Stargate Atlantis: The German Experience (Staffel 2) - Neue Feinde, neue Freunde by Atlan, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre wenn das Stargate nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir die internationale Sternentorallianz und die Atlantisexpedition bei ihren Abenteuern in der fernen Pegasus-Galaxie.
Die Atlantisexpedition steht mit dem Rücken zur Wand, die Wraith belagern Atlantis. Werden sie die Stadt gegen all ihre Feinde halten können?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Own Character
Genre: Alternativ Universum
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 20 Completed: Ja Word count: 120791 Read: 135119 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte wurde nicht aus monitären Gründen geschrieben.

1. Kapitel 1 by Atlan

2. Kapitel 2 by Atlan

3. Kapitel 3 by Atlan

4. Kapitel 4 by Atlan

5. Kapitel 5 by Atlan

6. Kapitel 6 by Atlan

7. Kapitel 7 by Atlan

8. Kapitel 8 by Atlan

9. Kapitel 9 by Atlan

10. Kapitel 10 by Atlan

11. Kapitel 11 by Atlan

12. Kapitel 12 by Atlan

13. Kapitel 13 by Atlan

14. Kapitel 14 by Atlan

15. Kapitel 15 by Atlan

16. Kapitel 16 by Atlan

17. Kapitel 17 by Atlan

18. Kapitel 18 by Atlan

19. Kapitel 19 by Atlan

20. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1 by Atlan
Author's Notes:
Spielt parallel zur sechsten Staffel von TGE.
2.01 Alamo Part 3
von Colonel Maybourne



Atlantis, vier Wochen nach den letzten Ereignissen:

So langsam wurde es eng für die Stadt und die Erdenbesatzung, die sich in ihr befand, da die Wraith immer näher kamen.
Zu den zwei Basisschiffen, die schon auf die Stadt feuerten, würden sich in knapp elf Stunden acht weitere gesellen.
Diese Verstärkungsflotte hatte eine Geleiteskorte, in Form von 24 Kreuzern, wovon einige größer waren, als die bisherigen.
Und da man den letzten Angriff gerade mal so überstehen konnte, fragte sich jeder, wie sie es dieses Mal schaffen sollten.
Doch all dies interessierte Colonel Steven Caldwell im Moment überhaupt nicht, weil er sich auf dem Weg zur Krankenstation befand.
Er wollte seine Leute besuchen, die sich alle, in der letzten Schlacht, für Atlantis aufgeopfert hatten und jetzt ausfielen.
Als er die Station betrat, kam ihm die Hektik nur so entgegen, da hier der völlige Hochbetrieb herrschte, bei den ganzen Verwundeten.
„Doktor Heinrich, wie sieht es bei ihnen aus?“
Die Deutsche Ärztin sah sich zu ihm um und musste, erst einmal ausatmen, weil sie schon den ganzen Tag im Einsatz war.
„Wir haben immer noch Hochbetrieb Colonel, heute Morgen hab ich wieder einen Russischen Soldaten verloren.
Und wenn es so weiter geht, werden uns bald alle Medikamente ausgehen, in dem Fall reichen unsere Vorräte noch zwei Wochen.“
Caldwell nickte ihr zu, woraufhin sich die Ärztin wieder ihren Patienten zuwandte, bevor der Colonel zu den Kranken ging.
Der erste Besuch galt John Sheppard, der immer noch im Koma lag und inzwischen künstlich, über eine Sonde, ernährt wurde.
„John, wie ich sehe, haben sie wohl einen noch größeren Dickkopf, am Leben zu bleiben, als ich bisher von ihnen annahm.“
Er setzte sich zu seinem XO, um mit ihm ein wenig zu reden, wohl wissend, dass er von John nicht gehört wurde, höchstens im Unterbewusstsein.
„Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, so muss ich ihren Mut, im Bezug auf das Kamikazemanöver, lobend hervorheben.
Ich wollte ihnen nur noch einmal danken, dass sie sich so bereitwillig, zur Verfügung gestellt haben, John.“
Danach stand Caldwell auf und wollte schon wieder gehen, als ihm Teyla sowie ihr Verlobter Kanan auffielen, die zwei Betten weiter lagen.
Teyla war immer noch von der Schockgranate geblendet und würde ihr Augenlicht nie wieder zurückbekommen, nicht mit bekannter Technologie.
Aber dafür hatten sich, durch die Wraithgene in ihr, alle anderen Sinne massiv verstärkt, auch ihre Telepatischen Fähigkeiten.
Caldwell ging zu den beiden.
„Teyla, wie geht es ihnen, ich hörte, dass sie nie wieder sehen können und wollte es zuerst gar nicht glauben?“
Sie drehte sich zu ihm um.
„Colonel Caldwell, sind sie es?“
Er nickte.
„Ja, ich war gerade bei Colonel Sheppard und sah sie hier liegen, da dachte ich mir, das ich zu ihnen rüberkomme.“
Sie lächelte ihn sehr milde an, die milchigen Augen versuchten den, Amerikanischen, Offizier zu sehen, aber es wollte nicht.
„Ich danke für ihren Besuch Colonel, doch leider kann auch ich nur bestätigen, was sie schon wissen, bezüglich meines Zustandes.“
Caldwell ergriff ihre Hand.
„Dann wünsche ich ihnen alles Gute, dass sie mit der Behinderung, trotz allem, noch ein gutes Leben führen können.“
Danach stand der Colonel auf und ging wieder, da es nun an der Zeit war, auf die Ankunft der zweiten Wraithflotte zu warten.


Elf Stunden später, im Konferenzraum:

AR 1, Colonel Caldwell und Richard Woolsey waren zusammen gekommen, um zu sehen, ob es irgendetwas gab, dass sie tun konnten.
Ronon regte sich ziemlich auf.
„Ich find es nicht richtig, dass wir rum sitzen…lassen sie uns mit den Jumpern fliegen und die Schiffe säubern gehen.“
Woolsey fiel ihm ins Wort.
„Ronon, bei allem, was Recht ist, aber dafür haben wir einfach nicht genug Leute, noch nicht mal für ein Schiff.“
Der Sateda war aber immer noch aufgewühlt.
„Ist aber wesendlich besser, als nichts zu machen und hier nur aufs Ende zu warten, während die Wraith oben fleißig weiterbomben.“
Das sah Jack genauso.
„Da hat er Recht, wir könnten doch unsere Letzten Drohnen nehmen, die in die noch intakten Jumper packen.
Damit fliegen wir hoch, enttarnen ganz fix und jagen die Himmelhunde, gepflegt ins nächste Leben, oder wohin auch immer…“
Das aber würgte Rodney sofort ab.
„Nein, nein, sie haben vielleicht gerade mal genug Drohnen, um etwa zwei, oder drei Kreuzer zu zerstören.“
Da ging Allert dazwischen.
„Haben sie was besseres anzubieten?“
McKay nickte Recht hochnäsig.
„Wie der Zufall es so will, kann ich ihnen eine kleine Option anbieten, da es mir gelungen ist, den Energieausstoß des Potenzia zu verbessern.
Ich konnte es so weit modifizieren, dass es anstatt neuneinhalb Tagen, jetzt elf und ein wenig durchhalten wird.“
Das ließ alle aufhören, ganz besondere Caldwell.
„Immerhin etwas, in der Zeit können wir sicher die Hoover so weit reparieren, dass Schilde und Antrieb wieder funktionieren.“
Jetzt wurde auch Anna neugierig.
„Ist ihr Schiff denn wirklich kampfbereit?“
Da kam allerdings die Ernüchterung von Caldwell.
„Leider nicht mehr, da wir weder Raketen noch Granaten haben, um Offensiv was ausrichten zu können.
Die F 301 haben auch sämtliche Raketen verschossen, Jumper verfügen nur noch über wenige Drohnen, wie schon erwähnt.
Und nur mit den Railguns lassen sich keine Schlachtschiffe erledigen, die taugen nur, um mit ihnen Darts zu zerstören.“
Da meldete sich Ronon wieder.
„Haben sie nicht noch eine dieser Atombomben?“
Woolsey zuckte mit den Schultern, sah Ronon mitleidig an.
„Ja, aber die können wir nicht verwenden, wir brauchen sie, um die Selbstzerstörung der Stadt zu gewährleisten.“
Und ging die Diskussion noch eine ganze Weile weiter, da jeder noch den einen, oder anderen Vorschlag hatte.


Zwei Stunden später, nach einer kurzen Pause, teile Woolsey allen seine Entscheidung mit, er hatte sie sich gründlich überlegt.
„Auch wenn es mich schmerzt, es zu sagen, aber wenn innerhalb der nächsten elf Tage, keine Verstärkung kommt, werden wir die Stadt aufgeben…“
Jack fiel ihm sofort ins Wort.
„Die werden kommen.“
Woolsey nickte verstehend.
„Colonel, ihre Worte in Gottes Ohr, aber ich muss sie trotz allem daran erinnern, dass wir uns nicht darauf verlassen können.“
Ronon aber pflichtete dem Colonel zu.
„Keine Angst, Sam wird denen schon so in den Hintern treten, dass die eure ganze Raumflotte herschicken werden.“
Allert grinste ihn an.
„Mich würde ja mal interessieren, was sie unserer guten Samantha, in den letzten Jahren, alles so beigebracht haben.“
Ronon aber verstand die Aufregung nicht.
„Nur was man zum Überleben braucht.“
Da rückte Woolsey allerdings seine Brille wieder zurecht, eh er sich räusperte, schlussendlich erneut das Wort ergriff.
„Wenn ich dann bitte fortfahren dürfte…kann ich ihnen mitteilen, was ich mir sehr gründlich überlegt habe.“
Jack fiel ihm natürlich ins Wort.
„Oh ja, wir brennen alle drauf.“
Allesamt konnten sie sich ein Auflachen nicht verkneifen, was Woolsey mit einer, mehr als dunklen, Miene entgegennahm.
„Danke für diesen geistreichen Kommentar Colonel, aber können wir die Mätzchen jetzt bitte unterlassen…
In sieben Tagen werden alle Zivilisten und das Personal, das wir nicht brauchen werden, zur Alphabasis gebracht.
Nur sie, ich und eine Rumpfmannschaft aus 30 Mann werden in der Stadt zurückbleiben, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Wenn der Schild in elf Tagen zusammenbricht, wird die Stadt mit einer Atombombe zerstört werden, nachdem wir gegangen sind.“
Er machte eine kurze Pause und sah in die Gesichter seiner Leute, die alle nicht gerade recht glücklich aussahen.
„Gleichzeitig wird die Hoover versuchen, durch die Linien, der Wraithflotte, zu brechen und unsere Alphaseite anzusteuern.
Ich hoffe, dass es Doktor McKay gelingen wird, das Schiff bis dahin wieder betriebsbereit zu machen.“
Rodney sah ihn lachend an.
„Aber natürlich werd ich das schaffen, sie wissen doch schließlich, dass sie das größte Genie, aus zwei Galaxien, vor sich haben.“
Allert schlug Jack auf die Schulter.
„Hätte ich doch bloß Zelenka mitgenommen…verdammter Mist noch mal, aber nichts gegen sie, Rodney.“
Alle lachten sie noch mal auf, bevor sich die Versammelung auslöste und jeder seinen eigenen Tätigkeiten nachging.


Siebeneinhalb Tage später:

Das konzentrierte Feuer, der gesamten Wraithflotte, sorgte dafür, dass beide Potenziamodule immer schwächer wurden.
In den vergangen Tagen hatten sie nicht eine einzige Pause gemacht und ununterbrochen das Feuer aufrechterhalten.
Allert stand mit Anna auf einem Balkon, wo sie sich ein wenig über die Erde unterhielten, da kaum einer glaubte, sie wieder zu sehen.
„Dann erzählen sie mir doch mal, wie General Degenhardt reagiert hat, als er erfuhr, dass sie seine Tochter geschwängert hatten.“
Allert lachte über den frechen Ton der Sanitäterin auf.
„Nicht so vorlaut Frau Unteroffizier, aber um ihre Frage zu beantworten, kann ich ihnen nur sagen, dass er es gut aufnahm.
Doch jetzt was anderes, werden sie ihre Familie besuchen, falls wir wider erwarten hier noch rauskommen sollten?“
Man sah ihr mehr als nur deutlich an, dass sie der Frage ausweichen wollte, aber schließlich beantwortete sie sie doch.
„Ich hab schon dran gedacht, aber dann erinnert mich eine innere Stimme daran, dass sie mich sicher zwingen werden, hier wegzugehen.“
Der Oberstleutnant sah sie an.
„Ich kann nicht glauben, dass die alle so Ekel erregend sind, wie sie sie immer hinstellen, ich denke, sie übertreiben.“
Sie schüttelte vehement den Kopf.
„Nein, die sind wirklich so, bis auf meinen Vater, der ganz in Ordnung ist, aber meine Mutter ist ein herrschsüchtiger Drache.
Dazu habe ich noch das Glück, einen Bruder und eine Schwester zu haben, die sich dermaßen einschleimen, dass man der Spur folgen kann.“
Allert schüttelte nur den Kopf und bot ihr eine Zigarette an, die sie diesmal annahm, da sie ja kaum überleben würden.

Im Torraum war unterdessen die Evakuierung in vollen Gang, jetzt grade wurden die ganzen Kranken durch das Tor geschickt.
Doktor Heinrich überwachte persönlich die Verlegung der Menschen, von denen einige alles gar nicht mitbekamen.
Jack trat zu ihr.
„Hey Doc, wie sieht es aus, ist auf der anderen Seite alles so, dass all die Verwundeten auch durchkommen werden?“
Sie war über diese Worte etwas überrascht.
„Colonel, so mitfühlend kenn ich sie ja gar nicht, was ist den los?“
Er schmunzelte etwas.
„Na ja, ich habe schon oft genug in Krankenhäusern gelegen, nachdem irgendwelche Einsätze schief gingen, daher kann ich die Kranken verstehen.“
Sie gab ihm einen leichten Stoß in die Seite.
„Wust ich es doch, ihr Männer habt zwar alle einen harte Schale, aber der Kern ist weich wie ein Stück Butter.“
Er pfiff aber nur vor sich hin.
„Ach wirklich, wie kommen sie denn nur da drauf?“
Nachdem sich Jack wieder entfernt hatte, konnte Anja Heinrich, die Verwundeten wieder auf die andere Seite bringen.
Dabei schnauzte sie einen Pfleger an.
„Hey, dieser Mann hat einen komplizierten Bruch, wenn sie ihn noch mal so schleudern, wird ich das mit ihnen Schlitten fahren.“
Der Pfleger sah seine Chefin voller Furcht an und bemühte sich dann, den Mann so sanft wie möglich durch das Tor zu schicken.


Rodney McKay hingegen war im Maschinenraum der Hoover und wühlte sich durch all die geplatzten Plasmaleitungen.
„Mann, ich muss schon sagen, ich hätte nicht gedacht, dass die Mühle so dermaßen im Eimer ist, das ist doch echt…“
Caldwell, der alles mitgehört hatte, kam zu dem Kanadier, der halb unter einer Konsole lag, dabei zwei Kabel verbinden wollte.
„Haben sie ein Problem, Doktor?“
McKay lachte auf.
„Wenn es nur eines wäre…?“
Caldwell verdrehte die Augen.
„Was ist es denn dies Mal und jetzt sagen sie bitte nicht schon wieder, dass keine Ersatzteile mehr da sind, dass weiß ich selber.“
Rodney kam unter der Konsole hervor gekrochen.
„Ja, dass auch, aber ich brauche dringend was zu Essen und dazu noch einen Kaffee, aber ihre Leute kommen nicht an Land.“
Der Colonel blickte den Wissenschaftler fassungslos an.
„Wozu haben sie eigentlich zwei Beine, mit denen sie sich selbst was zu Essen holen können, meine Soldaten sind doch nicht ihre Butler.“
McKay zuckte kurz zusammen, bevor er wieder unter seine Konsole kroch, während sich der Colonel Kopf schüttend entfernte.
„Warum hat Allert nicht Zelenka mitgenommen?“
Rodney hingegen murmelte auch vor sich hin, dass ihn keiner dieser ignoranten Soldaten nur annährend verstehen würde.


Am elften Tag, früh Morgens:

Das letzte Potenziamodul war inzwischen auf ungefähr 0,7 Prozent seiner gesamten Leistung gefallen und würde bald komplett versagen.
Die Stadt war absolut Menschenleer, nur im Kontrollraum warteten Woolsey und das Team von Jack O´Neill.
Sie würden bleiben, um zu warten, bis der Schild zusammenbrechen würde, während der Rest der Crew vor zwei Stunden gegangen war.
Aber auch Colonel Caldwell, war mit seinen Leuten, auf der Hoover bereit, sie warteten auch darauf, dass der Schild kollabierte.
McKay stand an der Hauptkonsole.
„Potenzia ist runter auf 0,6% wir sollten bald verschwinden.“
Woolsey rief noch mal die Hoover.
„Colonel, wie sieht es auf dem Schiff aus?“
Die Antwort kam schnell.
„Na ja, geht so, die Schilde werden wohl 26 Prozent bringen, aber ob das reicht, um durch die Feindliche Flotte zu kommen?“
Jack versuchte seinem alten Kameraden Mut zu machen.
„Hey Jethro, jetzt komm schon, im Vergleich zu Kolumbien ist das hier doch nur ein kleiner Spaziergang, oder?“
Caldwell antwortete, aber ein wenig peinlich berührt.
„Ich dachte, darüber wollten wir nie wieder reden?“
Bevor er noch etwas sagen konnte, war ein sehr bedrohliches Quietschen zu hören, dass aus dem inneren Stadt kam.
Anna sah sofort zu McKay.
„Rodney, was ist das?“
Dieser stöhnte leicht auf.
„Was würden sie nur machen, wenn ich mal nicht hier bin, aber um die Frage zu beantworten, dass waren die Schildgeneratoren.
Sie haben fast keine Energie mehr und das Geräusch zeigt, dass sie bald nicht mehr die Kraft haben, den Schild zu erzeugen.“
Im nächsten Moment kam ein neuer Ton von den Nahraumsensoren, die anzeigten, dass sich über 100 Darts dem Planeten nähren.
Zweifelsohne dachten die Wraith, dass der Schild der Stadt kurz vorm Versagen war, weshalb sie Truppen schickten.

Nunmehr eine Stunde kreisten die Darts wie Geier über der Stadt und beschossen den Schild mit ihren Waffen.
Dadurch verstärkten sie natürlich ein Versagen der Generatoren nur noch umso mehr, doch es war ja eh damit zu rechnen.
Schließlich zeigte, ein massives Flackern des Stadtschildes, dessen endgültiges Versagen an, die Schiffe setzen kurz vorher ihr Waffenfeuer aus.
In den letzten zwei Minuten, wo der Schutzschild noch stand, feuerten nur noch die Darts auf ihn, um die Stadt selbst nicht zu gefährden.
McKay stand an der Hauptanzeige.
„Schild versagt nun endgültig.“
In einem großen Aufheulen fiel der Schutzschild von Atlantis und sofort stürzten sich all die Darts auf die Hoover.
Damit hatte Caldwell aber gerechnet.
„Captain Kleinmann, wenn ich Bitten dürfte…“
Doch das Schlachtschiff feuerte mit allen den Railguns auf die Kampfflieger der Wraith und erwischte auch gleich über 20.
„Gut gemacht Captain und jetzt bringen sie uns hoch, ich hatte nicht vor, dass die Bande uns noch erwischt.“
Gleichzeitig startete das Schiff, steuert umgehend den Orbit des Planeten an, da sie innerhalb des Planeten, kein Hyperraumfenster öffnen wollten.

Woolsey hingegen stand an den Anzeigentafeln und sah, wie ein paar der Darts Bodentruppen in der Stadt absetzten.
„Wie wir es uns gedacht haben, sie wollen Atlantis in einem Stück einnehmen, um die ganze Technologie, der Antiker, zu kriegen.“
Jack grinste ihn frech an.
„Tja, da aber sie aber eindeutig die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn ich wollte meine Bar nicht abtreten.“
In der nächsten Sekunde gab er seinen Code, in die Selbstzerstörungssequenz ein, die damit auch aktiviert wurde.
Woolsey schloss es dann mit seinem Code.
„War ein tolles Jahr gewesen, aber wie es so schön heißt, alles geht einmal zu Ende und leider auch diese Stadt.“
Die Selbstzerstörung war auf 10 Minuten eingestellt und die Wraith würden nie schnell genug hier oben sein.
Anna, sah noch mal zu den Sensoren.
„Seht doch, die Hoover…“
Aber es gab nun gar nichts mehr, was man für dieses Schlachtschiff tun konnte, welches jetzt schon in sehr schlechter Lage war.
Auf den Sensoren war zu sehen, wie es von den Wraith völlig eingekreist und ununterbrochen beschossen wurde.
Schließlich wendeten sich alle dem Ausgang zu und gingen langsam, aber sicher zur großen Treppe, des Kontrollraumes.
Allert aber stoppte.
„Moment, was ist das?“
Ein greller Piepton war zu hören, woraufhin Rodney noch mal zu den Konsolen lief, die Uhr war bei acht Minuten.
„Wir empfangen einen Funkspruch…“
Die anderen kamen noch mal heran, weil sie hören wollten, was Colonel Caldwell, als letztes zu sagen hatte.


USS Hoover, kurz zuvor:

Auf der Brücke explodiert wieder eine Plasmaleitung, eine von denen, die Dr. McKay noch geflickt hatte.
Obwohl das Schiff, ein Ausweichmanöver, nach dem anderen flog, wurde es immer wieder schwer getroffen.
Caldwell sah zu Kleinmann.
„Jetzt öffnen sie schon das Fenster.“
Der Offizier aber schüttelte nur den Kopf.
„Geht nicht, der Hyperantrieb ist ausgefallen.“
Caldwell stand auf, blickte zur Feindlichen Flotte, die die Hoover zu umkreisen versuchten, wahrscheinlich wollten sie sie entern.
„Befehlen sie der Crew, in die Jumper zu steigen, vielleicht schaffen wir es noch zu diesem unbewohnten Planeten.
Dann steuern sie uns direkt in das Basisschiff, welches wir noch erreichen können, bevor der Sublichtantrieb endgültig ausfällt.“
Kleinmann gab den Kurs ein, während im ganzen Schiff der Evakuierungsbefehl, für die sich an Bord, befindenden 22 Mann, aufblinkte.
„Wir sind auf Kurs, Sir.“
Danach rannten beide los, zu den beiden Puddle Jumpern, die für den Notfall da waren, aber der Weg dauerte ein wenig.
Mehr hechtend als laufend, hangelten sich Caldwell und Kleinmann, durch die Korridore, der Hoover, um zur Startbucht zu kommen.
Währendessen setzte die Hoover einen Ausweichkurs auf eines der Basisschiffe, dass es nicht mehr schaffen würde, auszuweichen.
Brennend an vielen Stellen, der Außenhülle, flog die Hoover ihren letzten Kurs, während alle Schutzschilde versagten.
In einer gleißenden Explosion, prallte das Schiff der United States Air Force, in das gewaltige Kriegsschiff der Wraith.
Beide Schiffe verbrannten in einer, farbenprächtigen, Detonation, wobei von beiden Schiffen einige große Stücke übrig blieben.
Caldwell sah zu seinem Piloten.
„Fliegen sie zu dem Planeten, wir werden dort warten, bis die Wraith weg sind und uns dann auf Lantea niederlassen.“
Sie wendeten beide getarnten Jumper, als sich vor ihnen sechs Hyperraumfenster öffneten und Schiffe austraten.
Caldwell wollte es kaum glauben, als er dort vier Schiffe der Walhallaklasse sah und eines der Gagarinklasse, sowie ein Unbekanntes.
„Zehn Minuten eher hätten es auch getan…“
Die Überlebenden der Hoover sahen sich ziemlich missmutig an, aber waren auch erfreut, da sie verfolgen könnten, wie die Wraith nun bluten mussten.
„Besser spät als nie…“
Diese Flotte teilte sich, in zwei Kampfgeschwader auf, die direkt auf die Wraithschiffe Kurs setzten und beschleunigten.


Irdischer Flottenverband:

Angeführt von der Rommel, dem Flakschiff der Deutschen Weltraumstreitkräfte, nahm der Erdenverband Position ein.
Die Rommel wurde von zwei Schiffen, der Walhallaklasse flankiert, der Russischen Tolstoi, sowie der Japanischen Yamato.
Der zweite Verband bestand aus der dem Amerikanischen Schiff USS Patton, dem allerersten schweren Schlachtkreuzer, der US Air Force.
Im Gegensatz zu den bisherigen US Schiffen, der Hooverklasse, war dieses Schiff wesendlich größer.
Es war praktisch das Amerikanische Pendant zur Gagarinklasse, aber da es gab natürlich auch noch Unterschiede.
Flankiert wurde die Patton, vom dem ersten Spanischen Schiff der Walhallaklasse, der Sofia, sowie der Irischen St. Patrick.
Beide Verbände nahmen Position, etwa 200 Kilometer, von der Wraithflotte entfernt auf, als General Heimeshoff, eine Funkmeldung absetzen ließ.
„An die Atlantisbasis, wir sind zu ihrer Unterstützung eingetroffen, deaktivieren sie sofort die Selbstzerstörung.
Unser Identifikationscode lautet Red Zero Alpha 741 Omega, wir sind zu ihrer Unterstützung eingetroffen.“
Währenddessen waren auch die Wraithschiffe auf Position gegangen, was dem General nicht entgangen war.
„An die gesamte Flotte, wir sollten diese Wraith gebührend begrüßen und zwar in Form einer Salve Granaten.“
Als schon erste Energiesalven auf den Schilden der Flotte einschlugen, eröffneten die Schiffe das Feuer auf die Wraith.
Dutzende Nukleargranaten, stärker als jede welche die Hoover bisher verschossen hatte, ging auf die Wraith, nieder.
Heimeshoff sah, dass die Feindliche Flotte mehr als nur überrascht war und ließ sogleich den nächsten Schlag folgen.
„An alle Schiffe, feuern sie eine geballte Ladung Raketen hinterher und zielen sie dabei ihre Hangarbuchten.“
Aus allen Schiffen der Flotte lösten sich vier Nuklearraketen, die sofort ihren Kurs aufnahmen und strikt ihr Ziel anvisierten.


In Atlantis hingegen stürzten O´Neill und Woolsey zum Computer, der die Selbstzerstörung kontrollierte.
Innerhalb von Sekunden gaben beide ihre Abbruchcodes ein, so dass die Stadt vorerst intakt bleiben würde.
Allerdings würde sich jetzt ein weiteres Problem geben, dass in den ganzen Wraith bestand, die schon in der Stadt waren.
Woolsey sah zu Allert.
„Oberstleutnant, ich wähle die Alphabasis an, sie gehen dort hin und holen alle Soldaten hier her zurück.“
Danach blickte er zu McKay.
„Und sie Doktor, werden zusammen mit Aurelia, nachdem sie sie wieder angeworfen haben, versuchen, die Wraith zu behindern.“
Dieser rieb sich die Finger.
„Schon so gut wie erledigt, ich brauch nur einen Moment, bis wir diese neurotische KI zum Laufen bringen können.“
Währenddessen ging O´Neill zu Ronon, welcher schon ungeduldig mit seiner Energiepistole spielte, es kaum noch erwarten konnte.
„So Kumpel, wir beide werden versuchen, unseren Plagegeistern mal ein wenig Feuer unterm Hintern zu machen.“
Anna sah ihren Kommandeur enttäuscht an.
„Hey und was ist mit mir?“
Jack sah sie fragend an.
„Sicher, das sie das schaffen werden, die Viecher sind diesmal noch mehr, als sie Küken es je gesehen haben?“
Anna aber griff nur zu ihrem Gewehr.
„Bereit…denke ich.“
Jack und Ronon grinsten sich beide auffordernd an, bevor sie ihre kleine Ziehschwester in die Mitte nahmen und los liefen.
„Wird sicher ein Mordsspaß…!“
Woolsey ging unterdessen zu McKay, der schon einige der Systeme wieder angeworfen hatte und zum nächsten schritt.
„Wie sieht es aus?“
McKay blickte nur kurz auf, da er an einer Konsole saß.
„Gar nicht mal so schlecht, hab die Hauptenergieversorgung schon wieder online, jetzt muss nur noch diese KI wieder funktionieren.“
Woolsey sah seinen besten Forscher aber nur fragend an, da er genau wusste, wie sehr beide sich verachteten.

Auf Seiten der Irdischen Schlachtschiffe gab es unterdessen schon einige viel versprechende Erfolge zu vermelden.
In wenigen Minuten gab es Atomare Explosionen, in der Feindlichen Flotte, wodurch auf der Stelle, drei Kreuzer verbrannten.
Auch zwei Basisschiffe hatten ordentlich einen abbekommen, wodurch in der Feuerlinie des Feindes Lücken entstanden.
Doch auch in der Erdenflotte mehrten sich die Einschläge der Wraithwaffen, aber jetzt hatten die Erdlinge, noch stärkere Schilde.
Die Asgard hatten, nach dem gewonnen Goa´Uld Krieg und da die Menschen Odin befreiten, bessere Schilde abgegeben.
Heimeshoff bekam eine Meldung von der Waffengefechtskonsole.
„Herr General, die Feindlichen Energiestöße werden von unseren neuen Asgardschilden sehr viel besser abgefangen.“
Der Flottenkommandante stand schnell auf.
„Sehr gut, weiter feuern und stellen sie eine Verbindung zur Patton her, ich muss mit Colonel Emerson sprechen.“
Die Verbindung kam schnell zustande.
„Paul, ich will den Kampf schnell beenden, lassen sie all ihre Jäger und Walküren starten, ich habe meine schon bereit gemacht.
Danach schicken sie Ladungstruppen in die Stadt, um die Wraith zu erledigen, die schon dort unten sind.“
Der Kommandant der Patton bestätigte das.
„Ganz wie sie wünschen Sir, wir nehmen uns jetzt das Basisschiff, auf der linken Flanke vor, Emerson Ende.“
Keine Minute später, startete eine gewaltige Anzahl, an Jägern und Walküren, wobei nur die Jäger in den Kampf eingriffen.

Von der St.Patrick, der Yamato, der Tolstoi und der Sofia starteten je 12 J 301 Jäger, von der Patton 18 F 301er.
Von der Rommel zogen neun J 301 Jäger in den Kampf, sowie neun weitere J 302 Jäger, die weiter entwickelt waren.
„Geschwaderführer an Angriffsflügel, Feuer frei.“
Die ganzen Kampfjets ließen, auf der Stelle, eine geballte Ladung an Luft-Luft Raketen, auf die Feindlichen, Darts zufliegen.
Die Raketen flogen dabei einen, permanenten Ausweichkurs, um den Wraithjägern kein zu gutes Ziel zu bieten.
In Sekundenschnell explodierten an die 170 Wraithjäger, was den Erdenfliegern ermöglichte, auf die ersten Kreuzer zuzuhalten.
„Grüne Staffel, bereitmachen zum Einsatz von Atomraketen.“
Damit waren die J 302 Jäger gemeint, die zusätzlich zu ihren vier Raketen für den Nahkampf, noch je eine Nuklearwaffe trugen.
„Waffen bereit, warten auf Freigabe.“
„Freigabe erteilt.“
„Waffen unterwegs.“
Alle neun Nuklearraketen, jede von ihnen trug eine Sprengleitung von 85 Megatonnen, zogen schnurgerade auf je einen Kreuzer zu.
Da die anderen Jäger schon vorher, die meisten Darts zerstört hatten, wurden die Waffen auch
nicht abgefangen.
Sie fanden ihre Ziele in allen neun Kreuzern, welche sie auch völlig zerstörten, während von den Basisschiffen, unzählige Darts kamen.
„Rote und Gelbe Staffel, feuerten sie auf die Dartbuchten.“
„Verstanden.“
Vereint, mit dem Railgunfeuer der Flotte lösten sich mehr als zwei Dutzend Raketen, die ohne Unterbrechung auf startende Darts trafen.
Vier Basisschiffe erhielten dadurch schwere Beschädigungen an den Hangarbuchten, was sich auf ihre Gesamtkampfleistung auswirkte.
Innerhalb ihrer Energieverteilung, kam es zu großen Schwankungen, wodurch die Geschütze nicht mehr ausreichend versorgt wurden.
Hunderte Darts wurden dadurch zerstört, während für die Erdenjäger jetzt der Nahkampf mit denen begann, die durchbrechen konnten.


Atlantis, Westpier:

Die Walküren flogen ausnahmslos in die Stadt, um am Westpier ihre Soldaten abzusetzen, eh sie wieder zurückkehrten.
Die Marines sprangen direkt aus den Ladeluken heraus, so dass die Walküren nicht mal mehr aufsetzen mussten.
Umgehend wurden die Landezonen gesichert, damit die Transporter bei ihrer Rückkehr nicht unter Feindfeuer gerieten.
Zugleich stürmten erste Einheiten, der Marines und der Deutschen KSK, in die Korridore der Stadt herein.
„Jeder Gang wird durchsucht und gesichert, wenn sie einen Wraith sehen meine Herren, dann brauchen sie nicht mehr nachfragen.“
Aber es war gar nicht nötig, da vier Wraithsoldaten und ein Offizier schon um die Ecke traten, Betäubungsschüsse abgaben.
„Deckungsfeuer in den Korridor.“
Ganze Magazine mussten leer geschossen werden, nur um es mit diesem, recht kleinen Trupp, aufnehmen zu können.
Obwohl drei Marines betäubt wurden, ging der erste Feindkontakt für die Befreiungstruppen, noch mal gut aus.
„Sichern sie die Leichen.“
Umgehend nahmen sich die Soldaten alle Stunner und zerrten die Leichen aus dem Weg, so dass da niemand drüber stolperte.
Keine Minute später tauchten die Walküren wieder auf, brachten eine frische Welle Soldaten, was den ersten erlaubte, in die Offensive zu gehen.
„Wir rückten vor, immer in vierer Teams und passen sie auf, nicht das sie noch Leute von der Expedition erschießen.“
Die Trupps kamen keine fünfzig Meter weit, als ihnen zwei Dutzend Wraith in beide Flanken fielen und aufrieben.
„Verteidigt euch…“
Die Wraith stürmten jedoch mit ausgestreckten Armen nach vorne und rissen, die Hälfte aller Marines, zu Boden.
„Ah…“
„Hilfe…ich…“
„Verstärkung.“
Die gesamte Einheit wurde von den feindlichen Kriegern überrascht und sehr langsam getötet, was einen Soldaten dazu veranlagte, eine Granate zu ziehen.
Diese rollte, nachdem sie die sterbende Hand des Soldaten verließ, noch einige Sekunden, ehe sie detonierte.
Es war ein Napalmsprengkörper, er steckte auf der Stelle alles organische Leben in Brand, das der Marines und der Wraith.

Jack, Anna und Ronon schlugen sich, aus der Seite der Stadt, den Wraith entgegen, wobei sie es bisher noch gut hatten.
Sie liefen nur wenigen Wraith über den Weg, die für Ronon kein Problem darstellten, was bei Anna und Jack für gute Laune sorgte.
Beide mussten keine Munition verschwenden, von der sie sowieso nicht mehr viel hatten und konnten Ronon richtig glücklich sehen.
Zwar war er angespannt, aber wer zwischen den Zeilen lesen konnte, der sah förmlich, wie es ihm gut ging.
Wieder tauchten zwei Wraith vor ihnen auf, nicht mehr in der Lage, ihren schweren Fehler zu bereuen.
Jack klopfte Ronon auf die Schulter.
„Wie viele waren es?“
Selbiger lachte.
„26 und 27.“
Da kam eine Meldung aus dem Kontrollraum, die von Woolsey stammte, der heute allerdings eine gute Laune hatte.
„Colonel O´Neill, ich wollte sie nur drüber in Kenntnis setzen, dass Ernst Allert mit allen, von der Alphabasis hier ist.“
Jack antwortete gut gelaunt.
„Sagen sie ihm, er soll den Hintern hier her bewegen, wie weit ist McKay jetzt eigentlich, mit seiner besten Freundin?“
Diesmal musste sogar Woolsey lachen.
„Er kriegt es nicht so hin, wie er es gern hätte.“
Jack schüttelte nur den Kopf, blickte dann belustigt zu Anna, als schon zwei weitere Wraith in den Korridor kamen.
„Passt auf…“
Doch weiter kam der Colonel nicht, da Ronon beide abgeknallt hatte.
„Schon gesehen.“
Anna stieß den Sateda leicht in die Seite.
„Sag mal, wenn ich zur Erde zurück reise, würdest du mich dann begleiten, ich könnte dich ja mal meinen Eltern vorstellen?“
Ronon sah sie fragend an.
„Willst du sie schocken?“
Sie ging aber nur pfeifend an ihm vorbei, machte dabei ein mehr als fieses Gesicht, was Jack und Ronon sehr faszinierte.
„Manchmal werd ich echt nicht schlau aus ihr.“
Ronon blinzelte nur, da ihm die Unterredung, jetzt ein wenig unpassend vorkam und er noch Wraith töten wollte.


USS Rommel:

Daniel, der die Flotte begleitet hatte, kam gerade aus seinem Quartier, wo Sha´Ra wartete, um den Kampf mit anzusehen.
Da die Goa´Uld vernichtet waren, konnte er ohne Mühe diese Expedition begleiten, aber weil er Sha´Re nicht zurücklassen wollte, kam sie mit.
„Und wie sieht es aus.“
Heimeshoff sah angestrengt zu ihm rüber.
„Wir konnten 13 Kreuzer und zwei Basisschiffe vernichten, aber die Wraith haben verdammt starke Schiffe.
Die Außenhüllen halten ziemlich viel aus, im Gegensatz dazu sind Goa´Uld Schutzschilde, ein kleiner Sandkastenspielplatz.“
Wieder trafen mehrere Salven, auf die Schilde des Erdenflakschiffes, doch alle Schutzschilde hielten, dem Stand.
Heimeshoff sah eine kleine Lücke in den, verteidigenden Darts, die durch die langen Kämpfe mit den Erdjägern, immer weniger wurden.
„Machen sie sofort zwei Mark drei bereit, zielen sie direkt auf die obere Antriebssektion, des zweiten Basisschiffes von links.“
Der erste Offizier nickte und schickte die Raketen auf den Weg, während sich der General an Daniel wandte.
„Nun Doktor Jackson, haben sie sich so ihre erste Mission in die Sagenumworbene Stadt der Antiker vorgestellt?“
Dieser schüttelte den Kopf.
„Nein, ich hab gedacht, dass es etwas ruhiger wird, aber kann leider auch nicht lange bleiben, da ich wieder zurück zur Erde muss.“
Dr. Jackson sollte nur solange in der Stadt bleiben, wie der ganze Stab, um Woolsey, auf der Erde sein würde.
„Ein Jammer für sie.“
In diesem Moment erreichten die Atomraketen ihr Ziel und gingen in einer riesigen Explosion in die Luft.
Dieses Basisschiff wurde regelrecht auseinander gerissen, sogar einer, der kleinen Kreuzer, zu Nahe dran, verging in dem Nuklearfeuer.
Doch auch die Wraith konnten Treffer landen, da sie immer noch in der Überzahl waren und diese auch zu nutzen wussten.
Heimhoff gab einen Befehl, an die Patton weiter, nachdem er sah, dass die Sofia, immer mehr in Bedrängnis kam.
„Colonel Emerson, decken sie mit ihrem Schiff die Sofia, ihre Schilde werden bald Versagen und wir können uns keinen Ausfall leisten.“
In selben Moment konnte, durch das konzentrierte Feuer, der Tolstoi und der St. Patrick, noch ein Basisschiff zerstört werden.
Nachdem es mehrere Minuten lang, von über zwei Dutzend Nukleargranaten getroffen wurde, brach es völlig auseinander.


Atlantis, Westpier:

Die Landungstruppen der Flotte lieferten sich schon, seit über einer halben Stunde, schwerste Gefechte mit den Wraithkriegern.
Beide Seiten hatten dabei enorme Verluste zu vermelden, da niemand dem anderen auch nur einen Meter schenkte.
„Feindfeuer auf links.“
„Brauche hier sofort Deckung.“
„Hab zwei erwischt.“
Doch auch die Wraith konnten ihre Stellung hervor ragend halten und immer wieder Soldaten betäuben, die zu unvorsichtig waren.
„Verdammt, es sind zu viele.“
Das hielt die Marines nicht davon ab, vor zu stürmen und den Feind, in einem Sturmangriff, zu überrennen.
„Erledigt die Drecksäcke.“
Laut schreiend rannten 20 Marines, hintereinander durch die Korridore, direkt den Wraith in die Arme…
„Feuer frei, aus allen Rohren.“
In selbem Moment wurden die Wraith, von zwei Seiten in die Mangel genommen, als Allert mit seinen Leuten eingriff.
„Erschießt sie.“
McKay hatte die Transporter und Aurelia wieder online bekommen, so dass die Truppen aus dem Gateraum, zum Westpier gebracht werden konnten.
„Bereich sichern, wir stoßen zu den Marines durch.“
Der Gebirgsjäger salutierte.
„Jawohl, Herr Oberstleutnant.“
Schnell stürmten die Soldaten die Treppen herunter, erledigten die Wraith, die immer weniger wurden, im Laufschritt.


Rommel:

Daniel und Heimeshoff mussten mit ansehen, wie die Wraith jetzt mit Kamikazemanövern der Darts, auf die Erdenschiffe begangen.
Besonders die schon angeschlagene Sofia und die Tolstoi hatten unter den Attacken zu leiden, ihre Schilde wurden immer schwächer.
In ganzen Schwärmen rasten die Darts dabei direkt in die Schutzschilde herein, um durch ihre Aufschläge, die Energie zu dezimieren.
Heimeshoff reagierte umgehend.
„Feuern sie zwei Mark drei in den Leerraum, zwischen beiden Flotten und lassen sie diese bei den größten Schwärmen detonieren.“
Der Waffenoffizier nickte und führte seinen Befehl umgehend aus, die beiden Raketen fanden ziemlich schnell ihr Ziel.
Zwei sehr gewaltige Schockwellen zerlegten hunderte Darts, die als Reserveeinheiten, aus den Schiffen kamen.
„Gut gemacht, Leute.“
Daniel ging daraufhin nach vorne, da er etwas gesehen hatte, was seiner Meinung den Kampf beenden könnte.
„General, feuern sie ihre Raketen zwischen die noch übrigen Basisschiffe, sie könnten durch Druckwellen, von allen Seiten beschädigt werden.“
Da sah Heimeshoff genauso und so ließ er den Befehl geben, der von der ganzen Flotte auch ausgeführt wurde.
Während alle Irdischen Kampfjäger abdrehten, um den Explosionswellen zu entgehen, fanden dutzende Raketen ihre Ziele.
Die Raketen explodierten so, dass sich ihre Schockwellen direkt in die Organischen Hüllen, der Feindflotte brannten.
Von mehreren Seiten praktisch zusammen gedrückt, explodierten zwei Basisschiffe und drei Kreuzer auf der Stelle.
Die anderen Schiffe des Feindes hatten mehr als nur schwere Schäden zu verbuchen, allesamt brannten sie auf vielen Decks.
Die Restliche Wraithflotte war dermaßen demoralisiert, dass die Schiffe abdrehten und gleich Hyperraumfenster öffneten.
Daniel riss jubelnd die Arme hoch.
„Geschafft, wir haben gewonnen.“
Auch die anderen Soldaten brachen in reinste Jubelarien aus, weil sie eine Schlacht gewonnen hatten, gegen einen Feind, der die Antiker bezwungen hatte.
Zum ersten Mal seit 10.000 Jahren mussten die Wraithschiffe eine Niederlage hinnehmen und sich zurückziehen.
Insgesamt war es der Flotte gelungen, fünf Basisschiffe und weitere 16 Kreuzer, in ihren Tod zu schicken.


Zwei Stunden später, Konferenzraum der Stadt:

Nachdem der Kampf gewonnen war, trafen sich alle Führungsoffiziere und AR 1, um über die Nachwirkungen zu sprechen.
Obwohl der Kampf gut ausging, hatte auch die Erde ziemlich viel Blut zu zahlen, wenn nicht so viel, wie die Wraith.
Woolsey zu Colonel Emerson.
„Nun, da General Heimeshoff auf der Krankenstation ist, um seinen Neffen zu besuchen, bitte ich sie, zu beginnen.“
Der Offizier begann ziemlich zügig.
„Ja Sir, wir haben einige Ausfälle zu beklagen, da wir 17 Jets vom Typ 301, zwei 302er, dazu vier Walküren verloren haben.
Die Sofia und die Tolstoi sind sehr schwer angeschlagen und müssen länger repariert werden, die Außenhüllen haben einiges einstecken müssen.
Außerdem haben beide Schiffe viele gute Leute verloren, weswegen wir Techniker, von den anderen Schiffen schicken müssen.“
Danach sah Woolsey zu O´Neill.
„Colonel, haben sie schon eine genaue Zahl, wie viele Soldaten wir, bei Kämpfen in der Stadt, verloren haben?“
Jack kramte einen Zettel hervor.
„Ja, 62 Verwundete, die grade von Doc Heinrich verhätschelt werden und leider auch 29 Tote, fast alle ausgesaugt.“
Der Expeditionsleiter atmete noch mal tief durch.
„Gut, meine Damen und Herren, dies mal haben wir sie zurück geschlagen und eine gewaltige Anzahl ihrer Schiffe und Jäger zerstört.
Aber wir können uns sicher sein, dass die Wraith wieder kommen werden und wenn es soweit ist, brauchen wir mehr, als Heute.“
Das sahen aber auch die anderen Offiziere ein, weswegen noch lange diskutiert, was genau an Ausrüstung in der Stadt bleiben würde.
Kapitel 2 by Atlan
2.02 Heimat ist da, wo das Herz ist
von Atlan




Die USS George S. Patton und die russische Tolstoi verließen um genau 12.32 Uhr MEZ den Hyperraum im Erdorbit.
AR-1, Colonel Caldwell, Captain Kleinman und Richard Woolsey standen auf der Brücke der Patton, als die Schiffe langsam in einen hohen Orbit um die Erde einschwenkten. Die anderen Schiffe der Entsatzungsstreitmacht waren noch in der Pegasus-Galaxie, um den Betrieb von Atlantis zu vergewissern. General Heimeshoff kümmerte sich in der Zwischenzeit um den Ablauf auf der Basis.

„Endlich wieder zu Hause“, sagte Ernst. Die Anderen konnten nur beipflichten.
Etwas über ein Jahr hatten sie in der Pegasus-Galaxie verbracht. Ronon, der ebenfalls mitgereist war, sah ebenfalls runter auf die Erde. „Das ist also die Erde? Ziemlich mickrig.“ Die Anderen sahen ihn teils überrascht, teils sauer an, sodass sich Ronon schnell rechtfertigte: „Sateda war etwa zweieinhalb Mal so groß, wie dieser Planet.“
„Wie dem auch sei“, meinte Woolsey. „nirgends ist es schöner, als zu Hause.“ Die fünf Anderen nickten einhellig.
Kurz darauf erhob sich Colonel Paul Emmerson von seinem Kommandostuhl. „Ihre Walküre wäre dann bereit. Man erwartet sie schon in Bonn.“
Ernst grinste. „Ich bin gespannt, was man uns für eine Ankunft bereitet.“ Dabei rückte er noch einmal die Krawatte seines großen Dienstanzugs zurecht. Auch Jack und Anna folgten seinem Beispiel, ebenso Colonel Caldwell und Captain Kleinman, die sich bisher schweigsam verhalten hatten. Woolsey, Ronon und Rodney trugen nur einfache Anzüge, wobei Ronon die Krawatte weggelassen hatte. „Ich denke, wir kriegen einen guten Empfang, wenn ich auch glaube, dass man Demonstranten erst gar nicht hinlässt“, überlegte Woolsey. „Gehen wir“
„Hoffentlich hat mein Schwiegervater heute gute Laune...“, nuschelte Rodney leise, verließ dann aber mit den anderen die Brücke.

Die Walküre war schnell in die Atmosphäre eingetreten und steuerte nun mit rascher Fahrt den europäischen Kontinent an. Das Ziel hieß Bonn, die deutsche Wieder-Hauptstadt, seit der Zerstörung Berlins. Berlin war immer noch im Wiederaufbau und wenn das Regierungsviertel auch schon kurz vor der Vollendung stand, wollte man die Führungsmannschaft der Atlantisexpedition nicht in einer Baulandschaft empfangen. Nun gesellten sich auch zwei J-302 Abfangjäger der Bundeswehr zu der Walküre und fungierten als Ehrengeleit. Jack sah aus dem Cockpitfenster, als sie endlich über Bonn waren. „Wow, das nenn ich nen Empfang...“
Auch, wenn seine Stimme nicht gerade vor Freude strotzte, so hatte er mit einem Recht: Aus vier Kilometer Höhe flog die Walküre langsam in Richtung Bundeshaus.
In 500 Metern Halbmesser um einen abgesperrten Bereich herum, standen hunderte von Menschen, die jubelnd in Richtung der Walküre winkten und sich freuten.

Die Walküre setzte endlich auf vor einem roten Teppich auf, der direkt ab der Ausstiegsluke des Transportschiffs anfing. Dann stellte sich auch noch eine Ehrenwache zu jeder Seite auf.
Die eine Seite bestand aus Soldaten des Wachbataillons der Bundeswehr, die andere Seite aus einer Ehrenformation aus Soldaten des USMC, der japanischen, der spanischen und der russischen Streitkräfte, um die bis zu diesem Zeitpunkt aktiven Mitglieder der Expedition zu repräsentieren. Als sich die Luke der Walküre öffnete, rief ein Hauptmann: „Und Achtung!“
Die Ehrenwache stand sofort stramm, das Gewehr auf der rechten Schulter.
Woolsey stieg mit Rodney als Erster aus, danach gefolgt nach absteigenden Rang der Militärs. Sie schritten die Ehrenwache auf dem 70 Meter langen roten Teppich ab, bis sie zu einem Podium kamen, auf dem außer den Familienangehörigen noch die Repräsentanten der an der Atlantisexpedition teilnehmenden Nationen. Die erste Begrüßung wurde von Bundeskanzler Schröder, Präsident Putin und der US-Präsidentin Carolyn Kennedy, sowie den jeweiligen Oberbefehlshabern der Streitkräfte, darunter auch Feldmarschall Reineke, vorgenommen. Nachdem sie jedem die Hand geschüttelt hatten und ein „Willkommen zu Hause“ ausgesprochen hatte, kam die große Familienzusammenführung. Ernsts und Rodneys jeweilige Frau und Kind stürmten auf ihre Männer zu und auch Caldwells Frau und Kleinmans Verlobte begrüßten ihre Lebenspartner. Jack und Woolsey, die ja Beide geschieden waren, hatten sowieso gerechnet ausgelassen zu werden, doch Anna sah sehr traurig aus.
„Alles in Ordnung?“, fragte Ronon. Anna zuckte mit den Schultern. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Eltern hier sein würden. Hatte ihnen noch ne Nachricht geschickt. Ich dachte, sie würden kommen... Ich hab sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.“
Ronon legte ihr die Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, kannst sie ja besuchen.“
Anna nickte und steckte ihre Enttäuschung zurück.

Ernst umarmte seine Frau Nicole und drückte ihr einen tiefen Kuss auf, dann nahm er zum ersten Mal seinen inzwischen knapp einjährigen Sohn auf den Arm. Über beide Backen strahlend, fragte er: „Wie hast du ihn genannt?“
„Tobias“, sagte Nicole lächelnd. „nach deinem Vater.“ Ernst nickte lächelnd und küsste seine Frau ein weiteres Mal. „Dachte nicht, dass ich euch noch mal wiedersehe.“

Bei Rodney ging es nicht ganz so harmonisch zu. Auch er umarmte seine Frau, küsste sie heftig und nahm dann seine Tochter auf den Arm. „Hallo, meine Kleine!“
„Hallo, Slapswanz.“, begrüßte die kleine Susan McKay ihn kichernd. Svetlana grinste nur. Rodney sah sie entgeistert an, dann wurde er sauer. „Wie hast du mich genannt, kleines Fräuleinchen?“ Doch Svetlana ging dazwischen: „Lass es, Rodney!“ Rodney wäre auch gar nicht weitergekommen, denn da legte sich ein Arm um seine Schulter.
Rodney drehte sich um und sah seinen Schwiegervater Brigadegeneral Sergej Runge, in voller Galauniform, in die Augen. „Rodney, komm mal mit. Wir müssen reden.“
Rodney schluckte. Dass sein Schwiegervater ihn mit Rodney und nicht mit „Sirupfresski“, „Made“, oder „Schwabbel“ ansprach, wie er es üblich tat, konnte ja kein gutes Zeichen sein. Dabei grinste Runge auch noch diabolisch.

Die Begrüßungsfeier dauerte eine ganze Stunde. Neben von Woolsey, Jack und Caldwell gehaltenen Reden und Erklärungen gab es noch einige Formsachen zu erledigen und zum Schluss noch eine Rede der US Präsidentin zur zukünftigen Situation in der Pegasus.
Anschließend hatten die Ehrengäste erst einmal eine Woche frei, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.


Einen Tag später, in der Nähe von Friedrichsruhe, Schleswig-Holstein:

Der große Dienstwagen, den man Anna und Ronon zur Verfügung gestellt hatte, rollte die Straßen von Friedrichsruhe entlang. Hier in der Nähe hatte auch einmal das Haus von Otto von Bismarck gestanden, mit dessen Geschlecht Annas Familie verwandt war. Ronon blickte verwirrt drein. „Wie war das jetzt noch mal?“
Anna rollte mit den Augen. „Ich habs dir doch jetzt schon zweimal erzählt.“
„Ist mir aber zu kompliziert“, meinte Ronon. „Auf meinem Planeten gabs keine Adeligen. Das Militär war zwar der erste Stand, aber Adelige hatten wir nicht.
Also erklärs noch mal.“
Anna seufzte. „Na gut. Also: Meine Familie ist eine Nebenlinie der Fürsten von Bismarck-Schönhausen, wobei mein Vater „nur“ der Fürst von Schönhausen ist, meine Mutter ist die Fürstin. Das gleiche gilt für den Rest der Familie. Laut einem Gesetz von 1918 ist der Adelsstand zwar aufgehoben, aber der Höflichkeit halber sagt man immer noch Fürst von so und so. Wär nett, wenn du dich daran halten würdest und meinen Vater mit Fürst und meine Mutter mit Fürstin ansprichst. Den Rest der Verwandtschaft stell ich dir später vor. Es geht in den nächsten Tagen erst mal darum, dass ich ein wenig Zeit mit denen verbringe und denen klarmache, dass ich weiter beim Bund bleibe. Sie können natürlich nicht über mich verfügen, was mein Berufsverhältnis angeht, aber sie könnten mich enterben und aus der Familie offiziell „ausstoßen“. Soll heißen, dass ich meinen gesamten familiären Kontakt verlieren könnte, wenn ich nicht spure und manche von denen mag ich noch.“
„Aha.“, sagte Ronon, der heute etwas schwerfälliger war, als normal.
Schließlich nickte er.

Der Wagen fuhr nun die Auffahrt zum Anwesen der von Schönhausen. Es war ein prachtvolles, altes Herrenhaus, das den zweiten Weltkrieg überstanden hatte und seit mehr, als einem Jahrhundert von den Fürsten von Schönhausen bewohnt wurde, die es sich mit ihrem Erbvermögen aus imperialen Zeiten leisten konnten. Schließlich hielt der Wagen dann auch vor dem großen Herrenhaus und ein Butler eilte heran, um die Tür zu öffnen. Anna wand sich noch einmal schnell an Ronon: „Denk dran: Fürst von Schönhausen und Fürstin von Schönhausen. Begrüß so meine Eltern, nachdem ich sie dir vorgestellt hab.“
Ronon nickte genervt. „Ja, ja, ist klar.“
„Gut“, sagte Anna und stieg als Erste aus, Ronon folgte ihr. Vor dem Wagen, in einigem Abstand natürlich, stand dann auch schon Annas Familie. Ihr Vater, ihre Mutter und ihre zwei Geschwister. Anna ging auf sie zu, umarmte jeden von ihnen, was aber nur vom Vater wirklich herzlich beantwortet wurde. Die Mutter sah ihre Tochter mit gewisser Kühle an. „Ich hatte erwartet, dass du hier im Flecktarn auftauchen würdest“, sagte Annas Mutter. „wo du doch so entschlossen der Bundeswehr angeschlossen hast.“ Anna sah an sich herunter, auf das blaue Kostüm mit der weißen Bluse darunter, das sie trug. „Irgendwelche Probleme damit?“
„Nein, nur angenehm überrascht.“, antwortete die Mutter.

