Motorradrennen by ZWIESI
Summary: SG1 hat Ferien und Sam geht zu einem Motorradrennen in Minnesota.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Own Character, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Friendship, General, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 9356 Read: 2321 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12
Story Notes:


Anmerkung: Sam hat sich zwar von Pete getrennt, aber General Hammond wurde nie versetzt und auch Jack und Sam wurden nicht befördert.

1. Kapitel 1 by ZWIESI

Kapitel 1 by ZWIESI
Motorradrennen


„Also dann noch schöne Ferien, die haben Sie sich verdient! Und Carter, ich will Sie die nächsten 2 Wochen nicht hier sehen! Sie haben Bergverbot!“ fügte General Hammond an Carter gewandt zu. „Nur keine Sorge,“ erwiderte sie mir einem Grinsen. „Ich hab schon was anderes vor.“ Und ließ ein paar verdutzt drein schauende Gesichter zurück, als sie sich auf den Weg zur Umkleidekabine machte. 20 Minuten später verlies sie fröhlich summend den Berg und fuhr nach Hause.
Auch Colonel O’Neill begab sich wenig später nach Hause, wo er erstmal seinen Anrufbeantworter abhörte. Es waren die üblichen Werbesprüche drauf und er wollte schon alle einfach löschen, als ihm ein Gespräch mit der Nummer eines alten Freundes auffiel. Als er die Nachricht abhörte, hellte sich sein Gesicht auf. Sofort drückte er auf die Rückruftaste und nach ein paar Klingelzeichen hob besagter Freund auch endlich ab. „Ted Miller.“ „Hey Teddy, hier ist Jonny. Ich rufe wegen deinem Anruf an. Natürlich kannst du bei mir übernachten.“
„Klasse! Aber kann ich auch noch nen Freund mitbringen?“ „Wen denn?“ „Nun, das wäre mein Mitfahrer und Mechaniker.“ „Klar, dürfte zwar etwas enger werden, aber ihr seid ja nur zum Schlafen da. Wann kommt ihr denn?“ „Ich denke so übermorgen gegen Mittag. Das Rennen fängt in 3 Tagen an und ich möchte die Strecke noch etwas besser kennen lernen.“ „Tja, ich freu mich mal wieder auf ein paar richtige Männerabende.“ „Freu‘ dich nicht zu früh! Mein Mechaniker ist ‘ne Frau, aber was für eine. Mit der legt man sich besser nicht an. Sie hat die gefährlichste Mischung, die eine Frau nur haben kann. Sie sieht umwerfend gut aus, hat einen IQ, der höher ist als der von Einstein, und ist zudem noch unglaublich stark.“
„Hört sich für mich nicht nach einem Problem an! Du weißt doch, mir lagen die Mädels immer zu Füßen.“ „Ja, so wie dein Major! Aber bei der haste keine Chance. Die ist ebenso unglücklich verliebt in ihren Vorgesetzten, wie du in deine Untergebene! Aber ich will dir die gute Laune nicht verderben. Vielleicht können wir ja trotzdem ein bisschen Spaß haben! Also dann bis übermorgen.“ „Ja, bis dann.“ O’Neill legte auf, doch Ted wollte die gute Nachricht sofort weiter geben. Daher rief er erst seine Mitfahrerin und Mechanikerin an.
„Carter?“ „Hey Sam, hier ist Ted. Ich hab uns ‘ne Unterkunft gefunden.“ „Klasse! Wo denn?“ „Bei ‘nem alten Freund von mir. Ist keine 10 Minuten von der Strecke weg. Außerdem liegt es traumhaft gelegen. Auf ‘ner einsamen Lichtung an ‘nem See.“ „Gut, also dann bis Morgen und komm mir nicht zuspät. Bis Minnesota brauchen wir mindestens 2 Tage.“
„Klar, Schätzchen.“ scherzte Ted, da er wusste, dass Sam das nicht mochte. Sam am anderen Ende verdrehte nur die Augen und legte auf. Dann drehte sie sich um und packte ihren Koffer weiter. Sie freute sich schon tierisch auf das Rennen. Dort würden die besten Harley-Davidson-Räder der Geschichte sein. Aufgemotzt bis zum Geht-nicht-mehr. Sie würde ja selber gerne mitmachen, aber Frauen waren auf der Strecke nicht erlaubt, so konnte sie also nichts machen, als rumzusitzen und Däumchen zudrehen. Wenigstens durfte sie mit ans Feld, da sie ja die Mechanikerin eines Teilnehmers war. Extra für diesen Anlass hatte sie seit Jahren schon ihre eigene Maschine aufgetunet, geputzt und hergerichtet. Deswegen war sie nie mit O’Neill zu seinem Häuschen gefahren. Nun es war nicht der einzige Grund, aber doch ein wichtiger. Als sie drei Stunden später fertig gepackt hatte, ging sie früh ins Bett, damit sie morgen ausgeschlafen wäre.
Auch O’Neill legte sich mit stiller Vorfreude in sein Bett, fast schon ein bisschen froh, dass er Carter nicht gefragt hatte, ob sie mit kam, denn sonst hätte er keinen Platz für seinen alten Freund gehabt, außerdem hätte Carter sowieso abgesagt.
Am nächsten Tag fuhr O’Neill zeitig los, um noch am selben Tag in seinem Häuschen anzukommen.
2 Stunden später wurde auch Carter von Ted abgeholt. Sie hatte sich lange nicht entscheiden können, was sie anziehen sollte, hatte sich dann aber wegen des doch etwas kühleren Wetters für eine enge Lederhose, ein weißes T-Shirt und eine passende Lederjacke entschieden(in Amerika tragen sie meistens keinen Motorradschutz wie Jacke, Helm und so).
Sie machten sich, nachdem Sam ein paar nicht ganz ernst gemeinte Anmachsprüche über sich hatte ergehen lassen, auf eine längere Fahrt nach Minnesota. Carter genoss es voll und ganz, mal wieder ihre Harley unter sich zu spüren, mit dem Wind um die Wette zu fahren und mit ihren Freunden Spaß zu haben. Sie machten nach jeweils 5 Sunden fahrt Rast, und als sie abends müde waren, suchten sie sich ein Hotel. Sam genoss es, endlich mal wieder tun und lassen zu können, was und wann sie es wollte.
O’Neill kam so gegen 2300 an seinem Häuschen an und ging sofort schlafen. Er machte sich nicht mal die Mühe, sich umzuziehen, so müde war er.
Am nächsten Morgen stand Sam früh auf. Vom gestrigen Fahren taten ihr alle Glieder weh, aber darauf achtete sie gar nicht. Sie schlüpfte wieder in ihre Lederhosen und beschloss, heute ihr altes, ausgefranstes und weit ausgeschnittenes T-Shirt anzuziehen. Diese T-Shirt trug sie nur, wenn sie Motorrad fuhr. Sie hatte es damals bei einem Rennen gewonnen, und zog es seither immer an, wenn sie mal wieder Rennen fuhr. Auch Ted war schon wach und grüßte sie. „Hey, alles klar für den Endspurt?“ „Klar, ich frühstücke nur noch schnell und dann kann‘s losgehen.“ „Gut Idee, ich hab auch ‘nen Bärenhunger“ „Dann kannst du mir ja gleich noch etwas über deinen Freund erzählen, bei dem wir die nächsten Tage wohnen werden.“
„Na gut. Jonny ist ein bester Freund. Er war früher mein Nachbar und wir gingen zusammen zur Schule. Wir besuchten die gleichen Kurse, und verliebten uns in das gleiche Mädchen, aber Jonny war schon immer der Frauenschwarm von uns beiden gewesen. Nun, die beiden waren auch ein Traumpaar. Sie die blonde Schönheit unserer Schule, und Jonny der coolste Junge der Stadt. Na ja. Später trennten sich unsere Wege. Er heiratete und ging zur Army, ich blieb Single und suchte mein Glück bei der Bank. Aber der Kontakt ist nie abgerissen.“ „Er scheint ja ein toller Hecht zu sein.“
„Ja, er ist ein richtiger Frauenschwarm, aber seit der Scheidung hat er nie mehr einer Frau nachgepfiffen.“ „Er ist geschieden? Der Arme.“ „Nun, so schlimm ist es auch nicht.“ beruhigte Ted Sam, die im Mittleid zu versinken drohte, und stand auf, beugte sich zu ihr rüber und flüsterte ihr ins Ohr. „Er hat mir nämlich gestanden, dass sie gar nicht seine große Liebe war, wie er erst dachte.“ Dann verschwand er. Nun war Sam neugierig. Sie trank ihren Kaffee aus und eilte Ted nach. „Wie hat er denn das rausgefunden?“ fragte sie, als sie ihn endlich eingeholt hatte. „Nun, er hat seine wirkliche große Liebe getroffen. Liebe auf den ersten Blick. Tja, doch leider seinen Major. Du weißt, was ich meine! Aber jetzt genug geredet! Hol deine Sachen, wir fahren weiter.“ Damit lies er Sam einfach stehen und verschwand in seinem Zimmer. Sam tat wohl oder über dasselbe, packte ihre Sachen und begab sich zu ihrer Maschine. Dort war auch Ted schon mit Aufladen beschäftigt.
