Entscheidung zu Weihnachten by LittleSGFreak
Summary: Jack befindet sich in Weihnachts-Grübeleien.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Romance, UST, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1512 Read: 2708 Published: 10.04.12 Updated: 10.04.12
Story Notes:
Kurz aber knackig! Das trifft’s wohl am besten. :-) Ich wollte einfach mal wieder was schreiben. Das kam dabei heraus. Danke an Sweety (Hast mir super geholfen! :-) und Omoroca fürs beta’n! *knuddel* Ach ja, dass es einen Pete gibt, hab ich ignoriert. :-) Und der Mistelzweig musste einfach rein! *grins*

1. Kapitel 1 by LittleSGFreak

Kapitel 1 by LittleSGFreak
Entscheidung zu Weihnachten


Jack lehnte mit einer Flasche Wasser in der Hand an einem Tisch in der Kantine des SGC. Wieder einmal war ein Jahr fast um und wieder einmal feierten sie alle das Fest der Liebe.
Und wie jedes Jahr hatte das Personal die Erlaubnis bekommen in der Kantine eine kleine Feier zu organisieren. So standen sie nun alle mit ihren alkoholfreien Getränken in den Händen zwischen den grauen Tischen der ebenso grauen Kantine, die zur sprichwörtlichen Feier des Tages ein wenig geschmückt war. Ein paar Kerzen auf grünen und roten Servietten auf den Tischen, einige Tannenzweige und Walnüsse daneben und über den Türen zur Küche und zum Gang hing jeweils ein Mistelzweig. Und irgendjemand war offensichtlich so frei gewesen und hatte ein paar Lichterketten im ganzen Raum aufgehängt, die nun ein gedämpftes Licht im Raum ausstrahlten.

Eigentlich hätte Jack guter Laune sein sollen, doch er war - wie die letzten Jahre auch - in einer nachdenklichen Stimmung und seine Nervosität und Aufregung brachten seinen Magen und damit ihn soweit, dass er nicht in der Lage war, auch nur ein Plätzen oder Stück Kuchen zu probieren, die heute auf der Theke standen. Der Rest seines Teams - seine Freunde - standen in einer kleinen Traube im Raum und unterhielten sich über Gott und die schon so oft gerettete Welt. Sam sah wunderschön aus. Dieses schummrig-goldene Licht brachte ihren gesunden Teint zur Geltung und ließ sie irgendwie von innen heraus strahlen. Am liebsten wäre Jack in diesem Moment einfach zu seinen Freunden gegangen, hätte sich neben Sam gestellt und ihre Gegenwart genossen. Doch er war im Moment wirklich nicht in der Verfassung, sich mit ihnen zu unterhalten. Schon den ganzen Abend schwirrten seine Gedanken um das eine Thema: Wie sollte es mit Sam und ihm weitergehen?

Diese Frage war nicht wirklich neu für ihn. Er stellte sie sich schon seit längerem. Wie lange genau wusste er nicht, aber mindestens schon drei Jahre.
Drei Jahre - ungefähr - und das bedeutete auch, dass er schon mindestens zwei Mal - nämlich die vergangenen zwei Weihnachten - am gleichen Punkt gewesen war wie jetzt auch.
Dem Punkt, an dem er sich überlegte, seine Gefühle sprechen zu lassen, was gleichzeitig bedeuten würde, die AirForce verlassen zu müssen, um mit Sam zusammen sein zu dürfen. Seine Vernunft hingegen sagte ihm, dass er vielleicht doch hier im SGC gebraucht wurde und dass er deshalb doch noch mit seinem Rücktritt warten sollte.