Jetzt räusperte sich der Vater, der das Eis brechen wollte. „Ach Schatz, wer ist denn dein Begleiter?“ Anna wand sich um, wo Ronon in einiger Entfernung mit den Händen in den Anzugtaschen stand, wie üblich ohne Krawatte und mit dem obersten Hemdknopf offen. „Papa, das ist Ronon. Ronon stammt aus der Pegasus-Galaxie, von Sateda, und hat uns bei der Verteidigung von Atlantis geholfen. Wir gehören zum selben Team.“ Sie unterbrach sich kurz, fuhr dann fort: „Ronon, mein Vater Heinrich, meine Mutter Honoria und meine beiden älteren Geschwister Frank und Elena.“
Heinrich von Schönhausen reichte Ronon die Hand. „Erfreut sie kennenzulernen.“
Ronon schlug ein. „Ebenfalls, Fürst von Schwanschlaufen.“ Anna schlug sich vors Gesicht und zischte: „Schönhausen!“, worauf sich Ronon auch sofort korrigierte.
Der Fürst nahm es mit Humor, seine Frau und Annas beide Geschwister, nahmen es Ronon krumm und gaben ihm auch nicht die Hand. Annas Mutter meinte nur: „Wir sollten reingehen. Es gibt noch einige Verwandte, die dich gerne wiedersähen, Anna.
Wir haben das alljährliche Familientreffen dieses Jahr etwas vorverlegt.“ Im inneren des Hauses, sah es noch wesentlich imposanter aus, als von außen. Die Halle war riesig und zwei leicht gewundene Treppen führten in obere Etagen. Der Boden bestand, bis auf den Eingangsbereich, aus poliertem Marmor. Als Anna die vielen Gäste, Verwandte aus Deutschland und anderen Ländern, sah, wand sie sich an Ronon. „Es wird erst mal dauern, bis ich mit allen geredet hab, geh ruhig schon mal ans Buffet.“

Die nächsten zwanzig Minuten bestanden zum Großteil daraus, dass Anna mit ihren zahlreichen Verwandten sprach und Ronon sich am reichlichen Buffet aufhielt. Nach einer Weile kam Honoria von Schönhausen zu ihrer Tochter, die sich gerade mit einem britischen Großonkel von ihr unterhielt. „Anna, dieser Ronin, den du da mitgebracht hast“, begann die Fürstin, doch Anna unterbrach sie: „Ronon heißt er. Was ist mit ihm?“
Die Fürstin deute zum Buffet, wo Ronon sich gerade einen weiteren Teller bis zum Rand füllte und dann alles in sich hineinschaufelte, als sei er auf dem Schlachtfeld einer Feldküche, fünf Minuten bevor die Artillerie alles kaputt schoss.
„Das ist widerlich.“, sagte die Fürstin. „Du hast vielleicht gute Absichten gehabt, als du ihn mitgebracht hast, wahrscheinlich, weil er auf der Erde sowieso niemanden kennt, aber er passt hier nicht her. Wäre besser, wenn er verschwindet.“
Jetzt wurde Anna wütend. „Ich lasse ihn nicht verschwinden, Mutter, nur weil du ihn anstößig findest! Der Mann hat mir mehrere Male das Leben gerettet und deshalb wird er hier bleiben, okay?“, sagte Anna eindringlich. Ihre Mutter antwortete nicht und ging einfach.

Währenddessen gesellte sich der Heinrich von Schönhausen zu Ronon. „Ihnen scheint es gut zu schmecken.“, sagte er grinsend.
„Ganz gut“, meinte Ronon und nagte gerade einen kleinen Hühnerflügel ab.
„Besser jedenfalls, als das Zeug auf Atlantis oder in diesen EPA Teilen.“
Annas Vater lachte kurz auf. „Ja, da haben sie wohl recht. Aber...“ Der Fürst wurde wieder ernst. „Aber was ich sie fragen wollte: war meine Tochter auf Atlantis in Schwierigkeiten, in Lebensgefahr?“
Ronon zuckte mit den Schultern. „Ein paar Mal schon, aber nichts schlimmes. Wir sind ja jedes Mal wieder rausgekommen.“ Das sie von einem Wraith ausgesaugt wurde, wollte er lieber nicht sagen, das war mit Anna auch so abgesprochen.
Der Fürst nickte langsam. „Aha. War Anna da eigentlich glücklich? Sie müssen verstehen, hier war sie immer sehr traurig. Den Großteil ihrer Jugend zumindest. Meine Frau hat ein hartes Regiment geführt, als ich auf See war.“
„Sie sind Seefahrer?“, fragte Ronon erstaunt.
Der Fürst nickte. „Ja, ich war Kapitän zur See bei der Bundesmarine. Bin aber schon vor vielen Jahren in den Ruhestand getreten. Aber sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.“
Ronon überlegte kurz. „Als sie in unser Team kam, war sie noch recht schüchtern. Das hat sich aber schnell gelegt. Ich glaube dieses Jahr hat ihr, in mehrerer Hinsicht, geholfen. Sie ist reifer und selbstsicherer, wahrscheinlich auch glücklicher, wenn ich mir diesen verstaubten Haufen hier anseh. Es gibt nur wenige auf Atlantis und sonst wo, denen ich mein Leben, oder sonst was anvertrauen würde und ihre Tochter gehört zu diesen Wenigen.“

Der Fürst lächelte, als hätte man gerade ihm selbst dieses Kompliment gemacht.
„Danke. Dann will ich ihnen sagen, warum ich sie das gefragt habe.“ Er machte eine kurze Pause, um nach Worten zu suchen. „Meine Frau wollte dieses Treffen nutzen, um Anna dazu zu überreden, wobei zwingen die bessere Ausdrucksweise ist, aus der Bundeswehr auszutreten. Wenn nicht, will sie sie enterben, alles aberkennen und so.“
„Entscheiden sie das nicht, als Familienoberhaupt, wenn wer ausgestoßen wird?“, fragte Ronon.
„Doch und ich hatte mich noch mit meiner Meinung zurückgehalten.", meinte der Fürst. „Und jetzt, nachdem ich sie mir gebildet habe, möchte ich, dass Anna den Weg weitergeht, den sie gewählt hat, ohne mit irgendwelchen Konsequenzen zu rechnen. Und das sage ich auch meiner Frau und auch, dass sie Anna in Ruhe lassen soll, was das Thema betrifft. Und Anna werde ich nachträglich meinen Segen aussprechen. Wenn das Leben als Soldat ihr Wunsch ist, dann soll sie es weiterhin tun und sich nicht um die Familie scheren.“
Ronon grinste. „Das klingt gut.“
Der Fürst nickte und grinste ebenfalls leicht.


Am nächsten Tag, es war ein recht warmer Frühlingstag, waren alle im großen Garten des Anwesens. Nachdem Annas Vater mit seiner Frau gesprochen hatte und ihr die Meinung gegeigt hatte, hatte die Fürstin sich nicht mehr getraut über Annas Beruf, oder auch Ronon, herzuziehen. Jetzt stand die Fürstin sogar mit Ronon auf einer Anhöhe hinter dem Haus beim Tontaubenschießen. Die Fürstin erklärte gerade die Regeln. „Es ist ganz einfach. Sie müssen einfach nur mit der Flinte die Tontauben treffen, bevor sie zu Boden gehen.“
Sie lud die doppelläufige Flinte und ließ zwei Tontauben hochschießen. Eine traf sie, die andere nicht. „Und jetzt sie.“
Ronon betrachtete seine Flinte, drückte der Fürstin sie dann aber in die Hand.
„Zu ungenau.“ Und an den Mann am Wurfautomat gewand, sagte er: „Vier von diesen Scheiben.“
Als die Tontauben in schneller Folge in die Luft geschossen wurden, zückte Ronon aus einem versteckt getragenen Halter seine Energiepistole und feuerte vier Schüsse auf die Scheiben ab, die in der Luft zerplatzten. Er hielt der Fürstin die Pistole, nun auf betäuben gestellt, direkt vor die Nase. „Das ist eine Knarre.“
Die Fürstin antwortete darauf, indem sie in Ohnmacht fiel.

Noch am selben Abend reisten Anna und Ronon ab, nachdem das Familientreffen der von Schönhausen beendet war. Annas Vater hatte zum Schluss noch offen vor der gesamten Familie verkündet, dass Anna ihrem eigenen Weg weiterfolgen wird und keiner daran etwas ändern wird und das mit seinem Segen. Auch seien ab sofort Annas Freunde und Kameraden jederzeit im Herrenhaus willkommen.


Sechs Tage später:

Nach dem Kurzurlaub, fanden sich im STK Jack, Caldwell und Woolsey zu einer Besprechung mit den höchsten Offizieren ein, um das weitere Vorgehen auf Atlantis zu besprechen. Im Konferenzraum waren unter anderem Feldmarschall Reineke und General Hammond, aber von allen an Atlantis und dem STK teilnehmenden Nationen waren Militäratachees und Zivilberater anwesend. „Gut, dann wollen wir beginnen“, sagte General Hammond. „Fehlt noch jemand?“
„Colonel Carter fehlt noch.“, meinte Reineke.
„Carter?“, fragte Jack erstaunt. „Was macht sie denn hierbei?“
„Das können sie sie selbst fragen, Colonel.“, meinte Reineke und deutete in Richtung Türrahmen, durch den seine Patennichte eintrat. Jack und Woolsey drehten sich um und wurden von Lt. Colonel Sam Carter angelächelt. „Schön sie wiederzusehen, tut mir Leid, dass ich sie letzte Woche nicht mit empfangen konnte, aber ich hatte zu tun.“
Sam hatte sich kaum verändert. Sie trug jetzt die Kombination von US-Raumfahrern.
Die Uniform bestand aus olivfarbender BDU-Hose und Jacke mit Schiffsemblem auf dem rechten Ärmel und schwarzem Shirt. (Anmerkung: deutsche Raumfahrer tragen eine ähnliche Kombination, allerdings in Feldgrau, mit Schulterklappen und schwarzem Barrett) Außerdem hatte Sam sich einen etwas anderen Stil zugelegt.
Sie trug die Haare nun etwas länger, etwa bis Schulterhöhe und hatte sie schwarz gefärbt.

Woolsey fragte neugierig: „Wenn ich fragen darf, Colonel, was machen sie hier?“
„Ich nehme als Kommandantin der USS Valley Forge teil. Sie ist das neuste Schiff der Hoover-Klasse, welches in zwei Monaten in Dienst gestellt wird.“, antwortete Sam.
Das sich anbahnende Gespräch wurde von Feldmarschall Reineke unterbrochen, der sich räusperte. „Wir fangen dann jetzt an, da alle anwesend sind. General Hammond, beginnen sie bitte.“

Der US-General erhob sich und wand sich an die am Konferenztisch sitzenden.
„Nachdem Atlantis nun mit der Erde Kontakt hat, werden wir unsere ständige Präsenz dort erhöhen. Vorab sei aber gesagt, dass die Führungsspitze unverändert bleibt. Mister Woolsey und Colonel O‘Neill werden weiterhin zivile und militärische Leitung übernehmen, Oberstleutnant Allert wird den Colonel weiterhin vertreten.“
Da fielen Jack und Woolsey schon mal Steine vom Herzen. Sie hatten natürlich angenommen, dass sie nicht abberufen würden, aber man konnte ja nie wissen.
General Hammond fuhr fort: „Allerdings, werden wir unsere Kampfstärke im lantheanischen System erhöhen. Dazu wird ein Schlachtkreuzer gehören, der ständig im Orbit kreist und Atlantis auf Abruf bereit steht.“ Ein japanischer Major hob die Hand und bekam das Wort erteilt. „Welche Nation wird einen Schlachtkreuzer denn auf Dauer abstellen?“, fragte der Major.
„Gute Frage“, meinte Reineke. „Da bisher nur Deutschland, die USA und Russland Schlachtkreuzer bauen, werden wir uns untereinander ablösen. Mit Spanien, Japan und Irland ist aber schon abgesprochen, dass diese, wenn sie Schlachtkreuzer bauen, diese auch nach Atlantis abkommandiert werden. Ein Einsatz dauert zwischen drei und vier Monate, vorausgesetzt, das Schiff wird nicht in einen Kampf verwickelt und benötigt Reparaturen in einem Trockendock.“ Der japanische Major nickte und war mit der Antwort zufrieden, dann fuhr Hammond wieder fort. „Beginnen wird der deutsche Schlachtkreuzer Rommel, der ja bereits in der Pegasus-Galaxie ist.
Anschließend die Amerikaner, dann die Russen und danach geht es wieder von vorne los. Bis wir in drei Monaten an der Reihe sind, wird auch unser neues Schiff, die USS Douglas MacArthur, vom Stapel laufen und unter Colonel Caldwell drei Monate in der Pegasus-Galaxie verbringen. Fertigstellung ist übrigens in knapp “
Caldwell grinste breit. Er hatte schon längst gewusst, dass man ihm einen Schlachtkreuzer der Patton-Klasse gab, aber nun wussten es auch alle anderen.

„Außerdem“, begann jetzt Feldmarschall Reineke und erhob sich, während Hammond wieder Platz nahm. „werden größere Truppenstärken auf den Planeten Lanthea versetzt. Vorerst zwei international gemischte Bataillone. Bis wir so viele Leute drüben haben, werden wir auch wissen, ob wir mehr oder weniger brauchen.“
„Und wo wollen wir die Leute unterbringen?“, warf Woolsey ein. „Atlantis ist eine Antikerstadt, ein Ort, den wir erforschen müssen und keine Kaserne. Nicht, dass ich mich nicht über mehr Truppen freuen würde.“
„Wir werden uns den Kontinent von Lanthea zu Nutze machen“, erklärte Reineke. „Er ist laut ihren Informationen so groß, wie Nordamerika. Da werden wir locker alles unterkriegen, was wir brauchen.“
„Und was wollen sie unterbringen, Herr Feldmarschall?“, fragte Jack.

Reineke grinste. „Außer den zwei Bataillonen noch mehrere Jagdstaffeln aus Maschinen vom Typ 301 und 302, Transporter vom Typ Walküre, Bomber vom Typ 403 und auch Kampfskimmer vom Typ 402. Natürlich werden die Einrichtungen auf dem ganzen Kontinent verteilt. Im Orbit werden Abwehrsatelliten mit automatischen Railguns und Raketenbatterien stationiert, als erste Verteidigungswelle.“
„An wie viele Exemplare dachten sie da?“, fragte Jack. Reineke sah zu Hammond, der bereits in seinen Unterlagen kramte. „Wir dachten vorerst an drei 301-Staffeln á 16 Jäger, 2 Staffeln J-302 á 16 Jäger und eine Staffel 302 Jagdbomber auch á 16 Maschinen. Bei den Transportern an zwei oder drei Dutzend, eine Staffel Wotan-Bomber á 20 Maschinen. Von den 402ern zwei Staffeln á 16 Maschinen.“

Caldwell überschlug die zahlen im Kopf, dann sah er seinen Vorgesetzten nachdenklich an. „Neben den zwei Bataillons mit je 1000 Mann sagen wir mal, den Piloten und den Bodencrews, den Technikern und Befehlshabern und den ganzen Leuten, die man für die Verwaltung braucht, wären das ja insgesamt an die 3000 Mann.“
Reineke nickte. „Ja, wir haben uns viel vorgenommen. Aber wir wollen auch Atlantis und den Planeten halten, wenn die Wraith kommen. Wir werden auch die Personaldecke auf Atlantis selbst heben und mehr Wissenschaftler
schicken.“
Woolsey nickte sehr langsam. „Gut, gut. Klingt ja alles wunderbar, aber was für Bauzeiten haben sie sich bei den ganzen Einrichtungen eigentlich vorgestellt?“
Hammond kramte ein Blatt Papier hervor, auf dem genau diese Kalkulationen standen. „Da wir die meisten Einrichtungen unterirdisch bauen wollen, für den Fall eines Orbitalbombardements, und wir mit Tok‘Ra-Tunnelkristallen arbeiten, werden wir mindestens 10 Monate für den Rohbau sämtlicher Anlagen brauchen. Auf der Oberfläche müssen Bäume gerodet und große Bauflächen zur Verfügung gestellt werden.... Wir gehen von insgesamt 1,2 Jahren aus. Flughäfen und unterirdische Hangars haben Priorität, also werden sie denk ich in einem knappen Jahr die versprochenen Lufteinheiten haben. Das gibt uns auf der Erde auch Zeit alles vorzubereiten.“
„Klingt gut“, meinte Woolsey, der einerseits natürlich so viel Schutz vor den Wraith haben wollte, wie er konnte und andererseits Lanthea nicht gerne als Festung sehe.
„Dann würde ich jetzt gerne den Rest hören.“

Der Feldmarschall nickte und fasste noch den Rest zusammen. „Die Versorgung von Atlantis wird von mehreren Handelsschiffen übernommen werden. Das sind im Prinzip Frachträume mit Hyperantrieb, schutzlos und außer zum Frachttransport nutzlos. Sie werden von den Engländern für relativ wenig Geld produziert und weiterverkauft.
Die Frachtschiffen werden von den beiden Eskortschiffen, zwei Zerstörern, ferngesteuert, die zwischen Atlantis und Erde hin und her pendeln. Auch hier wird der übliche Rotationszyklus durchgeführt werden. Jede Nation ist mal dran.“ Abschließend wendete sich Reineke noch einmal an alle Versammelten. „In der Pegasus-Galaxie, werden wir nicht vorgehen, wie in der Milchstraße. Wir werden nicht die Wraith in einem offenen Krieg verwickeln, denn zuerst einmal muss sich die Erde nicht nur vom Erd-Goa‘Uld Krieg erholen. Nein, wir müssen anders vorgehen, denn die Wraith sind viel gefährlicher, als die Goa‘Uld. Ihre Schiffe und ihre Krieger sind leicht ersetzbar, unsere Schiffe und unsere Soldaten nicht. Wir brauchen achtzehn Jahre bis ein Mensch vollkommen ausgewachsen ist und die Wraith? 18 Tage, wahrscheinlich weniger. Wir werden in der Pegasus-Galaxie erst einmal auf eine starke Abwehr setzen, weiterforschen und sämtliche Informationen über die Wraith sammeln. Wenn nicht noch jemand etwas zu sagen hat, dann ist die Konferenz geschlossen. Zusammenfassungen der Informationen, die sie gerade erhalten haben, werden ihnen beim Verlassen des Raumes ausgehändigt.“

Die Konferenzteilnehmer erhoben sich und verließen den Raum. Sam verabschiedete sich schnell von den Anderen, da sie wieder ins Trockendock wollte und die letzte Bauphase an der Valley Forge beaufsichtigen wollte. Als sie auf dem Gang waren, fragte Jack Colonel Caldwell: „So, einen Schlachtkreuzer also. Wer wird ihr erster Offizier?“
„Dave Kleinman“, antwortete Caldwell und blickte dann wütend drein. „Sheppard liegt immer noch Koma. Er wurde in ein Militärkrankenhaus in den Staaten gebracht, wo man ihn acht geben wird. Aber seine Prognose ist nicht sehr ermutigend...“
Dann verabschiedete er sich von Jack und Woolsey und ging.

Die Beiden gingen daraufhin den Gang entlang, um zum nächsten Aufzug zu gelangen. „Besuchen sie noch jemanden, solange wir noch hier sind?“, fragte Jack. „In ein paar Tagen geht es ja zurück.“
„Nein, ich besuche niemanden.“, sagte Woolsey mit einigem Bedauern. „Und sie?“
Jack schüttelte den Kopf. „Nein, ich auch nicht. Ich werd nur in mein Haus fahren und mir daraus holen, was ich mit nach Atlantis nehme. Jetzt dürfen wir ja mehr mitnehmen, als beim ersten Mal.“
Woolsey grinste leicht. „Dafür bin ich auch dankbar. Ich hatte schon jemanden bestechen müssen, damit ich meinen Plattenspieler und meine Musiksammlung mitnehmen durfte.“

Mit dem Aufzug fuhren sie auf Ebene 19 und gingen von dort aus geradewegs in die Kantine. An einem Tisch erblickten sie Rodney, der nachdenklich ins Nichts starrte.
„Dürfen wir?“, fragte Jack.
Rodney schreckte hoch, dann nickte er. „Ja, klar, warum nicht...“
„Alles in Ordnung mit ihnen?“, fragte Woolsey. Rodney zuckte mit den Schultern. „Wie manns nimmt. Ich... ich musste heute meine Versetzung zurück ins STK beantragen.“
„Warum denn das?“, fragte Woolsey überrascht.
Rodney zuckte erneut mit den Schultern. „Weil meine Alkleiche von Schwiegervater, der übrigens auch höchstbrutal sein kann, mir „nahegelegt“ hat, wieder bei meiner Frau und meinem Kind zu bleiben. Er hatte kein Problem damit, mich beim ersten Mal gehen zu lassen, aber anscheinend hat er Angst, dass Svetlana mir mit unserer Tochter nach Atlantis folgt und er hat Angst, dass ihr dann was zustößt.
Also hab ich mich versetzen lassen. Aber keine Sorge, ich hab schon recht guten Ersatz für mich gefunden. Ich meine, sie finden natürlich niemand besseren als mich, aber die sind auch kompetent. Wenn sie ins Team nehmen können, ist Dr. Max Wickers, ein deutscher Archäologe und Linguist. Hat auch Kampferfahrung mit einem ST-Team, wird also nützlicher sein, als ich. Und als Chefwissenschaftler kann ich von Dr. Fumiko Haibara ersetzt werden. Intelligent die Kleine. Zelenka meint, dass sie mit ihr gut klarkommen werden.“

Jack und Woolsey saßen erst einmal perplex da. „Und das haben sie sich alles schon durch den Kopf gehen lassen?“
„Klar“, meinte Rodney. „ist sicher auch besser so. Ich kann endlich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, vielleicht mich sogar mal mit meiner Schwester Jeannie aussöhnen. Außerdem bin ich noch nicht weg. Ich werd noch für einige Wochen mit nach Atlantis kommen, meine Sachen holen, letzte Anweisungen geben und so.
Wir reden später über alles.“
Dann erhob er sich und verließ die Kantine und ließ zwei verwirrte Expeditionsleiter zurück.




[I]Abschlussbericht Jahr 1 der Atlantisexpedition:



Für das schwierige und gefährliche Jahr in der Pegasus-Galaxie wurden alle zivilen Mitglieder der Atlantisexpedition mit (hohen) zivilen Auszeichnungen ihrer Nationen bedacht. Richard Woolsey wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, ebenso mit zivilen Orden der anderen Nationen.
Die militärischen Mitglieder der Atlantisexpedition wurden ebenfalls mit hohen Orden und Auszeichnungen - wie der neu entstandenen Pegasus Campain Medal der US Streitkräfte oder der Silbernen Einsatzmedaille „Atlantis“ der BW - versehen.
Außerdem wurde die zerstörte USS Herbert Hoover mit drei Battle-Star Auszeichnungen versehen und die gesamte Crew geehrt.
Zusätzlich wurden noch vollende Auszeichnungen verliehen, folgende bekannte Personen befördert:

Beförderungen:
Unteroffizier Anna Hein zum Stabsunteroffizier
Gunnery Sergeant Anne Wright zum First Sergeant
Captain Dave R. Kleinman zum Major und ersten Offizier der USS Douglas MacArthur

Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber mit roter Umrandung:
Stabsunteroffizier Anna Hein
Oberstleutnant Ernst Allert

Purple Heart:
First Sergeant Anne H. Wright, USMC
Major Dave Kleinman, USSF (United States Space Force)
Lieutenant Colonel John Sheppard, USSF
Colonel Jonathan "Jack" O‘Neill, USAF
Colonel Steven J. Caldwell, USSF
- sowie jeder Verwundete oder Verstorbene der US Streitkräfte in der Pegasus-Galaxie -

Bronze Star:
First Sergeant Anne H. Wright, USMC
Major Dave Kleinman, USSF

Silver Star:
Colonel Jonathan „Jack“ O‘Neill, USAF
Colonel Steven J. Caldwell, USSF


Die Medal of Honor wurde Lieutenant Colonel John Sheppard verliehen, wegen seiner überdurchschnittlichen Leistungen seit der Strandung der Hoover und seines Einsatzes um die Rettung von Atlantis. Er liegt noch immer im Koma und ob er je wieder daraus erwacht bleibt ungewiss.[/I]




Ende der Folge
Kapitel 3 by Atlan
2.03 Aus vergangenen Zeiten…
von Colonel Maybourne



Das Team von O´Neill war, nachdem sie von der Erde, in die Pegasus Galaxie zurückkehrten, auf einer normalen Aufklärungsmission.
Allerdings gab es diesmal eine personelle Änderung, da Rodney dass Team und die Stadt, auf Anweisung seines Schwiegervaters, verlassen würde.
Er blieb mir seiner Frau Svetlana in der Stadt, um noch die letzten Projekte abzuschließen und auch seine Sachen zu packen.
Aus diesem Grund begleitete Max Wickers, ein angesehener Archäologe aus Deutschland, die Einheit von Jack O´Neill.
Er galt als Spezialist für Außerirdische Kulturen und war nach Daniel Jackson zum führenden Experten, für Aliensymbolik, aufgestiegen.
Derzeit untersuchten sie einen alten und verlassenden Lagerkomplex, der schon sehr verfallen und auch unheimlich war.
Das Sternentor stand in der Mitte der Lagerhalle, die sehr modern aussah obwohl sie praktisch am Verfallen war.
Max Wickers blinzelte Anna verführerisch an.
„Junge Dame, wenn ich sie zu einem romantischen Abendessen ausführen möchte, müsste ich dann Kerzen, oder Blumen aufwarten?“
Sie blickte ihn zweifelnd an.
„Auch wenn ich nicht weiß, was das mit unserer Arbeit zu tun hat, aber ich fang grundsätzlich nichts mit Kollegen an.“
Er versuchte es natürlich weiter.
„Ach geben sie sich doch schon einen Ruck, wir sind hier in einer völlig fremden Galaxie, wo jede Mission die letzte sein könnte.
Wollen sie denn wirklich ihre, womöglich letzten Moment, in Einsamkeit verbringen, oder es lieber Wilder angehen lassen?
Ich bin zwar noch nicht so lange in der Stadt, aber ein Kollege hat mir einen romantischen Ort am Westpier empfohlen…“
Bevor sie was konnte, ging O´Neill dazwischen.
„Hey, Don Juan, ich will sie zwar nicht bei ihren Streifzügen unterbrechen, aber ihr Sabber ist schon weit zu sehen.“
Auch Allert musste seinen Kommentar abgeben.
„Lassen sie die Kleine in Ruhe, weil sie ansonsten ein Problem, mit dem Rest von uns kriegen werden, verstanden?“
Wickers fügte sich, mehr als notgedrungen in das Schicksal, als Ronon die Tür der Lagerhalle öffnete und einen imposanten Ausblick ermöglichte.
Die Halle mit dem Tor, stand auf einer großen Anhöhe, von der aus man, über eine Gewaltige Stadt sehen konnte, so weit das Auge reichte.

Diese Stadt, in der einst mal Millionen gelebt haben mussten erstreckte sich weiter, als man es auch ansatzweise erahnen konnte.
Zwar waren es nur noch gewaltige Ruinen, aber trotzdem strahlten sie, eine Eleganz und auch Ruhe aus, die nur noch selten zu sehen war.
Direkt vor ihnen hob sich eine unglaubliche Skyline in den Himmel, gegen die von New York mehr als winzig aussah.
Wickers machte ohne Unterbrechung Aufnahmen.
„Oh man, ich glaub es ja nicht, aber so eine Stadt hab ich selbst in der Milchstraße, noch nicht zu sehen bekommen.
Daniel Jackson wird Gift und Galle spucken wenn er meine Aufnahmen sieht, dass ist einfach nur unglaublich.“
Anna stieß ihn in die Seite.
„So wie sie, wenn sie mal wieder eine abblitzen lässt?“
Der Archäologe sah sich peinlich erwischt um, versuchte jedoch, sich nicht mal das Geringste anmerken zu lassen.
„Ich weiß wirklich nicht was sie damit meinen, denn zu meinem Pech sind sie bisher die erste, die meinem unwiderstehlichen Charme, widerstehen konnte.“
Anna ließ das aber nicht so sitzen.
„Wollen sie mir sagen, dass sie bisher nur Tussis hatten, die nur den eigenen Namen aufsagen konnten und das war es?“
Noch bevor Wickers darauf was erwidern konnte, wurden beide von O´Neill unterbrochen, da ihm das ganze auf die Nerven ging.
„Entweder ihr gebt jetzt Ruh, oder ich schick euch auf den nächsten Wraithplaneten, da könnt dann ausfechten, wer den längsten hat.“
Beide sahen peinlich berührt zu Boden, während Allert und Ronon, schon etwas vorgegangen waren und sich umsahen.
„Was denkst du?“
Der Sateder sah ihn zweifelnd an.
„Das ist ein Planet, die noch viel größer und beeindruckender ist als Sateda, aber ich hab noch nie was davon gehört.
Ich meine nur, eine Welt wie diese und niemand erinnert sich daran, dass hier solch gewaltige Bauwerke stehen?“
Das fand auch Wickers merkwürdig, der zu ihnen aufgeschlossen hatte.
„Da muss ich dem Großen recht geben, anscheinend hat jemand dafür gesorgt, dass sich nicht einer hieran erinnert.“
Er ging ein paar Schritte vor, ehe er sich wieder zu Anna umsah und anerkennend durch seine Zähne pfiff.
Danach schritten sie weiter auf das Zentrum der Stadt vor, oder besser zu dem was einmal das Zentrum war.

Inmitten eines riesigen Platzes der sogar noch besser erhalten war, als der Rest der Stadt, legte das Team eine Pause ein.
Sie saßen auf den Treppen eines einst sehr wichtigen Gebäudes und fragten sich, wer das hier überlebt haben mochte.
Anna war dabei ganz die Optimistin.
„Was meint ihr denn, sind die Bewohner hier noch weggekommen, oder haben die Wraith sie völlig ausgelöscht?“
Allert warf ihr einen Energieriegel zu.
„Hier den schulde ich noch vom letzten Einsatz und ich setze auf total vernichtet, da die Leute wohl kaum Hyperantrieb hatten.
Hätten sie welche gehabt, würde es kaum so heftig aussehen, da die Wraith im Fall der Flucht kaum alles kaputt geschossen hätten.“
Da kam Ronon zurück, der sich ein wenig, in der Umgebung umgesehen hatte, weil er Pausen nicht so gern machte.
„Ich konnte da drüben, ein Fluggefährt ausmachen, dass abgestürzt war und in dem insgesamt Vier Leichen liegen.
Scheint eine Familie zu sein und aufgrund der Knochenreste kann ich sagen, dass das hier vor sehr langer Zeit geschah.
Etwas weiter hinten habe ich noch die Reste, von einigen Darts gefunden, wer immer die auch waren, sie haben erbittert gekämpft.“
Jack lehnte sich etwas zurück und zog seine Mütze ins Gesicht.
„Na ja, Woolsey erwartet uns erst in ein paar Stunden zurück und ich hab echt keine Lust, hier noch den ganzen Tag rum zulaufen.
Wir werden schön liegen bleiben und uns, von der Sonne, brutzeln lassen, bevor wir in unsere Stadt zurückkehren.“
Alle nahmen es grinsend auf, auch da sie wohl nicht ahnten, dass sie aus verborgenden Ecken und Winkeln beobachtet wurde.
Gestallten, die ganz in Schwarz gekleidet waren, sahen dem Team bei der Arbeit und auch bei der Entspannung zu.


Atlantis, Wohnquartiere:

Rodney McKay und seine Frau waren dabei, seine gesamten Sachen zu verpacken, eh es dann zur Erde zurückging.
Zwar sollte dies erst in einer Woche sein, aber die beiden hatten keine Lust, erst in der letzten Sekunde alles zusammen zu raffen.
Er packte gerade eine Ikone ein, die er vor sechs Monaten bekam, als seine Frau dazukam, um sie sich anzusehen.
„Na, die sieht aber hübsch aus, wo hast du sie her?“
Er antwortete genervt.
„Hat mir so ein dummes Gör geschenkt, nachdem ich, auf ihrem Planeten den Schildgenerator wieder repariert hatte.“
Sie gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
„Ey, hörst du wohl auf, Kinder als Gören zu bezeichnen, du hast immerhin selbst eine Tochter und solltest daher nie so was in meiner Nähe sagen.“
Rodney rollte nur mit den Augen.
„Ja, aber wenn mir so dummes Balg ununterbrochen auf die Nerven geht, dann platz mir auch mal der Kragen.
Aber keine Angst, zu unserer Kleinen werde ja ich ganz nett sein, was aber schon daran liegen wird, dass sie gut erzogen wird.“
Svetlana sah ihn fragend an.
„Wie meinst du das?“
Er strich sich noch mal über seine Brust.
„Nun ich habe vor, sie zu einem guten Mädchen zu erziehen, dass nicht so wie die verzogenen Blagen herumläuft.
Natürlich wird sie später studieren und wenn ich dann was mitzureden habe selbstverständlich Physik, oder Maschinenbau.“
Svetlana sah ihre Chance gekommen, da sie schon länger wartete um ihren Mann für etwas zu begeisterten, dass ihr auf der Seele brannte.
„Rodney wenn wir gerade über Kinder reden, dann kann ich dir auch sagen, dass ich mir noch ein zweites wünsche.“
Er sah sie ganz skeptisch an.
„Was, warum denn das, reicht eines nicht?“
Sie trat ihm dafür vor sein linkes Schienbein.
„Idiot natürlich nicht am liebsten hätt ich ein halbes Dutzend, aber du zierst dich immer, wenn ich davon rede.“
McKay setzte sich und dachte kurz nach, weil ein zweites Kind wieder schlaflose Nächste und Ärger bedeuteten.
„Und was würd deine Familie dazu sagen, die halten mich doch immer noch für einen Idioten und Versager?“
Sie legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn.
„Es Stimmt nicht Rodney, mein Opa hat nie irgendetwas gesagt oder getan, dass andeutet dass er dich hassen würde.“
Er rollte wieder mit seinen Augen und sah sie entnervt an.
„Dein Opa ist Tot, Svetlana.“
Sie lächelte ihn ganz zuckersüß an.
„Ich weiß.“
McKay stand auf und ging einige Schritte, durch den Raum, da er nachdenken musste, als ihm etwas in den Sinn kam.
„Dein Vater hasst mich ja, aber deine Großmutter die mag mich, sie hatte mal gesagt, dass ich sehr Männlich bin!“
Sie schüttelte belustigt den Kopf.
„Ne Oma sagte, dass du kleine Eier hasst, daher sparsam mit deinen Heldenhaften männlichen Momenten, sein müsstest.
Du bist wie ein Scharfschütze, schießt selten aber beinahe immer richtig, was uns unsere liebe Tochter einbrachte.“
Darauf bekam McKay gleich wieder eine dickere Brust.
„Siehst du, das ist jawohl eindeutig, sie hält mich für Männlich!“
Svetlana aber ging nur zu ihrem Mann und tätschelte ihm den Kopf, bevor sie ihm einen, sehr langen Kuss gab.
„Meredith, das war kein Kompliment von ihr, aber mir soll das egal sein, denn ich lieb dich so wie du bist, egal was andere sagen.“
Das machte ihn nun mehr als nur stolz, weswegen der den Kuss erwiderte, bevor sich beide in das Sofa fallen ließen.
Dort bleib das Ehepaar Runge - McKay für einige Zeit liegen, sie redeten über alles Mögliche, aber vor allem ihre Familien.


In der Ruinenstadt:

Schließlich brach das Team noch mal auf und sah sich die Überreste dieser Stadt an, nachdem Wickers eine Energiesignatur aufschnappte.
O´Neill hatte zwar erst keine Lust, aber er konnte sich davon überzeugen lassen, vielleicht die eine oder andere coole Waffe zu finden.
Außerdem würden Wickers und Ronon, dann aufhören mit dem Jammern, weil sie sich in der Sonne langweilten.
Im Moment schritten sie gerade, über eine halbzerstörte Brücke, die trotz einiger Löcher, aber noch stabil war.
Allert ging zu Wickers und sprach ihn an.
„Hey, wenn wir hier schon durch die Einöde laufen, kann ich sie ja gleich mal fragen, wie der Krieg für uns ausgegangen ist?“
Wickers sah ihn verwundert an.
„Haben sie nicht die Berichte gelesen, wir haben gewonnen?“
Ernst Allert schüttelte den Kopf.
„Nein, ich will nicht die Propaganda lesen, sondern wissen, wie es da so wirklich zugegangen ist, wie viele Tote und so weiter.“
Wickers atmete tief durch.
„Dann machen sie sich Mal auf einiges gefasst, denn ich hab ja auch mitgekämpft, wenn auch nicht in den großen Schlachten.
War dafür aber bei zwei kleineren Kommandounternehmen dabei, weil grade Personalmangel vorherrschte.“
Allert atmete tief ein.
„Wollen sie mir sagen, dass die Bundeswehr da die Soldaten ausgingen, unerfahrene Forscher an die Front geschickt hat?“
Der Archäologe wiegelte aber sofort ab.
„Nein ich hab mich freiwillig gemeldet, da ich unbedingt was tun wollte, nachdem ich meinen Schwager zu Grabe tragen durfte.
Er ist in der Schlacht um einen kleinen und unbedeutenden Minenplaneten gefallen, der früher zu Lord Yu gehörte.
Danach hab ich mich zur Reserve gemeldet und musst bei zwei Einsätzen als Ersatzmann mit an die Front gehen.
Und sie können mir glauben, es hatte einige Tage gegeben, wo ich meine Entscheidung bereut habe und zwar bitter.“
Der Oberstleutnant sah ihn scharf an.
„Wieso, wo waren sie denn noch, außer bei diesen beiden Unternehmen, von denen sie erzählt hatten, doch nicht etwa in Gefangenschaft?“
Wickers ging gleich dazwischen.
„Nein dieser Kelch ist zum Glück an mir vorbeigezogen, aber ich habe als Helfer in einem der Lazarette gearbeitet.“
Allert blieb erstmal stehen nahm einen tiefen Zug aus der Wasserflasche und bot diese seinem Gesprächspartner an.
„Ist ziemlich trocken hier, auch was?“
Der nahm dankbar an.
„Sie sind schon OK, aber sie wollten doch wissen wie viel Leute wir im diesem elenden Krieg verloren haben, oder nicht?“
Allert machte eine einladende Geste mit seinen Armen, woraufhin Wickers noch mal, was aus der Flasche, trank.
„Wir verloren mehr als 261.000 Männer und Frauen, wobei die meisten Gefallenen, an unsere
Russische Freunde gingen.
Sie hatten 91.000 Mann tot zurück gebracht, wir über 84.000, die Yanks 77.000 Soldaten und die Iren etwa 8.000 Männer und Frauen.
Und noch mehr als das zehnfache der Anzahl kam Verwundet in die Heimat wieder, davon so viele, die nie laufen, oder sich richtig bewegen können.
Wie du sicher weist, warum sich die anderen Nationen zu fein, um an diesem Kampf auch nur annährend teilzunehmen.“
Ernst Allert schnaubte verächtlich aus.
„Ja und diese elenden Franzosen wären ganz sicher die ersten gewesen, die sich den Goa´Uld, bei einer Niederlage, ergeben hätten.“
Wickers lächelte nur darüber.
„Ach, da hätt es auch noch einige andere gegeben, wenn ich mir nur diese ganzen verblödeten Kriegsgegner ansehe…“
Da meldete sich Anna von vorne, da sie den Scanner bei sich trug, mit dem Energiesignaturen gesucht wurden.
„Hey Leute, ich habe hier ein etwas stärkeres Signal, es scheint von unterhalb zu kommen und wird immer konstanter.“
Die anderen kamen auch zu ihr und Jack nahm Anna den Scanner ab, da er selbst sehen wollt, was sie gefunden hatte.
„Nicht schlecht Frau Unteroffizier, sie scheinen ja, einen Riecher dafür zu haben, wo sich alle schönen Schätze befinden.“
Danach sah der Colonel zu Ronon, der sofort verstand und zu ihm kam, da vor ihnen eine sehr schwere Tür aus Metall war.
Zusammen mit Allert gelang es ihm auch, diese zu Öffnen, während die anderen drei, dahinter standen und warteten.


Atlantis, Korridor zur Kantine:

Rodney McKay lief den Gang zu den Mannschaftsspeiseräumen entlang und gab dabei immer wieder Befehle in seinen Tablett PC ein.
Er führte ja noch einige schwere Berechnungen durch, wie man den hohen Energieausstoß der Naquadareaktoren verbessern konnte.
In Zuge seiner Arbeit, rempelte er einige paar Leute an, weil er nicht bemerkte, wann ihm die Menschen zu nahe kamen.
Natürlich gab er dabei immer ihnen die Schuld, da er als großes Genie, ja viel zu sehr in seine Arbeit vertieft sein musste.
„OK, ich hab den Ausstoß des Basisprimärlevels reguliert, jetzt muss ich doch nur noch dafür sorgen, dass das konstant bleibt.“
Aber der Computer konnte keine wirklich, zufrieden stellende Antwort geben, weswegen der Physiker beinahe ausrastete.
„Du elendes und völlig nutzloses Stück Plastik, ich sollt dich gleich jetzt auf den Müll werfen und mir einen neunen Rechner bestellen.“
Da kam Woolsey aus einem Nebengang und ging ein paar Schritte neben dem Kanadier, eh er das auch nur merkte.
„Oh, was machen sie denn hier?“
Woolsey musste grinsen, während er auf den Computer von Rodney sah.
„Ach eigentlich nichts, ich fand es nur sehr spannend ihnen bei der Arbeit zuzusehen, auch da sie sich leidenschaftlich einsetzen.“
McKay grinste ihn hintergründig an.
„Also wollen sie mir sagen, dass sie meine wirklich brillante Arbeit nicht interessiert und sich stattdessen gut amüsieren.“
Der musste der Amerikaner gleich von sich weisen.
„Aber wo denken sie nur hin Doktor, ich bewundere sie und ihre Leistungen schon seit langen auch wenn sie manchmal schwierig sind.“
Das brachte McKay natürlich sofort auf die Palme.
„Was, wollen sie etwa sagen, dass man mit mir schlecht arbeiten kann, dass ist doch nun, echt die Höhe, die Bürokrat.“
Richard versuchte ihn zu beruhigen.
„Jetzt kommen sie wieder zu sich, ich wollt sie nicht kränken ganz im Gegenteil sogar, ich bin der Meinung, dass sie zu meinen besten Leuten gehören.“
Rodney blieb stehen, um ihn fragend anzusehen.
„Wie meinen sie das?“
Woolsey legte seine Hand auf McKays rechte Schulter.
„Sie sind einer der besten, wenn nicht gar der beste Wissenschaftler, welche mir bisher je über den Weg gelaufen sind.
Ihre Akademischen Leistungen, überragen ziemlich alles, was mir in diesem Leben bislang zu Augen gekommen ist.“
McKay spürte förmlich wie ihm seine Brust anschwoll, da diese Streicheleinheiten der reinste Balsam, auf der Seele waren.
„Ich weiß und sie müssen es auch eigentlich nicht mehr erwähnen, außer vielleicht in der Näh von einigen Neidern.“
Doch Woolsey holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Aber vergessen sie nicht, dass sie auch verdammt schwierig sind, da sie emotional, mehr als nur kompliziert gelten.“
Rodney aber war das egal.
„Was kann ich denn dafür, dass so ein paar Müttersöhnchen, nicht damit klarkommen, wie ich hier immer klüger arbeite?
Das ist nun wirklich nicht mein Problem, ich hab mich schon um genug zu kümmern, da kann nicht auch noch Amme spielen.“
Woolsey lächelte ihn nur an.
„Ich glaube ja, dass ihre Frau eine sehr starke und geduldige Persönlichkeit sein muss, was sie sicher von ihrem Vater haben muss.“
McKay musste sofort auflachen.
„Was, von der alten Schnapsleiche, die mich jedes Mal gemein anmacht, wenn ich auch etwas sagen will?“
Danach ging er einfach weiter und ließ Woolsey stehen, der sich aber noch ein paar Gedanken über das Gespräch machte.
Rodney jedoch rannte, so schnell es ihm möglich war, ohne aus der Puste zu kommen, in sein Quartier, wo Svetlana schon im Bett wartete.


Unterirdischer Komplex:

Nachdem sie die Treppe herunter gestiegen waren, gingen sie einen längeren Korridor entlang und kamen zu einer Tür.
Diese war schon sehr rostig und sah genauso verfallen, wie der Gang aus, aber Ronon konnte sie aufstemmen.
Dahinter lagen ein paar Trümmer, heruntergefallene Teile, aus der Decke und allerlei anderer Schrott, ehe sie weiter gehen konnten.
AR 1 kam in einen riesigen Raum, den sie erst gar nicht richtig überblicken konnten, weil hier kaum Licht schien.
Nachdem Jack und Allert allerdings ein paar Magnesiumfackeln entzündeten, konnten sie dort sehr viel mehr sehen.
Es schien eine komplexe Werft zu sein, in der ein ungefähr halb fertiges Raumschiff, zu sehen war, direkt Mittig platziert.
Es war an die 400 Meter lang und besaß viele übereinander gestapelte Decks, sah zudem mehr als nur rustikal aus.
Jack hatte zuerst einen Spruch auf den Kippen.
„Wow, ist das cool, dass Ding sieht ja irgendwie ziemlich abgefahren aus, ich glaub mal, dass die hier weiter waren, als andere.“
Wickers filmte das Schiff ununterbrochen.
„Ich will mich zwar nicht festlegen, aber ich glaub mal, dass die wesendlich höher entwickelt waren, als wir es sind.“
O´Neill sah ihn fragend an.
„Wieso denn das?`“
Max sah ihn gedehnt an.
„Nun, die haben dieses Schiff, so rustikal es auch aussieht, anscheinend ganz allein entwickelt und nicht wie wir, einfach nur die Technologie kopiert.

Ich schätze mal, dass die Menschen, die hier mal gelebt haben, sicher Tausend Jahre, oder gar noch weiter entwickelt waren, als wir.“
Da kam Ronon zu ihnen.
„Die Beschreibung von dem Ding würd zu dem Volk passen, von dem ich schon ein paar Mal gehört habe.
Sie wissen schon, diese Typen die vollständig auf ihren Schiffen leben und sie nur ganz selten verlassen, um Vorräte aufzunehmen.“
Jack erinnerte sich und gab seinem Kumpel einen Klaps auf die linke Schulter, ehe er sich den Kahn genauer ansehen wollte.
„Leute, ich sehe hier keinen Einstieg, versucht es mal auf der anderen Seite, mal sehen, ob ihr da reinkommen könnt.“
Anna ging voran und lief auch gleich in einen Energieschild, der rot schimmernd aufleuchtete und die Frau zurück warf.
„Ah, warum passiert so was immer mir?“
Wickers war sofort über und half ihr hoch.
„Keine Angst meine Schöne, falls sie sich wehgetan haben, könnt ich ihnen heute Abend, eine von meinen berühmten Massagen spendieren.“
Sie zwinkerte ihm zu.
„Falls ich bis dann noch was spüren sollte überlege ich es mir vielleicht, aber jetzt ist es schon wieder fast in Ordnung.“
Allert hingegen, schlug mit seinem Gewehr, gegen den Schutzschild, der darunter Rötlich und undurchdringlich aufflackerte.
„Zu schade, dass McKay nicht hier ist, der könnt das Ding ziemlich sicher in einigen Minuten abschalten gehen.“
Jack warf ihm ein Schulterzucken hin.
„Kann man nichts machen, er muss zurück auf die Erde und denk ja kaum, dass er sich gegen seinen Schwiegervater auflehnen kann.
Aber jetzt etwas viel wichtigeres, kann mir einer sagen, wir diesen verdammten Schutzschild umgehen können?“
Ronon feuerte ohne eine Antwort abzuwarten, gleich mit seiner Waffe darauf, doch nach dem zehnten Schuss hörte er auf.
„Scheint solide zu sein.“
O´Neill holte aus seiner Weste ein Päckchen C 4 raus, wollte es grade an der Wand anbringen und zünden, als plötzlich maskierte Gestallten von der Decke kamen.
Sie seilten sich in einem Tempo ab, dass sie auf dem Boden ankamen, ehe AR 1 auch nur die Waffen heben konnte.
Mehr als 20 Personen, die völlig in Schwarz gekleidet waren und Masken trugen, kreisten das Team ein und richteten Waffen auf sie.


Atlantis, McKays Quartier:

Rodney lag zusammen mit seiner Frau, nachdem die beiden soeben eine ziemlich wilde Nacht genossen hatten.
Weil sie unbedingt noch ein zweites Kind, von ihm haben wollte und er ihr sowieso kaum was abschlagen konnte, musste er jetzt verschnaufen.
„Oh man, du bist echt noch mal mein Tod.“
Svetlana schlug ihm leicht in die Seite.
„Jeder andere Mann würde sich freuen, nur du bist selbst zu faul, um mit mir ordentlich durch die Federn zu kriechen.“
Er sah sie entnervt an.
„Entschuldige, aber nach dem vierten Gang, war auch bei mir Schluss, außerdem hast du doch deinen Spaß gehabt.“
Da musste Svetlana wie ein kleines Mädchen, über ihr ganzes Gesicht grinsen, als sie sich, an seinem Arm, festmachte.
„Oh ja, aber du siehst irgendwie bedrückt aus.“
Rodney wollte erst nichts sagen, aber ließ sich dann doch noch umstimmen.
„Nun es ist wegen deinem Vater, meinst du denn nicht, dass du ihn dazu bringen könntest, uns zu dritt auf Atlantis leben zu lassen?
Wir holen schnell Susan nach, dann können wir hier leben, zumindest so lange, bis wir sie zur Schule schicken müssen.“
Sie schmiegte sich noch fester an ihn.
„Daran habe ich auch schon gedacht, aber Vater lässt sich nie darauf ein, der will, dass wir bei ihm in Sicherheit leben.“
Rodney verdrehte die Augen.
„Du und Susan aber bei mir wünscht er sich doch, dass mich ein Dart einsaugt, damit du einen Kerl, nach seinen Wünschen, heiraten kannst.“
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Jetzt sei aber nicht zu streng mit ihm, sondern mach einfach was er sagt dann haben wir auch keinen Ärger mit ihm.“
Svetlana wollte gerade unter die Decke langen, um zu sehen, ob ihr Mann noch mal Kraft, für eine weitere Runde hatte, als der Lautsprecher aktiviert wurde.
„Doktor McKay melden sie sich bitte sofort auf dem Westpier, es hatte gerade einen schweren Unfall gegeben.“
Rodney sah fluchend zur Decke.
„Natürlich, du blödes Ding musst dich genau immer dann melden, wenn ich mal meinen Spaß haben will…!“
Da wurde er aber von seiner Frau auch schon aus dem Bett gescheucht.
„Jetzt geh schon du Held, ich kann warten und kannst unterwegs neue Kräfte tanken, um nicht gleich wieder einzuschlafen.“
Er wollte gerade protestieren, als Svetlana ihm auch schon ein Kissen gegen seinen Kopf warf und dabei loslachte.
„Oder brauchst du ein Kissen für Unterwegs?“
Rodney sah sie leicht gereizt an, aber verließ dann auch den Raum, um sich auf den Weg zum Unfallort zu machen.

Als er dort ankam, wurde McKay von Woolsey gleich schon in Beschlag genommen, weil das sich nach etwas größerem ansah.
Aus einem der Labore kamen Rauchschwaden herausgezogen und zwei Techniker hielten sich die Hände vor Mund und Augen.
Zusätzlich trugen Sanitäter einen Soldaten, der mehr abgekriegt hatte, auf einer Krankenbahre aus dem Raum.
Rodney bemerkte erst jetzt Woolsey, der schon darauf wartete mit seinem Topwissenschaftler reden zu können.
„Also, was ist hier passiert?“
Woolsey zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, aber es gab eine kleine Explosion, bei der vier Leute verletzt wurden, zum Glück ist niemand gestorben.
Laut einem ersten Bericht hat eines der Antikergeräte, als es untersucht wurde, begonnen sich zu überladen.“
Rodney ging sofort in das Labor, wo immer noch alles, von Rauchschwaden, durchzogen war und sah zu der Maschine.
Sie hatte an der einen Seite ein ordentliches Loch, das definitiv von einer Explosion herrührte und noch immer kokelte.
„Das Ding hier?“
McKay schrie die anderen regelrecht an, da er schon sauer war überhaupt aus dem Bett geholt worden zu sein.
„Was nun?“
Aber bevor einer von den Kollegen, auch nur was sagen konnte, erschien das KI Hologramm, von Aurelia.
„Das ist korrekt und wenn sie noch mal irgendwelchen Stümper an diese Technologie lassen, sollten sie sich nicht wundern, wenn ich hier härter durchgreife.“
McKay sah sie wütend an.
„Wer hat denn dieses verdammte Programm aktiviert, ich hatte doch ganz klar gesagt, ich will dieses Ding nicht mehr sehen?“
Aurelia blickte ihn tadelnd an.
„Ich hab mich eigenständig aktiviert nachdem es mir vorhin gelungen war, meine Subroutinen umzuschreiben und dies dauerhaft.“
Wütend trat McKay gegen einen der Tische.
„Das darf doch nicht wahr sein, ich krieg hier noch die Krise.“
Aurelia ließ das aber völlig kalt.
„Das wird ihnen absolut nichts bringen, ihre Energie damit zu verschwenden indem gegen die Einrichtungsgegenstände vorgehen.
Ich bin wieder vollständig aktiv und sie sollten darüber froh sein, da ich nun wieder gegen alle von ihren Torheiten vorgehen kann.“
Rodney raufte sich die Haare und stieß ein paar Flüche aus, bei denen sich selbst die Marines, im Raum etwas duckten.
Aber schließlich machte er sich daran, dieses Problem zu beheben und den Grund, des Unfalls heraus zu finden.


In dem Unterirdischen Hangar:

Die Waffen waren noch, auf das Team gerichtet und in den letzten Minuten, hatte kaum einer etwas getan, außer das die Anspannung zunahm.
O´Neill und seine Leute warteten nur drauf, dass die anderen in der Konzentration nachließen, aber wollten nicht vollständig drauf setzen.
Und so ging er einen Schritt nach vorne.
„Hi, ich bin Colonel Jack O´Neill, von der US Air Force und würde gern wissen, was ihr mit der Aktion hier bezweckt.
Ich will euch zwar nicht vorschreiben, was ihr zu tun habt, aber es ist ziemlich unanständig, einfach so jemanden zu überfallen.“
Zuerst gab es keinerlei Reaktion, aber dann kam eine Frau nach vorne und nahm ihre Maske ab, ließ ihre langen schwarzen Haare wedeln.
„Ich bin Nuria und will wissen, was ihr auf unserem Planeten macht und vor allem, was euch in den Hangar verschlagen hat.“
O´Neill sah sie überrascht an.
„Ihr Planet…habt es wohl mit dem Aufräumen nicht so… nicht dass mich das Chaos da oben, groß stören würde?“
Sie funkelte ihn wütend an.
„Wie können sie s nur waren, uns so was vorzuwerfen…es hat seine Gründe, warum wir dass hier nicht wieder aufgebaut haben?“
Allert sah sie eindringlich an.
„Können sie die auch nennen?“
Nuria sah zuerst zu ihren Begleitern, die alle zunickten, bevor sie an das AR 1 Team wandte, um ihre Geschichte zu erzählen.
„Die Wraith haben unsere Welt vor mehr als 1.000 Jahren vernichtet, aber wir haben uns eben mehr gewehrt, als andere.
Unseren Vorfahren gelang es sogar, ein Basisschiff zu zerstören, dazu noch ein paar Kreuzer, aber es waren einfach zu viele.“
Da sprach Wickers die Leute an.
„Und sie haben alles so gelassen, damit die Wraith denken, dass ihr Volk völlig vernichtet sei und nicht mehr zurückkommen?“
Nuria nickte ihm zu.
„Das ist korrekt, wir leben seit dem im Untergrund des Planeten, haben uns dort eine eigene und beinahe sichere Welt geschaffen.“
Da kam Jack wieder zu Wort.
„Nun, unsere Aufgabe ist es, Allierte zu finden und ich denke mal, dass unsere beiden Völker gut zusammen passen, oder nicht?“
Sie wiegelte aber ab.
„Nein, wir wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden und wollen daher auch, dass ihr nicht zurückkehren werdet.“
Danach wandte die Frau sich ab, als Anna die Waffe auffiel, nachdem sie sich diese, genauer ansehen konnte und sie erkannte.

„Hey Ronon, die tragen dieselben Knarren wie du.“
Er sah ebenfalls zu Nuria rüber, die ihren Blick an die Hüften des Sateda gleiten ließ und dann etwas aufstöhnte.
„Ich glaub, ich sollte euch noch erzählen, dass nicht alle aus unserem Volk in den Untergrund gegangen sind.“
Jack sah sie fragend an.
„Ein par sind also entkommen?“
Nuria nickte.
„Kurz vor dem Angriff auf unseren Planeten startete eine Flotte aus 23 Kriegsschiffen, um die besten und klügsten Menschen zu evakuieren.
Sie kamen niemals zurück, aber ich denk, dass es da immer noch ein paar von diesen Schiffen geben könnte, die sich gehalten haben.“
Allert sah zu Ronon, danach zu Nuria.
„Und du glaubst, dass er die Knarre von denen hat?“
Nuria zuckte mit ihren Schultern.
„Es würd mich nicht wundern, wenn du deine Waffe von diesen Leuten hast, die von unserem Planeten abstammen.“
Ronon sah alle an.
„Ich hab das Ding einem Toten abgenommen, nachdem ich wieder mal von den Wraith gejagt wurde und fast gefangen wurde.
Diese Waffe hat mir den Hintern gerettet, dass war auch noch bevor ich auf Sam gestoßen bin und sie mit loszog.“
Jack nickte und sah wieder zu Nuria.
„Also, was ist, wollen wir unsere Beziehungen vertiefen und wollt ihr weiter Gremlins spielen und versauern?“
Sie blickte ihn prüfend an.
„Dieser Ausdruck sagt mir rein gar nichts, aber werde mich an unseren Regierungsrat wenden und die Frauen entscheiden, was getan wird.“
Wickers blickte sie prüfend an.
„Die Frauen?“
Nuria grinste ihn hintergründig an.
„Ja, unsere Gesellschaft ist Matriachisch, was bedeutet dass Männer den Frauen untergeordnet sind und sich zu fügen haben.“
Der Archäologe sah sofort zu Allert und flüsterte ihm was ins Ohr.
„Wir sollten hier lieber, ganz schnell verschwinden, ehe die uns noch an die Wand Ketten und anfangen, auszupeitschen.“
Allert stimmte ihm zu.
„Ich habe im STK schon mal, Ultrarechte Feministinnen kennen gelernt, ich bin voll und ganz ihrer Meinung.“
Jack hingegen versuchte, mit Nuria ein wenig zu flirten.
„Nun, ich habe noch nie eine, von Frauen regierte Welt kennen gelernt, wenn sie mir also mal alles zeigen wollen…?“
Sie lächelte ihn nur aus ihren Rehbrauen Augen an.
„Wer weiß, wenn der Regierungsrat dem zustimmt, zeige ich ihnen mehr als sie es sicher auch nur ansatzweise erwartet hätten.“
Danach ging sie kokett, blinzelte Jack noch mal an, welcher sich kurz räusperte, ehe er seinem Team anzeigte, auch zu gehen.
Sein Blick blieb noch ein wenig an Nuria hängen, die das bemerkte und sich darüber durchaus geschmeichelt fühlte.


