V. Endet der Alptraum wirklich? (2) by Ship84
Summary: Joan erwacht auf der Krankenstation und muss feststellen, dass das, was sie erlebt hatte nicht real war. Ihre Schwerster und ihr Großvater sind am Leben und wohlbehalten von der Reise zurückgekehrt. Was hat es mit dem erlebten auf sich und wie wird sie das ganze verarbeiten? Das ganze trägt für Joan noch ziemliche Folgen nach sich.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Jacob Carter / Selmak, Janet Fraiser, Own Character, Samantha Carter (SG-1), Tok’ra
Genre: Angst, Drama, Friendship, Romance
Challenges: Keine
Series: Die O'Neill Chroniken
Chapters: 9 Completed: Ja Word count: 22985 Read: 55111 Published: 11.07.12 Updated: 17.07.12
Story Notes:

Titel: Endet der Alptraum wirklich
Fortsetzung von: Neue Zeiten – Nichts ändert sich, Besuch aus der Zukunft, Schwere Verluste
Genre: Drama, Angst, Romance, Friendship
Pairing: Sam/Jack; Joan/John; Tamara/Ben
Rating: PG
Charaktere: Daniel Jackson, Janet, Jacob (Tok'ra), (Eigene Charaktere)
Staffel: Zukunft
Kapitel: 8
Fertig gestellt: Oktober bis Dezember 05
Anmerkung: Diese FF ist der vierte Teil der O’Neill Chroniken und knüpft an die Ereignissen aus „Schwere Verluste“ an. Sie ist der zweite Teil und beendet die Ereigniss um Joans Traumerlebnis. Im Prolog erfahrt ihr, falls ihr die anderen FF’s nicht gelesen habt, was bisher passiert ist. Ich hoffe er ist übersichtlich und gibt die Zusammenhänge gut wieder. Neue Teile eines Rückblicks werden ab jetzt immer mit „Update“ gekennzeichnet, damit man gleich zum neusten Teil kommt.
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an SG 1 gehören MGM/UA, World Gekko Corp. Und Double Secret Production. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.

1. Prolog/Rückblick by Ship84

2. Erwachen by Ship84

3. Altes Leben, oder nicht? by Ship84

4. Ein Posten wird frei by Ship84

5. Flucht by Ship84

6. Klärende Erkenntnis by Ship84

7. Geheilt by Ship84

8. Die Befreiung by Ship84

9. Begegnung by Ship84

Prolog/Rückblick by Ship84
Author's Notes:


Im Prolog erfahrt ihr, falls ihr die anderen FF’s nicht gelesen habt, was bisher passiert ist. Ich hoffe er ist übersichtlich und gibt die Zusammenhänge gut wieder. Neue Teile eines Rückblicks werden ab jetzt immer mit „Update“ gekennzeichnet, damit man gleich zum neusten Teil kommt.


Nach den Geschehnissen mit dem Klon, in der gleichnamigen Folge der 7. Staffel, wollte Jack erfahren, was in seiner Abwesenheit passiert war und bat Sam darum, es ihm zu erzählen. Als sie das tat, wurde ihr klar, dass sie so nicht weitermachen konnte. Ihre Gefühle zu ignorieren machte sie kaputt. Sie floh vor dem Colonel, um sich über alles klar zu werden. Dieser fand sie schließlich nachts zufällig in der Kantine, wo es zu einer kleinen Aussprache kam und er ihr seine Liebe gestand. Sie küssten sich, doch Sams Verstand gewann wieder an Oberhand und so lief sie erneut weg. Am darauffolgenden Tag sollte eine Besprechung stattfinden, zu der der Colonel jedoch nicht erschien. Janet fand ihn daraufhin tot in seinem Quartier. Er hatte sich nachts erschossen. Sam konnte es nicht glauben und nachdem sie einen Abschiedsbrief von Jack gelesen hatte, verstand sie, wie dumm sie doch gewesen ist. Sie wollte ohne ihn nicht leben und plante auch sich, mit Jacks Waffe, zu erschießen, was jedoch nicht funktionierte. Die Waffe klemmte. Janet und Daniel fanden jedoch später heraus, dass die Waffe, da eine Kugel fehlte, ein fast volles Magazin hatte und somit hätte funktionieren müssen.


Die Beiden konnten jedoch nicht wissen, dass Jacks Geist, der in seinem Quartier gefangen war, verhinderte, dass sich die Wissenschaftlerin erschießt. Ein paar Stunden später traf Thor, auf bitten von Daniel und Teal’c ein. Er erklärte, dass O’Neills Wiederherstellung viel Zeit in Anspruch nehmen würde, da dieser schon so lange tot sei. Einen Monat später stellte Janet fest, dass Sam schwanger sei, der Major jedoch überrascht erklärte, dass sie mit Niemandem geschlafen habe. Ihr fiel wieder der Traum, den sie von Jack und sich in der Kantine hatte, ein und Beide schoben dies auf die Wunder des Universums. Während Sam den Traum hatte, schien es so, als hätte sie eine Verbindung mit Jacks Geist hergestellt, dieser verschwand in dem Major. Noch am selben Tag kehrte auch O’Neill, in alter Form, zurück und stellte mit erstaunen fest, dass er noch alles wusste und sich sogar an seine Zeit als Geist und auch Sams Traum erinnern konnte. Sam und Jack waren wieder vereint. Danach dauerte es nicht lange und die Regeln wurden, nach einem Gespräch Hammonds mit dem Präsidenten, für das SGC geändert. Der Major und der Colonel bekamen eine gesunde Tochter, die sie Samantha Joan O’Neill nannten und heirateten ein Jahr danach. Um ihr Glück zu vervollständigen bekamen Beide, zwei Jahre nach ihrer Hochzeit, noch eine weitere Tochter und nannten sie Tamara.


**********


Fünf Jahre später und zwei Jahre nach Tamaras Geburt entschieden sich Sam und Jack, dass ihre Älteste, die die Klugheit ihrer Mutter geerbt hatte, ihre erste Reise durch das Stargate machen sollte. Die Beiden wollten, dass ihre Töchter an den Wundern der Galaxie teilhaben sollten. Joan war bereits sehr klug für ihre fünf Jahre, sehr erwachsen, reiste mit ihren Eltern nach Vorash, um ihren Opa zu besuchen und ihn mit zur Erde zu bringen. Im SGC war die Kleine bereits sehr beliebt. Zu ihren Paten gehören Dr. Fraiser, General Hammond und Teal’c. Das Mädchen hatte diese Reise, zu Sams Überraschung, sehr gut verkraftet.


Zwölf Jahre später waren Sam und Jack immer noch glücklich verheiratet. Stolzer könnten sie auf ihre Kinder nicht sein, denn sie sind zu wunderschönen Frauen herangewachsen und gehören bereits zum Inventar des SGC’s. Joan, die Ähnlichkeit mit ihrer Muter hat, wird von ihrem Großvater häufig Sammy genannt und auch ihr Interesse ist, wie bei ihrer Mutter, in der Wissenschaft verankert. Sie geht inzwischen, mit ihren 17 Jahren, zur Militärakademie, an dessen Aufnahmeprüfung sie heimlich teilgenommen und damit ihre Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt hatte. Sie übernahm, da ihre Zeit an der Akademie zu Ende ging, bereits kleinere Aufgaben im SGC. Die Jüngste und, wie soll es auch anders sein, das Nesthäkchen der Familie ist Tamara, die mit ihren knapp 15 Jahren auch den Wunsch äußerte zur Militärakademie zu gehen. Ihre Eltern konnten dies, nachdem sie es schon ihrer Schwester erlaubt hatten, nicht abschlagen. Auch Tamara half bereits im SGC und ging auch auf Reisen. Meistens mit ihrem Großvater. Auf einer dieser Reisen setzte sie sich, unwissentlich, einem für Menschen tödlichen Virus aus, der ihr Immunsystem angriff und sie bereits in kurzer Zeit töten würde. Es gab nur eine Möglichkeit sie zu retten. Mit ihren 15 Jahren musste sie eine Tok’ra werden. Ihren Eltern blieb nichts anderes, als der Idee ihrer Ältesten, zuzustimmen und so brachten sie sie zu den Tok’ra. Dort wählte sie einen jungen Symbionten namens Serna und blieb, nach der Verschmelzung, bei den Tok’ra.


In den zwölf Jahren waren aber noch einige Dinge mehr passiert. Jack ist nun General, Sam ist Colonel, General Hammond ging auf einem anderen Planeten in den Ruhestand und das SGC wuchs weiter an. Außerweltlich kamen noch zwei Außenposten dazu und die SG-Teams waren auf 25 angewachsen. Die Allianz mit den Jaffa und den Tok’ra, die inzwischen dreimal auf andere Planeten umgezogen waren, besteht immer noch und die Erde ist nach wie vor eng mit den Asgard befreundet. Die Asgard hatten nun auch die Planeten von den Jaffa und den Tok’ra in die Liste der geschützten Planeten aufgenommen. Nur Anubis war immer noch nicht besiegt und es gab drei neue Goa’uld, die sich heimlich an die Macht geschlichen hatten. Die Bewohner der Erde wussten nun, seit einigen Jahren, auch von dem Stargate. Der Präsident hatte allerdings verfügt, dass das Tor im Cheyenne Berg blieb. Wollten andere, als SG-Teams, zu anderen Planeten reisen, die natürlich unter dem Schutz der Asgard standen, geschah dies von dort aus.


Ein Jahr, nachdem Tamara bei den Tok’ra geblieben war, bekamen die Tok’ra einen Hinweis, dass zwei der, an die Macht gekommenen, Goa’ulds eine Allianz planten. Sethur und Herth. Gemeinsam wollten Jack, Sam, Joan, Jacob und Tamara Diese verhindern und machten sich auf die Mission auf. Sie glaubten Herth vernichtet und Sethur war geflohen. Als sie zur Erde zurückkehrten, war Sam schwer verletzt, es stellte sich jedoch heraus, dass sie nur ein Klon war, den sich Herth zum Vergnügen erschaffen hatte, dieser aber nicht ganz perfekt war. Durch eine Nachricht von Herth erfuhren sie, dass er noch lebte und ihnen einen Vorschlag anbot. Den Klon für die Koordinaten des Planeten, wo sie Sam finden würden. Schließlich fanden sie Sam in einem schlechten Zustand auf dem Planeten, wo die Gruppe die Allianz verhindern wollte und brachten die Wissenschaftlerin nach Hause. Sie wachte jedoch nicht auf und es sah so aus, als das ihr Zustand nicht bessern würde. Nach einiger Zeit wachte sie aber wieder auf und es sah alles gut aus. Janet ordnete für Sam Urlaub an, den sie anfangs unfreiwillig mit Jack in der Hütte am See verbrachte. Nach einigen Tagen stellte sie dann Veränderungen an sich und Jack fest. Sie waren jünger geworden und die Ärztin stellte fest, dass sich im Blut der Beiden Naniten befanden, die dafür verantwortlich waren. Herth hatte Sam mit den Naniten gefoltert und Diese nahmen eine andere Funktion, nach ihrer Rettung, an. Beide beschlossen die Naniten nicht zu entfernen und sie der Forschung zur Verfügung zu stellen.


Ein weiteres Jahr später wurde Joan, mit ihren 18 Jahren zum jüngsten Major, in der Geschichte der Air Force, befördert und bekam das Kommando über SG-1. Sie hatte das Naquadiraprojekt vorangetrieben und dabei geholfen, eine ganze Prometheusflotte sowie eine Gleiterflotte zu bauen. Einige Tage später, am Hochzeitstag ihrer Eltern, der nur mit den engsten Freunden gefeiert werden sollte, wurden sie von Anubis angegriffen, der mit einem Mutterschiff zur Erde geflogen war. Joan konnte, mit Hilfe von Lieutenant John Manson und der Technik, die ihre Eltern Jahre zuvor anwandten, durch ein Hyperraumfenster hinter den Schild des Mutterschiffs gelangen, das Mutterschiff zerstören und so den Angriff abwenden. Als sie zurück zum Stützpunkt fliegen wollten, wurden sie von einem, der übrig gebliebenen Todesgleiter abgeschossen. Mehrere Tage suchte das SGC nach den Beiden. In der Zwischenzeit tauchte Anubis wieder auf, dessen erster Angriff sich als Finte herausstellen sollte, da er noch einen anderen Plan verfolgte. Er fand den Lieutenant in einem Wald nahe einer Höhle, in die er den Major und sich gebracht hatte. Der Goa’uld führte Experimente an Manson durch und pflanzte einen Virus, der John langsam übernehmen sollte, ein.


Erst eine Vision von Tamara ermöglichtes es, die Beiden zu finden. Zwischen den beiden Schwestern war schon immer ein starkes Band, selbst, wenn sie sich in der Kindheit mal gestritten hatten, hielten sie doch immer zusammen und ergänzten sich gegenseitig. Eine Gruppe brachte Joan und John zurück, Janet konnte deren Verletzungen jedoch nicht heilen. In einer weiteren Vision, in der sie ihrer Schwester begegnete, infizierte sich Tamara ebenfalls mit dem Virus, den John in sich trug, konnte jedoch von Serna geheilt werden. Als sie wieder erwachte, berichtete sie Janet, ihrer Mutter und ihrem Vater von dem Virus, den John in sich trug sowie der Verbindung zu Anubis. Mit einem Mal konnte Serna auch Joan heilen, obwohl sich diese in Tamara befand. Jack erklärte dies, mit dem Wunder des Universums. So erwachte auch wieder Joan und inzwischen hatte man John in den Quarantäneraum gebracht, da der Virus immer mehr seine DNA veränderte. Tamara holte Thor zur Hilfe, der John von dem Virus befreite, als die Menschen anschließend, mit Hilfe von Thor und den anderen Asgard, Anubis endgültig vernichten konnten.


**********


Drei Monate nach Anubis Angriff war auf der Erde wieder Ruhe eingekehrt. Inzwischen reiste SG-1 sehr viel auf andere Planeten, Jack ging seinen Pflichten als Kommandant des SGC’s nach und Sam hatte ihr eigenes kleines Projekt. Sie war seit ein paar Monaten auf der Alphabasis mit Thor, um die Verteidigung der Basis zu verbessern. Da Jack seine Frau vermisste bat er seine Tochter zur Alphabasis zu reisen, um Sam zu holen. Auf der Basis erfuhr sie und John, den sie mitgenommen hatte, was sich inzwischen für Veränderungen in dem Stützpunkt ereignet hatten. Die Basis war ebenfalls größer geworden, wurde in einen Berg gebaut und wurde von Major Jim Griff geleitet. In einer im Orbit liegenden Station erfuhren die Beiden von Heimdall, dass das neue Verteidigungssystem seine Energie durch den Planetenkern erhalten sollte, damit diese nie verbraucht würde. Zudem sollte das System eigenständig reagieren, wenn der Planet angegriffen würde. Heimdall erklärte den Beiden, dass der Colonel und Thor auf der anderen Seite des Planeten isoliert seien und nicht gestört werden sollten. So projizierte sich Joan zu ihrer Mutter und bat sie nach Hause zu kommen. Thor stimmte daraufhin zu und bat Sam ihm bescheid zu geben, wenn die Beiden fortfahren könnten. Dann kehrten die Drei zur Erde zurück.


Inzwischen war Tamara zur Erde gekommen, die mehr Zeit auf der Erde verbringen wollte und die Erlaubnis dazu vom Hohen Rat Per’sus bekommen hatte. Sie traf Ben James wieder, mit dem sie inzwischen eine Beziehung hatte. Ihre Schwester dagegen versuchte ihre Beziehung zu John Manson im SGC geheim zu halten. Diese vier waren seit Anubis Angriff zu einer kleinen Clique geworden. Etwas später begleiteten die vier Daniel Jackson auf einen Planeten, den dieser einige Zeit zuvor mit SG-14 besucht hatte, nachdem sich das Team mit dem dort lebenden Volk angefreundet hatte. Die Narris sind sehr fortschrittlich, können ihre Städte tarnen und existieren bereits seit über zweitausend Jahren. Sie sind zudem uralte Feinde der Goa’uld. Dies konnten ihnen keine Symbionten einpflanzen und wollten sie deshalb vernichten. Zu dieser Zeit lebten die Narris auf einem 100 Tausend Lichtjahre entfernten Planeten, der jedoch im sterben lag und auf dem sich eine Seuche ausgebreitet hatte. Die letzten Überlebenden, etwa 300, flüchteten und fanden den neuen Planeten, mit dem sie eine Symbiose eingingen. So sind sie von ihm und er ist von ihnen abhängig. SG-1, Daniel und der Minister der Narris kehrten zur Erde zurück, da der Dieser auch ihren Planeten sehen wollte. Im SGC erzählte Daniel ihm von der Erde und ihren Verbündeten. Von den Jaffa war Nari anfangs nicht sehr begeistert, bis ihm versichert wurde, dass sie sich geändert hatten. Somit war das Bündnis beschlossen und Erde bekam neue Technologie. Darunter ein Generator für die Gleiter, der die Tarnung ermöglicht und jegliche Größe annehmen kann. Der Wahlcomputer wurde so verändert, dass bei jeder Aktivierung das Wurmloch gescannt wird und das SGC vom Computer informiert wird, ob ein Verbündeter oder ein Feind hindurch kommt. Durch die Veränderungen am Wahlcomputer trat zudem etwas Überraschendes auf. Es öffnet sich sofort, ohne Wahlvorgang, ein Wurmloch, wenn eine Adresse im Computer ausgewählt wird.


Zwei Tage später und ein Tag vor Joans Geburtstag bekam das SGC unerwarteten Besuch. Die neununddreißigjährige Joan kam aus der Zukunft und bat die verblüfften Mitglieder um Hilfe. Um eine Verwechslung vor zu beugen bat sie darum Sammy genannt zu werden. Sie berichtete Sam, Jack, Joan und Tamara, dass es in ihrer Zukunft fast keine Menschen der Erde mehr gibt. Es würde keine 2 Jahre mehr dauern, bis Hathor das SGC infiltriert, die Männer zu ihrem Harem erklärt und die Erde übernehmen würde. Die Goa’uld würden zusammenarbeiten und die Galaxie ins Chaos stürzen. Auf Jacks Frage, warum sie jetzt um Hilf bat, erklärte Sammy, dass das Bündnis mit den Narris der Schlüssel sei. Ohne sie wäre die Erde für immer verloren. Sammy hatte die Koordinaten des Planeten mitgebracht, wo sich Hathor aufhielt und den Überfall vorbereitete. Jack stimmte zu, seiner Tochter zu helfen, mobilisierte eine Flotte, die daraufhin getarnt zum Planeten flog. Sie erfuhren, dass Hathor an einem neuen Schiff baute und bekamen mit, wie Ba’al im Namen der anderen Systemlords, ein Bündnis mit Hathor schloss. Als die Tau’ri genug Informationen gesammelt hatten, wollten sie einen gebündelten Angriff starten, was jedoch nicht leicht war, da bei einem SG-Team die Tarnung ausgefallen war. Das SG-Team wollte sich jedoch opfern und so konnten sie, nachdem Ba’al den Planeten verlassen hatte, angreifen und vernichteten Hathor endgültig. Am nächsten Tag, Joans Geburtstag, verabschiedeten sie sich von Sammy, die in ihre Zeit zurückehren würde. Für Joan lies sie eine Kiste zurück und machte ihrer Schwester Mut, dass sie die Zukunft der Tok’ra prägen würde. Dann verlies Sammy das SGC, lies aber eine verwirrte Joan zurück, die versuchte ihre Gefühle zu ordnen. Das, was sie von ihrem älteren Ich erfahren hatte, machte es nicht leichter. Zu aufgewühlt ließen die Anderen sie in ruhe, verschoben die Geburtstagsparty und warteten darauf, dass Joan zurückkommen würde, um in die Kiste zu sehen, da diese sich in ihr Quartier zurückgezogen hatte. Die Kiste war mit einem Zeitschloss versehen.


