Remember by Caro
Summary: Ein ungewollter Neuanfang...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Friendship, General, Hurt/Comfort, Romance, Songfic
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 5544 Read: 7301 Published: 15.03.12 Updated: 15.03.12
Story Notes:
Die Story ist entstanden, weil Alexis neuen Lesestoff wollte. An dieser Stelle Danke für die Unterstützung!!(Du bist die Beste!)

ehem. Veröffentlichung von 'the-wall-between.de'

1. Kapitel 1 by Caro

2. Kapitel 2 by Caro

Kapitel 1 by Caro
Remember


Ein Auto preschte über die staubige Straße, der Lack glänzte im fahlen Licht des neuen Tages. Die geheimnisvollen Nebel des frühen Morgens waren der aufgehenden Sonne gewichen, wie Schatten dem Licht. Zu jeder anderen Zeit hätte die Fahrerin des Wagens dieses Naturschauspiel genossen. Doch nicht heute. Ihre Hände auf dem Lenkrad zitterten leicht und über ihre Wangen rannen stumme Tränen. Sie drückte das Gaspedal so fest durch, als ob sie ihrem Kummer davonfahren könnte. Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte es zu diesem Streit kommen ? Ihre klaren, blauen Augen füllten sich erneut mit Tränen. Ein wässriger Schleier vor ihren Augen ließ die Straße verschwimmen. Sie war wütend, wütend auf den Colonel, wütend auf die gesamte Menschheit. Aber am meisten auf sich selbst. Sie bereute jedes Wort, das sie gesagt hatte.
So hatte es ja kommen müssen. Die Sache mit Daniel hatte sie alle zu sehr unter Druck gesetzt. Das war an keinem spurlos vorübergegangen. Deshalb war ein Streit entbrannt. Sam wusste nicht einmal mehr, worüber. Sie wusste nur, dass sie in ihren Wagen gesprungen und weggefahren war. Weit, weit weg. Doch wohin? Sie hatte einfach die nächstbeste Straße genommen, ohne überhaupt zu wissen, wo sie war. Sie fuhr langsamer, um nach einem Ortsschild Ausschau zu halten. Nichts. Na großartig. Sie war irgendwo in der Wüste gelandet. Als ob das Schicksal beschlossen hatte, ihr den Rest zu geben, begann Sams Wagen zu stottern. Ein lauter Knall war zu hören und das Auto blieb schnaufend mitten auf der Landstraße stehen. Sam schlug wütend gegen das Armaturenbrett, warf die Tür auf und sah unter der qualmenden Motorhaube nach. Sie verbrannte sich die Hand an einem glühend heißen Stück Metall und biss sich auf die Unterlippe, um einen lauten Schmerzensschrei zu unterdrücken. Sam schlug die Motorhaube wieder zu und sah sich verzweifelt um. Nicht die kleinste Spur von menschlichem Leben. Ohne weiter darüber nachzudenken, ging sie los. Vielleicht führte die Straße zu einer Stadt. Sie sah sich nach ihrem Wagen um. Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und murmelte: „Wer sollte diese alte Rostlaube schon klauen?“ Sie seufzte und fragte sich wieso solche Sachen immer nur ihr passierten.

*******

Inzwischen war es Mittag, und die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Sam hatte keine Ahnung, wie lange sie schon gelaufen war. Minuten? Stunden? Ihr war schwindlig und ihre Glieder taten ihr weh. Als sie das SGC verlassen hatte, war sie gerade von einer aufreibenden Mission zurückgekehrt, und wollte nur noch in ein schönes, weiches Bett. Stattdessen...
Sie beschattete ihre Augen mit der Hand und sah angestrengt nach vorn. War das eine Stadt? Ihr fiel auf, dass sie auf Asphalt lief, nicht länger auf der staubigen Landstraße. In diesem Moment hörte sie ein ohrenbetäubendes Geräusch, alles verschwamm vor ihren Augen, drehte sich um sie. Sie sank zu Boden. Ein plötzlicher, stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper. Dann spürte sie nichts mehr, lag in tiefem Schwarz.

Sam blinzelte. Unscharfe Umrisse, weit entfernte Stimmen. Ihr Kopf schmerzte stark und ihr Körper fühlte sich merkwürdig taub an. Sam betrachtete ihre Umgebung. Sie lag in einem Bett mit weißen Laken, in einem Raum mit weiß getünchten Wänden. An einer kleinen, beleuchteten Tafel an der Wand waren Röntgenbilder aufgehängt, ein kleiner Apparat neben ihr piepste monoton. Sie betrachtete ihre Hand, um die ein Verband gewickelt war. Sie dachte nach. Sams Kopfschmerzen wurden schlimmer doch sie ignorierte sie. Ein Krankenhaus. Sie war in einem Krankenhaus. Doch bevor sie sich weitere Gedanken machen konnte, betrat ein älterer, leicht ergrauter Mann im Arztkittel das Zimmer. Er trug eine Brille und auf seinem Kittel prangte ein Namensschild: Dr. Lewis. Er trat auf Sam zu. „Nun, Ma’am, wie fühlen Sie sich?“ Sam blickte ihn an, seine Worte drangen nur verlangsamt zu ihr durch. „Ich...es geht.“ Sam rieb sich die Stirn. Was redete sie da nur für einen Blödsinn? „Na schön. Dann nennen Sie mir bitte ihren Namen.“ Diesmal hatte sie seine Frage schneller verstanden. Ihr Name? Und in diesem Augenblick, traf sie der Gedanke wie ein Schlag. Eine Frage, viel wichtiger, als wo sie war oder wie sie hierhin gekommen ist. WER war sie?

