I surrender by Shorty3
Summary: Schliesst an der Folge "Paradise Lost" an. Sam ist in der Umkleidekabine am Ende, so sehr, dass sie an ihrer Liebe zu Jack zweifelt. Sie möchte aufgeben.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1)
Genre: Hurt/Comfort, post-Epi, PoV, UST, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 932 Read: 2622 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12
Story Notes:
Ich möchte nur, dass ihr versucht, euch in Sam zu versetzen. Und dann überlegt euch mal, wie das sein muss, jemanden zu lieben , ihn aber nie wirklich zu bekommen, immer wieder Angst um ihn zu haben. Ganz ehrlich, ich würde verzweifeln. Ich habe versucht, dieses Gefühl so gut wie möglich zu beschreiben. Viel Spass!

1. Kapitel 1 by Shorty3

Kapitel 1 by Shorty3
I surrender


Er ist wieder da. Ich spüre ihn, höre seinen Atem. Ich weiss, ohne mich umdrehen zu müssen, dass er wartet. Auf Worte, die ihm bestätigen, dass es mir gut geht, jetzt wo er wieder hier ist.

Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Nicht nach so vielen Jahren, Stunden, Minuten, in denen mein Körper, mein Herz, mein Verstand nach ihm verlangte. Es ist genug. Ich kann meine Gefühle nicht mehr verbergen, mir fehlt die Kraft dazu. Jene Kraft, die mich Tag für Tag angetrieben hat, die ich in Hoffnung umwandelte. Hoffnung auf ein billiges Happy-End wie in Pretty Women. Das es aber niemals geben wird, solange ich hier in der Basis bleibe. Die Frage ist, wird es das überhaupt jemals geben? Ist Jack der Richtige? Was, wenn sich alles als Illusion herausstellt? Was, wenn wir uns einfach nur innerhalb der Mauern der Basis brauchen?

Die Einsamkeit ist gross. Das weiss jeder, der dem Programm beitritt. Gefühle sind so etwas wie ein Fremdwort. Hier ist der falsche Platz dafür. Jeder strahlt das hier aus. Auch wenn Freundschaften wachsen, so ist man doch alleine. Jack aber gibt mir das Gefühl, gebraucht zu werden. Er lässt mich Stunde für Stunde wissen, dass ich nicht alleine bin, es niemals sein werde so lange...So lange ich hier bei ihm bin. So lange unsere heile Welt hinter diesen meterdicken Betonwänden nicht zerstört wird. Was aber, wenn ich diese Welt hinter mir lasse? Ist da noch genug Platz für uns beide? Oder werden wir untergehen, wie viele vor uns auch?

Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich nicht mehr die Kraft besitze, an dieses Märchen zu glauben, das man glatt in Hollywood verwenden könnte, um daraus vielleicht einen Kassenschlager zu machen. Nein, ich gebe auf. Der Zeitpunkt ist vielleicht der falsche, das mag schon sein.

Aber die Angst weiterhin ertragen, halte ich nicht aus. Ihn zu verlieren wäre schlimmer als mein eigener Tod. Das bringt unser Beruf nun mal mit sich. Sich Gefahren aussetzen , das Leben für andere lassen, verzichten auf das, was einem die ganze Welt bedeutet.

Liebe ist und bleibt vergänglich. Die wahre Liebe ist manchmal unerreichbar. So schreibt es das Leben. Aber es ist in Ordnung, für mich jedenfalls, denn ich kann nicht mehr.

Ich lasse ihn gehen, ich befreie mich von ihm , von der Last unerfüllter Liebe, die ich solange Zeit mit mir getragen habe.

Ich spüre die Tränen, die sich in meinen Augen bilden. Die, auch wenn ich versuche sie zurück zu halten, über mein Gesicht laufen. Die immer mehr werden. Die meinen Körper unkontrolliert zittern lassen.

Jetzt fühle ich seinen Arm, der sich vorsichtig um meine Schultern legt. Der mich gefährlich nahe an sich zieht. So nahe, dass ich sein Herz schlagen höre.

Nicht wieder!

Ich bin mir bewusst, was sich abspielt, was ich nicht mehr fähig bin zu verhindern. Es fühlt sich so richtig an, aber nicht richtig für diese Welt. Ich merke, dass ich anfange zu wimmern. Wie alles einstürzt, wie ich zerfalle. Gleichmässige wiege ich mich , nur um sicher zu gehen, dass ich wenigsten noch irgend etwas unter Kontrolle habe.

Aber er hält mich fester. Ich hebe meinen Arm und kralle mich mit meiner Hand in den Stoff seiner Jacke. Nur ein Moment, bevor ich zuschlage. Immer wieder schlage ich auf ihn ein, fühle wie meine Fäuste auf seiner Brust abprallen, bis er mich daran hindert. Sich seine rauen Hände um meine Handgelenke schliessen, der Schmerz mich inne halten lässt. Ich höre seine Stimme, die in einem monotonen Ton auf mich einredet, verstehe aber die Worte nicht. Wieder versuche ich mit geballter Kraft, von ihm los zu kommen. Ich reisse an seinem Handgelenk.

Ein ohrenbetäubendes Klatschen, das einem feurigen Schmerz auf der rechten Wange Platz macht, reisst mich in die Wirklichkeit zurück.

Ich starre auf den Boden vor mir, die Perlen seiner Kette liegen über den ganzen Boden verteilt.

Erst jetzt vernehme ich seine Stimme deutlich, deutlicher denn je.

"Carter, ich bin ja hier...!"

"...ich bin ja wieder hier!"

Er lockert seinen Griff, nimmt mein Gesicht in seine Hände, zwingt mich, ihn anzusehen.

Nein, ich kann das nicht mehr! Ich will gehen! Ich will ihn gehen lassen!

"Schscht...ist ja alles wieder gut, ich bin wieder bei ihnen!"

Ich sehe, dass er Tränen in Augen hat, seine braunen Augen schimmern wässerig.

Er presst mich wieder an sich, wiegt mich sanft. Ich spüre die Ruhe, die über mich kommt. Die Tränen versiegen. Klare Gedanken durchfluten mich. Ich habe meine Gefühle wieder unter Kontrolle. Ich fühle wieder, wie etwas Verbotenes so richtig sein kann. Er ist wieder hier.

"Ich kann nicht mehr...Sir! Bitte!"

Es ist ein Flüstern, ein Flehen, so leise, dass ich Angst habe, er würde es nicht verstehen.

"Ich weiss...es tut mir so leid:"

Er küsst mich auf die Stirn, vergräbt sein Gesicht in meinem Haar.

"Es tut mir so unendlich leid...aber ich kann nicht..."

"...nicht aufgeben...ich kann nicht alles hinter mir lassen."

 

Er trennt sich von mir, vergewissert sich, dass ich wieder in Ordnung bin und verschwindet. Er lässt mich zurück.

Ich möchte aufgeben, ich möchte es beenden, aber die Angst vor dem, was danach kommt, ist zu gross. Diesen Schmerz zu ertragen, ist vielleicht immer noch die bessere Lösung. Ich habe ihn , solange wir in dieser geschützten Welt bleiben , niemals ganz, niemals ohne Schmerz, aber ich bin nicht alleine, das würde er nicht zulassen.

Ich ziehe mein Jacket enger um meinen Oberkörper und verlasse den Umkleideraum Richtung Ausgang. Wie oft habe ich mir geschworen, dass es das letzte mal sei. Wie oft werde ich es noch schwören?

Ende

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