Die letzten beiden Male hatte er sich - aus welchen Gründen auch immer - für das SGC entschieden. Vermutlich war er einfach nur zu feige, um einen neuen Weg einzuschlagen. Denn dieser Weg hätte vermutlich eine so große Änderung in seinem Leben bedeutet, dass er davor Angst hatte. Doch heute hatte er das Gefühl, er würde nicht so leicht davon kommen. Jack ließ seine Hand in die rechte Hosentasche seiner grünen Militärhose fahren und umfasste die kleine Schachtel mit ihrem wertvollen Inhalt sachte. Sofort fingen seine Hände an feucht zu werden und das Gefühl von wild umherflatternden Schmetterlingen in seiner Magengegend verstärkte sich noch ein wenig mehr.

Wieder wog er die beiden Möglichkeiten, die er hatte, ab: Weitermachen oder Zurücktreten?
Wenn er weitermachte, konnte er sicher sein, Sam jeden Tag zu sehen. Jeden Tag mit ihr zu arbeiten. Jeden Tag ihr Vorgesetzter zu sein.
Wenn er zurücktrat, konnte er jeden Tag mit Sam zusammen sein. Jeden Tag auf sie warten, dass sie aus der Arbeit kam. Jeden Tag darum beten, dass sie lebend und unverletzt zurückkam.

Weitermachen oder Zurücktreten?

Zurücktreten oder Weitermachen?

Jack dachte noch eine Sekunde nach, bevor er sich, wenn auch etwas unsicher, entschied. Er würde keines von beidem machen.
Langsam drehte er sich ein wenig und stellte seine Flasche auf den Tisch, an dem er immer noch lehnte. Danach stieß er sich von ihm ab und machte sich festen Schrittes aber klopfendem Herzens auf den Weg zu seinen Teamkameraden, die ein Stück weit von ihm mit Major Davis standen und sich unterhielten.
Dort angekommen, nahm er Sam leicht am Arm und meinte, ohne auf die Unterhaltung zu achten:

„Carter, kann ich Sie mal kurz sprechen?!“

Ohne auf eine Antwort zu warten und ohne die verwunderten Gesichter seiner Freunde zu sehen, führte er sie vor sich her aus der bunten, dunklen Kantine auf den schlichten, grauen und hell erleuchteten Gang. Dort erst erwachte Sam aus ihrer Erstarrtheit und drehte sich ruckartig um.

„Sir, was soll denn das?!“, fragte sie mit gedämpfter, aber etwas empörter Stimme, die Jack einen Moment stutzen ließ, da er so eine Reaktion von Sam nicht erwartet hatte.

„Es tut mir leid, Sam, aber ich muss das jetzt machen, bevor ich den Mut verliere!“, erklärte Jack ihr mit beiden Händen tief in den Hosentaschen und auf ihre Füße starrend. Als er endlich hochblickte, konnte er gerade noch sehen, wie sich Sams Gesichtszüge von leichter Wut in ehrliche Verwunderung wandelten. Seine bisherige Nervosität war wie weggeblasen und hatte einer erstaunlichen Ruhe Platz gemacht.
Jack schaute ihr in die Augen und hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Noch ein Mal atmete er tief durch, bevor er das aussprach, was ihm schon so lange wie ein schwerer Stein auf dem Herzen lag.

„Sam,... Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und... ich möchte... Ihnen das hier heute schenken.“
Eigentlich hatte Jack vorgehabt, noch etwas mehr zu sagen, doch als er die wenigen Worte ausgesprochen hatte, hatte er gemerkt, dass es genügte um das auszudrücken, was er Sam sagen wollte. Mit etwas feuchten Fingern zog er nun die kleine, blaue Schachtel aus der Hosentasche und reichte sie Sam.

Diese starrte ihn noch eine Sekunde länger mit großen Augen an und nahm dann die Schachtel vorsichtig in ihre Hände. Langsam öffnete sie diese, während Jack unbewusst den Atem anhielt. Sein Blick war auf ihr Gesicht fixiert und er versuchte angestrengt zu erahnen, wie sie reagieren würde.
Als Sam realisierte, was er ihr da gerade gegeben hatte, bekam sie große Augen und ihr Blick wanderte zu Jacks. Sein Herz setzte für einen Moment aus, als er in ihren Augen die Freude über dieses Geschenk erkannte.