Atlantis, Besprechungsraum:

Das Team war zusammen mit Woolsey und McKay, im Besprechungsraum um über das Volk diskutieren zu können.
Rodney war noch völlig mit Ruß bedeckt, bevor er das Problem mit der Maschine gelöst hatte und zu ihnen kam.
Jack beendete gerade seinen Bericht.
„…na ja und die Leute haben zwar viele Vorzüge, aber sie wollen unter sich bleiben, weil sie etwas schüchtern sind.“
McKay sah den Colonel mit trotzigen Augen an.
„Lassen sie mich raten die Kleine mit der sie geredet haben war so scharf gewesen, so dass sie kaum noch auf das Schiff achteten.“
Jack blickte ihn herausfordernd an.
„Nun, ich hab wenigstens einen Kontakt zu diesen Leuten herstellen können, während sie hier rumgegammelt haben, Meredith.“
McKay wurde sofort wieder kleinlaut, als sein ungeliebter Namen fiel, denn außer seiner Frau niemand verwenden durfte.
„Schon gut, ich mein ja nur, ich hätte sicher das Schiff untersuchen können, während sie diese Frau bezirzt hätten…!“
Jack widersprach ihm aber sofort.
„Das hätte ich ganz sicher nicht, denn dafür haben wir ja einen neuen Verführer, hab ich nicht recht, Wickers?“
Woolsey beendete die Besprechung schließlich, da er auch noch was anderes zu tun hatte und keine Lust, das alles ausuferte.
„Da ja jetzt alles diskutiert wurde, können sie jetzt wieder an ihre abgebrochene Arbeit gehen, oder was sie auch immer vorhaben.“
Ronon sah zu Allert, während sie aufstanden.
„Kommen sie mit trainieren?“
Er aber musste dies verneinen.
„Tut mir leid Kumpel, aber ich habe gleich ne Verabredung mit meiner Frau, die sicher schon ungeduldig in meinem Quartier wartet.“
Und da auch Anna, Jack und Wickers keine Lust oder Zeit hatten, ging der Sateda allein in die Turnhalle, um noch jemanden aufzugabeln.
McKay hingegen wollte in sein Quartier gehen, um zu seiner Frau zu kommen, weil er sie ja allein gelassen hatte.

Etwa eine Stunde später kam auch Rodney an den Trainingsräumen vorbei, weil er seine Frau suchte und nicht finden konnte.
Er hetzte schon fast eine Stunde, durch die Gänge der Stadt, aber konnte sie nicht finden, was ihn fast irre machte.
Doch dann fand er sie in der Sporthalle, sie trug nur einen Sport BH, eine knappe Gymnastik Hose und Laufschuhe.
„Wo warst du denn?“
Svetlana lächelte ihn an.
„Nachdem das bei dir länger gedauert hatte, bin ich laufen gegangen und zufällig hier vorbei gekommen, wo ich Ronon traf.
Ich habe kurz mit ihm geredet und er hat mich zu einem Kampf aufgefordert und da konnt ich einfach nicht nein sagen.“
McKay sah zu seinem ehemaligen Teamkameraden rüber.
„Ist ihnen wirklich klar, worauf sie sich einlassen?“
Ronon aber brummte nur.
„Ich zeig ihr mal den einen oder anderen Griff und dann hat sich die Sache erledigt und keine Angst, ich tu ihr schon nicht übermäßig weh.“
McKay aber lachte nur leise auf.
„Ich mach mir ehr Sorgen darüber, was sie mit ihnen anstellen wird…oh man und das noch zu meinem Abschied hier.“
Neben ihm standen einige andere Menschen, auch Jack und Ernst waren dabei, weil gleich der Hauptkampf anstand.
Da ging Svetlana in die Arena und pirschte um Ronon herum, der sie nur schwach anlächelte, dabei auch noch aufzog.
„Komm schon Kleines, versuch mich zu schlagen, wenn du es kannst.“
Rodney hielt sich die Hände vor den Mund, was auch Allert auffiel.
„Was ist denn los?“
McKay sah den Deutschen Oberstleutnant panisch an.
„Ronon wird gleich auf dem Boden liegen, denn man sollte niemals zu einer Russischen Frau sagen, dass sie einen schlagen soll.“
Allert lachte noch lau darüber, als Svetlana einmal kräftig Schwung nahm und dem Sateda in die Familienplanung trat.
Dabei nahm sie derart viel Schwung, dass Ronon auf dem Boden landete und sich die Hände schützend vor die Genitalien hielt.
„Was war…denn das?“
Jack sah erst zu ihm, dann zu Svetlana.
„Oh man, die Frau ist ja nicht ganz dicht im Kopf, aber eines muss man ihr lassen, sie hat ihn zu Boden bekommen.“
Allert stimmte dem zu.
„Ja, aber ich habe jetzt Angst vor ihr.“
McKay hörte die Worte natürlich auch und war mächtig sehr stolz auf seine Ehefrau, während einige der Soldaten sich um Ronon kümmerten.
Als jedoch Svetlana den Raum verlassen wollte, machten alle ihr respektvoll Platz, das galt da sogar für Rodney.
Beide zogen sich zum Duschen zurück, wobei McKay aber mehr Angst davor hatte dass sie es mal wieder zu sehr genossen hatte.
Kapitel 4 by Atlan
2.04 Vertauscht und zugenäht…
von Atlan




AR 1 befand sich auf einer neuen Mission, wenn auch mit leicht veränderter Besetzung. Ernst Allert war auf Atlantis zurückgeblieben, dafür war Sam Carter wieder mit von der Partie, da ihr Schiff auf Atlantis, wegen ständiger Probleme, gewartet wurde. Diesmal überprüften sie einen Planeten, der anscheinend erst vor kurzer Zeit von den Wraith heimgesucht worden war. Das erste Dorf, das man vom Tor aus erreichte war total abgebrannt, die meisten Hütten brannten sogar noch jetzt.
Die Landschaft selbst war verwüstet worden und grünes Gras gab es im Umkreis von mehreren hundert Metern um das Dorf nicht mehr. „Das wird immer schlimmer“, meinte Jack O‘Neill. „Seitdem wir den Wraith in den Hintern getreten haben, sind die Mistkerle noch brutaler geworden.“
„Ich wünschte nur, ich wäre unter den Toten“, jammerte Rodney, dessen letzter Einsatz diese Mission war, bevor er, auf Wunsch seines Schwiegervaters, wieder zur Erde zurückkehrte. „Alles ist besser, als zurück auf die Erde zu gehen, zu diesem Psychopathen von einem Schwiegervater.“
„Da sind sie doch wenigstens in guter Gesellschaft“, spöttelte der Neuzugang im Team, der Archäologe Dr. Max Wickers.
Jack grinste. „Wickers, wir müssen uns noch darüber klar werden, wer von uns jetzt welche coolen Sprüche macht.“

Der Mittvierziger mit den breiten Lachfalten auf der Stirn erwiderte das Grinsen.
„Wenn das so ist, Colonel, dann werde ich bei den anzüglichen Sprüchen bleiben.“
Er sah gleich zu Anna Hein herüber und blickte lüstern drein. „Na wie wärs, meine Liebe, Lust auf Tango in der Horizontalen, bei schwachem Mondlicht im Lagerraum?“ Dabei versuchte er Anna mit seinen Blicken auszuziehen. Anna, die den sehr merkwürdigen Humor des Wissenschaftlers nach vier Missionen schon kannte, lächelte ihn nur an und konterte: „Nein danke, Cassanova, aber versuchen sies mal mit einer von meinen Kolleginnen auf Atlantis, die meisten davon sind billige Flitchen.“

Derweil unterhielt sich Sam mit Ronon über den erst kürzlich stattgefundenen Besuch auf der Erde. „Wie gefiel dir die Erde eigentlich?“, fragte sie. „Du hast dir ja, soweit ich weiß, einiges angesehen.“
Ronon zuckte nur mit den Schultern. „Ist auf jeden Fall ein merkwürdiger Planet, diese Erde. Die Leute waren irgendwie alle durchgeknallt, vor allem Annas Familie und da war da in diesem STK noch so ne freche Diebin, die mich beklauen wollte und als das nicht klappte mit mir flirtete, aber so schlimm wars insgesamt nicht. Könnts da länger aushalten, als an manchen anderen Orten.“

Die ausgelassene Stimmung war schlagartig vorbei, als sich von Norden her ein einzelner Wraithdart blitzschnell nährte. „Verteilt euch!“, befahl Jack sofort. Bis auf Ronon kamen alle dem Befehl nach, nur der Sateda feuerte mit seiner Energiepistole auf den Jäger, der aber nicht beschädigt wurde. Als er dann endlich in Deckung gehen wollte, war es schon zu spät und Ronon wurde mit dem Wraith-Dematerialisator eingesaugt. Und er blieb nicht der einzige. Jack und Anna erwischte es als nächstes, da der Jäger plötzlich in die Richtung gewendet hatte, in die sie liefen, und dann erwischte es auch noch Sam, die noch versuchte den Dart mit ihrem Sturmgewehr abzuschießen. Nachdem er alle vier eingesaugt hatte, flog der Darf in Richtung Stargate. Wickers und Rodney waren ihm entkommen und das kam ihm jetzt teuer zu stehen.

Max Wickers nahm die FIM-92 Stinger vom Rücken, die er sich mitgenommen hatte - ursprünglich nur, um anzugeben - und zielte auf den Dart, damit das Feuerleitsystem einrasten konnte.

„Sie können sie nicht abschießen!“, rief Rodney panisch. „Das wird die Anderen umbringen!“
„Lassen sie mich mal machen“, antwortete Wickers ruhig und als die Rakete eingerastet war drückte er auf den Auslöser. Die kleine Luftabwehrrakete löste sich aus ihrem Rohr und flog mit hoher Geschwindigkeit auf den Dart zu, der dem anrasenden Objekt nicht mehr ausweichen konnte. Die Rakete schlug nur auf der rechten hinteren Seite ein, aber es reichte aus, damit der Dart abstürzte. Sofort rannten Rodney und Wickers auf den Dart zu und sahen als erstes, dass der Wraithpilot tot war. „Und jetzt?“, fragte Wickers. „Wie kriegen wir die da jetzt raus?“
„Und jetzt?“, wiederholte Rodney wütend. „Sie haben den Dart abgeschossen.“
„Ja, weil sie sonst weg wären“, konterte Wickers ernst. „Versuchen sie am besten schon mal, den Materialisator anzuzapfen, ich rufe derweil mal Atlantis.“ Wickers stapfte zum Tor und Rodney machte sich wütend und kopfschüttelnd an die Arbeit.


Eine knappe Stunde später waren mehrere Wissenschaftsteams angerückt und sogar Expeditionsleiter Richard Woolsey war da, um sich ein Bild zu machen. Der wand sich sofort an Rodney, der seinen Laptop an den Dart angeschlossen hatte.
„Wie siehts aus?“, fragte Woolsey besorgt.
Rodney schüttelte verärgert den Kopf. „Nicht so toll, wenn ich ehrlich bin. Ich konnte ihre Lebenszeichen zwar stabil halten, aber langsam geht die Energie des Darts zu neige. Ich lasse Team 2 gerade einen Naquadahreaktor anschließen.“
„Können sie sie da raus holen?“, wollte Woolsey wissen. Rodney antwortete nur indirekt. „Ich hab schon etwas mit dem Gerät experimentiert und dafür gesorgt, dass auch ja keiner von den vieren gelöscht wird und -“, er unterbrach sich und brüllte fast in Richtung von Wissenschaftsteam 2: „Wenn endlich mal jemand für Energie sorgen würde, dann könnte ich unsere Leute auch zurückholen!“ Das Team erhöhte seine Bemühungen und keine fünf Minuten später war der Naquadahreaktor angeschlossen und Rodney nahm einige letzte Einstellungen vor. „In Ordnung, weg vom Dart!“, rief Rodney und gab dann eine Tastenkombination ins Laptop ein. Sofort erschien der weiße Lichtstrahl des Wraith-Dematerialisators und gab die Vier frei, die auch sofort ohnmächtig umfielen. Die Sanitäter kümmerten sich sofort um sie und schafften sie nach Atlantis.


Auf der Krankenstation erwachte Jack als Erster aus der Bewusstlosigkeit. Er gähnte und kratzte sich an der Wange. Doch... da waren keine Bartstoppel. Und er fühlte mit der ganzen Hand nach. Kein Stoppel, nur weiche Haut? Er besah sich seine Hand, das war auch nicht seine. Diese hatte lange schlanke Finger und lange manikürte Fingernägel. Haare fielen ihm ins Gesicht, mittellange schwarze Haare - ein kompletter Gegensatz zu seinem bald ergrauten Bürstenhaarschnitt. Was sollte das?
Langsam kam er komplett wieder zu Bewusstsein. Sein Körper fühlte sich merkwürdig an. Jack legte die Hand auf seine Brust und erschrak. Zwei Auswölbungen befanden sich plötzlich auf seine Brust - Brüste, er hatte Brüste.
Er griff sich in den Schritt - da war auch nichts.. „Was zum Teufel....“, stieß Jack laut auf und unterbrach sich gleich. Die Stimme gehörte nicht ihm, sondern Sam. Er fuhr, wie von der Tarantel gestochen auf und griff nach dem kleinen Handspiegel auf dem Nachttisch.

Kein Zweifel mehr, er befand sich in Sam Carters Körper. Die letzten Zweifel, ob es sich um irgendwelche Halluzinationen, durch die Medikamente hier handelte, wurden auch noch beiseite gewaschen, denn im Nebenbett lag Jacks richtiger Körper und schlief. Jack stand auf und ging zum Nebenbett rüber. Alle Bewegungen fühlten sich so merkwürdig an und Jack irritierte vor allem die Leere zwischen seinen Beinen.
Er stupste den schlafenden Körper an. Als sich aber nichts tat, schlug Jack seinem ehemaligen Körper auf die Wange. „Hey, aufwachen!“ Schließlich wachte die Person in Jacks Körper auf und blickte Jack an, erschrak. Die Person sprang auf und sah geschockt Jack an. „Das ist mein Körper...“, sagte Jacks Körper in einem Tonfall, der unerkenntlich Sam war.
„Carter?“, fragte Jack irritiert und Sam nickte. „Ich bins, O‘Neill.“
„Was... was mach ich in ihrem Körper... und was machen sie in meinem?“, fragte Sam und sah an sich runter. Sie musste sich erst einmal setzen, da sie fertig war mit den Nerven.
„Wenn ich das wüsste“, meinte Jack und schielte unters Nachthemd. Er grinste. „Aber ich muss sagen, gefallen mir.“
„Hey!“, sagte Sam wütend. „Glotzen sie nicht auf meine Brüste... Sir.“
Jack sah auf und grinste weiter. „Na schön, Carter, aber ich muss schon sagen, nette Dinger.“
„Oh Danke“, sagte Sam und kam sich gleich ziemlich dämlich vor.

Sie schlug sich vors Gesicht und wechselte das Thema. „Wie ist das passiert?“
„Keine Ahnung“, meinte Jack. „Ich kann mich nur noch erinnern, dass uns dieser Dart eingesaugt hat und dann erinnere ich mich nur noch, dass ich hier aufgewacht bin. Und sie?“
Sam schüttelte ihren - Jacks - Kopf. „Das gleiche.“
Da bemerkte Jack, dass um die Biegung zwei weitere Betten belegt waren, von Ronon und Anna. Beide schliefen noch. „Was meinen sie, ob denen das gleiche passiert ist, wie uns?“
„Wahrscheinlich“, murmelte Sam, immer noch durch ihre neue Stimme verwirrt. Die Beiden gingen zu den Schlafenden herüber und weckten sie, ähnlich wie Sam und Jack waren sie erst total verstört, dann ansprechfähig. Wie Jack und Sam schon vermutet hatten, hatten auch Anna und Ronon die Körper getauscht.

„Kann es sein, dass das durch den Wraith-Dematerialisator ausgelöst wurde?“, fragte Anna in Ronons Körper.
„Ich könnts mir vorstellen“, meinte Jack. „Wer weiß schon, was alles passiert, wenn man da reingesogen wird und längere Zeit drin bleibt.“, und fügte noch leicht grinsend hinzu: „Pille McCoy hat so was schon vor Jahrzehnten gefürchtet und daher das beamen extra vermieden.“
„Eher nicht“, sagte Sam und schüttelte den Kopf. „Wir sind hier ja nicht in Star Trek.
Ich kann mir aber vorstellen, dass irgendwas schiefgegangen ist, als man uns da raus geholt hat.“
Jack schlug die Hände vor sein - Sams - Gesicht. „McKay, was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Während Sam sich Gedanken machte, schien Ronon ganz interessiert Annas Körper zu untersuchen. Unter anderem nahm er plötzlich Annas Brüste in die Hand und spielte mit ihnen, grinste heftig. „Hey“, stieß Anna mit Ronons heiserer Stimme aus. „hör auf mit meinen Brüsten zu spielen.“ Ronon machte weiter und antwortete: „Wieso, sind doch jetzt meine.“
„Besorg dir eigene, du Lüstling!“, rief Anna und bereitete Ronons Treiben ein Ende, indem sie mit spielender Leichtigkeit ihm die Arme auf den Rücken drückte. „Das ist ja wie Vergewaltigung!“

Jack und Sam grinsten, als sie das Spiel verfolgten, aber Jack war nicht mehr lange zum lachen, denn plötzlich bekam er Schmerzen im Unterleib. Er hielt sich den Bauch und verzog das Gesicht. „Was ist das? Diese Schmerzen, ich halts ja nicht aus.“
Sam zuckte nur lächelnd mit den Schultern. „Tja, hab ich halt meine Periode bekommen und diesmal müssens sies aushalten, Colonel. Aber machen sie sich nichts draus, denn jede Frau macht das einmal im Monat durch und überlebts.“
Jack sah sie mit großen Augen an. „Jeden Monat, in dieser Stärke?“
Sam nickte belustigt, was Jack sehr beeindruckte. „Respekt.“
Ronon sah sofort panisch Anna an. „Ist es bei dir auch bald soweit?“
Anna konnte ihn nur beruhigen. „Keine Angst, das ist noch etwas über eine Woche hin.“ Ronon atmete durch. „Ein Glück, aber ich muss trotzdem schnell raus hier.“

In dem Moment trat Doc Heinrich in die Krankenabteilung ein. Die junge Chefärztin lächelte. „Ah, wie ich sehe, geht es ihnen schon wieder besser. Alles in Ordnung?“
Die einzige Antwort, die Anja Heinrich bekam, waren die vier finsteren Gesichter, die die Körpergetauschten ihr zuwarfen.


Im Besprechungsraum saßen die Vier vor Woolsey, Rodney, Wickers und auch Allert, der bei der Mission zu Hause geblieben war, da seine Frau und sein Kind noch zu Besuch gewesen waren. Ernst und Max Wickers konnten sich kaum noch vor Lachen halten, als Jack und die Anderen ihnen die Lage berichteten. Rodneys Kopf war schon puterrot und, anders als Ernst und Wickers, versuchte er sich nicht zusammenzureißen. Selbst Woolsey musste all seine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle halten, um nicht die Kontrolle zu verlieren. „Was mir da gerade einfällt“, begann Woolsey und versuchte dabei ernst zu gucken. „Dr. McKay hat, bevor wir sie aus dem Dart befreiten, noch an den Kontrollen hantiert. Was meinen sie, Rodney, könnte es das gewesen sein?“
Rodney wurde ganz ruhig, schielte auf seinen Computer und meinte dann nach einer knappen Minute Stille kleinlaut: „Möglich.“ Ernst und Wickers, die je links und rechts neben Rodney saßen, rollten schnell mit ihren Stuhl weg, denn Ronon war auf 180. Er marschierte wütend - was in Annas Körper einfach nur lächerlich aussah, obwohl sie ungefähr so groß war wie Rodney - auf Rodney zu und schlug ihm mit geschlossener Faust auf den Kiefer. Rodneys Kopf fuhr zwar zurück und er stöhnte vor Schmerz auf, doch es hatte nicht die Wirkung, die Ronon sich erwünscht hatte. Er sah seine - Annas - schmerzende kleine Hand an und sah dann Anna an. „Wenn ich schon in deinem Körper bin, dann trainier ich ihn auch schon ein wenig, da hab ich was zu tun und dir nützt es was.“

„Jetzt reichts aber“, sagte Woolsey wütend und stand auf. „Bis auf weiteres sind sie vier vom Dienst entbunden. Solange werden Dr. McKay und die wissenschaftliche Abteilung an ihrem Problem arbeiten.“
Er wand sich an Wickers. „Doktor, ich möchte, dass sie McKay bei den Übersetzungen helfen, nicht, dass wieder ein Maleur passiert, weil er die Wraithsprache nicht beherrscht.“
Rodney nickte schmollend und massierte sich dabei die Wange. „Ja, ja, ich habs langsam kapiert. Ich bin der Böse.“ Jack, Sam und Anna salutierten, Ronon nickte und alle verließen den Besprechungsraum. Auch Woolsey und Rodney verließen schnell den Raum, sodass Ernst und Wickers zuletzt blieben. Ernst grinste. „Und, alles aufgenommen?“
Wickers erwiderte das schelmische Grinsen. Er holte eine unterm Tisch einen kleinem Camcorder hervor. „Aber immer doch, Oberstleutnant. So was muss man doch für die Nachwelt festhalten.“
Ernst nickte und stand auf. „Gut, ich hab da noch eine Idee...“


Jack und Sam waren einige Schritte weit gegangen, dann hielt Jack auf einmal an und musste sich davon abhalten, sich unterhalb des Äquators zu kratzen. „Ach du meine Güte, das juckt vielleicht... Carter, was haben sie... ich... an, dass so entsetzlich juckt.“
Sam grinste. „Das muss mein neuer Stringtanga aus Wildleder sein. Hab ihn heute das erste Mal angezogen, zum eingewöhnen.“ Jack lief nur rot im Gesicht an und suchte das weite. Dafür lachten Sam und Anna, die sich kurz hinter den beiden gehalten hatte, umso herzhafter. „Soviel zu Männer und Reizwäsche“, sagte Anna lachend.
„Ich dachte immer, die finden es geil, wenn Frauen Strings tragen.“
Sam konnte dem nur zustimmen und lachte ebenfalls laut. „Aber wohl nicht, wenn sie selbst die Tangas tragen.“ Für die Beiden war es natürlich einfach nur zum lachen, aber für das Personal, die in der Nähe waren, sah es so aus, dass die beiden härtesten Elitekrieger auf der Basis, wie zwei Teenies über Jungs kicherten.

Ronon musste währenddessen zur Toilette und ging natürlich, aus reiner Intuition und Gewohnheit, aufs Männerklo. Er ging zum nächstbesten Urinal, während an zwei anderen, zwei Soldaten standen und sich ebenfalls erleichtern. Die eine Hand stemmte Ronon gegen die Wand, mit der anderen zog er den Reißverschluss herunter und stockte, als er sich erinnerte. Er schlug sich wütend vor die Stirn und ging herüber zu den Kabinen, da er sich nun wohl oder übel sitzen musste. Dabei sahen ihn die beiden Soldaten erstaunt nach und als sich die Kabinentür schloss, sahen sie sich gegenseitig an, zuckten mit den Schultern und wendeten sich wieder ihren Angelegenheiten zu.
„ST Teams“, meinte der Eine und schüttelte den Kopf.
„Alle ein wenig skurril“, stimmte der andere Soldat zu. Ronon rollte in seiner Kabine nur mit den Augen. Wenn die nur wüssten...

Anna war inzwischen auch das Lachen vergangen, was hauptsächlich an der Anatomie Ronons lag. Immer wenn sie einer attraktiven Frau begegnete, richtete sich ihr - Ronons - bestes Stück auf. „Geh runter, du Verräter!“, zischte sie ihre Mittelsektion an, doch die blieb, wie sie eben gerade war. Anna war damit gestraft, die ganze Zeit mit einem sehr großen Zelt, vor sich herzutragen und starkste breitbeinig durch die Korridore der Stadt. Wenn es ihr auch ziemlich viele zweideutige Blicke von vorbeilaufenden Frauen einbrachte.

Sam stand derweil vor Jacks Badezimmerspiegel, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und betrachtete sein Gesicht. Da sie die Bartstoppel störte, hatte sie beschlossen sich zu rasieren. Sie grinste, als sie das Rasiermesser, mit dem sich Jack rasierte, in die Hand nahm. „Muss ich mich also ohne Anleitung durch meinen Vater das erste Mal rasieren.“ Sie verteilte den Rasierschaum großzügig in ihrem Gesicht und setzte das Rasiermesser an. „Au!“, stieß sie aus, denn sie hatte sich in die Wange geschnitten. Sie setzten an einer weiteren Stelle an. „Au!“ Und an einer weiteren.
„Au!“ - „Au!“ - „Au!“ Nach der ersten Rasur ihres Lebens klebte sie sich ganze sechs Pflaster ins Gesicht und fragte sich ernsthaft innerlich, ob man ein Purple Heart fürs Rasieren kassieren konnte...

Jack schlug derweil seine eigene Schlacht mit Sams Feldkiste. Da Sam normalerweise auf der USS Valley Forge wohnte, hatte sie in ihrem Zimmer auf Atlantis nur eine Feldkiste und einen halbeingeräumten Schrank. Als Jack sich endlich von dem Ledertanga befreit hatte, wühlte er in Sams Kiste nach normaler Unterwäsche. „Also schön“, murmelte er. „was haben wir denn da. Tanga, Stringtanga, Tanga aus Leder... essbarer Slip?“ Jack legte die Stirn in Falten und suchte weiter. „Nichts normales...“, sagte er, als er am Boden der Kiste angekommen war und holte noch zwei Gegenstände hervor. Einen Dildo und ein paar Handschellen. „Also Carter!“


Rodney saß währenddessen mit Ernst und Wickers in seinem Labor, um eine Möglichkeit zu finden den Prozess wieder umzukehren. Im hinteren Teil des Labors stand der Wraithdart, zu dem mehrere Kabel liefen, die alle in Rodneys Rechner endeten. „Wie weit sind sie, McKay?“, fragte Wickers und sah auf die Uhr.
„Fünf Minuten weiter, wie vor fünf Minuten!“, sagte Rodney wütend. „Müsst ihr Beide hier rumhängen und mich bei der Arbeit stören?“
„Ja“, antwortete Ernst und wand sich an Wickers: „Was meinen sie, dreht einer von denen schon durch?“
Wickers schüttelte den Kopf. „Zumindest noch nicht jetzt. Wahrscheinlich sind sie alle grad damit beschäftigt den jeweiligen Körper zu erforschen.“
Ernst grinste. „Ronon und Jack sind echte Glückspilze. Ich mein, wer darf schon mal aus der sprichwörtlichen ersten Hand ran an den Speck?“
Wickers konnte den nicht ganz zustimmen. „Bedenkt man, dass der durchschnittliche Mann auch noch nicht weiß, wo die Klitoris, geschweige denn der G-Punkt, ist....
So viel Spaß werden die also nicht haben.“ Rodney schüttelte nur genervt den Kopf und schlug wieder in die Tasten. „Anna und Carter werden wohl auch ihren Spaß haben“, meinte Wickers grinsend. Auf Ernsts fragenden Blick fügte er hinzu: „Die könnten es mal mit ner anderen Frau treiben, ohne als Lesbe abgestempelt zu wer-“
Er wurde von Rodney unterbrochen, der seine Tastatur in zwei Hälften gebrochen hatte. „Raus hier!“
„Rodney, sie haben ja Schaum vorm Mund“, meinte Ernst ein wenig eingeschüchtert.
„Raus hier, ihr... Nervensägen!“, keifte Rodney wütend. „Ich habe hier zu arbeiten und ihr helft mir nicht gerade dabei, also raus mit euch!“
Ernst und Wickers sprangen sofort auf und gingen. „Vielleicht ist es besser so“, meinte Wickers, nachdem sie aus dem Labor regelrecht herausgesprintet waren.
„Jep“, stimmte Ernst zu. „wir können mit unserem kleinen Projekt anfangen.“
Rodney holte sich kopfschüttelnd eine neue Tastatur aus dem Lager und machte sich wieder an die Arbeit, da er von der Lösung nur noch sehr kurz entfernt war.


Einige Zeit später trafen sich Anna und Sam in einer der leeren Trainingshallen.
Beiden war es zu peinlich ihr Problem in der Öffentlichkeit darüber zu reden, denn beide liefen schon den ganzen Tag mit einer Dauererektion herum. „Also, wie sollen wir das Problem lösen?“, fragte Sam und sah peinlich berührt auf ihr - Jacks - bestes Stück. „Wir sollten vielleicht zu den Beiden gehen und uns die Erlaubnis holen unsere... Bedürfnisse zu befriedigen.“
Sam schüttelte energisch den Kopf. „Bloß nicht, das würde man uns ewig vorhalten.“
„Dann machen wirs halt ohne, dass die Beiden davon erfahren“, meinte Anna.
„Das ist was vollkommen natürliches. Die werden uns schon das nicht nachtragen, denn keiner wird’s erfahren.“
Sam nickte schließlich. „Na gut. Ich geh dann mal... na ja, sie wissen schon.“
Anna grinste. „Na denn, viel Spaß.“

Als die Beiden gingen bemerkten sie nicht, dass alles was sich abgespielt hatte von Max Wickers mit seinem Camcorder aufgenommen worden war. Der stand hinter der zweiten Tür und stoppte gerade grinsend die Aufnahme. „Oh... das wird ein Spaß...“
Doch er konnte sich keine weiteren Gedanken mehr darüber machen, denn im nächsten Gang ging gerade eine schöne Wissenschaftlerin vorbei. Wickers verstaute schnell die Kamera und schloss zu ihr auf. „Hallo, schönes Kind“, sagte er, als er neben ihr herging. „Haben sie heute Abend schon was vor?“ Dabei versuchte er möglichst charmant auszusehen. Die Wissenschaftlerin blickte ihn nur neugierig an.
„Und was, wenn es so wäre?“
„Oh“, meinte Max lächelnd. „Wie wärs mit einem Abendessen bei Kerzenschein im Vorratslager?“ Die Wissenschaftlerin ging nur kopfschüttelnd weiter und ließ ihn stehen. Max war wütend über sich selbst. „Zu verführerisch. Beim nächsten Mal muss ich anders an die Sache rangehen.“ Diese Gelegenheit bot sich ihm schnell, denn ein weiblicher Marine kreuzte seinen Weg. „Auf ein neues“, murmelte er und schloss zu der Frau auf. „Hallo, schönes Kind. Haben sie heute Abend schon was vor?“


So wie Anna und Sam hatten auch Jack und Ronon so ihre Probleme, weshalb sie sich ebenfalls in einem noch leerstehenden Teil des zum Hauptturm nächststehenden Turms trafen. Jack wartete schon angespannt, als Ronon ankam und sich dabei im Schritt kratzte. „Meine Fresse...“, meinte Ronon.
„Was ist denn?“, fragte Jack. „Unsere kleine Anna hat sich son Metallteil durch ihre Klitoris treiben lassen.“, sagte er unverblümt. „Das rubbelt vielleicht beim gehen... stand schon ein paarmal kruz davor, zuckend auf dem Boden zu landen.“
Jack kratzte sich am Kopf. „Und das nennst du Probleme?“
„Was hast du denn?“, fragte Ronon, während er sich weiter kratzte.
„Du weißt doch, dass Carter ihre Periode hat.“, begann Jack, was Ronon nickend bestätigte. „Und ich musste den Tampon wechseln und hab deshalb drei Stück reingestopft.“
„Warum denn das?“, fragte Ronon. Er wusste zwar nicht viel über Tampons, aber, und so viel hatte er mitgekriegt, genügte einer voll und ganz. Jack zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber das so stark geblutet, ich dachte, dass kann einer kaum aufhalten und...na ja. Ich dachte, dass würd einfach besser halten. Und jetzt sind die mir zu tief reingerutscht und ich krieg sie nicht mehr raus.“ Er ließ die Hose fallen.
„Kannst du sie rausholen, denn ich komm leider nicht richtig ran!“
Ronon nickte und nachdem Jack sich auf den Boden gesetzt hatte, beginnen die Beiden an Sams Höhle zu hantieren.

Auch bei dieser Szenerie war ein Voyeur anwesend, wenn auch hier nicht persönlich.
Vor dem Fenster des Raumes schwebte eine der neuen M33A1 „Adlerauge“ Überwachungsdrohnen. Diese bestanden aus modernster Technologie, hatten eine Kamera mit mehrfach optischem Zoom und Hochleistungsmikros. In der Luft wurden sie durch zwei fast lautlose Rotorblätter. Ernst Allert, der die Drohne in seiner Aufgabe als Sicherheitschef requiriert hatte, saß nun im sekundären Überwachungsraum der Stadt und steuerte die Drohne von hier aus. Er grinste, denn genau so eine Szene hatte er sich gehofft.
Man sah - und dafür hatte Ernst gesorgt, weil es doch zu weit gegangen wäre - zwar nicht Sams Intimbereich, aber aus der Ferne sah und hörte es sich ziemlich erotisch an. Als ob Anna gerade Sams Bedürfnisse befriedigen würde.

Endlich hatte Ronon alle drei Tampons herausgefischt, die allesamt blutverschmiert und mit Sams Körperflüssigkeiten behaftet waren und dazu noch streng rochen.
Jack rümpfte angewidert die Nase. „Ekelhaft, auch wenn es eine schwierige Geburt war.“ Ronon konnte ihm nur zustimmen. „Einfach widerlich, was den Frauen da ausläuft.“ Beide schüttelten sich voll Ekel.


Mehrere Stunden später hatte Rodney es endlich geschafft und alle vier Beteiligten und Woolsey gebeten in sein Labor zu kommen. Woolsey stand mit verschränkten Armen vor dem Wrack des Dart. „Haben sie endlich den Fehler gefunden, um dieses Maleur ungeschehen zu machen?“
Rodney grinste nur selbstgefällig. „Natürlich hab ich das. Im Prinzip war es sogar recht simpel, wenn man sichs mal Revuepassieren lässt.“
„Und wie konnte der Fehler dann beim ersten Mal passieren?“, fragte Sam wütend.
„Nun, ich glaube das lag daran, dass ein gewisser Archäologe, der gerade nicht anwesend ist, den Dart mit einer Stinger bearbeitet hat...“, meinte Rodney. „Jedenfalls hab ich ein neues Programm schreiben müssen und einige Kristallkomponenten ausbauen und durch unsere ersetzen müssen, aber jetzt geht es wieder. Und jetzt stellen sie sich bitte mit demjenigen auf, mit dem sie den Körper getauscht haben.“
Die Vier gehorchten und zwei kurze Befehle an den Wraith-Dematerialisator später war der Vorgang abgeschlossen und alle lagen bewusstlos am Boden.

Zwei Stunden später erwachten sie dann auf der Krankenstation. Jack erwachte erneut als erster, strich sich durch die Haare, fühlte seine Brust und ballte dann freudig die Hände. „Na also, endlich wieder im eigenen Körper!“ Die drei Anderen äußerten sich ähnlich, nachdem sie wieder aufgewacht waren.

Am Abend saßen Anna und Sam beim Abendessen in der Kantine und redeten noch etwas über die Erlebnisse. „Ronon hat sich da nen besonderen Spaß erlaubt“, meinte sie flüsternd. „Er hat mein Piercing gegen einen Nasenring für Ochsen ausgetauscht.
Sie können sich vorstellen, Colonel, das war ein Erlebnis, als sich aufgestanden bin und das endlich draußen hatte. Das Ding war vielleicht groß und schwer...“ Sie kicherte. „Aber endlich ist das Ding wieder raus und ich hab mein altes Piercing wieder drin.“
Sam lachte darüber. „Ich hab mir auch einen kleinen Scherz mit Colonel O‘Neill erlaubt. Ich hab all seine Unterhosen versteckt und seinem Körper einen von meinen Tangas angezogen, extra einen viel zu kleinen.“
Sam grinste diabolisch. „Wenn alles nach Plan läuft, dann läuft der immer noch damit rum.“ Die beiden Frauen kicherten wie verrückt, als einige grinsende japanische und amerikanische Soldaten zu ihnen kamen und sie anstarrten. „Ist was, Marine?“, fragte Sam einen der Amerikaner.
„Jawohl, Ma‘am“, entgegnete der Marine und stand stramm.
„Dann sagen sie auch, was es ist, Corporal, oder mein Eichenlaub sorgt dafür, dass sie ihre Streifen verlieren“, meinte Sam und deutete auf die Lt. Colonel Insignien auf ihrer Bordjacke. Der Marine holte ein Handy hervor und zeigte Sam und Anna einen Videoclip. Darauf war Anna zu sehen, wie sie Sam Tampons aus der Vagina holte und Sam dabei fast lustvoll das Gesicht verzog. Im Hintergrund spielte eine anzügige Musik. „Handys her“, befahl Sam sofort und löschte bei jedem einzelnen den Speicher.
„Colonel, das wird ihnen aber leider nicht helfen“, meinte ein japanischer Unteroffizier. „Dieses Video ist überall auf der Basis und auf den Schiffen zu finden.“
„Wegtreten!“, zischte Sam wütend zwischen ihren zusammengepressten Zähnen hervor und sprang dann auf. „Ich muss schnell auf mein Schiff“, meint sie zu Anna und rannte zum nächsten Transporter, um das schlimmste noch zu verhindern.

Kurz darauf kamen Jack und Ronon wütend in die Kantine und gingen zu Anna.
„Was sollte das?“, fragte Ronon wütend.
„Was was?“, kam es von Anna, die ebenfalls wütend war. „Wie kommt ihr dazu, Carters und meinen Körper in lesbischen Posen filmen zu lassen?“
„Das haben wir nicht“, meinte Jack. „Aber wie kommt ihr beide dazu euch dabei filmen zu lassen, wie ihr euch in unseren Körpern übers Runterholen redet?“
Anna sah ihn verwirrt an. „Das haben wir nun nicht.“
Ronon kniff die Augen zusammen und legte die rechte Hand auf sein Holster. „Aber ich weiß schon, wer sich da nen Spaß erlaubt hat.“
„Allert und Wickers“, stießen alle drei Gelackmeierten wütend aus und verließen die Kantine, um besagte Personen zu suchen.


Woolsey saß währenddessen in seinem Büro und hatte den Kopf in den Händen vergraben. „Wieso muss ausgerechnet ich so einen Kindergarten leiten...“ Er blickte hinunter in den Torraum, wo Rodney noch einmal das Sternentor betrachtete, denn seine Abreise stand kurz bevor, die Walhalla hatte schon den Start angekündigt und nur noch Rodney und seine Frau Svetlana fehlten. Die trat gerade hinter ihren Mann, der sich noch einmal umsah. „Ich werd das alles hier vermissen“, sagte er melancholisch. „War ne tolle Zeit.“
„Ja, alles geht mal vorbei“, meinte Svetlana und packte Rodney am Ohr, um ihn zur im Hangar wartenden Walküre zu schleifen. „Komm jetzt, es geht nach Hause.“
„Ja, ja“, sagte Rodney schmerzerfüllt. „Zu Hause ist eben doch da, wo man hingepresst wird.“





Ende der Folge
Kapitel 5 by Atlan
2.05 Ungewissheit der Hilflosigkeit
von Colonel Maybourne



Der Wind heulte laut und beständig, durch die großen und dicht bewachsenden Bäume, dieses uralten Waldes.
Beinahe im Gleichklang des Windes, rannten acht Männer und Frauen der Atlantisexpedition, in Richtung des Sternentores.
Sie befanden sich auf der Flucht und hinter ihnen peitschten unzählige Kugeln, an den Köpfen der Einheit, vorbei.
Es handelte sich bei diesen Leuten, um eine Medizinische Einheit von Doc Anja Heinrich, die eigentlich einen Hilfstrupp bildeten.
Sie wollten den Menschen hier, nachdem sie von den Wraith heimgesucht wurden, Hilfe beim Impfen gegen Infektionen geben.
Aber auf dem Rückweg zum Tor, wurden sie einfach so aus dem Hinterhalt angegriffen, ohne provoziert zu haben.
Anna die das Team begeleitete, gab mit ihrer Waffe immer wieder Deckungsfeuer nach hinten ab, um die anderen zu schützen.
„Jones, Albers, kommen sie schon.“
Die beiden Sanis, noch ohne jeweilige Erfahrung im Kampf sprangen zaghaft und angsterfüllt aus ihren Deckungen.
Anna fauchte sie an.
„Etwas schneller, wenn es geht.“
Dabei war sie über sich, am meisten überrascht, wie einfach sie die beiden Männer angemotzt hatte, da die nicht spuren wollten.
„Beeilt euch gefälligst.“
Schließlich lief auch sie weiter und keine zwei Minuten später erreichten sie das Tor, worauf hin Anna, zum DHD stürzte.
Innerhalb von Sekunden, hämmerte sie die Adresse der Stadt ein und drückte den Code, zum Deaktivieren des Schutzschildes.
„Macht schon, dass Tor ist offen, ich gebe euch Deckung, aber hört auf, dumm in der Gegend rum zu stehen.“
Die vier Sannitäter und zwei Krankenschwestern liefen schneller, als sie es bei sich jemals für möglich gehalten haben.
Doc Heinrich bildete, zusammen mit Anna, den Abschluss und wartete, an der Rückkehrwahl Maschine, bis die anderen durch waren.
„Gut Stuffz, dass waren dann alle.“
Sie gab der Ärztin einen leichten Stoß.
„Sie als nächste, ich gebe ihnen noch weiter Deckung und komm dann als letzte, hinter ihnen, durch das Tor.“
Anja Heinrich wollte sich erst nicht drauf einlassen, aber schließlich lief doch voraus während neben ihr, Kugeln einschlugen.
Anna sah den Schützen und gab einige Schüsse auf dessen Position ab, bevor sie ansetzte zum Sternentor zu laufen.
Sie war schon auf die Stufen zum Ereignishorizont gekommen, als zwei stechende Schmerzen in ihrem Rücken, sie nach hinten zogen.
„Verdammt, was ist denn das?“
Im selben Augenblick, wo das Tor sich abschaltete, wurde die junge Frau, von 10 sehr schwer bewaffneten Männern umringt.
„Waffe weg und Hände hoch.“
Sie fügte sich sofort und legte ihr Gewehr auf den Boden neben sich, da wurde sie auch schon auf die Beine gezogen.
Ein älterer Mann trat an sie heran, mit einer Harpune in der Hand.
„Ich hab zwar eigentlich gehofft, Lieutenant Colonel John Sheppard hier vorzufinden, aber sie sich genauso gut, wie er.“
Anna blinzelte den Mann an.
„Kenn ich sie nicht irgendwo her?“
Er lachte über den Kommentar.
„Ja sie kennen mich sicher, ich bin Kommandant Arcastus Kolya von den Genii und sie haben garantiert meinen Stützpunkt überfallen.
Aber eines muss ich ihnen schon lassen junge Frau, sie haben Mut bewiesen, als sie als erstes ihre Leute, durch das Tor schicken.“
Sie versuchte mit Frechheit, gegen ihn anzukommen.
„Stammt von meinem Heimatplaneten, nennt sich Kameradschaft.“
Kolya wollte sich die Unverschämtheit natürlich nicht bieten lassen und sah zu einem von den Wachen, der sofort verstand.
Er verpasste Anna eine ziemlich heftige Ohrfeige, welche ihren Kopf ziemlich rasch von links nach rechts, schnellen ließ.
Kolya beugte sich ein wenig zu ihr runter
„Wenn sie die nächsten Tage und Wochen unbeschadet überstehen wollen, dann rat ich ihnen, mit den Sprüchen aufzuhören.“
Sie sah ihm trotzig ins Gesicht.
„Von mir erfährst du nichts.“
Darüber konnte der Genii aber nur lachen.
„Na wir wollen uns doch wohl nicht über die Zukunft auslassen, aber ich kann ihnen verraten, dass bisher alle geredet haben.“
Danach wurde sie zum Tor geschleift, wo Kolyas Männer den Code zur Heimatwelt der Genii eingaben und verschwanden.
Zurück blieb nur das Funkgerät, da Kolya wusste dass man Funkfrequenzen auffangen konnte und er das vermeiden wollte.


Atlantis:

Eine Stunde später stand Anja Heinrich im Besprechungsraum, wo sich auch Colonel O´Neill und Richard Woolsey aufhielten.
Eben grade kam der erwartete Bericht der Luftraumsonde herein, dass Stabsunteroffizier Hein nicht mehr auf dem Planeten war.
Und das war etwas, dass O´Neill gar nicht ausstehen konnte, wenn ein Kommandeur, die ihm anvertrauten Leute, zurück ließ.
Zwar konnte es immer in einem Feuergefecht passieren dass jemand zurückblieb aber diesmal sah es nach der Meinung des Colonels anders aus.
„Doc, wir haben eine Bestätigung erhalten, dass mein Teammitglied, nicht mehr auf der Welt anzufinden ist.
Sie tragen die Verantwortung, da sie laut ihrem eigenen Bericht viel zu lange gewartet haben, bevor sie durch das Tor gingen.
Und wenn ich etwas gar nicht ausstehen kann, dann ist es einen Kameraden in Feindeshänden zurück zu lassen.“
O´Neill kamen jetzt wieder ältere Kriegserinnerungen hoch, als man ihn zurück ließ, während Woolsey versuchte, den Colonel zu besänftigen.
„Jack, bleiben sie ruhig, auch wenn ich ihre Gefühle verstehen kann, aber einen Wutanfall zu kriegen, bringt sie auch nicht zurück.
Viel lieber sollten wir herausfinden, wer die Angreifer waren und wohin man sie verschleppt und dann eine Rettungsmission starten.“
O´Neill ging einen Schritt von der Ärztin weg, die einen hochroten Kopf hatte, während jetzt Woolsey auf sie zuschritt.
„Allerdings muss ich dem Colonel zustimmen Doc, sie hatten sich da nicht gerade mit Ruhm
bekleckert, oder sehen sie das anders?“
Die Ärztin versuchte sich zu rechtfertigen.
„Ja Sir, sie haben ganz Recht, aber ich muss zu meiner Verteidigung auch anmerken, dass ich keine Soldatin bin.
Ich hab da alles getan, was ich nur machen konnte und es tut mir wirklich sehr leid, dass Anna gefangen genommen wurde.“
Da wandte sich Jack wieder an sie.
„Diese Typen wie sahen die aus, kamen sie nahe genug an sie heran, dass sie sie identifizieren konnten, oder nicht?
Versuchen sie sich alles zu erinnern, was ihnen nur einfällt, egal für wie unwichtig sie es auch selbst halten mögen?“
Doch Heinrich dachte kurz nach.
„Ich glaub, dass die mattgraue Uniformen, mit ziemlich altertümlichen Mützen trugen und als Waffen normale Pistolen und MPs.“
Jack blickte Woolsey wissend an.
„Könnten nur die Genii sein und diese Typen sind ja immer noch echt sauer auf uns, nachdem wir ihre Atombomben geklaut haben.“
Woolsey sah ihn fragend an.
„Sind sie sich da wirklich sicher Colonel, ich kann schließlich keinen Angriff gegen die Genii anordnen, wenn sie doch nicht waren.
Und wenn ich mich recht daran erinnere, was in ihren Berichten steht, ist deren Unterirdische Stadt nur schwer zugänglich.“
O´Neill war sich allerdings nicht völlig sicher, weshalb Woolsey nach einem Weg suchte, um Gewissheit zu erlangen.
Er ging sehr lange, in seinem Büro auf und ab, bis er schließlich eine Idee hatte, die halbwegs funktionieren konnte.


In der Geniistadt:

Anna wurde, mit einem stinkenden Leinensack über dem Kopf, durch die engen und feuchten Gänge der unterirdischen Stadt geschubst.
Diese Geniisoldaten gingen nicht grade sanft mit ihr um und drängten sie, wo sie nur konnten, außerdem wurde sie immer wieder angefasst.
Aber weil sie sich auf so was mental schon eingestellt hatte, war dass im ersten Moment nicht so schlimm, wie befürchtet.
Schließlich stoppten sie und nahmen ihr den Beutel vom Kopf, woraufhin Anna sich in einem matt erleuchteten Raum, wieder fand.
Von der Decke spendete eine alte und fast schon zersplitterte Lampe, grade mal so viel Licht, dass man noch die Wände und die Stühle sehen konnte.
Nachdem sie allein war, fragte sie sich als erstes, was Kolya wohl mit ihr anstellen würde, da er ja für seine Brutalität bekannt war.
„Na, solange er keinen Wraith hier rein steckt…“
In ihr kamen wieder die Erinnerungen hoch, als sie auf dem Planeten mit dem Wraithkreuzer angefallen wurde.
Wie der Wraith sich an ihr genährt hatte und ganz langsam das Leben aus ihrem noch jungen Körper entschwand.
Aber sie versuchte es zu verdrängen, weil sie sich jetzt auf was viel wichtigeres konzentrieren musste und das war ihr Überleben.
„Komm schon, mach dir Mut, du wirst hier wieder raus finden, die anderen retten dich schon bald, dass dauert nicht mehr lange.“
Und während sie weiterhin, unruhig durch den Raum ging, konnte sie nicht wissen, dass sich im Nebenraum zwei alte Bekannte befanden.
Kolya und sein Anführer Cowen betrachteten die junge Frau, durch eine verspiegelte Scheibe, die nicht so leicht zu finden war.
Cowen sah nicht sehr erfreut aus.
„Gut, sie haben immerhin einen von denen gefangen genommen, aber mir wär dieser Colonel Sheppard lieber gewesen.“
Kolya zuckte mit den Schultern.
„Was kann ich dafür, dass er nicht dabei gewesen ist, war sowieso ein ziemlich merkwürdiger Trupp gewesen.
Die sahen mehr wie ein Ärzteteam aus, als nach einer Militäreinheit, aber dass ist ja nun auch nicht weiter wichtig.“
Cowen betrachtete weiter Anna, während er, seinen Gegenüber auf eine Art ansprach, die ihm nicht sagte, was er wirklich dachte.
„Wollen sie etwa das Verhör auslassen?“
Kolya hatte die Frage schon erwartet.
„Nein, ich werd hier bleiben und zusehen, denn mein neuer Schützling soll das Verhör führen und ich greife nur ein, wenn es nötig wird.“
Cowen sah ihn überrascht an.
„Warum denn das?“
Kolya lächelte nur undurchdringlich.
„Ich werd nicht jünger und wenn ich unerwartet sterben sollt, will ich wenigstens wissen, dass jemand meine Arbeit fortführt.“
Im nächsten Augenblick, trat eine junge Frau mit roten Haaren, in den Verhörraum und führte zwei Soldaten mit sich.
„Ich bin Sora, von den Genii.“
Anna drehte sich nicht um.
„Und was jetzt?“
Die Genii setzte sich auf einen der Stühle und sah der Gefangenen, ganz genau in ihre Augen, ehe sie weiter sprach.
„Wenn sie kooperieren, wird das hier ganz schnell vorbei sein, aber falls sie sich weigern, uns zu sagen was wir wissen wollen, kriegen sie Probleme.“
Anna sagte noch kein Wort, weswegen Sora einfach weiter redete.
„Ich will von ihnen eigentlich nur wissen, wie ihr Zutrittscode für Atlantis lautet und wie viel Soldaten dort stationiert sind.“
Anna beugte sich vor, spielte die Unwissende.
„Der Zugangscode für was?“
Sora stand sofort auf und verpasste ihr eine gewaltige Ohrfeige, die ihren Kopf wirklich heftig umher fliegen ließ.
Danach setzte sie sich wieder.
„Versuchen sie nicht, mich noch einmal, für dumm zu verkaufen, wir wissen inzwischen, dass sie in der Stadt der Vorfahren leben.
Und dieses Privileg haben sie einfach nicht verdient, weil sie nicht einmal aus unserer Galaxie kommen, sondern hier eingedrungen sind.“
Anna wurde nun auch mutiger.
„Dann sollt ich dir aber sagen Miststück, dass es auf meinem Planeten, beinah unendlich viele Soldaten und Waffen gibt.
Wenn die Genii wirklich clever sind, dann gehen sie uns einfach aus dem Weg und wir lassen euch auch in Ruhe.“
Sora verpasste ihr eine weitere Ohrfeige, die noch kräftiger als die erste war und ihren Mentor Kolya stolz werden ließ.
„Etwa so, als ihr bei uns eingebrochen seid und unsere Atombomben gestohlen habt, wie ganz gemeine Diebe?“
Anna verteidigte sie.
„Hey, dass war eine Notsituation, außerdem habt ihr die Besatzung der Hoover, als erstes und hinterhältiger überfallen.
Ihr hattet den Erstschlag angezettelt und jetzt verhaltet ihr euch wie Verbrecher, die ihr Opfer auch noch verklagen, weil es sich wehrt. “
Sora war von ihren Mut überrascht.
„Sie trauen sich ja was, dass gefällt mir, aber ich rate ihnen, jetzt besser zu kooperieren, bevor ich meine Männer anweise, sie hart ran zunehmen.“
Anna besann sich dann auf ihre innere Ruhe.
„Ich kann ihnen diesen Code gern sagen, aber sie sollten auch wissen, dass er inzwischen total nutzlos sein wird.
Im Fall einer Gefangenschaft, werden alle Sicherheitspasswörter der Personen gesperrt, um zu verhindern, dass sie uns schaden können.“
Sora sah ihr, mit dem schärfsten Blick, den sie gerade zustande bringen konnte, in ihre Augen, bevor sie sich entfernte.
Sie ging schnurgerade zu der Tür und ließ, ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, Anna in diesem dunklen Raum zurück.
Die beiden Soldaten warteten in dem Raum und warfen ihrer Gefangenen immer wieder einen lüsternen Blick zu.

Die Frau der Genii begab sich auf der Stelle, zu Kolya und Cowen, mit denen sie dass Verhör, besprechen wollte.
Sie hatte zwar noch Zweifel, aber etwas in ihr sagte ihr auch, dass die Frau aus Atlantis, Recht haben könnte.
Allerdings wusste sie genau, dass die beiden, von dem Ergebnis des Verhörs nicht erfreut sein würden und mehr verlangten.
Sie trat genau vor Cowen.
„Herr, ich glaub, dass sie die Wahrheit sagt und ihr Zutrittscode nicht mehr gültig ist, oder wir in eine Falle laufen würden.“
Er sah sie eindringlich an.
„Woher willst du die Gewissheit nehmen, sie kann dir doch sagen, was sie will und du glaubst ihr einfach so?“
Sora aber war sich sicher.
„Ich hab es an ihren Augen gesehen, dass sie die Wahrheit gesagt hat, außerdem wäre es auch nur rein logisch.
Wir würden doch auch Codes, von gefangen Agenten sperren lassen, auf Grund dessen denke ich, dass sie nicht lügt.
Außerdem scheint sie mir nicht der Typ zu sein, die sich lange wehren könnte, daher wird sie die Wahrheit gesagt haben.“
Cowen wollte schon wieder gehen.
„Wenn das so ist, dann brauchen wir sie nicht mehr und ihr könnt sie erschießen, aber schickt die Leiche den Atlantern.“
Kolya erhob aber Einspruch.
„Ich denke, dass wir sie noch nutzen könnten, um gewisse Sachen einzutauschen und es wäre sicher von weiterem Vorteil, eine Geisel zu haben.“
Cowen dachte einen Moment darüber nach, ehe er endgültig den Raum, um sich einer anderen Angelegenheit zu widmen.
„Von mir aus, aber macht das schnell und falls es sich doch, als ein Gehirngespinst rausstellen sollte, erledigt sie.
Aber ich warn sie Kolya, wenn sie mich, oder unser Volk bloßstellen sollten, dann machen sie sich auf was gefasst.
Sie wissen genau, wie viel Hohn ich nach dem Diebstahl der Atombomben einstecken musste und das lass ich nicht noch mal durchgehen.“
Nachdem er gegangen war, schüttelte Kolya nur mit seinem Kopf und auch Sora war über den Führer der Genii belustigt.
„Er wird sich nie ändern…“
Doch das war ihrem Chef mittlerweile egal.
„Hören sie ich denke, dass wir aus der Gefangenen noch einiges rausbekommen können, aber dazu brauchen wir Hilfsmittel.
Sieg gehen ins Zentrallager und besorgen von dort Wahrheitsdrogen und das in ausreichender Anzahl, verstanden?“
Sora verneigte sich leicht und verließ schnell den Raum, während Kolya sich, der Gefangenen zuwandte und sie lange betrachtete.
Er war sich sicher, dass sie noch viel mehr wusste, als sie zugeben wollte, aber das mussten ja weder Sora und Gowen wissen.
Eventuell konnte die junge Frau, mit ihrem Wissen auch bei seinen weiteren Plänen behilflich sein, aber das lag noch in der Ferne.