„Ich... ich... weiß nicht.“ Sam stotterte und ihr Blick verriet Panik. Dr. Lewis wirkte weder besonders überrascht noch beunruhigt. „Erinnern Sie sich an den Unfall? Ihr Alter... oder den Namen eines Familienmitglieds?“ Sam schloss die Augen. Sie suchte verzweifelt nach einer Erinnerung. Doch da war nichts. Überhaupt nichts. Sie öffnete die Augen wieder. „Ich... weiß nicht.“ Ihre Stimme war ein Flüstern, ihre Lippen bebten. Lewis betrachteten die Röntgenbilder. „Ihre Untersuchungsergebnisse sind eindeutig.“ Begann er. „ Sie haben eine Amnesie, vermutlich aufgrund ihrer Kopfverletzung.“ Sam berührte abwesend den Verband an ihrem Kopf. „Amnesie...“ Es klang gar nicht so schrecklich, wenn sie es selbst aussprach. Doch das war es. Wieder begann sich alles zu drehen, doch diesmal verlor Sam nicht das Bewusstsein. Ein zweiter Arzt betrat das Zimmer, er war jünger als Lewis und er wirkte etwas verstört. Ohne seinen Blick von den Bildern abzuwenden, sagte Lewis:
„Ah, Douglas. Kommen Sie rein.“ Douglas schloss die Tür und musterte Sam genau. „Dr. Lewis, was...“ Ehe er seine Frage zuende gestellt hatte, fiel ihm Lewis barsch ins Wort. „Ohne Befund, bis auf eine Amnesie aufgrund...“ „Amnesie?“ Rief Douglas ungläubig und begann sich zu rechtfertigen. „Sie ist mir direkt vor den Wagen gelaufen, was hätte ich denn...“ Sam, die das Ganze bis jetzt unbeteiligt beobachtet hatte, hatte plötzlich geschaltet. „Sie haben mich angefahren?“ Lewis lächelte und schlug ihm auf den Rücken. „Ihr Patient.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum.

*********

„Verdammt noch mal, warum nimmt sie nicht ab?“ Jack drückte einige Tasten auf seinem Handy und pfefferte es danach wütend auf den Beifahrersitz. Sam war nicht zu Hause, sie war nicht zum Briefing gekommen (obwohl sie normalerweise kaum je zu spät gekommen war), ihr Wagen war weg und sie ging nicht an ihr Handy. Jack überfuhr die nächste Ampel, obwohl sie gerade auf Rot geschaltet hatte, und erntete dafür ärgerliches Hupen seiner Mitfahrer. Nur mit Mühe unterdrückte er ein lautes Fluchen und wählte stattdessen erneut Sams Handynummer. „Geh ran, geh ran...“ murmelte er wie eine Beschwörungsformel. Nicht auszudenken, was ihr passiert sein könnte. Sams Handy lag abgeschaltet im Handschuhfach ihres Wagens. Sie würde nicht abnehmen. Sie konnte nicht...


weiter: Kapitel 2

Kapitel 2 by Caro
Kapitel 2

Sam starrte den jungen Arzt fassungslos an. Hatte sie sich verhört? „Würden Sie mir bitte erklären, wie...“ Ihre Stimme durchschnitt scharf die gespannte Atmosphäre im Raum. Leicht verärgert trat Douglas noch näher an Sam heran, sah ihr ins Gesicht und erstarrte. Ein Teil ihres Kopfes und ihrer Stirn waren immer noch von dem weißen Verband bedeckt. Plötzlich, ohne Vorwarnung, hob er die Hand und löste die weißen Streifen von ihrer Stirn. Sam wich instinktiv etwas zurück, und sie spürte, dass er nicht auf ihre Wunde am Kopf sah. Er starrte sie an, wie einen Geist. Er murmelte unzusammenhängende Worte und trat erschrocken zurück. Sam wusste nicht, was ihn so erschreckt haben mochte. Er fasste sich an die Stirn und langsam schien er seine Fassung wiederzuerlangen. Sam schnappte einen Satz wie : „Das ist nicht möglich.“ auf. Sie hatte keine Ahnung, wovon er redete. Duoglas lehnte sich an der Wand an und atmete tief durch. Jetzt bloß keinen Fehler machen. Es ist noch nicht alles verloren. Nur Ruhe bewahren. Dachte er. Er starrte Sam weiterhin unverhohlen an. Jetzt war sie wirklich beunruhigt.