„Hat er sie denn geheiratet?“ Sam wollte es wissen. „Nun, Sam, so neugierig kenne ich dich ja gar nicht.“ „Jetzt sag schon!“ „Nein, hat er nicht!“ berichtete er weiter, und versuchte gleichgültig zu klingen, obwohl er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen,“ bettelte Sam. „Warum hat er sie nicht geheiratet, wenn sie doch seine große Liebe ist?“ „Nun, wegen den Vorschriften. Die haben in der Army irgend so ‘ne blöde Vorschrift, dass man mit seinen Untergeben nichts anfangen darf. So muss er also jeden Tag dahinschmachten.“ „Und warum tritt er dann nicht einfach aus?“
„Weil er nicht weiß, ob sie ihn liebt. Er erzählt nämlich immer, dass sie so klug und hübsch und so wäre, und sicher nichts von ihm alten Mann wollte.“ Dann ließ er seinen Motor an und erklärte das Gespräch für beendet. Sam hatte während dieses Gesprächs unwillkürlich an den Colonel denken müssen. Nicht, dass sie dachte, er wäre dieser ‚Jonny‘, sonder, dass sie diese unglückliche Person sein könnte. Sie liebte ihren Vorgesetzten, mehr als alles andere in der Welt, aber sicher erwiderte er ihre Liebe nicht. Doch der Fahrtwind vertrieb ihre düsteren Gedanken und sie genoss die Fahrt.
Derweilen ging der Colonel einkaufen, da sein Kühlschrank leer war und sie nicht nur von Fisch leben konnten. Immer wieder ging er in Gedanken sein Haus durch. War alles gemacht? Die Betten waren frisch bezogen, der Boden war aufgeräumt und gesaugt, er hatte Staub gewischt und das Bad geputzt. Ja! Alles bereit für seine Besucher. Nun, ihr sollt nicht denken, dass es ihm irgendetwas ausgemacht hätte, wenn Ted das Chaos gesehen hätte, aber die Frau war etwas anderes. Irgendwann so gegen 1140 kam er vollbepackt wieder an seiner Hütte an. Gemütlich räumte er seinen Kühlschrank ein, stellte Bier kalt und ging nochmal durchs Haus. Endlich, um 1220, hörte er das Knattern von vorfahrenden Motorrädern und lief zur Tür, um seine Gäste willkommen zu heißen. Zuerst kam ihm Ted entgegen, der ihn kameradschaftlich umarmte.
„Hey, Jonny, wie geht’s?“ „Gut, und dir?“ „Könnte nicht besser laufen.“ Während diesem kurzen Gespräch hatte er Teddys Mitfahrerin eingehend gemustert. Sie drehte ihm zwar den Rücken zu, aber was er sah, gefiel ihm. Kurze blonde Haare und eine Top-Figur, die in knallengen Lederhosen und einem weißen, fast durchsichtigen Shirt steckten.
Carter freute sich, endlich angekommen zu sein. Sie beschloss, zuerst ihre Maschine zu entladen, wohingegen Ted sich sofort zu ihrem Gastgeber begab. Zuerst hörte sie nicht wirklich zu, doch plötzlich war sie ganz Ohr. Diese Stimme kannte sie doch. Sie hätte sie unter Tausenden von anderen herausgehört, doch dass konnte nicht sein. Langsam drehte sie sich um.
„Carter!?“ O’Neill stand wie vom Blitz getroffen und konnte sich nicht rühren. Er hatte gerade zu der Frau hinüber gehen wollen, als sie sich plötzlich umgedreht hatte ... und er in das Gesicht seines Majors geblickt hatte.
„Hallo Colonel!“ Sie war anscheinend genauso überrascht, hatte sich aber anscheinend besser im Griff. „Sie kennen einander?“ Teddy war vollkommen verwirrt. „Ja, das kann man wohl sagen...“ fing O’Neill an, wurde aber von Carter unterbrochen. „Er ist mein Vorgesetzter.“ „Ihr Vorgesetzter? Aber warum haben sie denn nichts gesagt?“
„Nun, weil mich meine Kollegen unter dem Namen ‚Jack‘ kennen. Und da du mir nicht gesagt hast, dass deine Begleiterin Samantha Carter heißt, konnten wir es beide nicht wissen.“ „Tja, ich dachte, du würdest sowieso nichts mit dem Namen anfangen können. Aber, da ihr euch kennt, können wir uns die Vorstellung ja sparen.“ Ted wollte die allgemeine Verlegenheit überspielen. „Dann lass uns mal unsere Sachen verstauen gehen, Sam! Also, Jonny, oder soll ich dich Jack nennen?“ „Jonny passt schon.“ „Also, Jonny, wo können wir unsere Sachen abladen?“ „Folgt mir einfach. Ted, Carter.“ Mit einer einladenden Handbewegung wies er ins Haus. Ted stapfte sofort rein, aber Carter zögerte. „Was ist, gefällt ihnen mein Haus nicht?“ „Doch schon, Sir,...“ „Carter!“ O’Neill verdrehte genervt die Augen.
„Bitte lassen sie das Sir und Colonel und so weg. Wir sind im Urlaub. Außerdem kennen wir uns schon so lange. Also, gehen wir zum ‚du‘ über?“ Lächelnd reichte er ihr die Hand, die sie nach kurzem Zögern auch annahm. „Also, SAM. Kommst du nun endlich rein oder muss ich dich tragen?“ „Gegen Tragen hätte ich zwar nichts einzuwenden, aber ich...“ weiter kam sie nicht, denn mit ein paar schnellen Schritten stand Jack neben ihr und hob sie auf den Arm. „Jack, was wird das?“ „Du hast gesagt, du hast nichts dagegen, also. Aber ich glaube,“ fügte er nach einer kurzen Denkpause hinzu, und setzte sich in Bewegung, „seitdem ich dich das letzte Mal getragen habe, hast du zugenommen.“ „Hey!“ Carter boxte ihn in die Schulter.
„Meinst du etwa, dass ich fett bin?“ „Das hast du gesagt.“ „Vielleicht liegt es auch nur daran, dass du schwächer geworden bist?“ „Spielst du etwa darauf an, dass ich alt bin?“ „Das hast du gesagt“ Mittlerweile waren sie im Haus angekommen. „Ich find es ja toll, dass ihr euch so gut versteht,“ unterbrach Ted sie, „aber ich brauche Sam noch lebend.“ „Keine Sorge, ich bring‘ sie schon nicht um, denn sonst hätte ich mindestens drei Leute, die dasselbe mit mir tun würden.“ Vorsichtig lies er sie wieder runter.