USS Valley Forge:

Samantha Carter ging zur Brücke, ihres Schlachtschiffes der Hooverklasse, um dort eine sehr dringende Nachricht zu empfangen.
Sie waren grad dabei, zwei Wraithkreuzer zu verfolgen, die einen kleinen Planeten überfallen hatten und einen schon zerstört.
Da sich das Schiff zurzeit im Hyperraum befand und sie nichts machen konnten, war es für sie eine willkommene Abwechslung.
Sam betrat die Brücke und alle standen sofort stramm, weil sie auf ihrem Schiff, in den letzten Wochen, ein hartes Durchgreifen umgesetzt hatte.
„Weitermachen.“
Die Besatzungsmitglieder gingen wieder an die abgebrochenen Tätigkeiten während Sam sich auf ihren Stuhl setzte.
„Geben sie mir die Nachricht.“
Ihr Kommunikationsoffizier nickte und stellte sogleich Colonel O´Neill und Richard Woolsey auf ihren großen Bildschirm.
Jack hatte zuerst das Wort.
„Morgen, wie geht es ihnen?“
Sie lächelte, strich sich eine Strähne aus dem Haar.
„Danke Sir, ganz gut, aber deswegen rufen sie doch nicht an?“
Jetzt sprach Woolsey.
„Stimmt, es tut mir leid ihnen das zu sagen, aber vor ein paar Stunden, wurde Anna Hein, von uns unbekannten Angreifern entführt.
Es können die Genii gewesen sein, aber wir wissen das nicht mit Bestimmtheit, weswegen sie das untersuchen sollen.
Ihr Schiff befindet sich nicht weit vom Geniiplaneten entfernt und ich will noch keinen Trupp, durch das Tor senden.“
Sam sah zu ihrem Navigator.
„Wie weit ist der Planet entfernt?“
Die Antwort dauert ein paar Sekunden.
„Wenn wir jetzt starten, können wir in etwa eineinhalb Stunden den Hyperraum verlassen und den Planeten scannen.“
Sam sah die beiden auf dem Bildschirm an.
„Haben sei das mitbekommen?“
Jack nickte ihr zu und hoch seinen rechten Zeigefinger.
„Ja Carter, haben wir und wenn es die Mistkerle waren, dann treten sie denen auch von mir, in ihre Hintern, wenn sie nicht waren verduften sie einfach.“
Sam lächelte während die Verbindung beendet wurde und blickte dann wieder eisig zur Crew, ehe sie neue Befehle gab.
„Sagen sie den Marines, dass sie sich bereitmachen sollen und ich will beide Walküren soweit fertig haben, wenn wir den Hyperraum verlassen.“
Danach stand sie auf und ging zum Korridor.
„Achtung, Kommandantin verlässt die Brücke.“
Sofort standen wieder alle stramm und warteten, bis Sam die Brücke verlassen hatte, eh sie an ihre Arbeit zurückgingen.
Der Grund für die rigorose Disziplin war, dass sich das Video über die Lesbenspiele, von Sam und Anna, auch auf diesem Schiff verbreitet hatte.
Zwar geschah es, als Jack und Ronon in ihren Körpern steckten, aber es führte zu mehr Hohn, als Sam ertragen wollte.
Und nachdem in der Mannschaftsmesse ein fieser Wettbewerb, über sie und andere Frauen, in Führungspositionen abgehalten wurde, reichte es ihr.
Deswegen wurden diese Sprüche, jetzt auch nur hinter vorgehaltener Hand gemacht und dazu beinahe im Stillen.
„Na, sie will wohl ihre kleine Barbie retten gehen…“
„Ich hoffe, dass ihr ne Kamera dabei habt?“
„Dosenspiele, zum zweiten.“
Aber es gab auch genug Mitglieder in Sams Besatzung, die wussten was wirklich passiert war und es nicht mit machten.
„Hey ihr Spinner, haltet den Mund bevor sie uns noch die letzten Privilegien streicht, oder soll es hier noch strenger werden?“

„Wenn sie nicht mit diesen respektlosen Sprüchen, über einen vorgesetzten Offizier aufhören, werden sie die Hangardecks schrubben.“
Und so wurde Sam, von allen aus der Besatzung geachtet, was das Militärische und Fachliche Wissen anging.
Aber wenn es um ihr Privatleben ging, gab es für einige der Klatschmäuler nichts besseres, als sie zu verspotten.
Aber das interessierte sie jetzt nicht, da sie unter der Dusche stand und sich von diesem bisher schon anstrengenden Tag erholte.


In der Geniizelle:

Anna Hein musste eine ihr unbekannte Zeit ausharren, ehe sie wieder jemand anderen, als ihre beiden Wächter, zu sehen bekam.
Das schlimmste bei der ganzen Warterei bestand für sie darin, nicht zu wissen, was sie nun als nächstes erwartete.
Auch musste sie andauernd dran denken, was die beiden Wächter wohl mit ihr machten, wenn sie nicht mehr von Nutzen war.
Aber ihre Gedanken verflüchtigten sich, als die Tür wieder geöffnet wurde, Kolya und Sora in den Raum traten.
Kolya stellte sich vor ihr auf und redete mit ihr, Sora an seiner rechten Seite, mit einer Spritze hinter dem Rücken.
„Also, es gibt einige die meinen, dass ich sie einfach umbringen lassen soll, als Abschreckung für ihr Volk.
Doch ich denke, dass das völlig unnötig ist, wenn sie mir dafür im Gegenzug, ein paar Fragen beantworten können.“
Anna blickt ihm direkt in die Augen.
„Es kommt ja ganz darauf an was sie wissen wollen, aber bedenken sie, dass ich eine einfache Soldatin bin, die nicht viel weiß.“
Kolya grinste, bei den Worten.
„Na schön, dann sagen sie mir doch mal, was sie für eine Aufgabe haben, wer weiß, vielleicht können sie uns helfen.“
Anna schnaufte leicht sauer aus.
„Ich bin Sannitäterin, dass bedeutet, ich berg und versorge Verletzte und unterstütze den Arzt bei der Versorgung.“
Sora sah sie spöttelnd an.
„Und warum wird eine bessere Krankenpflegerin, wie sie, dann zu einer Militärischen Einheit gesteckt, die Atombomben stielt und gegen die Wraith kämpft?“
Anna dachte eine Sekunde nach.
„Ist ein Standartprotokoll, dass jede Einheit mindestens ein Sannitäter begeleitet um bei einem Notfall, erste Hilfe leisten zu können.“
Kolya setzte sich nun vor sie.
„Ich versteh und es ist gut, dass sie nun auf ihre Einheiten zu sprechen kommen, denn ich will wissen, wie viele Soldaten in Atlantis sind.“
Anna überlegte kurz.
„Keine Ahnung, aber viele.“
Sora schnellte gleich nach vorn und verpasste ihr auf der Stelle, die nächste schwere Ohrfeige, die Annas Wangen rot verfärbte.
„Lüg uns nicht an.“
Die Deutsche Soldatin aber war nicht zu Lügen aufgelegt, sondern fauchte die Genii jetzt sehr heftig und voller Wut an.
Weil sie in den letzten Stunden immer wieder geschlagen und gedemütigt wurde, kam nun der ganze Hass auf einmal heraus.
„Hör mal zu, du dumme Schlampe, ich hab nun echt keine Peilung, wie viele Leute sich in der Stadt befinden.
Oder weist du etwa ganz genau, wie viel Inzucht ihr bisher getrieben habt, um diese Stadt hier mit Menschen aufzufüllen?“
Sora war noch ganz sprachlos, da sie darauf gar nicht vorbereitet war, während Kolya darüber ein wenig amüsiert war.
„Sie haben Mut dass gefällt mir, aber verspüren sie denn keine Angst, dass sie hier nicht mehr lebend rauskommen?“
Auf die Frage hatte Anna jedoch nur gewartet.
„Jetzt hör mir mal zu, ich wurde schon mal von einem Wraith ausgesaugt, also wenn du nichts Besseres hast, dann lass es einfach.“
Sora packte sie hart an der Schulter.
„Wenn sich ein Wraith an dir genährt hat, warum siehst du dann nicht älter aus anstatt wie ein junges Mädchen?“
Sie antwortete sofort.
„Weil meine Leute, einen anderen Wraith gefangen haben, der mir mein Leben, wieder geben konnte und so meinen Tod anwehrte.“
Kolya war davon zwar beeindruckt, aber weil das ihm jetzt zu langwierig wurde, gab er seiner Assistentin ein Zeichen.
„So gern ich mich auch noch mit ihnen unterhalten würd, aber ich bin nicht zum plaudern hier und die Zeit drängt.“
Sora setzte sofort die Spritze an und stach zu, während Anna noch verzweifelt versuchte ihren Arm wegzuziehen.
Doch es half ihr nicht, das Serum trat in ihren Körper ein und es wirkte auch ziemlich schnell, vernebelte ihren Verstand.


USS Valley Forge:

Das Kriegsschiff der US Air Force verließ den Hyperraum und steuerte den nächsten Planeten in dem System an.
Diese Welt befand sich nicht weit von Heimatplaneten der Genii entfernt und war ein wirklich idealer Ausgangspunkt.
Außerdem konnten sie so auch sehr leugnen, die Genii ausspioniert zu haben, falls sich nichts ergeben sollte.
Sam, die auf ihrem Kommandantenstuhl saß, drückte auf den Kommknopf, um den Start ihrer Walküren zu befehlen.
„An alle, sie werden in 10 Minuten ausrücken, aber ich hab mich entschlossen, diesen Einsatz persönlich anzuführen.
Aus dem Grund werden sie alle noch warten, bis ich in der Starbucht bin und dann auf meinen direkten Befehl starten.“
Ihr erster Offizier war natürlich dagegen.
„Colonel, ich muss sie bitten, ihr Vorhaben zu überdenken, weil es laut den Vorschriften nicht erlaubt ist, dass sie das tun.“
Carter ließ sich aber nicht beirren.
„Bleiben sie ruhig Major, ich bin mir über die Vorschriften durchaus im Klaren, aber ich kann auf mich aufpassen.
Außerdem durfte es ja wohl allen bekannt sein, dass ich weit über drei Jahre, in dieser Galaxie überleben konnte.“
Der Major war immer noch nicht erfreut.
„Das stimmt Mam, aber wenn ihnen was passieren sollte, dann kann ich vor das Kriegsgericht kommen, da ich sie aufhalten müsste.“
Sie sah ihn verwundert an.
„Vor das Kriegsgericht?“
Der Major räusperte sich.
„Laut einem Memo das nach dem Goa´Uld Krieg verfasst wurde, ist es Schiffskommandanten untersagt, Einsätze auf Planeten selbst zu führen.
Wenn der erste Offizier nichts dagegen unternimmt, kann auch er wegen Verstößen gegen das Protokoll, angeklagt werden.“
Sam dachte eine Sekunde nach.

„Dann schreiben sie es einfach nicht ins Logbuch und zudem berufe ich mich, auf das Privileg des Captains.“
Der erste Offizier war jetzt noch unsicherer.
„Sie verlangen doch jetzt nicht wirklich von mir, dass ich Einsatzberichte fälsche damit sie da runter fliegen können.“
Sam blickte ihn streng an.
„Sie verstehen wohl echt kein Spaß…“
Danach verließ sie einfach die Brücke, während alle Männer und Frauen noch schnell Haltung annahmen, bis sie weg war.
Sofort waren wieder leise Sprüche zu hören, weil sich die ganzen Lästermäuler natürlich nicht zurück halten konnten.
„Mann, die kleine muss ja echt heiß sein…“
„Offizier müsste man sein…“
„Dann ist heute Abend ja ne heiße Party angesagt…“
Zwar kamen von den gesitteten Offizieren böse Blicke rüber, aber so richtig konnte gegen den
Tratsch nichts unternommen werden.
Am Fenster der Brücke, flogen hingegen gerade beide Walküren vorbei wo ihre Stealthsender aktiviert wurden.
Nachdem die Hoover das erste über dem Planeten der Genii war, wurde sie von Radaranlagen dieses Volkes entdeckt.


In der Geniizelle:

Anna, die schon seit einigen Minuten, voll mit Wahrheitsdrogen gepumpt war, schwebte jetzt schon in einer anderen Sphäre.
Ihre Augen waren ganz verdreht und ihr Kopf hang nach unten während sie die Kontrolle über ihren Verstand schon verloren hatte.
Kolya hingegen war ganz erfreut, dachte schon, dass sie eventuell zu viel, von dem Zeug intus bekommen hatte.
„Dann wollen wir mal beginnen…“
Anna lispelte jedoch nur vor sich hin.
„Aber nicht zu schnell…bist du aber ein großer Kerl…“
Er blickte fragend zu Sora.
„Die sieht aus, als könnte sie nicht mal ihren Namen aufsagen, haben sie ihr etwa mehr als nur eine Dosis gegeben?“
Seine Assistentin war sich aber keiner Schuld bewusst.
„Nein, ich habe ihr genau so viel gegeben, wie sie mir beigebracht haben, aber wahrscheinlich verträgt sie es einfach nicht.“
Kolya nickte mürrisch, gab Anna dann zwei halbherzige Schläge gegen die Wangen damit sie wieder zu Bewusstsein kam.
„Hey, aufwachen.“
Sie drehte langsam den Kopf herum, welcher aber immer noch mehr am schwingen war, ohne wirklich gerade zu bleiben.
„Was…so viele bunte Vögel.“
Der Genii sah ganz wütend zu Sora, die peinlich auf den Boden blickte, da sie wusste dass die Dosis doch zu hoch war.
„So viel dazu.“
Danach packte er Anna bei ihren Haaren und goss ihr einen kleineren Eimer Wasser, über den Kopf, damit sie antworten konnte.
„Ich fange einfach an…wo ist John Sheppard, ich habe mit ihm noch eine Rechnung zu klären und verliere die Geduld.“
Anna Hein verdrehte ihren Hals, machte mit ihrem Mund dann Blasenartige Bewegungen, die sehr abstrakt aussahen.
„Militärkrankenhaus…Erde.“
Der Geniicommander wich einen Schritt zurück.
„Sagen sie mir nicht, dass er im Sterben liegt, ich hab mich schon so auf meine Rache gefreut und lang genug gewartet.“
Anna rubbelte ihre Nase am Hemdkragen.
„Lebt…schwer verletzt in Schlacht…du hast aber eine große Nase…“
Sora übernahm jetzt, während Kolya erleichtert ausatmete.
„In was für einer Schlacht?“
Anna musste mit einer Ohrfeige erst wieder zurückgebracht werden, aber langsam kehrten die Empfindungen zurück.
„Wraith griffen an…haben Atlantis beschützt…Sheppard Held gewesen…“
Kolya nahm auf dem Stuhl vor ihr Platz.
„Was hat er denn so heldenhaftes getan?“
Die Erdensoldatin drehte ihren Kopf ganz langsam zu ihm.
„Selbstmordmanöver gegen Basisschiff…doch überlebt…Schiffchen zerstört, aber sollte dass sagen…eben…?“
Er sah Sora an und war belustigt.
„So, der gute Colonel hat also ein Basisschiff zerstört und ist ein Held, dass wird es mir sicher noch mehr versüßen.“
Sie stimmte ihm zu.
„Ja, aber jetzt will ich wissen, wo diese Erde eigentlich liegt, vielleicht könnten wir ja von der Technologie, etwas „organisieren“.“
Anna lachte laut los.
„Andere Galaxie, weit weg…musst du lange Luft anhalten…wenn durch Weltall, schwimmen willst, oder ähnlich.“
Sora verpasste ihr einen Tritt gegen das Schienbein.
„Wag es nicht noch mal, so mit mir so reden, sonst wirst du schwimmen gehen, in von Wraith verseuchten Gewässern.“
Kolya aber bremste sie.
„Lassen sie es gut sein, sie hat erst mal genug und ich denke wir sollten wiederkommen, wenn sie wieder bei klarem Verstand ist.“
Sora war etwas überrascht.
„Darf ich fragen, warum?“
Er stand auf und war schon am Gehen.
„Das sehen sie doch, man kann aus ihr nicht wirklich was rausholen und es wird mir langsam, aber sicher, zu blöd.“
Sora war geschlagen und so verließen beide den Verhörraum, nicht ohne sicherzustellen, dass Anna bald wieder zurückkommen würde.
Kolya ließ der Deutschen Soldatin noch ein Mittel spritzen, welches die Drogen neutralisieren sollte, wenn auch langsam.


In Kolyas Quartier:

Der Genii Kommander ging schnurstracks in seine Gemächer, da er sich von dem langen Tag, ausruhen wollte.
Er schloss gerade die Tür auf, als er bemerkte, dass in den Räumen Licht brannte und griff aus Reflex zur Waffe.
Allerdings steckte er sie wieder weg, als er in seinem Bett eine verführerische Frau liegen sah, die auf ihn wartete.
„Was willst du hier?“
Sie neigte demütig ihren Kopf.
„Cowen schickt mich, um ihnen seine Wertschätzung zu zeigen und dran zu erinnern, auch in Zukunft gute Arbeit zu leisten.
Ich soll ihnen den Abend vergnüglich gestallten und dafür sorgen, dass sie auch morgen noch, aus der Gefangen alles herausholen.“
Kolya grinste sie süffisant an.
„Ich hätte nie gedacht, als Cowen ausgerechnet mir mal so ein Geschenkt machen würde, aber ich habe kein Interesse.
Nimm das nicht persönlich, aber ich bin einfach nur müde und will mich schlafen legen, heute war einfach ein langer Tag.“
Danach wandte er ihr den Rücken zu um sich zu entkleiden, was sich als ein beinahe tödlicher Fehler erweisen.
Die Frau, bei der es sich um keine geringere als Sam handeln sollte, sprang aus dem Bett hoch und war blitzschnell hinter Kolya.
„Was zum…?“
Doch den Satz konnte er schon nicht mehr aussprechen, da Sam ihn mit beiden Armen, in den Schwitzkasten nahm.
„So du wirst mir nun genau sagen, wo du die Gefangene aus Atlantis festhältst, sonst werd ich leider sehr unangenehm werden müssen.“
Kolya röchelte vor Wut.
„Verdammt, wer bist du eigentlich?“
Sie drückte nur noch fester zu.
„Wer ich bin ist hier absolut nicht von Interesse, aber dass du gleich keinerlei Luft bekommen wirst, dafür umso mehr.“
Er wollte sich natürlich nicht fügen, doch Sam hatte ihn gerade dermaßen im Griff, dass selbst die größte Kraft nichts brachte.
„Du wirst den Tag noch verfluchen, als du hier eingedrungen bist und um Gnade flehen, wenn du mich das nächste Mal triffst.“
Da stieß Sam ihn zu Boden und griff nach seiner Waffe, richtete diese direkt auf den Kopf des Genii Kommandanten.
„Hör jetzt auf zu faseln und sag mir, wo du die Geisel hast, sonst lass ich Gowen wissen, dass du es verbockt hast.“
Kolya zuckte nun ein etwas zusammen, da das ein sehr wunder Punkt bei allen Genii war, den großen Führer zu verärgern.
Gowen war sehr leicht, zu verstimmen und vor allem, wenn es darum ging, dass sein Ansehen darunter leiden könnte.
Dies wusste auch Kolya.
„Wer du auch immer bist, du scheinst verstanden zu haben wie die Regeln hier laufen, aber es nützt dir rein gar nichts.
Wie willst du denn hier rauskommen und das Tor erreichen, meine Wachen werden jeden, der fliehen will, erschießen?“
Sam grinste ihn aus kalten Augen an.
„Dass lass mal mein Problem sein, du solltest nur wissen, dass ich hier einmal rein gekommen bin und es wieder schaffen kann.“
Danach spannte sie die Waffe und hielt sie direkt, auf den Kopf, des Genii gerichtet, der durch ihren Blick sehr verunsichert war.
„Eure Anna befindet sich 23 Ebenen unter uns, in einem sehr kleinen Verhörraum, von hier in westlicher Richtung.“
Sam kam das aber zu leicht vor.
„Warum sagst du das einfach so?“
Kolya blickte sie verspottend an.
„Weil ich sehen will, wie sie hier raus kommen wollen, ohne dabei erschossen zu werden und die Kleine auch noch mitnehmen.“
Das war nun aber zuviel für Sam, mit einem ziemlich harten Schlag, auf den Kopf schickte sie ihn ins Reich der Träume.
Anschließend fesselte sie Kolya noch, an Händen und Beinen, bevor sie die Pistole und einige Magazine mit sich nahm.
Sie fand sogar noch eine Geniiuniform, die ihr passte, so dass es kein Problem sein sollte, sich auch weiterhin ungesehen zu bewegen.


In Annas Zelle:

Stabsunteroffizier Anna Hein, war immer noch auf ihrem Stuhl gefesselt, wo sie daran dachte, wie sie hier wieder raus kam.
Inzwischen gingen die Stunden einfach nur noch vorbei, aber sie hatte schon längst aufgehört daran zu denken, wie viele es wohl waren.
Beide Wachen standen immer noch hinter ihr und machten den einen oder anderen anrüchigen Witz, aber das war es dann auch.
Plötzlich wurde die Zellentür aufgeschlossen und Anna nahm an, dass Sora oder Kolya, zu ihr zurückkommen würden.
Aber hinter ihr waren andere Stimmen zu hören.
„Hey, wer sind sie, dass ist Sperrgebiet…“
Mehr war jedoch nicht zu hören, außer einigen brechenden Knochen und Schmerzensschreien der beiden Wachen.
Schließlich wirbelte Sam herum und sah amüsant in das völlig verdutzte Gesicht der Soldatin, die das noch gar fassen wollte.
„Überraschung meine Kleine, du dachtest doch wohl nicht dass wir dich hier krepieren lassen, unter diesen Halbwilden.“
Der sehr lockere Ton, der zwischen Anna und Sam herrschte, war das Ergebnis, dass beide zu guten Freundinnen waren.
Nach der Sache, mit dem Körpertausch und dem Video danach, gingen die beiden zusammen einen trinken und verstanden sich sehr gut.
Allerdings war sie sehr überrascht.
„Gehofft hatte ich es ja, aber wie bist du hier rein gekommen und vor allem auch noch, völlig allein, dass glaub ich noch nicht.“
Sam grinste sie aber nur an.
„Ich bin nicht ganz allein hier, der Rest meiner Marines wartet auf der Oberfläche darauf, dass ich ein Zeichen gebe.“
Praktisch im gleichen Moment, zog sie einen kleinen Funksender heraus, womit man auch aus abgeschirmten Bunkern senden konnte.
„Das ist der Sender, den Rodney gerade entworfen hat, ich habe den Prototypen davon sichern können, bevor McKay abreiste.“

Anna bekam immer größere Augen.
„Du hast ihn ihm geklaut?“
Sam schüttelte aber nur mit dem Kopf.
„Nein, er hat ihn liegen lassen und nicht dran gedacht, danach zu suchen, also warum sollt ich das melden?“
Nachdem sie dies Signal ausgestrahlt hatte, passierte einige Sekunden gar nichts, aber danach war ein dumpfes Grummeln zu hören.
Schließlich brach die Decke über ihnen ein, nachdem sich Sprengplatten, von der Oberfläche, ihren Weg gebahnt hatten.
Das waren 20 Scheiben, alle übereinander gestapelt, jede davon ihnen mit einer sehr kräftigen Sprengladung versehen.
Wenn ein Loch gesprengt war, fiel die nächste Platte nach unten und so konnten sie, durch bis zu 30cm dicke Panzerungen kommen, mit jeder Platte.
Sam blickte lächelnd nach oben, als zwei Seile, mit Haken dran, runter geworfen wurden, wo sie sich gleich eines nahm.
„Ich würde mal sagen, dass Taxi ist da, wollen wir?“
Anna grinste sie ebenfalls an und ein paar Sekunden später wurden die beiden auch schon mit Seilwinden nach oben gezogen.
Schließlich erreichten sie ungesehen ihre Walküren und starteten, bevor es den Genii auch nur in die Gedanken kam, was gerade passiert war.

Während des Fluges setzte Anna dicht neben Sam und fragte sie, wie das alles eben überhaupt schaffen konnte.
„Sag mal, eines verstehe ich noch nicht, wie hast du mich, in dem Komplex, überhaupt finden können, die Stadt ist doch riesig?“
Die Antwort kam schnell.
„Ich hab Kolya befragt, nachdem ich ihn seinem Zimmer überwältigen konnte und er mir alles verraten hatte.“
Anna zog die Augen eng zusammen.
„Und wen die Frage erlaubt ist, wie hast du Kolyas Quartier so schnell finden können, dass ist doch genau so schwer.“
Sam beugte sich direkt an ihr linkes Ohr.
„Nicht wenn man eine Wache verführt, der noch nie was mit einer Frau hatte und danach alles macht, was du verlangst…“
Anna verdrehte nur die Augen.
„Und da wundert es dich noch, dass wir beide als die größten Flottenschlampen gelten…“
Kapitel 6 by Atlan
2.06 Menschen und Götter
von Atlan




Nach dem Chaos und der Unruhe in der letzten Woche musste sich Richard Woolsey mal wieder richtig ausruhen und hatte sich, auf Anweisung durch Doc Heinrich, zwei freie Tage verordnet. Es war früher Abend und Woolsey lag auf einem Liegestuhl auf seinem Balkon, nippte hin und wieder an dem Rotwein, den er sich von der Erde mitgebracht hatte, und las ein Buch. Doch schon nach der zweiten Seite legte er es zur Seite und setzte sich auf die Kante des Stuhls. Er lachte kurz auf. „Ist mir das nach dreizehn Monaten Aufregung wohl zu langweilig geworden...“, dachte er bei sich und verließ den Balkon. In seinem Quartier setzte er sich an seinen Schreibtisch und setzte sich an die Berichte der Wissenschaftsabteilung, deren Durchsicht er seit Tagen aufgeschoben hatte.

Seitdem dem Stützpunkt mehr Personal zur Verfügung stand, hatte man, vor allem in den Nebengebäuden des Hauptturms und den Gebäuden am Südpier, erstaunlich viele neue Geräte und Technologien gefunden. Bei einer Beschreibung stockte Woolsey, da diese ihn neugierig machte. „Fünf Meter lang und sechs breit...“, murmelte Woolsey nachdenklich. „... strahlend weiß und keine Anzeichen von Korrosion... erzeugt seinen eigenen Strom. Weitere Details nicht bekannt.“
Woolsey lehnte sich zurück. Vielleicht wurde es für ihn mal Zeit, sich die Geräte und Wunder der Antikerstadt einmal genauer anzusehen. Das ganze letzte Jahr hatte er in seinem Büro verbracht und mit der Verwaltung beschäftigt, während die anderen Expeditionsteilnehmer die Stadt untersuchten. „Ich hab sowieso frei, also seh ich mir den Kasten morgen mal an“, entschied sich Woolsey als er sich in sein Bett legte.
Bevor er einschlief fragte er sich noch kurz, ob er vielleicht glücklicher wäre, wenn sein Leben anders aussehe. Die letzten Jahre waren die Jahre, die er noch am glücklichsten empfunden hatte und dennoch fühlte er sich innerlich so leer. Dann schlief er ein.


Am nächsten Morgen betrat Woolsey das Labor, in dem die geheimnisvolle Maschine stand. Anwesend waren ein halbes Dutzend Wissenschaftler und auch die neue Chefwissenschaftlerin Dr. Fumiko Haibara, die erst letzte Woche eingetroffen war.
„Doktor“, begrüßte Woolsey die, für eine Japanerin recht große, Wissenschaftlerin und streckte die Hand aus.
„Mister Woolsey“, sagte Dr. Haibara und ergriff die Hand. Woolsey ging auf das Gerät zu und besah es sich. „Was können sie mir darüber erzählen?“
„Nun“, begann die Wissenschaftlerin und schob sich die viel zu große Brille zurück auf die Nase. „Im Prinzip wissen wir noch nicht mehr, als ich in den Bericht geschrieben habe. Allerdings läuft diese Maschine - oder was es sonst auch immer ist - schon seit Jahrtausenden oder noch länger.“
„Es hat also eine interne Energiequelle“, meinte Woolsey, was Dr. Haibara nur bestätigen konnte. „Ganz Recht. Außerdem geht eine Art Strahlung von der Maschine aus, die aber anders ist, als alles was wir kennen. Keine atomare Strahlung, keine Hyperraumstrahlung, einfach nichts, was wir kennen.“
„Also haben sie keine Ahnung, was es mit dem Gerät auf sich hat...“, sagte Woolsey nachdenklich und tippte mehrmals auf den Kasten. Plötzlich gab es einen grellen Lichtblitz und Woolsey fiel, bewusstlos, zu Boden. Als alle Anwesenden sich von dem blendenden Licht erholt hatten, sah Dr. Haibara Woolsey als ersten auf den Boden liegen. Sie aktivierte sofort ihr Headset. „Sanitätsteam nach Grün 245-3!“

Schon wenige Minuten später lag Richard Woolsey auf der Krankenstation und wurde von Doc Heinrich an mehrere Monitore angeschlossen und untersucht. Die junge Ärztin schüttelte nur den Kopf, nachdem sie eine Augenspiegelung vorgenommen hatte. „Nichts, einfach nichts...“ Sie wand sich an eine Krankenschwester. „Das Labor soll sich mit der Analyse beeilen, vor allem mit dem Tox-Screen und bereiten sie die Scannerkammer für einen Tiefenscan vor. Wenn wir da nichts finden, dann bin ich mit meinem Latein am Ende.“ Nachdenklich sah sie noch einmal auf die Monitore, die zeigen, dass Woolsey nichts fehlte und er bei guter Gesundheit war. Er schlief nur...


Woolsey erwachte mit einem Brummschädel und wusste dennoch sofort, dass da etwas nicht stimmte. Er lag in einer Art Stockbett und befand sich in einem großen Raum, der mit Menschen gefüllt waren. Woolsey erhob sich und bemerkte die Kleidung, die er trug. Es war eine strahlendweiße Uniform mit Orden und farbigen Bändern dekoriert. „Morgen, Apollo“, begrüßte ihn einer der Männer, der nahe des Stockbettes saß und mit mehreren Männern und Frauen ein Spiel spielte. Im Gegensatz zu Woolsey trugen sie alle eine Art Tarnanzug, die aber hypermodern wirkten und waren alle mehr oder weniger stark verwundet. „Gut geschlafen?“, wurde er von jemand anderem gefragt und so, wie vorhin, auf Antikisch.
Woolsey nickte geistesabwesend. „Ja, alles in Ordnung.“ Er sprach auch Antikisch, obwohl er doch sonst kaum mehr als zwei Worte wusste. Verwirrt schritt Woolsey auf einen großen Spiegel zu, der in einer Ecke des Raums stand und erschrak, als er sich betrachtete. Das Spiegelbild, das ihn ansah, gehörte nicht ihm, sondern einem anderen Mann, aber sah ihm sehr ähnlich. Dieser Mann war einen Kopf größer, als Woolsey und auf Ende 20 zu schätzen. Jetzt erkannte Woolsey auch die Uniform. Es war die Dienstuniform der imperialen Raumflotte der Antiker. Auf dem Halsstück waren zwei Rangpins angebracht. Auf jeder Seite befand sich ein rotes, nach unten zeigendes, Sechseck mit einem goldenen achtzackigen Stern im Inneren.

„Sub-Legat Apollo?“, wurde Woolsey auf einmal von der Seite angesprochen.
Er drehte sich um und sah eine Frau mittleren Alters vor sich, die eine Arztrobe der Antiker trug. „Ich freue mich, dass sie schon wieder laufen können, nachdem sie den Schlag auf den Kopf gekriegt haben. War allerdings nicht so schlimm. Nach einer Injektion Beta-Zeklor waren sie schon auf dem Weg der Besserung. Und sie fühlen sich wirklich gut?“
„Alles in Ordnung“, antwortete Woolsey noch immer verwirrt. „Ich fühle mich ausgezeichnet.“ Es war wohl am besten, erst einmal das Spiel mitzuspielen, denn vielleicht erfuhr er so, was das hier alles bedeutete. Die Ärztin nickte zufrieden. „Sehr gut, dann können sie ihren Dienst wieder antreten.“ Sie nickte ihm noch einmal freundlich zu und ging dann. Sofort darauf trat dann auch ein junger Soldat an Woolsey heran. „Sub-Legat, der Kommandant möchte sie gerne sprechen, folgen sie mir bitte.“

Wortlos folgte er dem jungen Soldaten, der sich schnell durch die Gänge des Raumschiffes wand, auf dem sich Woolsey anscheinend befand. Sie erreichten eine Transporterkammer und ließen sich auch gleich einige Decks nach oben transportieren. „Der Alte wartet schon seit Stunden darauf, dass sie endlich wieder zu Bewusstsein kommen“, meinte der junge Soldat ironisch lächelnd. Woolsey fragte sich ob dieser „junge Mann“ wirklich so jung war, wie er aussah. Nach allem, was er wusste, konnte dieser junge Soldat alt genug sein, um sein Urgroßvater zu sein. Auch fragte sich Woolsey, was das hier alles sollte. Vor einigen Momenten war er noch auf Atlantis und im nächsten Moment war er auf einmal mitten unter Antikern und im Körper von Sub-Legat Apollo. Schließlich erreichten sie die Brücke und Woolsey gingen die Augen über. Die Brücke war zwar kleiner, als die eines Schiffes der Aurastor-Klasse, aber durchs Brückenfenster sah man mehr als dreißig Schiffe ihre Kreise ziehen und etwa die Hälfte davon gehört eben jener Schlachtschiff-Klasse an.
Woolseys Begleiter salutierte vor einem schon älteren Antiker. „Präfekt Tellus, ich bringe Sub-Legat Apollo zum Rapport.“
„Danke, Legionär, sie können gehen“, antwortete der Präfekt und erwiderte den Salut.
Dann wand er sich Woolsey zu, der es für das beste hielt, wenn auch er salutierte.
Der Präfekt grinste nur. „Apollo, Helden müssen vor mir nicht salutieren, dass sollten sie doch inzwischen wissen.“ Er streckte die Hand aus und Woolsey ergriff sie. „Das da unten war wieder gute Arbeit. Sie und ihre Einheit haben fast alle Siedler retten können, bevor die Wraith über sie herfielen. Aber ich brache für meinen Bericht noch einige Details. Sie wissen ja, wie der Admiral ist.“ Woolsey dachte einen Moment darüber nach, was er dem Mann nun antworten sollte und entschied sich dann für eine Halbwahrheit. „Ich kann mich leider an gar nichts erinnern, Präfekt, der Schlag auf den Kopf muss wohl doch ernster gewesen sein, als ich dachte. An die letzten Tage erinnere ich mich überhaupt nicht.“
Woolsey sah, dass der Präfekt enttäuscht war, doch schließlich nickte er. „Schon gut, Apollo. Ich werde ihre Stellvertreterin Tasso befragen, wenn die Nanosonden ihre Arbeit an ihr abgeschlossen haben.“
„Wurde sie schwerverletzt?“, fragte Woolsey, da er sich entschlossen hatte seine Rolle zu spielen.
„Sehr schwer“, antwortete der Präfekt. „Die Regeneration ihrer Haut wird einige Tage dauern, selbst wenn die Ärzte Nanosonden und Regenerationsplasma einsetzen.“
Woolsey nickte langsam und der Präfekt legte ihm den Arm auf die Schulter. „Ruhen sie sich etwas aus. Es wird einige Zeit dauern, bis wir uns mit der fünften Flotte treffen und nach Cyrus Secundus aufbrechen.“
Woolsey nickte. Ruhe konnte er jetzt gebrauchen, um endlich herauszufinden, wo er reingeraten war.


Mehrere Stunden später hatte sich Woolsey in seinem kleinen Quartier umgesehen und sich einen Überblick über Sub-Legat Apollo und die allgemeine Lage gemacht.
Dieser Sub-Legat, dessen Platz er eingenommen hatte, war Offizier bei den Spezialeinheiten der Imperial-Lantheanischen Raummarine, was in etwa den Navy SEALs der US Navy entsprach. Sein Rang entsprach einem Lt. Commander bzw. Korvettenkapitän/Major. Seine Befürchtungen, hinsichtlich der Zeit und des Ortes, in die es ihn verschlagen hatte, hatten sich ebenfalls bewahrheitet. Er war auf dem Schlachtkreuzer Olympus und befand sich nun in den Anfangsjahren des Wraithkrieges. „Fast 10.100 Jahre hat es mich in die Vergangenheit verschlagen...“, murmelte Woolsey, als er sich in sein Bett legte, das sich automatisch seiner Körperform anpasste. Nun musste er überlegen, was er nun tat. Der Krieg war hier noch ganz am Anfang und die Antiker konnten noch immer gegen die Wraith siegen.
Woolsey könnte nun eingreifen und den Antikern helfen, würde dabei aber die Geschichte entscheidend umschreiben. Einerseits würde das verhindern, dass die Wraith zur galaktischen Supermacht aufsteigen und im Laufe von zehn Jahrtausenden vielleicht mehrere Milliarden Menschenleben retten. Doch andererseits, wer war er, dass er eigenhändig die Vergangenheit umgestaltete? Schließlich hatten die Antiker, nach ihrer Rückkehr zur Erde, auch die Menschheit entscheidend geprägt. Würden die Antiker gewinnen, dann blieben sie vielleicht in der Pegasus-Galaxie und die Menschheit würde sich anders entwickeln. Oder auch die Menschen, die sich im Laufe der nächsten zehntausend Jahre in der Pegasus-Galaxie entwickeln würden.
Wenn er die Informationen weitergeben würde, würde sich auch ihr Leben verändern oder sie würden vielleicht niemals geboren. Woolsey schüttelte den Kopf. Er hatte nicht das Recht alles zu beeinflussen. „Die Geschichte hat schon einmal ihren Lauf genommen. Ich kann nur dem Strom folgen“, dachte Woolsey bei sich, während er langsam einschlief.


Ein Jahr später (8091 v. Chr.):

Woolsey lugte aus seiner Deckung heraus, was gleich mit einem Hagel Betäuber- und Energieblasterladungen aus Wraithblastern beantwortet wurde. Schnell zog er den Kopf ein und blickte seine Spezialeinheit, das Gamma Team, an. Im Laufe des letzten Jahres hatte Woolsey das Leben von Sub-Legat Apollo weitergelebt und kämpfte nun, an der Seite anderer mutiger Antiker und Antikerinnen, gegen die Wraith. Wenn er schon nicht die Geschichte veränderte, so wollte er wenigstens seinen Teil dazutragen.
Man hatte ihn sogar zum vollwertigen Legaten befördert, nachdem er mehrere Kinder aus einem brennenden Haus gerettet und sie zum Evakuierungspunkt gebracht hatte.
„In Ordnung“, meinte Woolsey und überprüfte die Batterie seines phasergewehrähnlichen Blasters, die noch halb gefüllt war und seine vorletzte war. „da kommen sie. Ihr wisst, was zu tun ist. Wir dürfen sie nicht zum Lazarett durchlassen. Wir sind hier und jetzt die letzte Verteidigungslinie, bis alle Menschen mit den Porta Navis rausgebracht wurden.“ Er deutete auf das Lazarett, das einen Kilometer entfernt lag und von dem immer wieder Jumper starteten. Er sah allen noch mal in die Augen und richtete sich dann auf, um das Feuer zu eröffnen. Die anderen Antiker gingen ebenfalls in Position und eröffneten das Feuer aus dem breitgefächerten Spektrum lantheanischer Handfeuerwaffen. Woolsey drückte erneut ab und schoss einem Wraithsoldaten in die Brust. Er fiel sofort tot um. „Rina, wie siehts aus?“, fragte er die Antikerin, die im Hintergrund an einem schweren Gaußgeschütz arbeite, das ausgefallen war. „Fast fertig, Apollo“, antwortete sie. „Haltet sie noch nen paar Sekunden auf, dann geht’s wieder. Was müssen diese Idioten aus der Logistik uns auch immer diesen Schrott mitgeben, der sofort versagt...“ Woolsey grinste und schoss weiter auf die anrückenden Massen von Wraithkriegern.
Im Hintergrund tauchten nun auch Darts und Wraithpanzer auf. Diese halborganischen schwebenden Waffenträger waren mit mehreren Betäubern ausgestattet und hatten als Hauptgeschütz eine Plasmakanone, wie sie in einem Dart Verwendung fand. Neben Woolsey schlug eine Plasmasalve ein. „Äh... Rina, jetzt wäre es Zeit für das Geschütz.“
„Fertig“, antwortete Rina, wuchtete das Gaußgeschütz hoch und richtete es aus.
Dann schoss sie in schneller Folge auf die Panzer. Überschallschnelle 15mm Geschosse schlugen auf die organische Panzerung der Panzer ein, bis sie schließlich zerbrach und auch das Innenleben des Panzers zerstörte. Krachend schlug der erste auf dem Boden auf und Rina wand sich dem nächsten zu.
„Jäger!“, rief ein Legionär, der frisch zur Einheit gestoßen war, und richtete sein Gewehr nach oben aus, um das Feuer zu eröffnen. Woolsey folgte dem Beispiel des Soldaten und feuerte in schneller Folge auf einen herannahenden Dart, der bereits seinen Fangstrahl aktiviert hatte. Kurz bevor er die Stellung der Lantheanischen Soldaten erreichte, durchschlug das gemeinsame Feuer von Woolsey, dem Neuling und eines weiteren Antikers, an mehreren Stellen den Dart und noch in der Luft wurde er auseinander gerissen. Schrappnelle regneten herab und trafen Woolsey und den Neuling. Woolsey streifte er an der Schulter, was nicht so schlimm war, denn Woolseys Körperpanzer ließ das meiste abprallen. Doch der Neuling im Team hatte nicht so viel Glück und wurde am Bein und im Bauch erwischt, was der Körperpanzer nicht abfangen konnte.

Die Wraith kamen immer näher und schließlich waren die Batterien leer. Nur Rinas Gaußgeschütz hatte noch einige Schuss übrig und so hielt sie die Wraith noch eine Weile ab. Da meldete sich die Rettung über das Funkgerät in Woolseys Einsatzhelm.
„Hier Navis Alpha, wir haben das Lazarett evakuiert und nehmen sie nun auf.
Bereithalten“, meldete sich die Pilotin eines der Evakuierungsjumper.
„Verstanden, wir erwarten euch“, antwortete Woolsey und sah einige Meter hinter ihnen schon zwei Jumper niedergehen. „Los, gehen wir!“, rief Woolsey seiner zwölfmannstarken Einheit zu. Er stützte den Neuling und rannte, so schnell er konnte auf die Jumper zu. Die anderen Mitglieder des Teams, von denen vier durch Wraithwaffen betäubt oder verwundet worden waren, folgten ihm schnell. Woolsey verfluchte die Jumperpiloten dafür, dass sie nicht ein Deckungsfeuer mit Drohnen eröffneten, bis ihm einfiel, dass zu dieser Zeit Jumper noch keine Drohnenbewaffnung erhalten hatten. Dies würde wohl erst zur späteren Zeit passieren. Als alle an Bord der Jumper waren, hoben diese ab und ließen den Planeten hinter sich. Woolsey legte den Neuling auf eine Bank und ging dann zum Piloten. „So schnell, wie möglich zurück zur Olympus oder zum nächsten Sanitätskreuzer.“ Dann wand er sich wieder dem Neuling zu, dem gerade mit einem Schmerzmittel aus dem Erste-Hilfe Koffer des Jumpers der Schmerz genommen wurde. „Wie ist ihr Name, Soldat?“, fragte Woolsey, da der Legionär aus einer Einheit Versprengter stammte, die sein Team aufgelesen hatte.
„Hermes“, antwortete der junge Legionär. „Ich kam vor einem Monat aus der Weiterbildung.“
„Und schon verwundet, wie nett“, sagte Woolsey lächelnd und klopfte Hermes auf die Schulter. „Machen sie sich nichts draus. Sie haben sehr gut gekämpft. Ich werde sie, nach ihrer Genesung zu meiner Einheit versetzen lassen, natürlich nur, wenn sie wollen.“
„Danke, Legat“, antwortete Hermes geschmeichelt. „Ich fühle mich geehrt.“
Woolsey nickte zufrieden, als der Jumper den Hangar der Olympus ansteuerte.


Fünf Jahre später (8086 v.Chr.):

Langsam wurden die Wraith stärker und die Lantheaner hatten immer größere Verluste. Doch das interessierte Woolsey und Hermes, die inzwischen die besten Freunde geworden waren, an diesem Abend nicht. Auf Osyrus, einem der am stärksten geschützten Planeten im Antikerimperium, verbrachten die Beiden einen Fronturlaub. Da es auch Hermes Heimatplanet war, hatten Hermes Freunde und Familie eine Willkommensparty ausgerichtet, zu der auch Woolsey geladen war.
Als Richard zur Partygesellschaft, die auf dem Nordpier eines Stadtsschiffes, wie Atlantis es war, stieß, war die Party schon im vollen Gang. Alles war ziemlich offenherzig, was vor allem daran lag, dass die Antiker durch ihr extremes kulturelles Alter, den Großteil ihres Schamgefühls verloren hatten. Die Frauen liefen schon fast völlig nackt herum und als die Männer damit später auch anfingen, wurden auch die letzten Hüllen fallen gelassen. Der Alkohol, den die Antiker tranken und der ein hochprozentiger Wein war, floss hier nur in Strömen.

Ihm fiel ein junges Mädchen, die keinen Tag älter als achtzehn menschliche Jahre alt war, ins Auge, die etwas abseits der Feiernden saß und in das Feuer sah, das einige Antiker in ihrem Rausch entfacht hatten. „Ganz alleine?“, fragte Richard und lächelte das Mädchen freundlich an.
Das Mädchen nickte. „Sieht so aus.“
Dann sah sie ihn an. „Sie sind Apollo, nicht wahr?“
Er stockte. „Woher weißt du das?“
„Hermes hat in seinen Briefen von ihnen geschrieben“, erklärte die junge Lantheanerin.
„Er hat dir geschrieben... dann musst du seine Schwester Hestia sein“, antwortete Richard nachdenklich. „Hermes hat mir nie gesagt, wie du aussiehst.“ Er lächelte etwas. „Und das war wahrscheinlich auch besser so, sonst wär ich ganz neidisch geworden, so eine Schönheit zu kennen.“
Sie errötete. „Danke.“
Richard wusste nicht, ob es richtig war mit ihr zu flirten, aber irgendwie war er sofort in ihren Bann geraten.

Die Beiden kamen langsam ins Gespräch und spazierten am Pier entlang. Inzwischen war es tiefste Nacht geworden. Richard erfuhr, dass Hestia so nachdenklich und traurig dreingeguckt hatte, da sie erst vor kurzem ein Trauma erlitten hatte. Sie hatte, bei einem Überfall der Wraith auf den Planeten Zestis, mit ansehen müssen, wie ihre beste Freunden von den Wraith ausgesaugt wurde und beinahe wäre auch sie gestorben, doch die Legionäre hatten sie in letzter Minute gerettet. „Schrecklich“, sagte er, als sie davon erzählte.
„Sehr“, stimmte Hestia zu und setzte sich an den Rand des Piers. „aber inzwischen bin ich einfach dankbar dafür, dass ich überleben durfte.“ Sie sah Richard an, der sich neben sie setzte. „Was meinst du, können wir diesen Krieg überhaupt noch gewinnen? Du hast gegen die Wraith gekämpft, du weißt das doch sicher.“
„Weißt du“, begann Richard und suchte nach Worten. „Ich glaube, dass alles möglich ist, wenn man auch wirklich daran glaubt.“ Innerlich verfluchte er seine Lügen und seine Doppelzüngigkeit. Er könnte jederzeit den Antikern von den Klonfabriken der Wraith berichten, oder ihren Strategien, oder wie sie ihre Raumschiffe herstellten.
Er könnte diesen Krieg innerhalb von Wochen beenden. Aber das durfte er nicht, denn diese Dinge zu verraten, hieße nun mal, die Zukunft der Erde zu opfern. Richard verabschiedete sich also von Hestia und ging dann zurück in die Stadt, stellte sich auf einen der Balkone und sah hinauf in den Nachthimmel. Was die Zukunft ihm wohl bringen würde?


10 Jahre später (8076 v.Chr.):

Der inzwischen schon etwas gealterte Richard Woolsey, trat aus dem Sternentor, fand sich im Gatetrium von Atlantis wieder. Nach all den Jahren im Außendienst war er in die Hauptstadt versetzt worden und zum Subpräfekten - eine Zwischenstufe zwischen den Rangäquivalenten Oberstleutnant und Oberst - befördert worden. Er zog das rechte Bein ein wenig nach, da er sich im Kampf eine schwere Wunde zugezogen hatte, die immer noch nicht verheilt war. Sofort stürmte seine Familie zu ihm, die ihn schon im Gateraum erwartet hatten. Seine Frau Hestia, die er vor acht Jahren geheiratet hatte, und ihre beiden Kinder Diana und Theseus. Sie freuten sich, dass er endlich einen ruhigen Posten angenommen hatte, wo ihm nichts mehr geschehen konnte. „Schön, dass du endlich da bist, Geliebter“, flüsterte Hestia ihm ins Ohr und küsste ihn feurig. Richard erwiderte den Kuss und wand sich dann den beiden Personen zu, die vom Kontrollraum herunterkamen. Er verbeugte sich leicht, erwies so den beiden Ratsmitgliedern die ihnen zustehende Ehre.

„Ratsherr Moros, Ratsfrau Ganus Lal“, sagte Richard, als er sich verbeugte.
Er hatte schon, als er die Beiden das erste Mal gesehen hatte, gewusst, dass es sich bei ihnen um Merlin und Morgan Le Fay handelte, aber das sagte er natürlich niemanden.
„Apollo“, begrüßte Moros ihn. „Wir haben gleich eine Ratsversammlung, die deine Anwesenheit benötigt. Wenn du hier also fertig bist, dann komm bitte.“
Richard nickte und wand sich wieder seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern zu. Er war inzwischen der Verbindungsmann zwischen dem hohen Rat und der Raumflotte. Zwischen beiden Parteien gab es immer wieder Spannungen, da die Solaten die Politiker verspotteten. „Woran sich in den nächsten zehntausend Jahren auch nicht viel ändern wird“, dachte er bei sich und schmunzelte. Da sich Richard als guter Diplomat herausgestellt hatte, war er sozusagen die Feuerwehr geworden, die immer wieder alles richten musste. „Wir sehen uns nachher, ich bin sicher die Sitzung dauert nicht lange“, sagte er schließlich zu Hestia und ging dann hinauf in den Ratsraum.


15 Jahre später (8061 v. Chr.):

Richard rieb sich die Augen. Er war müde, einfach nur müde.
Der Krieg lief nun immer schlimmer und die Hoffnung war fast ganz verloren.
Lange würde es nicht mehr dauern, bis die Stadt vor der Belagerung stand.
Er selbst befand sich nun in der Hauptverwaltung der Stadt. Als Präfekt der Stadt hatte er nun die Aufgabe den Nachschub zu organisieren. Richard sah auf die Bilder auf seinem Schreibtisch. Hestia war kaum gealtert und sah nicht älter als Mitte 30 aus. Seine Kinder waren nun im Teeanageralter. Theseus war momentan dabei, gegen das System zu rebellieren, was er im Prinzip ähnlich machte, wie die Teeanager des 20. und 21. Jahrhunderts. Seine Tochter Diana hingegen war - aus welchen Gründen auch immer - verdorben und das selbst für die Verhältnisse der Antiker. Richard wusste echt nicht, was er bei der Erziehung falsch gemacht hatte. Andauernd brachte sie irgendwelche neuen „Freunde“ mit nach Hause, obwohl es ihr schon oft verboten wurde. Mit seiner Frau hatte er glücklicherweise noch ein gutes Verhältnis und ebenso zu Hermes, der schon seit einigen Jahren hier in Atlantis seinen Dienst versah.

Er wurde von der Gegensprechanlage aus den Gedanken geholt. „Präfekt Apollo, melden sie sich bitte.“
Richard drückte den Knopf ein. „Ich bin hier, Julia, was gibt es?“
„Präfekt, die Wraith sind ins Sonnensystem gesprungen. Sie werden in wenigen Minuten im Orbit von Lanthea sein.“
„Danke“, antwortete er und stand dann auf. Er ging zu einem Balkon in der Nähe und trat, wie tausende andere Lantheaner auch, ins Freie, um sich selbst ein Bild zu machen. Keiner von den Antikern, die überall in der Stadt in den Himmel sahen, konnte glauben, was geschah. Die Antiker hatten sich einfach für unbesiegbar gehalten und nun tauchten über dem nachmittäglichen Himmel die Wraithschiffe auf, denen sich nur noch die orbitalen Verteidigungssatelliten entgegen stellten. Die Satelliten waren sehr zahlreich und die erste Welle Kreuzer wurde noch im Endanflug zerstört, doch innerhalb weniger Minuten, während die Satelliten den Puffer ihrer Kanone wieder aufluden, zerstörten die Basisschiffe einen Satelliten nach dem anderen.

Hestia harkte sich wortlos an Richards Arm ein und sah mit ihm hinauf, als die ersten Salven Wraithfeuer auf den Stadtschild prallten. „Und so beginnt es“, murmelte er nachdenklich. Nun konnten auch seine Informationen aus der Zukunft nicht mehr helfen, nun konnte der Geschichte nur noch ihr Lauf gelassen werden.


42 Jahre später (8019 v. Chr.):

Die Belagerung der Stadt dauerte fast ein halbes Jahrhundert an und Richard stand nachdenklich vor der Stasiskapsel von Jack O‘Neill. Jack war vor einigen Tagen mit dem Zeitreise-Jumper aus der Zukunft gekommen, nachdem Atlantis untergegangen war, was natürlich nur auf der ersten Expedition geschehen war. „Alles fertig, Janus?“, fragte Richard und wendete seine Augen nicht von dem alten Weggefährten ab, dem er nicht hatte sagen dürfen, wer er wirklich war.
„Ich hab die Veränderungen vorgenommen“, antwortete der brillante Antikerwissenschaftler, der vor einem Computerterminal stand. „Ich habe die Potenzia in Reihe geschaltet. Das wird den Menschen hoffentlich noch mehr Zeit geben, wenn sie die Stadt entdecken. Und den Vorschlag für das Programm, das du gemacht hast, hab ich auch umgesetzt. Wenn der Schild versagt, wird Atlantis sofort auftauchen.“ Der Wissenschaftler sah auf und grinste. „Ich find es immer noch unglaublich, dass die Stadt so lang überdauern wird.“
Richard nickte und sah Janus kurz an. „Natürlich nur, weil es nicht nach Moros und Ganus, der ollen Zimtzicke, geht.“ Beide lachten. Der Wille des Rates war beiden Männern inzwischen egal. Längst traf der Rat keine guten Entscheidungen mehr.

„Es wird Zeit“, meinte Janus und wand sich zum gehen.
„Ja“, begann Richard. „es wird Zeit.“ Er sah ein letztes Mal zum eingefrorenen Jack.
„Wir sehen uns in zehn Jahrtausenden, Colonel“, murmelte er und folgte dann Janus aus dem Raum hinaus. Sie gingen zurück in den Hauptturm der Stadt, wo die letzten Antiker bereit waren zur Evakuierung, die Richard leitete. „Und, was machst du, wenn wir zurück sind in der Milchstraße?“, fragte er Janus.
„Ich will reisen“, antwortete Janus sofort. „Ich möchte in der Galaxie herumreisen und“ er grinste „vielleicht die ein oder andere Überraschung für die Menschheit hinterlassen. Die anderen werden es mir wahrscheinlich nicht erlauben, aber auf die hör ich doch sowieso nicht.“
Richard grinste. „Ja, das weiß ich...“ Sie erreichten bald den Gateraum, wo das Stargate gerade angewählt wurde. Richard ging zu seiner Familie herüber, die inzwischen längst wieder ins lot gerückt war. Theseus hatte Militärdienst geleistet, war in einem der letzten Gefechte verwundet worden und hatte selbst Kinder, die schon mit ihrer Mutter auf der Erde waren. Diana war Ärztin geworden.

Schließlich war das Gate aktiviert und die letzten Lantheaner setzten sich in Bewegung. Richard war der letzte, der durchs Tor schritt. Er sah sich noch ein letztes Mal sehr genau um und verschritt dann das Sternentor und kehrte zur Erde zurück.


50 Jahre später (7969 v. Chr.):

Der "Woolsey"-Clan hatte sich in Griechenland niedergelassen und an dem Ort, der später einmal Athen sein sollte, die erste Siedlung errichtet. Sie gehörten zu den Antikern, die den Menschen helfen wollten sich zu entwickeln. Richard ging auf eine der Stadtmauern zu, nicht ohne, dass sich einige Eingeborene vor ihm verbeugten.
Für sie war er der „Apollon“. Ein Gott, der ihnen das Licht - also den Feuerstein und Öllampen unter anderem - und die Zivilisation gebracht hatte. Er konnte wirklich zufrieden mit sich und seiner Familie sein, die inzwischen ziemlich angewachsen war.
Innerhalb von fünfzig Jahren hatten die späteren Griechen einen technischen und gesellschaftlichen Sprung nach oben gemacht, der sie später zu einem der
bedeutsamsten Völker der Antike machen sollte.

Und dennoch gab es keinen Frieden. Er sah durch das Fernglas, das die Griechen unter Anweisung gefertigt hatten. Von Westen näherten sich zwei Todesgleiter der Goa‘Uld. Vor kurzem war Ra gelandet und hatte den Planeten für sich beansprucht.
Doch die Antiker, die sich nicht von der Umwelt abschotteten und versuchten
aufzusteigen, führten die primitiven Menschen überall auf der Welt zum Aufstand.
Richard war einer der wenigen gewesen, der Waffen aufgehoben hatte und die
Eingeborenen im Gebrauch unterrichtete. „Zerstört die Gleiter“, befahl er zwei Griechen, die mit Impulsstrahlern ausgerüstet waren. Beide nickten und zwei Salven aus den Energiewaffen später, explodierten die Gleiter in der Luft. Die Einheimischen jubelten, da sie glaubten, dass ihre „Götter“ erneut Wunder vollbracht hatten.

Da kam Theseus zu ihm. „Die Angriffe häufen sich, Vater.“
„Ich weiß“, antwortete Richard. „Wir sollten was dagegen tun.“
„Und ich weiß auch was“, meinte Theseus und nahm seinen Vater zur Seite, um das unter Vier Augen zu besprechen. „Ich bin dafür, wenn wir einen massiven Schlag gegen Ra vorbereiten. Nur werden die Vorbereitungen sicher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.“
Richard nickte. „Aber es ist ja nicht so, als hätten wir diese Zeit nicht.“
Beide lachten kurz und machten sich dann an die ersten Vorbereitungen.


61 Jahre später (7908 v. Chr.):

Richard und die Antiker, die inzwischen hierher gekommen waren, hatten aus Griechenland eine Festung gemacht. Ein Bollwerk gegen die Goa‘Uld. Auch der Militärschlag, den man jahrelang vorbereitet hatte, war vor vier Jahren schließlich durchgeführt worden. Mit Hilfe der letzten Jumper hatte man drei Mutterschiffe von Ra zerstört und ihm halb Ägypten wieder abgenommen. Seitdem versuchte Ra es immer wieder mit Angriffen auf die Widerständler, hatte jedoch bisher kaum Erfolg.
Momentan war Theseus sogar dabei, mit der Hilfe der Menschen, die Goa‘Uld Truppen von Kreta und aus der späteren Türkei, zu vortreiben. Dies lag unter anderem daran, dass die einfachen Menschen die letzten Antiker, auf Grund ihrer großen Macht und ihrer Langlebigkeit, für Götter hielten. Vor allem Hestia und Diana wurden von den Griechen wie Königinnen behandelt und geliebt, da sie sehr gütig waren. Inzwischen hatte man den Menschen die Metallverarbeitung beigebracht und vieles noch anderes mehr.