******

Im SGC war die Stimmung sehr gespannt. Jeder hatte es gehört, die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Major Carter war verschwunden. O`Neill war in das Büro des Generals gestürmt, sie hatten eine lange Krisensitzung mit dem gesamten Team abgehalten und waren zu dem Schluss gekommen, dass sie die zuständigen Behörden informieren würden, solange Major Carter mehr als 48 Stunden verschwunden blieb. Sie hatte das SGC früh am Morgen verlassen, jetzt war es bereits Mittag. O`Neill war über diese 48-Stunden-Frist mehr als nur verärgert, er wusste genau, dass Carter niemals „einfach so“ verschwunden wäre. Nicht ohne irgendjemanden zu informieren. Jack wollte sofort mit der Suche beginnen, doch General Hammond untersagte es ihm. Wie hätte Hammond wissen sollen, dass sich die Beiden im Streit getrennt hatten? Das Sam mit Tränen in den Augen davon gefahren war?
Wenig später streifte O`Neill ruhelos durch die Gänge. Er fühlte sich furchtbar schuldig. Er wünschte Sich, die Uhr zurückdrehen zu können und diesen schrecklichen Fehler...
In diesem Moment stieß er mit Jonas zusammen. „Ah, Colonel O`Neill, ich habe dich bereits gesucht.“ Na großartig, Jonas Quinn hatte ihm gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Er überlegte sich gerade, wie er den jungen, übereifrigen Außerirdischen am besten abwimmeln konnte, da sagte Jonas: „Es ist wegen Major Carter. General Hammond...“ Doch Jack war schon längst auf dem Weg zum Büro des Generals. Jonas schüttelte leicht irritiert den Kopf und folgte ihm.

*****

Sam hatte ein äußerst schlechtes Gefühl in dieser Situation. Irgendetwas sagte ihr, sie solle aufstehen und weglaufen, doch sie ignorierte ihre Innere Stimme.
Sie entschied sich, lieber ihrem Verstand als ihrer Intuition zu folgen, und sagte: „Hören Sie, ich habe keine Ahnung, wer ich bin, wo ich bin, oder wie ich hierher gekommen bin. Entweder, Sie haben eine gute Lösung parat, oder ich stehe auf und gehe.“ Hatte sie bis jetzt noch mit unterschwelliger Verärgerung in der Stimme gesprochen, so war jetzt regelrechter Groll daraus zu hören. Douglas löste sich rasch aus seiner Erstarrung und wandte den Blick von ihrem Gesicht ab. „Nun ja, im Grunde können Sie noch hier bleiben, ihre Verbände müssten noch gewechselt werden...“ „ Oder? Was habe ich für weitere Optionen?“ unterbrach sie ihn barsch. „Ma’am in gewisser Weise ist es meine Schuld, dass sie hier sind. Immerhin...“ Er brach ab. Doch dann fuhr er fort. „ Ich biete ihnen an, bei mir zu wohnen, jedenfalls bis Sie sich erinnern, dann stehen Sie unter medizinischer Aufsicht und ich muss mir keine Sorgen machen, dass Sie hier in den Straßen herumirren.“
Der Drang, so schnell wie möglich aus diesem Raum zu laufen, war schlagartig noch größer geworden. Was soll denn dieses Angebot? Ich kann doch unmöglich einfach bei ihm einziehen. Und warum war er so geschockt, mein Gesicht zu sehen? Tausend Fragen schwirrten durch ihren Kopf und ihre Kopfschmerzen nahmen wieder zu. Doch ihre Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als Douglas ihre Hand nahm und eindringlich sagte: „ Wohin wollen Sie denn sonst gehen? Vielleicht schaffe ich es, dass Sie sich wieder erinnern.“ Mir bleibt keine Wahl. Es ist ja nur, solang ich mich nicht erinnern kann. Und in diesem Krankenhaus halte ich es keine Sekunde länger aus...
Sam nickte. „In Ordnung.“ Lewis lächelte sie an. Ihr fiel auf, dass er nicht gerade unattraktiv war. Er hatte kurzes, kastanienbraunes Haar und dunkle Augen, er machte einen sportlichen und gepflegten Eindruck. Verdammt noch mal, du hast jetzt an wichtigeres zu denken. Rief sie sich zur Ordnung. Sam hörte seine Stimme, ein „bin gleich zurück.“ Und eine schlagende Tür. Sie erhob sich vorsichtig aus ihrem Kissen und setzte sich auf. Ihr war schwindlig und der Raum schien sich zu bewegen. Sie hielt sich an einer der kalten Metallstangen des Bettes fest, bis sie klar sehen konnte und das Schwindelgefühl verschwunden war. Eine Schwester mit straff zurückgebundenen, blonden Haaren und einem Schwesternkittel trat herein und reichte Sam einige Kleidungsstücke. „Das trugen Sie bei ihrer Einlieferung. Wenn Sie noch etwas brauchen, klingeln Sie bitte.“ Mit diesen Worten verschwand sie wieder. Sam betrachtete die Sachen. Eine weiße Bluse, ein blauer Rock und eine dazupassende Jacke ebenfalls in blau. Keine Hinweise auf ihren Namen, sie hatte keine Geldbörse, keinen Führerschein und nicht einmal ein Handy dabei. Sam seufzte und zog die Sachen an. Das ungute Gefühl war noch immer nicht verschwunden.

