Das geborgte Geschenk by Nike
Summary: Aus Verzweiflung, weil er das Weihnachtsgeschenk für Sam nicht findet, statt dessen aber ein vor Ewigkeiten ausgeliehenes Buch von ihr findet, beschließt Jack kurzerhand, ihr dieses als Geschenk unterzujubeln. Zum Glück findet er das richtige Geschenk dann doch noch - aber Jack wäre nicht Jack, wenn er seinen ursprünglichen Plan nicht doch ausführen würde...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1)
Genre: Friendship, Humor, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2856 Read: 2430 Published: 05.04.12 Updated: 05.04.12
Story Notes:
Diese Geschichte habe ich absichtlich Ende 8. Staffel angesiedelt. Sie könnte theoretisch auch schon vorher spielen. Aber da ich Shipper bin und sich im Nachhinein so einiges ergeben hat... *g*
Danke an Sethos für den Tritt und die Hilfe und an Arana für ihr schnelles Beta. *beide knuddel*

Diese FF lehnt sich, eher weniger als mehr, an meine Weihnachts-FF vom Vorjahr an "Die Nadel im Heuhaufen", hat aber im direkten Sinne nicht viel mit ihr zu tun. Nur damit sich nachher keiner wundert, wieso die Sache mit der Sucherei, dem Kästchen und dem "Geschenk" bekannt klingt. Hab ich bei mir selber gemopst. So.

1. Kapitel 1 by Nike

Kapitel 1 by Nike
Das geborgte Geschenk


Es war der Morgen des 25. Dezember und das Team, inklusive General O'Neill, wollte diesen Tag gemeinsam verbringen. Erst lange und ausgiebig bei Sam frühstücken, dann die Geschenke austauschen, anschließend eine Runde durch den verschneiten Park - Schneeballschlacht nicht geplant aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen, sich mit Eierpunsch wieder aufwärmen und wenn sie dann noch dazu in der Lage wären, sollte gemeinsam ein Menü gezaubert werden. Wahrscheinlich gab es am Ende dann doch Pizza, wie im letzten Jahr und im Jahr davor und davor... irgendwie lernte aber auch keiner von ihnen daraus. Im letzten Jahr hatte Jack am Abend zuvor noch extra einen Pudding zubereitet, original nach Grandma O'Neills Rezept. Nur um ihn dann zu Hause zu vergessen.

Jack war schon recht spät an, die Suche nach Sams Geschenk hatte ihn doch länger aufgehalten als er dachte. Dazu machten die schweren Schneeflocken, die zwar schön anzusehen waren, ihm aber die Sicht nahmen, ein schnelles Vorankommen unmöglich. Und lieber kam er etwas zu spät aber sicher bei seinen Freunden an, als dass sie zu ihm in ein Krankenhaus kommen mussten.

Sams Weihnachtsgeschenk. Nicht dass er es auf den allerletzten Drücker besorgt hätte, so wie sonst immer. Nein, diesmal wurde er für sie schon recht früh fündig, noch vor einem Geschenk für Daniel, Teal'c oder Cassandra. Jack fragte sich, was wohl schlimmer sei; ein Geschenk, in letzter Minute besorgt oder eines, das man schon Wochen vorher gefunden hatte - um es dann in letzter Minute im ganzen Haus zu suchen, weil man sich einfach nicht erinnern konnte, wo man es aufbewahrte.

Alles mögliche und unmögliche fand er auf seiner Suche. Und zum Schluss, als er aufgeben wollte, fand er es dann doch. Unter seinem Schal auf der Kommode, als hätte es nur darauf gewartet endlich wiedergefunden zu werden, lag das kleine Kästchen, vom Juwelier sorgfältig eingepackt in dunkelblaues und mit kleinen goldenen Sternchen bedrucktem Geschenkpapier. Natürlich wäre das der letzte Ort auf Erden gewesen, wo er suchen würde. Deshalb lag es ja auch dort und nicht woanders, dachte Jack grimmig.

Er war bei der Suche aber auch auf etwas ganz anderes gestoßen. Etwas, das Sam gehört und von dem sie glaubte, dass Daniel es verschludert hatte. In Wahrheit war es Jack selbst gewesen. Was Sam aber nicht wusste. Und wenn er nun so dreist wäre...

Wenn einer seiner Freunde in diesem Moment dieses schelmische Grinsen sehen könnte; sie würden ihn nicht ins Haus lassen. Als er in die verschneite Straße einbog, in der Sam wohnte, atmete Jack tief ein, zählte in Gedanken bis zehn, stieß die Luft wieder aus - doch das Grinsen blieb. Er dachte an Kinsey - und das Grinsen verschwand. Geht doch.