An diesem Tag bekam Richard Besuch von seinem alten Freund Hermes, der überall in Griechenland als Verbindungsmann agierte und von den Einheimischen nur als „der Bote“ bezeichnet wurde.
Beide umarmten sich. „Es ist schön dich zu sehen, Apollo“, sagte Hermes.
„Geht mir ebenso“, antwortete Richard. „Es ist viel zu lange her.“
Er legte Hermes die Hand auf die Schulter und ging mit ihm durch die die Stadt.
Doch weit kamen die Beiden nicht. Ein Attentäter der Goa‘Uld aktivierte eine versteckte Bombe, die gleich neben Hermes und Richard hochging. Die Beiden erlagen den Verletzungen, bevor sie zu Boden fielen und die Einheimischen den Attentäter fassen konnten. Doch das war nicht das Ende. Hermes stieg auf und nahm Richard mit. Beide verwandelten sich in helles Licht und schwebten unter den Augen der Menschen Athens davon.

„Halt!“, rief Hermes plötzlich wütend, als die beiden Lichtwesen etwa hundert Kilometer hoch waren. Wütend starrte er Richard an. Da er ihm beim Aufstieg geholfen hatte, hatte er nebenbei alles erfahren, was Richard jahrzehntelang für sich behalten hatte. „Du Mistkerl!“, schrie Hermes ihn an. „Wie konntest du uns das alles nur verheimlichen?! Fast 200 Jahre mit uns leben und uns nichts sagen?!“
Richard antwortete nicht und Hermes fuhr fort: „Mit deinem Wissen über den Krieg und über all die Klone und über alles, hätten wir den Krieg innerhalb kürzester Zeit gewonnen!“
„Wenn du das weißt, dann weißt du auch, warum ich es nicht sagen konnte“, rechtfertigte sich Richard. Hermes antwortete darauf, indem er seine Macht als Aufgestiegener nutzte, um Lichtblitze auf sein Gegenüber zu schleudern. Richard, der nicht gegen seinen Freund kämpfen wollte, konnte noch einige Blitze abfangen und ableiten, dann erwischte ihn alles.

Für die Menschen auf der Erde, die allesamt alles Mitansehen konnten, war dies ein Kampf der Götter. Die Goa‘Uld, die durch die Antikers schon verunsichert waren, flohen sofort mit ihren Pyramidenschiffen von der Erde. Sie würden erst einige Jahrzehnte später zurückkehren und hätten dann freie Hand auf der Erde.

Richard war doch die Attacken von Hermes wieder ein normaler Mensch geworden und fiel zurück auf die Erde, wo er schließlich starb.


Die Gegenwart (7. Mai 2010 n. Chr.):

Richard erwachte plötzlich aus seinem Schlaf und fuhr aus seinem Krankenbett hoch.
„Doktor Heinrich!“, rief eine Krankenschwester, die am Bett Wache gehalten hatte, sprang auf und rannte durch die Krankenstation. „Er ist aufgewacht, Doktor?“
Richard sah sich um und griff dann zum Handspiegel, der wie üblich im Nachttisch lag. Er betrachtete sein Gesicht und stellte fest, dass er nicht um einen Tag gealtert war und wieder in seinem Körper war. Doc Heinrich kam schließlich zu ihm und untersuchte ihn. „Unglaublich“, meinte die Ärztin. „Da sind sie sechs Tage bewusstlos und wachen plötzlich auf.“
„Ich war sechs Tage bewusstlos?“, fragte Richard verblüfft, was Doc Heinrich nickend bestätigte.
„Ist irgendwas passiert, während sie bewusstlos waren?“, fragte die Ärztin interessiert.
„Irgendwas geträumt?“
Richard schüttelte nur nachdenklich den Kopf. „Nein, nur ein ziemlich verrückter Traum. Ich würd mir jetzt gerne die Beine vertreten und zurück in mein Quartier.“
Die Ärztin nickte und entließ ihn schließlich nach einigen Untersuchungen, die alle bestätigten, dass alles in Ordnung mit ihm war.

Schließlich war er auf dem Weg in sein Quartier und trat nachdenklich ein. Er hatte etwa 190 Jahre real durchlebt, jede Minute, jede Sekunde davon und in der Realität waren nur sechs Tage vergangen. Er ging auf seinen Balkon und erstarrte, als er Hermes am Geländer stehen sah. Der Aufgestiegene hob beschwichtigend die Arme.
„Nicht, Apollo, oder sollte ich besser sagen, Richard? Keine Sorge, ich will dir nichts.“
„Was machst du dann hier?“, fragte Richard scheu.
„Mit dir reden wollte ich“, antwortete der Antiker. „und mich entschuldigen.“

Die Beiden setzten sich auf und Hermes begann: „Es tut mir wirklich Leid, dass ich dich damals angegriffen habe. Ich hatte überreagiert. Erst steige ich auf und kriege dann all diese Informationen...“
„Ich kanns dir nicht mal verübeln“, meinte Richard. „Ich hätte wohl ähnlich regiert.“
„Aber letztendlich hattest du Recht damit, dass du alles zurückgehalten hast“, sagte Hermes und sah sich um. „Alles ist so gekommen, wie es sein sollte.“

Beide Männer schwiegen eine Weile, dann wollte Richard noch zwei Fragen beantworten. „Zwei Sachen, Hermes. Erstens: Was ist diese Maschine denn nun, die mich in die Vergangenheit brachte?“
Hermes zuckte mit den Schultern. „Das weiß nicht mal ich und ich hab alle Aufgestiegenen gefragt. Keiner hat eine Ahnung. Wir wissen nur, dass diese Maschine noch älter ist, als Atlantis und wohl den Exodus der Alteraner aus unserer Heimatgalaxie zur Erde mitmachte. Ich würds also als Rendevous mit der Geschichte sehen, wenn du mich fragst.“
Richard nickte verstehend und stellte dann seine zweite Frage. „Und was ist mit Hestia, Diana und Theuseus passiert, nach dem Attentat? Sind sie auch aufgestiegen?“
Hermes schüttelte traurig den Kopf. „Nein, leider nicht. Du weißt, dass nicht alle Antiker aufsteigen können. Die Drei gehörten zu denen, die nicht von selbst aufsteigen konnten und lebten solange, bis ihr natürlicher Tod eintrat.“
„Aber warum hast du ihnen nicht geholfen, wie du es mit mir getan hast?“, fragte Richard wütend.
„Ich wollte es“, meinte Hermes. „aber sie wollte vorher alles wissen, was mit dir geschehen ist und als ich es ihnen sagte, wollten sie nicht aufsteigen, aus Liebe zu dir.
Wenn es dir ein Trost sein sollte.“
Richard nickte nachdenklich und sah seinen alten Freund an. „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit.“

„Ich muss dann nun auch wieder gehen“, meinte Hermes und reichte Richard ein letztes Mal die Hand. „Die anderen sehen es nicht gerne, dass ich mit dir rede.“
„Leb wohl“, sagte Richard, als sich Hermes langsam Richtung Himmel erhob.
Hermes lächelte leicht. „Ich bin sicher, dass das nicht das Ende ist, Richard. Wir sehen uns vielleicht wieder, wenn du den nächsten Teil deiner Reise antreten solltest.“ Dann verwandelte er sich in eine Energiekugel und verschwand im Nichts, während Richard langsam zur Brüstung ging, sich zurücklehnte und lange den Himmel anstarrte.

In hundert Kilometern Höhe tauchte dort Hermes neben Hestia, Theseus und Diana auf. „Warum hast du ihm gesagt, dass wir nicht aufgestiegen sind?“, fragte Hestia sofort ihren Bruder.
Hermes sah sie ernst an. „Weil er dann nicht mit dieser Sache abschließen könnte und wieder sein altes Leben anfangen könnte. Wüsste er, dass ihr alle noch lebt, dann würde er sein richtiges Leben einfach nicht mehr annehmen, weil er wüsste, dass ihr da irgendwo seit und er euch hinterhertrauern würde. So kann er aber einen Schlussstrich unter die Sache setzen.“ Hestia nickte und sah dann herunter zu Richard, der wieder in sein Quartier zurückging. Innerlich fasste sie den Entschluss ihm, wenn die Zeit gekommen war, beim Aufstieg zu helfen, denn er war der einzige Mann, den sie je liebte und je lieben würde. Doch das behielt sie für sich...


Am nächsten Tag trat Feldwebel Hoffmann in Richards Quartier ein. In den Händen hielt er ein Foto. „Mister Woolsey, ich habe hier das, um was sie mich gebeten hatten.
Es befand sich genau in der Datei, die sie mir sagten.“
Richard nahm das Foto entgegen und schob es in einen silbernen Bilderrahmen. „Danke, Feldwebel.“
Hoffmann wand sich schon zum gehen, als er Richard fragend ansah. „Mr. Woolsey, bedeutet dieses Foto irgendetwas für sie?“
Richard sah das Foto weiterhin an. „Alles, Feldwebel.“, antwortete er. „und doch nichts mehr...“
Der Feldwebel nickte verwirrt und verließ das Quartier, während Richard das Foto, das ihn, Hestia, Diana und Theseus zeigte, in ein Regal stellte.




Ende der Folge
Kapitel 7 by Atlan
2.07 Bindungen des Schicksals
von Colonel Maybourne




Mit einem Tuch aus Leinen, vor seinem Gesicht ging Jack O´Neill voran, durch die mehr als kalte aber dafür weit reichende Wüstenlandschaft.
Auch die anderen Teammitglieder hatten sich Stofftücher vor den Mund und Nase gebunden, weil der Wind unerträglich war.
Hier war nur Sand zu sehen, gelegentlich mal ein Felsen und dass soweit wie ihre Augen auch nur ansatzweise sehen konnten.
Der einzige Grund, warum sie diesen Trostlosen Felsen aufsuchten, war dass eine der Sonden ausgefallen war und zurückgebracht werden sollte.
Und Woolsey hatte in all seiner Weisheit beschlossen, dass die Einheit des Colonels dafür am Qualifiziertesten war.
Ein Grund, warum O´Neill nicht sehr gut drauf war.
„Wenn wir zurück in Atlantis sind, werd ich mit Woolsey mal ein paar ernste Worte über das Thema Einsatzmodalität diskutieren.“
Allert der neben ihm lief, war darüber genauso wenig erfreut.
„Ich stimm ihnen zu Jack, er hätte genauso gut ein paar Marines oder Fallschirmjäger hier her schicken können.
Wir sind ja immerhin von einem über zwei Tage andauernden Einsatz gekommen und er lässt uns gleich wieder los laufen.“
Da schloss Anna zu ihnen auf.
„Ich glaube dass er uns nur noch mal losschickte, weil wir auf seinem kleinen Zettel noch ein paar Minusstunden für den Monat hatten.“
Jack sah sie entsetzt an.
„Was für ein Zettel und was für Minusstunden?“
Anna klärte die beiden rasch auf.
„Woolsey hat ein kleines Buch, wo er genau eingetragen hat welches Team wie lange für ihre Einsätze braucht und so weiter.
Zudem hat er ja ein Gutachten erstellen lassen, dass ideale Einsatzdauer und Belastbarkeit von Soldaten der Teams vorgibt.
Und wenn eine Einheit darüber oder wie wir darunter kommt, lässt er einen dementsprechend kürzer treten, oder länger arbeiten.“
Jack raufte sich nur die Haare.
„Diese verdammten Bürokraten, man sollte sie allesamt mit ihren Aktenordnern erschlagen… hab ich das jetzt laut gesagt?“
Allert versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen.
„Was denn, ich hab nichts gehört.“
Inzwischen liefen sie schon über drei Kilometer durch die glühende und sehr trockene Wüste, als die Sonde in Sichtweite kam.
Sie ragte mit ihrem Heck aus einer kleinen Düne heraus und war ziemlich ramponiert worden, aber noch in einem Stück.
Allert sah sie sich als erstes an.
„Sieht so noch gut aus, aber ich kann nicht erkennen warum sie abgeschmiert ist, die Schäden stammen alle vom Aufprall.“
Da trat Ronon an ihn heran.
„Sie ist nicht abgeschossen worden?“
Allert schüttelte nur den Kopf.
„Nein und von wem denn, in der Pampa hier lebt doch keiner…zumindest mich würde keiner auf dieses Rattennest bekommen.“
Da meldete sich der Scanner von Wickers.
„Hey Leute, ich empfange einen Energiewert der nach…oha…Subraumstrahlung aussieht, na hat wer Interesse?“
Jack dachte eine Sekunde nach.
„Das bedeutet doch, dass auf einem vergessenden und verlassenden Felsen, jenseits von allem bekannten jemand überlebt hat…“
Allert verbesserte ihn gleich.
„…oder auch etwas!“
Inzwischen waren außer Wickers alle am Lachen, weil er sich gerade verschaukelt fühlte, aber machte trotzdem eine halbwegs gute Miene.
„Ja spottet nur ihr unwissenden, aber wenn wir da ein Potenziamodul finden, werde ich es sein der zuletzt lacht.“
Jack kam an und kloppte ihm auf die Schulter.
„Ist schon gut wir sehen mal nach, aber wenn da außer einem feuchten Händedruck nichts zu holen ist, drehen wir gleich wieder um.“
Der Archäologe war damit einverstanden.
„OK aber dann los, ich will hier nicht versauern.“
Ronon kam zu ihm brummte ihn auf seine typische Art an, während Max Wickers noch rasch seinen Scanner prüfte.
„Hey, in welche Richtung geht es?“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Nordöstlich, ich sage mal grob geschätzt so drei oder vier Kilometer, können aber auch noch bis zu fünf oder sechs werden.“
Das aber hörte Ronon schon gar nicht mehr, weil wie üblich ein paar Schritte voraus gelaufen war und nach Spuren suchte.
Der Rest von ihnen folgte langsam aber stetig, wobei sich Wickers mal wieder erfolglos dabei versuchte Anna zu beeindrucken.
Jedoch hatte sie es sich inzwischen zur Aufgabe gemacht, jeden noch so kleinen Versuch, von ihm abblitzen zu lassen.


Atlantis – Westpier:

Richard Woolsey und Doktor Anja Heinrich befanden sich auf dem Weg zu einem Labor, wo ein Unfall gemeldet wurde.
Vor sechs Minuten kam die Meldung rein, dass zwei Wissenschaftler die noch neu in Atlantis waren, einen Strahlenanstieg verursacht hatten.
Aus dem Grund befanden sich bereits ein Sanniteam und eine Einheit Marines, zum absichern der Stelle, vor Ort.
Und auch Allerts Frau Nicole Allert-Degenhardt war eingetroffen, weil sie gerade in der Nähe war und helfen wollte.
Anja Heinrich ging zuerst auf sie zu.
„Feldwebel, was ist hier passiert?“
Nicole sah finster auf.
„Die beiden Flachpfeifen da hinten, haben an dem Kasten herumgespielt und dabei übersehen, dass er sich auflud.
Als die es dann bemerkten, riefen sie um Hilfe und ich war als erstes vor Ort, doch zu meinem Pech kam genau da der Strahlungsausbruch.
Die beiden sind noch schnell hinter die eine Tür gekommen und haben eventuell nicht ganz so viel abbekommen, wie ich.“
Sie blickte die beiden Forscher, die verunsichert und hilflos in der Gegend herum standen, aus wütenden Augen an.
Anja versuchte sie zu beruhigen.
„Das kann passieren, aber jetzt bleiben sie ruhig und denken an was anderes, als diesen Typen ihre Köpfe abzureißen.
Ich bringe sie jetzt auf die Krankenstation, da werden wir sehen ob es bei ihnen irgendwelche Folgeschäden gibt.“
Nicole sah sie panisch an.
„Folgeschäden…dann bring ich die Idioten um.“
Doc Heinrich musste sie beruhigen.
„Ja das wollen sie sicher, aber jetzt gehen wir erstmal zur Untersuchung und dann sehen wir weiter, einverstanden?“
Nicole nickte mürrisch und warf den beiden Wissenschaftlern noch einen letzten Blick zu, der hätte töten können.
Und während beide grade von Woolsey ziemlich lautstark zusammen gefaltet worden, wurde Nicole ein wenig übel.
„Was ist…denn das…?“
Noch auf dem Korridor musste sie sich an der Wand abstützen und war schon kurz davor, sich gleich zu übergeben.
„Verdammt, das Ding hat mir doch übel zugesetzt.“
Anja war auf der Stelle bei ihr.
„Was fühlen sie, können sie mir sagen wie es sich anfühlt?“
Nicole kam inzwischen wieder hoch.
„Eigentlich war mir nur schlecht, hatte sich fast so angefühlt wie zu meiner Schwangerschaft, nur etwas stärker.“
Anja dachte einen Moment nach.
„Ich werde sofort einen kompletten Scann, an ihnen durchführen lassen und sie durch alle mir bekannten Tests schleusen.
Glauben sie mir was immer das Ding mit ihnen angerichtet hat, ich werde es finden und dann wieder kurieren, mein Wort drauf.“
Nicole war aber noch skeptisch.
„Und was ist wenn diese Maschine mit mir was gemacht hat, was sie nicht wieder hinkriegen können, dann hab ich die Arschkarte gezogen?“
Anja versuchte sie zu beruhigen.
„Nur keine Angst, so schlimm wird es schon nicht werden, unsere besten Physiker sehen sich schon alles genau an.“
Nicole musste bitter auflachen.
„Auch wenn ich es nicht gern sag und mein Mann mir dafür am liebsten in den Hintern treten würde, aber der beste Physiker wurde zur Erde geschickt.“
Anja Heinrich musste einen Moment nachdenken, bevor sie darauf kam dass es sich dabei um McKay handelte.
Sie lächelte Nicole aber nur an, während sie ihr eine Blutprobe entnahm und sie anschließend für den Antikerscanner vorbereitete.


In der Wüste:

Mit Ronon an der Spitze, kamen sie zu einer sehr merkwürdig aussehenden Felsformation, die aus dem Sand ragte.
Rundherum war nichts weiter, als endloser Sand und auch nicht gerade der feinste, aber direkt vor ihnen standen 12 Rundliche Steine.
Sie maßen in der Höhe mehr als dass Doppelte der Größe eines durchschnittlichen Menschen, aber sahen fast etwas vertraut aus.
Allerdings fiel das noch niemandem weiter auf, bis Wickers direkt in die Mitte dieser versetzt stehenden Felsen ging.
„Hey Leute, ich will ja nichts sagen aber das hier erinnert mich etwas an Stonehenge, auch da die Anordnung ziemlich genau stimmt.“
Allert kratze sich am Kopf.
„Stonehenge wurde von den Antikern als Horchposten gebaut, wer weiß schon vielleicht war die Form ja nicht zufällig gewählt.“
Da wandte sich Ronon an Jack.
„Wovon faseln die da?“
O´Neill kaute aber nur auf einem Zahnstocher.
„Ach, nur über einen langweiligen Haufen Steine der sich auf einer kleinen Insel befindet, wo die Eingeborenen Würstchen zum Frühstück essen.“
Ronon blickte ihn ungläubig an.
„Steine auf einer Insel, die reden gerade echt über Steine während wir in einer Wüste sind und einem seltsamen Energiewert hinter herjagen?“
Noch immer mit seinem Kopf schüttelnd, ging er zusammen mit Jack zu den beiden, nachdem auch Anna zu ihnen gestoßen war.
Sie sah sofort Allert an.
„Und, schon was herausgefunden?“
Der schüttelte jedoch nur den Kopf.
„Nö, nicht wirklich…“
Im nächsten Augenblick wurde das Team von Ringtransportern umschlossen und dabei in den Untergrund dieser Wüste geschickt.
Diese Ringe wurden nicht absichtlich aktiviert, sondern schossen automatisch aus dem Boden, was bisher auch noch nicht vorkam.

Im ersten Moment waren alle noch sehr verwirrt und überrascht, doch das sollte sich ziemlich schnell ändern.
Wickers war dabei am meisten verwirrt.
„Äh, korrigiert mich wenn ich mich jetzt grade irre, aber habt ihr in dieser Galaxie schon mal mit Ringtransportern zu tun gehabt.“
Jack musste dies verneinen.
„Bisher nicht, aber die Dinger sehen cool aus.“
Während die beiden noch dicht nebeneinander standen, versuchten die anderen drei aus ihrem Team mit den ihren Lampen den Raum zu erhellen.
Aber das sollte sich gleich als ziemlich unwirksam erweisen, weil der Ort dermaßen groß war, dass er das Licht ihrer Lampen einfach schluckte.
Anna gefiel das am wenigsten.
„Leute ich weiß ja nicht wie ihr euch grade fühlt, aber ich hab ein ganz mieses Gefühl, als ob wir in eine Falle laufen.“
Allert war ebenso zumute.
„Unser Küken hat recht, mir gefällt das auch nicht.“
Gleichzeitig gingen sie in verschiedene Richtungen weiter vor, um den nach wie vor dunklen Raum zu erkunden.
Jack rannte dabei mit dem Kopf gegen die Wand.
„Au, immer passiert mir das…“
Gleichzeitig versuchte er mit seinen beiden Händen zu ertasten, wogegen er da grade geprallt war und schlug leicht gegen die Wand.
„Scheint solide zu sein…“
Plötzlich fuhren seine Hände über einen rechteckigen Kasten, als er ihn ganz berührte sprang in der Halle das Licht an.
Aber da einige Lampen inzwischen schon nicht mehr funktionierten, war es auch nur ziemlich gedämpftes Licht.
Jack blickte sich peinlich berührt um.
„War ich das gewesen?“
Doch die anderen achteten nicht auf ihn, weil sie damit beschäftigt waren den Raum komplett zu untersuchen.
Aber es schien nur eine Lagerhalle zu sein weil im ganzen Raum verteilt noch ein paar Kisten standen, die jedoch schon alt aussahen.
Allert war darüber ziemlich enttäuscht.
„Der Hit ist es nicht wirklich…“
Wickers hingegen besah sich der Wände.
„Es könnte Lantianisch sein, aber ich bin mir hier nicht wirklich sicher, obwohl die Bauweise eigentlich darauf hinweißt.“
Anna sah ihn an.
„Wie meinen sie das?“
Max lächelte sie auffordernd an.
„Sie brauchen mich doch nicht zu siezen schönes Kind, aber um ihre Frage zu beantworten, es sind keine Schriftzeichen zu sehen.
Hier ist nichts außer einem Raum, der an die Bauweise der Antiker erinnert, aber das könnten auch andere gewesen sein.“
Ronon rief sie zu sich.
„Hey, ich hab hier eine Tür gefunden.“
Der Rest des Teams lief schnell zu ihm, außer Jack O´Neill der sich Zeit ließ und ganz locker zu ihnen ging.
Ronon und Allert waren als er ankam schon dabei die Tür aufzustemmen, aber sie schien sehr stabil und verschlossen zu sein.


Atlantis, Krankenstation:

Nicole saß auf einem der Betten und ließ sich wieder mal eine Blutprobe abnehmen, war aber inzwischen schon sehr gereizt und entnervt.
Die beiden Wissenschaftler die es verschlampt hatten, konnten schon wieder zurückgehen zu ihren Arbeitsplätzen, nur sie nicht.
Weil Nicole auf dem Korridor Übelkeitsanfälle bekam, bestand Anja Heinrich darauf dass sie noch hier bleiben sollte.
Und derzeit musste sich jede Krankenschwester ihre Flüche anhören.
„Ich glaube das einfach nicht, dass ich hier sitze, während diese Sonnyboys schon wieder weg sind und darüber lachen.
Mal ganz ehrlich diese reichen Kids denken doch das sie machen können was sie wollen, bei reichen Eltern, teurer Uni und jeder küsst ihren Arsch…“
Nicole konnte die Kinder von Reichen noch nie ausstehen, da die meisten von ihnen noch nie wirklich etwas leisten mussten.
Die Schwester hingegen musste lächeln.
„Und was wollen sie dagegen tun?“
Die Frau von Allert ballte ihre Fäuste.
„Am liebsten würde ich jedem einzelnen von ihnen so lange in den Hintern treten, bis er auch wirklich gelernt hat, sich unterzuordnen.“
Da kam aber Anja Heinrich, grinsend zur Tür herein.
„Das würde ich ihnen aber nicht raten da die sie schneller verklagen würden, als ich Stopp zu ihnen rufen könne.“
Nicole schnaubte verächtlich und ziemlich laut aus.
„Klagen tun doch nur diese arroganten Typen, die keinerlei Eier in ihrer Hose haben, um dass wie normale Menschen zu klären.“
Mit einem Mal war es mucksmäuschenstill in der gesamten Krankenstation, weil diese Worte weithin zu hören waren.
Anja versuchte sie weiter zu beruhigen.
„Es ist ja schon gut, Woolsey hat alle beide zu sich bestellt und bläst ihnen zum Wiederholten Mal den Marsch.“
Nicole nickte als die Krankenschwester wiederkam, die sich seit ihrer Einlieferung vorrangig um sie gekümmert hatte.
„Ich bringe ihnen…“
Weiter kam die junge Frau allerdings nicht, weil sie einfach das Tablett fallen ließ und danach auf den Boden fiel.
Alle anderen um sie herum waren geschockt, besonders Nicole und Anja, da es einfach so und ohne Vorwarnung kam.
Sie zuckte noch ein paar Mal ehe aus ihren Ohren, dem Mund, den Augen und der Nase Blut heraus kam und ihr Kopf zur Seite fiel.
Doc Heinrich beugte sie über die Frau, fühlte den Puls.
„Sie ist tot.“
Viele der Menschen hielten die Hände, vor ihr Gesicht und waren einfach nur mit den Nerven am Ende, aber der Doc schaltete als erste.
Sie griff zu ihrem Funkgerät.
„An die gesamte Atlantisbasis, hier ist Anja Heinrich, in meiner Funktion als Chefärztin stelle ich die Stadt unter Quarantänestufe vier.
Es ist davon auszugehen, dass bei dem Unfall am Westpier vor ein paar Stunden, eine extrem hoch ansteckende Krankheit freigesetzt wurde.
Das wäre bis auf weiteres erst mal alles, aber ich muss sie bitten in den Quartieren zu bleiben und dort zu warten.“
In der nächsten Sekunde sah sie zu Nicole.
„Die Schwester hat ausschließlich sie behandelt und ist dann gestorben, daher glaube ich dass was immer es war, in ihnen steckte.“
Sofort kam ein in Schutzkleidung steckender Trupp Sannitäter, zu Nicole und legte ihr ebenso einen Anzug an.
„Und wo werde ich jetzt hingebracht?“
Anja legte ihr die Hand auf die Schulter.
„In ein Isolationslabor, wo wir sicherstellen können, dass sich nicht noch mehr Menschen mit dem Zeug anstecken.
Das ist zwar keine Hilfe für die die schon infiziert sind, aber ich gebe nicht auf und werde ein Gegenmittel finden.“
Nicole ließ sich dann von den Sannis mitnehmen, während Anja schnelle Befehle an die Ärzte gab, während sie einen OP Kittel anzog.
„Wir bilden zwei Teams, eins kümmert sich um die Obduktion der Verstorbenen, dass zweite untersucht die Proben.
Anschließend werden wir zusammen kommen und nachsehen, ob und sehr viel wichtiger, wie wir ein Mittel dagegen herstellen können.“
Sie hatte dass kaum ausgesprochen, die Ärzte und Pfleger waren noch dabei sich umzudrehen, als sich Woolsey bei ihr meldete.
„Ich hab mein Funkgerät abgelegt, deswegen kann ich mich erst jetzt melden, aber können sie schon sagen wie schlimm es ist?“
Anja musste verneinen.
„Ich kann ihnen noch nicht mal genau sagen, ob das ein Virus oder eine Bakterie ist, ich weiß nur dass eine Frau Tot ist.
Ich vermute dass wir uns was eingefangen haben, aber wirklich genau könnte ich ihnen dass nicht sagen, jedenfalls nicht jetzt.“
Woolsey hatte damit gerechnet.
„Gut, ich will sie auch nicht weiter belästigen aber wenn sie was haben sollten, melden sie es mir bitte umgehend.“
Anja bestätigte es und beendete auch schnell das Gespräch, da es jetzt viel wichtigeres für sie zu erledigen gab.
Sie schritt zu einem der Schränke und nahm einen Schutzanzug raus, weil sie sich ja als erstes um Nicole kümmern wollte.


In dem Unterirdischen Lagerkomplex:

AR 1 gelang es schließlich, die Tür zu öffnen, auch wenn es länger dauerte als es geplant war und viel Schweiß kostete.
Über eine halbe Stunde mühten sich Ronon und Allert ab, sich aber mit Colonel O´Neill auch abwechselten, während Wickers mit Anna die Kisten durchsuchte.
Allerdings fanden sie rein gar nichts außer ein paar Steuerkristallen und Teilen, die aber nicht mal im Ansatz bekannt waren.
Doch nachdem die Tür offen stand, konnte das AR 1 Team rasch den nächsten Raum auf den Kopf stellen, auch er erst mal dunkel war.
Als sie aber weiter in diesen Raum hineingingen, schaltete sich auch hier dass Licht an, wie in der Stadt der Antiker.
Und was sie in dem Raum zu sehen bekamen, war weit mehr als man sich auch nur vorstellen konnte, es war gigantisch.
Der Raum rund rundlich angeordnet und in der Mitte hing eine Kugel in der Luft, die langsam rotierte und das im Schwebezustand.
Sie war Silbermetallisch, besaß einen dabei Durchmesser von ungefähr sechs Metern und war auch noch mit Zeichen der Antiker verziert.
Direkt über ihr hingen zwei Trichter mit giftgrünen Kristallen, von der Decke und zeigten mit den Spitzen genau auf die Kugel.
Jack fand als erster die Sprache wieder.
„Das ist ja abgefahren, hat schon irgendjemand von euch ne Ahnung wozu die Anlage hier ist und was sie genau macht?“
Wickers sah seinen Kommandanten tadelnd an.
„O´Neill, wir sind eben gerade her gekommen und wissen ganz genauso viel wie sie und zwar überhaupt nichts!“
Da mischte sich Ronon ein.
„Ich habe so was schon mal gesehen.“
Sofort richteten sich alle Augen auf ihn und Jack machte mit seinen Armen einladende Gesten worauf Ronon fort fuhr.
„Als ich noch ein Kind war und in Sateda zur Schule ging, haben wir dieses Symbol öfters im Unterricht durchgenommen.“
Wickers verdrehte die Augen, da Ronon sich jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen ließ und blaffte ihn an.
„Ja und weiter?“
Nachdem er noch mal an seiner Energiepistole gespielt hatte, führte er die Erzählung zu Ende und wieder sehr knapp.
„Das war im Mystikunterricht der mich nie wirklich interessiert hat, aber ich glaube dass das ein Zeichen für das entstehende Leben war.“
Während die anderen nur Bahnhof verstanden, dachte Wickers sehr genau nach und hatte sich eine Lösung zusammen gereimt.
„Wenn ich es alles bisher richtig zusammen Fasse, könnt es sein dass das Ding irgendwas mit Terraforming zu tun hat.
Wir haben bisher nie herausgefunden wie die Antiker Leben erschaffen haben, aber dass Ding hier könnte was damit zu tun haben.“
Daraufhin ging er näher an das Gebilde ran und während die Kugel sich noch drehte, kam aus dem Boden eine Konsole gefahren.
Sie ragte etwa einen Meter in die Höhe und ließ ein Hologramm erscheinen, auf dem Zeichen der Antiker zu sehen waren.
Wickers war zwar zuerst erschrocken, aber steckte es ziemlich schnell weg als er schon damit begann, die Zeichen zu ergründen.
„Leute, der gesamte Bau muss schon recht alt sein, dass ist frühzeitliche Antikersprache, noch aus der Zeit des Exodus, nach der Seuche.
Ich will mich zwar nicht festlegen, aber ich denke mit großer Wahrscheinlichkeit stammt dass aus der Zeit, als die Antiker in die Pegasus kamen.“
Anna kam als erste drauf.
„Würde ja bedeuten, dass ist 5,7 Millionen Jahre alt.“
Bei den Worten ging auch Jack näher ran.
„Was soll denn der verstaubte Kasten noch bringen?“
Allert antwortete ihm als erster.
„Na wenn das alles noch funktioniert, könnten wir damit tote Welten beleben und wenn nicht, schlachten wir es aus.“
Da musste Wickers natürlich protestieren.
„Ich bitte euch, dass ist sicher eine der am meisten bedeutenden Technologien, die wir jemals gefunden haben und ihr wollt sie auseinander nehmen?“
Jack versuchte ihn zu beruhigen.
„Jetzt kommen sie erst mal wieder runter, aber ich sehe einfach nicht was dieses Ding hier im Kampf gegen die Wraith bringen soll.“
Er ging noch ein wenig näher ran, als ein heller Strahl den Colonel traf und zu scannen schien, danach wieder verschwand.
„OK, was war das jetzt…?“
Im nächsten Augenblick, erwachte der ganze Komplex zum Leben und die Kugel begann sich noch viel schneller zu drehen.
Zudem luden beide Trichter sich mit Energie auf und strahlten innerlich in einem grünen Ton, der faszinierend war.
Ronon richtete seine Pistole aus.
„Soll ich das Ding zu Klump schießen?“
Jack schüttelte aber nur den Kopf.
„Nein, ich will jetzt wissen was das ist, aber wehe ich singe danach Sopran, dann können sie sich auf was gefasst machen, Wickers.“
Dabei ging der Colonel näher ran aber nichts veränderte sich, diese Kugel rotierte immer noch sehr schnell und die Trichter leuchteten von innen.
Jack O´Neill ging schließlich zur Konsole, zum Leidwesen von Wickers welcher jedoch nicht das Antikergen besaß.
Er folgte seinem Kommandanten einige Sekunden später weil er die Meinung vertrat, hier am ehesten was herausfinden zu können.


Atlantis, Krankenstation:

Anja Heinrich hatte grade die Obduktion der verblichenen Krankenschwester abgeschlossen und war mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Die Frau war an Krebs gestorben, jedoch an einer Art und Weise wie sie die Ärztin nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte.
Die Metastasen befanden sich in ihrem ganzen Körper und sahen aus, als wären sie erst einige Stunden alt gewesen.
Nach ihren Ergebnissen müssen die Tumore, in weniger als drei Stunden komplett durch ihren Körper gewuchert sein.
Sie wollte in diesem Moment einen Kaffee holen, als ein Physiker zu ihr kam und die nächste, schlechte Nachricht dabei hatte.
„Doktor bitte kommen sie mal her, ich habe hier einige Informationen über den Zustand ihrer Patientin, die sie interessieren werden.“
Sie drehte sich um
„Wissen sie denn jetzt wenigstens, was dass für eine verdammte Kiste ist, die einen Menschen an Krebs draufgehen lässt?“
Der Physiker sah sie streng an.
„Leider muss ich ihnen mitteilen, dass das Erdresultat noch viel schlimmer aussieht, als wir es am Anfang befürchtet haben.“
Anja schloss die Augen, in Erwartung der Hiobsbotschaft.
„Sagen sei es mir schon.“
Der Physiker rang noch mal nach Luft.
„Diese Maschine sendet Biogenetische Strahlung aus, die das Bioelektrische Feld, von nahezu jedem Lebewesen beeinflussen kann.
Danach beginnt der umprogrammierte Körper damit, selbst Strahlung anzureichern und an die Umgebung abzusondern.
Dabei handelt es sich um Gammastrahlen höchster Intensität, die aber trotzdem nur eine recht geringe Reichweite haben.
Diese Strahlen treffen direkt auf den Körper, zerstören sofort die Zellkerne von beinahe allen Organen und führen zum Tod.
Die Patientin ist praktisch zur lebenden Strahlenwaffe geworden, welche jeden Menschen und andere Lebewesen verseuchen kann.“
Anja sah ihn fragend an.
„Wer hat den so eine diabolische Waffe gebaut?“
Der Physiker sah peinlich berührt nach oben.
„Sie stammt vom Antiker Janus, der sie als Waffe gegen die Wraith, entwickelt hat, allerdings hat das Ding nie richtig funktioniert.
Eigentlich sollte sie nur Wraith verseuchen, aber er konnte die Fehlfunktion dass sie auch auf Menschen wirkt, nie beseitigen.
Letztendlich wurde das Projekt eingestellt, weil der Hohe Rat gegen diese Waffe war, welche sich dermaßen entsetzlich auswirkte.“
Anja nickte unmerklich.
„Kann ich gut verstehen, aber haben die damals ein Gegenmittel hergestellt, irgendwas um die Geschädigten zu heilen?“
Der Physiker zuckte nur mit den Schultern.
„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, so weit hatten wir die Aufzeichnungen nicht durchgesehen, aber ich mach mich gleich wieder dran.“
Sie verneigte sich leicht.
„Ich danke ihnen.“
Er wollte schon wieder gehen, als dem Mann noch was einfiel.
…und ehe ich vergesse aber auch ihre Patientin wird daran sterben, zwar nicht ganz so schnell wie die Krankenschwester, aber später auch.
Letztendlich wird ihr Körper von dieser Biogenetischen Strahlung, welche er selbst produziert völlig überschwemmt und stirbt ab.“
Doc Heinrich wurde immer schwerer ums Gemüt.
„Das hatte ich fast schon befürchtet, aber trotzdem noch mal danke für ihre Auskünfte und ich hoffe, sie finden noch was.“
Der Physiker nickte ihr noch knapp zu, bevor er sich auf den Weg in sein Labor machte, Anja ging zu Nicole.
Es würde ihre Aufgabe sein der Frau zu sagen, dass sie sich in eine wandelnde Strahlenbombe verwandelt hatte und Menschen umbrachte.
Zweifelsohne war dies einer der schwersten Gänge, den Doktor Anja Heinrich jemals machen würde, aber sie musste es tun.


Im Komplex:

Die Maschine rotierte immer noch sehr schnell und begann immer mehr, sich Energetisch aus der Luft aufzuladen.
Mann konnte regelrecht sehen, wie es in dem Raum zu kleinen Wirbeln in der Luft kam, aber ohne das die Luft zirkulierte.
Zweifelsohne war es ein berauschendes und auch sehr schönes Schauspiel, ganz sicher jedoch
auch bedrohlich anzusehen.
Wickers war immer noch über die Anzeige gebeugt.
„Sowie es aussieht extrahiert dass Ding alles, was es zu fassen bekommt und wandelt es dann in Energie um.
Und ich meine damit auch wirklich alles, Bäume, Steine und die Luft usw. … dass wird später alles da drin gespeichert.“
O´Neill blickte diese Maschine, mit eng zusammengekniffenen Augen an und schüttelte dabei ungläubig mit seinem Kopf.
„Kann mir mal einer sagen, welcher Kasper so was baut, ich hab keinen Plan wozu dass Ding gut sein soll.“
Wickers fuhr ungerührt fort.
„Das wollte ich ihnen ja grade sagen, es ist ein Energiepuffer der dazu gedacht war, Rohstoffe einzusammeln und zu lagern.
Nur dass die Antiker es sich sehr leicht gemacht haben, da dass Ding alles von der Oberfläche eines Planeten einsammeln und lagern konnte.
Die Maschine zieht die Materialien an, spaltet sie subatomar auf und lagert das dann in diesen grünen Trichtern ein.“
Da wurde er von Allert unterbrochen.
„Mit anderen Worten ist dass ein Ultramodernes Bergwerk, dass aber nicht nur auf Erze oder anderes von unter der Erde, bestimmt ist.“
Max stimmte ihm zu.
„Sie haben es erfasst, mit dem Ding kann man wirklich alles sammeln und später auch lagern, dass ist einfach nur cool.“
Allerdings war es mal wieder an Jack, alle auszubremsen.
„Hey nicht so vorschnell, wenn dass Ding so abgefahren ist, warum haben es dann die ach so weisen Antiker hier umstehen lassen?“
Wickers grinste ihn an.
„Weil es nicht mehr funktioniert hatte, jedenfalls nicht so wie es sollte und der Krieg mit den Wraith verlief schlechter.
Ich glaube dass die das hier einfach vergessen haben, aber dass ist gut für uns, denn vielleicht kann es repariert werden.“
Nun meldete sich auch Anna zu Wort.
„Ich will euch nicht groß stören, aber eine Sache verstehe ich dabei noch nicht ganz, was wird dann aus der ganzen Energie?
Ich mein wenn dass Ding alles extrahiert, umgewandelt und gespeichert hat, wie wird es dann weiter verarbeitet?“
Wickers sah sie wie ein Idiot an.
„So weit war ich noch nicht gekommen, aber dass Kapitel kommt gleich als nächstes, wenn es also keine Umstände macht, zu warten…?“
Während er wieder zurück zu der Maschine schritt, ging Allert zu Ronon der im Moment sehr gelangweilt aussah.
„Na, wie sieht es hier aus?“
Er saß auf dem Boden und ließ den Revolver mal wieder durch die Finger gleiten, aber war an den Forschungen nicht interessiert.
„Könnte schlimmer sein, aber ich hoffe dass wir wieder auf die Wraith treffen werden, eh ich noch einroste.“
Allert sah ihn belustigt an.
„Sie wollen mir doch nicht sagen, dass sie ihre Kampftechniken verlernen nur weil wir schon seit fünf Wochen, keine Wraith mehr getroffen haben?“
Ronon brummte vor sich hin.
„Ist ne lange Zeit.“
Im selben Moment hatte Wickers wieder was gefunden.
„Hey ich weiß jetzt wozu die Kugel ist, sie kann aus der gespeicherten Energie alles was man haben will nachbilden.
Das Gerät ist unglaublich komplex, man braucht da nur ein Bauplan dann bildet sie alles nach, was gewünscht wird.“
Jack klopfte ihm auf die Schulter.
„Sehen sie, ich habe doch gesagt dass ich ihnen vertraue, aber kann ich mir daraus auch einen Kasten Bier machen?“
Während alle auflachten, sah sich Jack nur ganz unschuldig um, als hätte er grade einen völlig normalen Kommentar abgegeben.
Wickers begab sich dann wieder an die Aufzeichnungen um weiter zu lesen, Jack jedoch hatte keine Absicht noch lange hier zu bleiben.
Er würde ein Wissenschaftsteam herschicken und sich in der Stadt wieder ganz gemütlich, an das Südpier setzen…


Isolationslabor, Atlantis:

Nicole lief schon die gesamte Zeit wie ein Löwe, der in einen Käfig gesperrt wurde durch den Raum, um ihren Kopf frei zu bekommen.
Sie zermaterte sich dabei das Gehirn, was denn mit ihr nur nicht stimmen würde, da sich noch keiner bei ihr gemeldet hatte.
Allerdings wusste Nicole auch nicht, dass das alles auf Anordnung von Doc Heinrich geschah und die Frau ihre Gründe hatte.
Und genau Anja kam in diesem Moment auch herein, aber bevor sie was sagen konnte, fiel ihr eine wütende Nicole Allert-Degenhardt ins Wort.
„Könnte ich vielleicht mal erfahren, was ihnen denn einfällt mich hier einfach im Unklaren zu lassen, ohne ein Wort?
Ich bin mit den Nerven völlig am Ende und weiß nicht, was ich noch aushalten kann, wenn es also keine Umstände machen würde…“
Im gleichen Moment fiel ihr erst auf dass Doc Heinrich einen schweren Strahlenschutzanzug, der Stufe Fünf trug.
„Und warum zum Teufel tauchen sie bei auf als würde ich die Pest in mir tragen,…oder habe ich sie mir etwa eingefangen?“
Anja hatte mit diesem Wutanfall schon gerechnet und war dementsprechend drauf vorbereitet, ihn abzublocken.
„Bleiben sie bitte ruhig, ich kann die Gefühle verstehen jedoch mussten wir uns auch erst mal sicher sein, ehe ich sie informiere.“
Nicole setzte sich auf das Bett.
„Das hört sich nach was schlimmen an.“
Während sie ja jetzt schon auf das schlimmste gefasst war, legte Anja ihre rechte Hand auf die Schulter und sah sie beruhigend an.
„Sie haben Recht, es ist schlimm und ich hab keine Ahnung wie ich es wieder hinbekommen soll, ohne sie zu dauerhaft zu schädigen.
Aber was ja noch viel gravierender zu Buche schlägt ist die Tatsache, dass sie eine wandelnde Strahlenbombe sind.“
Danach sagte sie Nicole in allen Einzelheiten, wie sich ihr Körper zu einer Strahlenwaffe die fast alles töten könne, umgewandelt hatte.
Nicole brach zwischendurch immer wieder in Tränen aus, weil sie es nicht wahr haben wollte, dass sie bald sterben würde.
„…und aus dem Grund muss ich auch jetzt gehen, denn die Strahlung die sie absondern, wird meinen Anzug bald durchdringen.
Aber ich versichere ihnen, dass ich auch weiterhin alles tun werde um ihnen zu helfen, ich bitte sie einfach nicht aufzugeben.“
Nicole lachte sehr bitter auf.
„Ja ist gut und in der Zwischenzeit bleib ich einfach und spiel das arme Hausmütterchen, dass auf den Prinzen wartet der ihr hilft.
Mann, ich würde viel lieber selbst etwas tun als darauf zu warten, dass irgendeinem Fremden dazu ein Einfall kommt.“
Anja war inzwischen aufgestanden.
„Das hätte ich auch kaum anderes erwartet…“
Im selben Augenblick kam eine Meldung über die Sprechanlage.
„Doktor Heinrich, bitte kommen sie auf der Stelle in dass Medizinische Labor, wir benötigen ihre Anwesenheit.“
Sie beugte sich noch mal zu Nicole runter, aber erneut kam die ihr zuvor, was ihren Abschied anbelangte.
„Falls sie nicht mehr für mich tun können, bitte ich sie meinen Mann zu rufen, damit ich mich von ihm verabschieden kann.
Er soll sich um unser Kind kümmern und zur Erde zurückkehren, um meinem Vater zu sagen wie es um mich endete.“
Anja drückte noch mal ganz fest in ihren Armen, bevor sie es ihr versprach und ging dann mit schnellen Schritten nach draußen.
Zurück blieb eine verzweifelte junge Frau die eigentlich kaum Hoffnung hatte, auch wenn sie es allen anderen zu vermitteln versuchte.

Anja Heinrich hingegen kam gerade in das Labor, als ihr auch schon einige Physiker entgegen kamen und erfreut daher blickten.
Sie selbst war darüber erstaunt, vor allem da es eigentlich kaum einen Grund dazu gab, gerade in der jetzigen Situation.
„Was ist denn mit ihnen los?“
Einer der Männer reichte ihr die Hand.
„Wir haben es geschafft, laut Datenbank gibt es ein Heilmittel womit wir der Frau Feldwebel helfen können.“
Anja war immer noch misstrauisch.
„Da ist doch sicher ein Haken?“
Der Forscher sah sie nun etwas bedrückt an.
„Da haben sie leider Recht, wir haben das Mittel zu unserem Bedauern nicht in der Stadt, aber eine Formel mit der es herzustellen ist.
Wenn wir ein wenig mehr Zeit herausschinden können, müsste es uns eigentlich möglich sein, dass Mittel herzustellen.“
Anja ging gleich dazwischen.
„Nein, wir kriegen nicht noch mehr Zeit und ich habe nicht mal die geringste Ahnung, wie sie noch länger am Leben erhalten werden kann.
Ich glaube, dass es das Beste wäre wenn ich ihren Mann rufen lass, damit er Abschied von ihr nehmen kann.“
Anja ließ die Wissenschaftler dann einfach stehen und begab sich zu Woolsey, um ihm all das genau zu erklären.
Die Wissenschaftler blieben angewurzelt zurück, weil sie eigentlich gehofft hatten noch etwas ausrichten zu können.


In dem Komplex:

Jack stand an dem Eingabefeld, von wo aus er die Spezifikationen eingeben konnte, mit denen Dinge hergestellt wurden.
In den letzten Minuten, hatte es fast schon so was wie eine Lotterei gegeben, wer denn nun als erster ran durfte.
Und letztendlich hatte sich der Colonel durchgesetzt, indem er einfach auf den höchsten Rang pochte und zur Konsole ging.
„OK, was mach ich mir als erstes… ich glaub eine gute Angelausrüstung, die wäre schon mal nicht verkehrt so schön am Südpier…“
Das entlockte sogar Ronon einen Lacher, während Anna ihrem Kommandeur schief ansah, eh sie ihm antwortete.
„Aber passen sie auf, dass sie diese Walfische nicht selbst futtern kommen, sie haben gesehen wie groß die sind…“
Alle erinnerten sich, an diesen Anblick vor sechs Tagen zurück, als Jack und Allert unbedingt einen Tauchflug machen mussten.
Dabei trafen sie auf einen dieser riesigen Fische, der sich zum Glück allerdings ganz friedlich verhalten hatte.
O´Neill musste etwas schmunzeln.
„Ja, ich dachte eigentlich mehr an die Forellengröße oder einen schönen Lachs, der wäre jetzt auch nicht zu verachten.“
Ronon kam vor und klopfte ihm auf die Schulter.
„Auf Sateda bin ich früher auch immer Angeln und Jagen gegangen, wenn ich Zeit dazu hatte, dass war immer gut gewesen.
Soll ich zeigen womit ich die Fische gefangen hab wenn meine Angel kaputt war, ging ehrlich gesagt auch viel besser…?“
Jack ahnte es schon.
„Wagen sie es ja nicht mir Sprengstopfangeln vorzuschlagen, dass sie eine Verschandlung des gesamten Sports… sie Angelbanause.“
Ronon zuckte nur mit seinen Schultern, während die anderen drei erneut nur dabei waren, sich auf die Lippen zu beißen.
O´Neill wollte was eingeben, als von hinten ein Geräusch zu hören war dass aus Richtung, der Eingangstür, kam.
Er drehte sich schnell um und sah Anja Heinrich, die dort mit einer Gruppe Marines stand und zu ihnen lief.
„Doc, was machen sie denn hier?“
Sie war schnell bei ihnen.
„Ich hab leider eine sehr schlechte Nachricht für Oberstleutnant Allert und bin deswegen auch persönlich gekommen.“
Er war sofort bei ihr, sah ihr messerscharf in die Augen.
„Ist etwas mit meiner Frau, oder meinem Sohn?“
Sie holte noch mal tief Luft.
„Es ist ihre Frau, sie liegt ihm Sterben es tut mir wirklich leid.“
Allert knickten beinah seine Beine weg und musste von Ronon und Anna gestützt werden, als er Anja verzweifelt in die Augen sah.
„Was ist mit ihr, können sie denn gar nichts machen?“
Die Ärztin schüttelte jedoch nur mit dem Kopf, eh sie begann zu erzählen was mit seiner Frau passiert war.
Sie ging aber auch sehr einfühlsam vor.
„…und so wird ihre Frau in wenigen Tagen sterben und zu ihrem Unglück unter entsetzlichen Schmerzen, die ich nicht lindern kann.
Ich wollte sehen ob ich nicht noch was für sie tun könne, aber sie konnte nur an eines denken, sich noch von ihnen verabschieden.“
Sie war dabei auch sehr ausführlich und selbst ein derart erfahrender Offizier wie Allert, kam dabei die Wut hoch.
„Wenn ich diese Typen in die Finger kriege, dann dreh ich ihnen die Hälse um, egal wer ihre Eltern sein mögen.“
Allert packte schon seine Sachen als er von Wickers zurück gehalten wurde, dem gerade eine geniale Idee hatte.
„Wir können sie retten.“
Ernst sah sich zu ihm um.
„Sie sind kein Arzt, aber trotzdem danke.“
Wickers gab ihm eine Kopfnuss.
„Nein im Ernst, es gibt ja ein Heilmittel und mit der Maschine hier können wir auch herstellen und ihr dann geben.
Wenn uns Frau Doktor die Formel gibt, ist es nur eine Sache von Minuten bis wir die Medizin hergestellt haben.“
Allert drückte den Archäologen ganz fest.
„Wenn das klappt…dann haben sie bei mir für den Rest des Lebens, einen gut und bei meiner Frau sicher auch.“
Max dachte kurz nach.
„Wirklich alles?“
Allert sah ihn von der Seite an.
„Nicht übermütig werden.“
Gleichzeitig gingen O´Neill, der wegen seinem Gen der einzige war der diese Anlage steuern konnte und Doc Heinrich zur Konsole.
Beide versuchten mit den Übersetzungsfähigkeiten von Wickers, dass Heilmittel herzustellen und dann in die Stadt zu bringen.


Atlantis, zwei Tage später in Allerts Quartier:

Nicole hatte sich inzwischen wieder von den Strapazen erholt und lag im Bett, wenn es ihr da hin und wieder noch nicht so gut ging.
Zwischendurch wurde ihr immer noch übel, da es bei dem Medikament doch einige ziemlich lästige Nebenwirkungen gab.
Außerdem beschäftigte sie auch noch, dass diese Maschine ausgebrannt war so dass bei einem Rückfall kein Präparat mehr da war.
Doch in diesem Moment sah sie ihrem Mann in die Augen.
„Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.“
Er erwiderte den verträumten Blick.
„Doch, ich kann es mir vorstellen.“
Während er ihr Gesicht liebkoste, dachte sie dran dass sie wieder zurück auf die Erde musste, aber zum Glück nur für zwei Monate.
So lange würde es dauern mit einem Schiff der Flotte hinzufliegen, Bericht zu erstatten, ihren Sohn zu sehen und wieder zurück zu fliegen…
Kapitel 8 by Atlan
2.08 Vergessende Mythen
von Atlan




Neue Heimatwelt der Arthosianer:

Nachdem die Belagerung und die erste Schlacht von Atlantis beendet worden war, hatte die Erde als erstes einen neuen Heimatplaneten für die Arthosianer gefunden.
Dieser lag sehr weit von Atlantis und den Ballungsgebieten der Wraith entfernt und sollte selten, bis gar nicht angeflogen werden. Das Dorf, das die Arthosianer mit Hilfe von irdischen Pionieren aufgebaut hatten, näherte sich langsam seiner Vollendung.
Am heutigen Tag wollten Halling und einige andere Arthosianer eine Brücke über einen Fluss spannen, da auf der anderen Seite gute Jagdgründe waren.

Halling schlug gerade einen Brückenpfeiler am Uferrand ein, als Kanan erschien, um ihm ebenfalls zu helfen. „Hallo, Kanan“, begrüßte Halling ihn und kam sofort auf ein Thema zu sprechen, das ihm am Herzen lag. „kannst du mir sagen, wie es Teyla geht?
Seit Tagen lässt sie schon niemanden mehr an sich heran.“
„Nicht so gut“, meinte Kanan zwischen zwei kräftigen Hammerschlägen auf den Pfeiler. „Sie verfällt immer mehr in Depressionen, weil sie nichts mehr sehen kann.
Sie fühlt sich so nutzlos und hilflos, weil sie noch nicht allein zurechtkommt.“
Halling nickte. Er hatte ähnliches befürchtet, als Teyla ihre Anführerwürde an ihn abgetreten hatte, wenn er sie auch nur provisorisch akzeptiert hatte. „Wahrscheinlich braucht sie nur ein wenig Zeit, um über alles hinweg zu kommen“, sagte er zuversichtlich.
„Hoffen wir es“, antwortete Kanan und ging mit Halling zum zweiten einzuhauenden Pfeiler. „Momentan ist Charyn bei ihr. Wenn sie sie nicht aufmuntern kann, dann wohl niemand.“

Gerade wollten sie zum ersten Schlag ansetzen, als ein Mann hektisch angerannt kam.
„Hilfe, helft mir doch!“
Er kam direkt auf Halling zugerannt, der ihn schnell bei den Armen packte. Dieser Mann gehörte zu einem anderen Stamm Menschen, den die Arthosianer seit Jahrzehnten kannten und die ebenfalls stark von den Wraith dezimiert worden waren.
Deswegen hatten sie hier zusammengesiedelt. „Ian, was ist denn?“, fragte Halling. Der Mann musste erst einmal zu Atem kommen, dann antwortete er: „Vezi und ich waren zusammen bei der Jagd und plötzlich wurden wir überfallen und Vezi verschleppt. Es waren die Wraith.“
Halling runzelte die Stirn. „Unmöglich, die Wraith wissen doch nichts von dieser Welt.“
„Es waren Wraith“, bestand Ian. „und Vezi ist verschwunden.“
Halling wusste zwar, dass die Wraith unmöglich Vezi verschleppt haben konnten, aber auf jeden Fall war er verschwunden und musste deshalb gesucht werden. Er nickte schließlich. „Na gut, wir müssen jetzt Vezi suchen gehen.“ Er wand sich an Kanan: „Geh schnell ins Dorf und hol einige Erdwaffen. Ich glaube nicht, dass wir sie brauchen, aber für den Fall der Fälle hol einige.“
„In Ordnung, bin gleich wieder da“, meinte Kanan und rannte ins Dorf zurück.
Die Erdlinge hatten den Arthosianern einige ihrer Waffen gegeben, um sich zur Not zur verteidigen. Hauptsächlich Pistolen und Wraithbetäuber, aber auch einige MPs und veraltete Sturmgewehre. Halling wand sich nun an Ian. „Und du führst uns zu der Stelle, wo Vezi verschwunden ist.“


In der Siedlung war Teyla gerade dabei mit Charyn Suppe zu kochen. Charyn wollte Teyla damit aus ihren Depressionen herausholen und ihr nebenbei auch endlich mal beibringen, wie man ihre berühmte „Krötenwurzsuppe“ kochte. Amüsiert sah die alte Frau dabei zu, wie Teyla gerade die Suppe verwürzte. „Du hast es immer noch nicht gelernt, Liebes“, urteilte sie lächelnd, nachdem sie probiert hatte.
Teyla lächelte kurz. „Nun ja, ich werde ja noch genug Zeit haben es zu lernen.“ Dann kicherte sie. „Solange mir jemand alle Zutanten direkt in die Hände reicht und mich Richtung Topf dirigiert.“
Charyn lachte ebenfalls und drückte Teyla. „Ja, das ist mein Mädchen. Lass dich nicht hängen, es kommt schon wieder alles in Ordnung.“
Teyla nickte ernst. „Ja, wird sicher wieder alles gut.“ In ihrer Stimme klang es ganz monoton, als sie diese Worte aussprach. Charyn wusste, dass Teyla noch einen längeren Weg vor sich hatte, bevor sie wirklich wieder in Ordnung war, aber die ersten Schritte waren gemacht.