Sam ahnte nicht, dass Dr. Douglas sofort ihre Krankenakte und alle weiteren Informationen über sie heraussuchte und in seiner schwarzen Aktentasche verschwinden ließ. Er strich sie sowohl von der Liste der Einlieferungen und löschte jeden weiteren Vermerk, ohne dass einer der anderen Ärzte oder eine der Schwestern etwas davon merkten. Zufrieden klopfte er wieder an die Zimmertür. Das Schicksal gab ihm eine zweite Chance. Die musste er ergreifen...

*******

Die Tür flog auf und knallte mit voller Wucht gegen die weiße Wand. Colonel O`Neill stürzte herein und keuchte atemlos: „General, Sie...“ Doch Hammond machte eine abwehrende Handbewegung und konzentrierte sich voll auf das Telefongespräch, bei dem er soeben unterbrochen wurde. Jack lauschte und versuchte, einen Zusammenhang zu erkennen. „Ja, das ist richtig...Natürlich....Ich danke Ihnen für diese Information....Ja, ich werde die notwendigen Schritte einleiten....Auf Wiederhören.“ Endlich legte er den Hörer des Telefons auf die Gabel und sah Jack an. „Colonel, ich habe soeben erfahren, dass der Wagen von Major Carter gefunden wurde.“ Jack sah ihn verständnislos an. Tausend Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab, Sam, wie sie lächelnd aus dem Wagen stieg, bis hin zu einem ausgebrannten Autofrack...
Energisch wehrte er sich gegen diese Gedanken. „Sir, was...“ Hammond senkte die Stimme. „Der Wagen war leer, er stand einige Meilen entfernt mitten in einem unbewohnten Gebiet. Der Major konnte noch nicht gefunden werden.“ Immer noch konnte Jack keinen klaren Gedanken fassen. General Hammond fuhr unbeirrt fort. „Der Wagen war beschädigt, vermutlich ist Major Carter zu Fuß weitergegangen...“ Er stellte sich vor Jack. Dieser fragte mit der Spur eines Vorwurfs in der Stimme: „Darf ich jetzt eine Suche starten, General?“

********

Sam fragte sich, was sie hier überhaupt tat. Sie saß im Wagen von Dr. Douglas, von Peter, doch sie würde sich hüten diesen Mann so anzusprechen. Sie war einfach mit ihm mitgefahren. Sie schob diese unvernünftige Entscheidung auf ihre Kopfschmerzen und ihr derzeitiges Befinden. Doch vielleicht war es sogar das Beste. Er hatte aufgehört, sie anzustarren, und sah sie nur hin und wieder von der Seite an. Er erzählte ihr von seinem Haus, dass wenige Stunden vom Hospital entfernt lag und fragte Sam, an was sie sich erinnern könne. Doch so sehr sie auch versuchte, sich an Namen oder Menschen aus ihrer Vergangenheit zu erinnern, umso schneller schienen diese Dinge wieder zu verschwinden. Sie waren wie Schatten, immer, wenn sie einen schemenhaften Umriss fand und versuchte ihn festzuhalten, war er wieder verschwunden. Schließlich gab Sam es auf, sie sah aus dem Fenster und versuchte, das schlechte Gefühl in ihrem Magen zu vergessen.

Nach einiger Zeit fuhr der Wagen in verschlungene, kleine Straßen einer Wohnsiedlung und Peter parkte ihn am Straßenrand. Sein Haus stand etwas abseits von den Anderen, es war durch große Bäume und eine hohe Hecke von den Nachbarhäusern getrennt. Sam stieg aus und folgte ihm ins Haus. Sie betraten einen kleinen Flur, der Boden war mit Teppichen ausgelegt und an der Wand stand eine kleine Garderobe mit einem Spiegel. Peter zeigte ihr das Haus, eine kleine, einfach eingerichtete Küche, ein gemütliches Wohnzimmer und viele weitere Räume. Sam wurde im Gästezimmer untergebracht, er verschwand die Wendeltreppe hinunter und ließ sie eine Weile allein. Sam setzte sich auf das Bett und begutachtete die Eichenkommode. Sie stand auf und schob die gemusterten Vorhänge zur Seite, um aus dem Fenster zu sehen. In diesem Moment riss sie etwas jäh aus ihren Gedanken, Sam wandte sich ruckartig um. Doch es war Peter, der sie nach unten bat. Sam atmete leise aus und kam sich immer dümmer vor mit ihrem innerlichen Misstrauen.