„Also, Sam, dein Zimmer ist oben, zweite Tür rechts. Und du Ted, gleich die Tür danach.“ „Und wo schläfst du?“ forschend sah Sam Jack an. „Ich mache es mir auf dem Sofa bequem.“ „Kommt gar nicht in Frage!“ protestierte Sam. „Wir können doch nicht einfach hierher kommen, und dich in deinem eigenen Haus auf die Couch verbannen.“ „Soll ich lieber zu dir ins Bett kommen?“ Sam lief knallrot an. „Sir.“ Jack hob mahnend den Zeigefinger. „Kein Sir, Colonel oder so was hier in meinem Haus.“ „Ist ja schon gut. Ich geh meine Sachen holen.“ Sam verschwand blitzschnell nach draußen. Die Männer folgten ihr lachend. „Ich wusste doch, diese Tage würden toll werden.“ meinte Jack zu Ted und beide lachten.
Diesen Tag verbrachten sie mit Auspacken und Hausbesichtigung. Jack konnte es sich natürlich nicht nehmen lassen, Sam immer wieder damit aufzuziehen, dass er es geschafft hatte, sie in seine Hütte zu bekommen, aber Carter erwiderte, nicht er hätte sie hierher bekommen, sondern Ted.
Ted ging nach einem exzellenten Abendessen, das Jack für sie bereitet hatte, sehr zeitig ins Bett. Einerseits, weil er morgen früh aufstehen und auf die Bahn wollte, andererseits, weil er sich bei Sam und Jack wie das fünfte Rad am Wagen vorkam. So geschah es also, dass Sam und Jack um ca. 2200 ganz allein zusammen auf der Couch vor dem Feuer saßen, dass Jack im Kamin angemacht hatte. Eigentlich hatten beide noch keine rechte Lust ins Bett zu gehen, wussten aber auch nicht, was sie sagen sollten. Irgendwann begann Sam ein Gespräch.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie..du so gut koche kannst, Jack.“ „Nun, wenn man alleine lebt, lernt man so einiges.“ „Ich lebe auch schon lang allein, habe aber noch nie kochen gelernt. Deshalb bin ich auch so oft im Berg.“ Sam setzte sich anders hin und rieb sich ihre verspannten Glieder. „Motorradfahren ist wohl anstrengender, als es aussieht.“ „Eigentlich nicht, wenn man es regelmäßig macht, aber ich komme einfach zu selten dazu.“ „Ja, ja, ich weis. Es gäbe so viele Sachen, die ich machen könnte, wenn ich nicht so viel Arbeiten müsste.“ „Was denn zu Beispiel?“ „Angeln!“
„Angel?“ Sam sah ihn entsetzt an. „War nur ein Witz. Aber du müsstest dein Gesicht mal sehen. Einfach köstlich. Da fällt mir ein, ich habe noch Bier im Kühlschrank willst du eins?“ „Ja, Danke. Wäre jetzt gerade das richtige.“ Jack er hob sich und ging in die Küche und wollte sich ein Bier holen, ihm fiel jedoch etwas viel besseres ein. „Hab es anscheinend doch vergessen.“ log er Sam vor und kam wieder aus der Küche, „aber ich hätte einen anderen Vorschlag.“ „So? Und der wäre?“
„Ich gebe dir eine 1a-spitzen-Massage. Besser als beim Profi.“ „Das glaube ich ihnen nicht.“ „Ich werd‘s dir beweisen. Leg dich auf den Boden.“ Sam schaute ihn etwas ungläubig an, kam seiner Aufforderung dann aber doch nach. Sie legte sich bäuchlings auf den weichen Teppich, Jack setzte sich neben sie. Bei der ersten Berührung verkrampfte Sam sich automatisch, doch sie entspannte sich unter Jack’s kräftigen, aber auch zarten Bewegungen immer mehr. Doch plötzlich hörte Jack auf. „So geht das nicht!“ Sam merkte wie er aufstand und wollte sich auch gerade erhaben, als sie merkte, wie er sich rittlings auf sie setzte und sie mit seinen Händen wieder nach unten drückte, um wie weiter zu massieren.
Diesmal brauchte sie ein paar Minuten, doch auch diesmal hatten Jack’s Hände die größere Macht. Es fühlte sich einfach zu gut an. Irgendeine Stimme in ihrem Hinterkopf schrie zwar immer wieder Er ist dein Boss! aber Sam beschloss einfach sie zu ignorieren. So etwas konnte einfach nicht falsch sein, dazu fühlte es sich zu gut an. Auch Jack konnte sein Glück kaum fassen. Er saß hier auf der Frau seiner Träume und massierte sie, spürte ihre weiche Haut durch das dünne T-Shirt und die Wärme ihres Körpers brannte unter seinen Fingern.
Jack wusste ganz genau, wenn er jetzt nicht bald aufhören würde, würde er sich nicht mehr zurückhalten können und damit vielleicht ihre Freundschaft zerstören. Er meinte schon die Beherrschung zu verlieren, als er all seine Kraft zusammen nahm und aufstand. „Es ist schon spät! Ich denk, wir sollten schlafen gehen.“ Und mit diesen Worten eilte er ins Badezimmer, wo er seinen Kopf erstmal unters kalte Wasser hielt. Sam lag immer noch leicht verstört auf dem Boden. Was hatte das alles zu bedeuten? Warum war er so schnell abgehauen? Könnte er vielleicht doch ... Nein, ausgeschlossen. Er war immer noch ihr Boss. Beide gingen, ihren Gedanken nachhängend, in ihr Bett, bzw. Sofa und träumten von einander.
Am nächsten Morgen wurde Sam von einem Poltern von unten geweckt. Zuerst brauchte sie ein paar Augenblicke, um sich zu erinnern, wo sie waren, doch dann kam ihr der gestrige Abend wieder in Erinnerung. Seufzend drehte sie sich um, um weiter zu schlafen, als ihr Blick auf die Uhr viel.
Mein Gott! Schon so spät! Wie hatte sie nur verschlafen können. Heute wollte Ted doch auf die Rennstrecke und mit ihr ein paar Testläufe machen, mit dem neuen Antrieb. Sie hatte selber nach dem Vorbild des Naquada-Reaktoren einige Eigenversuche mit Erdmetallen gemacht und ein paar ganz passable Geräte entwickelt. Damit sollten die Motorräder besser ziehen, und insgesamt schneller werden. Rasch zog sie sich an. Heute würden eine Jeans, ein T-Shirt mit ‚I love bikes‘ und ein Schmuddelpulli, den sie immer anzog, wenn sie an ihrem Motorrad rumbastelte, reichen müssen. Dann rannte sie, nachdem sie sich die Haare einigermaßen geordnet hatte, runter in die Küche. Da standen schon Ted und Jack und bereiteten das Frühstück vor. „Auch endlich wach?“ grinste Jack. „Wohl gestern zu lange wach gewesen?“ grinste auch Ted.
„Ich wollte nur kein Frühstück machen,“ entgegnete Sam frech und setzte sich an den Tisch. „Na ja, wenn das so ist, dann hast du doch auch sicher nichts dagegen, wenn wir in 30 Minuten aufbrechen?“ „WAS?“ entsetzt starrte Sam Ted an. „Du brauchst doch nicht länger als 20 Minuten zum Essen, oder? Und auf Make-up kannst du heute auch verzichten. Wir gehen ja auf keinen Schönheitswettbewerb.“ Damit drehte Ted sich um und gab Sam ihren Anteil am Omelett, das er gerade zubereitet hatte. Eigentlich wollte sie ihm noch eine passende Antwort an den Kopf schmettern, doch dann entschied sich für ein einfaches „Danke.“ Sie aßen schweigend.
Eine halbe Stunde später machten sich Ted und Sam mit ihren Rädern auf den Weg zur Bahn, die noch menschenleer war, was sich bald aber ändern würde. Ted wollte sofort ein paar Runden mit dem Motorrad fahren, in das Sam den neuen Antrieb schon eingebaut hatte.