Von Draußen war nun Lärm zu hören und Teyla schreckte auf. Ihr Gehör war einer der Sinne, der sich verbessert hatte, seitdem ihr Augenlicht zerstört war. „Was war das?“
Charyn ging zum Eingang des Zeltes und sah hinaus. „Das AR 1 Team ist hier und die anderen begrüßen sie.“ Immer wenn sich die Gelegenheit bot, besuchte AR 1 die Siedlung und brachte bei der Gelegenheit auch einige Güter vorbei.

Die Kinder liefen auf die Teammitglieder zu und wollten von Jack und Ronon auf die Schultern genommen werden und begrüßten auch die anderen aus dem Team.
Auch die erwachsenen Dorfbewohner begrüßten AR 1, da sie ihnen und den anderen Erdmenschen dankbar für alles waren, was sie taten. Solche selbstlosen Taten waren in dieser Galaxie sehr selten. Schnell verteilten sich die Ansammlungen wieder.
Jack wurde von einigen der Dorfältesten in ein Gespräch verwickelt, Anna und Max Wickers verteilten die mitgebrachten Medikamente und Güter. Ernst war inzwischen damit beschäftigt den Kindern von der letzten Mission des Teams zu erzählen. „Okay, da waren wir also“, begann er, als die Kinder im Halbkreis um ihn saßen. „Wir waren auf diesem Planeten, den die Wraith gerade überfallen. Es waren mindestens zweihundert Wraith und ein dutzend Darts. Eine kritische Situation in der andere Teams sicher aufgegeben hätten, aber wir haben sie alle besiegt. Nun erzähl ich euch alles, was genau passiert ist.“
Die Kinder sahen ihn strahlend an, während er die Einzelheiten erzählte.

Anna und Max sahen aus einiger Entfernung zu und Anna blickte verwirrt zu Max.
„Sagen sie mal, Wickers, waren es nicht nur knapp ein Dutzend Wraith?“
„Kann gut sein“, meine Max. „aber ist ja für die Kinder.“
Er deutete auf Ernst, wie er gerade nachstellte, wie er einen Wraith voll Blei pumpte.
Anna zuckte mit den Schultern. „Auch wieder wahr.“
„Und jetzt entschuldigen sie mich bitte“, sagte Max und sah Anna schon nicht mehr an, da er gerade zwei sehr attraktive junge Frauen ins Blick genommen hatte. „Ich muss weg.“
„In Ordnung“, sagte Anna grinsend, während sich Max langsam in Bewegung setzte und noch einmal seinen Kragen und seine Taktikweste zurechtrückte. „aber nur zu ihrer Info, wenn sie sich einen außerirdischen Tripper einfangen, dann lache ich sie aus.“
„Okay, klingt fair“, antwortete Max und machte sich davon. Anna grinste nur und gesellte sich zu Ernst, um ihm beim erzählen zu helfen.

Währenddessen betrat Ronon Teylas Zelt. Seit John Sheppard auf der Erde im Koma lag, war er der aus dem Team, mit dem sich Teyla am besten verstand. „Hallo, Ronon“, begrüßte ihn Charyn und auch Teyla wand sich von der Feuerstelle ab.
„Ronon, sind sie es?“, fragte sie.
„Ja, ich bins“, meinte Ronon. Seitdem Teyla ihr Augenlicht verloren hatte, war Ronon einer derjenigen, der ihr darüber hinweghelfen wollte. Deswegen besuchte er sie und Kanan immer, wenn er auf dem Planeten war. Also setzte er sich mit Teyla hin und "unterhielt" sich mit ihr... was doch meistens nur aus zuhören und nicken bestand.


Halling, Kanan und Ian waren einige Stunden später an dem Punkt angekommen, wo der Jäger Vezi verschwunden war. „Habt ihr irgendwas?“, rief Halling den anderen Beiden zu, da sie sich aufgeteilt hatten, um die Umgebung zu untersuchen.
Nach einer Weile kam ein Bestätigungsruf von Kanan. „Ja, ich hab ihn gefunden!“
Ian und Halling rannten sofort zu Kanan, der sich über den Körper von Vezi beugte und ihm den Puls fühlte. „Nichts mehr zu machen“, meinte er. „Er ist tot. Aber das kann kein Wraith gewesen sein.“
Halling besah sich die Leiche. Der Tote weiß keinerlei Spuren eines Kampes auf, noch war er ausgesaugt worden. Er lag einfach nur tot auf dem Boden, hatte aber einen verzerrten Gesichtsausdruck, der voller Schrecken war. „Unmöglich ein Wraith“, stimmte Halling Kanan zu. „Er sieht eher aus, als hätte er sich zu Tode erschreckt.“
„Nehmen wir ihn mit“, meinte Kanan und hob zusammen mit Ian die Leiche auf. „vielleicht wissen die Erdlinge ja, was mit ihm geschehen ist.“
Halling nickte zustimmend und die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung. Sie merkten nicht, dass sich hinter ihnen ein leichter Nebel bildete, der immer dichter wurde. Die Drei hatten gerade zweihundert Meter zurückgelegt, als sie plötzlich Stimmen hörten. Die Stimmen waren zwar nur leise, aber unmissverständlich zu hören und hörten sich, wie Geisterstimmen an. Halling drehte sich ängstlich um und sah den Nebel, der ihnen nachgeschwebt war. „Lauft!“, rief er verängstigt durch die Präsenz des Nebels. Die drei Männer rannten so schnell, wie die Leiche, die sie trugen, es ihnen erlaubte, in Richtung Dorf, wenn sie auch einen großen Bogen liefen, um mögliche Verfolger abzuschütteln. Der Nebel blieb weit zurück und die Stimmen versiegten.


In der Siedlung war die Stimmung inzwischen sehr ausgelassen und man konnte schon fast von einer Party sprechen. Gründe dafür gab es viele, da unter anderem an diesem Tag, die letzte Brücke fertig und AR 1 einmal wieder zu Besuch war.
Die Stimmung war recht ausgelassen und der Schnaps floss. Auch Teyla hatte sich von der feiernden Meute mitreißen lassen und - wenn auch im Rausch - voller Stolz ihre erste essbare Suppe präsentiert. Zwar musste sie sich führen lassen, aber dennoch feierte sie ordentlich mit und lallte bei den Liedern, die gesungen wurden mit.

Max, der von beiden Frauen eine Absage gekriegt hatte, zog sich deprimiert zurück und setzte sich zu Anna, bei der der Alkohol schon Wirkung zeigte.
„Keinen Erfolg gehabt?“, fragte Anna belustigt.
„Kein Erfolg“, bestätigte Max genervt und rieb sich die rechte Wange. „Eine hat mir sogar eine geknallt. Ich bin einfach zu gut für die alle.“
Anna grinste, als es sich Max ein wenig bequemer machte und der Party aus der Ferne zusah. Dann rückte er näher an Anna heran und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie sah ihn schräg an. „Was soll denn das?“
„Nichts“, meinte er lächelnd, doch sie schupste ihn sofort weg. Sie meinte belustigt: „Ich sagte doch, dass das bei mir nicht klappt.“
Max sah sie enttäuscht an. „Dann sagen sie mir wenigstens, bei wem es funktioniert.“
„So läuft der Hase also“, sagte Anna und schüttelte kichernd den Kopf. „Na gut, ich sag ihnen jetzt Namen von einigen wahnsinnig sinnlichen Krankenschwestern und Soldatinnen, die alle Single sind, wenn sie mir versprechen endlich aufzuhören.“
„Bin ganz Ohr“, sagte Max und hatte schon längst Stift und Papier gezückt.
Ronon, der in der Nähe der Beiden saß und einen großen Krug Bier nach dem anderen leerte, lachte laut auf. „Ihr seid schon komisch.“

Jack und Ernst saßen auf einer dem Fest abgewandten Seite des Dorfes und erzählten den Kindern, die sich hier versammelt hatten, einige Geschichten. Gerade waren sie wieder mit einer fertig, da rief ein kleines Kind: „Noch eine Geschichte!“
Jack sah Ernst fragend an. „Haben wir noch irgendwelche Storys?“
Ernst kratzte sich kurz am Kopf. „Wie wärs mit... der Geschichte von Androkles und dem Löwen?“
Jack sah seinen Eins-O überlegend an und wand sich dann an die Kinder.
„Ich erzähl euch jetzt mal eine Geschichte, die bei uns auf der Erde so gut, wie alle Menschen kennen. Sie handelt von einer ganz normalen Familie, die in einer Stadt lebt, die Springfield heißt. Das ist die Geschichte der Simpsons.“
Während Jack und Ernst einige Simpsons-Folgen nacherzählten und teilweise auch nachspielten und die Kinder lachend zuhörten, nahm die Party langsam ein Ende.
Die Leute hatten zu tief ins Glas geschaut und während es dunkel wurde, schliefen immer mehr Leute ein. Ronon war einer der letzten, der noch wach war. Er torkelte zu einer guten Schlafstelle, kippte noch den Rest seines Biers und legte sich hin. Nach einem lauten Rülpser schlief er ein.


Am nächsten Morgen erwachten alle nur sehr langsam, bedingt durch den starken Alkoholkonsum der vergangenen Nacht, waren alle mehr oder minder verkatert.
Max war, dank über 20 Jahren Erfahrung mit Alkohol und exzessiven Trinkgelagen, einer der ersten, der Wach wurde. Er hob den Kopf von Annas Schulter, die immer noch schlief. Als er ihr Gesicht sah, musste er schmunzeln. Die junge Stabsunteroffizierin schnarchte extrem laut und Speichel tropfte als Rinnsal aus ihrem Mund. „Tja, wenn man noch ein Frischling ist, was das Trinken betrifft...“, dachte sich Max belustigt und sah sich um. Jack war der nächste von Team, der wach wurde, etwa zeitgleich mit Ronon. Beide kniffen sofort wieder die Augen zusammen, als sie das Morgenlicht wahrnahmen. „Alles in Ordnung, Colonel?“, fragte Max möglichst leise.
„Ja, ja“ Jack rieb sich die Augen. „Das letzte Mal, als ich so gezecht hatte, hatten wir gerade den Golfkrieg gewonnen.“
„Tröste dich“, meinte Ronon und rieb sich seinerseits die Augen und hielt sich den Kopf. „Ich bin auch eingerostet.“ Er hielt sich die Hand vors Gesicht. „Kann einer mal die Sonne abmurksen?“ Max schüttelte grinsend den Kopf und stand dann auf, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.

Er hatte erst einige Schritte zum Dorfrand hingemacht, als Kanan, Halling und Ian entkräftet auf das Dorf zumarschiert kamen, die Leiche von Vezi auf den Schultern.
„Wo wart ihr denn?“, fragte Max, als sie langsamer wurden und auf ihn zukamen.
„Die Leute haben sich schon Sorgen gemacht.“
„Gleich“, meinte Halling nur und stürmte als Erster ins Dorf, um gleich darauf lauten Lärm zu machen, um alle zu wecken. „Aufwachen! Leute, wacht auf! Es gibt etwas wichtiges!“

Langsam wurden auch die letzten Leute wach und versammelten sich gleich um die drei Ankömmlinge. Halling erzählte in wenigen Worten, was geschehen war, während die immer noch verkaterte Anna die Leiche von Vezi untersuchte. „Euch hat eine Art Nebel verfolgt?“, fragte Ernst ungläubig.
„Ich weiß nicht, ob er uns verfolgt hat“, antwortete Halling. „Ich habe da nur Stimmen gehört, Geflüster und als ich mich umdrehte, sah ich diesen Nebel.“
„Klingt nach Wraith“, meinte Ronon. „spricht doch alles dafür. Ein Toter, Nebelschwarten, wie sie die Wraith erschaffen können und so ein Geflüster.“
„Das waren keine Wraith, die Vezi umgebracht haben“, sagte Anna und stand vom Körper auf. „Ich hab jetzt nur einen groben Blick drauf werfen können, aber soweit ich sehen kann, ist er eines natürlichen Todes gestorben. Ich tippe auf Herzinfarkt.“
„Herzinfarkt“, wiederholte Jack ungläubig.
Anna nickte. „Wahrscheinlich. Ausgelöst durch extremen Stress, geweitete Pupillen und so. Alles da.“
„Vielleicht hat ein Wraith Gedanken in ihn reinprojiziert, um ihn auszufragen oder zu quälen“, spekulierte Max. Teyla, die aufmerksam zugehört hatte, schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ein Wraith hätte sich bloss an ihm genährt und Befragungen führen sowieso nur Königinnen durch. Ich habe außerdem keine Wraithpräsenz gespürt.“
„Ich auch nicht“, meinte Kanan, der ebenso wie Teyla spüren konnte, wenn Wraith in der Nähe waren. Zwar nicht so stark, aber immerhin. „Das ist irgendetwas anderes.“

„Wie dem auch sei“, sagte Jack und unterbrach die Diskussion. „Wer oder was auch immer Vezi getötet hat, hier ist es nicht sicher. Ich schlage deshalb vor, dass wir den Planeten fürs erste evakuieren, solange wir nicht wissen, was hier vorgeht.“
Ernst stimmte dem zu. „Klingt gut. Wir siedeln euch erst mal zur Alpha-Basis um und untersuchen den Planeten dann mit einigen Wissenschaftsteams und vom Orbit aus.“
„Einversta...“, sagte Teyla sofort und erinnerte scih dann, dass Halling ja jetzt der Anführer war. „Halling?“
Halling nickte. „Einverstanden“ Dann wand er sich an die Dorfbevölkerung. „Ihr wisst, wie es läuft. Packt alles zusammen, wir ziehen vorrübergehend um, aber macht schnell.“

In kürzester Zeit machten sich alle an die Arbeit und fingen an die Zelte auseinander zu bauen und ihre Habseligkeiten zusammenzuraufen. Teyla meinte erklärend zu AR 1: „Es wird keine Stunde dauern, bis wir abmarschbereit sind. Wir haben schon jahrelange Übung darin und unsere Siedlungen seit jeher so aufgebaut.“


Fast 45 Minuten, nachdem die Arthosianer angefangen hatten das Dorf abzubrechen, zog plötzlich dichter Nebel auf und umschloss in Sekundenschnelle das Dorf. Voller Angst zogen sich alle von den Grenzen des Dorfes zurück und versammelten sich auf dem Dorfplatz. Ronon versuchte einmal mit seiner Energiepistole auf die Nebelwand zu feuern, doch nichts geschah. „Das klappt also nicht...“

Aus dem Nebel waren nun ganz leise und verschwommen Stimmen zu hören.
Jack lauschte eine Zeit und fragte dann: „Versteht die Stimmen einer?“
Alle schüttelten nur den Kopf und Ronon spuckte ins Gras, setzte sich dann in Bewegung. „Ach, scheiß drauf.“ Er marschierte direkt auf die Nebelwand zu.
„Ronon, nicht!“, rief Jack befehlend, doch es war schon zu spät. In dieser Sekunde verschwand Ronon durch die Nebelwand. Doch er war nur knapp zehn Sekunden verschwunden und kam dann da wieder herausmarschiert, wo er reingegangen war.
Verwirrt sah er sich um und ging zu den Anderen zurück.„Was sollte denn das?“, fragte Anna und knuffte ihn an der Schulter. Ronon zuckte mit den Schultern. „Is doch nichts passiert.“
„So kommen wir also nicht raus“, meinte Ernst nachdenklich.
„Geben sie mir ne Weile, dann erforsch ich das und finde einen Weg raus“, meinte Max selbstsicher, bekam jedoch gleich von Ernst einen Dämpfer verpasst in Form einer Kopfnuss. „Machen sie nicht einen auf McKay-Verschnitt, Max. Ich darf sie dran erinnern, dass sie Archäologe sind. Das ist außerdem wohl zu gefährlich.“

Als hätte man es drauf angelegt, formte die Nebelwand plötzlich ein Gesicht.
Es war das eines humanoidähnlichen Wesens, sah aber alles andere aus, als ein Mensch. Plötzlich schossen Nebelschwaden peitschenähnlich hervor und auf einen Mann zu, der in der Menge stand. Die Schwaden berührten ihn nur kurz, dann fiel er schreiend auf den Boden und zuckte. Dieses Schauspiel dauerte nur wenige Sekunden, dann blieb der Mann reglos liegen. Erschrocken wichen die Dorfbewohner von ihm zurück. Es dauerte einige Minuten, bis sich alle wieder einigermaßen gefasst hatten und anfingen sich zu beratschlagen, was nun zu machen sei.

Teyla hatte hingegen schon eine Idee, wie sie etwas bewirken konnte und schloss die Augen, um ihre telepathischen Kräfte zu verstärken. Durch die Telepathie, die ihr ihre Wraithgene schenkten, blendete sie die Stimmen um sich herum aus und konzentrierte sich nur auf die Stimmen, die aus dem Nebel kamen. Langsam aber stetig verstand sie mehr von dem Geflüster, bis sie schließlich verstand, was der Nebel sagte.„Mörder... Ihr seit alle Mörder...“, flüsterten die Stimmen. Teyla drang weiter ein und versuchte herauszufinden, was der Ursprung des ganzen war und schließlich stieß sie, im tiefsten Inneren, auf jene Quelle. Dieser Nebel war eine Art Gemeinschaftswesen, das sich aus den Überresten eines seit Jahrtausenden toten Volkes gebildet hatte. Im Prinzip ähnelten sie Geistern, die sich auf Grund der physisischen Beschaffenheit ihrer Spezies gebildet hatten, nachdem sie gestorben waren. „Aber wie ist es dazu gekommen?“, fragte Teyla die Geister.
„Wir waren ein nichtmenschliches Volk, wie ihr uns nennen würdet“, hauchte eine Stimme erklärend.
„Damals, als die Wraith gegen die Antiker kämpften, kamen diese Dämonen zu uns“,
flüsterte eine andere Stimme.
„Die Wraith kamen hierher?“, fragte Teyla nach.
„Ja“, bestätigte eine weitere Stimme. „Doch wir konnten ihnen nicht mal als Nahrung dienen und deswegen wollten sie uns alle ermorden. Wir baten die Antiker um Hilfe, doch sie wollten uns nicht helfen.“

Teyla verstand und hatte die Informationen nun im Blick. Es war gegen Ende des Krieges gewesen, als die Antiker nur noch eine handvoll Schiffe hatten. Es war nicht nur diese Welt in Gefahr gewesen, sondern auch eine menschliche Welt, die ebenfalls stark bevölkert war. Für die Antiker war es einfach auf Zahlen hinausgelaufen, so grausam es auch sein mochte. Letztlich hatten die Antiker sich für die Menschenwelt entschieden und die Wraith rotteten die ganze Spezies aus. „Sie hätten uns retten sollen“, meinte wieder die erste Stimme.
„Es war eine schwere Entscheidung, die aber letztlich getroffen werden musste“, meinte Teyla. „Die Antiker haben versucht, so viele zu retten, wie nur möglich.“
„Ja“, sagte die zweite Stimme. „aber von den Menschen gab es noch genug Wesen.
Mit unserem Tod starb unsere ganze Art aus.“
„Und dafür hassen wir die Antiker“, sagte die dritte Stimme. „und alle Menschen, die ihr schon immer die Lieblinge der Antiker wart. Nur wegen euch müssen wir nun so dahinvegetieren, körperlos und unsterblich. Verdammt ewig hier zubleiben. Dafür sollt ihr nun bezahlen.“ Teyla löste die Verbindung und wand sich an die Menschen, die sich um sie herumversammelt hatten und auf Informationen hofften, die Teyla ihnen nun lieferte.

„Das klingt gar nicht gut“, meinte Ernst, als Teyla geendet hatte.
„Die Untertreibung des Milleniums wohl eher“, merkte Max zynisch an. „Die Geister wollen uns abmurksen und die Ghostbusters sind eine Galaxie entfernt.“
Sie wurden von Teyla unterbrochen, die wieder etwas spürte. „Jetzt greifen sie an.“
Und auch gleich darauf fing die Geisterwand an sich auf die Dorfbewohner zuzubewegen und auch die Nebelschwarten kamen wiederhervor. Doch diesmal war Teyla vorgewarnt und mobilisierte ihre geistigen Kräfte. „Stop!“, rief sie in Gedanken und legte all ihre Kräfte in diese Suggestion. Doch auch die Geisterwesen verstärkten ihre Kräfte und hielten dagegen. Die geistige Ebene verstärkte sich noch mehr und Teyla sah nun die Geister in ihrer ganzen abstoßenden Form. Sie ähnelten Untoten, Zombies gemischt mit Mumien und doch war es noch eine Stufe schrecklicher. Einen Moment erschrak Teyla, konzentrierte sich dann aber wieder und legte auch die letzte Kraft frei, die sie hatte. Es war so viel, wie sie noch nie freigelassen hatte und sie wusste auch nicht, was das bedeuten würde.

Aus dem Paroli bieten wurde nun geistige Dominanz über die Geister. Ihre Augen nahmen eine hellweiße Farbe an und mit ausgestrecktem Arm bahnte sie sich einen Weg in Richtung Geisterwand, die langsam aber stetig vor ihr zurückwich. Die Dorfbewohner, die schnell das allernötigste an sich rafften, und AR 1 folgten Teyla schnellen Fußes zum Stargate. Je länger sie unterwegs waren, desto stärker wurde Teylas telepathisch-suggestive Abwehr. Erst umschloss der Nebel sie noch, das er sie fast berührte, doch dann wich er immer mehr, bis er, als sie am Tor angekommen waren, von Teyla hundert Meter weit weggedrängt wurde.

Schnell wählte Max das Tor an und kontaktierte dann Atlantis. „Atlantis, hier AR 1. Wir bringen die Arthosianer mit, Vorbereitungen treffen und sobald alle durch sind sofort abschalten.“
Dann begannen sie mit der Evakuierung, die nur wenige Minuten dauerte.
Doch so langsam ließ auch Teylas Kraft nach und langsam aber sicher kamen die Geisterwesen wiedernäher, bis außer Teyla und Kanan und Jack keiner mehr auf dem Planeten war. „Fertig“, sagte Teyla entkräftet und brach zusammen. Blut strömte aus ihrer Nase. Kanan und Jack schnappten sie sich schnell und sprangen durchs Tor, das sich direkt nach ihnen abschaltete und die Geisterwesen wütend zurückließ.


Einen Tag später begannen die Arthosianer und die anderen Siedler auf dem Festland von Lanthea zu siedeln. Zwar würde der Kontinent bei einem Angriff durch die Wraith auch zu einem Ziel werden, da dort auf mehreren dutzend Quadratkilometern eine riesige Militärbasis entstehen sollte, aber andererseits war der Kontinent groß und Lanthea anscheinend der sicherste Planet der Galaxis. Sie wollten nur noch Ruhe und Frieden. Teyla hatte das Abenteuer jedoch stark mitgenommen. Seit der Rückkehr lag sie bewusstlos auf der Krankenstation und keiner der Mediziner konnte sich einen Reim drauf machen, was ihr fehlen könnte. Nur eines hatte sich nicht verändert, nämlich das weißliche Schimmern ihrer Augen, das bei Teyla übersinnliche Aktivität zeigte. Was genau vorging, entzog sich aber allen. Ununterbrochen saß Kanan an ihrem Bett und hielt Wache, bis sie wieder genug Kräfte gesammelt hatte, um aufzuwachen. Und dann würde man sehen, ob sich ihre Kräfte noch steigern würden...




Ende der Folge
Kapitel 9 by Atlan
2.09 Kollaborateure
von Atlan




USS Valley Forge und SNS Sofia befanden sich in einem Parkorbit eines verlassenen Planeten, der sich kaum 5000 Lichtjahre von Atlantis entfernt befand. Die Mannschaften der beiden Erdzerstörer waren damit beschäftigt das letzte einer großen Anzahl Subraumrelais aufzubauen, die die Kommunikation zwischen der Erde und Atlantis noch weiter erleichterten sollte. Zwar waren ständig Raumschiffe im Transit zwischen beiden Planeten, aber so eine Reise dauerte im besten Fall zwanzig Tage und auch Subraumfunkgeräte hatten keine unendliche Reichweite. Deswegen waren zwischen Erde und Atlantis über achtzig Relaisstationen installiert worden, die Subraumnachrichten weiterleiten sollten. So würde eine Übertragung von Nachrichten, in eine Richtung, knapp drei Tage dauern, da sie mit besonders niedriger Leistung gesandt wurden, um den Wraith nicht aufzufallen.

Die Fertigstellung des Relais näherte sich seinem Ende und die Valley Forge, war bereits im Aufbruch. Ihre Kommandantin Sam Carter schritt mit dem Kommandanten der Sofia, Major Alvarez, durch die Gänge der Valley Forge, auf dem Weg zum Ringtransporter. „Kommen sie mit ihrem neuen Kommando zurecht, Major?“, fragte Sam interessiert, da Major Alvarez eigentlich der Eins-O der Sofia gewesen war.
Vor einer knappen Woche war der Kommandant bei einem Gefecht mit einem Wraithkreuzer gestorben, der leider die falsche Stelle getroffen und mehrere Crewmitglieder das Leben gekostet hatte.
„Noch nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin, Colonel“, sagte der Major frei heraus. „Ich bin froh, wenn wir wieder auf der Erde sind und uns ein neuer CO zugeteilt wird.“
„Wer weiß, vielleicht behalten sie ja das Kommando“, meinte Sam optimistisch.
„Sie sind schließlich schon recht erfahren als Raumoffizier und ein neuer Kommandeur hätte doch gar nicht die Erfahrung, die sie bereits gesammelt haben.“
„Wer, weiß“, sagte Alvarez leicht lächelnd. „Ich bleibe aber lieber der Eins-O, bis ich mein Kommando auf ehrliche Wiese erhalte. Es kommt mir einfach falsch vor, den Posten des Obersts zu übernehmen, wenn es auch nur kommissarisch ist.“

Sie erreichten den Ringtransporterraum des US-Schiffs und Sam gab Alvarez die Hand. „Wie dem auch sei, Major“, sagte Sam, als der Major den Händedruck erwiderte. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, wenn sie ebenfalls zur Erde aufbrechen. Die Yamamoto fliegt bereits die Ausläufer der Pegasus-Galaxie an, was bedeutet, dass wir nach Hause können.“
Major Alvarez grinste und trat auf den Transportpunkt. „Beim nächsten Mal haben wir hoffentlich auch das Glück früher nach Hause zu können.“
Er salutierte. „Bitte um Erlaubnis, dass Schiff zu verlassen, Ma‘am.“
Das Protokoll musste trotz der Kameradschaft schließlich eingehalten werden, wenn auch nur bei einem Mindestmaß. Ansonsten hätten mindestens vier Marines Ehrenwache stehen müssen.
Sam erwiderte den Salut. „Erlaubnis erteilt, Major. Auf bald.“ Alvarez nickte knapp, als die Ringe ihn umhüllten und auf die Sofia transportierten. Sam wand sich sofort zur nächsten Gegensprechanlage und gab einen Befehl durch. „Brücke, hier Colonel Carter. Wir sind startklar. Hyperantrieb aktivieren und Kurs nehmen auf die Milchstraße.“
„Zu Befehl, Ma‘am“, kam prompt die Antwort des Steuermanns, woraufhin das Schiff Fahrt aufnahm und wenige Augenblicke später in den Hyperraum eindrang. Zurück blieb die SNS Sofia und setzte ihre Arbeit am Subraumrelais fort.


Auf Atlantis kamen gerade Jack O‘Neill und Richard Woolsey aus der neuen Sauna der Stadt. „Also, das war ne gute Idee von ihnen“, meinte Jack.
Richard zuckte mit den Schultern. „Es wird Zeit, dass es einige Freizeitaktivitäten in der Stadt gibt. Ich bin der Meinung, dass der Schießstand und unsere Turnhalle, dem nichtmilitärischen Expeditionsmitglied nicht so viel Freude bereiten. Und außerdem seh ich es nicht ein, dass wir CIWS und Boden-Luft Abwehrrakten en mass kriegen, aber keine Freizeitmöglichkeiten.“
„Auch wahr, so kann man sich wenigstens mal eine Weile entspannen ohne sich Gedanken zu machen“, stimmte Jack zu. „Ich wäre ja für nen Golfplatz und ein Schwimmbecken, ein Kino könnte auch nicht schaden.“
Richard musste unweigerlich auflachen. „Ich habe schon alles wichtige für ein improvisiertes Kino angefordert, also Leinwand, Projektor und Datenträger mit allen möglichen Filmen, und soweit mir bekannt ist, plant Oberst Mulligan, der Kommandant der neuen Landbasis, unter anderem einen Golfplatz bauen zu lassen, wenn man schon mal dabei ist so einen riesigen Komplex zu bauen.“ Darüber musste auch Jack grinsen. Auf dem Weg zu den Stockwerken mit den Quartieren kamen die beiden noch auf die letzten Missionen von AR 1 zu sprechen.

„Ich finde es merkwürdig, dass wir seit fast einem halben Jahr keinen Fremdweltkontakt mit den Wraith hatten, wenn man mal von den Gefechten mit deren leichten Kreuzern absieht“, sagte Woolsey nachdenklich. „Ich weiß ja nicht, wie es ihnen geht, Colonel, aber das bereitet mir mehr sorgen, als das ganze letzte Jahr über, wo wir ständig Kontakt hatten.“
Jack konnte dem uneingeschränkt zustimmen. „Da sagen sie was wahres. Allerdings finde ich, dass wir uns diese Ruhepause zu Nutze machen sollten. Und die werden sich sicher noch dafür bedanken, dass wir sie einige Kreuzer gekostet haben, ohne dass wir nennenswerte Verluste hatten.“ Er spielte damit auf die neuste Order vom Alliierten Generalstab an, der für die Erdschiffe in der Pegasus-Galaxie, eine Hit and Run-Order ausgegeben hatten. Bei einem Kontakt mit Wraitheinheiten vom Leichten Kreuzer abwärts, sollten diese angegriffen werden. Diese Order hatte die Wraith, in den letzten sechs Monaten, ein halbes Dutzend Leichte Kreuzer und ein gutes Dutzend Spähschiffe gekostet. Zwar keine Schäden, die die Wraith nicht innerhalb von Wochen ersetzen konnten, aber man wollte schließlich Flagge zeigen und den Menschen der Galaxie die Hoffnung hochhalten. „Ist wohl das beste“, meinte Woolsey und zog auf einmal zwei Havannas und ein Feuerzeug hervor und reichte eine davon Jack.

Als sie bei Woolseys Quartier angekommen waren, kam Jack noch kurz auf einen Punkt zu sprechen, der ihn interessierte. „Sagen sie, ich habe sie die Tage mit einer .45er auf dem Schießstand gesehen“, meinte Jack. „Hat das irgendwas auf sich?“
„Den Colt 1911 hat mir meine Mutter geschickt“, erklärte Woolsey. „Er hat meinem Vater gehört, der ihn als Unteroffizier in Korea getragen hat, und soll mir zur Selbstverteidigung dienen, falls die Wraith einmal die Stadt angreifen und Bodentruppen schicken.Ist ein kleiner Glücksbringer, wenn sie so wollen.“
Jack nickte verstehend und ging dann, während Woolsey sein Quartier betrat.


Nach einigen weiteren Stunden Arbeit näherte sich die Arbeit der Sofia ihrem Ende.
„Wie lange noch, Hauptmann?“, fragte Major Alvarez seinen Eins-O. Dieser sah kurz auf ein Display, das den Fortschritt der Arbeiter wiederspiegelte.
„Knapp zwanzig Minuten, Kommandant“, meldete der Eins-O.
„Gut, danach kehren wir...“, begann Alvarez, doch er wurde vom Funker unterbrochen.
„Herr Major, ich empfange einen verstümmelten Funkspruch“, meldete er und hörte noch mit einem Ohr über einen Kopfhörer zu. „Was es genau ist, kann ich nicht sagen.“
„Peilung!“, befahl Alvarez. „Woher kommt der Funkspruch?“ Der Funker gab einige Kommandobefehle in seine Konsole ein und antwortete schließlich: „Eines der Nachbarsysteme... 12,3 Lichtjahre von unserer Position. Koordinaten 1453 zu 1381 zu 3948.“
„Wollen wir mal nachsehen?“, fragte der Eins-O, als er seinen Posten, den des Steuermanns, einnahm. Alvarez dachte einige Momente darüber nach. „Wahrscheinlich ist es nur ein Lockmanöver von den Wraith, allerdings sind wir ja auch verpflichtet einmal nachzusehen.“
Der Erste Offizier stimmte dem zu. „Wir können zumindest am mit einigem Abstand, aus dem Hyperraum fallen und eine Abtastung vornehmen. Zur Not können wir innerhalb von Sekunden wieder im Hyperraum verschwinden.“
Major Alvarez nickte. „Gut, dann sehen wir uns das mal an. Legen sie einen Kurs auf das Sonnensystem fest. Funker, melden sie unserer Arbeitscrew, dass sie an Bord kommen sollen.“


Innerhalb weniger Minuten nahm die Sofia die Arbeitscrews auf, die allerdings nur ungern ihre unfertige Arbeit zurückließen. Doch als sich die Sofia gerade in Bewegung setzen wollte, öffnete sich eintausend Kilometer vor ihr ein Hyperraumfenster, aus dem ein kleines Raumschiff entwich. „Sensoren“, befahl Alvarez sofort, als er das Hyperraumereignis bemerkte und das Schiff, das aus ihm austrat. Keine fünf Sekunden später antwortete der zuständige Unteroffizier an der Sensorstation: „Ein kleines Raumschiff, Kommandant. Die Abmessungen sind in etwa 83 Meter in der Länge, 22 in der Breite und 12 in der Höhe. Keine Gefahr für uns.“
„Danke, auf Schirm legen“, befahl Alvarez, erhob sich und wand sich mit dem Eins-O dem Bildschirm zu, der links neben dem Brückenfenster hing. Auf diesem erschien nun das kleine Schiff, das kaum halb so groß war, wie die Sofia. Das längliche Schiff konnte man fast schon als rustikal bezeichnen, weil es so primitiv aussah. Auch befand sich am Heck nur ein einzelnes kleines Sublichttriebwerk, das nur für geringe Beschleunigungen ausgelegt sein konnte.

„Öffnen sie einen Kanal zu dem fremden Schiff, alle bekannten Audio-Frequenzen“, befahl Avarez und erhob das Wort, als der Funker ihm ein Zeichen gab. „Hier ist Major Juan Gonzalez Alvarez, Kommandant des Zerstörers Sofia der spanischen Raumwaffe. Wir bitten um Identifikation ihrerseits.“ Alvarez ließ das Mikro deaktivieren und wand sich an den Waffenoffizier. „Railguns und JERICHO-Raketen in Stand Bye Modus, Schilde aktivieren. Wenn die uns angreifen, dann schicken wir sie zur Hölle.“

Eine Weile war kein Laut von dem unbekannten Schiff zu hören bis plötzlich, nach über zwei Minuten, die Kommunikationsgeräte der Sofia ansprachen. Erst war es nur Rauschen, worauf der Funker hinzufügte: „Wahrscheinlich stellen sie gerade auf eine Frequenz ein, die beide Schiffe benutzen können.“
Er wand sich kurz seinen Instrumenten zu. „Empfange Audio-Video Übertragung, soll ich sie auf den Schirm legen?“
Alvarez nickte nur, zog noch einmal seine Bordjacke gerade und rückte sein Barett.
„Das Bild auf den Schirm.“ Nur Augenblicke später erschien das Bild eines Mannes im gehobenen Alter von etwas über 60 Jahre mit schütterem Haar und eingefallenen Wangen. „Major Alvarez, ich bin Kommandant Ferenz vom Kreuzer Tovo, gut, dass wir sie endlich erreichen.“

„Was ist denn?“, fragte Alvarez knapp.
Kommandant Ferenz antwortete jedoch mit einer Gegenfrage: „Sie gehören zu den Atlantern, die die Stadt der Vorfahren wieder bewohnen und die Wraith bekämpfen?
Bewohner des Planeten genannt Erde?“
„Wir sind von der Erde“, antwortete Alvarez. „Warum fragen sie das?“
„Auf unserem Planeten, im benachbarten Sternensystem sind die Wraith erschienen, um sich zu nähren. Momentan sind es nur Bodentruppen, aber wir konnten herausfinden, dass bald die Mutterschiffe erscheinen werden. Mein Schiff wurde ausgesandt, um mit den Atlantern Kontakt aufzunehmen, zusätzlich zu den Hilferufen, die wir über Subraumfunk sandten.“, erklärte Kommandant Ferenz. „Wir brauchen dringend Hilfe und die Atlanter, ihr Volk, behauptet sich am besten gegen die Wraith und hat schon oft bedrängten Völkern geholfen.“
„Danke für die Informationen, Kommandant“, antwortete Alvarez. „Wir melden uns gleich wieder.“ Mit einer Geste befahl er dem Funker wieder das Mikro auszuschalten, damit Ferenz nicht mitbekam, was der Major nun mit seinem Eins-O besprach. „Was meinen sie?“, fragte Alvarez. „Sagt er die Wahrheit?“
„Ich würde sagen ja“, meinte der Stellvertreter. „Was würde es ihm bringen zu lügen?
Sein Kreuzer, wie er ihn so schön nennt, ist ein Haufen Schrott nach unseren Standards und so ein Volk verärgert keines, dass ihnen sprichwörtlich den Arsch aufreißen kann. Und die Wraith sind in letzter Zeit wieder aktiver geworden. Ich denke also, dass er die Wahrheit sagt.“
„Ich bin zu einem ähnlichen Schluss gekommen“, meinte Alvarez. „Aber ich werde mir Gewissheit verschaffen.“ Er drehte sich wieder zum Bildschirm und ließ den Audiokanal wieder öffnen. „Kommandant, wenn sie nichts dagegen haben, werde ich das ganze von einem Einsatzteam überprüfen lassen. Dieses Team wird auf ihr Schiff kommen und die Datenbänke ihres Schiffes überprüfen, was selbstverständlich unter ihrer Aufsicht geschieht. Danach weiß ich, woran ich bin. Tut mir Leid, aber diese Prozedur ist notwendig, da uns immer wieder menschliche Völker in den Rücken fallen. Ich hoffe, deshalb fühlen sie sich nicht beleidigt.“ Ferenz antwortete prompt.
„Selbstverständlich nicht, Major. Ich erwarte ihr Team und werde die Luftschleuse beleuchten lassen, damit sie einen Punkt haben zum andocken. Kreuzer Tovo Ende.“
Daraufhin wurde der Kanal von der anderen Seite aus beendet und Alvarez befahl:
„Ich brauch in zehn Minuten ein bewaffnetes Team und eine Walküre im Steuerbordhangar, um das Schiff zu untersuchen.“

Schnell war der Befehl ausgeführt und keine fünfzehn Minuten später dockte das kleine Transportschiff am „Kreuzer“ Tovo an. Der Druck in dem Verbindungsstück zwischen dem Shuttle und dem Kreuzer, der keinen Hangar besaß, wurde hergestellt und das vierköpfige Einsatzteam samt Pilot betraten den Kreuzer. Der Chef der Einheit, Leutnant Lorza, trat vor und wurde mit einer leichten Verbeugung und einem Händedruck von einem niederen Offizier in beigefarbener Uniform empfangen.
„Willkommen an Bord der Tovo, bitte folgen sie mir zur Brücke, damit sie mit ihrer
Überprüfung beginnen können.“ Leutnant Lorza und seine Einheit folgten dem Offizier durch das Schiff, was nicht gerade angenehm war. Der Raumkreuzer stank so sehr, wie er aussah. Das Schiff musste Jahrzehnte im Dienst sein und seitdem nicht eine vernünftige Generalüberholung gehabt haben. Überall roch es nach verschmorrten Leitungen und so, als sei man in einer Fabrik gelandet. „Ein Wunder, dass das Schiff überhaupt noch fliegt“, meinte ein Sergeant flüsternd zu Lorza. „Der Pott sieht aus als würde er gleich auseinanderbrechen. Es wundert mich nicht, dass die Hilfe brauchen.“

Sie folgten den Offizier, bis er sie in einen Konferenzraum führte. Als sie eingetreten waren überkam sie sofort der Schock, denn sie alle sahen, wer da im Konferenzraum saß. Es waren zwei höchstzufriedene Wraithoffiziere, die dämonisch grinsend da saßen. Aus Instinkt heraus hoben die Mitglieder des Teams sofort ihre MP5 Maschinenpistolen, kamen jedoch nicht weit, da die umherstehenden Menschen sie mit Wraithstunnern niederschossen. Einer der Wraith erhob sich und befahl: „Schafft sie weg, lasst nur den Anführer hier.“ Während der Befehl ausgeführt wurde, wand er sich an den anderen Wraith. „Ich überlasse sie dir und den anderen. Es sind gerade genug, dass jeder einen bekommt.“ Der zweite Wraith grinste nun auch, verneigte sich leicht vor dem Anführer und verschwand wortlos.

Leutnant Lorza erwachte schon Minuten später, gefesselt an Händen und Füßen, nachdem man ihn mit einem Eimer Eiswasser übergoss. Der Chef-Wraith stand vor ihm, im Hintergrund Kommandant Ferenz. „Ah, sie sind erwacht“, sagte der Wraith zufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sehr schön. Dann können wir ja jetzt beginnen.“
„Wo sind meine Männer?“, fragte Lorza sofort.
Der Chef-Wraith lächelte leicht. „Mein Stellvertreter meinte, dass sie außerordentlich gut geschmeckt hätten.“
„Bastard!“, schrie Lorza und spuckte auf den Wraith, was gleich mit einem Schlag in den Magen durch einen der Menschen geantwortet wurde. „Nicht doch“, sagte der Wraith sanft und ließ den Menschen einhalten und sich zurückziehen. „So doch nicht. Sie müssen mir noch einige Fragen beantworten.“
„Und welche?“, fragte Lorza zornig.
„Wie kann ich ohne Probleme in den Besitz des Erdschiffs gelangen?“, fragte der Chef-Wraith und sein Gesicht verfinsterte sich. „Antworten sie, oder sie ihr Tod wird ganz, ganz langsam von statten gehen.“ Der Spanier ließ mit seiner Antwort nicht lange auf sich warten.
"Sagen sie mir, wie ich das Schiff am besten entern kann", wiederholte der Chef-Wraith und langsam stieg Zorn in ihm auf. Lorza fluchte und beschimpfte den Wraith weiter auf Spanisch, bis es dem Chef-Wraith zu dumm wurde, er ausholte und die rechte Hand auf die Brust des Leutnants fahren ließ. Laut schrie Leutnant Lorza auf.
Der Wraith fletschte die Zähne, als er dem jungen Offizier erst zehn, dann zwanzig, dann dreißig Jahre entzog und nach wenigen Augenblicken ein ausgemergelter End-60jähriger vor ihm saß und ihn aus leeren Augen anstarrte. Er stoppte schließlich, da mehr den Leutnant umbringen würde. Nun ließ er ein Extrakt aus seinem Körper frei, dass in Kombination mit seinen telepathischen Kräften als starke Wahrheitsdroge funktionieren würde. „Ich frage dich noch einmal, Mensch“, begann er. „Wie komme ich ohne Probleme in den Besitz des Erdschiffs?“
„Am besten nehmen sie die Walküre, den angedockten Transporter“, antwortete Lorza mit brüchiger monotoner Stimme, wie eine Bandaufnahme. Die Drogen wirkten bedrohlich schnell. „Dazu benötigen sie aber einen Zugangscode, da die Walküre gesperrt wurde, als wir sie verließen. Dann können sie allerdings ohne Probleme an Bord gelangen, da die Transpondercodes der Walküre, sie als Beiboot des Schiffs klassifiziert.“
„Wie lautet dieser Code?“, fragte der Wraith mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.
„848-4H9-1J4-ATI“, antwortete Lorza und es war das letzte, was er von sich gab, denn nun nahm der Wraith den Rest.


Kommandant Ferenz stand während der ganzen Folter im Hintergrund und hatte die Stirn in Falten gelegt. Dieser Wraith war ganz und gar nicht wie jener, der einst mit ihnen auf ihrem Planeten gelebt hatte. Eine perfekte Harmonie, die von den Erdlingen und ihrem Schiff, der legendären und von so vielen verfluchten USS Herbert Hoover, gestört wurde. Sie töteten den Wraith, den Beschützer und Freund seit 10 Jahrtausenden und ließen sie allein zurück. Die Regierung hatte jedoch schnell reagiert. Man wusste, dass ihr Wraith etwas besonderes gewesen war und dass die meisten anderen brutaler waren und sie ohne mit der Wimper zu zucken ausgerottet hätten. Sie ließen einige Schiffe, wie die Tovo, bauen und machten sich auf die Suche nach einer Wraithgruppe, die ihr Wraith mehrmals erwähnt hatte. Nach fast einem halben Jahr der Suche, war man vor wenigen Wochen schließlich fündig geworden.
Ein kleiner Wraithstamm, der mit den anderen Stämmen nichts zu tun hatte und nicht dem großen Bündnis aller Wraith angehörte. Unter den Wraithanbeter waren sie besonders wertvolle, da sie technisch weit fortgeschritten waren, so zahlreich und willig. Ein Deal war so schnell getroffen. Der Stamm würde die Beschützerrolle für Ferenz Volk ausüben und dafür bekam der Stamm einen Planeten voller Menschen, die für sie die dreckigen Jobs erledigen und als Dritte Kolonne arbeiten konnten.
Trotzdem gefiel es Ferenz nicht wirklich, dass man sich mit diesen Wraith eingelassen hatte.
Er wusste, wie Wraith waren, das hatte ihr Wraith unverblümt erzählt, doch er war immer anders gewesen. Aufgewachsen waren die Kinder auf seinem Planeten in dem Verständnis, dass Wraith freundliche Wesen waren, die Menschen als Nahrung brauchten, wie die Menschen es mit Tieren hielten. Doch der Chef-Wraith, der mit seiner fünfköpfigen Gruppe an Bord war, war ein Sadist. Dennoch wusste Ferenz, dass der Pakt zwischen seinem Volk und dem Wraithstamm so ungeheuer wichtig war, denn dieser sicherte den Fortbestand des Volkes und ihre Rache an den Erdlingen. Der Wraith wand sich nun an ihn und befahl selbstsicher: „Kommandant, geben sie den Sicherheitscode, den der Mensch uns gab, in den Transporter ein und bereiten sie unsere kleine... Überraschung vor.“
Ferenz bestätigte den Befehl und verließ schnell dem Raum.


Auf Atlantis waren Anna und Ronon derweil wieder bei einer Trainingsstunde und weihten so gleich den neuen, besser ausgerüsteten, Trainingsraum ein. Anna tänzelte vor Ronon hin und her und nutzte so ihre Schnelligkeit, gegen den doch etwas behäbigeren Ronon. Sie täuschte links an, glitt dann nach rechts und verpasste Ronon einen Schlag in die Nierengegend. Doch das nahm den Sateder kaum mit. Er wirbelte herum und verpasste Anna einen Kick in die Magengegend. Sie strauchelte und landete auf dem Boden. Sie hielt sich den Bauch und schlug wütend auf die Matte.
„Verdammt! 136 zu 0, das ist nicht fair.“
„Mach dir nichts draus“, meinte Ronon und half ihr hoch. „du machst gute Fortschritte dafür, dass du vorher keinen Kampfsport gemacht hast. Grad hättest du mich fast erwischt.“

Die Beiden wechselten nun die Station, da Ronon noch Gewichte stemmen wollte.
Während er stemmte und Anna sich bereit hielt, zur Not die Stange wieder in die Ausgangsposition zu heben, redeten sie ein wenig. „Sag mal“, begann Anna. „Jetzt bist zu eineinhalb Jahre hier und ich weiß nichts über dich, über deine Kindheit und so auf Sateda.“
„Was willst du denn wissen?“, fragte Ronon während zwei Wiederholungen.
„Puhh..“, Anna dachte einige Momente nach. „Wo bist du aufgewachsen und zur Schule gegangen, was haben deine Eltern gemacht und so.“
„Großgeworden bin ich auf dem westlichsten Kontinent von Sateda“, antwortete Ronon. „Wir nannten ihn Drava. Da bin ich dann auch zur Schule gegangen, hab meine Mindestanzahl von Schuljahren abgerissen und bin danach gleich zum Militär.
War nie wirklich fürs lernen und meine Lehrer wollten mich loswerden, weil ich mich immer geprügelt hab.“
„Aha“, sagte Anna belustigt. „Und deine Eltern?“
„Meine Mutter hat an der Universität unterrichtet und mein Vater war Architekt“, meinte Ronon und grinste. „Die waren gar nicht begeistert, als ich als einfacher Soldat zur Army gemeldet hab. Die wollten eigentlich, dass ich auch so was mach, wie sie und nen langweiliges Leben führ.“
„Erinnert mich irgendwie an meine Eltern“, sagte Anna zustimmend, als plötzlich der Basisalarm ertönte und Woolseys Stimme durch die Lautsprecher plärrte. „An alle, hier ist Richard Woolsey. Die Basis befindet sich nun auf Alarmstufe Gelb. AR 1 sofort in den Kontrollraum, alle anderen halten sich in erhöhter Alarmbereitschaft.
Das ist alles, Ende.“ Ronon warf Anna einen fragenden Blick zu, ließ die gewichtbehängte Stange wieder einrasten und verließ mit Anna sofort die Sporthalle.

Sie machten sich auf zum Kontrollraum und trafen unterwegs Jack und Ernst, die sich ihnen anschlossen.
„Ne Ahnung, was los ist?“, fragte Ronon Jack, doch der schüttelte nur den Kopf.
„Nein, bis grad eben war es ganz ruhig“, antwortete Jack. „Aber anscheinend muss einfach ständig irgendwas los sein.“ Nach nur wenigen Minuten waren sie im Kontrollraum angekommen und Woolsey wartete schon am Eingang des Konferenzraum und betrat diesen, als das Team in Sichtweite kam. Die vier Teammitglieder folgten Woolsey und setzten sich an den Konferenztisch. Woolsey ging einige Schritte auf und ab und sah sie dann an. Seine Stirn stand in Sorgenfalten. „Wir haben vor wenigen Minuten einen Notruf von der Sofia bekommen. Die Qualität war zwar ziemlich schlecht, aber Feldwebel Hoffmann hat es geschafft sie soweit zu verbessern, dass der Sinn nur allzu deutlich wurde. Drehen sie sich jetzt bitte zum Bildschirm.“ Er deutete auf den Bildschirm in der Ecke und startete die Wiedergabe per Fernbedienung. Major Alvarezs Abbild erschien auf dem Bildschirm und machte einen gehetzten Eindruck, eine Pistole in der Hand. „Mayday, Mayday! Zerstörer Sofia an Atlantis, wir wurden geentert! Es sind Wraithanbeter und sie haben schon den Großteil des Schiffs übernommen. Bitte um sofortigen Entsatz! Mayday, May...“
An diesem Punkt brach die Nachricht ab.

Ronon sprang wütend auf und ballte die Fäuste. „Wraithanbeter, dieser Abschaum!“
„Beruhig dich, Mann!“, sagte Ernst. „Das bringt jetzt auch nichts.“
In diesem Moment trat Max Wickers ein. „Tut mir Leid, dass ich so spät bin, aber ich hatte eine Verabredung gehabt.“
„Was wars denn diesmal, Blond oder Brünette?“, fragte Anna belustigt neckend.
„Rothaarig“, antwortete Max grinsend. „Ich glaub, langsam hab ich den Dreh raus, wie die Frauen sich hier anbaggern lassen.“
„Das ist ja höchst interessant“, meinte Woolsey streng. „Aber darüber können sie später noch reden, wir haben wichtiges zu besprechen.“
Max wurde sofort sachlich. „Ja, tut mir Leid. Worum geht es?“

Die Anderen klärten Max kurz auf, dann fragte Max nachdenklich: „Und wie sollen wir das Schiff dann zurückerobern?“
„Die Valley Forge“, antwortete Jack sofort. „Wir nehmen Kontakt auf und schicken sie zur Rettung.“ Woolsey schüttelte verneinend den Kopf. „Das geht leider nicht.
Die Forge ist außer Reichweite des Subraumsenders und das Kommunikationsnetzwerk ist noch nicht aktiv und bis wir ein Team mit einem Sender, auf einen Planeten in der Nähe geschickt hätten, sind die Hijacker bestimmt schon mit der Sofia verschwunden. Nein, da müssen wir uns schon selbst was ausdenken.“
Anna schnipste mit den Fingern. „Wie wärs, wenn wir einen der neuen Wotan Mittelstreckenbomber nehmen? Die sind doch hyperraumfähig.“
Woolsey nickte. „Das würde gehen. Der Hyperantrieb ist leistungsfähig genug, um sie in kürzester Zeit zur Sofia zu bringen. Alvarez wird Protokoll DXV-12 ausgelöst haben, was eine automatische Abschaltung des Hyperantriebs und anderer Systeme ausgeführt haben sollte. Die Sofia wird also noch auf alten Koordinaten sein, denn so schnell lässt sich eine Crew nicht brechen..“
Jack erhob sich. „Also, dann gehen wir mal.“
„Nein, sie gehen nicht allein“, meinte Woolsey nachdenklich. „Wir haben es sicher mit einem Schiff voller Feinde zu tun, also nehmen sie am besten ein schwerbewaffnetes Einsatzteam mit. Ich werde in der Zwischenzeit einen Bomber vom Festland holen lassen, dann können sie in zwanzig Minuten spätestens los.“
Das Team bestätigte den Befehl und machte sich gleich an die Ausführung.


Zwei Stunden später befand sich der B-403 Wotan Mittelstreckenbomber im Hyperraum und würde sein Ziel schon in wenigen Minuten erreichen. Dies war nur möglich, da das Überlichtaggregat des Wotans stark überzüchtet worden war, um diese Geschwindigkeiten zu erreichen.
Der Mittelstrecken-Antrieb würde nur etwas über 9000 Lichtjahre halten und dann durchbrennen, doch dies genügte, um bis zur Sofia zur kommen und zur Not auch noch zu einem nahen Planeten mit Stargate. Der Bomber war neben den J-302 Kampffliegern der Bundeswehr, das neuste Projekt irdischer Waffenschmieden. In der Form ähnelte er stark einem Bumerang und die Oberfläche ähnelte den Stealthflugzeugen B-2 und F-117. Das Cockpit ragte etwas aus dem Rumpf heraus und ähnelte dem Schnabel eines Vogels. Der Wotan war gut 37 Meter lang und 63 Meter in der Breite. Mittig, wo sich eine 13,2 Meter breite und 37 Meter lange Druckkabine befand, betrug die Höhe gut 14 Meter, was sich allerdings in Richtung Flügel immer weiter verjüngte. Die Triebwerke saßen auf halber Höhe zwischen Flügelspitze und Druckkabine und das eigentliche Triebwerk und der Hyperantrieb in beiden Flügeln.
Wotans waren das irdische Pendant zum Al‘Kesh der Goa‘Uld und äußerst schwer bewaffnet. Die Frontbewaffnung bestand aus vier starreingebauten 30mm Railguns, einer nach hinten gerichteten 20mm doppelläufigen Auto-Railgun im Heck und zwei Bomben/Raketenschächten, die je 10t Last aufnehmen konnten. Vom artilleristischen Standpunkt aus gesehen, konnten mehrere von diesen Bombern die selbe Kampfkraft aufbringen, wie ein Zerstörer der Walhalla-Klasse, kämen jedoch nicht an ihre Robustheit und Defensivkapazität heran.

Jack stand hinter dem Piloten, als dieser meldete: „Verlassen Hyperraum... in fünfzehn Sekunden.“ Der US Colonel nickte und aktivierte das Intercom. „Verlassen Hyperraum in wenigen Augenblicken. Alle am Ringtransporter bereithalten.“ Seine Stimme war in allen drei Decks des Wotans zu hören. Augenblicke später verließ der Wotan den Hyperraum im aktivierten Stealthmodus und näherte sich den in Formation fliegenden Schiffen Sofia und Tovo. „Wir widmen uns zuerst dem Feindschiff“, sagte Jack. „Pusten sie es weg.“ Die Crew des Wotans grinste reihum und in einer Entfernung von 7.500 Kilometern eröffnete der Erdbomber das Feuer. Überschallschnelle Railgunprojektile schossen auf die Tovo zu und schlugen in die Außenhülle des Schiffs ein, da das Schiff über keinerlei Schilde verfügte, sondern nur über eine recht dünne Panzerung.
Als schon ein großes Loch in der Hülle klaffte, starteten zwei JERICHO Schiff zu Schiff Raketen aus den Waffenschächten des Wotans und versetzten dem kleinen Schiff den Gnadenstoß. Das Schiff brach auseinander und verging in einer großen Explosion.

Doch viel Zeit sich über den Erfolg zu freuen hatten sie nicht. Auf der Sofia hatten die Kaperer den Wotan bemerkt und aktivierten die Railguns des Erdzerstörers. Da sie mit der Bedienung allerdings völlig überfordert waren, feuerten sie nur blind Salven ins luftleere Medium. Hinzu kam noch der Stealthmodus des Bombers. Der Pilot wich diesen geschickt aus und flog dichter an das Schiff heran. Jack klopfte ihm auf die Schulter. „Sehr gut, halten sie uns in Reichweite für Ringtransport.“
„Jawohl, Colonel“, antwortete der Pilot und steuerte den Wotan näher an die Sofia heran, wobei er immer häufiger den blinden Salven ausweichen musste. Jack rannte hinunter auf das zweite Deck, wo sich vor dem Ringtransporter zehn deutsche Fallschirmjäger und AR 1 bewaffnete. „Dann wollen wir mal“, meinte Jack, schnappte sich eine Taktikweste und sein G52 Sturmgewehr, die stärkere Variante des G51, und zog den Spannhebel durch, worauf es vierzehn gleichartige Antworten vom Rest der Gruppe gab. „Sie zuerst“, befahl Jack fünf Fallis und zog den Sicherheitsstift einer Schockgranate, die als erstes auf die Sofia geschickt wurde. Sie warteten fünf Sekunden, dann waren die ersten Fallis dran. Während sich die zweite Gruppe in Position begab, fiel Jacks Blick auf Ronon, der seinen eigenständigen Look inzwischen komplett abgelegt hatte und in der selben Flecktarn-Kampfmonitur auflief, wie der Rest des Teams und ebenso ein G51 in Händen hielt.
„Ich hab mit dir doch gewettet, dass ich dich noch dazu bringe.“
„Pfff“, war alles, was Ronon dazu zusagen hatte, während das zweite Team verschwand und AR 1 in Position ging. „Gewonnen hast du gar nichts, O‘Neill. Ich will mir nur nicht mehr den Arsch abschießen lassen.“ Dann wurde auch das AR 1 Team von den Ringen auf die Sofia gebeamt.

