Das Auge by Fermina
Summary: Peter DeLuise macht eine verwunderliche Bekanntschaft auf dem Flug nach Vancouver, die einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlässt…
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Other Character
Genre: General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3073 Read: 2444 Published: 23.03.12 Updated: 23.03.12
Story Notes:
Es war wirklich eine Herausforderung, diese Wettbewerbsgeschichte zu schreiben! Die Bedingungen, die von der Jury gestellt wurden, begrenzten die Wege, die diese FanFiction gehen konnte! Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, sich dieser Herausforderung zu stellen :o-) …Ich hoffe, dass euch diese kleine Story gefällt. An dieser Stelle möchte ich natürlich Greyfin und Cassiopeia danken, die meine Geschichte freundlicherweise Beta gelesen haben.

1. Kapitel 1 by Fermina

Kapitel 1 by Fermina
Das Auge


Ein wenig müde ließ sich Peter DeLuise auf dem durch das Ticket ausgewiesenen Fensterplatz des Flugzeuges nieder. Die Geburtstagsfeier seines alten Freundes war großartig gewesen und er hatte viele Bekannte wieder getroffen, die aus allen Teilen Nordamerikas angereist waren. Mit jedem hatte er angestoßen und auf alte Zeiten getrunken. Das unweigerliche Resultat jedoch waren unangenehme Kopfschmerzen und am liebsten hätte er noch einen Tag Urlaub genommen. Aber das war einfach unmöglich. Auf ihn wartete in Vancouver ein Haufen Arbeit. Eine Fernsehserie bedeutete nun mal einen großen Aufwand und vor allen erlaubte der Zeitdruck unter dem man ständig stand keinen kurzfristigen Urlaub. Er seufzte, lehnte sich nach hinten und schloss für einen Moment seine Augen, um sich zu entspannen.
Als Peter seine Augen wieder öffnete, beobachtete er, dass eine sehr alte Frau auf eine Stewardess gestützt mühselig näher kam. Die Stewardess half ihr neben ihm Platz zu nehmen und sie anzuschnallen. Dann eilte sie davon.
"Guten Abend!", begrüßte Peter die alte Frau freundlich und nickte ihr zu.
Sehr langsam wandte sie ihm ihr Gesicht zu, das tief zerfurcht von den zahlreichen Falten war. Das dünne weiße Haar hing strähnig über ihre Ohren, machte aber keinen ungepflegten Eindruck. Das sonderbarste waren ihre Augen. Sie wirkten müde und lagen weit in ihren Höhlen. Sie waren von einer eigenartigen blassbraunen Farbe und schienen ihn nicht so recht fixieren zu können. Die alte Frau aber lächelte und sagte: "Guten Abend, mein lieber Junge!" Dann drehte sie ihren Kopf wieder in die andere Richtung und saß so lange ruhig in ihrem Sessel, bis das Flugzeug gestartet war und das Abendessen serviert wurde.
Als Peter eifrig das Besteck auspackte und sich hungrig über das Essen her machte, unterbrach seine Sitznachbarin ihn plötzlich.
"Essen Sie langsam, und lassen Sie es sich schmecken. Es könnte Ihre letzte Mahlzeit sein, wenn sie kommen…"
Ihm blieb für einen kurzen Moment das Essen im Halse stecken. Was sagte sie da? Seine letzte Mahlzeit? Er beschloss, erst einmal herunterzuschlucken, um sie dann erstaunt an zu sehen.
"Entschuldigen Sie bitte, Ma’am? Wer sind die, die kommen sollen?"
Er sah, dass ihre Hände zitterten und bemerkte ihren ernsten Gesichtsausdruck. Er fragte sich wirklich, ob sie nicht vielleicht an einer altersbedingten psychischen Erkrankung litt.
"Ich habe alles gesehen, mein lieber Junge!"
"Was haben Sie gesehen?" Peter schob sich mit dem Messer einige winzige Erbsen auf die Gabel. Er fand, selbst wenn es nicht stimmen sollte, was sie da sagte, so konnte er wenigstens höflich genug sein, sie ausreden zu lassen.
"Es war ein geheimes Projekt, aber ich erzähle jedem davon, der es hören will! Ich habe keine Angst mehr vor jenen wichtigen Personen von damals!"
Bei diesem Ausruf sah sie so entschlossen aus, dass man eigentlich keinen Zweifel mehr an der Richtigkeit ihrer Geschichte haben konnte. Peter wunderte sich über die Energie, welche die alte Frau mit einem Mal an den Tag legte.
"Ich bin alt.", setzte sie nun um einiges ruhiger ihre Antwort fort. "Deshalb können sie mir nichts mehr. Ich habe alles in meinem Leben gesehen und erlebt, aber die Menschen haben ein Anrecht darauf, die Wahrheit zu erfahren! …Wissen Sie, junger Mann, damals, vor mehr als 50 Jahren war ich eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, die im weltweit ersten Brutreaktor arbeitete…"