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Update: In der Kiste fand Joan schließlich Tagebücher, die ihr Ich aus der Zukunft verfasst hatte. So erfuhr sie, was passiert wäre, wenn sie Hathor nicht vernichtet hätten. Nachdem Hathor die Menschen beinahe ausgelöscht und die restlichen vertrieben wurden, fanden diese mit anderen Völkern, die vor den Goa’uld geflohen waren, auf einem erdähnlichem Planeten eine Zuflucht. Unter den Flüchtlingen waren auch die Asgard. In dieser Zeitlinie lernte Joan einen Mann namens Belor von den Halda kennen und lieben. Mit ihm bekam sie sogar eine Tochter, die sie Tamara Nadei genannt hatte. Den Verlust ihrer Familie konnte sie jedoch nie verwinden und entwickelte mit den Asgard eine Möglichkeit in die Vergangenheit zu reisen, um diese zu verändern und die Menschheit sowie alle anderen Völker zu retten. Die Asgard erklärten, dass dies 15 Jahre dauern könnte, aber Joan, auch wenn sie eine neue Familie hatte, wollte die Vergangenheit ändern. Belor half ihr ebenfalls. Während Joan die Tagebücher studierte, machten sich Tamara mit Ben, einen Tag zuvor, auf dem Weg zu einem Planeten, der Svarog gehörte. Dort sollten sie einen Tok’ra retten, der auf einer Mission war und jetzt Hilfe bräuchte. Die Beiden wurde jedoch von den Bewohnern unfreundlich empfangen und planten bereits, sie für ihr eindringen, zu exekutieren. Tamara konnte dies jedoch verhindern und kurz darauf fand sie heraus, dass die Sprecherin des Rates, eine tot geglaubte Tok’ra war. Sie fanden jedoch auch Jacob. Er war der Tok’ra, den die beiden retten sollten. Jacob musste jedoch nicht gerettet werden. Er hatte eine falsche Nachricht geschickt, um mit der Hilfe der Beiden die Bewohner und die Tok’ra zu befreien. Um einen besseren Plan zu entwickeln wollte Darli, die tot geglaubte Tok’ra, den Planeten mit den Anderen verlassen. Nachdem Joan und John wieder im SGC waren, wurde sie, bei der Untersuchung eines Gerätes von einer Energiewelle getroffen und bewusstlos. Die Energiewelle hatte jedoch nicht viel Schaden verursacht, wodurch Joan einige Tage später wieder erwachte. Kurze Zeit darauf erfuhr das SGC, dass das Schiff, auf dem Tamara, Ben, Jakob und zwei weitere Tok’ra waren, beim Rückflug von den Goa’uld vernichtet wurde. Es gab keine Überlebenden. Sam, Jack und Joan konnten es kaum glauben. Sie hatten die hälfte ihrer Familie verloren. Nur ein paar Tage später gab es eine würdige Abschiedsfeier, auf der auch der Präsident anwesend war und eine Rede gehalten hatte. Nicht lange danach wurde Joans Welt noch weiter auf den Kopf gestellt. Ihre Eltern stritten sich nur noch, weil Sam an einem Versprechen festhielt, was Jack ihr vor Jahren gegeben hatte. Als Joan klein war, versprach Jack seiner Frau, dass er immer darauf achten würde, dass ihren Kindern nichts passiert. Der General wusste jedoch nicht, dass es seiner Frau um dieses Versprechen ging. Auf der anderen Seite litt Joan, da John sich von ihr abwandte, worauf sie schließlich erfuhr, dass dieser eine Affäre mit einer Betty Smith hatte, von der bereits alle im SGC wussten. Wochen vergingen und es ging Joan immer schlechter. In Janet fand sie Jemanden, die versuchte sie zu trösten. Auf einen Rat hin, dass sich Joan abreagieren müsse, verpasste sie John einen Kniestoß in die Magengrube, nachdem dieser in der Kantine aufgetaucht war. Danach ging es ihr besser, doch als sie im Büro ihres Vaters ein Gespräch zwischen ihm und ihrer Mutter hörte, war ihre Verwirrung wieder groß. Ihre Mutter wollte das SGC verlassen und sie mitnehmen, doch das wollte Joan nicht und lief davon. Auf den Gängen hörte sie dann plötzlich Stimmen von Personen, die gar nicht in ihrer Nähe waren. Diese Stimmen sprachen davon, dass es Joan nicht gut geht und sich ihre Vitalzeichen verschlechtern würden. Mit einem Mal sah sie auch ihre Schwester wieder, die ihr mitteilte, dass das alles nicht real sei. Schlussendlich, nachdem Joan über die letzten Wochen nachgedacht hatte, wurde ihr klar, dass sie immer nur Angst hatte. Da stellte sie sich der Angst und mit einem Mal verschwand alles um sie herum.
Erwachen by Ship84

Schwach öffnet Joan wieder ihre Augen und sieht an die Decke der Krankenstation. Sie muss ein paar Mal blinzeln, um sich an das Licht zu gewöhnen.
„Hey“, hört sie die erleichterte Stimme von John. Sie dreht ihren Kopf zu ihm, doch sie hat so starke Kopfschmerzen, dass ihr das nicht leicht fällt. John lächelt sie an. „Hey“, wiederholt er lächelnd seine Begrüßung. Joan ist noch durch das Erlebte irritiert und weiß deshalb nicht, was sie sagen soll. John gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab mir Sorgen gemacht“, flüstert er ihr zu und nimmt ihre Hand in Seine. Die Geste verunsichert Joan zwar etwas, aber sie entzieht ihm nicht ihre Hand. Sei weiß zwar, dass das alles nicht die Wirklichkeit war, aber sie muss es erst einmal verarbeiten.
„Wie schön, du bist wieder bei uns“, dringt jetzt die Stimme von Janet an ihr Ohr. Janet steht neben John und lächelt ihr zu. Jetzt wird es Joan doch etwas unangenehm. Sie weiß nicht, was sie sagen oder wie sie reagieren soll. Langsam entzieht sie ihre Hand aus Johns, dreht sich auf die andere Seite und starrt die Wand an.


Irritiert sieht jetzt John zu Janet, die ihm die Hand auf die Schulter legt.
„Sie braucht Zeit.“ An der Tür taucht jetzt Tamara auf, was Joan jedoch nicht sehen kann. Sie deutet Janet und John an, zu ihr auf den Gang zu kommen. Während John rausgeht, schließt er die Tür, damit Joan ihre Ruhe hat.
„Wie geht es ihr?“, möchte Tamara wissen.
„Sie scheint sehr verwirrt zu sein“, antwortet John bedrückt, nachdem er sich auf einen Stuhl gesetzt hat. Tamara sieht seinen Gesichtsaudruck und setzt sich sofort zu ihm.
„Hör zu. Was ich bei der Übersetzung des Gerätes herausgefunden habe, lässt nur erahnen, was Joan durchgemacht hat“, beginnt Tamara zu erläutern. „Sowohl psychisch, als auch physisch. Es konzentriert sich auf die inneren Ängste und macht sie so schlimm, dass der Körper das auf Dauer nicht aushalten kann.“
„Sie war doch aber nicht mal eine Woche in diesem Zustand“, stellt John fest.
„Das weiß ich, aber ihr Körper hat soviel Adrenalin produziert, dass es Joan wie eine Ewigkeit vorgekommen sein muss.“ John ist zwar erleichtert, dass Joan wieder aufgewacht ist, aber das schwerste scheint noch vor ihm zu liegen. Seine Freundin wird Zeit benötigen, um alles zu verarbeiten. Er lehnt seinen Kopf gegen die Wand, hinter ihm und atmet tief durch. „Nach dem ich wieder hier war, habe ich das Gerät beobachtet und es hat tatsächlich kontrolliert, was mit ihr passiert. Hinzu kommt, dass es genaue Aufzeichnungen über das Geschehene führt.“ Tamara legt ihre Hand auf Johns Hand. „Ich denke, du solltest sie dir ansehen.“ Jetzt sieht sie zu Janet, die Joan durch einen Türspalt im Krankenzimmer beobachtet. „Das sollten wir alle tun. Sie wird unsere Hilfe brauchen“, erklärt Tamara, woraufhin die Beiden nicken. „Ich werde Mum und Dad bescheit sagen und die Aufzeichnungen zum Konferenzraum bringen.“ Tamara lässt John los und steht auf.


„Wofür ist das Gerät eigentlich gut?“ Diese Frage bringt Tamara dazu, sich wieder hin zu setzen. „Die Tok’ra sagten, dass dieses Gerät einem Volk, den so genannten Veda gehörte, dass dieses Gerät dazu benutzte, um sich auf Kämpfe gegen feindliche Völker vorzubereiten. Wie das genau vor sich ging, konnten sie mir nicht sagen. Nur eines konnten sie mir sagen, nämlich das die Veda keine Menschen waren und die Auswirkungen des Gerätes bei Menschen viel stärker auftreten würden.“
„Was soll das bedeuten?“
„Das bedeutet, dass der Körper alles was passiert, als Realität empfindet“, erklärt Janet, ohne den Blick von Joan zu wenden. Tamara nickt und steht wieder auf. John sieht ihr nach, aber er möchte noch etwas wissen.
„Wie hast du es geschafft, dass sie wieder aufwacht?“ Tamara sieht ihn nicht verwundert an, denn sie hat gewusst, dass er das fragen würde.


„Durch das Übersetzen ist mir ein Absatz aufgefallen, in dem beschrieben wird, dass man das Gerät nicht einfach abschalten darf. Es musste nur ein bestimmtes Wort in dem Text berührt werden und das Gerät würde die Person langsam zurückholen. Wie sie allerdings wieder zurückgeholt wurde, weiß ich nicht, aber zum Glück hat es geklappt. Noch länger hätte Joan es bestimmt nicht ausgehalten.“ John nickt verstehend.
„Kommt. Je eher wir uns die Aufzeichnungen ansehen, desto eher wissen wir, wie wir ihr helfen können.“
„OK“, entgegnet John nun etwas erleichtert, da Tamara ihm einige Fragen beantwortet hat und steht auf.
„Geht schon mal vor, ich sehe noch mal nach ihr.“
„In Ordnung“, kommt es von Beiden gleichzeitig und dann machen sie sich auf den Weg. Janet öffnet die Tür und geht zu einer Schwester, die an einem Schreibtisch in einer Ecke steht.
„Schläft sie?“
„Seit ein paar Minuten. Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel gegeben.“
„Gut. Wenn Sie mich suchen, ich bin im Konferenzraum.“
„Verstanden.“ Die Schwester verlässt das Zimmer und Janet geht zu Joan ans Bett. Sie hofft, dass die junge Frau jetzt friedlich schlafen kann. Unbemerkt streichelt Janet ihren Kopf und verlässt dann die Krankenstation.


Nachdem John und Tamara im Labor waren, um die Aufzeichnungen zu holen, sind sie jetzt auf dem Weg zum Konferenzraum. Keiner hat irgendetwas gesagt, denn Beide sind mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Sie betreten den Konferenzraum, wo sie auf Jack und Sam treffen, die am Tisch sitzen und Joans Mutter gerade etwas zu erzählen scheint. Sam verstummt und sieht zu den Beiden.
„Wie geht es ihr?“, möchte sie wissen.
„Sie ist vor ein paar Minuten aufgewacht“, teilt Tamara mit.
„Gott sei dank“, kommt es von Sam und Jack gleichzeitig. Während John sich gegenüber der Panoramascheibe hinsetzt, sucht Tamara etwas. Auf einem kleinen Tisch in der Ecke findet sie ein kleines eckiges Gerät, welches sie in die Mitte des Tisches stellt. Es ist eine Art Holoemitter. Jack beobachtet sie etwas verwirrt.
„Was machst du da?“
„Einen Moment bitte“ In dem Augenblick, als Tamara den Emitter platziert hat, fährt gegenüber über der Scheibe, die zu Jacks Büro führt, eine Art Projektwand herunter. Sie legt den Aufzeichnungschip daneben und setzt sich neben John.
„Ich möchte…ähm, wir möchten mit euch sprechen“, deutet Tamara auf John und sich.
„Und über was?“, möchte Jack wissen.


„Ich habe in den letzten Tagen das Energiegerät beobachtet und festgestellt, dass es eine Verbindung zu Joan aufgebaut hat. Laut den Tok’ra sollte das Gerät einem Volk zur Vorbereitung auf Kämpfe mit anderen Völkern helfen.“
„Was für eine Verbindung?“, unterbricht Sam die Erläuterungen.
„Ich denke, es ist eine Mentale Verbindung. Es konzentriert sich auf die inneren Ängste und verstärkt sie, damit man sie bekämpfen kann. Für Joan hatte es jedoch die gegenteilige Wirkung. Weitere Strapazen hätte ihr Körper, aber vor allem ihr Geist nicht ausgehalten.“
„Sie ist aufgewacht und wollte mich nicht mal richtig ansehen“, möchte John es verdeutlichen. Jetzt sieht Sam etwas ängstlich zu Jack, der seine Hand zur Beruhigung, auf ihre legt.
„Und was ist das?“ Fragend zeigt Jack auf den Chip.
„Nun ja. Da sind die Aufzeichnungen des Gerätes drauf. Wir sollten sie uns ansehen, damit...ähm damit wir wissen, wie wir mit der Situation am besten umgehen“, erklärt Tamara und gerade, als sie den Satz beendet, kommt Janet zur Tür rein. Leise setzt sie sich neben Sam.


„Wir sollten verhindern, dass so etwas noch ein Mal passiert“, sagt jetzt Janet. „..denn der menschliche Körper ist auf so etwas nicht vorbereitet. Der Stress ist für den Körper zu viel.“ Jack überlegt einen Moment und findet es schließlich richtig, in dieser speziellen Situation die Aufzeichnungen anzusehen.
„Also schön“, entscheidet er sich und gibt somit sein okay. Alle drehen sich zu der Wand und das Licht wird etwas gedämpft, während Tamara den Chip in den Emitter steckt. Die Aufzeichnungen beginnen und es wird alles aus Joans Blickwinkel gezeigt. Es dauert nicht lange, bis die Stelle kommt, wo Per’sus kam, um ihnen die Schlechte Neuigkeit über Tamaras und Jacobs Tod zu überbringen.
„Das Frachtschiff wurde zerstört.“
„Was“, antwortet Joan. „Wie?“
„Die Tarnung hat versagt und die Goa’uld haben es zerstört.“
Die Stimmung unter den Fünf ist gedrückt. Ihnen ist etwas mulmig zu mute, denn eigentlich sollten sie sich die Aufzeichnungen nicht ansehen. Es geht nur Joan etwas an. Soeben sehen sie, wie Sam den Konferenzraum betritt und ihre Reaktion erschrickt die Fünf, doch Sam am meisten. Ein paar Minuten später zeigt die Aufzeichnung, wie Joan durch den Gang geht und John mit Betty sieht.
Johns Gesichtsausdruck zeigt blankes Entsetzen. Er liebt Joan und würde so etwas niemals tun! Außerdem kennt er Betty nur von der Akademie und sie ist nicht mal sein Typ. Es klopft an der Tür und Tamara stoppt den Emitter.
„Herein“, fordert Jack den Störenfried auf. Die Tür geht auf und eine Soldatin kommt herein.
„Entschuldigen Sie die Störung, Sir. Ein Anruf für Dr. Fraiser.“


„Wer ist es?“, möchte Janet wissen.
„Ein gewisser Dr. Maler.“
„Sagen Sie ihm, ich rufe zurück.“ Die Soldatin nickt, dreht sich um und will gerade rausgehen, da hält Jack sie auf.
„Sergeant. Ich wünsche keine weiteren Störungen, bis ich einen anderen Befehl gebe.“
„Jawohl“, antwortet die Soldatin fix, salutiert schnell, verlässt den Raum und schließt die Tür. Ohne, das noch jemand etwas sagt, aktiviert Tamara wieder den Emitter. Die Gefühle von allen Anwesenden sind nachdem, was sie gerade gesehen haben, aufgewühlt. Sie denken, dass das, was gerade passiert ist, Joan so durcheinander gebracht hat. Allerdings wissen sie nicht, was noch auf sie, als Zuschauer, zukommt. Soeben hat sich Joan an John durch einen Tritt in seine Weichteile gerächt und alle im Konferenzraum sind vor Schreck zusammen gezuckt. John kneift die Augen zu, denn selbst, wenn er es nur sieht, tut ihm schon alles weh. Er versteht Joan, denn er würde es auch so machen. Gerade läuft vor ihnen der heftige Streit zwischen Sam und Jack ab. Sam läuft eine Träne die Wange herunter. Sie weiß, dass sie Jack niemals die Schuld geben würde, wenn ihren Kindern etwas passiert. Er hat ihr zwar das Versprechen gegeben, aber sie fand, dass es nur so lange galt, solange Joan und Tamara klein waren. Es tut ihr weh, dass zu sehen.
„Ist da jemand“, hören sie jetzt Joan, denn gleich überfluten sie die Stimmen der Realität, was die Vier jedoch noch nicht wissen. Joan sitzt auf dem Boden und bittet immer, dass es aufhören soll. Da tippt ihr Tamara auf die Schulter und Joan fängt an zu weinen. Tamara wundert sich, dass sie als Lösung für Joans Rückkehr in die Realität benutzt wird, aber etwas freut sie sich auch. So wurde Joan immerhin gezeigt, dass Tamara nicht wirklich tot ist.


Nach etwa 10 Minuten schaltet sich der Emitter ab und das Licht geht wieder an. Alle starren sich gegenseitig an, denn sie wissen nicht, was sie sagen sollen.
„Wir sollten ihr beistehen“, bricht Tamara die Stille. Jack sieht zu Sam und dann zu den Anderen.
„Gut“, stimmt er zu. „Allerdings sollten wir es langsam angehen.“ Alle nicken. Tamara steht auf und sieht zu John.
„Kommst du mit zur Krankenstation?“ John nickt, steht auf und Beide verlassen den Raum. Jack wartet, bis die Beiden weg sind und sieht dann zu Janet.
„Wer ist denn Dr. Maler?“
„Ähm. Ein Therapeut“, erklärt Janet etwas verlegen.
„Was?“, antwortet Jack und Sam gemeinsam.
„Wozu?“, kommt es von Jack. Unschuldig sieht Janet von Sam zu Jack und wieder zurück. Beide sehen böse aus.
„Na ja, ich dachte Joan sollte darüber reden.“
„Aber doch nicht mit einem Fremden“, mischt sich Sam sauer ein.
„Er ist kein Fremder. Er ist doch öfters hier, um mit Mitgliedern über ihre Probleme zu sprechen und da dachte ich halt...“
„Mit einem Therapeuten? Da denkt sie doch sofort, dass sie verrückt ist.“
„Sie muss es doch nicht wissen“, versucht Janet es jetzt anders. Für Jack ist es jetzt zuviel.


„Es ist in Ordnung, wenn sie mit Jemandem redet, aber ein Therapeut kommt definitiv nicht in Frage. Sie schottet sich bestimmt ab und das will ich auf keinen Fall.“ Janet nickt.
„Du könntest doch mit ihr reden“, schlägt Sam vor. „Wir haben doch eben gesehen, dass es ihr sowohl physisch, als auch psychisch geholfen hat.“ Janet überlegt und merkt, dass Sam Recht hat.
„Also gut. Du hast Recht. Ich werde versuchen, ihr zu helfen.“ Jack und Sam lächeln sie zufrieden an und Janet steht dann auf. „Dann rufe ich Dr. Maler an und sage ihm, dass es sich erledigt hat.“ Jack nickt. Die Ärztin geht zur Tür hinaus und nun steht auch Jack auf. Gerade will er in sein Büro gehen, da fällt ihm Sams Blick auf.
„Was ist denn los?“, fragt er vorsichtig.
„Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt Joan gegenüber verhalten soll.“
„So wie immer. Du wirst sehen, es dauert bestimmt nicht lange, bis sie wieder die Alte ist.“
„Das hoffe ich.“
„Ach komm her“, fordert er sie auf und hält ihr seine Hand hin. Sam ergreift sie sofort und landet bei Jack im Arm. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Es war richtig uns diese Aufzeichnungen anzusehen. Sie waren irgendwie sogar eine Hilfe, denn es wurde uns gezeigt, wie wir uns ohne Vertrauen in den Anderen verändern würden.“ Sam nickt und ihr läuft eine kleine Träne über die Wange. Schnell wischt Jack sie weg und gibt ihr einen zarten Kuss.