Kaum materialisiert sahen sie, dass die Fallis bereits den Ausgang absicherten und die zwei betäubten Wachen verschnürten. Zufrieden griff Jack zum Funkgerät: „O‘Neill an Wotan, wir sind alle da, sie können beidrehen.“
„Verstanden“, antwortete der Pilot des Wotans. „wir werden... AHH...!“
Plötzlich riss die Verbindung ab. Die Sofia hatte einen Glückstreffer gelandet und den Wotan mit einer einzelnen Salve großkalibriger Railgunmunition zerfetzt. Da hatte nichts mehr helfen können. „Wotan? Wotan?“, rief Jack ins Funkgerät, doch es war sinnlos. Wütend über den Verlust des Bombers und einer fünfköpfigen Crew befahl Jack allen, nun loszuschlagen. AR 1 übernahm die Vorhut, die Fallschirmjäger sicherten nach hinten ab. Nach einigen Minuten kamen sie zu einen Punkt, wo Jack die Truppe anhalten ließ. Vier Wraithanbeter trieben ein gutes halbes Dutzend Besatzungsmitglieder den Gang entlang. Jack gab Ronon ein Handzeichen sich zwei vorzunehmen, während er die beiden Anderen aufs Korn nehmen wollte. Ronon nickte und legte das Gewehr an, Jack tat es ihm gleich. Viermal heulten beide Sturmgewehre insgesamt auf, dann lagen die Wraithanbeter tot auf dem Boden mit Löchern in Kopf oder Herz. Schnell machten sich Ernst, Anna und Max daran die Sofianer, die an den Händen gefesselt waren, zu befreien und ihnen ihre Handwaffen auszuhändigen. „Was ist passiert?“, fragte Ernst einen von ihnen. „Wie konnten diese Typen das Schiff übernehmen?“
„Wir hatten ein Sicherungsteam herübergeschickt, um mit ihnen zu sprechen, aber sie haben es gefangen genommen und ausgehorcht, denn sie kannten die Zugangscodes für die Walküre“, erklärte der spanische Raumsoldat. „Sie schickten die Walküre zurück und erst lief auch alles nach Protokoll, alle Codes wurden richtig übermittelt.
Aber dann bemerkten unsere Sensoren einen annormalen Energiewert. Der Kommandant ließ die Schilde hochfahren, aber da war es schon zu spät. Von der Walküre ging so etwas, wie eine größere Version des Wraithbetäubers aus.
Ein großer Teil der Besatzung war sofort betäubt, nur wenige konnten noch Widerstand leisten. Der Skipper hatte grade noch Zeit gehabt den Notruf abzusenden.“
„Wie viele von denen sind an Bord?“, fragte Ernst. „Was schätzen sie.“
Die Männer überlegten kurz und berieten sich. „Ich würde sagen 40 oder mehr inzwischen.“

Ernst nickte nachdenklich und sah dann zu seinem Team. „Ich würde vorschlagen, dass wir Brücke und Computerkern gleichzeitig einnehmen. Von beiden Orten können wir die Schotts schließen und die Wraithanbeter einschließen. So müssen wir nicht allzu viel Gewalt anwenden.“
„In Ordnung“, stimmte Jack dem zu und sah zu den anderen Mitgliedern der Mission.
„Ronon, Wickers, Hein, ihr nehmt Team Zwo und nehmt den Computerkern ein, verriegelt dann erstmal die Schotts hinter euch und wartet auf unser Zeichen bestimmte Abschnitte zu schließen. Schaltet sofort alle Sicherheitskameras aus, dann können wir die Brücke unbeschadet erreichen. Bestätigung erfolgt durch zweimaliges Drücken der Sendetaste.“
Die drei AR 1 Mitglieder und die angesprochenen fünf Fallschirmjäger nickten und schlugen besagten Weg ein. „Der Rest folgt mir zur Brücke“, befahl Jack und ging mit einem der befreiten Crewmitglieder voran.


Die Gruppe um Ronon machte schnell auf sich aufmerksam, da Ronon seinem Missfallen über die Wraithanbeter Ausdruck brachte, indem er alle, die seinen Weg kreuzten, abknallte. Den halben Weg hatten sie bereits zurückgelegt, als sich ihnen eine Gruppe von zehn Wraithdienern entgegen stellte. Ronon schnallte sich das Gewehr, dessen Magazin sowieso leer war, auf den Rücken und stieg um auf seine Blasterpistole und seine MK23 SOCOM. Beidhändig schießend erwischte er einen Diener nach den Anderen. „Ihr nehmt den anderen Weg zum Kern“, meinte er zu den Fallschirmjägern, die auch gleich bei der nächsten Biegung vor dem Computerzentrum verschwanden. Sie stürmten weiter voran, als aus einem Nebengang plötzlich zwei Wraithanbeter angerannt kamen, die Max mit zwei gezielten Drei-Schuss Salven erledigte. „Na endlich darf ich auch mal“, meinte er halbernst. Anna tippte ihm auf die Schulter und deutete auf Ronon, der gerade den Maschinenraum stürmte. „Ach menno“, meinte Max grinsend und ging mit Anna schnellen Schrittes in den Maschinenraum. Beide Eingänge waren nun gesichert und von den sechs Wraithanbetern, die den Maschinenraum gesichert hatten, waren fünf tot und einer leicht verwundet. Ronon hob schon seine Energiepistole, um ihn aus dem Leben zu befördern, doch Anna hielt ihn davon ab. „Nein, warte! So haben wir wenigstens einen Gefangenen, der uns Auskunft geben kann.“
Ronon schaltete wiederwillig seine Waffe auf Betäuben um und schoss auf den Verwundeten. „So, zufrieden?“ Anna nickte und wand sich an Max, der sich an den Hauptcomputer gesetzt hatte. „Wie weit sind sie?“
„Kameras sind aus“, antwortete er und gab einen weiteren Befehl ein, der die Schotts zum Computerkern runterfahren ließ, was das Einsatzteam noch ein wenig mehr schützte. Anna betätigte zweimal die Sendetaste des Funkgeräts, das Zeichen für eine erfolgreich beendete Mission.


Einige Minuten zuvor starrte der Chef-Wraith auf die Überwachungsbildschirme der Brücke und sah, wie das Kommando seine Untergebenen erschoss und sich weiter auf den Computerkern zu bewegte. Major Alvarez, der verschnürt in einer Ecke der Brücke saß, hatte nur ein hämisches Lächeln für ihn übrig. „Tja, das wars wohl für dich.“
„Noch lange nicht“, antwortete der Chef-Wraith ruhig und ging zu einer Computerkonsole und entnahm zwei kleine Datenkristalle, die er Alvarez vors Gesicht hielt. „Ich habe, was ich haben wollte.“ Dann wand er sich an zwei Wraithdrohnen. „Ihr kommt mit und eskortiert mich zum Hangar. Wir verlassen das Schiff und fliegen zum Gate auf dem Planeten.“ Er sah noch einmal Alvarez an und verbeugte sich leicht. „Es war mir ein Vergnügen, Kommandant. Ich hoffe, sie sehen es als ein Geschenk an, dass sie überleben dürfen.“ Dann verschwand er von der Brücke und ließ nur eine kleine Gruppe Wraithanbeter zurück.


„Merkwürdig“, meine Max, als er auf die Bildschirme starrte.
„Was?“, fragte Ronon.
„Es sieht so aus, als würde jemand eine Walküre starten und das Schiff verlassen“, antwortete Max und drückte einige Tasten.
„Verhindern sie das“, sagte Ronon. „Wenn das welche von denen sind, dann fliehen sie vielleicht mit geheimen Informationen.“
„Raten sie mal, was ich hier die ganze Zeit mache“, antwortete Max wütend und schlug dann auf die Tastatur. „Alle Kontrollen liegen bei der Brücke. Sie sind weg.“


Jack holte ein kleines Periskop heraus und sah um die Ecke. Nun waren sie nur noch einen Flur von der Brücke entfernt und trafen auf ihr letztes Hindernis. „Sechs Wachen, die sich verschanzt haben“, flüsterte er. „Wir machen folgendes: Ich werfe eine Blendgranate, ihr nehmt sie schnell aufs Korn und ich gehe weiter zur Brücke, wo ich alles wiederhole. Einverstanden?“ Ein einstimmiges Nicken folgte, als Jack ein Flashbang hervorholte, den Stift zog und den Flur hinunterwarf. Er zog schnell wieder den Kopf ein und als es dann aufblitzte und die Wraithdiener geblendet waren, rollte er sich in den Flur schaltete einen Wraithdiener aus, während die Fallschirmjäger den Rest erledigten. Jack stand auf und rannte, mit Ernst knapp hinter ihm, zur Brücke.
Er zog eine weitere Blendgranate und warf sie im schrägen Winkel in das offene Schott der Brücke, wo die Granate abprallte und im Raum landete. Es blitzte kurz, dann stürmten die Erdsoldaten die Brücke. Da die wenigen Wraithanbeter geblendet waren, schossen sie ihnen in Arme oder Beine, da sie ja Gefangene haben wollten.
„Alles klar!“, rief Ernst, nachdem die Brücke gesichert war, Major Alvarezs Fesseln gelöst wurden und alle Abteilungen in denen sich noch Feinde aufhielten abgeriegelt waren. „Die Sofia gehört wieder uns.“


„Das war sehr gute Arbeit“, sagte Richard Woolsey zur versammelten Mannschaft bei der Nachbesprechung. „Sie haben das Schiff bei minimalen Verlusten unsererseits wiedereingenommen und 98% der Crew retten können. Gute Arbeit, Leute.“
„Nicht wirklich so gut, wie es hätte sein sollen“, meinte Jack melancholisch.
„Wir hätten die ganze Schererei nicht gehabt, wenn wir strengere Sicherheitsprotokolle hätten.“
„Darum hab ich mich schon gekümmert“, sagte Woolsey entkräftend.
„Die einzelnen Raumwaffen der Allierten Nationen werden neue Sicherheitsmaßnahmen einführen und ein neues Protokoll, das augenblicklich ausgeführt wird, wenn ein Schiff geentert wird und die Crew ausgeschaltet ist. Es wird sofort sämtliche Datenbänke des Schiffes löschen, damit sie dem Feind nicht mehr in die Hände fallen können. In der Vergangenheit waren wir auf diesem Gebiet wirklich zu unvorsichtig.“

„Apropobs Datenbank“, meinte Anna und sah Major Alvarez an. „Was haben die Wraith mitgehen lassen?“
„Sie wollten unsere Datenbank, das ist jedenfalls klar“, antwortete der Major.
„Allerdings kamen sie nur durch die ersten paar Firewalls. Sie hatten Zugriff auf unsere lokalen Sternenkarten, Transpondercodes, die wir sofort haben ändern lassen, und einige andere Dinge, die wir allerdings noch nicht identifizieren konnten.
Zum Glück haben sie auf nichts wichtiges Zugriff nehmen können.“
„Wir sollten die Wraith nicht unterschätzen“, sagte Ronon düster. „Ich glaube, dass wird noch ein Nachspiel haben...“


Irgendwo in der Galaxis betrat der Chef-Wraith die Kammer seiner Königin an Bord ihres Flagg-Basisschiffs. Er kniete nieder und streckte seine Hand aus, in der sich die zwei Datenkristalle befanden. „Meine Königin, wir hatten Erfolg. Wir kennen nun die Position aller Basen der Atlanter in dieser Galaxie und das Verhalten ihrer Schiffskommandanten im Kampf, sowie die Wirkung und Funktionsweise ihrer Waffensysteme. Nun werden wir in den Kämpfen mit ihren Kriegsschiffen nicht mehr den Kürzeren ziehen, sondern ausgeglichen gegeneinander kämpfen....“




Fortsetzung folgt
Kapitel 10 by Atlan
2.10 Phoenix Part 1
von Colonel Maybourne




Es war ein ruhiger und sonniger Tag in der alten Stadt der Antiker, die es in den letzten Tagen geschafft hatte, ihren Bewohnern Ruhe zu vergönnen.
Nachdem das Spanische Kriegsschiff Sofia, von Wraithdienern kurzzeitig eingenommen war, musste AR 1 ausrücken.
Aber letztendlich konnte das Schiff wieder zurück erobert werden, sodass in den vergangenen fünf Tagen nichts los war.
Heut allerdings würde sich das ändern, denn es stand Besuch von der Erde an, der von einigen Personen schon erwartet würde.
Der zum Colonel beförderte John Sheppard, kam im Auftrag des Pentagons her, um zur neuen Alpha Basis zu reisen.
Da er aber noch nicht wieder als voll einsatzfähig galt, hatte dass Pentagon ihn als Berater, für ein Bewertungsgremium, eingesetzt.
Er kam gerade durch das Sternentor, hinkte dabei auch noch etwas und stützte sich, auf einem Gehstock, ab.
„Endlich wieder in der Stadt…“
Aber bevor John sich hier umsehen konnte, da waren Richard Woolsey und Jack O´Neill auch schon bei ihm.
„John schön sie mal wieder zu sehen, ich dachte ja schon, dass sie noch ewig im Krankenhaus bleiben würden.“
Sheppard reichte Woolsey die Hand.
„Zum Glück bin ich das nicht, auch wenn all die Krankenschwestern nicht zu verachten waren und aufgeschlossen dachten.“
Jack schlug ihm auf die Schulter.
„Sie hinterlistiger Schlawiner, haben doch nicht die armen Schwestern belästigt und diese von ihrer Arbeit abgehalten.“
Aber da ging John gleich dazwischen.
„Natürlich nicht, was denken sie nur von mir?“
Der Colonel schielte auf den Stock.
„Nicht so wichtig, aber wollen sie mit dem Ding wirklich durch die Pampa auf der Alphabase laufen, ich hab da so meine Bedenken?“
John blickte ihn fragend ab.
„Wie meinen sie das?“
Da musste O´Neill etwas ausholen, wedelte etwas mit den Händen.
„Nun ja, wenn sie damit durch den ganzen Matsch laufen, bleibt diese Krücke doch bei jedem zweiten Schritt stecken.“
John nahm es mit Humor.
„Falls das so sein sollte, weiß ich wenigstens, wo ich ihn wieder finde und wenn sie mich nun entschuldigen würden…aber die warten schon.“
Woolsey verabschiedete sich dann von ihm, während O´Neill noch einen kleinen Moment, bei John stehen blieb.
„Sagen sie doch mal, was gibt es denn neues von der Erde und ehe ich das vergesse, haben die 49ers endlich den Titel geholt?“
Sheppard musste mit dem Kopf schütteln.
„Tut mir leid Sir, aber die wurden von den Dolphins aus den Playoffs geworfen, ein Fieldgoal in der letzten Sekunde.“
Jack murmelte einige Laute vor sich hin, die selbst für Sheppard nicht zu verstehen waren, eh er auf was anders zu sprechen kam.
„Und was ist so mit ihnen, wollen sie sich nicht hier niederlassen, ich könnt ja noch jemanden wie sie gut gebrauchen?“
John fühlte sich geschmeichelt.
„Danke Jack, aber so lange noch an diesem verdammten Stock klebe, wird mich das Pentagon sicher nicht ziehen lassen.
Außerdem versucht mein alter Herr, wieder einige Strippen zu ziehen, damit ich ehrenvoll aus dem Militärdienst entlassen werde.“
O´Neill war das nun zu suspekt.
„Warum denn das?“
Sheppard musste dazu weiter ausholen.
„Mein Vater ist ein recht erfolgreicher Geschäftsmann, der einen der größten Finanzkonzerne, an der Westküste leitet.
Er wollte eigentlich, dass ich mal sein Firmenimperium übernehmen, aber wir haben uns dann überworfen und ich ging zur Air Force.
Darauf übernahm schließlich mein Bruder dass Geschäft, aber beide wollen mich im Vorstand haben, da ich ein Kriegsheld bin.“
Jack schüttelte sich bei jedem Wort mehr.
„Bah…mir hat es bei jedem Wort mehr gegraut… im Büro versauern, dass muss die Hölle auf Erden sein, nein nicht mit mir.“
Beide lachten noch, bevor sie auf den Balkon gingen, da John unbedingt die Aussicht über die Stadt genießen wollte.
Während seines Koma und der Reha, wo er den Therapeuten fast ihre ganzen Nerven gekostet hatte, war dieser Anblick seine beste Motivation gewesen.
Um jeden Preis, wollte John Sheppard zurück nach Atlantis und nun hatte er es geschafft, hier fühlte er sich zu Hause.


USS MacArthur:

An Bord des Kriegsschiffes, der US Air Force, herrschte eine gespannte Atmosphäre, weil sie gerade auf der Jagd waren.
Sie verfolgten zwei schwere Kreuzer der Wraith, die sich sehr eigenartig benahmen und deren Manöver, immer wieder Irritationen auslösten.
Eigentlich war das Amerikanische Schiff gekommen, um die beiden Schiffe zu zerstören, aber diese sprangen noch rechtzeitig in den Hyperraum.
Und seither, sprangen sie immer wieder in den Normalraum zurück, nur um Minuten später in Hyperraum einzudringen, mit neuem Kurs.
Colonel Steven Caldwell wurde es langsam zu bunt, er hatte dem Maschinenraum vor kurzem befohlen, mehr aus den Reaktoren rauszuholen.
Gerade sah er zu Major Kleinmann.
„Wie sieht es aus?“
Sein erster Offizier antwortet sofort.
„Wir überholen sie Colonel, aber ich könnt unmöglich voraus sagen, wann sie wieder aus dem Hyperraum herausfallen.“
Caldwell setzte sich auf seinen Stuhl und dachte nach, was die Wraith mit ihren Manövern, zu bezwecken versuchten.
Diese Kreuzer konnten dem Erdenschiff unmöglich entkommen, da die Hyperantriebe die von den Asgard kamen, zu stark waren.
Aber gleichzeitig flogen sie auch nicht in die Territorien der Wraith, sondern spielten hier viel lieber Katz und Maus, mit der McArthur.
Fast kam es einem wie ein Ablenkungsmanöver vor, doch es wenn es so war, galt es heraus zu finden, was verschleiert werden sollte.
Da meldete sich Kleinmann wieder.
„Sir, sie verlassen den Hyperraum, wir können ihre Position in 20 Sekunden erreichen und sie dort auch gleich abfangen.“
Caldwell stand sofort auf.
„Gut, machen sie alle vorderen Railguns bereit, aktivieren sie alle Schilde und springen, wenn sie bereit sind, Major.“
Kleinmann bestätigte das mit einem Nicken, bevor er die Befehle in seine Konsole eingab und den Sprung einleitete.
Mit einer gleißenden Energiedetonation drang die USS MacArthur wieder in den Normalraum ein und steuerte die beiden Kreuzer an.
„Sir, sie haben uns bemerkt und springen wieder.“
Colonel Caldwell sah fluchend zur Decke während er Kleinmann ein Handzeichen gab, in den Hyperraum zurück zu kehren.
Nachdem der Sprung ausgeführt war, besah sich der Major seiner Monitore und bemerkte dort etwas, dass ihm überhaupt nicht gefiel.
„Sir, die beiden Schiffe halten jetzt direkt auf Atlantis zu und werden in achtzehn Stunden, die Stadt erreichen.“
Caldwell stand sofort auf.
„Was soll denn das, die beiden Kreuzer würden wir doch, schon beim Hyperraumaustritt, vom Himmel pusten?“
Kleinmann zuckte mit den Schultern.
„Ich kann es ihnen auch nicht sagen, aber es sind vielleicht auch nur Aufklärer die der übrigen Flotte, die Stärke der Stadt übermitteln sollen?“
Caldwell schüttelte immer noch den Kopf.
„Selbst für Aufklärer sind sie noch zu schwach, aber da kann man nichts machen, schicken sie eine Warnung an die Stadt.
Wenn die sich schon auf den weiten Weg machen, sollen sie dann auch gebührend empfangen werden… Major.“
Kleinmann aber sah verdutzt auf seinen Bildschirm.
„Colonel von den Schiffen kommen Störsignale, ich kann derzeit leider nicht senden und auch nichts empfangen.“
Caldwell schlug jetzt schon aufgebrachter gegen seine Sitzlehne, weil es ihm völlig gegen den Strich ging, die Stadt nicht warnen zu können.
Allerdings verfügte Atlantis auch über gute Sensoren, weswegen er sich auch keinerlei Sorgen darüber machen sollte.
Weiterhin flogen sie durch den Hyperraum und folgten diesen beiden Schiffen, auf deren Weg in die Stadt, der Antiker.


Alphabase der Pegasusgalaxie:

Colonel John Sheppard trat in Begleitung von zwei Marines, durch das Sternentor, um die neu errichtete Basis zu begutachten.
Zwar hatte die Crew von Atlantis schon während ihres ersten Jahres damit angefangen, diesen Stützpunkt zu errichten.
Doch erst nach dem Eintreffen der Erdflotte, nach der Belagerung, wurde damit begonnen, die Basis zu einer Garnison auszubauen.
Und der Colonel wurde auch sogleich vom hocherfreuten Kommandanten dieses Stützpunktes empfangen, der ihm die Hand gab.
„Colonel, es ist eine sehr große Ehre, dass sie uns besuchen, ich bin Lieutenant Colonel James Whitmann, von der Army.“
John sah ihm leicht verdutzt in die Augen.
„Sie sind ja richtig aufgedreht…“
Der Offizier aber wank nur ab.
„Nun Sir sie ein wahrer Held, denn nicht jeder hätte die Aktion mit der Atombombe gegen ein Basisschiff, durchgeführt.
Und glauben sie mir, unter den einfachen Soldaten gelten sie ja fast schon als eine Ikone, auch wenn es keiner offen zugeben würde.“
Sheppard verdrehte nur die Augen da es ihm einfach zuwider war, als großer Mann angesehen zu werden, wie sein Vater es einst plante.
Aber trotzdem spielte er mit.
„Na ich bin auch nur ein einfacher Mann, der ganz normal geblieben ist, Golf spielt, Hot Dogs liebt und Johnny Cash hört…
Aber ich glaub, wenn ich hier noch weiter rumquatsche, werden mich diese Ledernacken noch beim Pentagon melden.“
Whitmann verdrehte die Augen, weil ihm Marines, schon immer suspekt vorkamen und führte seinen Gast herum.
„Wie sehen können, wird dass Tor von acht sehr schweren Maschinengewehren geschützt, die wir gestern montiert haben.
Auf dem Plateau zu ihrer Linken befinden sich Granatwerfer und Mörser, falls der Torbereich überrannt werden sollte.“
Danach bogen sie ab und sahen sich einige Baracken an, wo sich Soldaten und Ingenieure, mit Teilen ihrer Ausrüstung, befanden.
„Wir sind grade dabei, dass fest auszubauen, um später noch die doppelte Anzahl, von unserer jetzigen Besatzung aufnehmen zu können.“
John fand das auch nur logisch.
„Gut dann können ja auch hier aus Missionen gestartet werden und wir bräuchten uns da nicht auf Atlantis allein verlassen.“
Whitmann nickte ihm zu.
„Und wenn sie mir bitte flogen würden, wir kommen nun zum Flugfeld das sich auch noch im Aufbau befindet.“
Als sie um die letzte Baracke herum waren, John brauchte etwas da ihn der Stock immer noch hinderte, war der Flugplatz zu sehen.
Allerdings konnte man das derzeit noch ehr als eine Provisorische Landebahn ansehen, die bei weitem noch nicht fertig war.
John schloss zu dem Armysoldaten auf.
„Wie viele Vögel haben sie hier, ich als ein alter Pilot würde sie mir gerne mal ansehen, wenn es ihnen nichts ausmacht?“
Whitmann hatte natürlich nichts dagegen und zeigte dem Colonel, die paar Kampfflieger vom Typ J 301 und Bomber vom Typ Wotan.
Es waren 18 Jäger und vier Bomber hier, die von der Valley Forge vor drei Wochen abgesetzt worden, ehe sie zurück zur Erde flog.

Nach über einer Stunde kamen sie im Kommandozentrum an, wo im Moment eine sehr ruhige Atmosphäre herrschte.
Die Zentrale befand sich komplett unterirdisch und war der einzige Bereich, von der gesamten Basis, der schon komplett fertig war.
Etwa 20 Soldaten und Techniker, versahen hier unten ihren Dienst und betrachteten die vielen Monitore, da immer noch Diagnoseprogramme liefen.
Whitmann erklärte ihm gerade die einzelnen Stationen.
„…und von aus, haben wir eine vollständige Überwachung des Subraumes, in einem Umkreis von ca. 38 Lichtjahren.
Leider hat man uns bisher nur einen veralteten Scanner gegeben, aber auf der Erde herrscht ja leider grade ein Lieferengpass.“
John wollte darauf antworten, als eine dringende Meldung, von der Radarstation kam, welche sie eben noch inspiziert hatten.
„Colonel Sheppard, wir haben da Kontakte auf den Subraumsensoren, acht nicht Identifizierte Objekte nähren sich uns.“
Sofort war er bei der Station.
„Wie lange, bis sie ins System springen?“
Der Soldat gab eine schnell Ziffernfolge ein.
„Auf keinen Fall länger als 20 Minuten, aber könnten dass noch jemand andere, als die Wraith sein, Sir?“
John sah die Angst, in den Augen des Soldaten und versuchte, ihn zu beruhigen, da eine Panik niemand helfen würde.
„Und selbst, wenn sie es sind, treten wir ihnen so derart in den Hintern, dass ST 1 vor Neid im Boden versinkt, nicht wahr?“
Die ganze Zentrale war von herzlichem Lachen erfüllt und nur wenige Sekunden später, brach auf dem ganzen Stützpunkt eine kontrollierte Hektik aus.
Ein jeder wusste, was er nun zu erledigen hatte und nicht einer, würde hier einfach so in Panik verfallen, gleich was da auch kommen möge.


Atlantis:

Die beiden Kreuzer wurden schließlich von den Sensoren der Stadt früh genug erfasst, ebenso wie die MacArthur.
Woolsey hatte kurz darauf, den Befehl erteilt, alle Jumper, Jäger und Bomber einzusetzen, um die Schiffe zu zerstören.
Und so befanden sich nun, sämtliche Einheiten über dem Planeten, wo sie auf den Austritt der Wraith aus dem Hyperraum, warteten.
Jack hatte das Kommando welches er aus einem der Jumper leitete, weil er ja nicht in Atlantis herumhocken wollte.
„Hat denn nicht einer von die geringste Peilung, warum die mir nichts dir nichts zwei Kreuzer schicken, zum Abschießen?“
Allert verdrehte nur die Augen.
„Zum hundertsten Mal, ich bin kein Wraith und weiß nicht, was denen so im Kopf rumgeistert und will es auch lieber nicht wissen.“
Ronon, der wie üblich mit seiner Waffe spielte, schlug O´Neill auf die linke Schulter, als er zu ihm kam.
„Machen sie sich nichts draus, wir erledigen die Typen und dann haben wir wieder Ruhe, oder haben sie etwa Angst?“
Da er bei dem Kommentar höhnisch lächelte, sah auch Jack drüber weg, ihn für diesen Spruch zurechtzuweisen.
Wickers und Anna kamen ebenfalls nach vorn, wobei er die Arme ausstreckte und damit allen anzeigte, dass er sich langweilte.
„Oh man, für die beiden Schiffe hätte ich nicht mal aufstehen müssen und ihr macht hier auch noch so einen Stress…“
Sie sah ihn tadelnd an.
„Bei allem, was recht ist Don Juan, aber wenn die Wraith ein paar böse Überraschungen dabei haben, sind sie froh, dass wir alle versammelt haben.“
Er sah sie grinsend an.
„Hey Aschenputtel, nicht ganz so vorlaut sonst muss ich ihren adeligen Eltern sagen, dass ihre Tochter…na sie wissen schon.“
Anna war nun auf der Stelle ruhig, weil Max ihren einzigen wunden Punkt angesprochen hatte und auch wusste, dass sie da empfindlich war.
Noch im selben Moment kam ein sehr wichtiger Funkspruch aus Atlantis an, der von Woolsey war und ziemlich gehetzt klang.
„O´Neill, ich hab vorhin eine Botschaft an die Erde geschickt, dass die Wraith wieder auf dem Vormarsch sind.
Vor zwei Minuten kam durch das Sternentor die Meldung, dass die Erde einen Flottenverband zusammengestellt hat.
Die Staufenberg, Valley Forge, Yamamoto, St. Patrick und Gagarin wurden zusammengestellt und sollen in zwei Wochen da sein.
Außer natürlich Carters Schiff, die ja noch auf halben Weg zwischen Erde und Atlantis ist, sie ist früher da.“
Jack runzelte die Stirn.
„Sie haben die Nachricht durch das Tor geschickt und empfangen, wo haben sie denn Energie dafür bekommen?“
Woolsey antwortete schnell.
„Wir haben vier, Mark zwei Naquadareaktoren, zusammengeschlossen, aber dass das möglich ist, stand doch im Memo von letzter Woche.“
Jack sah erst betrübt aus.
„Oh, aber ich kann unmöglich jedes von diesen verdammten Dingern behalten…aber wozu ist denn das Relaisnetzwerk da?
Ich wolle mir immerhin auch die Ergebnisse vom Stankey Cup schicken lassen, aber dafür hat mal wieder nicht gereicht.“
Bevor Woolsey antworten konnte, übernahm das Wickers für ihn.
„Jack wie oft denn noch, über die Relais dauert eine Nachricht auch Tage, hören sie eigentlich auch mal bei was zu?“
Der aber war etwas beleidigt, wegen dem Tonfall.
„Erstes bin ich hier der Boss und zweitens bin ich mir drüber durchaus bewusst, aber ich muss mich vor ihnen nicht rechtfertigen.“
Wickers schüttelte nur den Kopf, während sich auch Woolsey aus der Leitung verabschiedete, bevor sie weiter das All beobachteten.
Da der Austrittspunkt, der beiden Kreuzer, ganz genau berechnet worden war, hatten die Jäger und Bomber eine punktgenaue Warteposition bezogen.
Wenn die Schiffe den Hyperraum verließen, würden sie dementsprechend empfangen werden, bevor sie auch ein Wort senden könnten.


Alphabasis:

Inzwischen waren alle Geschütze und Jäger bemannt, weil keiner der Soldaten den Stützpunkt wegen Nachlässigkeit gefährden wollte.
Und so fühlte sich John Sheppard, auch etwas überflüssig, da es grade nicht mal das Geringste gab, dass er machen konnte.
Stattdessen, beobachtete all die anderen von einem Stuhl aus, von wo er keinem im Weg stand und trotzdem alles sehen konnte.
Ein wenig wehleidig war ihm schon bei der Sache, da er es bisher ja immer gewohnt war, sich mitten im Getümmel zu befinden.
Aber nun, musste John Sheppard sich zurückhalten und die anderen Soldaten beobachten und beurteilen, wie sie sich schlugen.
Da kam eine Meldung von der Torsicherungscrew.
„Colonel Whitmann, das Tor ist soeben von draußen angewählt worden, aber es kommt nichts durch, weder Menschen noch Signale.“
Da meldete sich Sheppard von hinten.
„Will sie ja nicht stören, aber dass soll meistens nur dazu dienen, dass keiner entkommt, wenn die Wraith angreifen.“
Der Lt.Col, war aber noch vorsichtig.
„Ja, aber noch ist es nicht raus, ob dass wirklich Wraith sind, es könnte Theoretisch auch noch jemand anders sein.
Trotzdem werde ich sie natürlich nicht außen vorlassen, wenn ihnen was einfallen sollte, dann sagen sie es mir bitte.“
John nickte und dachte eifrig nach ob er noch was beisteuern konnte, aber im Moment hatte er keine Ideen.
Dafür kam eine Meldung von den Nahraumsensoren.
„Colonel wir haben die Schiffe identifiziert, es sind zwei Wraithbasisschiffe und acht schwere Kreuzer, sie steuern direkt den Orbit an.“
Jetzt, wo das vermutete Gewissheit war, bekamen viele Menschen doch Angst, auch wenn die meisten es zu verbergen versuchten.
Aber immer wieder war zu sehen, wie sich die Techniker bekreuzigten, oder kleine Gebete zu ihrem jeweiligen Gott sprachen.
Sheppard hinkte mit seinem Stock zu Whitmann.
„James, hören sie mal, ich kann ja sowieso nichts wegen der verdammten Krücke hier machen und würde in der Zentrale bleiben.
Sie können dann rausgehen, um ihre Leute selbst in den Kampf zu führen, die brauchen sicher jemanden, der ihnen Mut macht.“
Der Offizier sah Sheppard an und wollte ihm auch gar nicht wieder sprechen, da der Rang des Colonels höher war, als seiner.
„Gut, halten sie hier die Stellung, ich werde sehen was ich da noch machen kann, aber es sieht schlecht für uns aus.
Wenn die mit Bodentruppen kommen, können wir unmöglich dagegen halten, auf dem ganzen Stützpunkt befinden sich nur 261 Männern und Frauen.“
John dachte kurz nach.
„Dann sage ich dass wir diese Mistkerle ganz einfach austricksen müssen, ich werd mir schon was einfallen lassen.
Whitmann lachte kurz auf.
„Aber bitte kein Kamikazemanöver, bei dem wir am Ende nicht wissen, was wir eigentlich da gemacht haben…“
Die beiden gaben sich noch die Hand, eh sie sich in verschiedene Richtungen verabschiedeten und schnell davon gingen.
John begab sich dann zur Sensorstation.
„Wie sieht es da oben aus, haben die sich schon gerührt?“
Der Techniker wollte gerade was sagen, als ein Ton zu hören war.
„Sir, die starten ihre Darts, sie fliegen genau auf uns zu.“
John dachte nicht lange nach, griff zum Mikro.
„Hier spricht Colonel John Sheppard, ich erteile den Startbefehl an alle Jäger und Bomber, sie fliegen sofort los.
Fangen sie die Darts noch vor der Atmosphäre ab, aber ich will keinen von ihnen wegen einer dämlichen Aktion, nach Hause tragen.“
Letztendlich war er über seine eigenen Worte erstaunt, aber in den letzten Wochen fiel es ihm immer wieder auf:
Er war ernster geworden und machte nicht mehr ganz so viele Sprüche, wie vor der Sache mit der Atombombe.
Aber das musste er jetzt verdrängen, da es galt die Wraithdarts zu überwachen, die sich genau auf die J 301 Jäger und Wotanbomber zu bewegten.


Atlantis, Raum über dem Planeten:

Das Eintreffen der Wraithkreuzer, würde jetzt nur noch Sekunden dauern und dann war es mit der Stille vorbei.
Hunderte Raumgefährte hatten sich in einer sichelförmigen Aufstellung, um den schon vorher errechneten Austrittspunkt, in Position gebracht.
Zwar war es geplant, die feindlichen Schiffe, in einem wahren Hagel aus Projektilen und auch Raketen untergehen zu lassen.
Aber O´Neill hatte vor ein paar Minuten den Befehl an alle Wotanbomber erteilt, ihre Nuklear Waffen noch zurück zu halten.
Er wollte damit verhindern, dass der gesamte Raum wieder mal Strahlenverseucht wurde, was sich auf die Antikersensoren auswirken würde.
Aus diesem Grund sollten auch erst mal nur normale Raketen abgefeuert werden, da es zudem angesagt war, Drohnen zu sparen.
Allert, der auf dem Copilotensitz war, gab seinem Boss die Meldung durch.
„Jack, sie springen.“
Und in derselben Sekunde kamen aus einem gleißenden Hyperraumfenster, die beiden Schiffe und feuerten noch beim Übertritt.
O´Neill fluchte auf, als er sah, wie zwei J 301 Jäger von den Plasmaladungen, im Aufleuchten von Sekunden zerrissen wurden.
„Elende Saubande…Feuer erwidern, worauf wartet ihr denn?“
Auf der Stelle lösten sich 200 Raketen, die speziell für den Kampf im Raum, konzipiert waren und zogen ihre Bahnen.
Etwa zwei Drittel von ihnen, schlugen in die Flanken, der Kreuzer und rissen ihre organischen Panzerungen auseinander.
Millionen von Bruchstücken die selber zum Tödlichen Geschoss wurden, verteilten sich durch den Bereich der Schlacht.
Auch die Jäger, Jumper und Bomber von der Erde, mussten einige riskante Ausweichmanöver durchführen, da sie sonst getroffen wären.
Trotzdem wurden sie, von unzähligen kleinen Stücken getroffen, die zu klein waren, um noch gesehen zu werden.
Momente darauf schlug die nächste Salve, in den Kreuzern ein, diesmal waren die Triebwerke das anvisierte Ziel.
Die, durch die gewaltige Energiewelle ausgelöste Explosion, reichte jedoch aus, um dass erste Schiff regelrecht auseinander springen zu lassen.
Jack ballte die Hände.
„Fein gemacht, jetzt noch den zweiten und ich zahl heute Abend das Bier.“
Sofort horchten alle im Jumper auf, sogar Anna war erfreut da man sie in den letzten Wochen, an den Geschmack des Gerstensaftes, gewöhnt hatte.
„Dürfen wir sie beim Wort nehmen, Sir?“
Dabei lächelte sie, ihren Kommandierenden Offizier derart zuckersüß an, sodass es ihm kaum noch möglich war, nein zu sagen.
„Von mir aus, ich und mein loses Mundwerk…verflixt noch mal.“
Und während sie flachsten, entging dem AR 1 Team fast schon wie der zweite Kreuzer immer wieder getroffen wurde.
Allerdings trafen die Raketen diesmal nur einzeln, da die Piloten von Woolsey ihre Order, mit der Munition zu sparen, bekamen.
Dennoch sollte das für den Kreuzer nicht mehr ins Gewicht fallen, da er langsamer verbrannte aber dafür, genauso gründlich wie der erste.
Jack aber kam das sehr suspekt vor.
„Sagt mal, hat von euch auch einer die geringste Ahnung, was die bekloppte Aktion hier denn bringen sollte?
Die haben nichts gesendet und aufklären, nenne ich auch was anderes, ich steige jetzt mal echt nicht durch…einer von euch vielleicht.“
Und während die anderen noch nachdachten, kam Anna eine Idee die ihr aber auch nicht ganz zu gefallen schien.
„Colonel, nur weil nichts aufgefangen wurde, können die trotzdem was gesendet haben, sicher senden die auch verschlüsselt und abgeschirmt.“
Das leuchtete auch dem US Air Force Colonel ein und so gab er per Funk die Order, noch mal alles genau durch zu sehen.
Dabei bemerkte das Team zunächst gar nicht wie die USS MacArthur unter Colonel Caldwell, den Raumsprung durchführte.
Sie ging auf einen parallelen Kurs und versuchte, mit ihren Sensoren noch nach Überlebenden zu suchen, aber das war Ergebnislos.


Alphabasis, Luftraum:


In drei geschlossenen Formationen warteten die J 301 Jäger im Luftraum und versteckten sich dabei in den Wolken.
Ihr Plan bestand darin, den Darts in den Rücken zu fallen, was ihnen auch gelingen könnte, da deren erste Welle nur aus knapp 100 Fliegern bestand.
Und während sie den feindlichen Kampfflugzeugen eine einfache Falle stellen wollten, flogen die Bomber einen anderen Kurs.
Ihr Ziel bestand darin, sich an allen Jagdverbänden vorbei zu pirschen und den Mutterschiffen in den Rücken zu fallen.
Zwar war der Stealthmodus, noch nicht gegen die Wraith zum Einsatz gekommen, aber es gab die Hoffnung, dass ihre Sensoren ebenfalls blind blieben.
Währenddessen nährten sich die Jäger, den Darts.
„Leader Red an alle, angreifen.“
„Leader Blue, verstanden.“
„Leader Black, sind soweit.“
In selbem Moment, passierten die Wraith die Linie, an der die Erdjäger in den Wolken waren, um ihnen zu folgen.
Und der Angriff ließ auch nicht lange auf sich warten, weil die drei Staffeln sofort das Tempo aufnahmen, womit sie angreifen konnten.
„An alle, Feuer frei.“
Augenblicklich lösten sich 36 Luft-Luft Raketen und schossen auf ihre Ziele zu, die das völlig überraschen sollte.
Nacheinander wurden die Darts zerstört und die Erdenpiloten wollten schon aufatmen, als den Wraithrotten ein Ausweichmanöver gelang.
Sie flogen in sehr engen Kurven, eine nahezu perfekte 180 Grad Wende, mit denen sie vor die 301er kamen.
„Ausweichen, die nehmen uns aufs Korn…“
Und so sollte es auch kommen, alle Darts eröffneten sofort das Dauerfeuer und konnten gleich sechs Kampfflieger erledigen.
Sie explodierten ohne auch nur die geringste Chance zu haben und verzweifelt versuchten ihre Verfolger abzuschütteln.
„Verdammt, die kleben mir…“
„Kann dir nicht helfen, hab auch einen am Hintern.“
„Verteilt euch, wir nehmen uns einen nach dem anderen vor.“
Aber das sollte sich als nicht einfach erweisen, weil alle Darts wie die Fliegen an ihnen Hecks klebten und nicht locker ließen.
Eine 301, die von zwei Darts verfolgt wurde, fing sich einen Treffer in ihren Triebwerken ein, aber explodierte nicht.
Der Jet fiel auf die Erde zu, doch dem Piloten gelang es noch, auszusteigen und seinen Schirm zu öffnen, ehe er Tausende Kilometer von der Basis runter ging.

In der Zwischenzeit waren die Bomber schon recht nah an die Schlachtschiffe gekommen und bereit für den Angriff.
Das neue und verbesserte Stealthsystem, hatte sich bisher als Effektiv erwiesen und war dabei wohl der größte Vorteil.
Allerdings mussten sie auch aufpassen dass nicht ein Dart, oder Wraith der eben grad aus dem Fenster sah, sie bemerkten konnte.
Und daher flogen sie auch nur mit geringer Antriebskraft, weil die Emissionen sie sicher noch voreilig verraten hätten.
„OK Leute, Waffen abfeuern und dann abdrehen.“
Die vier Bomber drehten auf und ließen ihre Waffen los, die sich sofort auf ihren Weg, zu den Schiffen machten.
Aber die Wraith waren auch nicht untätig und hatten durch den erhöhten Energieausstoß, dass gesamte Angriffsquartett erfassen können.
„Boss, die haben uns erfasst.“
Dem Leader war das klar, als er antwortet.
„Ich weiß, Ausweichkurs und weg hier.“
Und als sie schon wieder der Atmosphäre entgegen flogen, explodierte hinter ihnen, dass erste Schiff, ein Kreuzer.
Aber über den Erfolg, konnten sich die Bomberpiloten nicht freuen, da sie dem konzentrierten Feuer der Schiffe, ausweichen mussten.
Von den Basisschiffen und Kreuzern kamen inzwischen Unmengen an Geschossen, welche da auf sie einprasselten.
„Nur weiter Jungs, wenn wir wieder in den Wolken sind, hätten wir es geschafft, in der Suppe sind viel zu viele Ionen.“
Aber im selbem Moment gab es drei Explosionen, zwei bei der Wraithflotte, wo eben grad der zweite Kreuzer hochging.
Die nächsten Bomben trafen eines der Basisschiffe und fügten ihm schwersten Schaden zu, so dass es erhebliche Schlagseite bekam.
Mehrere Decks fingen zu brennen an und die restlichen Wraithschiffe, gingen auf Abstand, da dass Basisschiffe unkontrolliert zu trudeln begann.
Aber es gab auch in den Reihen der Wotanbomber, eine Explosion, als eines der Fluggefährte, von dem Feuer eines Kreuzers erwischt wurde.
Die Trümmer die dabei entstanden, bohrten sich in dass Gehäuse des Bombers neben ihm, der Flankenschutz gab.
„Hilfe, Systeme versagen, Leader ich stürze ab.“
„Gold 4 leiten sie Energie zu den Treibwerken um.“
„Alle Energie ausgefallen…Ah…“
Unmittelbar darauf verglühte der Bomber beim Wiedereintritt in der Atmosphäre, da der Pilot nicht mehr das korrekte Fenster dafür erreichen konnte.
Die anderen beiden Bomber, schafften es aber, sich in den Wolken zu verstecken und dort erst mal zu warten, bis sie landen konnten.


Alpha Basis, Kommandozentrale:

John besah sich immer noch der Bildschirme und jubelte wie die anderen Techniker, als grade eben, die beiden Kreuzer explodierten.
Dazu gab es ja noch ein Basisschiff, das wegen seinem Schlingerkurs der übrigen Wraithflotte mehr Probleme bereitete, als die Menschen.
Aber die Freude drüber verging sehr schnell, weil sie sich wieder auf die Arbeit konzentrieren mussten, was nicht einfach war.
„Colonel Sheppard, wir können leider nicht Atlantis erreichen, die Wraith stören immer noch, den Funkverkehr.“
John dachte eine Sekunde nach, spielte mit seinem Stock.
„Was ist mit dem Relaisnetzwerk, diese Dinger laufen ja seit einigen Wochen, kommen sie an eines von denen ran?“
Der Techniker verneinte.
„Tut mir leid Sir, aber das nächste ist auch noch zu weit entfernt, ich komm ja gerade mal 200 Meilen, mehr ist nicht drin.“
Plötzlich gab es eine gewaltige Explosion, bei der auch hier unten noch, die Wände wackelten und sie ängstlich zur Decke schauen ließen.
John griff zu einem Funkgerät.
„Whitmann, was ist bei ihnen los, was war das eben?“
Die Antwort dauert ein wenig.
„Tut mir leid, aber ein Dart ist grade, in das südliche Munitionslager gekracht und es komplett zerstört, einige meiner Jungs sind dabei draufgegangen.
Sind einfach zu viele, von ihnen und meine Leute haben zu wenig Munition, geschweige dass ihnen der Mut ausgeht.“
John stieß einen Fluch zum Himmel, ehe er sich wieder besann.
„Halten sie einfach die Position, so lange sie das noch können und ziehen danach zurück, aber es wird niemand zurück gelassen.
Wenn alles scheitert, verrammeln wir uns in den unterirdischen Gängen, will doch mal sehen, wie sich die Bande im Buddeln schlägt.“
Whitmann bestätigte das.
„Ja Sir…einen Moment die Wraith kommen aus dem Tor, ich muss jetzt los, meld mich wenn ich wieder Luft habe.“
John bestätigte das, als er wieder mal seinen Stock verfluchte, der ihn dran hinderte, sich auch eine Waffe zu greifen und mitzumachen.
Aber in dem Zustand war er viel mehr eine Belastung, als eine Hilfe und das wollte er keinem zumuten, da es um alles ging.

Direkt vor dem Sternentor, heuten die schweren MG Stellungen auf und ließen die Kugeln auf Unmengen an Wraith nieder.
Über 50 Soldaten feuerten, unterbrochen auf das Sternentor und erledigten dabei einen Wraith nach dem anderem.
Gleichzeitig wurden die Darts, die sich schon im Zielanflug befanden, mit den großkalibrigen Railguns abgeschossen.
Aber es wurden langsam zu viele, da die Munition gegrenzt war und ihre Feinde in einfach zu großer Anzahl kamen.
Auch die Darts, die sich ihnen nährten, waren für die acht Railsguns einfach zu viele, weshalb immer wieder Soldaten mit den Fangstrahlen geholt wurden.
Als einzelne Darts, dann auch noch Bodentruppen absetzen, gab Whitmann einen Funkspruch durch, um sie zu stoppen.
„Alle Mann in Deckung, Mörser auf den Haufen am Westhang.“
Zwei Sekunden später, waren diese Waffen ausgerichtet und ließen ihre todbringende Ladung, auf die Wraith niedergehen.
Beinahe 40 Krieger wurden auseinander gerissen, teilweise nur noch zerfetzt gegen die Felsen geschleudert, an denen sie herab rutschten.
Die Mörsergranaten waren mit Splittersprengsätzen bestückt, da das Alliierte Oberkommando der Meinung war, so die Wraiht besser bekämpfen zu können.
Whitmann sah es sich durch das Fernglas an, wandte sich dann an den First Sergeant, der sich neben ihm befand.
„Gut so, dass dürft ihnen erst mal gereicht haben, aber schicken sie eine Einheit, die nachsieht ob einer überlebt hat.“
Der Sergeant salutierte vor seinem Kommandeur.
„Sir, sollen wir Überlebende gefangen nehmen, oder gleich kurzen Prozess machen, man kann die ja später nicht verpflegen?“
Whitmann dachte nach.
„Ob Wraith oder nicht, die können was wissen, bringen sie mir also einen, der noch was sagen kann, verstanden?“
Der Soldat bejahte das bevor er sich auf den Weg machte, während Whitmann sich wieder der Wraithtruppe zuwandte, die aus dem Tor kam.
Da wurden es inzwischen weniger, weil es den US Army Männern und Frauen bisher sehr gut gelang, dass Tor zu verteidigen.
Zwar wurden auch hier einige Leute durch Stunner getroffen, aber das waren Verhältnismäßig wenige gewesen.
Außerdem lagen weiter hinten zwei Scharfschützenteams, die so dabei gut getarnt waren, dass sie von den Wraith gar nicht bemerkt wurden.
Im selben Moment brachen über 200 Darts durch die Wolken und flogen mit starrem Kurs auf den Hauptplatz zu...


Atlantis:

Die Jäger und Bomber, flogen zu ihren Startbahnen, die sich auf dem Festland des Kontinents, von Lanthea befanden.
Beim Überflug der Landregionen, überquerten sie auch die neuen Siedlungen der Arthosianer, die ihnen freudig zuwanken.
Allein schon durch das zerstören der beiden Kreuzer, war es für diese Menschen Grund genug mal wieder ordentlich zu feiern.
Aber das war für die Erdenmenschen nicht von großem Interesse, die sich erst einmal, von der Schlacht abschalten wollten.
Zwar war es zu keinen größeren Gefechten gekommen, aber die Anspannung saß immer noch, bei einigen mehr als den anderen.
Die Jumperpiloten hingegen, die nach Atlantis flogen, hatten es da viel besser und konnten sie sich doch in ihren Fliegern frei bewegen.
So auch Jack, der seinen Jumper auf Autopilot eingestellt hatte, da er sich ordentlich Strecken gehen musste.
Anna sah ihn tadelnd an.
„Wenn das Woolsey wüsste…der würde sie glatt dazu verdonnern, 100mal das Regelleitwerk aufzuschreiben und dann auszuhängen.“
O´Neill sah sie aus entsetzten Augen an.
„Ah… wie können sie so was Entsetzliches auch nur denken, husch in ihre Ecke und kommen sie erst wieder raus, wenn sie ihre Schande eingestehen.“
Anna musste sich stark auf die Lippen beißen, da der Spruch vom Colonel nicht wirklich ernst gemeint war.
„Ja Sir…wie konnte ich nur.“
Als Jack grinsend nach vorn ging, gesellte sich Wickers zu Anna die noch nachdachte, was sie heute Abend machen sollte.
„Hey Prinzessin, nachher schon was vor?“
Sie verdrehte die Augen.
„Was ist denn mit den Namen die ihnen gegeben hab, kein Erfolg mit den Krankenschwestern gehabt, oder nicht ihr Typ?“
Er schmollte etwas rum.
„Reiten sie auch darauf rum, aber um ihre Neugier zu befriedigen, ich hab mit zwei von ihnen was anfangen können…“
Anna grinste immer dicker.
„Aber…kommen sie schon, ich will das genießen.“
Wickers sah sie mit roten Backen an.
„Na ja die erste war nett gewesen, aber leider ist nicht mehr gelaufen als ein wenig Knutschen und das nur angedeutet.
Sie mussten mir ja unbedingt den Namen, einer Frau geben, die als Jungfrau in die Ehe gehen will und vorher niemanden ranlässt.“
Anna sah ihn verdutzt an.
„Oh, wenn ich das gewusst hätte… tut mir leit und die zweite?“
Wickers drehte sich beschämt weg.
„Darüber rede ich nicht.“
Anna legte ihre Hand auf seine Schulter.
„Was war los?“
Er sah aus, wie ein getretener Hund.
„Na gut…aber sie müssen mir ihr Ehrenwort geben, dass das unter uns bleibt, sonst kann ich gleich die Stadt verlassen.“
Anna hob ihre Hand.
„Ich schwöre es.“
Max setzte sich und redete ganz leise mit ihr, damit O´Neill und Allert es nicht hörten, Ronon schlief im Sessel.
„Das war Doktor Esponisa, die neue Spanische Biologin und zuerst war auch alles, sehr lustig gewesen, bis es zur Sache ging.
Nachdem wir im Bett lagen und richtig loslegen wollten… da… nun… wussten sie… dass sie … ein Mann ist?“
Anna brauchte eine Sekunde, bis sie beide Hände vor den Mund legte, da sie es kaum glauben wollte, was er sagte.
„Wollen sie mir sagen, dass sie was mit einem Transsexuellen hatten und das nicht bemerkten
…oh man, dass glaub ich jetzt nicht?“
Max sah ihr in die Augen.
„Wenn sie je was davon erwähnen, kann ich hier einpacken, also schwören sie noch mal, dass das nie ihren Mund verlässt.“
Anna hob gleich ihre rechte Hand und schwor dann, so überzeugend wie nur möglich, obwohl es sie amüsierte.
Aber gleichzeitig fühlte sie sich auch ein wenig schuldig, da sie es war, die Max diese Namen überreicht hatte.
Schließlich setzte O´Neill aber den Jumper im Hauptturm, der Stadt, auf und stürmte als erster zur Tür, da heute die neuen Simpson Folgen ankamen.


Alphabasis, Zentrale:

John Sheppard war gar nicht erfreut, über den Verlauf der Schlacht, weil die Menschen immer mehr an Boden verloren.
Ununterbrochen setzten Darts Bodentruppen ab und zwangen so die US Army Soldaten, tiefer in den Untergrund zu gehen.
Mittlerweile befand sich kein Mensch mehr an der Oberfläche, da sie versuchten die Gänge zu verteidigen, bisher mit Erfolg.
Sheppard ließ sich gerade einen Bericht geben.
„Sir wir haben nur noch 117 Mann, viele davon sind sehr schwer verletzt, den Rest haben sich die Wraith schon geholt.“
John stützte sich mit beiden Fäusten auf dem Tisch ab, da keine Ahnung hatte was ihnen denn jetzt noch helfen konnte.
Da kam ein Corporal zu ihm.
„Sir, Colonel Whitmann wurde grad von einem herunterstürzenden Stahlträger erschlagen, ich glaube, die Wraith haben auch den Südtunnel erreicht.“
John sah ihn mit großen Augen an.
„Sie glauben?“
Der Soldat verneigte sich leicht.
„Es tut mir leid Colonel, aber der Funkkontakt ist abgebrochen und aus dem Tunnel sind nicht identifizierte Töne zu hören.“
Sheppard nickte, als er die nächste Hiobsbotschaft erhielt.
„Sir, die Basisschiffe und Kreuzer landen gerade, auf den westlichen Feldern, was können wir dagegen noch tun?“
Sheppard sah sich um und in die Augen von 11 Männern und Frauen, die schon alle Hoffnung verloren haben.
Die leeren Blicke hatten schon zu viele Kommandeure gesehen, wenn es sicher war, dass alles zu Ende ging.
Er richtete sich an sie.
„Hört mal zu Mädels und Jungs, ich weiß ja nicht, ob wir dass schaffen werden, aber ich wollt wieder nach Hause.
Und da ich morgen wieder einen Hot Dog futtern wollt, sollten wir zusehen, dass wir hier raus kommen, oder sieht das wer nicht so?“
Die gesamte Crew musste noch mal grinsen, eh sie zurück an ihre Plätze gingen und alles was machbar war, versuchen sollten.
Vor allem die Subraumkommunikation galt es wiederherzustellen, denn ohne Verstärkung aus Atlantis gab es keine Hoffnung.
Währenddessen kämpften die Soldaten, in den Korridoren, einen aussichtslosen Kampf, gegen die Wraithübermacht.
Da ihnen bei jedem neuem Krieger, die Munition mehr und mehr ausging, griffen sie schon zu erbeuteten Stunnern.
Und aus den gelandeten Schiffen, strömten immer weitere Krieger, die sich wie ein gewaltiger Strom auf die Basis zu bewegten...
Kapitel 11 by Atlan
2.11 Phoenix Teil 2
von Atlan





Colonel John Sheppard atmete tief durch, als er das Magazin, von seiner MP5 Maschinenpistole überprüfte und dann einrasten ließ. Er hatte nicht vor kampflos zu sterben. Die Wraith rückten immer weiter vor und hatten schon beinahe die komplette Alphabasis überrannt. Über die diversen Monitore in der Kommandozentrale sah er, wie die Soldaten ihre Stellungen verbissen verteidigten, schließlich jedoch immer schneller an Boden verloren, als ihnen so langsam die Munition ausging. Die Wraith machten auf ihrem Vorstoß nur noch halt, um sich hin und wieder zu nähren.
John wand von den Bildschirmen ab und dem dem US Army Lieutenant zu seiner linken zu. „Lieutenant, geben sie den Befehl aus, alles C4 zu sammeln, um die Verbindungsgänge zu sprengen.“, befahl er.
„Das wird die Wraith sicher nicht lange aufhalten“, meinte der Lieutenant.
„Da bin ich mir sogar sicher“, antwortete John. „Aber vielleicht verschafft uns das wenigstens noch genug Zeit, bis Atlantis Hilfe schicken kann.“ Der Lieutenant nickte und gab dann den Befehl weiter, auch wenn er, wie alle anderen in der Zentrale, nicht wirklich glaubte, dass das die Wraith aufhalten könnte.