"Sie meinen den Brüter in Idaho, der die erste nuklear erzeugte Energie lieferte?", erriet Peter, der das letztlich durch Zufall in der Zeitung gelesen hatte.
Sie nickte und schien sich über sein Wissen zu freuen.
"Damals am 20. Dezember 1951 gelang es uns angeblich, den ersten nuklearen Strom zu erzeugen. Aber die Wahrheit war, dass die damals vier erleuchteten Glühbirnen nur ein Nebenprodukt eines weitaus Bahn brechenden Versuchs waren."
Plötzlich brach sie ab und hustete kräftig. Erschöpf lehnte sie sich nach dem Anfall zurück und erzählte weiter.
"Wir öffneten eine Art Auge, das Menschen durch ein Raum-Zeit-Portal in andere Dimensionen reisen ließ!"
Peter, der das Essen zur Seite geschoben hatte und sich auf seine Hände stützte, blieb der Mund erstaunt ein wenig offen stehen. Konnte es denn sein, dass sich eine alte Frau, Spinnereien mit einem solchen kreativen Potential ausdachte?! Zugegeben - es klang ein bisschen wie Stargate. Aber diese Frau war ganz offensichtlich fast blind und kannte Stargate mit Sicherheit gar nicht. Sie riss ihn aus seinen intensiven Gedanken, in dem sie fortfuhr.
"Ich habe viele Reisen durch das Auge gemacht und Welten gesehen, die sich kein Mensch vorstellen kann. Wunderbare Schätze gibt es dort und Lebensformen, von denen man nur träumen kann. Aber zu unserem Unglück haben wir auch potenzielle Feinde getroffen, die so mächtig und grausam waren, dass sie alles zerstörten, was sich ihnen in den Weg stellte. Wegen ihnen haben wir das Auge auch wieder geschlossen, bevor sie herausfanden, wie es funktionierte. Aber ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie kommen, um uns zu vernichten!"
Ihr ängstlicher Gesichtsausdruck machte Peter beinahe ein wenig Angst. Diese Geschichte klang so authentisch, dass es ihn fast erschütterte.
"Aufgrund der Reisen durch das Auge sind meine eigenen Augen sehr geschädigt worden. Ich sehe durch eine Art Tunnel, nur noch das, was sich direkt vor mir befindet."
Sie seufzte und Peter konnte sehen, wie kleine Tränen aus ihren Augen über ihre Wangen kullerten.
"Was würde ich dafür geben, diese Welten noch einmal zu sehen…?"
Peter nickte langsam. Diese alte Dame meinte es ernst. Peter fand es unglaublich, was die alte Dame da erzählte. Allein die Vorstellung, dass in Stargate vielleicht ein Fünkchen Wahrheit steckte, verursachte eine leichte Gänsehaut bei ihm.
Die Frau war inzwischen ruhiger geworden und schlief ab und zu mal wieder ein. Peter hing weiter seinen Gedanken nach und wurde schließlich durch das Anschnallsignal daran erinnert, dass sie in wenigen Minuten in Vancouver landen würden. Er erklärte sich bereit, die alte Frau bis zum Ausgang zu begleiten, wo ihr Enkel auf sie warten würde. Der Koffer der Frau war glücklicherweise einer der ersten, die über das Band rumpelten und so konnten sie die Gepäckhalle schnell verlassen. Als Peter ihr auch noch durch die letzte Schiebetür half, fiel ihm ein, dass er gar nicht nach ihrem Namen gefragt hatte und so holte er das nach.
Sie lächelte. "Oh, entschuldigen Sie vielmals, dass ich mich nicht früher vorgestellt habe!" rief die alte Frau und fügte dann in einem etwas verlegenen Tonfall hinzu: "Mein Name ist Rose Cunningham!"
"Cunningham? Sie sind aber nicht zufällig verwandt mit Colin Cunningham?", fragte Peter überrascht.
"Doch genau. Das ist mein Enkel und mein einzig verbliebener Nachkomme!"
Und tatsächlich sah er auch schon Colin auf sie zu eilen.
Als er sie erreicht hatte, sagte er lachend: "Hallo Peter, ich sehe, du hast meine Grandma schon kennen gelernt!"
"Wir haben uns sehr nett unterhalten!", fügte Mrs. Cunningham lächelnd hinzu und küsste ihrem Enkel zur Begrüßung auf die Wange. Die gebrechliche Dame stützte sich nun auf Colin, der sich Peter wieder zuwandte.
"Sollen wir dich zu Hause absetzen, Peter?", fragte er lächelnd.
Peter war dankbar für das Angebot, da er sein Auto nicht übers Wochenende am Flughafen stehen gelassen hatte.