~*~*~*~*~*~

"Müssen wir eigentlich warten, bis Jack endlich seinen Kaffee ausgetrunken hat, oder können wir gleich.."
"Sei doch nicht so ungeduldig, Daniel", tadelte Sam ihn grinsend, während sie demonstrativ damit begann, die benutzten Teller einzusammeln. "Erst wird abgeräumt."

Sie konnte es selber kaum noch erwarten, freute sich wie ein Kind auf die Bescherung. Nicht nur die Vorfreude auf die eigenen Geschenke ließ sie immer zappeliger werden, sie freute sich auch auf die Reaktionen, die ihre Präsente hervorrufen würden und natürlich war sie neugierig, was die anderen wohl bekamen. Und mit Sicherheit erging es ihren Freunden nicht anders.

Jack sagte dazu gar nichts, denn angesichts des nun immer näher rückenden Geschenkeaustausches, musste er sich ganz schön zusammenreißen. Wenn er nicht aufpasste, würde sein schelmisches Grinsen, dass sich nun langsam begann in seinen Augen widerzuspiegeln, ihn vorzeitig verraten. Schnell verbarg er es im letzten Donut, denn Teal'c musterte ihn schon merkwürdig von der Seite, sagte jedoch nichts.

Nachdem mit vereinten Kräften das Frühstückschaos schnell beseitigt war, verzogen sich alle erst mal in verschiedene Richtungen. Sam verschwand mit geheimnisvollem Grinsen zu ihrem Kleiderschrank, Jack wühlte in der mitgebrachten Tasche, Daniel musste noch einmal raus an seinen Wagen und Teal'c war schon dabei, die Geschenke für seine Freunde vor sich auszubreiten.

Nach und nach fanden sich die vier in Sams Wohnzimmer zusammen. Der Duft von Plätzchen vermischte sich mit dem frischen Tannenduft des Weihnachtsbaumes, den Sam am Abend zuvor liebevoll geschmückt hatte und Wärme, die kein Heizkörper je erzeugen konnte, erfüllte den Raum.

Das Grinsen in den Gesichtern wurde breiter, das Leuchten in den Augen strahlender. Das lag zweifelsohne nicht nur an der Vorfreude sondern einfach daran, dass es spürbar war, dass hier keine Arbeitskollegen mehr zusammen saßen, sondern Freunde, die einander sehr nahe standen und sich bedingungslos vertrauten.
Einfach nur zusammen sein, in entspannter Atmosphäre die Gesellschaft und Anwesenheit der Menschen zu genießen, die einem wichtig waren. Von denen man wusste, dass sie jederzeit da waren. Menschen, zu denen das Wort Familie sogar noch besser passte als Freund und Kollege.

"Also?" Daniel durchbrach die nicht unangenehme Stille
"Also was?" Jack warf ihm einen scheinheiligen Blick zu.
"So wie sonst, Ladies first?"
"So wie jedes Jahr, Daniel Jackson", gab Teal'c die Antwort, wandte sich an Sam und überreichte ihr mit den Worten "Ich wünsche dir ein besinnliches Weihnachtsfest, Samantha" einen dunkelroten Briefumschlag.

Sie bedankte sich und drückte ihn kurz, nur um ihm, nachdem sie den Umschlag geöffnet und den Inhalt erkannt hatte, richtig um den Hals zu fallen.
"Eine Theaterkarte für 'Die falsche Zofe' ... danke Teal'c! Das wollte ich mir schon immer mal ansehen."
Teal'c neigte leicht den Kopf, sichtlich erfreut ob Sams Reaktion. Ob Jack auch so begeistert sein wird? Nun, er würde es ja gleich erfahren.

Auch über Daniels Geschenk freute sie sich sehr. Und auch er entkam einer herzlichen Umarmung nicht.
"Er ist wunderschön, danke." Mit "er" war der Seidenschal in ihren Händen gemeint.
Vor ein paar Wochen, während einer Shoppingtour mit Cassie, hatte sie ihn im Schaufenster einer Boutique gesehen. Als sie sich dann einige Tage später dann doch entschloss ihn zu kaufen, war er weg. "Du warst also derjenige, der ihn mir vor der Nase weggeschnappt hatte..." Daniel grinste nur, Cassies Tipp war goldrichtig.

Nun war Jack an der Reihe. Nicht nur Sam genoss die kurze aber herzliche Umarmung. Dann überreicht er grinsend, den Schelm mühsam verkneifend, sein "Geschenk". Aber beim Blick in seine Augen wurde Sam plötzlich stutzig, sie sagte jedoch nichts. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte sie, nahm das Geschenk und begann vorsichtig, den Inhalt vom Papier zu befreien.