*****

„Was bitte soll das heißen, Sie haben nichts gefunden? Dann suchen Sie weiter und stehen Sie hier nicht rum! Ich will Ergebnisse sehen, niemand kann einfach vom Erdboden verschluckt werden, ist das klar?!“ donnerte O`Neill, stürzte aus dem Raum und lief den Korridor entlang. Verdammt, warum können wir diese Ermittlungen nicht selbst übernehmen? Was habe diese Idioten damit zu tun? Sie kann nicht verschwunden sein. Doch augenblicklich kam Jack ein anderer Gedanke. Was,wenn ihr irgendetwas zugestoßen ist? Was, wenn sie sich... In diesem Betonklotz unter der Erde würde er noch wahnsinnig werden. Er ging zum nächstbesten Fahrstuhl und überlegte sich, was er übersehen haben könnte. Vielleicht war ja doch ein Hinweis in ihrem Haus. Er hatte nur nachgesehen, ob Sam da war. Also beschloss er, noch mal hinzufahren. Besser als hier rumzusitzen und Däumchen zu drehen.


Niedergeschlagen verließ er ihr Haus. Nichts. Absolut nichts. Während Jack noch in Gedanken versunken war, hatte es zu Regnen begonnen. Er saß mit offener Autotür in seinem Wagen. Es hat keinen Sinn. So werde ich sie niemals finden. Was kann bloß mit Sam passiert sein? Warum hat sie sich nicht gemeldet...Kann sie sich nicht melden? Hat irgendjemand sie... Er hatte Kopfschmerzen, seine Glieder taten ihm weh und er hätte sich Schlafen legen sollen. Doch das konnte er nicht. Um sich etwas von seinen schwermütigen Gedanken abzulenken schaltete er das Radio ein. Die Regentropfen prasselten auf die Straße, der Wind wehte den Regen schräg in den Wagen. Wasser rann ihm über das Gesicht, eisiger Wind peitschte ihm entgegen. Doch Jack merkte es nicht einmal. Er hörte auf den Text des Liedes, die Worte schienen in großen Buchstaben durch die Luft zu schwirren...

I see you in my memory,
As vivid as today,
And I wonder do you see me,
In that same familiar way,
Oh, another place, another time,
We`ll meet again and you`ll be mine,
Oh, cause nothing can compare to you and I,

Chorus:
Wasn`t true do you remember like I do,
Wasn`t it true or is it,
All tainted in your view,
Cuold I be just a dream or two,
Wasn`t it true,
Oh, if I knew

Now I know it was so special,
In every single way,
Every single way,
You know, I would go right back there,
Take me back today,
`Cause I know there`s no one to replace you in my mind,

Chorus

Do you remember?
Oh, I remember,
Do you remember? Do you remember?
Oh, I remember,
Do you remember? Do you remember?

True, remember like I do,
Wasn`t it true or is it,
Tainted in your view,
Just a dream or two,
Wasn`t it true,
Away from you?

Chorus

Oh, I remember, wasn`t it true?

>

Do you remember?
Oh, I remember,
Do you remember? Do you remember?
Oh, I remember,
Do you remember? Do you remember?


(Remember by The Corrs)


Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Do you remember?
Ein völlig verrückter, unglaublich weit hergeholter Gedanke. Jack angelte sein Handy aus seiner Tasche, wählte Hammonds Nummer aus, um ihn um Erlaubnis zu fragen...doch dann schaltete er es aus und ließ es wieder in seine Tasche gleiten. Diesmal würde er sich von niemandem etwas vorschreiben lassen. Er verfolgte diesen verrückten Gedanken noch etwas weiter und ließ sein Auto an. Er fuhr los, um dem letzten Funken Hoffnung nachzujagen, den er noch hatte. Den ich habe um Sam wiederzufinden. Vielleicht um ihr Leben zu retten und...das meine.

******

Sam saß mit Peter am Küchentisch. Er hatte ein Essen für die Beiden gezaubert und erzählte ihr von seinem Leben. Er berichtete, dass er für gewöhnlich Morgens losfuhr, dann Tagsüber im Krankenhaus war und hin und wieder auch Nachtschichten übernahm. „Es ist etwas weit weg vom St. Peters General, aber ich liebe dieses Haus einfach.“ Er sah Sam an. Sie war noch immer recht still und schreckhaft, denn sie hatte all das noch nicht verarbeitet. Es war schon nach neun Uhr, als das Telefon klingelte. Der Kollege, der für Peter die Schicht übernommen hatte, war ausgefallen, und er musste sofort ins Krankenhaus. „Kann ich Sie allein lassen?“ fragte er beinahe fürsorglich, doch Sam bejahte und verabschiedete sich. Etwas allein sein konnte ihr sicherlich nicht schaden.