Während der Fahrt unterhielten sich Colin und er sich ein wenig über die Arbeit und die laufende Staffel von Stargate. Ein paar mal schielte Peter nach hinten und als er deutlich sah, dass die alte Frau eingeschlafen war, fragte er Colin: "Hat deine Grandma tatsächlich einmal in einem Kernkraftwerk gearbeitet? Sie hat da so ein paar Dinge im Flugzeug erzählt…"
Colin lachte und schien gar nicht überrascht: "Sag bloß, sie hat dir auch den Bären mit dem Auge aufgebunden und den ach so zahlreichen Dimensionsreisen und mit den grässlichen Feinden, die kommen werden, um uns zu holen!"
"Ja, das hat sie allerdings. Ich habe schon vermutet, dass sie sich das ausgedacht hat, aber sie hat das mit so einer Überzeugtheit erzählt…"
"Ich weiß!", antwortete Colin. "Sie ist sowohl gesundheitlich als auf psychisch nicht mehr so fit. Die Ärzte vermuten, dass das eine Spätfolge ist, die durch ihre Arbeit an dem Kernenergie Projekt entstand."
"Mhm…", nickte Peter. Ihm tat Mrs. Cunningham leid. Es schien, als hätte sie die Phantasien so sehr verinnerlicht, dass sie glaubte, sie tatsächlich erlebt zu haben. Aber die Gefühle über ihre erfundenen Erlebnisse waren echt und das machte die ganze Sache so tragisch für Außenstehende.
"Wir sind da, Peter!", sagte Colin plötzlich und riss Peter aus seinen Gedanken. "Wir sehen uns Donnerstag. Dann bin ich wieder am Set!"
"Ja, danke fürs Mitnehmen.", sagte Peter während er aus dem Wagen stieg. "Wir sehen uns Donnerstag."
Peters letzter Blick fiel auf die alte Frau, die immer noch friedlich schlafend auf der Rückbank saß. Winkend fuhr Colin ab und ließ Peter mit seinen Gedanken zurück.