Nicht dass diese Vorsicht dem ohnehin schon zerknitterten Geschenkpapier galt - nein, irgend etwas ging da gerade vor... Sie kannte diesen Mann mittlerweile gut genug, um anhand seiner Gestik und Mimik zu erkennen, ob er gerade verstimmt oder gut gelaunt war, ob er etwas verbarg oder gar etwas ausgeheckte. Und Letzteres hatte er definitiv.

Das Papier enthüllte ihr ein Buch, das augenscheinlich schon einige Tage hinter sich hatte. Daniel, der Sam gegenüber saß und neugierig den Hals reckte, erstarrte. Er warf einen fragenden Blick zu Jack, der sich neben Sam auf der Armlehne ihres Sessels, niedergelassen hatte. Der ließ dem Schalk nun freien Lauf und grinste schelmisch. Sam bemerkte es noch gar nicht, viel zu sehr zog sie das Buch in seinen Bann.

Und Daniel erinnerte sich, als sei es erst gestern gewesen, als...


... er sich von Sam ein Buch über Astrophysik auslieh - aber nicht für sich selbst, sondern für Jack, der nicht wollte, dass Sam davon erfährt.
"Ich kann nicht einfach so in ihr Labor spazieren mit den Worten: 'Carter, könnte ich mir von Ihnen mal ein Buch über Astrophysik ausleihen?' Entweder nähme sie mich nicht ernst oder würde annehmen, ich stände unter irgendeinem außerirdischen Einfluss." Davon war der General fest überzeugt.

So tat Daniel ihm den Gefallen und versprach fest, Sam nichts zu sagen und darauf zu achten, sich nicht zu verplappern. Dafür hatte er was gut bei seinem Freund, und zwar einiges.

Sam machte sich, entgegen Jacks Befürchtungen, gar keine besonderen Gedanken darum, dass Daniel sich bei ihr ein Buch auslieh; schließlich lieh sie sich ab und an auch schon mal ein Buch von ihm. Wissenschaftliche Neugier eben, warum nicht mal in andere Bereiche "reinschnuppern". Sie fragte ihn lediglich, was er denn da nachsehen wolle und ob sie ihm das nicht besser erklären könne. Daniel druckste herum, es wären mehrere Dinge, die könne er sich dann zu Hause ja mal in Ruhe ansehen. Zu seinem Glück kam gerade Sams Assistent, der sie an ein wichtiges, gerade auslaufendes Experiment erinnerte. Daniel war gerettet und suchte samt Buch schnell das Weite.

Etwa vier Wochen später, nachdem ihr wieder eingefallen war, dass sie ja mal ein Buch verliehen hatte, fragte Sam erstmals nach. Daniel gab vor, noch nicht fertig damit zu sein. Sie fragte ihn erneut, was er wissen wolle und ob sie ihm nicht vielleicht doch... Daniel wimmelte sie ab, es sei jetzt ungünstig, keine Zeit weil wichtige Übersetzung und tat sehr beschäftigt. Sie zog nur die Schultern hoch und verschwand wieder. So ein bisschen hatte Daniel schon ein schlechtes Gewissen dabei. Aber eben nur ein bisschen.

Trotzdem fragte er sich manchmal, warum er Sam nicht einfach die Wahrheit sagt. Dass das Buch gar nicht für ihn, sondern für Jack war. Als ob Sam nicht selber wusste, dass der General mehr im Kopf hatte, als er alle glauben ließ. Man schaffte es nun mal nicht in diesen hohen Offiziersrang mit nichts im Kopf.

Es war wohl dieses Spiel, das alle drei irgendwie gerne mitspielten. Jeder wusste, Jack war lieber heimlich schlau, spielte gerne mit der vermeintlichen Ahnungslosigkeit. Aus diesem Grund war Daniel sich ziemlich sicher, dass Sam es ihm nicht wirklich übel nehmen würde, wenn sie am Ende erfahren würde, wer tatsächlich der vorübergehende Besitzer ihres Buches war. Wenn er so darüber nachdachte - es reizte ihn irgendwie schon, zu sehen ob Sam es selbst herausfinden würde... schließlich schadete er niemandem und Sam würde mit Sicherheit genau so handeln. Kleine Neckereien unter Freunden eben.