Inzwischen ist auch Janet in der Krankenstation und beobachtet, wie John neben Joan platz genommen hat. Tamara sitzt auf dem Gang, denn sie möchte Joan nicht unbedingt einen großen Schock versetzen. Sie lugt ein paar Mal um die Ecke, um zu erfahren, was vor sich geht.
Joan schläft noch von der Beruhigungsspritze, die Janet ihr verordnet hat. Ruhig nähert sich die Ärztin John und legt ihm vorsichtig ihre Hand auf seine Schulter, damit er sich nicht erschreckt.
„Wie lange wird sie noch schlafen?“, möchte John wissen. Janet sieht auf den Monitor, der anzeigt, dass der Puls, so wie der Blutdruck stabil ist.
„Nicht mehr lange“, antwortet Janet, während ihr Blick nun auf Joan ruht. Die Beiden hören Schritte und sehen zur Tür, in der jetzt Tamara steht. Sie konnte nicht länger draußen bleiben. „Wie geht es ihr?“, flüstert sie Janet zu.
„Den Anzeigen zufolge gut, aber in ihrem Innern sieht es bestimmt anders aus.“ Tamara nickt verstehend. „Du solltest lieber draußen bleiben.“
„Ich weiß, aber ich kann dort nicht mehr sitzen“ Tamara geht um das Bett und sieht zu ihrer Schwester. „Sie schläft so friedlich“, flüstert sie lächelnd und streichelt die Wange ihrer großen Schwester. Tamara entscheidet sich, doch wieder nach draußen zugehen. Gerade im richtigen Augenblick, denn als sie draußen abermals platz nimmt, wacht Joan auf. Plötzlich überschlagen sich Joans Gedanken, so wie ihre Gefühle und sie ist wieder so durcheinander, wie das letzte Mal, als sie aufgewacht ist. Sie sieht zu Janet und John, die Beide lächeln.
„Na, wie geht’s dir?“, fragt John vorsichtig. Wieder wendet sich Joan von ihnen ab und starrt die Wand an.


„Geh weg“, antwortet sie tonlos. Irritiert sieht John zu Janet auf, die nur mit ihren Schultern zuckt.
„Aber Schatz, ich bin es doch.“
„Verschwinde“, sagt Joan etwas lauter und vergräbt ihr Gesicht im Kissen. Janet tippt John auf die Schulter und deutet ihm, besser nach draußen zu gehen. Er nickt und verlässt nach einem kurzen Blick auf Joan die Krankenstation.
„Was ist passiert?“, empfängt ihn Tamara flüsternd, während sie vom Stuhl aufspringt.
„Sie hat mich rausgeschickt“, antwortet er mit hängendem Kopf und setzt sich auf einen Stuhl neben Tamara. Die Jüngere schüttelt enttäuscht den Kopf, denn sie hatte gedacht, dass sie mit ihm reden würde. Nach einem kurzen Blick in die Krankenstation setzt sie sich wieder zu John. Sie müssen warten. Janet hat sich jetzt auf den Stuhl gesetzt und sieht Joan an, ohne, dass sie etwas sagt. Langsam löst sich die junge Frau von dem Kissen und wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
„Willst du darüber reden?“, kommt es leise von Janet. Joan schüttelt nur mit dem Kopf und legt sich auf den Rücken. „Hast du vielleicht Durst oder Hunger?“, fragt Janet weiter. Wieder schüttelt Joan den Kopf. Sie ist immer noch durcheinander und kann deshalb nicht klar denken. Auch weiß sie nicht, was jetzt genau Realität oder nur eine Illusion war. Janet steht auf. Sie ist sich sicher, dass Joan jetzt erst einmal alleine sein möchte und bemerkt dabei, dass O’Neills Tochter schon wieder eingeschlafen ist. Sie gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und geht dann vor die Tür.
„Und?“, möchte Tamara wissen.
„Sie will nicht darüber reden. Zeit ist alles, was sie jetzt braucht“, antwortet Janet und sieht den enttäuschten John auf dem Stuhl sitzen. Sie geht auf ihn zu. „Sie wird schon mit Ihnen reden“, versucht sie John etwas zu beruhigen.
„Ich hoffe es.“ Er steht auf, geht Richtung Kantine und lässt die beiden Frauen allein. Tamara sieht ihm hinterher. Er tut ihr richtig leid.


„Doktor, sie möchte, dass Sie zu ihr kommen.“, hört jetzt Tamara eine Schwester hinter sich nach der Ärztin verlangen.
„Ja, ich komme.“ Janet sieht zu Tamara. „Ich versuch ihr jetzt wenigstens klar zu machen, dass du lebst. OK?“ Tamara nickt.
„Das wäre schön“, antwortet Tamara lächelnd. Dann geht Janet wieder hinein und Tamara setzt sich geduldig auf einen Stuhl. Mal wieder.
Als Janet in die Krankenstation kommt, sieht sie, dass Joan aufrecht im Bett sitzt. Sie lächelt sie an, aber Joan erwidert es nicht.
„Wann kann ich hier raus?“, fragt Joan tonlos und Janet ist etwas erschrocken. Joan kommt ihr so fremd vor.
„Bald“, antwortet sie leise.
„Gut.“ Schon dreht sich Joan wieder um und starrt die Wand an. Vorsichtig näher sich Janet weiter dem Bett.
„Willst du deine Schwester sehen?“, tastet sich Janet vorsichtig heran. Verdutzt dreht Joan ihren Kopf und starrt Janet an.
„Was hast du gerade gesagt?“ Erfreut sieht Janet zu einer Schwester, die auch sofort rausgeht, um Tamara zu holen. Joan schaut zur Tür und da kommt Tamara herein. Mit einem Mal erhellt sich Joans Gesichtausdruck und ihre Augen füllen sich mit Tränen. Lächelnd geht Tamara auf ihre Schwester zu, die jetzt ihre Arme ausbreitet und Beide umarmen sich sofort. Joan klammert sich richtig an ihre Schwester und Janet hofft, dass jetzt vielleicht doch alles wieder gut wird.
Altes Leben, oder nicht? by Ship84
Nächster Tag gegen 10 Uhr

Heute darf Joan die Krankenstation verlassen, aber außer mit Tamara hat sie bisher mit keinem Anderen gesprochen. Seit Jahren hat sie nicht mehr so viel Zeit mit ihrer Schwester verbracht. Auch wenn Tamara Joans kleine Schwester ist, kümmert sie sich um sie, als wäre sie die Ältere. Auch mit John will sie immer noch nicht sprechen. Sie muss das Ganze erst richtig verarbeiten, denn sie hat Angst, dass so etwas wirklich passieren könnte und deshalb hält sie zu ihm Abstand. Tamara ist auf dem Weg zur Krankenstation, um ihre Schwester abzuholen.
„Hey“, hört sie ein flüstern hinter sich. Sie dreht sich um und da steht John. „Holst du sie ab?“
„Ja.“
„Wie geht es ihr?“
„Gut.“
„Das freut mich.“ Tamara nickt.
„Ich habe gehört, dass du SG-1 kommandieren darfst.“ John nickt verlegen.
„Der General dachte, dass ich diese Chance bekommen sollte.“
„Dann geh mit dieser Chance vorsichtig um. Joan wird wohl einige Zeit keine Missionen machen dürfen.“ John nickt verstehend.
„Lass Joan nicht warten. Ich werde mal lieber gehen.“


„Wir sehen uns“, sagt Tamara noch schnell, bevor John um eine Ecke verschwindet. Sie schüttelt kurz mit dem Kopf und geht weiter zur Krankenstation „Er hat es nicht leicht.“ „Wieso denn auch. Joan hat nicht ein vernünftiges Wort mit ihm gewechselt“, hört sie Serna in ihrem Kopf. „Sie braucht Zeit.“
„Wenn du meinst.“ Tamara klingt sich aus dem Gespräch aus, als sie die Krankenstation erreicht und wird dort schon sehnsüchtig erwartet.
„Da bist du ja“, empfängt Joan sie.
„Hi, wie geht’s dir?“
„Na ja. Geht so.“ Tamara lächelt kurz.
„Dad möchte mit dir reden.“
„In Ordnung.“ Nun kommt Janet zu ihnen. „Darf ich jetzt gehen?“
„Ja darfst du, aber ich möchte, dass du dich noch ausruhst.“
„Ok“, ist Joan einverstanden und die beiden Geschwister verlassen die Krankenstation in Richtung Jacks Büro.


Sam ist in Jacks Büro und die Beiden besprechen gerade den Dienstplan, als es klopft.
„Herein“, fordert Jack auf, während er noch auf den Dienstplan sieht. Joan macht die Tür auf und Jack sieht auf. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, doch Joan sieht nicht sehr fröhlich aus. „Kommt rein.“ Sam steht auf, macht den Beiden platz und schließt die Tür. Jack steht ebenfalls auf und geht um den Tisch. Vor Joan bleibt er stehen und hofft, dass sie jetzt keinen Rückzieher macht, denn Sam und Jack haben sich seit gestern eher zurückgehalten. Joan macht ein paar Schritte vor und umarmt ihren Vater, der die Umarmung erwidert. Alle Anspannung, die Joan ihren Eltern gegenüber gespürt hatte, fällt nun von ihr ab und sie drückt ihren Vater fest an sich. Nach ein paar Sekunden löst Joan sich langsam von Jack und umarmt ihre Mutter. Dann setzen sich die Geschwister.
„Und wie geht es dir?“, möchte Jack wissen.
„Soweit so Gut.“
„Schön“, hört sie ihre Mutter. Fragend blickt Joan erst ihre Mutter, dann ihren Vater an.
„Darf ich euch was fragen?“ Sam lächelt.
„Aber natürlich.“ Tamara hat eine Vermutung, um was es jetzt geht und macht ihrer Mutter platz. Jack legt eine Hand auf Joans Schulter, um ihr zu zeigen, dass sie alles fragen kann. Inzwischen hat sich Sam hingesetzt und nimmt eine Hand von Joan in Ihre.
„Nun, was möchtest du denn wissen.“ Joan bricht den Blickkontakt, den sie mit ihrer Mutter gerade hatte ab und sieht auf den Boden.


„Würdest du Dad die Schuld geben, wenn Tamara oder mir etwas passieren würde?“, fragt Joan und sieht Sam tief in die Augen. Sam hat gehofft, dass Joan das irgendwann fragen würde. Sie lächelt etwas. „Niemals würde ich das tun.“ Alle sehen, wie Joan erleichtert aufatmet. „Und was ist mit euch? Wollt ihr euch scheiden lassen?“ Um die Antwort in ihren Gesichtern zu lesen, sieht Joan zwischen den Beiden hin und her.
„Nein mein Schatz“, versucht sie Joan diese Gedanken auszutreiben.
„Zwischen uns ist alles in bester Ordnung“, hört sie Jack. Beruhigt lächelt Joan und Sam lässt ihre Hand los. „Möchtest du noch etwas wissen?“, fragt Jack vorsichtig. Seine große Tochter schüttelt den Kopf. „Dann möchten wir jetzt mit dir reden.“ Sie sieht zu Jack.
„Janet hat uns erklärt, dass du noch Ruhe brauchst“, beginnt Sam und sieht zu ihrem Mann.
„Ich habe deshalb veranlasst, dass du Urlaub erhältst.“ Joan zeigt keine Regung. Sam hat damit gerechnet, dass sie sauer aufspringt und meckert, doch nichts dergleichen passiert.
„Ich verstehe“, antwortet sie ruhig. Verdutzt sieht Sam von Tamara zu Jack und wieder zurück. Sie haben nicht mit so einer einfachen Antwort gerechnet. Die Drei finden es zwar ein wenig merkwürdig, dass Joan so ruhig ist, doch keiner denkt weiter darüber nach. Nun lächelt Jack wieder.
„Schön, damit dir hier allerdings nicht die Decke auf den Kopf fällt, kannst du nach Hause gehen.“


„Ich komme natürlich mit dir“, antwortet Tamara sofort, damit Joan keine Zweifel kommen.
„Genau“, kommt es von Sam und lächelt Joan an. Gelassen steht Joan auf, umarmt noch Mal ihre Eltern und geht auf die Tür zu. Gerade will sie die Tür öffnen, da dreht sie sich zu den Anderen.
„Was wird eigentlich mit meinem Team?“, möchte Joan wissen. Erschrocken dreht sich Tamara zu ihrem Vater um. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet.
„Es wird solange von Jemandem übernommen“, antwortet Jack ein wenig nervös. Joan lässt den Türgriff los, den sie die ganze Zeit festgehalten hat.
„Und von wem?“
„Ähm...“, stottert Jack etwas und sieht hilfesuchend zu den Anderen.
„Ist das denn wichtig?“, wirft Tamara schnell ein.
„Nein, eigentlich nicht“, antwortet Joan und verlässt das Büro. Tamara sieht noch schnell um die Ecke, um sich zu vergewissern, dass Joan wirklich weg ist.
„Puh. Glück gehabt Dad“, kommt es von ihr, als sie die Tür schließt.
„Findet ihr nicht auch, dass sie anders geworden ist?“, bemerkt jetzt Sam.
„Ja schon, aber das ist sicher nicht von Dauer.“ Sam sieht zu Jack.
„Was hältst du davon?“
„Ich weiß nicht. Sie war merkwürdig ruhig. So als wäre ihr derzeit alles egal.“


„Ja, genau. Das habe ich auch gemerkt“, fällt es Tamara auf. „Ich werde einen Stein mitnehmen, falls es Probleme gibt, kann Janet sofort kommen.“
„Das ist eine gute Idee“, stellt Jack fest.
„Schatz“, wendet sich Sam zu Tamara. „Wenn irgendetwas mit ihr nicht stimmt, sag uns sofort bescheid.“ Tamara nickt.
„Sicher, das werde ich. Ich mache mir auch Sorgen, denn SG-1 ist für sie alles und das es ihr jetzt egal ist, wer das Team führt, finde ich äußerst seltsam.“ Jack und Sam nicken verstehend. Nun dreht sich Tamara zur Tür, aber da fällt ihr noch was ein. „Soll ich ihr sagen, dass wir es wissen?“
„Du solltest noch ein bisschen warten und den richtigen Zeitpunkt finden, denn wer weiß, wie sie darauf reagieren wird“, erklärt Sam.
„In Ordnung“, antwortet Tamara, verlässt das Büro und folgt Joan zum Transporter.
„Ich hoffe nur, dass sie wieder so wird, wie früher“, drückt Sam ihre Gedanken aus. Jack nimmt sie in den Arm und zeigt ihr so, dass er dasselbe hofft.


Die Geschwister sind schnell zu Hause angekommen. Draußen scheint die Sonne und es sind 22 Grad. Im Center bekommt man selten mit, wie das Wetter draußen ist.
„Ich gehe in mein Zimmer“, teilt Joan ihrer Schwester mit und geht auf die Treppe zu.
„OK. Ich bin im Wohnzimmer, wenn du mich suchst.“ Sie sieht nur noch, wie Joan nickt und nach oben geht.
Oben angekommen geht Joan langsam in ihr Zimmer. Es ist von der Sonne hell erleuchtet, die durch ein großes halbrundes Fenster scheint. Sie sieht sich alles an, als würde sie in einem fremden Zimmer sein. Sie hat das Gefühl, als wäre sie jahrelang nicht hier gewesen. Dieser Raum, dieses Haus kommen ihr so fremd vor. Sie geht auf das Fenster zu und erinnert sich, wie sie dort immer gesessen hat, wenn sie mal nicht schlafen konnte. Ihr gehen so viele Dinge durch den Kopf. Gedankenversunken greift sie nach einem Buch, das auf der breiten Fensterbank liegt. Es ist ihr Tagebuch und während sie es langsam öffnet, setzt sie sich, mit dem Rücken zum Fenster, auf die Fensterbank. Auf der ersten Seite liegt ein Foto von John und ihr.
Sie starrt es an und irgendwie fühlt sie sich unwohl dabei. Schnell blättert sie bis zu einer Stelle, an der sie das erst Mal über John nachdachte, weiter.


Ich glaube, ich bin verliebt. Seit ein paar Wochen fühle ich mich zu Lt. Manson hingezogen. Ob er dasselbe fühlt wie ich?


Sie blättert weiter.


Wir sind jetzt zusammen. Endlich habe ich jemanden gefunden, mit dem ich glücklich werden kann. Aber bin ich denn überhaupt bereit?


Joan läuft eine Träne herunter. Sie möchte nicht weiterlesen, denn diese Einträge kommen ihr so fremd vor. Während sie das Buch schließen will, gleitet es ihr aus der Hand. Leise fängt sie an zu weinen und hält sich ihr Hände vors Gesicht. Sie weiß einfach nicht, wie sie alles vergessen soll. “Wäre es doch echt gewesen, dann wäre jetzt alles vorbei“. Schreckliche Gedanken durchfluten ihren Kopf und sie kann nicht mehr. Sie hat das Gefühl, dass Jemand sie aus ihrer Welt herausgerissen und ihr Innerstes herausgekehrt hätte.
„Was ist denn los?“, hört sie Tamara. Schnell lässt sie ihre Hände sinken, setzt sich seitlich auf die Fensterbank und starrt nach draußen.
„Nichts.“ Tamara sieht nun das Buch und das Bild auf dem Boden liegen. Langsam nähert sie sich ihrer Schwester.
„Erzähl es mir doch.“ Joan schüttelt den Kopf, denn sie möchte jetzt mit keinem reden. Tamara versteht es, aber sie hebt noch das Buch sowie das Bild auf und legt es aufs Bett. Ohne noch etwas zu sagen, geht sie auf die Tür zu. Bevor sie diese schließt und in die Küche geht, sieht sie noch einmal zu ihrer Schwester.


Joan richtet ihren Blick zu der geschlossenen Tür und dann zum Bett, wo das Bild liegt. Selbst die Gefühle für John sind durcheinander geraten. Sie weiß nicht, ob sie ihn lieben oder hassen soll. Langsam lässt sie ihren Kopf rückwärts gegen die Wand sinken und sieht wieder aus dem Fenster. Vor ihrem geistigen Auge tauchen schöne Momente mit ihrer Schwester auf, in denen sie noch nichts mit dem SGC zu tun hatten. Vielleicht war es ein großer Fehler zur Akademie zu gehen, denn so ist ihr Leben nur aus dem Ruder gelaufen. “Ich muss etwas dagegen tun.“ Sie steht auf und geht auf ihren Schreibtisch zu, der auf der anderen Seite an der Wand steht. Aus einer Schublade holt sie Block und Stift heraus und setzt sich.
Beim ersten Brief braucht sie mehrere Versuche, bis sie das Richtige hat. Zwischendurch zerknüllt sie ein paar Mal das Geschriebene und wirft es in den Mülleimer. Ihr Blick verrät, dass es nichts gutes sein kann. Nach weiteren Minuten hat sie den Brief vollendet und steckt ihn in einen Umschlag. “Jetzt muss ich noch das hier erledigen und dann? Na ja mal sehen.“ Sie fängt wieder an zu schreiben, aber diesmal weiß sie anscheinend genau, was sie schreiben muss, denn dieser Brief ist innerhalb weniger Minuten fertig. Auch diesen Brief steckt sie in einen Umschlag. Dann legt sie sich auf ihr Bett, starrt an die Decke und lässt sich in Erinnerungen fallen.