Müde fiel er wenig später ins Bett. Aber er konnte noch nicht schlafen, denn er dachte wieder über die Geschichte der alten Rose Cunningham nach. In seinem Kopf reifte langsam aber sicher eine Idee…

Der nächste Tag kam viel zu schnell. Todmüde quälte Peter sich aus dem Bett, um dann im Stockdunkel zum Set zu fahren, an dem ein Haufen kreativer Leute über eine Woche gearbeitet hatten. Es war sehr aufwendig und verflucht teuer gewesen, aber er war sich sicher, dass es das wert sein würde.
Die feuerrote Sonne kroch gerade über die Bergspitzen, als Peter um die letzte Ecke bog und vor einem Feld anhielt. Vor ihm lag Unglaubliches: Die Skizzen des Sets waren sehr schön und viel versprechend geworden, reichten aber lange nicht an das, was er jetzt vor sich sah. Stücke von einer Ruine lagen überall verstreut und ein halber Tempel präsentierte sich in der aufgehenden Morgensonne etwas erhöht auf einem Felsen. Allen Steinen war durch Spezialfarbe ein goldener Schimmer verliehen worden und er fühlte sich für einen Moment nicht mehr wie ein Regisseur oder Creative Consultant, sondern wie ein Pilger, der längst vergessene Bauwerke alter Religionen aufsucht…
Heftig schüttelte Peter den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Er nahm dann genau den Winkel des riesengroßen Stargates zum Tempel in Augenschein und musste feststellen, dass auch dieser perfekt war.
"Verdammt gute Arbeit…beinahe wie in einer anderen Welt…", murmelte er vor sich hin und genoss noch einen Moment die Aussicht. Plötzlich fiel ihm seine Grübelei der vergangenen Nacht wieder ein und er beschloss sofort zu den Studios zu fahren.

Als er bei den Studios ankam, lief er in sein Büro, schnappte sich das Telefon und wählte eine Nummer an seiner Pinnwand.
"Hallo?", meldete sich jemand nach mehrmaligen Freizeichen eine Stimme.
"Colin? Bist du das? Hier ist Peter!"
"Was gibt es, Peter?", fragte dieser überrascht.
"Ist deine Großmutter noch bei dir, oder ist sie schon wieder abgereist?"
"Sie ist noch hier."
"Könntest du es eventuell einrichten, sie morgen zu uns raus zu fahren? Ich möchte ihr gern die Außenaufnahmen auf einem Set in den Bergen zeigen. Ich weiß, es waren nur Hirngespinste, die sie mir im Flugzeug erzählte, aber vielleicht freut sie es auf ihre alten Tage, wenn sie "ihre Welt" sehen darf, die sie sich ausgedacht hat."
Schweigen erfüllte die Leitung.
Dann seufzte Colin.
"Na gut, Peter. Ich weiß zwar nicht, ob das gut ist, wenn man sie darin noch verstärkt, aber ein bisschen frische Luft kann ihr nicht schaden! Wann soll ich morgen bei euch sein?"
"Etwa um 10am. Bis morgen dann!"
"Bis morgen!"
Peter legte den Hörer wieder auf das Telefon. Sein Blick wanderte gedankenverloren langsam vom Telefonhörer zu der Uhr an der Wand und er erschrak. Ein wichtiges Meeting hatte bereits vor 12 Minuten begonnen.