Er fuhr erst mal langsam los, gab dann auf der langen Geraden aber plötzlich Gas. Und dann ging es ab. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 3 Sekunden fühlte es sich an, als ob man fliegen würde. Erst, als er kurz vor der Kurve war, bremste Ted ab und bog scharf um die Ecke. Als er wieder am Start ankam, empfing ihn eine ungeduldige Sam. „Und?“ „Einfach nur genial. Das Baby geht ab wie ne Rakete!“ Ist ja eigentlich auch ein Raumschifftriebwerk!, dachte Sam. „Und die Kurven?“ „Geht in die Kurven wie auf Schienen!“
„Gut, dann fahren wir zurück, und ich bau’ den Motor auch in mein Motorrad ein.“ „Ich bleib noch etwas und teste, wie lange der Sprit reicht.“ „Nach meinen Berechnungen, für mindestens für 100 Runden!“ „Damit kann ich ja zweimal das Rennen fahren!“ „Jap!“ „Das glaub ich erst, wenn ich es gesehen hab.“ „Gut, gib aber nicht zu sehr an! Die Konkurrenz braucht ja nicht gleich wissen, dass sie keine Chance hat.“ Sam wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch mal um. „Und fang mir ja keine Schlägerei an.“ „Mach ich doch nie!“ Und mit einem lauten Aufheulen des Motors verabschiedete er sich. Carter drehte sich mit einem Seufzer um, und begab sich auf die Heimfahrt.
Als sie wieder bei Jack ankam, bemerkte sie, dass es erst 1200 war. Sie hatte also noch genug Zeit. Sie stellte das Motorrad ab und klopfte an die Tür, da das Haus keine Klingel hatte. Zu ihrer Verwunderung antwortete niemand. Als sie sich umblickte, fiel ihr Blick auf einen kleinen Zettel, der etwas versteckt an der Tür klebte.
‚Bin nochmal einkaufen gegangen, habe noch ein paar wichtige Sachen zu holen. Der Schlüssel liegt unter der Matte! O’Neill‘ Sam musste grinsen. Unter der Matte! Er war genial, wenn es um Schlachtpläne ging, aber einen Schlüssel zu verstecken überforderte ihn maßlos. Schnell hatte sie den Schlüssel gefunden, schloss auf und ging ins Haus. Dort wandte sie sich sofort Richtung Schlafzimmer, um den zweiten Motor zu holen. Sie durfte dieses Rennen ja nicht mitfahren, aber vielleicht ein andermal, und außerdem müsste sie nicht so schnell wieder tanken.
Oben angekommen, wechselte sie in ausgefranste und dreckige Hosen, die so zerrissen war, dass man so viel sah, wie bei Hotpants, braune, ausgelatschte Sandalen und ein weites, weißes und ebenfalls sehr dreckiges T-Shirt. Das war ihre normale Bastelgarnitur. So fühlte sie sich unter ihrem Motorrad oder sonstigem Vehikel genau richtig. Vorsichtig holte sie dann den Reaktor raus und begab sich nach unten. Das Einbauen in ihr Motorrad stellte sich als weitaus schwieriger heraus, als sie gedacht hatte, da ihr Model erstens schon älter und zweitens mehr getunet war. Sie arbeitete bis zum späten Nachmittag, wobei sie nur eine kurze Pause machte, um sich als Mittagessen ein paar Sandwiches zu schmieren, die sie nebenbei verdrückte.
Als Jack dann so gegen 1700 endlich vom Einkaufen heim kam - ein paar besondere Dinge hatten besonders lang gebraucht - war er überrascht nur Sams Maschine zu sehen. Nun, Ted hatte wohl etwas länger gebraucht, um sich an die Strecke zu gewöhnen als seine Sam. Er wollte gerade sein Auto entladen, als ihm ein paar sehr wohlgeformte und verführerische Beine auffielen, die unter der Maschine herausschauten. Doch, Carter’s Beine sahen in den gerissenen Jeans wirklich zum anbeißen aus! Aber das darüber war auch nicht zu verachten. Jack konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, sich darin zu verbeißen. Wie soll ich nur die nächsten Tage durchstehen? Jack wusste es wirklich nicht. „Hey Sam! Was machst du denn da?“ „Sir!“ erklang es erschrocken „SAM!“ Jack klang ziemlich genervt. „Tschuldigung, Jack. Ist mir so ausgerutscht. Alte Gewohnheit.“
„Also?“ „Also was?“ „Was machst du da?“ jetzt klang Jack amüsiert. Sam war während ihrer ganzen Unterredung nicht unter der Maschine aufgetaucht, sondern hantierte immer noch geschäftig rum. „Nach was sieht es denn aus?“ „Vielleicht wolltest du Sonnenbade, aber die Sonne war zu heiß, und da hast du unter der Maschine Zuflucht gesucht?“ „Fast! Ich habe den neuen Motor eingebaut, mich verheddert, als du mich erschreckt hast, und versuche gerade wieder freizukommen.“ „Hast du das Auto nicht gehört?“
„Nein!“ „Soll ich dir helfen?“ „Nicht nötig, Jack! Ich reiß einfach ein schönes Loch in mein T-Shirt. Ist so wie so nur zum Basteln unter der Maschine gedacht.“ „Aber wenn du an deiner Naquada-Dingsbums-Maschine arbeitest, ziehst du es nie an!“ „Da bin ich auch bei der Arbeit. Der General würde mich feuern, wenn ich so im Mountain erscheinen würde!“ „Wenn du meinst. Derweilen lade ich das Auto aus.“ Damit drehte Jack sich um und entlud das Auto. „Wo ist eigentlich Ted?“ „Noch auf der Bahn, den neuen Motor testen. Er wollte mir nicht glauben, dass er damit das ganze Rennen durchfahren kann.“ „Er wird sich damit abfinden müssen, dass du immer Recht hast.“ Jack verschwand kurz im Haus, kam aber bald wieder, um den Rest zu holen. Mittlerweile hatte Carter sich befreit und kroch unter dem Motorrad heraus. „Ha, perfekt gemacht.“ grinste Jack . „Was denn.“ „Das Loch. Es ist genau an deinem Bauchnabel.“
„Ach so. Ich dachte du meinst meine Maschine.“ „Die ist auch gut.“ Doch das Grinsen, das dabei Jack’s Gesicht zierte, ließ Carter zweifeln. Sie drehte sich um, um die Maschine zu testen und bekam deshalb nicht mit, wie Jack sie von oben bin unten und wieder zurück musterte. Sie sah einfach verdammt gut aus in ihren zerrissenen Hosen und dem weiten, schmutzigen und jetzt ebenfalls zerrissenem Shirt. „Was hast du denn eigentlich da gemacht?“ fragte Jack und versuchte interessiert zu klingen. „Ich habe eine Art Leistungsverstärker nach dem Prinzip eines Naquada-Reaktoren gebaut.“ „Und wo steckt das Baby?“
„Hier, unter dem Motor.“ dabei zeigt Sam mit der Hand die bezeichnete Stelle. Jack schob sich unter die Maschine und betrachtete das Teil. „Das musst das rote Kabel mit dem grünen vertauschen, sonst gibt’s nen Kurzschluss, und das willst du doch nicht.“ klang es unter der Maschine hervor. „Was redest du denn da?“ „Komm her!“ Damit rutschte Jack soweit zur Seite, dass Sam neben ihm Platz hatte. „Hier, siehst du? Du hast die Kabel hier falsch angeschlossen.“ Jack hob die Hand, um die besagten Kabel zu zeigen und wurde sich erst jetzt bewusst, dass er seeeeeeehr eng neben seiner Sam lag. Er konnte ihr samtig-weiche Haut fühlen und ihren Duft riechen. Ein ihm nur allzu gut bekanntes Kribbel kam in der Magengegend auf. Jack, reiß dich zusammen! Sie ist dein 2IC! Und außerdem, du könntest ihr Vater sein. Sie will sicher nichts von dir.
Jack versuchte, sich wieder auf die Maschine zu konzentrieren. Deshalb fiel ihm gar nicht auf, wie auch Sam neben ihm ihren Gedanken nachhing. Auch ihr war aufgefallen, dass sie seeeeeeeeeeeehr eng neben Jack lag. Dem Mann ihrer Träume! Doch sie wurde von ihm in die Realität zurückgeholt. „Sam, diese Kabel hier sind eindeutig falsch!“ „Stimmt! Du hast Recht!“ Carter klang erstaunt. „Woher weißt du so viel über Motorräder.“ „Ganz einfach. Das ist ein Motor-betriebenes Fahrzeug und kein Aliengerät. Und als solches kenn‘ ich mich damit aus.“ Sam richtete es so schnell, wie es eben geht, wenn man unter einem Motorrad neben einem Mann eingequetscht ist, noch dazu, wenn es der Mann deiner Träume ist. Aber letzt endlich war es doch geschafft und beide kamen unter dem Motorrad hervor. Sam fing an zu kichern.