„Was tust du da?!“, schreit John entsetzt.
„Was ich schon längst hätte tun sollen!“, schreit Joan entschlossen zurück. Beide stehen in einem Gang des SGC und Joan richtet eine Waffe auf John. Gerade kommen Sam, Jack, Tamara, Ben und Janet angerannt. Eine Wache hat sie angerufen. Vorsichtig halten sie Abstand, um Joan nicht zu provozieren. Langsam nähert sich Jack seiner Tochter, die seitlich zu ihm steht.
„Nein Dad. Bleib da stehen!“
„Ok. Ok“, hebt Jack seine Hände, um Joan zu beruhigen. „Schatz, bitte leg die Waffe weg.“
„Nein! Ich muss es tun.“ Joan laufen Tränen die Wange herunter und jetzt entsichert sie die Waffe. Dieser Klick schallt im Gang wieder und alle sind noch angespannter.
„Warum?“, möchte John jetzt wissen.
„Das weißt du ganz genau!“
„Wovon sprichst du?“
„Du hast mich betrogen.“ Jetzt sehen alle geschockt zu John, der verbissen den Kopf schüttelt.
„Nein, dass stimmt nicht“, antwortet er, als er die Blicke der Anderen auf sich spürt.
„Lügner“, brüllt Joan ihn an.
„Vielleicht sagt er die Wahrheit“, hört sie Tamara. „Leg die Waffe nieder und dann können wir doch darüber reden“, schlägt Tamara ruhig vor, doch Joan ignoriert es.
„Ich habe dich geliebt“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme. „Warum hast du das getan?“ Sie wartet auf eine Antwort, doch John antwortet nicht und geht ein paar Schritte auf Joan zu.


„Ich würde so etwas nie tun, weil ich nur dich liebe“, versucht er sie zu überzeugen.
„Komm ja nicht näher“, brüllt sie und auf ein Mal fangen Joans Hände an zu zittern. „Du bist so ein verdammtes Arschloch. Denkst du etwa, dass ich dir das abkaufe?!“ Mit einem Mal sind Schritte aus einem anderen Gang zu hören und um die Ecke kommt Betty. Geschockt bleibt sie an der Ecke stehen, aber Joan hat sie schon gesehen.
„Ah, da ist sie ja: Deine kleine Schlampe.“ Das Zittern hört schlagartig auf, denn das sie hier ist, bestärkt Joans Vorhaben nur. „Sag mir jetzt gefälligst, warum?“
„Ich habe keine Affäre mit ihr“, antwortet er ruhig, nach einer kleinen Pause. „Wieso glaubst du mir nicht?“
„Wieso?“, ahmt sie ihn nach. Joan greift mit einer Hand in ihre Hosentasche, ohne das die Waffe sinkt und sie den Blick von ihm abwendet. „Hier, dass beantwortet sicher deine Frage.“ Sie schmeißt ihm ein Bild vor die Füße. Auf diesem ist zu sehen, wie sich John und Betty küssen. Plötzlich wird John ganz bleich. „Ich möchte nur eins wissen: Hast du mich überhaupt geliebt?“ John sieht kurz zu Betty und zwinkert ihr so zu, dass Joan es nicht sehen kann.
„Nein, ich wollte mich nur bei deinem Vater einschleimen.“ Entgeistert und traurig starrt Joan ihn an. Stille Tränen laufen über ihre Wange. Ohne noch etwas zu sagen, richtet sie die Waffe wieder auf ihn und schießt. Sämtliche Anwesende zucken durch den Knall zusammen, während John zusammenbricht. Die Kugel hat sein Herz getroffen und er ist bereits tot, als er am Boden auftrifft. Betty rennt sofort zu ihm und nimmt ihn in den Arm.


„Was haben Sie getan?“, schreit sie ihr entsetzt zu. Joan starrt mit leerem Blick in Johns Richtung und lässt die Waffe sinken. Die Anderen wissen nicht was sie sagen sollen. Janet will zu John, doch Sam hält sie auf. Jack kann sich aus der Starre lösen und geht ein paar Schritte auf Joan zu.
„Bitte leg die Waffe auf den Boden.“ Sam und Tamara haben jetzt auch Tränen in den Augen, denn sie können nicht fassen, dass Joan so etwas getan hat. Langsam dreht Joan ihren Kopf zu ihrem Vater, aber sie sieht ihn nur durch einen Schleier. „Schatz, bitte leg die Waffe nieder.“ Vor seinen Augen rasen die Erinnerungen seines Sohnes vorbei und er möchte nicht noch ein Kind verlieren. Nun wandern Joans Augen zur Pistole, die sie in ihrer linken Hand hält. Nur ein Gedanke beherrscht ihren Verstand. Mit Tränen in den Augen sieht sie ein letztes Mal zu ihrer Schwester, die versucht sie anzulächeln. Joan flüstert ihrer Schwester ein paar Worte zu und führt langsam die Waffe an ihre Schläfe.
„Neeeiiiinnnn“, schreit Tamara entsetzt und jetzt sehen auch die Anderen entsetzt in Joans Richtung. Sie drückt den Abzug und…



„Neeeiiiinnnn.“ Voller Panik und schweißgebadet wacht Joan aus ihrem Albraum auf. Nervös und außer Atem sieht sie sich in ihrem Zimmer um. Die Sonne erhellt noch immer das Zimmer, doch plötzlich springt die Tür auf und Tamara steht im Raum. Sofort bemerkt sie den furchterregenden Blick ihrer Schwester, setzt sich schnell zu ihr ans Bett und nimmt sie in den Arm.


„Ganz ruhig. Tschschsch“, redet sie ruhig auf ihre Schwester ein und streichelt ihren Kopf. Joan legt ihren Kopf auf Tamaras Schulter und murmelt etwas vor sich hin: „Er hat mich nie geliebt. Er hat mich nie geliebt.“ Tamara löst die Umarmung und hält Joan an den Schultern, die jetzt etwas hin und her wippt. „Er hat mich nie geliebt. Er hat mich nie geliebt“, murmelt sie weiter.
„Wer hat dich nie geliebt?“, möchte Tamara wissen. Jetzt wacht Joan aus ihrer Starre auf und sieht ängstlich, mit Tränen in den Augen, ihre Schwester an.
„John“, erklärt Joan und senkt ihren Kopf.
„Was sagst du denn da? Er liebt dich sogar sehr!“ Sie schüttelt den Kopf, befreit sich aus Tamaras Griff und legt sich mit dem Rücken zu ihr, in ihr Bett zurück.
„Das tut er nicht“, hört Tamara die traurige Stimme ihrer Schwester. Die Jüngere legt zur Beruhigung ihre Hand auf Joans Schulter.
„Erzählst du mir von deinem Traum?“ Wieder laufen Joan Tränen über die Wangen.
„Bitte verlang das nicht von mir.“
„Versuch es doch.“ Joan überlegt und ihre Schwester könnte Recht haben.
„Ich …ich hab“, bricht Joan ab. Sie findet einfach nicht die richtigen Worte.
„Ganz ruhig.“
„Ich… ich hab ihn gefragt, ob er mich geliebt hat.“


„Und“, fragt Tamara vorsichtig.
„Das er…“, bricht sie wieder ab und wischt sich Tränen weg. Sie dreht ihren Kopf so, dass sie Tamara ansehen kann. Erst jetzt bemerkt Tamara, wie rot ihre Augen sind. „Er wollte sich nur bei Dad einschleimen.“ Tamara glaubt nicht, was sie da hört.
„Es war nur ein Traum“, antwortet sie daraufhin. Joan bricht den Blickkontakt ab und sieht aus dem Fenster. Tamara gibt ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich hab dich immer lieb“, flüstert sie leise und steht vom Bett auf. Auf dem Weg nach draußen, geht sie an Joans Schreibtisch vorbei und ihr Blick bleibt an den Umschlägen haften. Zuerst sieht sie zu ihrer Schwester, die noch immer aus dem Fenster sieht, dann nimmt sie die Umschläge mit und geht leise hinaus. Vor der Tür sieht sie kurz auf die Umschläge, doch nichts lässt erkennen, was drin steht. Sie zuckt nur mit den Schultern, geht dann ins Wohnzimmer und setzt sich in einen Sessel. Sie legt ihre Beine über die Lehne und überlegt, ob sie die Briefe lesen soll. “Es kann ja nur hilfreich sein.“ Sie öffnet einen der Umschläge und bereits bei der Überschrift stockt ihr der Atem. Sofort steckt sie den Zettel wieder in den Umschlag und sieht geschockt in Richtung Treppe. Dann öffnet sie den Anderen und ließt ihn durch. „Mein Gott“, sie hält sich eine Hand vor den Mund.


Etwa zwei Minuten später steckt sie auch diesen Brief wieder in den Umschlag. „Was soll ich jetzt machen?“
„Geh zum General“, hört sie Serna.
„Ja, dass werde ich tun.“ Tamara steht auf und geht zu einem kleinen Tisch, der an der Haustür steht. Auf diesem liegt ein Transportstein, der verankert ist. Sie berührt ihn und innerhalb weniger Sekunden befindet sie sich im Transporterraum. Mit schnellen Schritten macht sie sich zu Jacks Büro auf.
Ein Posten wird frei by Ship84
Wie immer sitzt Jack an seinem Schreibtisch und liest Berichte. Ein Klopfen holt ihn aus seiner Konzentration.
„Herein.“ Jack sieht zur Tür, in der jetzt Harriman auftaucht. „Was gibt es?“
„Ähm Sir, ich weiß, dass Sie nicht gestört werden wollen, aber Col. Pers meint, dass Sie mit ihm sprechen wollten.“
„Ja, dass wollte ich. Schicken Sie ihn rein.“
„Jawohl Sir.“ Jack lehnt sich in seinen Sessel zurück und wartet darauf, dass Pers eintritt. Dann kommt Pers herein und salutiert.
„Stehen Sie bequem Col.“, befiehlt Jack, steht währenddessen auf und geht um den Tisch herum. Pers stellt sich bequem hin und verschränkt seine Arme hinter dem Rücken. „Harriman, ich möchte jetzt nicht gestört werden“, befiehlt er dem Chief, der noch an der offenen Tür steht.
„Verstanden Sir“, antwortet er und schließt die Tür. Jack dreht sich um und steht jetzt hinter Pers. Langsam geht er zu seinem Schreibtisch zurück.
„Jetzt erklären Sie mir, was dass vor einer Woche für ein Verhalten war? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je ein solches Verhalten erlebt habe.“
„Aber Sir“, spricht Pers dazwischen.
„Lassen Sie mich gefälligst aussprechen“, brüllt Jack wütend, ohne ihn anzusehen. Pers zuckt zusammen, denn er hat nicht damit gerechnet, dass der General brüllen würde. „Denken Sie etwa, nur weil Sie den Rang eines Colonels haben, können Sie machen, was sie wollen?“
„Nein Sir.“ Jack steht jetzt hinter seinem Schreibtisch und sieht Pers an.
„Ich habe Ihnen schon zum wiederholten Mal gesagt, dass Ihre Verhaltenweise im Militär und in diesem Programm nicht angebracht ist.“
„Verstehe Sir.“
„Nein…“ Jack stützt sich auf dem Tisch ab. „..ich denke nicht, dass Sie das verstehen.“


Gerade betritt Tamara den Konferenzraum.
„Der General ist in einer Besprechung“, hält Harriman sie an der Tür zu Jacks Büro auf.
„Wie lange dauert sie den schon?“
„Etwa 5 Minuten.“ Tamara sieht durch die kleine Scheibe und erkennt Pers.
„Alles klar. Dann warte ich hier solange.“ Harriman nickt und geht in die Ecke an einen Computer, um ein paar Arbeiten zu erledigen. Er hat nicht mehr nur die Aufgabe, im Kontrollraum zu sitzen. Jack hat ihm, da er schon so lange und gut im SGC arbeitet, zusätzliche Aufgaben zugewiesen. Tamara setzt sich auf die Seite der Panoramascheibe, legt die Briefe auf den Tisch und beobachtet das Gespräch im Büro. Sie sieht, dass Pers etwas nervös aus der Wäsche schaut.


Pers dagegen, hat bis jetzt immer noch keine Ahnung, was der General vorhat.
„Darf ich fragen, was das heißen soll?“, fragt Pers vorsichtig. Jack setzt sich und sieht Pers streng an.
„Das werden Sie jetzt erfahren. Sie werden entlassen und ein Anderer wird die Möglichkeit erhalten, in diesem Programm erfolgreich seinen Dienst zu tun, denn…“
„Aber dass…“, unterbricht Pers ihn schon wieder. Wütend steht Jack von seinem Stuhl auf.
„Sie sollen mich nicht ständig unterbrechen“, brüllt Jack, denn langsam verliert er seine Geduld und Pers zuckt zusammen. „Seit Sie hier arbeiten, muss ich ständig Ihre Arbeit überprüfen und das ist nicht akzeptabel. Oder denken Sie, dass das hier ein Spaziergang ist?!“
„Nein Sir.“ Jack geht um den Schreibtisch, verschränkt die Arme auf dem Rücken und sieht durch die kleine Scheibe in den Konferenzraum, wo er Tamara sitzen sieht.
„Na, davon habe ich jedenfalls nichts gemerkt. Ich habe gedacht, dass Sie eine Chance bräuchten, um herauszufinden, was Ihnen liegt, aber Die konnten Sie nicht mal nutzen. Sie dürfen gehen.“ Es herrscht kurz Stille, bis Pers erneut ansetzt.
„Sir, darf ich offen sprechen?“
„Sie haben zwei Minuten“, antwortet Jack. Er sieht weiter durch die Scheibe und beobachtet, wie Harriman Tamara etwas sagt.
„Ich weiß, dass Sie nicht sehr zufrieden mit meiner Arbeit waren, aber geben Sie mir noch eine Chance zu beweisen, dass ich für dieses Programm von großem Nutzen bin.“ Jack dreht sich um. „Ich habe für diese Chance hart gearbeitet und möchte meinem Land jetzt auch dienen.“


„Hart gearbeitet? Soll dass ein Witz sein? Denken Sie etwa ich wäre dumm?“ Ein paar Sekunden starrt Pers nur geradeaus, denn er weiß nicht, ob das eine rhetorisch oder ernst gemeinte Frage war. „Antworten Sie gefälligst, wenn ich Sie etwas frage.“ Mit einem Mal knallt Pers die Hacken zusammen.
„Nein Sir, dass denke ich nicht?“
„Also, dann erzählen Sie hier nicht so einen Mist. Denken Sie etwa...“, macht Jack eine kleine Pause. „…die Anderen hätten nicht hart genug gearbeitet, um in diesem Programm aufgenommen zu werden. Und jetzt sagen Sie mir bloß nicht, dass die Anderen es nicht verdient hätten.“
„Doch Sir, dass haben sie.“
„Gut.“ Jack beginnt, vor dem Col. auf und ab zu gehen. „Ich erkläre das jetzt noch ein Mal und lassen Sie mich gefälligst ausreden.“ Er bleibt stehen und sieht Pers an, der es anscheinend immer noch nicht verstanden hat. Der General stellt sich wieder an dieselbe Stelle an der Scheibe, wie vorher.
„Sie sind für dieses Programm und dessen Mitarbeiter nicht mehr tragbar. Dem Militär werden Sie von nun an nicht mehr dienen.“ Pers Gesichtsaudruck nach, hat Jack jetzt seine ganze Aufmerksamkeit. „Sie werden entlassen und dieser Entscheidung haben alle Offiziere, unter denen Sie je gedient haben, zugestimmt.“ Colonel Pers hat niemals gedacht, dass er so ein schlechter Offizier war. „Ich weiß nicht mal, wie Sie den Rang eines Col. kriegen konnten“, führt Jack weiter fort, als es klopft. „Herein.“ Die Tür geht auf und Harriman kommt herein. „Sie kommen zum richtigen Zeitpunkt Harriman. Colonel, Sie werden mit dem Chief gehen und ihm Ihren Ausweis und die Zugangskarte geben. Eine Wache wird Sie dann zur Oberfläche geleiten.“


„Jawohl Sir“, hört Jack den Col. hinter sich. „Sir, ich habe noch ein Frage?“ Jack dreht sich um, seine Miene bleibt die Gleiche.
„Und welche?“
„Was wird aus der Prometheus, mit der ich meine Lebensenergie teile?“ Der General wendet sich wieder ab.
„Sie sind jetzt Zivilist. Das geht Sie nichts mehr an. Harriman bringen Sie ihn weg.“
„Jawohl Sir“, antwortet Harriman und deutet Pers an, ihm zu folgen.
„Aber die Narris sagten doch…“, hört Jack Pers, der fast aus der Tür ist. Nun läuft bei Jack das Fass über. Er diskutiert mit ihm jetzt schon fast zwanzig Minuten und das raubt ihm den letzten Nerv. Wütend dreht er sich um und brüllt.
„Das geht Sie nichts mehr an! Bringen Sie ihn jetzt raus!!“ Harriman, der schon oft gesehen hat, wie Jack wütend wird, zuckt nur leicht zusammen, doch Pers hat jetzt komplett seine Farbe verloren. Harriman deutet schnell einer Wache an, Pers mitzunehmen und schließt schnell die Tür. Jack setzt sich in seinen Stuhl und versucht sich abzuregen.


„Soldat, bringen Sie diesen Herrn zur Oberfläche, aber nehmen Sie ihm vorher den Ausweis und die Zugangskarte ab“, erklärt Harriman dem Soldaten und lässt die Beiden allein. Schon gehen Pers und der Soldat Richtung Fahrstuhl. In der Zwischenzeit geht Harriman in den Konferenzraum.
„Ma’am, Sie sollten etwas warten, bis Sie reingehen. Er ist nicht gerade in bester Stimmung“, erklärt er Tamara, die noch immer auf dem Stuhl sitzt.
„Ja, dass habe ich gerade gehört. Was war denn los?“
„Er hatte ein sehr langes Gespräch mit dem ehemaligen Col. Pers.“
„Dem ehemaligen?“, fragt sie erstaunt. „Hat er ihn entlassen?“ Harriman nickt und verlässt wieder den Konferenzraum, über die Treppe zum Kontrollraum. Tamara entschließt sich noch ein paar Minuten zu warten und hofft, dass er sich beruhigt.
Flucht by Ship84
Etwa fünf Minuten später geht die Tür auf und Jack kommt in den Konferenzraum. Tamara steht auf und holt ein Glas Wasser.
„Hier, dass brauchst du sicher.“ Sie reicht ihm das Glas und er lächelt.
„Danke, mein Schatz. Dieser Typ war vielleicht anstrengend.“
„Einen Teil habe ich mitbekommen.“
„War ich etwa so laut?“ Tamara nickt. „Ach, weißt du, es ist nicht leicht.“
„Da fällt mir ein, was wird aus der Prometheus, die Pers führen sollte?“
„Das ist schon geregelt. Ich habe mit Nari geredet und er sagt, dass es kein Problem wäre, Jemand anderes mit dem Schiff zu verbinden.“
„Aha.“ Nach einer kleinen Pause spricht seine Tochter weiter. „Dad, ich muss mit dir reden.“
„Ich habe mich schon gefragt, warum du hier bist. Geht’s Joan schon besser?“ Tamara senkt den Kopf.
„Es geht um sie, aber lass uns lieber in dein Büro gehen.“ Jack wundert sich etwas, ist aber einverstanden. Die Beiden gehen ins Büro und Tamara setzt sich in einen Stuhl, während Jack hinter seinem Schreibtisch stehen bleibt.
„Also, was ist los?“
„Ich befürchte Joan ist in eine tiefe Depression gefallen“, beginnt Tamara.
„Woher weißt du das?“
„Als ich vorhin gekommen bin, wollte ich erst hier hin, aber dann bin ich erst zu Janet. Ich habe sie gefragt, welche Anzeichen für eine Depression sprechen.“


„Und?“
„Na ja, sie hat mir ein paar Dinge aufgezählt. Unter anderem keinen Appetit, sich zurückziehen, mit keinem sprechen und Angstzustände. Genau diese Symptome hat sie.“ Geschockt setzt sich Jack in seinen Stuhl.
„Heute Morgen, war sie doch noch ganz anders.“
„Ich weiß. Gegen Mittag hat sie sich wohl auf ihr Bett gelegt und ist eingeschlafen. Eine halbe Stunde später habe ich einen Schrei gehört und als ich in ihr Zimmer kam, war sie total durcheinander. Sie hat immer nur „Er hat mich nie geliebt“ gemurmelt.“
„Oh man.“
„Was noch eigenartiger ist: Ich war zu derselben Zeit im Wohnzimmer auf der Couch und habe meditiert. Doch mit einem Mal hatte ich so eine art Vision.“
„Wie eine Vision?“, fragt Jack verblüfft.
„Ja, ich weiß nicht. Ich glaube, ich war mit Joan verbunden und habe ihren Traum miterlebt.“
„Weiter“, will Jack mehr Einzelheiten erfahren.
„Du glaubst es nicht. Joan stand mit einer Pistole vor John, fragte ihn, warum er sie betrogen hätte, aber er hat nicht geantwortet. Dann fragte sie ihn, ob er sie je liebt hätte und weißt du, was er gesagt hat?“ Jack schüttelt den Kopf. „Nein, ich wollt mich nur bei deinem Vater einschleimen.“


„Oh mein Gott. Was ist dann passiert?“ Jack weiß einfach nicht, was er davon halten soll. Er würde seiner Tochter helfen, wenn er könnte, aber er weiß nicht wie.
„Sie hat erst ihn erschossen und dann sich“, beendet Tamara die Erzählung. Jack steht der Mund offen.
„Sie hat was?“, ist er entsetzt. Tamara nickt und greift in ihre Tasche.
„Als ich ihr Zimmer verlassen wollte, habe ich dann das hier gefunden.“ Sie legt die Umschläge auf den Tisch.
„Du hast ihre Post mitgenommen?“ Tamara schüttelt den Kopf.
„Das musste ich doch. Lies sie und dann sag mir, was du davon hältst.“ Als Antwort schiebt Jack die Briefe von sich.
„Das kann ich nicht. Es geht nur sie etwas an.“ Wütend steht Tamara auf.
„Komm schon Dad. In ihrer Situation sollten wir alles Mögliche tun, um ihr zu helfen. Das weißt du genauso gut, wie ich!“
„Also schön.“ Jack nimmt den obersten Umschlag und holt den Brief heraus.
„Was“, springt er entsetzt aus seinem Stuhl. „Sie will…Sie hat….“, kommt er nicht weit, denn er weiß nicht, was er davon halten soll. „Eine Kündigung.“ Schnell liest er weiter.