Am nächsten Morgen stolperte Mrs. Cunningham auf ihren Enkel Colin gestützt aus dem Auto in Richtung Peter, der lächelnd auf die alte Frau zuging.
"Hallo Peter! Schön Sie wieder zu sehen! Colin hat mir erzählt, dass Sie beim Fernsehen arbeiten und mir etwas zeigen wollten!"
"Richtig, Mrs. Cunningham. Begleiten sie mich doch bitte auf die kleine Anhöhe dort, damit sie das Set mit ihrer Teilblindheit auch überblicken können!"
Er half Colin dabei, die alte Frau auf den Hügel zu führen, wo ein Stuhl für sie bereit stand. Darauf lies sie sich dankbar nieder.
Direkt als erstes war eine spannende Szene angesetzt, in welcher ein Haufen Jaffa SG-1 bei den merkwürdigen Ruinen überraschte.
Alles war bereit und die Szene konnte beginnen.
Von dem Hügel aus, konnte man erkennen, wie 10 Jaffa sich zum Tempel schlichen, aus dem SG-1 gerade heraus kam.
Jack blendete die Sonne direkt ins Gesicht und er hob schützend die Hand. Als sich der Schatten eine Sicht möglich machte, sah er sofort die Gefahr.
Er rief laut: "Verdammt! Teal’c, Daniel…!"
Aber es war bereits zu spät. Die Jaffa nahmen Jack, Teal’c und einen wirklich amüsant anzuschauenden verdutzten Daniel in ihre Gewalt. Michael spielte seine Rolle einfach perfekt, dachte Peter. Teal’c gelang es noch, sich zu befreien, aber Daniel und Jack wurden von den Jaffa vorwärts getrieben. Teal’c rannte zurück in den Tempel, um Sam zu warnen, die als einzige noch bewaffnet war.
Als beide aus dem Tempel kamen, waren Jack und Daniel schon fast beim Stargate. Im Schutz der Ruinen, arbeiteten sich der Jaffa und die Major langsam vor. Plötzlich traf ein Stabwaffenschuss Teal’cs linke Schulter und er brach keuchend zusammen.
Sam schaute erschrocken nach ihm.
"Teal’c!!", rief sie, aber er war bewusstlos. Sie durfte keine Zeit verlieren und drehte sich wieder zu den Jaffa.
Ein Feuergefecht entbrannte. Mindestens fünfzehn Explosionen wurden zwischen Ruinenteilen gezündet. Sam hatte alle Hände voll zu tun und an ihrem Gesicht konnte man erkennen, wie konzentriert sie war, Jack und Daniel nicht zu gefährden.
Schließlich hatte sie alle Jaffa, bis auf jene zwei, die Jack und Daniel in ihrer Gewalt hatten, erschossen oder unschädlich gemacht.
Peter schaute von Zeit zu Zeit zu Rose Cunningham hinüber, der vor lauter Staunen der Mund offen stand. Ihre rechte Hand krallte sich in seine linke. Er wusste, dass es der alten Frau gefiel.
Sam kam auf einmal eine Idee. Sie zog zwei Handgranaten aus der Tasche und warf sie nach rechts hinter den Hügel. Die Jaffa glaubten an einen Hinterhalt, schleuderten Daniel und Jack zu Boden und liefen davon. Sam rannte zu ihnen und stellte fest, dass sie nur leicht verletzt waren. …Schnitt! Die Szene war im Kasten. Zum Glück, denn es war immer viel Aufwand Explosionen neu zu drehen.
Lächelnd kam Amanda Tapping auf sie zugelaufen.
"Hi Peter!", begrüßte sie ihn.
"Hi! Toll gespielt heute.", lobte er sie und stellte sich dann seitlich. "Darf ich vorstellen, Amanda? Das ist Rose Cunningham, die Großmutter von Colin …und Mrs. Cunningham? Das hier ist Amanda Tapping, die den Charakter ‚Major Samantha Carter’ in unserer Serie spielt."
"Großartig, junge Frau. Sie erinnern mich an mich, als ich jung war!" Die alte Dame zog Amanda zu sich hin und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Vielen Dank für diese wundervolle Erinnerung!" Ein wenig Melancholie lag in ihrer Stimme, fand Peter.
Amanda stand etwas verdutzt da, sie konnte offensichtlich nicht ganz begreifen, was die alte Frau meinte. Dann wurde sie aber auch schon wieder vom Regie-Assistenten gerufen und entschuldigte sich höflich. Als nächstes würde die Szene gedreht werden, in der sie den verletzten Teal’c zum Stargate tragen.

Mrs. Cunningham blieb noch den ganzen Tag und als sie am Ende des Drehtags ins Auto stieg, hatte sie leicht gerötete Wangen.
Peter war zufrieden mit sich, denn er hatte der alten Dame eine Freude gemacht.