Sie beschloss, heute früh ins Bett zu gehen, nach allem, was geschehen war...
Sam holte sich eine Flasche kaltes Mineralwasser aus dem Kühlschrank und setzte sich auf den Balkon. Sie sah an sich herunter und musste lachen. Sie trug einen übergroßen Pyjama von Peter und einen Bademantel, der auch ein paar Größen kleiner hätte ausfallen können. Inzwischen hatte sie sogar Vertrauen zu diesem Mann geschöpft, obwohl sie ich erst seit wenigen Stunden kannte. Sam nahm einen Schluck Wasser und genoss es, wie die kühle Flüssigkeit ihre Kehle hinunterrann. Am Himmel waren bereits Sterne zu sehen und sie fragte sich, ob da irgendwo jemand auf sie wartete.
Peter hatte ihr von Amnesie-Fällen berichtet, in denen die Patienten schon nach wenigen Stunden oder Tagen ihre Erinnerung zurückerhalten hatten. Aber wenn ich mich nie mehr erinnere? Oder wenn da Niemand ist, der nach mir sucht...wenn ich allein war oder niemals mehr in mein Leben zurückkehren kann... Sam hatte sich Gedanken gemacht, über ihren Namen, ihren Job und ihr Zuhause. Ob sie einen Freund hatte? Sie sah auf ihre Hand. Kein Ring.
Vielleicht ist dieses Leben sogar noch besser... Es könnte so sein. Peter war sehr sympathisch und allein aus dem Grund, dass sie ihm vor den Wagen gelaufen war, sollte er sie mitgenommen haben...? Warum hat er mich so angestarrt? Was hat er gesehen... Sam fröstelte. Es hatte zwar aufgehört zu regnen, doch es war immer noch kühl. Sie ging in die Küche und stellte das kleine Radio an. Doch Sam konnte sich nicht vom Sternenhimmel losreißen und ging wieder auf den Balkon. Ich bin in einer Welt voller Fremder. Oder bin ich die Fremde?
Dann hörte sie ein Lied. Sie erstarrte, denn sie überkam etwas vertrautes. Etwas...das sie geliebt hatte? Sam war nicht fähig, sich von dem Song loszureißen, sie fühlte eine Verbindung...etwas magisches, etwas, dass sie mit einem dieser Fremden da draußen verband...


Who knows what tomorrow brings,
In a world, few hearts survive?
All I know is the way I feel,
When it`s real, I keep it alive.
The road is long.
There are mountains in our way,
But we climb a step every day.

Chorus:
Love lifts us up where we belong,
Where the eagles cry on a mountain high.
Love lifts us up where we belong,
Far from the world we know,
Up where the clear wind blows.

Some hang on to “used-to-be” ,
Live their lives looking behind,
All we have is here and now,
All our life,
Out there to find.
The road is long.
There are mountains in our way,
But we climb a step every day.

Chorus

Time goes by,
No time to cry,
Life`s you and I,
Alive,
Today.

Chorus



(Up where we belong by Joe Cocker)

Wie hätte Sam wissen können, dass Jack zurzeit, nur wenige Meilen entfernt, ebenfalls dem Lied lauschte, das er zum ersten Mal hörte, als er zusammen mit ihr in Washington war. Er erinnerte sich noch gut an die kleine Bar, in der sie noch vor dem ganzen Trubel gewesen waren und wie Sam ihn mit ihrem umwerfenden Lächeln angestrahlt hatte...Jack drückte das Gaspedal seines Wagens noch fester durch. Er musste sie finden. Er musste einfach.

*******

Sam schloss die Tür und räumte etwas in der Küche auf, dann ging sie nach oben, um sich schlafen zu legen. Doch bevor sie das Gästezimmer betreten hatte, erweckte eine Tür ihr Aufsehen. Peter hatte ihr das ganze Haus gezeigt, mit Ausnahme des Raumes hinter dieser Tür, die zur Hälfte von einem langen Wandteppich verdeckt wurde. Natürlich wusste Sam, dass sie hier nicht herumschnüffeln sollte, immerhin war sie nur Gast und kannte diesen Mann nicht...
Doch ihre Neugierde war stärker. Sie schob den Teppich zur Seite und drückte nach anfänglichem Zögern die Klinke herunter. Die Tür war gut versteckt, kein Wunder, dass Sam sie nicht sofort entdeckt hatte.
Sie fand einen Lichtschalter und knipste die Beleuchtung, einen Deckenstrahler, an. In dem Zimmer stand ein kleines Sofa und ein Kleiderschrank, außerdem ein wuchtiger Schreibtisch aus dunklem Holz. Sam trat ein, vernahm jedoch gleichzeitig aus den Augenwinkeln eine Bewegung und drehte sich ruckartig zur Seite. Mit Mühe unterdrückte sie einen lauten Schrei, als sie sich selbst im Spiegel sah. Sam beruhigte sich und fasste sich an ihr pochendes Herz. Alles in Ordnung, es ist nur ein Spiegel. Sagte sie sich selbst. Sie trat interessiert auf den Schreibtisch zu...und ihr stockte erneut der Atem. Sam hob eines der darauf stehenden Fotos hoch und erkannte eine Frau, die aussah wie... Sie selbst. Sie hatte kurze, blonde Haare, und ebenfalls blaue Augen. Sam betrachtete die anderen Bilder. Immer die gleiche Frau. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihr wurde schwindlig und sie musste sich hinsetzen. Sam ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen und atmete tief durch. Warum sieht diese Frau aus wie ich? Wer ist sie und....Denken brachte sie nicht weiter. Doch was hatte Peter damit zu tun? Hatte er diesen Raum absichtlich vor ihr geheim gehalten? Und wer war diese Frau? Behutsam öffnete sie eine der Schubladen. Sie nahm einige Zeitungsartikel heraus....und diesmal hatte sie einen Grund für ihre Panik....