„Was?“
„Du siehst einfach komisch aus. Ein reines, weißes Hemd, aber ein total verdrecktes Gesicht und noch schmutzigere Hände.“ Jack blickte an sich herunter. „Haben sie ein Tuch, an dem ich mir die Hände abwischen kann?“ „Nein, leider nicht. Ich nehme immer mein Shirt.“ „Gut, dann nehm ich das auch.“ Und ehe Sam wusste, was geschah, wischte Jack sich seine Hände an ihrem T-Shirt ab. Dabei berührten seine Finger immer wieder mehr oder weniger freiwillig ihre Haut. Carter wusste erst gar nicht was sie machen sollte. Jack’s Reaktion hatte sie völlig überrascht. Außerdem fühlten sich seine Finger gut an. Aber sie konnte das doch nicht einfach so durch gehen lassen. Mit einem Ruck entwand sie sich seinem Griff. „So geht das aber nicht. Du machst mich ja ganz schmutzig.“
„Warum, war doch vorher schon schmutzig.“ „Ja, das Shirt schon, aber ich nicht.“ Damit zeigte sie auf die dunklen Spuren, die seine Finger auf ihrer Haut hinterlassen hatten. „Tja, tut mir leid.“ „Dafür erhältst du ein Strafe.“ „Und die wäre?“ „Die!“ Und damit stürzte Sam sich auf Jack und fing an, ihn durch zu kitzeln. Jack war erst sehr verblüfft, fing sich schnell und wehrte sich nach Kräften. Das ging etwa eine halbe Stunde so, Sam und Jack kitzelten sich gegenseitig, verfolgten sich und lachten miteinander. Doch irgendwann lies Sam sich einfach ins Gras fallen und Jack tat es ihr nach. „So gut habe ich mich schon lange nicht mehr amüsiert!“ stellte Sam etwas außer Atem fest.
„Ich hab dir immer gesagt, dass du mit mir hier her kommen musst!“ „Du hast Recht, das hätte ich schon viel früher tun sollen. Es ist wirklich traumhaft.“ Sam drehte den Kopf etwas und sah direkt in zwei wunderschöne, braune Augen. Langsam näherte sie ihr Gesicht dem von Jack, als ihre Lippen nur noch Millimeter von seinem entfernt waren, wurden sie von einem lauten Knattern eines Motorrades aufgeschreckt. „Scheiß timing!“ fluchte Jack und sprang auf. Sam tat es ihm gleich. Verlegen sahen sie sich an, bevor sie ums Haus gingen um Ted zu begrüßen.
„Sam, du hattest Recht, damit kann man ewig fahren!“ Ted fiel Sam begeistert um den Hals. Hey, das will ich auch! Jack sah etwas eifersüchtig zu den beiden herum, die in eine sehr spannende Diskussion über die Leistungsfähigkeit des neuen Motors vertieft waren. „
Also, Teddy, ich will ja nichts sagen, aber du stinkst wie ein Schwein. Du solltest lieber duschen gehen!“ unterbrach Jack sie irgendwann. „Du hast Recht, Jonny! Dann verabschiede ich mich mal für ein paar Minuten.“ Damit verschwand er auch schon ins Bad. „Ich glaube, ich sollte auch duschen.“ meinte Carter, als sie an sich herunter blickte. „Ich bin dreckig wie noch was und das verdanke ich ihnen!“ „Keine Uhrsache!“ Und beide lachten.
Nach dem Abendessen, verabschiedeten Sam und Ted sich bald von Jack und gingen schlafen, da sie am nächsten Tag früh aufstehen mussten.
Beeeeeeeeeeep, BEEEEEeeeeeeeeeeep, BEEEEEEEEEEEEEEEEP!!!! Sam drehte sich genervt um und haute ziemlich unsanft auf den Wecker, der daraufhin auch endlich Ruhe gab. Langsam erhob sie sich. Sie hatte einen so schönen Traum gehabt. O’Neill und sie waren hier in der Hütte, und er hatte ihr seine Gefühle gestanden. Gerade wollten sie sich küssen, als der blöde Wecker zu rasseln begann. Innerlich fluchend zog sie sich ein paar Jeans, ein T-Shirt und eine Lederjacke an, schlich ins Bad, um sich fertig zu machen, und dann runter in die Küche. Dort warteten Ted und Jack bereits auf sie mit einem gedeckten Tisch und etwas Leckerem auf dem Herd.
„Morgen, Sam! Na, gut geschlafen?“
„Ja, Ted, und du.“ „Auch gut. Ich hatte einen sehr schönen Traum.“ „Den wollen wir nicht wissen, oder?“ Zweifelnd sah Carter ihn an. „Nun, du hattest jedenfalls die Hauptrolle.“ Er grinste sie breit an. „Du Schuft!“ Sie knufft ich lachend in die Seite. „Autsch! Das tat weh!“ „Sollte es auch! Was soll den bloß mein Colonel von uns denken?“ „Ich denke, dass er sicher nicht der erste ist, dem du den Kopf verdreht hast. Mir fallen da auf Anhieb mindestens ein Dutzend ein.“ Bei diesen Worten O’Neill’s fiel ihr plötzlich ein, was Ted zu ihr gesagt hatte, bevor sie hier ankamen. Nun, er hat seine wirkliche große Liebe getroffen. Liebe auf den ersten Blick. Tja, doch leider seinen Major. Du weißt was ich meine! Ob er damit vielleicht sie gemeint hatte. So viel mehr Major hatte er ja nicht.
„Tja, jedenfalls leider immer nur den falschen. Entweder sind sie vergeben oder scheiße.“ „Bin ich etwa ‚scheiße‘?“ „Nein, Teddy, du bist eine der Ausnahmen.“ Wie zum Trost legte sie einen Arm um ihn. „Du hattest mit deinen Verehren wohl nie Glück?“ fragte Jack. „Nicht wirklich. Ich meine, nimm Jonas. Muss ich da mehr sagen?“ „Aber was ist mit Pete oder Narim?“ „Sie waren süß, aber nicht meine wahre Liebe.“ Dabei blickte sie ihn traurig an. Jack fiel wieder ein, was Ted zu ihm am Telefon gesagt hatte. Aber bei der haste keine Chance. Die ist ebenso unglücklich verliebt in ihren Vorgesetzten, wie du in deine Untergebene! Ob Carter vielleicht doch mehr für ihn empfand als nur Freundschaft? So viele Vorgesetzte hatte sie ja nicht.
„So! Frühstück ist fertig.“ Damit riss Ted ihn aus seinen Gedanken. Mit Heißhunger machten sich alle über das Essen her. Um 7.00 brachen sie dann gemeinsam auf. „Hey, Jack kommst du mit uns?“ wollte Ted wissen. „Klar, wenn ich darf.“ „Da gibt es nur ein kleines Problem. Das Rennen ist nur für Motorradfahrer und ihre Begleitung geöffnet, und ich nehme nicht an, Jack, das du hier irgendwo ein Motorrad versteckt hast.“ gab Sam zu bedenken.
„Da fährt er halt bei einem von uns mit.“ schlug Ted vor. „Für mich kein Problem.“ mischte sich Jack wieder ein. „Bei wem darf ich aufsteigen?“ „Sam, ich denke, du solltest ihn mit nehmen. Du fährst verantwortungsvoller. Außerdem möchte ich mich nicht daran gewöhnen, dass noch jemand mit drauf sitzt.“ Damit war für ihn das Thema erledigt, er stieg auf seine Maschine und fuhr los. „Also, dann fährst du wohl bei mir mit.“ „Nur, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Nein, nein, ist schon okay.“ Sam schwang sich auf die Maschine und Jack nahm in gehörigem Abstand hinter ihr Platz. „Stell deine Füße auf die runterklappbaren Stützen und halt dich an mir fest!“ wies Carter ihn an.