Ich fühle, dass diese Entscheidung richtig ist. Auf die Akademie zu gehen, war ein großer Fehler. Seit dieser Zeit ist mir nur schreckliches widerfahren. Mein Leben ist das reinste Chaos und ich kann so nicht mehr weiter machen. Ich wünschte mir, dass ich die Zeit zurückdrehen und noch einmal von vorne anfangen könnte. Seit so vielen Jahren habe ich das Gefühl, als hätte mich jemand aus meiner Welt herausgerissen. Ich werde das Militär verlassen und auf einem der geschützten Planeten ein neues Leben aufbauen. Vielleicht werde ich sogar die Tok’ra bitten, meine Erinnerungen an diese Jahre zu löschen oder zu blockieren. Das ist meine Entscheidung und ich bitte dich Dad, das zu akzeptieren.

Hochachtungsvoll und in Liebe

Joan



Enttäuscht lässt Jack das Blatt sinken. Er dachte immer Joan wäre glücklich. Und eine Zeile lässt ihm keine Ruhe. Vielleicht lässt sie sich ihre Erinnerungen löschen oder blockieren. Traurig sieht er seine Jüngste an.
„Sag mal. Du bist doch glücklich, Oder?“ Sofort steht Tamara auf und geht um den Tisch herum.
„Natürlich und daran solltest du auch niemals zweifeln.“ Jack versteht, was sie damit meint und nickt. Tamara deutet auf den zweiten Brief. „Den solltest du auch noch lesen.“ Jack legt die Kündigung weg und öffnet den zweiten Umschlag.
„Der ist an John. Ich sollte ihn nicht lesen.“ Tamara lehnt sich an den Schreibtisch.
„Doch.“
„Ok. Ok.“


Es hat mich viel Kraft gekostet, das hier zu schreiben. Ich kenne deine Gefühle für mich, aber ich weiß nicht, ob sie mir gelten sollten. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich fühle. Suche dir jemand Anderen, denn ich habe Angst. Angst davor, verletzt zu werden. In meiner Vision oder was auch immer das war, kam meine größte Angst zum Vorschein und ich dachte, dass alles würde wirklich passieren. Ich habe mir oft gewünscht, dass das alles echt gewesen wäre, denn dann wäre ich jetzt tot. Der Tod wäre viel leichter, als das, was ich jetzt durchmachen muss. Niemand kann mir dabei helfen. Nicht du und auch nicht meine Familie. Es kommt mir alles so fremd vor. Ich sitze hier in meinem Zimmer, aber es ist nicht meins. Ich bin nicht mehr so, wie ich war und werde es auch nicht mehr sein. Ich werde ein neues Leben beginnen, in der solche schrecklichen Dinge nie passieren.

Ich habe dich geliebt, aber das ist lange her.

Leb wohl
Joan



Jack legt den Brief weg und sieht zu Tamara.
„Wir müssen ihr helfen, auch wenn sie meint, dass wir das nicht können.“ Tamara nickt.
„Aber wie?“
„Du könntest….“ Jack wird vom Alarm unterbrochen und sieht sofort auf die Anzeige, die allerdings überhaupt nichts anzeigt.
„Was ist denn da los? Komm, wir sehen mal nach.“ Die Beiden verlassen schnell das Büro und begeben sich in den Kontrollraum, aber dort ist Niemand. Sie bemerken, dass die Feuerschutztür unten ist.
„Was ist denn hier los?“ Tamara geht sofort zum Computer und drückt den Knopf für die Feuertür, die sich daraufhin hebt. Kaum ist das Schott vollständig hochgefahren, sehen die Beiden Joan im Torraum stehen.
„Wo willst du hin“, will Jack wissen und spricht in das Mikro. Joan reagiert nicht, sondern geht auf die Rampe zu.
„Kannst du erkennen, wo sie hin will?“, will Jack sofort wissen. Tamara tippt auf den Tasten herum, aber es bringt nichts.
„Es tut mir leid. Sie hat die Adresse gelöscht und das endgültig“, berichtet Tamara während sie zusieht, wie Joan auf das Tor zugeht.


„Verdammt.“ Er sieht zu Tamara. „Kannst du die Iris schließen?“
„Moment.“ Tamara tippt so schnell auf der Tastatur herum, dass Jack fast schwindelig wird. Er sieht wieder zu Joan, die immer noch langsam auf das Tor zugeht.
„Mach schon“, drängt Jack.
„Sie hat eine Sicherung eingebaut, aber ich denke,…..“. Sie hört auf zu tippen. „…dass ich es habe.“ Sie drückt eine Taste, prompt fährt die Iris aus dem Stargate, schneidet Joan den Weg ab, die sich jetzt geschockt und sauer zum Kontrollraum umdreht. Tamara steht vom Stuhl auf.
„Gut gemacht“, lobt Jack seine Tochter und Beide gehen runter zum Stahltor, das sich per Sensor zur Hälfte öffnet und sich gleich hinter den Beiden wieder schließt. Joan geht langsam auf sie zu und sie sieht nicht gerade froh aus.


„Warum habt ihr das getan?!“, schreit sie die Beiden an.
„Ich möchte gerne wissen, wo du hin wolltest?“, stellt Jack eine Gegenfrage. Joan sagt nichts, sondern starrt die Beiden wütend an. „Sag doch was“, bittet Jack. Nichts. Joan dreht sich, ohne etwas zu sagen, um und verlässt den Torraum, auf der anderen Seite, durchs Stahltor.
„Vielleicht sollten wir ihr folgen“, schlägt Tamara vor und sieht zu Jack. Er nickt und sieht zum Kontrollraum, in dem gerade Harriman und Siler auftauchen.
„Siler, Harriman schalten Sie das Tor ab, aber der Alarmstatus bleibt bestehen.“ Die Beiden nicken. „Komm“, fordert Jack seine Tochter auf und sofort laufen sie Joan hinterher. Joan ist auf dem Weg zur Umkleide. Sie ist gleichzeitig wütend und ängstlich. Ihre Nerven liegen blank und sie möchte nur noch weg. Die Tür zum Umkleideraum stößt sie geräuschvoll auf und stürmt zu ihrem Schrank, aus dem sie eine Tasche herausholt. Hastig nimmt sie Sachen aus dem Schrank und schmeißt sie in die Tasche, die auf einer Bank hinter ihr liegt.


Plötzlich hält sie inne, denn ihr Blick fällt auf die Innenseite der Schranktür. Daran klebt ein Foto, auf dem die ganze Familie bei einer Feier, vor 3 Monaten, zusehen ist. Sie nimmt es ab und starrt darauf, aber Joan weiß nicht mehr, wie sie sich gefühlt hat. Ihr läuft eine Träne die Wange herunter und sie glaubt, dass sie nie wieder glücklich werden wird. Hastig packt sie weiter. In diesem Moment tauchen Tamara und Jack in der Tür auf, doch Joan macht einfach weiter. „Wo willst du denn hin?“, möchte Jack wissen.
„Das habe ich schon erklärt.“
„Wie meinst du das?“ Abrupt bleibt Joan stehen und sieht die Beiden sauer an, weil sie es leid ist.
„Ich bin es leid, alles zu erklären und vor allem, ihr habt doch die Briefe gelesen.“ Joan macht die Tasche zu, schmeißt die Schranktür zu, nimmt die Tasche und geht auf die Beiden zu. Tamara nickt jetzt.
„Ja, dass haben wir, aber doch nur, um dir zu helfen“, versucht sie ihrer Schwester ihre Gründe klar zu machen.
„Mir helfen. Von wegen. Mir kann keiner helfen. Ich gehe jetzt.“
„Aber wo willst du denn hin?“, fragt Jack verwirrt.


„Ist doch egal. Nur weg von hier.“ Widerwillig machen Jack und Tamara ihr platz und Joan geht an ihnen vorbei, doch Tamara hält sie am Arm fest. „Lass mich los“, brummt Joan.
„Rede doch mit mir.“
„Nein“, antwortet die Ältere sofort und reist sich aus Tamaras Griff los. Joan geht ein paar Schritte, doch sie bleibt noch einmal stehen. „Noch eins. Richte John aus, dass er SG-1 ganz haben kann. Mir ist es egal“, eröffnet sie den Beiden, ohne sich umzudrehen und auf eine Antwort wartet sie auch nicht, sondern macht sich aus dem Staub.
„Was war denn das?“, wundert sich Tamara.
„Woher weiß sie denn, dass John jetzt SG-1 hat?“ Tamara zuckt mit den Schultern. Langsam verlassen die Beiden den Umkleideraum.
„Sie wird immer merkwürdiger“, bemerkt Tamara.
„Wir müssen einen Weg finden, dass sie wieder die Alte wird.“ Tamara stimmt ihm, mit einem Nicken zu und die Beiden erreichen den Kontrollraum.


„General O’Neill bitte in den Kontrollraum“, hören die Beiden durch den Lautsprecher und Jack muss grinsen.
„Bin schon hier.“ Harriman dreht sich überrascht um, wodurch O’Neill ihn davon abhält, die Durchsage zu wiederholen.
„Sir“, ist er völlig perplex. „Gut, dass Sie da sind. Es gibt ein Problem.“ Inzwischen setzt sich Tamara an einen Computer und sieht, dass der Monitor blinkt.
„Was für ein Problem?“ Jack ist genervt, denn er möchte endlich alles hinter sich haben. Er bemerkt den Blick von Siler.
„Sagen Sie es ihm schon“, drängt Harriman jetzt.
„Ähm. Es wurde der Stille Alarm außerhalb des Hangar ausgelöst.“
„Was?“, ist Jack entsetzt. „Auch das noch.“ Er fährt sich überlegend durch die Haare. „Gibt es auch mal einen normalen Tag? Wann?“, fragt er jetzt wieder an Harriman gerichtet.
„Mhm. Vor ca. 10 Minuten Sir.“
„Hier steht, dass die inneren Sensoren ein Tier im Hangar entdeckt haben, aber dass kann nicht sein“, stellt Tamara fest. „Da muss sich Jemand sehr gut mit den Sensoren auskennen. Sogar der Alarm im Hangar wurde deaktiviert.“
„Also schön. Wir müssen herausfinden, was da los ist.“ Jack sieht zu Siler. „Schicken Sie ein Zweimannteam zum Hangar und überprüfen Sie es“, befiehlt er ihm.
„Verstanden Sir.“ Schnell steht Siler auf, verlässt den Kontrollraum und kommt keine 2 Minuten später zurück.
„Sind unterwegs Sir.“
„Gut, dann wollen wir…“, Jack wird vom Alarm unterbrochen. Gleichzeitig öffnet sich das Gate.
„Reisender erkannt. Erlaubnis zur Einreise“, verkündet der Computer und lässt somit die Iris offen. Auf dem Monitor vor Tamara wird angezeigt, dass Daniel Jackson das Tor passiert. Kurze Zeit später taucht Daniel mit vier weiteren Männern auf. Der Archäologe macht ein paar Deutungen und die vier Männer verlassen mit ihm den Raum. Wenige Sekunden später schließt sich das Tor geräuschvoll.


„Ich registriere ein Hyperraumfenster“, teilt Harriman jetzt mit.
„Verdammt noch mal. Da will uns einer an der Nase herumführen.“
„Was ist mit dem Sensor? Können Sie orten wohin unser geheimnisvoller Jemand geflogen ist?“ Harriman sieht zu Tamara und schüttelt den Kopf.
„Es tut mir leid. Nein. Er wurde abgeschaltet.“ Tamara kann es nicht glauben, dass sich einfach jemand Zutritt zu einem Hangar verschaffen kann.
„Ich frage mich wirklich, was das soll.“ Jack kann nur mit den Schultern zucken.
„Major Dorn an Basis“, hören sie durch die Lautsprecher.
„Major, haben Sie etwas gefunden?“, möchte Jack endlich wissen.
„Sir, ich muss Ihnen mitteilen, dass eine 302 weg ist.“
„Major, sind Anzeichen zu finden, wer sie entwendet hat?“, ist Jack wütend, denn er hätte nie an so etwas geglaubt.
„Ja Sir. Dem Code zufolge ist…“, stoppt Dorn, denn er möchte das Nächste nur ungern aussprechen. Im Kontrollraum ist es ruhig geworden. Keiner sagt etwas und Jack wird ungeduldig.
„Ich warte Major.“
„Es ist Major O’Neills Code, Sir.“ Mit einem Mal wird heftig im Kontrollraum getuschelt und Jack sieht sich um.
„Haben Sie nichts zu tun“, pflaumt er die Mitarbeiter um sich herum an. Sogleich verstummt das Tuscheln und alle gehen wieder ihrer Arbeit nach, als wäre nichts gewesen. „Gut Major. Kommen Sie zurück“, richtet er sich wieder an Dorn.


„Verstanden Sir.“ Jack sieht zu Tamara, die ihn beobachtet hat, doch anstatt etwas zu sagen, dreht er sich auf dem Absatz um und verschwindet über die Treppe nach oben. Auch Harriman sieht ihm verwundert hinterher. Tamara sieht zu ihm.
„Versuchen Sie bitte herauszufinden, wohin sie geflogen ist“, bittet sie Harriman, doch er reagiert nicht. Der Chief schaut noch immer, verwundert seinem Vorgesetzten hinterher und nun steht Tamara auf.
„Harriman, träumen Sie?“ Erst jetzt bemerkt der Mann, dass er von Tamara angesprochen wurde.
„Ähm. Was haben Sie gerade gesagt?“ Tamara schüttelt nur mit dem Kopf.
„Siler, machen Sie es bitte.“ Siler nickt und Tamara geht dann ebenfalls nach oben.
„Sie wissen doch, wie er sich verhält“, flüstert Siler Harriman zu, damit die Anderen es nicht hören.
„Ähm. Ja stimmt.“


Jack steht an der Scheibe und sieht auf das Gate herab. In der Scheibe spiegelt sich nach wenigen Minuten auch seine Tochter wieder, die sich nähert, bis sie neben ihm steht.
„Ich möchte einfach wissen, was in ihr vorgeht. So war sie noch nie“, teilt er Tamara seine Gedanken mit, ohne sich umzudrehen. Tamara legt nun ihren Kopf gegen seine Schulter, um ihm zu zeigen, dass sie das Gleiche denkt. Beide sehen jetzt durch die Scheibe, doch sie werden durch ein räuspern von Harriman gestört.
„Sir?“
„Was ist?“
„Wir haben das Fenster untersucht und vermuten, dass der Major zu den Tok’ra geflogen ist.“
„Zu den Tok’ra?“, wundert sich Jack und dreht sich um.
„Danke“, bedankt sich Tamara bei Harriman, während sie sich umdreht, für die Informationen. Harriman nickt. „Ich werde zu den Tok’ra gehen. Vielleicht ist sie wirklich dort.“ Jack nickt und dann verlassen Tamara und Harriman den Raum. Jack dagegen sieht wieder, in Gedanken versunken, durch die Scheibe aufs Tor. Der Alarm heult los und das Gate öffnet sich. Er beobachtet, wie Tamara den Torraum betritt und vor der Rampe stehen bleibt. Bevor sie im Gate verschwindet, schaut sie kurz zu Jack, der ihr freundlich zunickt. Hinter ihr schließt sich das Stargate.
Klärende Erkenntnis by Ship84

Edoria

Tamara tritt aus dem Gate und in der großen Halle zünden sich automatisch Fackeln an. An einem Fenster bleibt sie stehen und sieht draußen die 302 stehen. Die Vermutung war also richtig. Sie geht zum Ringtransporter, der sofort per Sensor aktiviert wird und Tamara runter in die Tunnel transportiert. Dort kommt ihr Jona entgegen.
„Da bist du ja wieder.“ Tamara nickt.
„Hast du meine Schwester gesehen?“
„Ja, aber woher weißt du, dass sie hier ist?“, ist Jona überrascht
„Ich wusste es nicht wirklich“, schüttelt die Tok’ra den Kopf. „Habe es nur vermutet.“
„Aha“, runzelt ihr Gegenüber die Stirn. „Geh in die Kristallhalle“, deutet er an. „Jacob ist dort.“
„Ok.“ Tamara geht zur Kristallhalle.


SGC

„Wie geht es ihr?“ Jack telefoniert mit Sam, die nach Washington musste, um dort kurze Seminare für potenzielle Rekruten zu halten. Eigentlich wollte sie diese nicht halten, aber der Präsident hat darauf bestanden.
„Sie ist völlig verwirrt“, informiert er seine Frau. „Vorhin hat sie sich eine 302 genommen und ist damit verschwunden“, macht er nun deutlich.
„Was hat dieses Ding bloß mit ihr angerichtet“, ist Sam wieder entsetzt. Sie kann nicht glauben, dass ihre Tochter so etwas tut. „Und wohin ist sie?“
„Wir vermuten zu den Tok’ra“, gibt er an.
„Immerhin ein Lichtblick“, hört sich der Colonel erleichtert an. „Vielleicht können sie ihr helfen.“
„Dass hoffe ich auch Schatz“, nickt O’Neill gleichzeitig. „Tamara ist nach Edoria gegangen, um zu sehen, ob sie dort auch ist. Wann kommst du zurück?“, möchte er dann wissen
„Ich weiß nicht“, ist Samantha sich nicht sicher. „Hoffe natürlich, dass ich schnell wieder nach Hause kann. Wenn es schnell geht, fliege ich Heute Abend wieder zurück.“
„Schön. Soll ich dir einen Wagen schicken?“
„Ja. Mein Flugzeug landet um 18 Uhr.“ Jack sieht auf die Uhr. Das sind noch 4 Stunden. „Dann sehen wir uns heute Abend.“
„Bis später. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“ Dann legen beide gleichzeitig auf und Jack drückt auf eine andere Taste. Schon klopft es und die Tür geht auf.
„Harriman. Schicken Sie bitte bis 18 Uhr einen Wagen zum Flughafen. Der Col. kommt heute zurück.“
„Wird gemacht Sir.“
„Danke.“ Harriman verschwindet wieder und der General liest weiter die Berichte der Teams durch.