„Jack... Sir, sie sind wunderschön! ... Aber womit habe ich das verdient? Ich kann das doch nicht annehmen!“, war sie schließlich fähig stockend zu sagen.

„Ich möchte, dass Sie sie haben. Sie sind ein Familienerbstück und ich wüsste niemanden, dem ich sie eher geben sollte, als Ihnen.“ Jack betete, sie würde die Ohrringe behalten. Er hatte sie von seiner Mutter erhalten, mit dem Vertrauen, er würde sie nur der Frau geben, die er wirklich liebte.

Und das hatte er getan.

„Ähm,... sind Sie sicher, Sir? Ich meine... es ist ein Familienerbstück“, wollte Sam sich vergewissern.

„Ja, ich bin sicher“, war alles, was er sagte. Alles, was er sagen wollte. Denn dies war ein zerbrechlicher Moment in seiner Beziehung zu Sam und er wollte unter keinen Umständen, dass sich ihr momentan so gutes Verhältnis auch nur im Geringsten änderte. Bis auf die kleine Tatsache, dass Sam nun indirekt wusste, dass er sie liebte, auch wenn er es nicht ausgesprochen hatte.

„Vielen Dank, ich denke ich weiß, wie viel Ihnen diese Ohrringe bedeuten müssen!“, bedankte sich Sam nun, da sie sicher sein konnte, dass Jack wirklich wollte, dass sie das Erbstück bekam.

„Lassen Sie uns wieder reingehen!“, schlug Jack nach einem kurzen Schweigen, das begann sich in eine unangenehme Stille zu verwandeln, vor und trat auch gleich in die Tür zur Kantine um sie für Sam aufzuhalten. Diese war unglücklicherweise - oder sollte es glücklicherweise sein? - genau in der Tür, als sie noch mal anhielt: „Eines T...“ Doch ihre Worte wurden abgeschnitten durch Daniels freudigen Ruf, der sie durch den mit Air Force Personal gefüllten Raum erreichte: „Sam, Jack, schaut mal nach oben!“

Aber auch ohne hochzublicken, wusste Jack, dass er zusammen mit Sam unter einem Mistelzweig stand. Kurz schloss er seine Augen um seine erneute Aufregung zu unterdrücken, bevor er Sam anblickte.
Diese blickte etwas unsicher zurück und wartete darauf, dass Jack sich rührte. Nach schier endlosen zwei Sekunden, lehnte Jack sich etwas nach vorne, legte seine Finger sanft an Sams Handgelenke um sie bei sich zu halten und nahm Sams Lippen in einem kurzen, zärtlichen und viel versprechenden Kuss gefangen.

Der Kuss war so schnell vorbei, wie er angefangen hatte und als sie sich voneinander getrennt hatten, sahen sie sich wieder in die Augen, während die Menge hinter ihnen applaudierte.

„Eines Tages!“, flüsterte Sam, so dass nur Jack es hören konnte.

Jack erwiderte ihren verträumten Blick, lächelte sie unglaublich sanft an und meinte nur, scheinbar ohne auf ihre Worte einzugehen: „Schauen Sie sich auch die Schachtel genau an. Sie ist beinahe noch wichtiger als ihr Inhalt!“

Damit machte er sich mit einem glücklichen Lächeln und voller Erleichterung wieder auf zu Teal’c, Daniel und Major Davis.
Sam blickte ihm für einen Moment verdutzt nach, bevor sie das oberste Kissen, in dem die Ohrringe steckten, aus dem über die Jahrzehnte abgewetzten Schächtelchen heraushob. Darunter war in schwarzer geschwungener Schrift zu lesen:

Für die Frau meines Herzens.

Sam lächelte ebenso glücklich und ging nun auch zu ihren Freunden.


ENDE
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