Jack tat, wie ihm geheißen und musste dafür ganz dicht an Sam heran rutschen, was ihm und ihr einen gehörigen Schauer über den Rücken jagte. „Gut festhalten, Jack! Wir fahren los!“ Dieser konnte sich gerade noch an Sam festhalten, als diese auch schon mit Vollgas los düste. Irgendwie gefiel ihm Motorrad fahren, aber irgendwie auch nicht. Er fühlte sich so hilflos dem Fahrer ausgeliefert. Aber so konnte er sich wenigstens ganz eng an Sam schmiegen, ohne dass es auffiel, und das fühlte sich verdammt gut an. Sam hingegen richtete ihre volle Konzentration auf die Straße und das Fahren, denn wenn sie an den Mann hinter sich denken würde, würde sie sich er die Kontrolle verlieren.
Wenig später kamen sie an der Rennstrecke an. Kurz vor der Einfahrt zur Rennstrecke hielt Sam an und kramte in ihrer Tasche.
„Was suchst du denn?“ „Meinen Ausweis, sonst lassen die mich nicht in die Boxen, wobei das eigentlich gar nicht nötig sein sollte. Nach meinen Berechnungen sollte der Motor durchlaufen.“ Endlich hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte. Nun fuhr sie wieder langsam an. An der Zufahrt zeigte sie ihren Ausweis vor und wurde durchgelassen. Sie umrundete die Bahn weitläufig und kam kurze Zeit später zu den Boxen. Sie parkte hinter einer und wollte gerade Absteigen, als sie bemerkte, dass Jack sich immer noch an sie klammerte. „Könntest du mich bitte loslassen, Jack?“ „Klar, sofort!“ Etwas verlegen sprang Jack vom Motorrad und auch Sam ließ sich runtergleiten. Dann schloss sie das Motorrad noch ab und lief dann schnurstracks in den ihr zugewiesenen Bau, wohin Jack ihr folgte. „Von hier aus können wir das Rennen prima verfolgen. Wir haben so einen Großbildfernseher.“ kommentierte Jack.
„Natürlich, ich muss Teddy doch Anweisungen geben können.“ Carter hatte sich schon ein Headset geschnappt, während Jack sich noch umblickte. „Hier ist ja nur ein Stuhl!“ „Das war auch nur für eine Person gedacht!“ „Gut, du hast das Mikro und ich den Stuhl!“ Und ehe Sam noch protestieren konnte, hatte sich Jack auf den einzigen freien Stuhl gesetzt. „Und wo soll ich mich jetzt hinsetzen?“ „Nun entweder auf den Boden, oder auf meinen Schoss.“ erwiderte diese frech. Sam sah ihn entsetzt an. „Was? Der ist gar nicht so ungemütlich!“ Sam schüttelte nur ungläubig den Kopf, bevor sie sich auf die Suche nach einem anderen Stuhl machte. 3 Boxen und etliche Anmachen weiter fand sie endlich einen übrigen Stuhl. Als sie diesen dann neben den von Jack gestellt hatte, schaute dieser fast ein bisschen traurig. „Und wegen so einem klapprigen, aufklappbarem Stuhl verzichten sie auf mein Angebot?“
„So leid es mir tut. Ja! Denn ich sollte mich während des Rennens auf Ted konzentrieren und nicht auf meine Sitzgelegenheit.“ Kaum hatte Sam sich gesetzt, als auch schon das Rennen anfing. Ted hatte einen relativ guten Platz erwischt, da sie schon sehr früh da gewesen waren. Während des gesamten Rennens starrte Sam gebannt auf den Bildschirm und gab Ted ab und zu ein paar Tipps und Hilfen. Dank Sam’s neuem Motor gewann er ganz eindeutig und überrundete die Langsamsten sogar zweimal. Von 50 Teilnehmern erreichten immerhin 45 unbeschadet das Ziel und nur 5 flogen infolge defekter Motoren oder Reifen aus dem Rennen. Natürlich freute Sam sich wie eine Schneekönigin, das ihr Motor so gut lief und Ted war wegen des Siegs hellauf begeistert.
Nur Jack fühlte sich etwas fehl am Platz. Denn der Sieg war nur Sam’s genialem Motor und Ted’s unglaublichem Fahrstil zu verdanken, er hatte gar nichts geholfen. Nach der Siegerehrung, die Sam zwar lebend, aber doch sehr nass - es hatte auch hier Champagner zum drüber lehren gegeben - überstand, war noch ein großes Fest für alle Teilnehmer und ihre Gehilfen. Diese verlief eigentlich richtig amüsant und Jack begann gerade, sich zu amüsieren, als plötzlich 2 große, hässliche Kerle auf Carter zu gingen und sie von der Tanzfläche führten. Jack bekam ein ungutes Gefühl in der Magengegend, sprang auf und lief ihnen nach.
„Lasst mich in Ruhe, was wollt ihr?“ hörte er Sam rufen. „Du hast unserem Boss den Sieg vermasselt, du kleines Miststück!“
„Er war halt nicht gut genug!“ platzte Sam heraus. Das nächste was passierte, konnte Jack nur erahnen, da ihm die Sicht noch durch ein paar Bäume verdeckt war. Doch auch das reichte, um ihn in Rage zu versetzen. Er hörte erst einen dumpfen Schlag und dann ein Aufkeuchen Carters. Diese Bastarde wagten es, seine Sam zu schlagen! Na warte, denen würde er es schon zeigen. Als er die letzten Bäume umrundete, zog er seine Pistole, und schnellte plötzlich, mit erhobener Waffe auf die Lichtung, auf der sich Sam und die beiden Ganoven befanden. Sofort überblickte er die Lage. Sam wurde von einem der Männer gehalten. Ihr Körper war vor Schmerzen gekrümmt. Der andere der beiden Gangster stand vor ihr. Beide sahen ihn verdutzt an.
„Lasst die Frau los, oder ich schieße.“ Die Männer wechselten fragende Blicke, dann stieß der eine Sam von sich, so dass sie zu Boden gestürzt war, hätte Jack sie nicht rechtzeitig aufgefangen, und dann rannten beide schnell weg. Erst wollte Jack sie verfolgen, wurde aber nach einem Hustenanfall von Sam daran erinnert, dass es ihr sehr schlecht ging. Vorsichtig legte er sie auf den Boden und tastete sie ab. Sie hatte anscheinen einen Schlag in die Magengegend erhalten, aber keine inneren Verletzungen. Sam regte sich erneut und wollte sich aufrichten. „Nicht bewegen Sam! Bleib liegen. Du hast ganz schön etwas abbekommen.“ Leise sprach Jack auf sie ein. „Jack...“ „Schhh. Ich werde dich jetzt zu deinem Motorrad tragen, und dich dann heimbringen. Und du tust gar nichts.“ „Aber Te...“ „Ich werde auch Teddy Bescheid geben.“ versicherte er ihr. „Ich brauche nur deinen Motorradschlüssel.“ „In der Tasche“ Sam deutete langsam auf eine Jackentasche. Alles tat ihr weh. Sie wusste garnicht so recht, was eigentlich passiert war.
Sie hatte gerade getanzt, als plötzlich die zwei Männer aufgetaucht waren und gemeint hatten, ihr Boss wollte sie sprechen, wegen dem Motor, oder so. Sie war ihnen gefolgt, doch die hatten sie direkt in den Wald geführt.
Als sie umkehren wollte, hatte einer der beiden sie unsanft am Arm gepackt und mitgeschleift. Sie wollte um Hilfe rufen, aber sie waren schon zu weit von der Party entfernt. Dann hatte er sie irgendwann etwas gefragt, sie hatte ihm geantwortet, und er hatte sie geschlagen. Sie war fast ohnmächtig geworden vor Schmerz, und hätte der andere sie nicht gehalten, wäre sie sicher zu Boden gegangen. Den Rest hatte sie nur am Rande mitbekommen. Wie der eine sie weggestoßen hatte, jemand sie auffing und sie dann sanft auf den Boden legte. Erst als dieser jemand zu ihr sprach, bemerkte sie, dass es Jack war. Der hob sie nun wieder auf und machte sich auf den Weg zu ihrem Motorrad. Erleichtert lehnte sie sich an ihn.