Am Donnerstag war ein Drehtag mit Szenen in den Studios angesetzt, bei denen Colins Charakter Major Davis eine Schlüsselrolle spielen würde. Peter konnte es fast nicht abwarten, Colin zu fragen, wie es seiner Großmutter gefallen hatte…
Er nippte gerade an seinem Kaffee, als Brad Wright sich zwischen Kamera-Crew und Mikrophonständern durchschlängelte. Er stellte sich auf einen Klotz, klatschte in die Hände und rief dann so laut es ging: "Okay Leute, ihr könnt alles wieder abbauen und in Studio B wieder aufbauen. Die Szenen mit Major Davis können heute nicht gedreht werden...!"
Peter glaubte, sich verhört zu haben und fragte nach. Brad zuckte nur mit den Schultern und wusste auch nichts Genaueres. Seine Sekretärin hatte das Gespräch angenommen.
So viel Peter wusste, hatte Colin noch niemals einen Drehtermin abgesagt, besonders nicht, wenn er so wichtig war. Irgendetwas kam ihm komisch vor und er rief bei Colin zuhause an.
Es läutete lange eh sich jemand am anderen Ende meldete.
"Colin?", fiel er sofort mit der Tür ins Haus. "Was ist los? Warum bist du heute nicht erschienen?"
Colin schwieg und das machte das unangenehme Gefühl in Peters Magen auch nicht gerade weniger. Schließlich antwortete er mit tonloser Stimme: "Meine Großmutter ist tot. Sie hatte letzte Nacht einen Schlaganfall und starb nur wenige Stunden später im Krankenhaus. Ich habe die Sekretärin gebeten, meinen Drehtag verschieben zu lassen."
Peter war wie erstarrt. Er wusste nicht, was er antworten sollte.
"Es ... Es tut mir wirklich leid, Colin!", antwortete er.
"Schon gut, Peter. Wenigstens hast du ihr noch eine Freude machen können mit dem Setbesuch. Sie hatte von nichts anderem mehr reden können. Wir sehen uns dann nächste Woche. …Bye."
"Bye." Peter legte langsam den Hörer auf die Gabel. Er fühlte sich niedergeschlagen und das änderte sich auch den ganzen langen Arbeitstag über nicht mehr. Er musste irgendetwas tun, um dieser Frau noch eine letzte Ehre zu erweisen. Nach langen Überlegungen beschloss er, wenigstens ihre Geschichte aufzuschreiben.
Mit diesem Gedanken im Kopf erreichte er am Abend sein Haus. Davor stieg gerade ein Paketbote aus seinem Wagen und hatte ein großes Packet in der Hand. Als der Bote Peter sah, winkte er ihm zu.
"Ein Packet für Sie!"
Peter unterschrieb den Zettel, der ihm daraufhin unter die Nase gehalten wurde und nahm das Paket entgegen. Er hatte keine Ahnung, wer ihm etwas schickte.

Im Haus öffnete er es und glaubte seinen Augen nicht. Zwischen einer Menge Papier glitzerte ihm etwas Goldenes entgegen. Er nahm es heraus und sah, dass es sich um einen sorgfältig gefertigten Kopfschmuck handelte, mit seltsamen Inschriften und Verziehrungen. Außerdem war in dem Packet etwas, was so aussah wie eine Waffe, die aus einem Science Fiction Film hätte stammen können. Sie fühlte sich überraschend leicht an und lag angenehm in der Hand. Er war dermaßen überrascht, dass er einen Zettel beinahe übersehen hätte, auf welchem geschrieben stand:

"Lieber Peter, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und den schönen Tag. Ich spüre, dass meine Zeit nun bald gekommen ist und ich will Ihnen diese Sachen vererben. Alles Liebe, Rose Cunningham"

In Peters Kopf wirbelten alle Gedanken durcheinander. Diese seltsamen Dinge, stammen sie wirklich aus ihren Reisen durch das Auge? Ist Rose Cunninghams Geschichte tatsächlich wahr gewesen…?!

Ende

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