********

Jack schlug die Wagentür zu und hastete die Stufen zum Krankenhaus hinauf. Er lief an dem Schild mit der Aufschrift: St. Peters General vorbei und betrat die Drehtür.

In diesem Moment befanden sich zwei Personen in der Drehtür: Colonel Jack O`Neill, der verzweifelt nach einer Frau suchte, und Dr. Peter Douglas, der wusste, wo diese Frau zu finden war. O`Neill betrat das Krankenhaus, Douglas verließ es. Sie sahen sich nicht einmal an, sie waren füreinander nur zwei Fremde....


In Jacks Kopf kreisten immer noch die Textpassagen des Songs:
Do you rember?
Oh, I remember.
Do you remember?

Was, wenn sie sich nicht erinnern konnte? Wenn sie ihr Gedächtnis verloren hatte?
Diese Idee ist total irre. Aber wenn ich es nicht versuche, dann...
Jack sprach eine der Schwestern an. Patienten mit Amnesie am heutigen Tag. Er musste eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, er setzte alle Hebel in Bewegung, um seiner Theorie nachzugehen, doch es war keine Frau, die seiner Beschreibung entsprochen hätte, eingetragen. Nirgendwo waren Daten zu einer solchen Patientin vorhanden.

*******

Sam las die Überschriften der Artikel. Junge Frau ertrinkt im Abbey-River, Noch keine Spur im Abby-River-Fall, Ungeklärter Tod von Jaqueline Douglas. Douglas. Sie las diesen Namen und ihre Hände begannen zu zittern. Sie sah das Bild der Toten, wie sie früher aussah. Zitternd sprang sie auf, ihr war übel und ihre Knie zitterten. Sie ist tot. Ertrunken. Seine...Frau... Sam rang nach Fassung. Diese Ähnlichkeit war...Zufall. Nicht mehr. Peters Frau war unter tragischen Umständen ums Leben gekommen und sie sah ihr ähnlich. Das war alles. Sie zwang sich den Artikel weiter zu lesen. Sie war am Ufer mit ihrem Mann, Peter Douglas, gesehen worden, sie war ins eiskalte Wasser gefallen und ertrunken. Ihre Leiche wurde jedoch nie geborgen. Nie gefunden....Man hatte ihren Mann wegen Mordes angeklagt, ihm jedoch nichts nachweisen können. Die Anklage wurde fallen gelassen und Peter kam frei.
Plötzlich ergab es einen Sinn. Alles passte zusammen. Sam wehrte sich gegen diese Gedanken, doch die Wahrheit schien grausamer zu sein als jede Fiktion.
Er hatte sie umgebracht. Doch sie wurde nie gefunden...Sie sah auf das Datum. Der Bericht war vor knapp zwei Jahren geschrieben worden. Und plötzlich taucht eine Frau auf, mit Amnesie, die genau aussieht wie Michaels Frau...
Aber das hieß...wenn er sie damals wirklich töten wollte, und Sam war ihr Ebenbild, dann...

******

Jack verließ das Krankenhaus. Wütend, enttäuscht. Er trat in die kühle, klare Abendluft und sah auf seine Uhr. Schon nach 11. Er lehnte sich gegen eine kleine Holzbank und hing seinen Gedanken nach. „Haben Sie Feuer?“ Er schrak hoch und bemerkte einen älteren Arzt, der neben ihm auf der Bank saß. Jack kramte in seiner Jackentasche und fand ein Feuerzeug. Er reichte es seinem Gegenüber und der Mann zündete sich eine Zigarette an. Er gab Jack das Feuerzeug zurück. „Wir als Ärzte sollten gerade wissen, wie gefährlich dieses Zeug ist.“ Er zog an der glimmenden Zigarette und fuhr fort: „Douglas sollte auch aufhörten. Irgendwann bringt es ihn noch unter die Erde. Tja, mir soll`s Recht sein...“ Jack hatte schon ohne diesen Typen genug Probleme und er wollte sich garantiert nicht weiterhin dieses blödsinnige Geschwafel anhören, doch dann sagte der Mann etwas, eigentlich beiläufiges: „...dann bekomme ich seine Patienten, vor allem die Blonde Amnesie-Patientin.“ Er lachte lauthals, doch Jack drehte sich ihm ruckartig zu. „Blonde Amnesie-Patientin? Blaue Augen, hübsch?“ Er nickte. „Ich muss zu diesem Arzt, Dr. ...“ er sah auf sein Namensschild.“...Dr. Lewis.“

