbaren Ruck durchstieß das scharfe Metall die zarte Kinderhaut und mit wenigen Handgriffen adaptierte er ein Röhrchen, welches sich schnell mit Blut füllte. Maddies Augen hafteten auf der Nadel und dem sich füllenden Röhrchen, als Carson ihr bereits einen Tupfer auf die Einstichstelle drückte und die Nadel wieder herauszog und in einen Abwurfbehälter war.
"Schon überstanden", lächelte er sie an und deutete dann auf den Tupfer. "Drückst du da bitte mal kurz drauf, Mäuschen?"
Maddie nickte und legte ihre andere Hand darauf, während Carson das zweite Pflaster auspackte und dann ihre Hand und den Tupfer entfernte, um es auf die leicht blutende Einstichstelle zu drücken.
"Das hast du großartig gemacht!", lobte er sie und Maddie strahlte ihn an.
"Und jetzt?", fragte sie aufgeregt und ihre Augen leuchteten.
"Jetzt wollen wir doch mal sehen, welche Blutgruppe du hast."
Erneut griff er nach einer Pipette und verteilte 4 Tropfen ihres Blutes in 4 weitere Vertiefungen auf der Platte. Dann träufelte er auch in diese Vertiefungen Tropfen der weißen, gelben und blauen Flüssigkeiten und schwenkte die Platte.
"Komm her, dann kannst du besser sehen", sagte Carson, als er die Platte auf dem Tisch abgelegt hatte und Maddie streckte bereits ihre Hände nach ihm aus. Mit einem sanften Lächeln hob er sie von ihrem Stuhl und setzte sie auf seinen Schoß. Dann griff er erneut nach der Platte und schwenkte sie nochmals.
"So. Was sagst du dazu?", fragte Carson, während Maddie gebannt auf die kleinen Flüssigkeitsspiegel blickte.
"Das sieht aus, wie das von vorhin", stellte sie erstaunt fest und deutete auf die erste Testreihe. Carson kiekste aufgrund dieser Feststellung.
"Du bist wirklich scharfsinnig, Mäuschen!", flüsterte er und küsste sie stolz auf die Stirn. "Das Blut von vorhin ist das deines Daddys."
"Daddy und ich haben dieselbe Blutgruppe?"
"Ja, aber das ist oft so. Schließlich ist er dein Daddy und du hast viele Eigenschaften, die er auch hat."
"Warum?"
In diesem Moment hörte Carson im Nebenraum die Stimme von John, der mit einer der Schwestern schäkerte, und auch Maddies Aufmerksamkeit wurde von der gerade noch so wichtigen Frage abgelenkt. Als John in die Tür zu Carsons Büro trat, rutschte Maddie mit einem begeisterten Aufschrei von Carsons Schoß.
"Daddy!"
"Hey!", sagte er nur und fing seine Tochter auf, um sie auf den Arm zu nehmen. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und strahlte ihn an. "Hattet ihr einen schönen Tag?", fragte er und sah zuerst seine Tochter und dann Carson an. Dieser grinste ihn an, zuckte die Schultern und deutete mit dem Kopf auf die Utensilien auf dem Tisch.
"So wie immer!"
John lachte und küsste seine Tochter auf die Stirn.
"Davon musst du mir unbedingt erzählen!"
"Jaaa!"
Mit einem dankbaren Nicken zu Carson wandte sie John um und ging aus der Krankenstation, während Maddie bereits angefangen hatte, von ihrem Tag zu erzählen.
Fin
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