Edoria

Tamara trifft in der Kristallhalle auf Jacob, der an dem großen Tisch sitzt.
„Hi.“ Jacob dreht sich zum Eingang.
„Tammy. Vermutlich bis du wegen Joan hier, stimmt´s?“
„Ja. Wo ist sie eigentlich?“
„Beim Hohen Rat, aber sie hat nicht gesagt, warum sie hier ist.“
„Mhm. Seit heute Morgen ist sie noch komischer.“
„Wieso?“
„Na ja. Sie hatte einen Alptraum, der sie noch mehr aus der Bahn geworfen hat. Auf ihrem Schreibtisch habe ich sogar eine Kündigung gefunden. Mit John wollte sie auch Schluss machen, obwohl sie bis zu dieser Vision glücklich war.“
„Verstehe.“ Nun setzt sich Tamara neben Jacob. „Hat sie Angstzustände?“
„Ja, sehr oft sogar.“ Nun steht Jacob auf, um auf und ab zu laufen.
„Was ist?“, möchte Tamara wissen, die sich etwas wundert.
„Nun, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.“


„Vermutest du etwas?“
„Vielleicht. Kapselt sie sich ab?“ Tamara nickt. Jacob entschließt sich, sich wieder zu setzten, nimmt vom Tisch ein kleines PAD und drückt mit dem Finger auf ein Symbol. „Wir haben auch eines dieser Geräte der Veda“, berichtet er, während neben ihnen ein Hologramm des Gerätes auftaucht.
„Habt ihr es noch weiter untersucht?“
„Nicht so richtig. Bestimmt haben wir etwas nicht erkannt oder übersehen. Ich vermute, ihre Nervenbahnen können die Erinnerungen nicht verarbeiten und abspeichern, so wie es normaler Weise sein sollte.“ In der Zwischenzeit, dreht sich das Hologramm des Gerätes.
„Arme Joan.“ Jacob nickt.
„Als wir vor Jahren bei den Veda waren, haben sie sich genauso verhalten wie Joan, aber nach ein paar Stunden waren sie wieder normal. Sie nannten es ihren „Stressabbauer.“


„Wieso?“
„Das sagten sie nicht.“
„Und was hast du jetzt vor?“
„Es genauer untersuchen.“ Jacob drückt ein weiteres Symbol und an der Stelle, wo eben noch das Hologramm schwebte, taucht jetzt der Stressabbauer selbst auf. „Wir wollten eigentlich herausfinden, warum sie verschwunden sind, aber Joan ist jetzt erst mal wichtiger.“ Lächelnd stimmt Tamara ihm zu. Noch einmal tippt Jacob auf ein Symbol und dann beginnt ein Scanner den Stressabbauer zu scannen. „Es wird nicht lange dauern.“ Tatsächlich dauert es nur eine halbe Minute und der Scanner zeigt etwas an.
„Was bedeutet das?“, fragt Tamara und zeigt auf ein Zeichen, dass jetzt sichtbar wird. Jacob folgt Tamaras Deutung.
„Moment.“ Jacob nimmt das PAD und hält es neben das Zeichen. Mit ein paar Handgriffen taucht das Zeichen auf dem PAD auf und ein Programm entziffert die Bedeutung des Zeichens.
„Hier.“ Tamara und Jacob sehen sich die Bedeutung an. In Tok’raschrift steht dort, dass der Stressabbauer Jemandem gehört und der mit zwei Blockierungen sein Eigentum schützt. Jetzt blinkt das Zeichen und ein Dialogfeld taucht auf.
„Oh mein Gott“, ist Tamara entsetzt.
„Ganz ruhig“, entgegnet Jacob. Tamara springt vom Stuhl auf.
„Wie soll man da ruhig bleiben? Wenn das Gerät, was wir haben, auch einem bestimmten Veda gehörte, hat dieses Ding ihr einen Virus angehängt.“ Jacob dreht sich zu Tamara.


„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Veda Jemanden töten wollen“, wirkt ihr Großvater nachdenklich. „Sie haben nur gekämpft, wenn es notwendig war“, erläutert er. „Genaueres konnten wir nicht in Erfahrung bringen, da sie schon nicht mehr da waren, als wir uns noch mal mit ihnen treffen wollten“, beendet der Tok’ra.
„Aber was soll dann der Virus bezwecken?“, versteht seine Enkelin nicht.
„Tja, dass ist eine gute Frage“, entgegnet Sams Vater. „Ich denke allerdings, dass man an Joans Verhalten erkennen kann, was der Virus bezwecken will“, macht er klar. „Es sieht so aus, dass er verhindert, dass die Nervenbahnen das Erlebte ins Kurzzeit- oder Langzeitgedächtnis überträgt“, wird es Jacob langsam klar. „Mit Sicherheit befindet er sich im Gehirn.“ Tamara setzt sich wieder an den Tisch.
„Verstehe. Wie wollen wir den Virus unschädlich machen?“
„Da gibt’s nur eine Möglichkeit und das wird nicht einfach.“
„Das Heilungsmodul?“, vermutet Tamara.
„Genau“, antwortet Jacob und dann tauchen Per’sus und Joan auf. Abrupt bleibt Joan stehen, denn mit Tamara hatte sie nicht gerechnet. Per’sus setzt sich auch an den Tisch und hält sich erst mal heraus.


„Was machst du denn hier?“ Tamara steht vom Stuhl auf und geht ein paar Schritte auf Joan zu.
„Nach dir suchen, um dir zu helfen.“
„Nicht nötig. Ich kann mir selbst helfen“, blafft sie ihre Schwester an. Tamara sieht Hilfe suchend zu Jacob, der sofort eingreift.
„Jetzt reichst.“ Er deutet Joan sich zu setzen, die aber stehen bleibt und verschränkt die Arme. „Bitte setzt dich Sammy. Wir müssen mit dir reden.“ Genervt rollt Joan mit den Augen.
„Was ist denn nun wieder?“ Tamara und Jacob sehen sie eindringlich an. „Na schön.“ Joan setzt sich neben Tamara, die auch wieder platz nimmt.
„Es gibt eine Möglichkeit, dass du deine Erinnerungen besser verarbeiten kannst.“
„Aha. Welche?“
„Wir heilen dich mit dem Modul.“
„Ist dass den nötig?“, fragt Per’sus nach.
„Ja. Wir haben den Stressabbauer näher untersucht und festgestellt, dass die Geräte einen Virus übertragen und Joan ist von einem befallen.“
„Was?“, Joan glaubt nicht, was sie da hört.
„Kein tötlicher Virus“, will Tamara ihre Schwester beruhigen. „Er soll dich verrückt machen, aber nicht töten.“
„Stimmt das?“, fragt sie Jacob, der daraufhin nickt. Dann sieht er zu Per’sus.
„Die Veda waren wohl noch paranoider, als wir bisher angenommen haben.“
„Anscheinend haben wir nur die Oberfläche gesehen“, stellt Per’sus fest. Jacob nickt und sieht wieder zu Joan.


„Du verstehst also, warum du Hilfe brauchst.“ Joan nickt nachdenklich. Sie hatte gedacht, dass es von ihr aus kommt und nicht von einem Virus, der sie manipuliert. „Gut, dann sollten wir jetzt anfangen.“ Jacob sieht zu Tamara. „Bringst du sie bitte in deinen Raum. Ich komme nach.“
„OK.“ Die Geschwister stehen auf und verlassen die Kristallhalle.
„Was wollte Joan eigentlich von dir?“
„Ihre Erinnerungen der letzten zwei Tage löschen lassen.“ Per’sus hätte jetzt erwartet, dass Jacob sauer sein würde, aber nichts dergleichen passiert.
„Das wäre keine gute Idee gewesen“, antwortet Jacob ruhig, da er weiß, dass Per’sus so etwas nie zustimmen würde.
„Das stimmt und das habe ich ihr auch erklärt. Sie meinte, dass sie es versteht, aber ich bezweifle es.“ Jacob nickt und steht jetzt vom Stuhl auf.
„Wir haben bestimmt Glück und können den Virus beseitigen“, äußert sich Jacob noch schnell und verlässt die Kristallhalle.


Tamara und Joan sind jetzt in Tamaras Raum, in dem nicht viele persönlich Sachen sind. Ein einfaches Bett, ein paar Bilder von der Familie und Ben liegen neben dem Bett auf dem Boden. Joan sieht sich den Raum an und wundert sich, dass sie so wenig hat.
„Du hast ja nicht viel“, teilt Joan ihre Feststellung mit.
„Nun so viel brauch ich nicht. Wenn ich hier bin, gehe ich meist auf Missionen.“
„Stimmt auch wieder“, stimmt ihre Schwester ihr zu.
„Wir sollten anfangen“, hören sie Jacob hinter sich. Die Beiden drehen sich um und sehen, dass er ein Modul in der Hand hält.


„Bis du sicher, dass es funktioniert?“, fragt Joan unsicher, während sie sich aufs Bett legt.
„Keine Angst. Es wird klappen“, versichert er ihr und Joan lächelt etwas. Nun sieht er zu Tamara.
„So, ich möchte, dass du mir hilfst“, bittet er sie, reicht ihr das Modul und holt ein Anderes aus seiner Tasche.
„In Ordnung.“
„Ähm reicht nicht eines?“, fragt Joan misstrauisch und setzt sich auf.
„Vermutlich wird der Virus sehr hartnäckig sein und so haben wir einen Vorteil.“, erklärt Jacob. Joan nickt, legt sich zurück aufs Bett und schließt die Augen. Jetzt stellt sich Tamara auf die Rechte und Jacob auf die linke Seite von ihr. Sie heben ihre Arme und richten die Module aus. Tamara hält ihrs über Joans Oberkörper und Jacob über Joans Kopf. Gleichzeitig schließen sie die Augen und aktivieren die Module. Ein leuchtendes Orange entweicht den Modulen und dringt in Joan ein. Bis auf die Geräusche der Heilungsmodule, hört man nur das konzentrierte und ruhige Atmen von Joan und der beiden Tok’ra.


Halbe Stunde später

Noch immer sind Jacob und Tamara dabei, Joan zu heilen. Unter ihren Lidern bewegen sich die Augen. Jetzt schaltet sich das Modul von Jacob ab und er öffnet die Augen. Er atmet ein paar Mal tief durch, legt sein Heilungsmodul auf den Rand des Bettes und holt aus seiner Tasche einen Scanner. Der Scanner hat Ähnlichkeit mit einem Gedankenleser der Tok’ra. Mit einem eckigen Gegenstand, der eine langen Spitze hat, macht er ein paar Einstellungen, heftet den Scanner an Joans Schläfe und sofort erscheint über ihrem Kopf ein Hologramm ihrer Nervenbahnen. Der Scanner beginnt die Nervenbahnen zu scannen und nach etwa 2 Minuten wird das Ergebnis angezeigt. „Gehirnaktivität normal. Keine Ungereimtheiten gefunden.“ Jacob lächelt erleichtert, entfernt den Scanner und deaktiviert ihn. Nachdem er ihn in die Tasche gesteckt hat, geht er um das Bett und berührt leicht Tamaras Schulter.
„Du kannst aufhören“, flüstert er ihr zu. Sogleich erlischt das Leuchten und das Modul schaltet sich ab. Langsam öffnet Tamara ihre Augen, um sich an die Umgebung zu gewöhnen, doch sie schwankt etwas und Jacob hält sie fest. „Pass auf. Beim ersten Mal kann es ungewohnt sein.“
„Mhm“, antwortet Tamara etwas abwesend und setzt sich auf die Bettkante.


„Kopfschmerzen?“
„Ja, ein wenig.“ Sie sieht ihren Opa an. „Aber es war ein wundervolles Gefühl. Zum ersten Mal habe ich jetzt das Gefühl, dazuzugehören.“ Ein warmes Gefühl durchflutet Tamara und dieses Erlebnis hat ihren Blick für das Universum noch mehr geschärft. Die Schmerzen lassen jetzt nach und sie steht auf.
„Was ist mit dem Virus?“, fragt sie mit einem besorgten Blick zu Joan.
„Er ist weg.“ Sie sieht auf.
„Gott sei dank. Dann ist sie hoffentlich wieder die Alte.“ Jacob zuckt mit den Schultern.
„Wir werden es sehen. Ihr Gehirn muss jetzt die Erinnerungen verarbeiten und Joan wird sie akzeptieren müssen“, erklärt Jacob und gleichzeitig hofft er, dass sie Erfolg hatten. Nach einem weiteren Blick zu Joan verlassen die Beiden den Raum und gehen zurück zur Kristallhalle. Dort treffen sie wieder auf Per’sus und nun auch auf Darli, die sich Beide unterhalten.


„Hi Darli“, begrüßt Tamara sie und setzt sich neben sie.
„Na, wie geht’s?“
„Gut. Danke.“ Jacob setzt sich neben Per’sus und befragt ihn sofort.
„Wie sieht’s aus? Können wir sie befreien?“
„Das besprechen wir gerade“, erklärt Per’sus ihm.
„Allerdings wird es schwer“, entgegnet nun Malesch, die die Kontrolle übernommen hat. „Svarog überwacht den Planeten sehr stark, auch wenn es nicht so aussieht. Durch die täglichen Lieferungen schöpft er keinen Verdacht. Sobald diese stoppen, ist dieses Volk in einem Krieg, der sicher nicht enden wird, bevor Svarog dieses Volk gefunden und sich für ihren Verrat gerächt hat.“
„Aber er wird doch nicht wissen, wohin sie gebracht werden.“
„Gut möglich. Man kann Svarog nicht gut einschätzen, denn oft macht er einfach das Gegenteil. Ich hatte Glück, dass er sich auf den Kompromiss eingelassen hat.“
„Sie hat recht“, stimmt Tamara zu.
„Außerdem muss das Naquada jeden Tag um die gleiche Uhrzeit verschickt werden“, erklärt Malesch weiter.
„Wir müssen eine andere Möglichkeit finden“, entscheidet Per’sus. Tamara sieht aus, als wäre ihr ein Licht aufgegangen.
„Mir ist gerade etwas eingefallen. Wie wäre es, wenn wir einen Generator von den Narris auf den Planeten bringen, um so die Stadt und das Volk zu schützen.
„Vielleicht, aber Svarog besucht doch den Planeten“, antwortet Per’sus, der langsam glaubt, dass das Volk ohne die Hilfe der Tok’ra besser zurechtkommen würde.
„Wir dürfen sie aber nicht im Stich lassen. Sie könnten wichtige Erkenntnisse haben“, stellt Darli nun klar, die wieder die Kontrolle hat. Sie fühlt sich dem Volk verbunden, da sie eine so lange Zeit, dort gelebt hat.


„Ich weiß“, versucht Per’sus Verständnis zu zeigen, obwohl er etwas anderes glaubt. Kopfschüttelnd steht er auf, verschränkt seine Arme auf dem Rücken und geht in der Halle auf und ab. Egal, was für eine Endscheidung er gleich zusammen mit den Anderen trifft, es wird alles verändern.
„Wir könnten sie auch zur Alpha– oder Betabasis bringen, die Planeten sind groß genug“, schlägt Tamara vor und setzt damit eine heftige Diskussion in Gang.
„Das geht auch nicht. Wie sollen wir ihnen erklären, wer wir wirklich sind. Ich möchte nicht wissen, wie sie darauf reagieren.“
„Moment. Wir könnten doch auch erklären, wer wir sind und dann das Volk entscheiden lassen?“ Abrupt bleibt Per’sus mit dem Rücken zu den Diskutierenden stehen.
„Bereitet alles vor“, befiehlt er.
„Wie jetzt?“, ist Tamara sowie Jacob und Darli verwirrt. Per’sus dreht sich um.
„So machen wir es. Darli, du und Jacob geht zum Planeten und erzählt dem Volk, wer ihr seid und das ihr ihnen helfen wollt. Ich werde mit dem General sprechen und versuchen, dass das Volk auf einem geschützten Planeten untergebracht wird. Es wird bestimmt kein Problem sein.“ Jacob steht auf und geht auf Per’sus zu.


„Könnten wir damit warten, bis Joan soweit ist, wieder auf die Erde zu gehen?“ Einen Moment lang sieht Per’sus seinen Freund und besten Spion an. Er weiß, dass seine Nichten ihm wichtig sind.
„Aber sicher“, antwortet er ihm mit einem aufmunternden Lächeln. Per’sus wendet sich Darli zu.
„Sag bitte Jona bescheid, dass er euch hinbringt. Ich möchte sicher gehen, dass nichts unvorhergesehnes passiert.“
„Mach ich.“ Darli steht auf und verschwindet in den Gängen.
„Wie lief es denn?“, erkundigt sich jetzt Per’sus nach Joans Befinden.
„Der Virus wurde erfolgreich entfernt. Ich habe sie schlafen lassen.“ Per’sus geht auf Jacob zu und legt eine Hand auf seine Schulter.
„Dann bleibt bei ihr, bis sie erwacht.“
„Danke.“ Per’sus lässt Jacob los, damit Tamara mit ihm zu Joan gehen kann. Er hingegen bleibt und ruft nach einem Tok’ra.
Geheilt by Ship84

1 Stunde später

Endlich wird Joan wach. Sofort greift sie an ihren Kopf, denn der dröhnt. Sie verzieht etwas das Gesicht und versucht sich auf zusetzten, was aber nicht klappen will.
„Ganz ruhig. Ich helfe dir“, spricht Jacob beruhigend. Tamara sitzt wieder an Joans rechter Seite und hilft ihr ebenfalls. „Wie fühlst du dich?“, will Jacob wissen. „Ähm.“ Joan will ihren Kopf zu Jacob drehen. „Au. Heftige Kopfschmerzen“, teilt sie mit, während sie immer noch ihren Kopf festhält.
„Das ist normal nach so einer Prozedur“, versichert Jacob ihr. „Dein Gehirn hat viel aushalten müssen.“ Joan sieht auf und in das lächelnde Gesicht ihrer Schwester.
„Erinnerst du dich an etwas?“ Peinliche Erinnerungen schwemmen jetzt an die Oberfläche und Joan bricht den Blickkontakt ab, doch sie hat nicht mehr das Gefühl, als würden ihre Erinnerungen sie beherrschen. Alle Details der letzten Tage finden jetzt ruhig einen Platz und bleiben auch dort. Am peinlichsten ist ihr das Verhalten, was sie den Anderen gegenüber gezeigt hat. Vorsichtig lässt sie ihren Kopf los und sieht wieder ihre Schwester an.


„Es tut mir so leid. Verzeihst du mir?“ Tamara überlegt, was ihre Schwester meinen könnte, nickt dann aber und nimmt ihre Schwester in den Arm.
„Sicher verzeih ich dir. Ich wäre keine gute Schwester, wenn ich es nicht tun würde.“ Joan lächelt erleichtert und löst sich von Tamara. Jacob setzt sich jetzt auch auf die Bettkante.
„Ich bin so froh, dass alles vorbei ist. Danke.“ Jacob nimmt sie in den Arm.
„Und wir erst“, entgegnet Jacob. „Wie geht es dir sonst?“
„Ich denke normal. Alles ist wieder am richtigen Platz.“ Symbolisch macht Joan eine Faust und klopft auf ihren Kopf. „Toi, Toi, Toi.“ Über diese Geste müssen Jacob und Tamara lachen und Joan steigt in das Lachen ein, auch wenn ihr Kopf noch wehtut. „Es ist mir nur so peinlich, wie ich mich verhalten habe.“
„Das war nicht deine Schuld“, beginnt Tamara eine Erklärung. „Der Virus hat dich beeinflusst und deine Nervenbahnen überstrapaziert.“
„Ein Glück“, ist Joan erleichtert, aber da fällt ihr noch etwas ein und sie rollt Gedankeversunken mit den Augen.
„Was ist“, wundert sich Tamara.