Er machte sich Sorgen um seinen Major. Sie sah bleich aus und schien immer noch Schmerzen zu haben. Er musste sich beeilen. Suchend schaute er sich um. Wo war nur diese verflixte Maschine? Ach, da hinten stand sie ja. Dort angekommen, setzte er Sam vorsichtig auf den Sitz, stützte sie mit der einen und kramte mit der anderen Hand in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. „Da bist du ja, mein Freund.“ Er hatte nun zwar den Schlüssel, aber nun stellte sich ihm ein anderes Problem. Sam hatte nicht einmal die Kraft zu sitzen, geschweige denn sich an ihm während der ganzen Fahrt festzuhalten. Was sollte er nur machen? Wo blieb nur Thor, wenn man ihn wirklich mal brauchte? Aber da kam ihm eine andere Idee.
So schnell wie möglich zog er seine Jacke aus, ohne Sam dabei aber loszulassen. Dann schlang er die Jacke um ihre Hüften, setzte sich vorsichtig vor sie und knotete sie vorne zusammen. Den Knoten zog er extra fest. Dann legte er noch Sam’s Beine auf die Stützen und fuhr langsam los. Eigentlich brauchte er knappe 5 Minuten bis zu seinem Haus, aber so vorsichtig, wie er fuhr, brauchte er glatte 10. Während der ganzen Fahrt machte er sich Sorgen, und als sie endlich bei ihm zuhause angekommen waren, trug er Sam sogleich ins Wohnzimmer und legte sie auf seine Couch.
Plötzlich erinnerte er sich, dass er ja noch Ted anrufen musste, da der sich sonst sicher Sorgen machte.
Schnell ging er zum Telefon und wählte die Nummer. „Hallo, hier Ted Miller.“ „Hey, Ted! Ich bin’s Jonny. Sam geht’s nicht so gut, wir sind nach Hause gefahren, aber mach dir keine Sorgen. Bleib ruhig noch auf dem Fest und amüsier dich. Ich leg den Ersatzschlüssel raus, du weißt ja wohin.“ „OK, wenn du meinst. Also bis später und wünsch Sammy gute Besserung von mir.“ „Geht klar!“ Damit legte er auf. Gerade wollte er in die Küche gehen, um etwas kaltes Wasser und ein paar Handtücher zum Kühlen der wunden Stellen zu holen, als er hörte, wie Sam seinen Namen rief. Sofort rannte er zu ihr. Sie lag immer noch auf der Couch und versuchte mühsam aufzustehen. Sie empfand dabei aber offensichtlich Schmerzen. Sofort war Jack an ihrer Seite.
„Sam, leg dich wieder hin und ruh dich aus.“ „Aber ich muss Ted doch Bescheid geben. Er sorgt sich doch sonst sicher um mich.“ Sie wollte aufstehen, doch ihre Beine gaben unter ihr nach und sie sank in Jacks Arme, der sie geschickt auffing und wieder auf die Couch legte. „Keine Sorge, Sam. Ich habe ihn bereits angerufen und ihm gesagt, dass alles in Ordnung ist. Er soll sich noch einen schönen Abend machen.“ Dankbar lächelte sie ihn an. Dann fiel sie in eine leichten Schlaf. Leise schlich Jack sich in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen. Die Sache mit Carter hatte ihn ganz schön hungrig gemacht. Gerade wollte er seine Toastscheiben mit Butter bestreichen, als er plötzlich einen Schrei aus dem Wohnzimmer hörte. Er stammte eindeutig von Sam. Er ließ alles stehen und liegen und rannte ins Wohnzimmer.
„Nein..... nein...lasst mich, ich weiß nichts.“ Unruhig wälzte Carter sich von einer Seite zur andere. Sie hatte offensichtlich eine schlimmen Alptraum. Jack setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und begann besänftigend auf sie einzusprechen, wie er es immer bei Charlie gemacht hatte, wenn dieser einen Albtraum gehabt hatte. Langsam beruhigte Sam sich wieder und er wollte sich wieder seinem Brot widmen, doch sobald er seine Hand wegziehen wollte, packte Sam fester zu und ließ ein Wimmern hören. So bleib ihm also nichts anderes übrig, als es sich irgendwie bei Sam bequem zu machen.
Sam erwachte vom Läuten eines Telefons, aber es war eindeutig nicht ihres. Sie lag auch nicht in ihrem Bett und befand sich weder in ihrem Haus noch im Mountain. Wo war sie also? Plötzlich kam die Erinnerung wieder. Sie war ja mit Ted zu Jack gefahren um an diesem Rennen teilzunehmen. Dann waren diese 2 Typen gekommen und Jack hatte sie gerettet. Danach hatte sie keine Erinnerungen mehr. Plötzlich regte sich etwas neben ihr. Als sie ihren Kopf etwas drehte, wäre sie beinahe von der Couch gefallen. Da lag doch tatsächlich Jack, der auch langsam von diesem klingelnden Störfaktor aufgeweckt wurde. Und das beste war, das merkte sie erst jetzt, sie hielt seine Hand. Schnell löste sie sich von ihm, bevor er überhaupt ganz wach war und wollte aufstehen, doch plötzlich verspürte sie einen stechenden Schmerz in der Magengegend.
Plötzlich war auch Jack ganz wach. Gerade hatte er noch versucht sich zu erinnern, warum er mit seinem Major Händchen haltend auch der Couch lag, als er im nächsten Moment merkte, wie sie aufstehen wollte, jedoch taumelte und zu stürzen drohte. Schnell stand er auf und stützte sie und sie klammerte sich Halt suchend an ihn. Und plötzlich waren sie sich ganz nah.
Ihre Gesichter waren nur noch Millimeter von einander entfernt. Keiner konnte sich von Anblick des anderen lösen. Ihre Gedanken setzten aus und alles um sie herum verschwamm. Es gab nur noch sie, Jack und Sam. Zwei Liebende. Gerade wollten ihre Gesichter sich einander nähern, gerade sollte das passieren, was alle S/J-Shipper sich sehnlichst wünschen, doch da klingelte das Telefon nochmal und riss Jack und Sam aus ihrem trance-gleichen Zustand. Verlegen trennten sie sich voneinander. Sam setzte sich wieder auf die Couch und Jack suchte fluchend nach dem Telefon. „O‘Neill“ maulte er in den Hörern. „Hi, Jonny! Hier ist Ted, ich wollte nur wissen, wie es Sam geht.“ „Nicht so gut. Sie hat gestern ganz schön was abbekommen.“ „Dann muss ich wohl alleine fahren. Aber bei dir ist sie ja in guten Händen. Also, grüß sie schön von mir!“ Und damit legte er auf. „Wer war das, Jack?“ „Das war Ted. Er muss heute schon heimfahren und er bedauert, dass er dich nicht mitnehmen kann. Ich soll dir schöne Grüße ausrichten.“ Nun legte Jack den Hörer wieder an seinen Platz zurück und ging zu Sam.
„Du solltest dich noch etwas ausruhen. Du hast gestern ganz schön etwas abbekommen. Ich werde dir am besten etwas Eis aus dem Kühlschrank holen, und sobald es dir etwas besser geht, fahren wir zurück zum Mountain und du lässt dich von Janet untersuchen.“ Er wollte sich gerade umdrehen und in die Küche gehen, als Sam seine Hand fasste und ihn zurück hielt. „Danke, Jack! Du bist so lieb zu mir. Womit habe ich das nur verdient?“ fragte sie ihn mit tränenerstickter Stimme. Er setzte sich wieder neben sie und wischte vorsichtig ihre Tränen weg. „Hey, das war doch selbstverständlich. Ich kann doch nicht einfach zusehen, wie die intelligenteste und hübscheste Frau dieses Universums von zwei hässlichen, strohdummen Typies geschlagen wird.“ versuchte er sie aufzumuntern. „Außerdem schlägt man keine Frauen!“
Sam weinte immer noch, doch im Augenblick fand sie es ganz gut, so konnte er wenigstens nicht ihren verwirrten Blick sehen. Hatte er das gerade wirklich ernst gemeint oder nur gesagt, um sie zu trösten? Und das fragte sie ich dann auch.