Beim nächsten Mal war Daniel vorbereitet und warf mit dem ein oder anderen Fachausdruck um sich, er hatte sich die Mühe gemacht und im Internet etwas recherchiert. Damit es wenigstens den Anschein hatte, dass er das Buch auch mal zur Hand nahm. Mit heimlicher Erleichterung stellte er fest, dass er erneut einen kleinen Aufschub erkämpft hatte. Nur, wie lange?

Nun ist es so, dass das Team oft lange unterwegs ist.
Folglich war es auch nicht verwunderlich, dass eine geraume Zeit ins Land ging, bis Sam ihn erneut auf das Buch ansprach; diesmal ganze zwei Monate später! Ähnlich wie Daniel kurz zuvor von Jack zu hören bekam, dass jobbedingt nicht immer so die Zeit bliebe und es durchaus auch Nachteile hatte, General zu sein - Daniel ahnte mittlerweile nichts Gutes, sagte aber nichts dazu - hörte Sam nun von Daniel, dass durch die Zeit auf Missionen nicht wirklich die Gelegenheit bestand, ein Buch zu lesen. Das sah sie ein und Daniel hatte wieder einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen. Vorerst.

Nicht nur Daniel, auch Jack war um Ausreden nicht verlegen. Einmal brauchte er das Buch noch, dann wollte er es am nächsten Tag mitbringen - natürlich hatte er es dann zu Hause vergessen.
Vergessen, das konnte Jack ziemlich gut. Einmal hatte er fast verpennt und in der Eile nicht mehr dran gedacht, dann gleich die ganze Tasche zu Hause vergessen. Irgendwann hatte er es auch mal im Wagen gelassen, der gerade in der Werkstadt stand. Und dann erwähnte Jack so nebenbei, dass es eventuell sein könnte, dass er das Buch vielleicht doch irgendwie, nun ja... verlegt hätte.

Daniel wurde richtig sauer, war drauf und dran Sam nun die Wahrheit zu sagen. Dass das Buch nicht mehr aufzufinden war, das wollte er nun wirklich nicht auf seine Kappe nehmen. Jack redete mit Engelszungen auf ihn ein - und war erfolgreich. Eine Woche Galgenfrist, eine Woche, in der Jack das Buch finden musste. Danach, darauf bestand Daniel, musste er Sam die Sache selbst erklären.

Die bekam von all dem nichts mit. Und irgendwie überstürzten sich plötzlich die Ereignisse. Ereignisse, auf die nicht nur Daniel liebend gerne verzichtet hätte.

Als sich die Lage wieder beruhigte, war von einem simplen Buch nicht mehr die Rede. Alle konnten eine Auszeit vertragen und wie auf Bestellung wurde es auch wieder ruhiger im SGC. Als ob alles und jeder jenseits des Sternentores wusste, dass auf der Erde Weihnachten vor der Tür stand.

Auch Daniel dachte nicht mehr an das Buch.
Bis zu diesem Tag.




In dem Moment, in dem sie ihren Kopf hob, um Jack anzusehen, veränderte sich dessen Gesicht schlagartig von schelmisch zu ahnungslos. Er zog die Augenbrauen hoch und erwiderte unschuldig ihren Blick. Von Daniel kam kein Mucks, er starrte seinen Freund nur ungläubig an.

"Astrophysics", las Sam vor. "Das kenne ich doch?" Wobei sie weniger den Titel meinte. Der kleine Tintenklecks in der linken unteren Ecke kam ihr merkwürdig bekannt vor.
"Nun ja... das kann schon sein." Himmel, was musste er sich zusammenreißen. "Ich hab gehört, Daniel hätte sich mal ein Buch mit diesem Titel ausgeliehen und...", er warf einen scheinheiligen Blick zu einem immer noch ziemlich sprachlosen Linguisten, "... es wohl verlegt."

"Ja, aber..." Sam deutete auf den Tintenklecks, der aussah wie ein Indianerkopf. Sie wollte wohl noch immer nicht glauben, dass sie hier anscheinend ihr eigenes Buch in Händen hielt. Sie war so in ihre Spurensuche vertieft, dass sie nicht mitbekam, dass Jack sich nun nicht mehr die Mühe machte, sein Grinsen zu verbergen. Dass Daniel, gänzlich ohne Worte, nur mittels Gestik und Mimik, Jack für verrückt erklärte. Oder dass Jack auf die gleiche Weise, nur wesentlich gekonnter, Daniel wiederum klar machte, dass er das alles aufklären würde, keine Sorge.
Teal'c saß nur da, den Kopf leicht geneigt, beobachtete - und grinste.

Sam besah sich derweilen zielsicher den Buchrücken. Sie ahnte langsam, was hier los war.
"Die kleine Delle hier..."