„Die 302“ deutet sie nur an.
„Mach dir keine Sorgen. Dad wird es sicher verstehen.“
„OK.“ Jacob steht von der Kante auf.
„Wir sollten los“, erklärt ihr Opa. Tamara nickt und steht ebenfalls von der Kante auf.
„Komm, ich helfe dir“, bietet sie an und Joan nickt dankend. Sie harkt sich bei ihrer Schwester ein, steht auf, doch lange bleibt sie nicht auf den Beinen. Ihre Beine sind wie Gummi und sie hat Schwierigkeiten grade zu stehen.
„Wow, so lange lag ich hier doch gar nicht“, wundert sich Joan über ihre Schwäche.
„Nein, aber dein Gleichgewichtssinn ist wahrscheinlich beeinträchtigt.“
„Wir lassen uns einfach Zeit. OK?“, schlägt Tamara vor. Joan nickt und stützt sich jetzt auf Tamara und Jacob. Joan fällt wieder ein, dass ihre Schwester eine Mission hatte.
„Was hattest du eigentlich für eine Mission, als ich mit John die Tagebücher und den Computer durchsucht habe?“ Auch wenn sie gerade John normal erwähnt hat, kommt es ihr noch seltsam vor, ihn wieder in ihr Leben zu schließen.
„Wir sollten einen Tok’ra suchen, der einen Notruf abgesetzt hat und Opa haben wir gefunden“, beginnt Tamara.


„Ja, bei einer Routinesondierung fiel meine Tarnung aus und der Antrieb hatte ein Leck“, erklärt Jacob zwischendurch. „Dort habe ich noch eine Tok’ra, namens Darli entdeckt, von der wir alle gedacht haben, dass sie von den Goa’uld getötet wurde“, erklärt Jacob. Interessiert hört Joan zu, doch sie muss sich auch auf ihre Schritte konzentrieren.
„Erzählt ruhig weiter.“
„Ok. Darli ist dort vor Jahren gestrandet, hat sich mit Hilfe eines Bewohners tarnen und unter die Bevölkerung mischen können. Bei unserer Ankunft spürte ich ein seltsames Gefühl und später hat sich dann herausgestellt, dass Darlis Symbiont die Mutter meines Symbionten ist. Du weißt ja. Manche Tok’ra schließen sich zu einer Familie zusammen.“
„Ja, dass freut mich.“ Die Drei sind noch 20 Meter von der Kristallhalle entfernt und Joan spürt, wie sie wieder Gefühl in ihren Beinen bekommt.
„Darli gehörte mittlerweile zu einem Rat, der das Oberhaupt des Volkes repräsentiert und half dem Volk zu überleben, da ein Goa’uld über dieses Volk herrscht.“ Die Drei bleiben stehen, als Joan eine kurze Pause braucht.
„Welcher Goa’uld ist es?“, möchte Joan wissen.
„Svarog.“
„Oh.“ Tamara nickt, was Joan aber nicht sehen kann.
„Darli hat uns erzählt, dass sie diese Menschen sehr ins Herz geschlossen hat und bat uns darum, alle zu befreien. Per’sus hat nun seine Zustimmung gegeben und nachher wollen wir dort hinfliegen“, erzählt Jacob weiter. Langsam setzten sich die Drei wieder in Bewegung.


„Sie bauen auch noch Naquada ab und liefern es ihm, also müssen wir sie schnellstens von dort wegbringen“, beendet Tamara die Erklärungen.
„Es klingt jedenfalls so, als müsste es unbedingt durchgezogen werden“, stellt Joan fest. Die Drei erreichen die Kristallhalle. Vorsichtig gehen sie mit Joan die zwei Stufen runter auf den großen Tisch zu.
„Ah. Schön, dass es dir besser geht“, begrüßt Per’sus Joan.
„Danke.
„Darli, Malesch, dass ist meine Schwester. Joan, dass ist Darli, bzw. Malesch.“ Darli und Joan nicken sich kurz zu, während Joan mit Hilfe von Jacob und Tamara platz nimmt.
„Freut mich“, fängt Joan an.
„Mich ebenfalls.“ Per’sus sieht zu Joan.
„Schaffst du es bis zum Tor?“, will er sicher gehen, worauf Joan kurz die Stirn runzelt. Sie hatte sich gerade hingesetzt und muss nun schon wieder aufstehen.


„Ja. Mit Hilfe der Beiden, bin ich mir sicher.“ Daraufhin nicken auch Jacob und Tamara.
„Ich bringe dich noch bis zum Stargate. OK?“, fragt Jacob Joan. Diese nickt, stützt sich auf den Tisch, um aufzustehen und hakt sich bei Jacob und Tamara wieder ein.
„Darf ich dich noch was fragen?“, richtet sich Joan an Per’sus, der lächelnd nickt. „Ist es in Ordnung, wenn mein Flugzeug noch hier bleibt?“
„Du brauchst dir keine Gedanken machen. Es ist hier natürlich sicher“, beruhigt Per’sus sie.
„Danke.“ Dali dreht sich zu Jacob.
„Ich gehe schon zum Schiff.“
„Alles klar“, antwortet Jacob, während er mit Tamara Joan zum Ausgang hilft. Kaum hat Jacob geantwortet, verschwindet Darli. Es dauert etwa 10 Minuten, bis die Vier am Tor sind, wo Jacob sich schnell von Joan und Tamara verabschiedet.
„Grüßt eure Mutter. Ich komme vorbei, wenn wir wieder zurück sind.“ Joan und Tamara nicken gleichzeitig und Joan stützt sich auf Tamara. Auch Jacob macht sich aus dem Staub und dann sind sie nur noch zu Dritt.


SGC

Gleichzeitig mit dem Alarm öffnet sich das Gate und sofort beginnt der Scanner zu arbeiten.
„Reisender erkannt. Tok’ra unterwegs“, verkündet der Computer.
„Ich frage mich, was sie wieder wollen“, flüstert Harriman zu Siler, ohne dass die Anderen im Kontrollraum sie hören können. Während Siler mit den Schultern zuckt, kommen Sam und Jack die Treppe herunter. Sam war in den letzten Tagen in Washington, um Seminare für potenzielle Rekruten zu halten. Sie wollte diese zwar nicht halten, doch der Präsident hat darauf bestanden. Deshalb musste sie auch ihren Plan, zur Alphabasis zurückzukehren, verschieben. „Sir, es sind die Tok’ra“, berichtet Harriman, ohne das Jack etwas sagen muss.
„Alles klar.“ Sam und Jack gehen runter in den Gateraum und warten vor der Rampe auf den Besuch. Ein paar Sekunden später schreitet Per’sus durchs Tor und geht die Rampe herunter.
„Ich grüße euch“, begrüßt er die Beiden und verbeugt sich. Sam und Jack nicken kurz und sehen zum Tor, denn jetzt kommen Joan und Tamara durch. Hinter ihnen schließt sich das Tor und die Beiden kommen weiter die Rampe herunter.


„Geht’s dir gut?“, möchte Sam sofort wissen, die sich über den Anblick von Joan wundert.
„Ja, nur etwas schwach.“ Jack geht auf Joan zu und entlastet Tamara.
„Was ist denn passiert?“
„Als sie zu uns kam, bat sie mich ihre Erinnerungen zu löschen, aber das habe ich strickt abgelehnt“, beginnt Per’sus zu erklären. Tamara begrüßt jetzt ihre Mutter, gibt ihr einen Kuss auf die Wange und hackt sich bei ihr ein.
„Du wolltest deine Erinnerungen löschen lassen?“, ist Sam entsetzt.
„Doch nur die aus der Vision“, versucht Joan sich zu rechtfertigen. „Ich hielt es einfach nicht mehr aus und dachte, es sei das Beste.“
„Das Gerät, dass Joan ins Koma versetzt hat, infizierte sie mit einem Virus. Er war harmlos“, wirft Tamara noch schnell hinterher, da ihre Mutter schon den Mund offen hatte.
„Mein Gott.“ Sie löst sich von Tamara und geht auf Joan zu. „Geht’s dir wirklich gut?“, möchte sie sicher gehen. Joan lächelt und nickt.
„Sie hat sich wegen dem Virus so merkwürdig verhalten. Er hat ihre Nervenbahnen angegriffen und wollte erreichen, dass sie verrückt wir“, erzählt Tamara weiter.
„Jetzt bin ich wieder gesund.“
„Was ist mit den Erinnerungen?“, schaltet sich jetzt Jack ein.


„Die sind noch da, aber jetzt nicht mehr dominant.“ Joan sieht zu ihrem Vater. „Auch, wenn es nicht nötig ist, möchte ich mich trotzdem bei dir entschuldigen.“
„Komm her.“ Jack nimmt sie in den Arm. „Rede dir nicht ein, dass du für dein Verhalten verantwortlich bist, denn bei so einem Virus kann man wahrscheinlich nicht anders.“ Joan drückt ihren Vater.
„Danke.“ Sie ist glücklich, dass sie wieder die alte ist und ihr Leben zurück hat. Nun hören die Drei ein räuspern und sehen zu Per’sus, der sich bemerkbar macht.
„Oh. Es tut mir leid Per’sus. Was kann ich für dich tun?“, fühlt sich Jack etwas unwohl, weil er den Tok’ra ganz vergessen hat.
„Nicht so schlimm. Ich habe eine Bitte: Könnten wir dafür nach oben gehen?“
„Na klar.“ Jack sieht zu den Anderen. „Wollt ihr mit?“
„Nein, ich möchte etwas essen“, antwortet Joan zuerst und sieht zu ihrer Schwester, die ebenfalls nickt.
„Gut. Schatz?“
„Ich bleibe bei den Beiden.“
„Na gut. Dann sehen wir uns später.“ Jack lässt Joan, nach dem er sich versichert hat, dass sie besser stehen kann, los, gibt Sam schnell einen Kuss und verlässt dann mit Per’sus den Raum. „Ich glaube, wir brauchen eine Ewigkeit, bis wir in der Kantine sind“, stellt Joan mit Humor fest und auch Sam und Tamara grinsen.
„Da hast du wohl Recht Schwesterchen.“ Kaum hat Tamara die letzten Worte ausgesprochen, taucht ein Pfleger, mit einem Rollstuhl auf.
„Oh. Danke Sergeant“, bedankt sich Joan mit einem lächeln und vermutet, dass Harriman einen Pfleger gerufen hat.
„Kein Problem Major.“ Schon verschwindet der Sanitäter wieder. Joan sieht kurz zum Kontrollraum, doch Harriman sitzt nicht mehr am Computer. Während Tamara den Rollstuhl festhält setzt sich Joan in den Stuhl. Dann gehen die Drei, bzw. Joan fährt, zur Kantine.


Mittlerweile hat Jack Per’sus in sein Büro gebracht.
„Setzt dich“, fordert Jack ihn auf, während er die Tür schließt.
„Danke gern.“ Jack geht hinter seinen Schreibtisch und setzt sich ebenfalls, nachdem Per’sus platz genommen hat.
„Wir brauchen eure Hilfe.“
„Aha und wie können wir euch helfen?“, fragt Jack unbeeindruckt, denn er hat sich schon daran gewöhnt, dass Per’sus ihn um Hilfe bittet.
„Wir wollen die Valey befreien und sie könnten einen sicheren Platz benötigen. Jacob und eine weitere Tok’ra sind dort und schaffen es vielleicht die Valey zu überzeugen.“
„An was hast du denn gedacht?“
„Einen geschützten Planeten, wo sie in ruhe leben oder uns beim kämpfen helfen können.“ Jack steht auf, geht um den Tisch an die Scheibe, die zum Kontrollraum führt und sieht sie sich an. Auf dieser werden geschützte Planeten, in der Galaxie, angezeigt. Er geht sie durch.
„Mit den Jaffa werden wir sie wohl kaum zusammenleben lassen können“, stellt Jack fest.
„Das stimmt“, stimmt Per’sus ihm zu. Jetzt tippt Jack auf einen Planeten, der ihm als der Richtige erscheint. Er sieht zu Per’sus.
„Also, wenn die Beiden es schaffen, versichere ich dir, dass sie auf der Betabasis leben dürfen. Wenn sie wollen, können sie der Basis einen Namen geben.“ Jack schätzt es sehr, dass die Tok’ra und alle Anderen, die bereits zu den geschützten Planeten zählen, die Erde akzeptiert haben und sie auch um Rat fragen. Nun steht Per’sus auf.
„Ich freue mich schon darauf, dieses Volk auf der Betabasis zu begrüßen.“
„Ich ebenfalls.“ Jack geht auf ihn zu. „Ich möchte dir danken, dass du meiner Tochter ausgeredet hast, ihre Erinnerungen zu löschen.“ Als Antwort lächelt Per’sus und senkt kurz den Kopf.
„Dann sehen wir uns auf der Betabasis“, erklärt er und Jack nickt.
Die Befreiung by Ship84

Planet der Valey

Gerade öffnet sich das Gate und die Beiden Tok’ra schreiten hindurch. Sofort werden sie von den Einwohnern begrüß und ins Dorf gebracht. Ein paar Bewohner, die auf dem Marktplatz stehen, freuen sich Dali wieder zu sehen.
„Darli“, rufen ihr ein paar Kinder zu.
„Schön, dass du wieder da bist“, begrüßen sie ein paar Frauen. Darli winkt ihnen freundlich zu und geht mit Jacob in das Ratsgebäude, wo die anderen Ratsmitglieder an dem Tisch sitzen.
„Sind wir froh, dich zu sehen“, empfängt Term Darli.
„Wir müssen mit euch reden“, beginnt Darli sofort.
„Was ist denn los?“
„Wir wollen euch von hier wegbringen und auf einen Planeten bringen, der vor den Goa’uld sicher ist.“ Term sieht zu den anderen Ratsmitgliedern, die etwas überrascht schauen, dann aber nicken.
„In Ordnung“, antwortet einer von ihnen. Jacob und Darli sehen sich überrascht an, denn sie haben nicht damit gerechnet, dass sie so schnell beim Rat erfolg haben würden.


„Schön, jetzt muss ich es nur noch denen da draußen erklären.“ Term steht auf und geht um den Tisch.
„Darli, ich weiß, du glaubst, dass unser Volk, dir nicht glauben wird, aber du bist längst einer von ihnen.“ Term legt eine Hand auf ihre Schulter, um ihr Mut zu machen. „Vertrau mir, wenn ich sage, dass sie dir glauben, vertrauen und sogar folgen werden.“ Dankend lächelt Darli ihn an.
„Siehst du. Du hast dir die ganze Zeit, umsonst Gedanken gemacht“, stellt auch Jacob erfreut fest.
„Ok. Ok. Dann will ich es mal versuchen.“
„Ich schlage vor, wir berufen eine Versammlung ein, bei der Alle ab 18 teilnehmen können“, schlägt eine blonde Ratsfrau vor.“ Zögerlich nickt Darli, geht nun um den Tisch herum und setzt sich auf den freien Stuhl neben Term. Jacob folgt ihr und stellt sich hinter sie. Term greift unter den Tisch und drückt einen Rufknopf. Sekunden später geht die Tür auf und Larus, der kräftige Mann mit Glatze, kommt herein.
„Bereite alles vor. Wir wollen in einer halben Stunde eine Versammlung abhalten. Alle ab 18 sollen daran teilnehmen. Du wirst dann danach den anderen Dörfern bescheid geben“ Verwundert blickt Larus sie an, nickt aber und verschwindet wieder.


Die Versammlung

Etwa 100 Leute haben sich im großen Ratssaal eingefunden und auf Stühlen platz genommen. Bis jetzt flüstern sie noch, denn sie wundern sich, weshalb eine Versammlung einberufen wurde. Jetzt steht Darli auf, hebt kurz die Arme und das Flüstern verstummt.
„Ich weiß, ihr wundert euch, dass so früh eine Versammlung stattfindet, aber es gibt da ein paar Dinge, die ich euch sagen möchte. Ihr wisst, dass ich mit den Fremden, die wirklich Freunde sind, mitgegangen bin, um ein Bündnis zu schließen.“ Alle nicken und jetzt wird es für Darli schwer, den nächsten Punkt anzusprechen. Sie atmet ein paar Mal tief durch. „Ich muss euch sagen, dass ich euch angelogen habe.“ Sofort bricht entsetzen aus und alle fangen an zu tuscheln. Darli hat damit gerechnet und geht um den Tisch herum.
„Bitte!“, ruft sie jetzt, damit es wieder ruhiger wird und es klappt. „Die Menschen die hier waren, gehören einer Gruppe an, die sich Tok’ra nennen.“
„Wer sind die?“
„Und warum sind sie gekommen?“


„Ich möchte, dass ihr erkennt, dass nicht jeder gleich ein Feind ist, der durchs Tor kommt. Die Tok’ra sind eine Rasse, die es schon seit über 1000 Jahre gibt und sich gegen die Goa’uld zur Wehr setzen.“ Wieder beginnen welche zu tuscheln.
„Gegen die Goa’uld?“, flüstern sich einige gegenseitig zu.
„Die Beiden, die hier waren, sind Freunde von mir. Genauso wie er“, erklärt Darli und zeigt auf Jacob. Nun kommt auch Jacob um den Tisch und stellt sich neben Darli. „Sie waren hier, weil sie ihn nach Hause holen wollten.“ Jetzt steht eine braunhaarige Frau, Mitte 30, auf.
„Was ist mit dir Darli? Bist du auch eine?“ Darli sieht sie an.
„Ja Martha. Ich bin auch eine Tok’ra. Vor 4 Jahren konnte ich vor den Goa’uld fliehen und war froh, als ich von euch aufgenommen wurde, obwohl ihr nicht wusstet, wer ich war.“ Die Frau lächelt und setzt sich wieder hin. „Nun möchte ich - Nein, wir möchten euch helfen. Ihr wisst jetzt, wer ich bin und ich möchte wissen, ob ihr mir in jeder Hinsicht vertraut.“ Alle fangen an zu flüstern und zu diskutieren. Darli sieht zu Term, der ihr zuversichtlich zulächelt. „Hoffentlich wollen sie mich nicht tot sehen“, flüstert sie Jacob zu. Mit einem Mal ist das Flüstern kein flüstern mehr. Nervös sieht sich Darli die Menge an. Mit einem Mal füllt sich der Saal mit einem Chor, den Darli noch nie gehört hat.


„Darli. Darli. Darli“, rufen alle gemeinsam und Darli fängt an zu lächeln. Ein paar Minuten geht der Chor noch weiter, bis ein Mann namens Case aufsteht und um Ruhe bittet.
„Darli, was immer du sagst, wir glauben und vertrauen dir.“
„Danke Case. Ich danke euch allen. Morgen werde ich euch zu einem Planeten bringen, der optimal für Menschen geeignet ist und auf dem schon Menschen leben. Ihr fragt euch sicher, warum wir erst morgen dort hingehen. Nun, ich möchte Svarog davon überzeugen, dass wir noch hier sind und deshalb werde ich morgen noch einmal eine Lieferung an ihn schicken. Dann haben wir 24 Stunden Zeit, um diesen Planeten zu verlassen. Bitte geht jetzt in eure Häuser und packt alle Sachen, die ihr tragen könnt. Die ältesten eines Haushaltes werde ich morgen um 10 hier erwarten. Sie werden mit mir das Naquada durchs Tor schicken.“ Als Darli verstummt, erheben sich langsam die Versammelten. Einige bleiben noch sitzen und unterhalten sich mit einander. Darli geht unterdessen wieder zu den anderen Ratsmitgliedern.
„Gut gemacht“, loben sie alle gleichzeitig.
„Danke.“
„Darli?“, hört sie eine weibliche Stimme hinter sich und dreht sich um. Eine 20 jährige Brünette sieht sie mit einem fragenden Blick an.
„Lissy. Hast du eine Frage?“


„Ja.“
„Was möchtest du denn wissen?“
„Wirst du bei uns bleiben, wenn wir auf dem neuen Planeten sind?“ Dali weiß nicht, was sie sagen soll, denn sie hat noch keine Antwort darauf.
„Nun, weißt du Lissy. Dort werdet ihr eure eigenen Entscheidungen treffen und in Sicherheit leben können. Ich denke nicht, dass ihr mich brauchen werdet.“ Traurig sänkt das Mädchen kurz den Kopf.
„Darf ich dich kurz mal sprechen“, unterbricht Jacob sie. Darli nickt und geht ein paar Schritte zur Seite.
„Wie wäre es, wenn du sie weiter unterstützt. Per’sus hat bestimmt nichts dagegen. Sie vertrauen dir und werden sich unter anderen Menschen zurechtfinden müssen.“
„Du hasst recht.“ Jacob nickt und Dali geht wieder zu dem Mädchen.
„Ähm Lissy?“
„Ja?“
„Du kannst allen sagen, dass ich bei euch bleibe.“ Das Gesicht von Lissy erhellt sich und sie verlässt mit den Anderen den Saal.