„Sam..“ Jack senkte seinen Kopf. Er wusste nicht, ob er bereit war diesen Schritt zu tun. Aber er wusste auch, dass es nicht so weitergehen konnte. Er schluckte, bevor er Sam wieder fest in die Augen sah. „Sam, ich habe es genauso gemeint, wie ich es gesagt habe. Für mich bist du die hübscheste und intelligenteste Frau der Welt. Wenn du mir ein Lächeln schenkst, bin ich der glücklichste Mann der Welt. Ich würde eher sterben, als dich unglücklich zu sehen.“ Seine Stimme versagte und er fand seine Schuhe plötzlich wahnsinnig interessant. Er traute sich nicht aufzusehen, denn er hatte Angst, sie könnte ihn abweisen. Sam war wie gelähmt.
Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um das zu verarbeiten, was sie gerade gehört hatte. ...die hübscheste und intelligenteste Frau... Ich würde eher sterben, als dich unglücklich zu sehen.. Sie konnte es nicht fassen. Er... er liebte sie also auch. Vorsichtig setzte sie sich auf, dann schob sie die freie Hand unter sein Kinn und zwang ihn so, sie anzusehen.
Jack war auf alles gefasst, nur noch auf das, was nun kam. Er sah in ihre ozeanblauen Augen, deren Blick er noch nicht deuten konnte und die nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt waren. Unverwandt blickte er sie an und sie blickten zurück. Einen Moment lang wagten beide kaum zu atmen. Sie waren von den Augen des anderen gefesselt.
Auch Sam saß einen Moment nur da und schaute in die rehbraunen Augen des Mannes, den sie mit jeder Faser ihres Körpers liebte. Und dann wagte Sam den ersten Schritt. Millimeter um Millimeter näherte sie sich seinem Gesicht.
Jack konnte sich nicht bewegen. Wollte sie ihn wirklich.... oder träumte er vielleicht nur und würde gleich aufwachen. Sein Gehirn war wie tot. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er konnte nur wie hypnotisiert in ihre Augen schauen.
Und dann passierte endlich, wonach sich Jack und Sam(und alle S/J-Shipper) schon so lange sehnten. Ihre Lippen trafen sein. Und ein Zittern ging durch ihre Körper. Ganz sanft, fast schon schüchtern und zurückhaltend, jeden Moment bereit sich zurückzuziehen, küsste Sam Jack. Und obwohl eine kleine Stimme in ihrem Inneren beide warnte, dass es gegen die Regeln wäre, war das ihnen gerade sehr egal.
Kaum hatten sich ihre Lippen berührt, konnte Jack wieder denken, oder jedenfalls einen klaren Gedanken fassen. SAM! Alles, was er wollte, alles, wonach er sich je gesehnt hatte, war sie - und jetzt küsste SIE ihn. Nun tat auch er seinen Teil, indem er mit seiner Zunge Einlass in ihrem Mund forderte, den sie ihm auch gerne gewährte. So wurde aus dem zarten, zurückhaltenden Kuss, ein wildes Duell ihrer Zungen, in das sie all ihre Sehnsucht und ihre Gefühle legten, die sie so lange verborgen hatten.
Erst als sie keine Luft mehr bekamen, trennten sie sich. „Sam, ich...ich liebe dich!“ brach es aus einem atemlosen Jack heraus. „Ich dich auch.“ erwiderte Sam ebenso atemlos. Und nun wusste Jack, was er vorher in Sam’s Augen gesehen hatte. Es war ihre Liebe, die sie für ihn empfand.
Die beiden erlebten noch ein paar wunderschöne Tage, doch irgendwann geht jeder Urlaub zu Ende und so mussten auch sie irgendwann wieder zurück zum Mountain. Da sie beide getrennt fahren mussten, hatten sie viel Zeit, um über sich und ihre Zukunft nachzudenken. Beide wussten sehr genau, dass sich etwas ändern musste, denn sie konnten keine heimliche Beziehung haben. Und beide fassten einen Entschluss.
„Colonel O’Neill, Major Carter, bitte sofort ins Büro des General!“ Hallte es durch die Gänge. „Na toll!“ maulte Jack. Er und Sam waren gerade auf dem Weg in die Kantine gewesen. „Sir, müssen sie uns gerade jetzt stören?“ fragte Jack etwas ungehalten, als sie vor dem General standen. „Ich habe Carter gerade davon überzeugen können, dass ein Essen mit mir in der Kantine sehr viel interessanter ist als ihr Naquada-Reaktor.“
„Entschuldigen sie, Jack, aber ich habe etwas Dringendes mit ihnen zu besprechen.“ erwiderte dieser ernst. „Setzten sie sich.“ Beide setzten sich stumm, jeder fragte sich, wieso sie eigentlich hier waren. Jedoch sollte dieses Rätsel sogleich gelöst werden. Der General griff sich zwei Mappen, die vor ihm auf dem Tisch lagen und schüttelte den Kopf.
„Diese Entscheidung hat mich ein langes Telefonat mit dem Präsidenten und viel Durchsetzungsvermögen gekostet. Bitte sprechen sie sich das nächste Mal ab.“ Jack und Sam sahen den General verdutzt an. Was faselte er da? Doch dann legte dieser die zwei Umschläge wieder auf den Tisch, doch diesmal so, dass beide sie sehen konnten. Auf beiden war ein fetter Stempel mit der Schrift ABGELEHNT zu lesen. Nach genauerem Hinsehen erkannte beide, dass es sich um ihre Rücktrittsgesuche handelte.
„Du auch, aber das musst du doch nicht!“ sprudelte es aus ihnen gleichzeitig heraus. Plötzlich realisierten sie, was das zu bedeuten hatte. „General, bitte, sie müssen wenigstens meinen bewilligen. Ich würde ja immer noch hier tätig sein, aber halt nur noch als Wissenschaftlerin.“ flehte Sam ihn an. „Nein, muss ich nicht. Denn ich habe mit dem Präsidenten gesprochen.“ Der General stand auf und ging ans Fenster, damit Jack und Sam sein Grinsen nicht sahen.
„Ich habe ihm auf Bitte einiger Leute hin die Situation hier erläutert, dass viele Soldaten hier so viel zu tun hätten, dass sie fast kein Privatleben mehr haben und nur im Berg sind. Ich konnte ihn erfolgreich davon überzeugen einige besondere Regeln für diese besondere Einrichtung zu erlassen. Eine davon, nämlich Regel 354 § 2, besagt, dass Beziehungen zwischen Offizieren dann zulässig ist, wenn sie die Arbeit nicht beeinflusst. Wenn sie nach Berücksichtigung all dieser neuen sonder Regeln immer noch den Wunsch verspüren zurückzutreten, dann muss ich wohl zustimmen. Aber überlegen sie es sich genau. Sie können gehen!“ Damit drehte er sich wieder um und konnte die ungläubigen, aber äußerst erfreuten Blicke der zwei sehen. Diese saßen einen Moment nur da und sahen sich gegenseitig an, bis sie erst realisierten, dass sie gehen konnten. Dann sprang Sam auf und fiel erst Jack dann dem General um den Hals.
„Danke, tausend Dank.“ Dann wandte sie sich wieder Jack zu. „Damit wäre wohl alles geklärt, oder Jack?“ „Sieht ganz so aus.“ „Komm, lass uns zu Daniel, Teal’c und Janet gehen und es ihnen erzählen.“ Sie wollten gerade zusammen in Richtung Cafeteria stürzen, als der General sie noch einmal anhielt. „Dafür bin ich doch auch zu der Hochzeit eingeladen oder?“ Beide schauten ihn erst verdutzt an, doch dann lachten sie und Jack meinte. „Sie werden als Erster eingeladen.“
Zwei Monate später, an einem wunderschönen Sommertag ging es an einem kleinen, sonst sehr ruhigen See in Minnesota richtig fröhlich und laut her, denn es wurde eine Hochzeit gefeiert. Wer geheiratet hat, könnt ihr euch doch sicher denken, oder?

ENDE

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