"Das war gar nicht so einfach, genau dasselbe Buch zu finden", redete Jack unbeirrt weiter. Er sagte absichtlich "dasselbe", den so war es ja auch. Nicht ein gleiches Buch hatte er gesucht, sondern dasselbe, das Sam nun in Händen hielt. Zwar bei sich zu Hause, aber das wusste sie ja nicht. Noch nicht.
Er hatte also nicht gelogen. Trotzdem erntete er von Daniel einen vorwurfsvollen Blick.

"Jack, wo hast du das Buch eigentlich her?"
"Ähm..." Mist, sie wusste es. Er sah es in ihren Augen...
"Nun?" ... und nun auch an den Grübchen.
"Was?" Er tat immer noch als wüsste er von nichts, grinste aber.
"Ich meine damit, wo du es gefunden hast." Natürlich hatte sie ihn längst durchschaut. Ein Blick zu Daniel, der ihn schulterzuckend und fast entschuldigend erwiderte, bestätigte ihre Vermutung.
"Nun... ähm... Daniel?"
"Vergiss es." Daniel schaltete auf trotzig. "Sieh zu, wie du da wieder raus kommst."

Sam lachte leise und hielt Jack nun das offene Buch hin. "Siehst du das?"
"Jaaa?" Nur wusste er gerade wirklich nicht, was sie meinte. Bis sie auf zwei kleine, von Hand geschriebene Worte deutete, die auf der Innenseite des Deckels, ganz unten in der Ecke standen.
"Oh, da steht ja schon dein Name drin!" Welche Überraschung aber auch...
"Ja, und zwar in meiner Handschrift. Seltsam, nicht wahr?" Ihr Schmunzeln wurde immer breiter.

Jack seufzte ergeben.
"Warum hast du mich denn nicht direkt danach gefragt, Jack?"
Er saß nur da, betrachtete seine Schuhe und zuckte grinsend die Schultern. Sam lachte innerlich, wenn jetzt noch ein gemurmeltes "Weiß ich nicht" käme, würde sie ihn ohne Abendbrot zu Bett schicken.

Dann hob er den Kopf und sah sie direkt und fast ernst an. "Was hättest du wohl gesagt oder gedacht, wenn ich dich danach gefragt hätte?" Auf die Antwort war er gespannt, obwohl er glaubte sie zu kennen. Sam zuckte die Schultern.
"Keine Ahnung, entweder hätte ich es für einen Scherz gehalten, oder..."
"Oder angenommen, dass ich unter außerirdischem Einfluss stehe?"
"Ja, so in etwa."

Jack warf Daniel einen triumphierenden Blick zu. "Hab ich es dir nicht gesagt?" Und zu Sam gewandt: "Bist du jetzt sauer?"
Sam lachte nur. "Nein, weder auf dich, noch auf Daniel. Warum sollte ich auch? Niemand ist zu Schaden gekommen, ich hab mein Buch wieder und alle Seiten sind noch drin..." Sie warf ihm einen gespielt skeptischen Blick zu. "Es sind doch noch alle Seiten drin, oder?" Und wie um ganz sicher zu gehen, blätterte sie schmunzelnd im Buch. Sie war sich sicher, dass es keinen Schaden genommen hatte. Aber er hätte jetzt, an ihrer Stelle, ebenso "nachgezählt".

Lachend nahm er ihr das Buch aus der Hand und legte es auf den Tisch. Sam beobachtete das Ganze, sie spürte, dass da noch was kommen würde. Sie behielt Recht, Jack griff in die linke Brusttasche seines Hemdes, zog etwas daraus hervor. Er reichte ihr ein kleines Kästchen, fachmännisch eingeschlagen in dunkelblaues Papier mit goldenen Sternchen.

Jack sagte nichts weiter, beobachtete nur ihre Reaktion.
Sie erwiderte seinen Blick, sah ihm fest in die Augen. Wieder entdeckte sie darin etwas, diesmal kein Schalk, etwas anderes. Sam räusperte sich, ihr wurde auf einmal auch ohne Punsch recht schnell warm, so widmete sie ihre Aufmerksamkeit schnell dem kleinen Kästchen in ihren Händen. Das Papier enthüllte, was sie vermutete - ein Schmuckkästchen. Vorsichtig öffnete sie es. Ihr Augen wurden groß und sie war erst einmal sprachlos.

"Jack... du bist verrückt", erklärte sie gerührt.
"Ich weiß. Fröhliche Weihnachten, Sam."

Daniel seufzte grinsend. Dann schnappte er sich sein Geschenk für Teal'c und beschloss kurzerhand, die Bescherung fortzusetzen.


Ende

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