Nächster Tag 10 Uhr

Das ganze Dorf ist auf dem Marktplatz versammelt. Seit dem frühen Morgen strömen bereits Bewohner der umliegenden Dörfer zum Stargate. Larus hatte nach der Versammlung den anderen Dörfern berichtet. Darli steht, mit 20 Männern vor dem Tor. Auf einem Wagen liegen 10 Barren Naquada, die jetzt durch das offene Tor geschoben werden. Kaum ist der Wagen verschwunden, schließt sich das Tor wieder.
„Meine Freunde: Jetzt heißt es Freiheit.“ Alle fangen an zu jubeln. Plötzlich erschreckt ein grollen die Menge und alle sehen zum Himmel. Durch die Wolken dringt ein Schiff. Es ist das Frachtschiff, mit dem Jacob und Darli geflogen sind. „Keine Angst. Das ist von uns“, beruhigt Darli die Menge, während das Frachtschiff zur Mine fliegt und darüber schwebt. Jona möchte versuchen, ein paar Naquadavorräte mit dem Transporter an Bord zu beamen. Er aktiviert den Transporter und die Ringe bohren sich in die Mine.
„Wahnsinn. Es klappt“, hört Darli in ihrem Ohr, an dem sie ein Kommunikationsgerät trägt. Jacob geht zum DHD und wählt zur Erde, weil er noch nicht weiß, welcher Planet die neue Heimat dieses Volkes werden wird. Das Gate öffnet sich nach 2 Minuten und der Ereignishorizont stabilisiert sich.
„Jacob an SGC“, ruft er die Erde, denn auch er trägt ein Kommunikationsgerät.
„Jack hier. Schön von dir zu hören“, antwortet der General.


„Wir sind so weit, aber wir wissen nicht auf welchen Planeten.“
„Ihr könnt zur Betabase. Per’sus ist schon dort und erwartet euch“, informiert Jack seinen Schwiegervater.
„Alles klar. Bis dann“, beendet Jacob die Kommunikationsverbindung. „Bis dann. Ende und Out.“ Schon schaltet sich das Gate wieder ab und Jacob wählt erneut. Nach 2 Minuten öffnet sich wieder das Tor. Jacob geht zu Darli, die immer noch auf dem Stein steht.
„Per’sus wartet auf der anderen Seite.“
„Alles klar.“ Darli sieht zur Menge, die gespannt wartet, bis es endlich losgeht. „Wenn ihr nun durch geht, wartet auf der anderen Seite ein Tok’ra auf euch. Ihr könnt ihm vertrauen. Wir sehen uns dann dort.“ Darli macht eine Deutung, dass alle losgehen können. Jacob sieht auf die Uhr. Sie haben 38 Minuten, bis sich das Tor wieder schließt. Er hofft, dass alle Valey bis zum nächsten Tag, wenn Svarog wieder eine Naquadalieferung erwartet, evakuiert sind. Vermutlich haben sie nicht genau 24 Stunden, da sie zwischendurch immer wieder das Tor anwählen müssen. Mittlerweile sind bereits von der 500 Tausend großen Bevölkerung um die 200 hindurch. Er ist froh, dass die Betabasis auf einem Planeten liegt, wo auch die Oberfläche bewohnbar isst.


„Wir müssen gleich das Tor neu anwählen“, bemerkt Jacob, dass bereits 35 Minuten vergangen sind.
„Ja, du hast Recht“, stimmt ihm Darli zu.
„Jacob an Betabase. Bitte kommen.“
„Betabase hört.“
„Das Gate wird sich gleich schließen. Wir werden das Tor, für die nächste Gruppe, neu anwählen.“ Dali stellt sich nun vor das Tor, damit keiner mehr durchgeht.
„Wir werden jetzt das Tor neu anwählen. Bitte geht weit genug zurück.“
„Verstanden. Sagen bescheid, wenn der letzte durch ist“, hört Jacob die Betabase und das Tor schließ sich. Sofort wählt Darli das Tor wieder an, um die nächste Gruppe durchzuschicken, während Jona weiterhin mit dem Transporter über der Naquadamine schwebt. Die Welle schießt heraus, stabilisiert das Wurmloch und Jacob gibt das Zeichen für die nächste Gruppe, die sich mit ihren Habseligkeiten aufmacht, durchs Tor zu gehen.
Begegnung by Ship84

SGC

Inzwischen hat Joan zusammen mit ihrer Schwester ihre 302 geholt und nun sind die Beiden bei Jack im Büro.
„Bitte Dad. Ich kann nicht rumsitzen und nichts tun.“ Jack sieht seine Tochter nachdenklich an. Tamara sitzt ruhig in einem Stuhl und ist gespannt, ob Joan ihren Dienst wieder antreten darf. „Mir geht’s doch wieder blendend. Bitte.“ Jack sieht sie immer noch an und schielt jetzt leicht zu Tamara, die ihn ebenfalls ansieht. Sie nickt ihm zu, ohne dass Joan es merkt.
„Hartnäckig, wie deine Mutter.“ Joan grinst.
„Heißt dass, ich darf wieder arbeiten?“ Jack steht von seinem Stuhl auf und geht auf sie zu.
„Aber sicher.“
„Danke“, bedankt sie sich und umarmt ihren Vater. Jack löst sich von Joan und versucht eine ernste Miene aufzusetzen.
„Jetzt aber raus hier“, befiehlt er mit einem schmunzeln. Joan grinst und salutiert.
„Jawohl Sir.“ Joan deutet ihrer Schwester an, das Büro zu verlassen und Beide gehen Richtung Aufzug. Gerade steigen sie in den Lift, da heult der Alarm los. Schnell drückt Joan auf den Knopf, dass sich die Türen wieder öffnen und sie laufen zum Kontrollraum.


„Reisender erkannt. Einreise erlaubt“, verkündet der Computer und gleichzeitig treffen die Beiden ein.
„Wer ist es denn?“, fragt Joan Harriman, der nervös aussieht.
„Ähm. Es kommt nur ein Team zurück“, versucht er abzulenken, aber Joan geht jetzt auf die Scheibe zu und sieht zum Gate. Harriman sieht eindringlich zu Tamara, die den Blick sofort versteht.
„Komm Schwesterherz. Wir gehen was essen“, versucht Tamara es jetzt, worauf Joan zu ihrer Schwester schaut.
„Ich habe tatsächlich ein bisschen Hunger“, stellt sie fest. Sekunden später taucht John aus dem Ereignishorizont auf und erkennt sofort Joans Rücken. Er geht die Rampe runter und wartet, bis das ganze Team da ist. Er hat sie schon lange nicht mehr gesehen.
„Sie werden von Dr. Fraiser erwartet“, spricht Harriman schnell ins Mikro, während sich das Tor schließ.
„Dann komm“, versucht Tamara ihre Schwester aus dem Kontrollraum zu schaffen und zieht an ihrem Arm.
„Was ist denn los? Warum bist du so hektisch?“, wundert sich Joan und befreit sich aus Tamaras Griff.


„Ähm.“ Tamara schweigt und schielt an Joan vorbei, um zu sehen, ob John noch im Gateraum steht. „Nur so. Bin froh, dass…“ Jetzt verlässt John den Gateraum durch das Stahltor, was sich hinter ihm wieder schließt und Tamara atmet unbemerkt auf.
„Wolltet ihr nicht in die Kantine?“, hören sie jetzt Jack hinter sich und Tamara dreht sich erschrocken um.
„Ähm. Ja. Genau, dass wollten wir“, stimmt Tamara zu und sieht wieder zu ihrer Schwester. „Gehen wir?“ Schulterzuckend folgt Joan Tamara und Beide verschwinden. Fragend sieht Jack ihnen hinterher.
„Ist irgendetwas passiert Harriman?“, fragt er und dreht sich jetzt zu ihm um.
„Na ja Sir. Ich…“
„Nun sagen Sie schon.“
„SG-1 ist gerade wiedergekommen und…“
„…Sie fanden es als unpassend, wenn Joan auf ihren Freund triff?“, beendet Jack den Satz und denkt nun selbst darüber nach. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich Joan mit John auseinander setzen muss.
„War das falsch, Sir?“
„Nein. Sie haben mitgedacht. Ich danke Ihnen.“ Harriman lächelt erleichtert und geht wieder seiner Arbeit nach. Jack geht auf die Treppe zu, doch bevor er hoch geht, dreht er sich noch einmal um. „Sagen Sie bitte Dr. Fraiser, dass ich Lt. Manson so schnell, wie möglich sehen möchte.“
„Verstanden.“ Dann geht auch Jack wieder in sein Büro.


„Kaffee oder Kakao?“
„Ich nehme einen heißen Kakao“, entscheidet sich Joan und setzt sich an einen Tisch. Die Beiden Geschwister hatten inzwischen die Kantine erreicht. Tamara geht zu den Getränken und holt zwei heiße Kakao mit Sahne.
„Bitte schön“, überreicht Tamara ihrer Schwester die Tasse und setzt sich ihr gegenüber.
„Was war eigentlich gerade mit dir los?“, schneidet Joan wieder das Thema an. Auf einmal verschluckt sich Tamara an ihrem Kakao und muss husten. „Geht’s dir gut?“, will Joan sichergehen, denn ihre Schwester wird etwas rot im Gesicht.
„Ja…es…geht mir gut“, versucht sie durch das Husten mitzuteilen.
„Und was war gerade mit dir?“, bohrt Joan weiter. Tamara stellt die Tasse ab.
„Ich habe mich verschluckt.“
„Nein, ich meine im Kontrollraum.“ Tamara starrt jetzt ihre Schwester an. Sie hat gehofft, dass Joan nicht weiter fragen würde, doch da hat sie sich geirrt.
„Nichts weiter“, erklärt sie schnell, bricht den Blickkontakt ab und nimmt noch einen Schluck. Nun stellt Joan ihre Tasse ab und beugt sich etwas vor.
„Das glaub ich dir nicht. Ich sehe doch, wenn du lügst“, stellt Joan ihre Schwester vor vollendete Tatsachen. Damit hat Joan nicht ganz Unrecht, denn sie hat schon früher immer rausbekommen, wenn Tamara gelogen hat.
„Sag es ihr.“
„Nein ich kann nicht. Es ist besser, wenn sie ihm selbst über den Weg läuft. Ich weiß, dass sie sich schon Gedanken darüber macht, wie sie mit John reden würde.“
„Wenn du meinst.“
„Huh. Huh.“ Joan winkt vor Tamaras Augen, denn sie reagiert nicht mehr. „Hörst du mich noch?“ Tamara wacht aus ihrem Gespräch mit Serna wieder auf.


„Was?“ Joan stützt ihren Kopf auf rechte Hand.
„Lass mich raten. Vertrauensgespräch?“ Tamara sieht sie mit einem fragenden Blick an. „Na mit Serna.“
„Ach so. Ja. Natürlich. Sie hat mich nur etwas gefragt.“ Joan setzt einen Blick auf, der sagt, dass sie ihr kein Wort glaubt.
„Jetzt sag mir bitte die Wahrheit.“
„Ich….“, stockt Tamara denn sie glaubt nicht, was sie gerade gesehen hat. John steht im Kantineneingang.
„Was ist?“ Sie folgt dem Blick ihrer Schwester und sieht nur, wie Jemand die Kantine verlässt. Langsam glaubt Joan, dass etwas mit ihrer Schwester nicht stimmt.
„Geht’s dir gut?“ Tamara schüttelt unbemerkt den Kopf.
„Ich dachte, ich hätte Jemanden gesehen.“ Joan leert ihre Tasse und stellt sie auf ein Tablett.
„Und wen?“, fragt sie etwas ungeduldig und vermutet gleichzeitig, dass ihre Schwester gleich wieder ablenkt.
„Nicht so wichtig“, antwortet Tamara und bestätigt Joans Vermutung. Jetzt ist Joan die Lust vergangen. Sie steht auf und stellt den Stuhl ran. „Wo willst du hin?“, ist Tamara überrascht.
„In mein Quartier. Du willst ja nicht mit mir reden.“ Schon ist Joan verschwunden und lässt eine verwirrte Tamara zurück.
„Mist“, ist Tamara sauer auf sich selbst und haut mit der Faust auf den Tisch. Sie trinkt ebenfalls den restlichen Kakao, der nur noch lauwarm ist, aus und verlässt dann die Kantine.


„Herein.“ Die Tür zu Jacks Büro geht auf und John tritt ein. Jack sieht von seinem Notebook auf und lächelt.
„Du wolltest mich sprechen?“ der ältere Mann steht auf.
„Ja. Setzt dich doch“, bietet er John einen Platz an, der kurz nickt und sich setzt. Nun geht Jack um den Tisch und lehnt sich an seinen Schreibtisch.
„Ist die Mission gut gelaufen?“
„Keine Probleme. Wir haben Anzeichen für Leben gefunden, doch wir sind Niemandem begegnet.“
„Verstehe.“ John überlegt nun, wie er es am besten fragen kann und somit tritt Stille ein. „Nun, alles weitere werde ich ja deinem Bericht entnehmen können“, bricht Jack die Stille, steht auf und geht zu seinem Sessel zurück.
„Wie geht es Joan?“, fragt der Lieutenant jetzt vorsichtig, als Jack platz genommen hat. Er sieht John an.
„Es geht ihr gut. Tamara und Jacob konnten sie heilen.“ John lächelt etwas, er hofft, dass jetzt alles wieder gut wird. „Ich möchte, dass du ihr Zeit lässt, auch wenn sie wieder ihrer Arbeit nachgeht.“ John nickt, denn er versteht es. Er liebt sie und möchte sie nicht bedrängen.
„Ich habe sie vorhin im Kontrollraum gesehen.“


„Harriman hat es mir erzählt. Bitte versteh, wenn alle versuchen wollen Joan die Rückkehr zu erleichtern, auch, wenn sie nicht wirklich weg war. Für sie ist es jedoch eine.“ John nickt wieder.
„Deshalb werde ich dich auch solange in ein anderes Team integrieren. Ben wird an deiner Stelle mit ihr gehen.“ John ist zwar etwas überrascht, versteht es aber und steht auf.
„Ich verstehe das“, gibt Manson an, verlässt das Büro und rennt fast Tamara um.
„Sorry.“
„Schon gut“, antwortet John etwas betrübt und geht weiter. Tamara sieht ihm verwundert hinterher und betritt dann das Büro. John schleicht Gedankenversunken in Richtung Fahrstuhl. Er ist mit Joan zwar noch nicht lange zusammen, aber sie ist ihm sehr wichtig geworden. Jetzt hält der Fahrstuhl, er steigt ein und fährt ein paar Ebenen nach oben. Auf Ebene 16 steigt er wieder aus und geht zur Kantine. Er braucht einen Kaffee. Noch immer in Gedanken betritt er die Kantine und holt sich eine Tasse des warmen Getränks. Als er sich umdreht, erblickt er Joan, die mit dem Rücken zu ihm an einem Tisch sitzt und in einem Buch liest. Er hat sie beim reinkommen nicht bemerkt. Schnell stellt er den Kaffee zurück und geht Richtung Ausgang. Doch kurz vor ihm, wird er von Ben aufgehalten, der ihn etwas fragen will.


„Jetzt nicht“, flüstert John ihm zu.
„Was ist? Warum flüsterst du“, fragt Ben verwundert. John dreht leicht seinen Kopf, um zu sehen, ob Joan ihn schon entdeckt hat, aber das ist nicht der Fall.
„Wegen ihr“, deutet John leise an und zeigt über seine Schulter hinweg auf Joan. Ben folgt seiner Deutung und versteht sofort.
„Verstehe“, flüstert er zurück. „Lass uns auf den Flur gehen“, schlägt er vor. John nickt und die Beiden verschwinden im Gang. Gerade blättert Joan eine Seite um und sieht auf, da sie Jemanden flüstern gehört hat, aber außer ihr ist keiner mehr im Raum. Sie zuckt die Schultern und konzentriert sich wieder auf ihr Buch.
„Puh, dass war knapp“, stellt John außer Atem fest, denn er schielt leicht durch ein Fenster in der Kantinentür.
„Ihr könnt euch nicht ewig aus dem Weg gehen.“ John entfernt sich etwas von der Tür und sieht zu seinem Freund.
„Ich weiß. Ich möchte es auch gar nicht. Es muss aber sein, denn ich möchte sie nicht bedrängen.“ Ben verschränkt die Arme.
„Dann verrate mir mal bitte, wann du mit ihr reden willst?“
„Wenn sie mit mir reden will.“
„Das ist keine Antwort auf meine Frage.“ John dreht sich wieder zur Tür und schaut in die Kantine. Joan liest immer noch in ihrem Buch.
„Es ist Niemand in der Kantine. Rede doch jetzt mit ihr oder hör ihr wenigsten zu.“ John merkt, dass Ben eventuell Recht hat. „Wir warten jetzt hier, bis sie sich etwas zu trinken holt und dann gehst du hinein. Ich bleibe hier draußen und pass auf, dass euch keiner stört“, schlägt Ben vor. John dreht sich wieder um.
„Sag mal. Kann es sein, dass du dir das schon alles überlegt hast? Das kommt mir so geplant vor.“ Ben grinst.
„Tja, kennst mich wohl zu gut was?“ Auch John grinst jetzt, denn er ist froh, dass er so einen guten Freund hat. Beide entscheiden sich Joan zu beobachten, stellen sich vor die Tür und schielen durch die kleinen Fenster.


Während Joan liest, greift sie nach ihrer Tasse Kakao, die neben ihr auf dem Tisch steht und will einen Schluck nehmen, doch vergebens. Die Tasse ist leer. “Dann hol ich mir halt eine Neue“, denkt sie, legt ihr Buch auf die Seite und steht auf. “Ich frage mich, wie es John geht? Diese blöde Vision hat mich glauben lassen, dass er mich betrügt, aber jetzt weiß ich, dass es nicht echt war. Wo er jetzt bloß ist? Keiner sagt mir etwas. Sie wollen mich schonen, aber ich will endlich Klarheit.“ Sie macht sich auf dem Weg zur Theke weiter Gedanken über sich und John. Sie schüttet sich den Kakao ein und riecht daran. “Ah. Das riecht gut“, denkt sie, während sie sich umdreht und auf ihren Tisch zugeht. Plötzlich bleibt sie erschrocken stehen, denn sie sieht John, der vor der geschlossenen Kantinentür steht.
„Hi“, begrüßt er sie lächelnd.


Fortsetzung folgt

End Notes:


Was wird aus Joans und Johns Begegnung und wie leben sich die Valey auf der Betabasis ein? Vor allem hält Joans Zukunftsich noch eine Ãœberraschung für sie bereit und ein Gipfeltreffen der besonderen Art findet statt. All das und noch einiges mehr erfahrt ihr in „Wem kannst du trauen, außer dir selbst?“, dem fünften Teil der Chroniken. Ich hoffe, ihr seit schon auf die Fortsetzung gespannt.
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