******

Sam wurde schlagartig klar, weshalb Peter sie mitgenommen hatte. Sie wollte gerade die Artikel zurück in die Schublade legen, da spürte sie einen Luftzug und eine Hand in ihrem Nacken. Sie schrie, doch eine zweite starke Hand presste sich auf ihren Mund und erstickte jeden Laut. Sam wurde herumgerissen, sie blickte in Peters Gesicht. „Du hast dich an etwas mehr erinnert, als gut für dich ist, Darling.“ Seine Stimme klang bedrohlich und wütend. Er drehte ihr den Arm auf den Rücken und ließ ihren Mund los. „Ich bin nicht Ihre Frau! Ich....“ Doch in ihrem Kopf schrien tausende Stimmen durcheinander. Du bist es nicht? Du hast keine Erinnerung. Du siehst der Frau auf diesem Bild so ähnlich, vielleicht BIST du Jaqueline Douglas. „Nein!“ schrie Sam, gegen ihre eigene Angst ankämpfend.
Sie spürte, wie er sie fesselte, wie sich Schnüre in ihre Haut schnitten. Sie war in einem anderen Raum, sie konnte nur noch schreien. Nein Nein Nein. Es ist nicht wahr, nicht wahr....
Sie lag auf dem Boden, Tränen verschleierten ihr Gesicht. Er hielt etwas in der Hand, eine Spritze. „Das hast du schon mal bekommen, erinnerst du dich? Du konntest danach nicht so gut schwimmen, nicht wahr?“ Er lachte. Ein wahnsinniges, irres Lachen, das ihr Schauern über den Rücken jagte. Ich bin nicht diese Frau. Sie ist tot...Das Zimmer verschwamm erneut, das Lachen, sollte dieses wahnsinnige Lachen das Letzte sein, was sie hörte? Schreie, Geräusche, ohrenbetäubende Geräusche und dann...Stille.

******

Jemand rief sie. Rief einen Namen. Ihren Namen. Hände packten sie, doch Sam sträubte sich. Nein. Nein. Nicht...nicht jetzt...helft mir....Doch dann hörte sie die Stimme deutlich. Eine warme, liebevolle Stimme. Und sie wusste es. Sie wusste, wessen Stimme es war.
„Sam es ist vorbei. Es ist alles gut.“ Sie ließ sich in seine Arme sinken und schluchzte: „Jack.“

*******

Einige Tage später, Sam hatte bereits eine „Willkommen-Zuhause-Party“ und sehr viele anstrengende Vorbereitungen zum Gerichtsverfahren gegen Dr. Peter Douglas hinter sich, und begann endlich, die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten. Wie sie später erfuhr, hatte Jack sie gerade noch rechtzeitig ausfindig gemacht, und als er Douglas und Sam gefunden hatte, konnte Jack gerade noch das Schlimmste Verhindern. Douglas war in Schutzhaft genommen worden, ihm drohten eine Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes. Doch dieses Schockerlebnis hatte Sam ihre Erinnerung zurückgebracht- und sie wollte nur noch diesen furchtbaren Tag vergessen. Sie würde bald wieder in den aktiven Dienst im SGC zurückkehren.
Wenn sie darüber nachdachte, dann wurde ihr klar, wie einsam das Leben sein kann. Wie fremd sie war in dieser Welt und dass sie es nur einem Menschen verdankte, dass sie wieder in ihrem wahren Leben sein konnte. Schwermütig ging Sam in ihr Wohnzimmer, machte sie das Radio an, und warf sich auf die Couch. Das Leben floss dahin, so wie in der perfekten Illusion, in der sie sich befunden hatte. Die Illusion von einem Leben, dass traumhaft und ideal schien- und es doch nicht war.
Sam sah aus dem Fenster, in den Sternenhimmel. Sie erinnerte sich an ihre Gedanken, auf dem Balkon, ob da jemand war, der nach ihr suchte, ob sie allein war.
Sie schloss die Augen. Und wieder lauschte sie dem Radio.

Love lifts us up where we belong,
Where the eagles cry on a mountain high,
Love lifts us up where we belong,
Far from the world we know,
Up where the clear wind blows.

Time goes by,
No time to cry,
Life`s you and I,
Alive,
Today.

Und in diesem Moment wusste Sam, dass sie nicht allein war. Und ein ganz bestimmter Mensch da draußen, der dieses Lied ebenfalls hörte, der wusste es, tief in seinem Herzen, auch.

ENDE
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=1964