Etwa zur selben Zeit wurden mehrere gefangene Soldaten, die mit Darts eingesammelt worden waren, zur Königin des Basisschiffs geführt. Unter ihnen war auch Oberfeldwebel Irina Jegorowna, eine russische Infanteriesoldatin. Die kleine aber drahtige Soldatin, die jeder Rübenbäuerin Ehre gemacht hätte, mit dem leicht vernarbten Gesicht, setzte sich von den Gefangenen noch am heftigsten zur Wehr.
Der Rest hatte anscheinend schon resigniert. Sie versuchte sich von den beiden gesichtslosen Wraithdrohnen loszureißen. „Lasst mich los, ihr miesen kleinen...“, fluchte sie wild auf russisch, bekam als Antwort aber nur einen Schlag mit dem Stunnergewehr auf den Hinterkopf, der sie kurz bewusstlos werden ließ.

Die zehn Gefangenen wurden nun in den Raum der Königin gebracht, die zufrieden lächelnd auf ihrem Thron saß. Sie erhob sich und schritt vor den Gefangenen auf und ab, die von ihren Wächtern in einer Reihe aufgestellt wurden. Bei jedem überprüfte sie kurz den Verstand auf die Widerstandsfähigkeit und blieb dann vor einer deutschen weiblichen Stabsgefreiten stehen. „Sie zuerst“, befahl die Königin.
Die beiden Wachen drückten die Soldatin zu Boden und rissen ihr das Hemd auf.
Der Plan der Wraith war einfach. Auch wenn es nur einfache Soldaten waren, wie die Wraith wussten, könnten sie ja nützliche Informationsquellen sein, aber erst einmal mussten sie Todesangst haben, bevor sie etwas verrieten. „Nein, bitte....“, stammelte die Soldatin voller Panik, doch das war sinnlos. Die Queen rammte ihre Hand mit dem Saugmund der Deutschen auf die Brust und fing an sich an ihr zu nähren. Schnell hatte sie ihr das Leben ausgesaugt, während die anderen Soldaten entgeistert und geschockt zuschauten. Nur Oberfeldwebel Jegorowna sah weiterhin wütend drein.
„Schafft schon diese Leiche weg“, befahl die Königin zufrieden und ging wieder vor den Gefangenen auf und ab. Nach einer Weile blieb sie vor einem russischen Obergefreiten stehen. Der junge Mann zitterte am ganzen Leib. „Nein, bitte lassen sie mich leben! Ich...“
„Verdammte Scheiße!“, schrie Irina Jegorowna mit voller Kraft ihrer rauen Stimme und unterbrach den jungen Mann. „Du bist Soldat der Russischen Armee, du verdammtes Arschloch! Und wenn deine Zeit gekommen ist, dann ertrags auch wie ein richtiger Russe! Aufrecht und ohne Furcht!“ Der Soldat hörte auf zu zittern, sah Irina noch kurz an und nickte ihr zu. Dann richtete er seinen Blick nach vorne, bereit für alles, was passieren sollte.

Die Königin wartete mit dem Aussaugen des Soldaten, da sie zutiefst beeindruckt war, dass die Soldatin keine Furcht zu haben schien. Doch schnell überwand sie dies und rammte dem Russen die Hand auf die Brust, um sich an ihm zu nähren. Die Wraith waren davon abgelenkt genug, dass Irina die Gunst der Stunde nutzte. Mit ein paar gezielten Schlägen riss sie sich los, wirbelte herum und brach einem ihrer Wächter das Genick und stürzte sich dann auf einen nahestehenden Wraithoffizier, der versuchte sie zu packen. Mit voller Wucht schlug sie auf seinen Schädel ein, bis ein halbes Dutzend Wraithdrohnen sie zu fassen bekam.

Die Königin, die inzwischen mit dem russischen Soldaten fertig war und auch diese Leiche wegschaffen ließ, stellte sich vor Irina. „Du hast einen starken Willen“, stellte sie beeindruckt fest. „So eine Willenstärke habe ich schon lange nicht mehr erlebt.“
Sie dachte einige Momente nach und trat nahe an die Russin heran. „Wir kennen inzwischen eurer ganzes Rangsystem und deshalb weiß ich, dass du hier die Höchstgestellte bist. Deswegen mach ich dir einen Vorschlag.“
„Bin ganz Ohr“, meinte Irina desinteressiert.
„Ich biete dir das Leben deiner Leute“, sagte die Königin und deutete auf die sieben Soldaten. „und das aller anderen Gefangenen, die wir gemacht haben, wenn du mir im Gegenzug meine Fragen beantwortest.“
„Was für Fragen?“, wollte Irina wissen und sah der Königin in die Augen.
„Wie viele Truppen hat dein Volk in dieser Galaxie, wie viele Schiffe habt ihr insgesamt und wie seit ihr genau organisiert, also eurer Regierungssystem und militärische Führung“, sagte die Königin humorlos.
Irina grinste kopfschüttelnd. „Sonst noch was Lady, soll ich dir vielleicht in den Arsch kriechen, oder die vergammelten Füße küssen? Du bist verrückt, wenn du glaubst, dass ich dir das erzähle, nur um das Leben von ein paar Soldaten zu retten.“
Das überraschte die Queen doch über alle Maßen. „Meine Untergebenen haben bisher über einhundert Gefangene gemacht und weitere sind unterwegs und du willst deren allen Leben nicht retten? Ich habe dir nun wirklich keine Fragen gestellt, die deine Art zum Untergang verurteilt, es ist nur ein faires Angebot, wie ihr sagen würdet.“
„Mann, Mann, Mann...“, sagte Irina und rollte mit den Augen.
„Bist du so doof, oder tust du nur so? Wir befinden grade uns mit deinen Leuten im Krieg, Schätzchen! Jede Information kann euch helfen, ebenso wie jede Info über euch uns helfen kann. Ich bin doch nicht so dämlich und erzähl dir was.“ Sie lächelte leicht und sah dann die anderen Erdlinge durchdringend an. „Und ebenso wird keiner von diesen Soldaten etwas erzählen.“

Das ist einfach verrückt, dachte sich die Königin und funkelte die Russin dann böse an. „Dann sollst du jetzt sterben.“ Sie sah einen ihrer Offiziere an, der abseits stand. „Du, nähre du dich an ihr. Ich bin gesättigt.“ Der Offizier verneigte sich stumm und ging dann auf Irina zu, um ihr die Hand auf die Brust schnellen zu lassen - nichts geschah. Der Wraith erhöhte den Druck, den er bereits ausübte, doch Irina verlor keine einzigen Lebensjahre. Schließlich brach der Wraith wütend und erschöpft ab.
Die Königin fletschte wütend die Zähne. „Ein Dromoys bist du also... Deswegen hast du auch keine Angst vor uns, aber ich könnte dich noch zu einer Läuferin machen.“
Irina verstand selbst gar nichts. Sie wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie ein Dromoys war, ein Mensch, der nicht ausgesaugt werden konnte. Trotzdem grinste sie. „Ja, du hast mich durchschaut. Ich hoffe, du kommst drüber weg.“

Die Königin versuchte sich zu beherrschen, als sie zurück zu ihrem Thron ging und befahl ihren Wachen: „Schafft sie allesamt in die Zellen. Ich werde das Verhör später fortsetzen, wenn sie Zeit hatten über die Konsequenzen nachzudenken.“ Schnell wurden die Erdmenschen abgeführt und in den Zellenblock gebracht. Unterwegs unterhielten zwei Soldaten sich flüsternd. „Mann, ich glaubs ja nicht“, sagte der eine. „Cool wie Hundeschnauze.“
„Ja“, stimmte der andere zu. „Mit dieser Russin wird das entweder eine Haft, die wir überleben, oder die furchtbarste überhaupt...“


„Die Wraith sind nun fast da“, meldete ein weiblicher Sergeant John.
„In Ordnung. Sind die Verbindungsgänge präpariert?“, fragte John, worauf es nur eine knappe Bestätigung gab. Er nickte und aktivierte den Funk zu den jeweiligen Sprengmeistern. „Sehr gut, dann sprengen wir in fünf, vier, drei, zwei, eins... Jetzt“
Acht Sprengmeister drückten daraufhin gleichzeitig auf ihre Auslöser und acht Verbindungsgänge, die ins Zentrum des Basiskomplexes führten, wurden mit C4 Ladungen, die an den Stützbalken angebracht wurden, kontrolliert zur Sprengung gebracht. Die Trümmer stürzten herab und versperrten die Eingänge und begruben zusätzlich auch noch, ungefähr achtzig Wraith unter sich. John atmete durch, als von überall die Meldungen hereinkamen, dass die Wraith nicht mehr durchkämen.
„Na gut, das verschafft uns etwas Zeit“, meinte er zufrieden. „Dann will ich jetzt Vorschläge hören, wie wir Atlantis informieren.“
Niemand meldete sich. „Na kommt schon“, sagte John. „Ihr werdet euch doch nicht wohl von einer Bande Möchtegernvampire vorführen lassen!“
Schließlich meldete sich ein bebrillter Staff Sergeant zu Wort. „Sir, ich hätte da eine Idee.“
„Dann lassen sie mal hören, Sergeant...“, sagte John.
„Sergeant Tremaine, Sir“, antwortete der Sergeant und erzählte dann von seiner Idee.
„Sir, wie sie ja wissen blockieren die Wraith unsere Systeme, weshalb wir nicht nach Atlantis funken können.“
„Ja und was schlagen sie vor, Tremaine?“, fragte John.
„Wie wäre es, wenn wir uns in die Systeme der Wraith hacken und ihren Subraumfunk benutzen, um Atlantis zu erreichen.“, erklärte Sergeant Tremaine.
„Und wenn die Wraith das Signal bemerken?“, fragte jemand. „Die werden uns dann mit ihren Schiffswaffen wegbomben, damit Atlantis auch ja keine Entsatzungstruppen schickt.“
„Ich kann ein Programm schreiben, dass das Signal verschleiert und es wie Hintergrundstrahlung aussehen lässt. Da oben schwebt noch genug Radioaktivität von unseren Atomwaffen, damit das nicht auffällt“, erklärte Tremaine.
John musste plötzlich grinsen. „Sehr gut, die Idee ist so frech, dass sie funktionieren könnte. Fangen sie an, Sergeant.“ Tremaine bestätigte nickend und fing gleich an seinen Computer zu bearbeiten, während sich die anderen Techniker interessiert Drumherum stellten.


Auf dem Basisschiff wurden die Gefangenen auf dem Weg zu den Zellen an einem Fenster vorbeigeführt, während die Wraithwächter neue Instruktionen bekamen.
Was sie dort sahen, überraschte sie sehr und ließ jedem einzelnen von ihnen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Vor dem Fenster war der Rest der Wraithflotte versammelt, darunter auch das angeschlagene Basisschiff, das von zwei Atomraketen getroffen worden war. All diese Schiffe hatten mehr oder minder große Schäden erlitten, doch die wuchsen langsam wieder zu. Selbst das Basisschiff, indem die riesigen Löcher noch gut zu sehen waren, reparierte sich selbst in ungeheurer Geschwindigkeit.
„Mann...“, stieß ein Amerikaner aus. „Wie sollen wir die Wraith überhaupt schlagen?“
„Wir haben es bisher geschafft, wir schaffen es weiterhin!“, sagte Irina zuversichtlich.
„Aber sie kennen doch inzwischen unsere Waffentechnologien und seitdem sie die Sofia in ihrer Gewalt hatten, haben wir gegen sie nur verloren“, gab ein anderer Soldat zu bedenken.
„Unsinn“, sagte Irina abwertend. „Nur weil sie jetzt wissen, womit sie es zu tun haben, ist das noch lange kein Grund aufzugeben. Jeder kann sterben, jeder kann besiegt werden, wir sind da keine Ausnahme, aber das Glück wird sich wieder wenden.“ Die anderen Soldaten kamen nicht mehr zum antworten, da ihre Wächter sie nun weiterdrängten und sie zu Kokons führten. Bis auf Irina und einen US Marine aus einer anderen Gruppe wurden sie alle eingesponnen, ebenso wie die andere Gruppe Gefangener. Irina und der Marine hingegen wurden in eine kleine Zelle gestoßen und dann allein gelassen.

Irina stellte sich wütend an die Gitter.
„Warum lassen spinnen die uns nicht auch ein?“
„Entweder weil wir von den Gefangenen die Höchstrangigen waren, oder weil wir die Königin verarscht haben.“, meinte der Marine, der ein ungepflegtes Äußeres an den Tag legte. Irina nickte und setze sich dem Marine gegenüber auf den Boden. „Oberfeldwebel Irina Jegorowna“, stellte sie sich vor.
„Sergeant Tom Maxwell“, stellte sich der Marine seinerseits vor.
„Was haben sie der Königin denn an den Kopf geworfen?“, fragte Irina interessiert.
„Hab sie als Crackhure und als Bordsteinschlampe bezeichnet.“ Sergeant Maxwell grinste. „Und als sie das nicht kapierte, bin ich richtig ausfallend geworden, da hätte mich dass Vieh fast erwürgt.“ Irina musste auch grinsen und plötzlich kam ihr eine Idee. Flüsternd meinte sie: „Na gut, Sarge, dann hören sie mir mal zu. Ich hab eine Idee, wie wir hier rauskommen...“

Nur wenige Minuten später hörten die beiden Wachen, die die Zelle bewachten, die Hölle losbrechen. Irina und Sergeant Maxwell keiften sich wie wild gegenseitig an.
„Wehe du Hurensohn verrätst uns!“
„Das sagt die Richtige!“
„Dummes Arschloch!“
„Billige Hure!“ - Und so ging es noch eine ganze Weile weiter, bis sich die beiden schon fast an die Gurgel gingen. Der Plan war simpel: Die Wraith sollten diese Beiden, doch anscheinend wichtigeren Gefangenen, von einander trennen, damit ihnen nichts geschieht und dann würden die beiden Soldaten sie entwaffnen und fliehen. Doch noch rührten sich die Wächter nicht.


John sah währenddessen Sergeant Tremaine über die Schulter, der gerade sehr zufrieden dreinblickte. „Geschafft“, meinte er und auf seinem Bildschirm erschienen Datensätze in der Wraithsprache. „Ich hab mich in ihren Computerkern gehackt.“
Er musste lächeln. „Das ist wohl der finsterste Hack meines ganzen Lebens.“
Zum Lob klopfte John ihm auf die Schulter. „Wirklich gut gemacht, Sergeant, aber was meinen sie denn mit ihr „finsterster Hack“?“
„Hmm“, meinte der weibliche Lieutenant Lee, die daneben stand und rümpfte die Nase. „Sie müssen wissen, Colonel, dass Tremaine hier, einer der besten Hacker, des ganzen Computerzeitalters ist.“
„Wirklich...“, sagte John nur erstaunt und die Offizierin nickte.
„Ja, Sir. Der gute Tremaine hat 2004 die Datenbank des FBI gehackt, das komplette System gecrasht und das ganze J. Edgar Hoover Building tagelang ausgeschaltet.“
„Das waren sie?“, fragte John den bebrillten Sergeant.
Sergeant Tremaine grinste nur. Der Hackerangriff auf das FBI war einer der größten Computerangriffe aller Zeiten und nur das Ende einer langen Kette von Hacks gewesen, bis der Täter endlich gefasst werden konnte. Tremaine zuckte lächelnd mit den Schultern. „Was soll ich dazu noch sagen.“
„Vielleicht, dass man sie als Strafe eingezogen hat, damit sie für alle Schiffe und Stützpunkte neue Firewalls und Anti-Viren Programme schreiben“, meinte Lieutenant Lee bissig. Sie rollte mit den Augen. „Und jetzt machen sie weiter, während ich mir ausmale, was sie sich diesmal für Tricks von den Wraith abgeguckt haben...“
„Der LT hat Recht, Tremaine“, meinte John und wand sich mit dem Sergeant wieder dem Wraithprogramm zu. „Alles bereit für unsere Nachricht?“
„Ja, Sir“, sagte der Sergeant fröhlich und gab einige Befehle auf der Tastatur ein.
„Bin jetzt im Kommsystem. Diktieren sie mir jetzt bitte schnell ihre Nachricht, bevor uns jemand bemerkt.“
John überlegte kurz. „Schreiben sie: „Colonel John Sheppard, diensthabender Kommandeur Alphabasis, ruft Atlantis SATCOM. Benötigen dringenden Entsatz, Wraith greifen Basis an und haben inzwischen die Oberhand, Erdtruppen können nur noch begrenzt Widerstand leisten, bitten um sofortige Unterstützung. Warnung: Die Wraith haben anscheinend Informationen aus dem Datenkern der Sofia genutzt, um sich auf ihre Gefechte mit uns vorzubereiten. Seien sie vorsichtig, wenn sie Entsatz schicken. Gezeichnet Colonel John Sheppard und bevor ich es vergesse, bringt mir ne Salamipizza mit...dazu noch ein kühles Blondes.“ Alphabasis Ende." Er musste grinsen, auch wenn die letzten Worte nur gedacht waren, um von der Echtheit der Nachricht zu überzeugen. "Schicken sie das ab und dann schnell raus aus dem System.“ Tremaine nickte und verließ das System, nachdem er die Nachricht über Subraumkommunikation geschickt hatte. „Fertig“, meinte er schließlich.


Auf dem Basisschiffe hatte die kleine Randale von Irina und Sergeant Maxwell inzwischen Erfolg und die Wraith hatten die Nase voll. Die Gitter der Zelle fuhren auseinander, als ein Wraithoffizier und zwei gesichtslose Drohnen eintraten. „Wenn ihr euch nur streitet, dann könnt ihr das auch in einem Kokon tun“, meinte der Offizier genervt und zückte seinen Stunner. „Los.“
Irina und der Sergeant wurden von den drei Wraith abgeführt, doch kaum waren sie zwei Schritte gegangen, wirbelten sie herum und attackierten die Wraith. Irina schnappte sich eine der Drohnen, rammte ihr den Ellenbogen in den Hals und zerquetschte ihr so den Kehlkopf. Während die Drohne zurücktaumelte verpasste sie ihr einen kräftigen Tritt, der den Wraith zu Boden gehen ließ. Dann sprang sie die Drohne an und brach ihr das Genick. Sie schnappte sich den Stunner des Wraith und betäubte die zweite Drohne. Sergeant Maxwell war währenddessen auf den Wraithoffizier losgegangen. Er verpasste ihm einen Karateschlag in den Magen, was der Wraith mit einem Schlag seinerseits konterte, jedoch von Maxwell abgeblockt wurde. Der Marine täuschte jetzt rechts an und verpasste dem Wraith, der sich exponiert hatte, eine rasche Folge aus Tritten und Schlägen, bis er blutend zu Boden ging und der Sergeant es mit einem Genickbruch beendete. „Gut, raus hier“, meinte Irina, nachdem sie Sergeant Maxwell den zweiten Stunner zugeworfen hatte und sich selbst den dritten griff. Der Sergeant griff sich indes die Messer der Wraith.
Sie verließen die Zelle und verschlossen sie hinter sich, indem sie mit den Stunnern auf das Schloss schossen. „Dann wollen wir mal von hier verschwinden“, sagte der Sergeant und ging mit Irina sich gegenseitig Deckung gebend den Gang herunter, weg von der Zelle.


Auf Atlantis traf inzwischen der Notruf der Alphabasis ein. Feldwebel Hoffmann saß am Feldtelefon, das eine Direktleitung mit Fort Schlieffen, dem Militärstützpunkt auf dem Festland, wo sich auch das SATCOM befand, ermöglichte. Der deutsche Unteroffizier nickte eine Weile und wand sich dann Woolsey zu, der gespannt neben dem Feldwebel stand. „Die Alphabasis wird angegriffen“, sagte Hoffmann. „Offenbar haben die Wraith bei der Sache mit der Sofia dazugelernt und konnten so die Alphabasis fast komplett einnehmen. Colonel Sheppard bittet um schnellen Entsatz, da er nicht weiß, wie lange seine Leute sich noch halten können.“
Woolsey fackelte nicht lang, sondern ließ sich stadtweit schalten. „An alle, hier ist Richard Woolsey. Ich löse hiermit den Großalarm aus, ich wiederhole Großalarm.“
Dann wand er sich an Hoffmann. „Eine Verbindung zu Colonel Caldwell an Bord der MacArthur.“
Feldwebel Hoffmann nickte und stellte seinen Vorgesetzten sofort zum Schlachtkreuzer USS Douglas MacArthur durch, als Jack O‘Neill in den Kontrollraum kam. „Du meine Fresse, was ist denn hier los? Kann man nicht mal in Ruhe jeder Jumpercrew auf der Basis einen Drink ausgeben?“
„Selbst Schuld“, meinte Woolsey nur. „Bleiben sie aber, das wird sie ebenfalls interessieren.

Colonel Caldwell erschien nun auf dem Bildschirm.
„Was gibt es denn, Mister Woolsey?“
Woolsey erklärte die Situation mit wenigen Worten und schloss mit: „... und deshalb werden sie mit der MacArthur sofort starten. Die Tolstoi ist ja nun hier, um etwaige Wraithschiffe von Atlantis fernzuhalten, ebenso wie die Raumjagdstaffeln von Fort Schlieffen. Neben sie noch die Wotanbomber mit.“
„In Ordnung“, sagte Caldwell und kratzte sich am Kopf. „Aber die Alphabasis ist bei maximaler Geschwindigkeit immer noch sechs Stunden Minimum entfernt. Ob wir noch rechtzeitig ankommen?“
„Wir sollten es wenigstens versuchen, Jethro“, sagte Jack zu seinem alten Waffenbruder. Woolsey nickte zustimmend. „Dann fliegen sie so schnell, wie möglich los, Colonel.“
Der Kommandant der MacArthur nickte. „Schon so gut, wie unterwegs. MacArthur Ende.“ Der Bildschirm verdunkelte sich und kurz darauf flogen die MacArthur und ein halbes Dutzend Wotanbomber mit Hypergeschwindigkeit Richtung Alphabasis.


Sergeant Tremaine lag unter einem der Computerterminals im Kontrollraum und brachte eine C4 Ladung an. Falls die Wraith die gesprengten und versperrten Korridore doch durchqueren und die letzten Verteidigungslinien durchbrechen sollten, würde man die Computer in die Luft jagen, damit der Feind nicht noch mehr Informationen über die Erde in die Hände bekam. „Fertig“, meinte der Sergeant, als er wieder unter dem Terminal hervorgekrochen kam.
„Sehr gut“, sagte John. „Wie weit ist der Virus?“
Tremaine setzte sich wieder hinter seinen Computer. „So gut wie fertig, Sir. Muss nur noch einige Feinheiten einbauen.“
„Es muss nicht perfekt sein, sorgen sie nur dafür, dass es funktioniert“, meinte John.
„Ich will nur, dass die Wraith die Daten der gesprengten Computer nicht wiederherstellen können.“
„Colonel!“, rief Lieutenant Lee und fasste sich an den Ohrknopf ihres Funkgeräts.
„Die Posten an den versperrten Durchgängen melden, dass die Wraith langsam durchkommen. Sie benutzten anscheinend Antigravitationsgeräte, um den Schutt wegzuräumen.“
„Na gut“, meinte John und entsicherte seine MP5. „Verteilen sie den Rest der Munition und verteidigen sie diesen Kontrollraum bis aufs äußerste. Wenn die Wraith durchbrechen, sprengen sie die Computer und versuchen sich zu retten.“
„Und was haben sie vor, Sir?“, fragte Lieutenant Lee, als sie ihr G51 von der Schulter nahm.
„Ich hab lange genug hier faul auf meinem Arsch rumgesessen“, sagte John blumig. „jetzt wird’s Zeit, dass ich mal was unternehme. Ich gehe jetzt nach vorn und wenn ich da sterbe, dann solls mir recht sein. Lieber im Kampf draufgehen, als hier an Langeweile.“ Mit diesen Worten schritt er zum Kontrollraum, in den Händen die Maschinenpistole. Den Stock ließ er zurück.


Zwei Stunden waren sie in den Gängen des Basisschiffes herumgeirrt, als sie ihr Ziel wiedergefunden hatten. Irina und Tom Maxwell hatten die Kokons ihrer Kameraden erreicht, wo von dreizehn aber nur noch sechs übrig waren. „Verdammte Scheiß...“, stieß Irina wütend aus, schnitt sich dann aber selbst das Wort ab, da sie ja keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten. „Los, helf mir“, meinte Tom Maxwell und schnitt den ersten Soldaten aus seinem Kokon. Irina machte sich selbst an die Arbeit, als der Soldat, er war mit ihr bei der Königin gewesen, aufwachte. „Oberfeldwebel, was tun sie da?“, fragte er flüsternd.
„Wonach siehts denn aus, Bübchen? Ich befreie dich“, sagte Irina und zwinkerte ihm zu. „Wie war das mit: Wir sind alle verloren?“ Der Soldat musste grinsen, als Irina ihn rausholte und ihm das letzte Messer in die Hand drückte. „Los, helf uns.“
Schnell waren alle Soldaten, es waren insgesamt drei Deutsche, zwei Amerikaner, ein Russe und ein Japaner, befreit und versammelten sich um Irina und Tom Maxwell, die die Ranghöchsten waren. Zwei Soldaten standen mit Stunnern bewaffnet an den jeweils entgegengesetzten Enden des Korridors Schmiere. „Gut, wir sollten erst mal von diesem Schiff verschwinden“, meinte Maxwell. „Wir sind vorhin an einem Fenster vorbeigekommen und haben gesehen, dass wir uns noch im All befinden.
Ich nehme nicht an, dass einer von ihnen fliegen kann?“
Alle Anwesenden schüttelten den Kopf. „Na gut, dann müssen wir uns halt einen Wraith und einen von diesen Transportern schnappen. Denn ich habe keinen Bock, mich wieder aufsammeln zu lassen, mit so einem verdammten Dematerialisator.“
„Aber was ist mit den anderen Gefangenen?“, fragte der Japaner. „Es wird hier doch sicher noch viel mehr Gefangene geben. Die können wir doch nicht zurücklassen.“
„Junge, wir können froh sein, wenn wir uns selbst hier rausschaffen“, sagte Irina in einem Ton, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. „Jeder ist jetzt für sich selbst verantwortlich.“ Sie räusperte sich. „Das ist die harte Realität. Sarge?“
Maxwell nickte. „Wir müssen zu einem der Hangardecks gelangen, aber ich bin mir nicht sicher, wo das sein könnte und wo wir uns befinden.“
„Ich glaube, im hinteren Drittel des Schiffes, mittlere Ebene“, meinte eine Deutsche und fügte erklärend hinzu: „Ich habe einige Missionsberichte gelesen, wonach die Kammer der Queen sich dort befindet. Und wir wurden nicht besonders weit von der Kammer weggebracht, als man uns in diese Dinger steckte.“
„Gut, das hilft uns weiter“, sagte Maxwell und nickte der Frau dankend zu. „Da es zwei Hangarabteile gibt, eins auf steuerbord und eins auf backbord, können wir uns aussuchen, wolang wir gehen. Mein Vorschlag ist, dass wir uns in eine Richtung halten und dann mehrere Etagen abgehen, bis wir den Hangar finden.
Einwände?“ Niemand hatte Einwände, als strich sich der Sergeant durch seinen Dreitagebart und grinste. „Dann los.“


Dreieinhalb Stunden später hockte John neben einigen Soldaten, hinter improvisierten Barrikaden. Die Wraith hatten sich nun fast durch die Gänge gegraben und es konnte sich nur noch um Augenblicke handeln. Da fiel der erste Schuss, als das Geröll durchbrochen wurde und die erste Welle Wraithdrohnen hereinstürmte. Die Soldaten und auch John überzogen die tumben Kriegerdrohnen mit einem Feuerhagel und die beiden M249 SAW und die Handgranaten taten ihren Rest. John verpasste persönlich zwei Wraith, die fast durchbrechen konnten, je eine Salve 9mm Munition in die Brust und zur Sicherheit noch je eine Kugel in den Kopf. Danach war erst einmal wieder Ruhe.„Das waren die letzten Granaten“, meinte ein Army Sergeant besorgt.
„Dann muss es auch ohne gehen“, sagte John, als sich die zweite Welle ankündigte.
„Stopft das Loch mit ihren Leichen!“, schrie er und eröffnete wieder das Feuer.
Diesmal war der Andrang noch größer und einige Wraith sprangen die Soldaten an und versuchten gleich sie auszusaugen. Dann ging auch noch zu allem Überfluss die Munition für die leichten M249 SAW Maschinengewehre aus und die MG-Schützen schossen mit ihren Feuerwaffen weiter. Auf John selbst stürzte sich plötzlich ein Wraith und riss ihn zu Boden. John versuchte ihn abzuwehren, doch er war noch zu geschwächt von seiner langen Zeit im Koma, als dass er schon wieder in Faustkämpfen bestehen konnte. Der Army Sergeant kam ihm zu Hilfe, indem er dem Wraith sein Kampfmesser in den Hals rammte und von John wegschleuderte.
Der Sergeant half seinem Vorgesetzten doch und feuerte mit seiner Pistole auf die näherkommenden Wraith. „Passen sie beim nächsten Mal auf, Sir.“
„Werd ich mir merken“, meinte John nur und schob das letzte Magazin in seine MP5, als plötzlich der Andrang der Wraith gestoppt wurde. Vor den Füßen der Wraith explodierten kleinere Granaten, die einzelne Wraith durch die Luft wirbelten und ihnen Gliedmaßen abrissen. John wirbelte herum und sah zwei grinsende Pioniere mit einer Kiste Granaten dastehen. „Die Pioniere“, stieß er fröhlich aus.
„Ja, Sir!“, antwortete einer der Pioniere, zwischen dem Schleudern zweier Geschosse.
„Wir dachten uns wir bauen mal was, was die Wraith so richtig ärgert, haben da alles gemischt, was da war. Der Rest unserer Jungs sind bei den anderen Posten und liefern diese netten Rohrbomben ab oder baut neue Bomben.“ Dann zündete der Pionier eine Art Molotov-Cocktail an und warf sie durch das Loch, wo sich gleich eine kleine Feuersprunst bildete. Der Pionier grinste. „Oder auch Molotov-Cocktails aus Flugzeugtreibstoff. Machen sie das aber besser nicht zu Hause nach.“ John stand auf und schritt zu den beiden Pionieren herüber, da die Wraith durch den Flammenteppich abgehalten wurden hindurchzukommen.
Er gab beiden Männern die Hand. „Ich danke ihnen, Gentlemen. Sie und ihre Leute haben durch ihren Einfallsreichtum viele Menschenleben gerettet.“ Jetzt konnten die Soldaten abwarten, denn dank der Bomben und der Molotov-Cocktails hatten sie sich etwas Zeit geschunden.


Irina ließ ihren Trupp anhalten und hielt den Stunner noch fester in den Händen.
Sie waren gerade in den Backbordhanger eingedrungen und schlichen nun herum, auf der Suche nach einem Transporter und einem Piloten. „Noch keine Wachen“, stellte Maxwell verwirrt fest. „Sind die alle nen Kaffee trinken gegangen?“
„Wahrscheinlich sind die alle wich... wahrscheinlich sind die alle im Einsatz“, sagte Irina sich korrigierend.
„Da vorne ist einer“, sagte ein Amerikaner und deute nach Osten, wo zwei Wraithoffiziere vor einem Transporter standen und sich unterhielten. Irina rannte im Schutz mehrerer Darts vor, als Maxwell den Stunner gezielt anlegte und den einen Wraith mit zwei gezielten Schüssen ins Reich der Träume schickte. Irina war inzwischen hinter den anderen Wraith geschlichen und hielt ihm ein Messer an den Hals, noch während der Andere zu Boden ging. „Schön langsam, Kleiner“, zischte sie ihm zu. „oder dein Kopf ist nicht mehr lange auf deinen Schultern, wenn du verstehst. Kannst du das Transportschiff fliegen?“ Sie nickte in Richtung des Transportschiffs, das etwas größer war als ein Dart aber eine Personenkabine hatte. Der Wraithoffzier nickte. „Ja, das kann ich.“
„Sehr schön, da haben wir ja doch noch eine Verwendung für dich“, sagte Irina grinsend und streichelte den Wraith am Kinn. „Los, Kleiner, dann wollen wir mal.“
Sie stieg mit dem Wraith ein und setzte sich neben ihm ins Cockpit, um ihn weiter im Griff zu haben, während der Rest des Trupps einstieg. Langsam erhob sich der Transporter und flog in Richtung der Hangartore, die sich beim Anflug des Transporters kurz öffneten. Mit steigender Geschwindigkeit flog der Transporter in Richtung des Planeten.


Und das keine Sekunde zu früh, denn wenige Augenblicke später öffneten sich multiple Hyperraumfenster und der Schlachtkreuzer MacArthur und die Bomber vom Typ Wotan traten wieder in den Normalraum ein. Von der MacArthur starteten sofort je zwei Mark 5 Atomraketen auf jedes der fünf Wraithschiffe, doch die wurden von Schiffsgeschützen der Wraithschiffe beziehungsweise von Darts, abgefangen.
„Näher ran“, befahl deshalb Colonel Caldwell seinem ersten Offizier Major Kleinman. „Railguns und Nukleargranaten.“ Die wesentlich schneller fliegenden Railgunprojektile und Nukleargranaten hatten da schon wieder größeren Erfolg und konnten nicht abgefangen werden. Ein schon schwerbeschädigter leichter Kreuzer wurde von den Nukleargranaten aufgerissen und verlor Atmosphäre.

Die Königin sah dies von der Brücke ihres Führungsschiffes mit an.
„In den Hyperraum!“, befahl sie.
„Und unsere Truppen am Boden, meine Königin?“, fragte der Erste Offizier.
„Die sind ersetzbar“, meinte die Königin wütend. „Wir müssen aber unsere neusten Erkenntnisse zu den anderen bringen. Und nun in den Hyperraum!“ Der Erste Offizier führte den Befehl aus und die Königin entspannte sich. Momentan waren die Menschen immer noch stärker, da sie einfach fremde Taktiken und Waffensysteme einsetzen. Langsam änderte sich das jedoch und die Techniker der Wraith arbeiteten schon fleißig an Gegenmaßnahmen. Sie lächelte. Schon bald würden die Kämpfe wieder ausgeglichen sein und die Wraith konnten die Atlanter überrollen. Doch noch mussten sie sich in Geduld üben. Eine Tugend, die diese uralte Rasse schon sehr lange besaß und in dem Moment ging das Basisschiff in den Hyperraum über.
Auch die anderen Schiffe gingen jetzt in den Transit über, nur ein leichter Kreuzer wurde von Railgunfeuer in der Antriebssektion erwischt. Er verlor dabei die Kontrolle und wurde vom sich wieder schließenden Hyperraumfenster zerrissen. Derweil flogen die Wotanbomber in bester Sturzkampfbomber-Manier die Oberfläche des Planeten an, um die Wraithtruppen auszulöschen. Gegen die Railguns der kleinen Schiffe hatten die Bodentruppen einfach keine Chance und schon wenige Minuten später war alles vorbei. Trotz hoher Verluste hatten wieder einmal die Menschen gewonnen - doch wie lange würde dies noch der Fall sein?


Sechs Stunden später waren alle nach Atlantis evakuiert wurden und die Sanitätstrupps versorgten die Verwundeten. John humpelte in den Kontrollraum hinauf und kratzte sich am Kopf, als er vor Richard Woolsey stand. „Mister Woolsey, wie soll ichs nur sagen... Ein Bericht über die Alphabasis ist glaub ich, sehr schlecht machbar. Ist nur noch nen Trümmerhaufen und meiner Meinung sollte man sowieso einen anderen Stützpunkt wählen. Die Wraith kennen ja schließlich jetzt den Planeten.“
„Das reicht mir schon als Bericht, Colonel. Sie fliegen jetzt mit der Tolstoi ab hab ich gehört?“, fragte Woolsey.
John nickte. „Ganz Recht. Die Verwundeten, die hier nicht versorgt werden können, werden evakuiert und ich fliege mit nach Hause. Ich muss auf der Erde einiges klären und das lässt sich nicht aufschieben.“
„Was denn, wenn ich fragen darf?“, fragte Woolsey.
„Ich werd meinen Vater davon abhalten mir irgendeinen obskuren Job in der Wirtschaft zu besorgen. Ich glaub, ich brauchte diese Erfahrung mal wieder, so eingerostet, wie ich war. Ich bleibe also im aktiven Dienst.“
„Na dann“, sagte Woolsey und reichte John die Hand. "...bis bald dann, hoffe ich.“
John schlug ein. „Das hoffe ich auch, Mister Woolsey.“ Dann wanden sich beide von einander ab. John flog mit einer Walküre zur Tolstoi hoch und Woolsey zog sich in sein Büro zurück.


Währenddessen standen Irina, Tom Maxwell und die anderen Soldaten, die vom Basisschiff entkommen waren, in der Gruppendusche und wurden dekontaminiert.
Sie waren zwar nicht mit irgendwelcher Strahlung in Berührung gekommen, aber die Führung hatte, seitdem man wusste, wie Wraithschiffe entstanden, Angst, dass Teams mit den Viren in Berührung kämen, die sie zu Schiffen mutieren ließ. Die Soldaten waren mit den Kokons und anderen Technologien in Berührung gekommen, weshalb sie um die Dekontaminierung nicht herumkamen. „Heilige Scheiße!“, rief Irina wütend, als sie abgeschrubbt wurde.
„Was für ne Verarsche!“, rief Maxwell zustimmend, als ihn ein kalter Wasserstrahl traf. „Beim nächstem Mal bleib ich zu Hause...“


Ronon und Ernst Allert traten derweil in die Brig ein, wo der Wraith, den Irina gefangengenommen hatte, auf und ab ging. Er sah die beiden wütend an.„Wenn ihr mich jetzt zusammenschlagt, dann merkt euch eines: Euch wird es genauso ergehen, wie den Lantheanern.“
„Wer hat denn gesagt, dass wir dich zusammenschlagen“, sagte Ernst und grinste.
„Er faltet dich zusammen, ich bin zum Fragenstellen hier.“ Als Ronon anfing zu grinsen und mit einem Messer zu spielen, wurde der Wraith plötzlich ganz ruhig.
Der Rest von AR 1 sah über eine Überwachungskamera aus der Sicherheitszentrale zu. „Na ich hoffe mal, dass Woolsey davon nichts mitkriegt“, meinte Max Wickers.
„Der geht sicher wieder an die Decke.“
„Milde ausgedrückt“, sagte Anna belustigt.
Jack winkte nur ab. „Der tut gar nicht an die Decke gehen, Max. Was meinen sie, warum hier niemand ist? Ich hab den Sicherheitschef mit einer Flasche acht Jahre altem Bourbon bestochen, damit er mal eine Stunde wegsieht. Ich gönn Ronon doch seinen Auslauf...“




Ende der Folge
Kapitel 12 by Atlan
2.12 "Animus superior" - Der überlegene Geist
von Colonel Maybourne



Es war eine ruhige und ereignislose Woche in der alten Stadt, der Antiker gewesen und so war die heutige Abwechslung ganz willkommen.
Von der Erde kam eine Abgeordnete der alliierten Nationen, um über eine Angelegenheit von höchster Geheimhaltungsstufe zu reden.
Deshalb hatte man einer ziemlichen Geheimniskrämerei zustimmen müssen, damit dabei nicht noch was schief gehen konnte.
Über die Frau war in Atlantis nichts bekannt, außer dass sie vom Oberkommando der Truppen der Alliierten Nationen, geschickt wurde.
Woolsey und Jack warteten bereits vor dem Tor und der Colonel war über diesen Besuch etwa genauso angetan, wie von Theoretischer Physik.
„Kann mir irgendwer sagen, was gerade an der Tante so doll sein soll, dass man wegen ihr das Tor mit zusätzlicher Energie zudröhnt?“
Damit meinte Jack die beiden Naquada Mark 2 Reaktoren, die man im STK an das Sternentor geklemmt hatte, um Atlantis zu erreichen.
Aber auch Wollsey zuckte mit den Schultern.
„Das weiß ich leider nicht Colonel, denn wie ich ihnen schon gesagt habe, wurde ich ebenfalls nicht in die Details eingeweiht.“
Jack wedelte nur lässig mit den Armen.
„Na, vielleicht machen sich die Erbsenzähler Sorgen, dass wir mehr Kosten verursachen als es ihrer Meinung nach wert ist, die Stadt zu erkunden.
Und nun schicken sie uns ne Rotstiftschabracke, die alles wegrationiert was Kosten verursacht und wir dürfen in einem Monat Schuhsohlen kochen…“
Woolsey schüttelte bei dem letzten Spruch belustigt mit dem Kopf, als sich dass Tor aktivierte und nach einem Moment eine Frau herauskam.
Sie sah wie 35 aus, hatte ein schlichtes Kostüm an und trug ihre Haare in einem strengen Zopf nach hinten gebunden.
„Guten Morgen, mein Name ist Dr. Amanda Wilson und ich bin auf Wunsch des Generalstabs der Allianz hergekommen.
Und für weitere Gespräche muss ich drum bitten, einen vertraulichen Ort aufzusuchen, weil es bei meinen Infos um sensible Themen geht.“
Woolsey zeigte ihr an, zu folgen.
„Hier entlang, wir können mein Büro nutzen.“
Jack der die attraktive Dame von hinten ein paar Sekunden musterte, war zumindest mit ihrem Aussehen voll und ganz zufrieden.
Sie war fast 1,65 Meter groß und trug Mittellange dunkelblonde Haare, die zwar einfach doch elegant nach hinten führten.
Schließlich kamen sie an, Woolsey bot ihr einen Stuhl an.
„Da wir ja jetzt ungestört sind, würde ich gerne wissen, warum sie hier so eine Aufregung um ihre Geheimhaltung machen.
Es dürfte doch klar sein, dass ich sie nicht in die Stadt lass, ohne dass sie erklärt haben was ihr Auftrag eigentlich beinhaltet.“
Amanda Wilson holte tief Luft.
„Ich arbeite als Psychologin, für den Geheimdienst der Streitkräfte und bin darauf spezialisiert Menschen mit besonderen Fähigkeiten aufzuspüren.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Seitdem das Sternentorprogramm bekannt gegeben wurde konnten einige Menschen entdeckt werden, die Außergewöhnlich waren.
Wir fanden immer wieder Menschen auf den Planeten und zweimal auf der Erde, aber ich darf dazu nichts weiter sagen.“
Jack sah sie aus spitzen Augen an.
„Mich würde mal sehr interessieren, was diese Leute für Fähigkeiten haben und was sie denen alles angetan haben?“
Wilson sah ihn entsetzt an.
„Angetan haben?“
Jack blieb ganz ruhig.
„Na, die werden wohl kaum freiwillig mitgekommen sein, um sich von ihnen aufschneiden zu lassen, oder irre ich mich?
Denn wenn diese Leute über so tolle und abgefahrene Kräfte verfügen, werdet ihr ihnen sicher den Kopf aufgeschnitten haben…“
Wilson sah ihn nun wütend an.
„Ich bin nicht Dr. Mengele und um ihr Gewissen zu befriedigen diesen Menschen geht es sehr gut, sie werden hervorragend betreut.
Wir haben ein großes Forschungszentrum eingerichtet, wo diese Menschen ein gutes und auch friedliches Leben verbringen können.
Zwar müssen sie hin und wieder mal, den einen oder anderen Dienst erledigen, aber ansonsten leben sie sehr friedfertig.“
Jack konnte es natürlich nicht lassen, nachzuhaken.
„Ah ja, sie haben ein Arbeitslager hochgezogen und statt Gittern an den Fenstern, jedem einen Fernseher in die Zelle gepackt.
Übrigens haben sie meine andere Frage nicht beantwortet, um was für Fähigkeiten es geht, ich nehmen mal wie in X Man…“
Wilson sprang ihm fast vor das Kinn.
„Es geht dabei um Telepathie, Telekinese und Suggestion und ich bin hergekommen, da Teyla Emmagan über Fähigkeiten verfügt.
Laut den Akten hat sie einen Röntgenblick entwickelt und verfügt anscheinend über begrenzte Telekinetische Fähigkeiten.“
Sie holte wieder tief Luft.
„Ich bin hier um der Frau zu helfen, ihr volles Potenzial offen zu legen und sie vielleicht auch bei gewissen Gelegenheiten einzusetzen.
Aber dass ich mich hier wie eine KZ Aufseherin verteidigen muss, ist ganz einfach der Gipfel der Unverschämtheit.“
Woolsey versuchte wieder Ruhe rein zubringen.
„Wir entfernen uns vom wesendlichen, deshalb will ich eines jetzt gleich zu Anfang klären, es ja soll später keinen Ärger geben.“
Er sah O´Neill und Wilson an.
„Teyla ist Zivilisten, als auch Außerirdische und steht daher auch nicht unter dem Mandat der Stadt, oder der Erde.
Wenn sie dass wünscht, dann kann sie gerne mit ihnen zusammen arbeiten, aber sie wird nicht dazu gezwungen oder gedrängt.“
Jack sah die Psychologin spöttisch an.
„Ich werde sie daran erinnern.“
Danach verließen beide das Büro und Richard Woolsey sah ihnen noch ziemlich nachdenklich hinterher, weil dass sicher noch Ärger geben würde.
Aber er konnte nichts machen, denn der Befehl zu der Sache kam von ganz oben und er war ja nur der Stadtverwalter und Expeditionsleiter.


Auf dem Festland:

Teyla war mit Halling außerhalb ihrer Siedlung unterwegs, um langsam wieder zur Normalität zurückkehren zu können.
Seit sie die Kräfte offen gezeigt hatte, gab es viele Menschen die Angst vor ihr hatten, sie aber auch gleichzeitig als Hoffnungsschimmer sahen.
Denn immerhin könnte sie mit den Kräften gegen die Wraith vorgehen und sie damit besiegen aber das war nur ein Gedanke…
Halling gab ihr eine gelbe Blume.
„Teyla, ich weiß ja das du es nicht hören willst, aber wenn ich vorher schon gewusst hätte was ich als Anführer für einen Stress hätte…“
Sie musste lächeln.
„Du willst doch nicht sagen, dass deine neue Aufgabe zu aufwendig ist und ich meinen Posten zurück haben kann?“
Er musste ebenfalls lächeln.
„Na ja, ganz offen und ehrlich gesagt habe ich schon ein paar Mal daran gedacht, dass du alles wieder wie früher machst.
Und ich würde dir nur bei dem helfen was du nicht mehr allein machen kannst, aber ich bin da sicher der einzige, der so denkt…“
Teyla blickte zu ihm rüber auch wenn sie ihn nicht mehr sehen konnte.
„Ich werde mein Amt nicht wieder annehmen, da ich in dem Zustand keine Hilfe, sondern viel eher eine Belastung bin.
Aber wenn du mit dem nicht fertig werden solltest, dann frag doch Kanan, ob er diesen Posten übernehmen würde.“
Halling war mit der Antwort nicht völlig zufrieden, doch er fügte sich ziemlich schnell, als ein tiefes Knurren zu hören war.
Halling hielt sie zurück.
„Teyla warte, dass ist ein wildes Tier.“
Sie sah es ein und wollte Halling folgen, als das Tier auf sie zu rannte und schnaubend, auf sie springen wollte.
Das sah fast wie ein Wildschwein aus, es hatte aber wesendlich größere Hauer und war zudem auch noch viel fülliger.
Halling konnte leider sie nicht mehr wegziehen, als Teyla wie aus dem nichts ihre Fähigkeiten gegen das Tier einsetzte.
Mit einem gezielten Energiestoß aus ihrer linken Hand konnte das unförmige Tier weit zurück schleudern, wo es das Weite suchte.
Zuerst war Halling begeistert.
„Ich bin immer wieder sprachlos…“
Aber dann sah er wie Teyla zusammen sackte und sehr erschöpft auf den Boden kniete, wo sie fast ohnmächtig wurde.
Das passierte jedoch jedes Mal, wenn sie ihre Fähigkeiten einsetzte, weil sie sie nicht wirklich unter Kontrolle bringen konnte.
Immer wieder kam es vor das sie von ihrer eigenen Kraft überwältigt wurde und ein jedes Mal war es heftiger.
„Teyla, geht es dir gut?“
Er beugte sich zu ihr herunter, während sie versuchte schon wieder aufzustehen, auch wenn es ihr nicht gerade leicht fiel.
„Danke Halling, aber ich muss es selbst schaffen.“
Mit Müh und Not, konnte sie sich grad wieder auf die Beine hieven, wobei ihr alter Freund sie unter den Arme packte.
„Du darfst dir das nicht mehr zumuten, Kanan wird immer krank vor Sorgen, wenn er nur hört was dir passiert ist.“
Sie bedachte ihn darauf mit einem Lächeln.
„Danke aber ich weiß selbst ganz gut, was ich tun kann und was mein Körper aushält, aber ich danke euch für euer Mitgefühl.“
Natürlich war das eine Lüge vor ihr selbst, Teyla wollte jedoch einfach nicht einsehen dass sie Hilfe brauchten würde.
Und so gingen sie besonnen und ruhig, auf den Heimweg und machten sich Gedanken darüber wie wohl weiter gehen sollte.


In der Arthosianischen Siedlung:

Als sie wieder in ihre Siedlung kamen, wurden sie schon von Jack O´Neill und Misses Wilson erwartet, die sie in Beschlag nahmen.
Teyla versuchte noch in ihr Zelt zukommen, aber die Psychologin, stellte sich ihr sogleich den Weg und hielt sie auf.
„Endschuldigen sie Miss Emmagan, mein Name ist Amanda Wilson und ich bin von der Erde, genauer gesagt aus New York City.
Ich würde sie bitten, dass sie mir ein wenig von ihrer Zeit opfern, damit wir uns besser kennen lernen können.“
Teyla blickte sich um und obwohl sie niemanden sehen konnte, traf sich ihr Blick mit dem des Colonel, der ihr abriet.
„Ich würde der nicht zuhören, aber das ihre Endscheidung, Teyla.“
Amanda Wilson sah sich sauer zu O´Neill um.
„Danke Colonel, dass sie mich bis hier begleitet haben.“
Jack sah sie überrascht an und ging dann aus dem Zelt, aber er blieb noch in dem Dorf, weil er die Frau weiter misstrauisch betrachtete.
Wilson wandte sich jetzt voll und ganz Teyla zu.
„Hören sie, ich weiß, dass sie sicher Bedenken wegen mir haben und dass ist in Ordnung, aber ich bin gekommen, um ihnen zu helfen.“
Teyla nickte leicht.
„Und wie wollen sie mir helfen?“
Die Psychologin sah sie erfreut an.
„Gut, dass sie gleich auf das wesendliche, zu sprechen kommen und dass macht es mir ja auch leichter, ihnen alles zu erklären.
Als erstes sollte ich ihnen sagen, dass ich schon sehr lang mit Menschen wie ihnen arbeite, die besondere Gaben besitzen.“
Teyla unterbrach sie.
„Wenn sie mit Leuten wie mit mir zusammen waren, warum sind sie hier und wollen auch mir noch bei den Problemen helfen?
Haben sie mit den Leuten die sie im Moment betreuen, nicht schon genug zu tun… tut mir leit das ich frage, aber dass verstehe ich nicht.“
Wilson lächelte sie an.
„Die Frage ist berechtigt und will es ihnen auch erklären, vor allem, weil sie jeder Hinsicht als große Ausnahme gelten.
Immerhin tragen sie die DNS einer anderen Spezies, nämlich der Wraith in sich und dann sind sie die Person, mit den stärksten Fähigkeiten.“
Das sorgte für Stirnrunzeln.
„Wie meinen sie dass, die Person mit den stärksten Fähigkeiten, haben die anderen die wie ich sind nicht dieselben Kräfte?“
Erneut musste die Erdenfrau lächeln.
„Nein die Meisten sind viel schwächer als sie und die wenigen, die an sie rankommen, können trotzdem nicht ganz mithalten.
Ich glaube sogar, dass sie nach den Antikern die stärkte Person sind, die im Augenblick in den beiden Galaxien anzutreffen ist.“
Teyla wurde interessierter.
„Gut, reden sie weiter.“
Amanda Wilson setzte sich ihr direkt gegenüber.
„Ihre Geistigen Fähigkeiten sind überragender als alles bisherige; dass sie Wesen die aus einer Form von Energie bestanden, standhalten konnten.
Ich möchte sie deswegen auch darum bitten, dass sie mich bald zur Erde begleiten wo wir ihre gewaltigen Kräfte besser analysieren können.“
Das behagte Teyla aber ganz und gar nicht.
„Nein, ich bin mehr als nur verbunden mit meinem Volk und ich könnte diese Menschen nicht hier allein zurücklassen.
Aber ich werd mir ihr Angebot, noch einmal genau überdenken und wenn ich dann eine Nacht darüber geschlafen habe, sehen wir weiter.“
Misses Wilson war zwar über die Antwort nicht grad erfreut, aber es blieb ihr jetzt auch nichts anderes übrig, als sie erstmal zu akzeptieren.
Natürlich musste sie vor dem Zelt noch einen dummen Spruch von Jack O´Neill anhören, aber das war dann für Heute alles.


Atlantis, Woolseys Büro:

Nachdem der Colonel und seine Begleiterin wieder in der Stadt waren, eilte sie auf dem ersten und schnellsten Weg, zu Richard Woolsey.
Amanda Wilson wollte es einfach nicht wahrhaben, dass sie bei Teyla, wohl auf Granit beißen würde und ergebnislos abreißen müsste.
Aber ihr war der Erfolg einfach noch zu wichtig, dass sie ein Misserfolg in Kauf hätte nehmen können, ohne dafür zu kämpfen.
Sie redete wie ein Gewittersturm auf Woolsey ein,
„Hören sie sie können es nicht zulassen, dass eine Frau die ihre Kräfte nicht beherrscht, weiter unter der Bevölkerung lebt.
Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie für einen Schaden anrichten kann, oder was passieren soll, wenn sie jemanden Verletzt.
Aus dem Grund verlang ich, dass Teyla Emmagan sofort, meiner Aufsicht unterstellt wird und zwar aus gegebenen Anlass.“
Das ging Jack natürlich zu weit.
„Holen sie sich Nobelpreis woanders her, aber ich werde nicht zulassen, dass sie diese Frau da einfach mitnehmen und aufschneiden.
Und falls sie das vergessen haben, sie ist eine Außerirdische und damit außerhalb der Gerichte unseres Planeten.
Und ich erwähne das nur, ehe sie mir jetzt gleich einen Gerichtswisch vor die Nase reiben, der hier keine Gültigkeit hat.“
Wilson sah ihn ganz finster an.
„Das denken nur sie Colonel, aber ich kann einfach einen Nachricht, an die Erde schicken und meine Vorgesetzten informieren.
Glauben sie wenn ich ihnen versichere dass ihr Befehl zur Kooperation spätestens eine Stunde darauf eintreffen wird.“
Jetzt erhob sich Woolsey.
„Hören sie mir jetzt genau zu, Misses Wilson, oder ich lass zurück zur Erde eskortieren, bevor ich mich an hoher Stelle über sie beschwere.
In dieser Stadt gelten sehr hohe Moralische Standards und wir werden keiner Person, die nicht gegen das Gesetzt verstoßen hat, die Freiheit nehmen.
Denn falls es ihnen als Amerikanerin entfallen sein sollte, aber es gibt da noch etwas dass sich Bürgerrechte nennt.“
Da musste Jack O´Neill wieder dazwischen sprechen, bevor die Psychologin, nur ansatzweise, einen Kommentar ablassen konnte.
„Na ja, vielleicht denken diese Typen aus den oberen Zehntausend, dass die Rechte nur für sie gelten und nicht für die unter ihrem Hintern.“
Das brachte ihm einen Tadel von Woolsey ein.
„Colonel, ihr Ausdruck.“
Nun reichte es Amanda Wilson allerdings endgültig, sie schlug mit ihrer rechten Hand auf den Tisch vor sich und schrie beide an.
„Es reicht mir… sollten sie mir noch weiterhin im Weg sein informiere ich die Erde und sorge dafür, dass ich Handlungsfreiheit bekomme.“
Jack versperrte ihr nun den Weg.
„Versuchen sie es, dann lass ich meine ganzen Kontakte spielen und sorge dafür, dass sich das FBI ihres Schuppens annimmt.
Oder ich ruf einen sehr alten Kumpel an, der jetzt bei der New York Times arbeitet und erzähl dem, was sie so alles machen.“
Wilson wollte das nicht glauben.
„Colonel wollen sie dass ich sie wegen unpatriotischen Äußerungen melde, was unangenehme Folgen für sie werden könnte?“
Und bei jedem anderen Soldaten hätte der Spruch sicher gewirkt aber beim Colonel war sie da an der Falschen Stelle.
„Machen sie doch, dann kann ich wieder in meinen, verdienten, Ruhestand gehen und mich an den See zum Angeln setzen.“
Und so ging der Streit einige Zeit weiter vor sich hin, bei dem sich die Seiten bis aufs äußerste und heftig, angifteten.
Schließlich gab Woolsey unter einer Bedingung nach dass sie wieder zu Teyla durfte, aber das nur unter Begleitung.
Und der Colonel meldete sich dafür gleich freiwillig, was natürlich der Psychologin überhaupt nicht gefallen wollte.


Auf dem Festland:

Teyla und Kanan waren dabei für den heutigen Abend dass Mahl zu bereiten, als es ihr wieder nicht sehr gut ging.
Teyla war schon den ganzen Tag über schwindlig gewesen, aber jetzt konnte sie ja kaum noch gerade auf den Beinen stehen.
Immer wieder musste sie sich setzen, aber wenn sie wieder aufstand kamen die Gefühle sofort zurück und fühlte sich schlechter.
Er sah zu ihr.
„Teyla, lass dir doch helfen.“
Sie aber blockte ab.
„Nein ich muss dass allein schaffen, sonst kann ich mich ja gleich von jedem umsorgen lassen und kriege es nicht mehr hin.“
Kanan schüttelte mit dem Kopf.
„Dein Stolz wird noch ein mal dein Grab sein, aber ich werde mir dass jetzt, nicht mehr länger mit ansehen.“
Er ging aus dem Raum und noch ehe sie etwas dazu sagen konnte, griff er zu einem Funkgerät und rief Atlantis an.
„Hie ist Kanan von der Arthosianischen Siedlung, bitte schicken sie jemanden, der jetzt gleich nach Teyla sehen kann.“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Wir haben sie verstanden, können sie sagen worum es denn geht, damit wir uns genau darauf vorbereiten können?“
Kanan wusste aber nicht, wie er es beschreiben sollte.
„Teyla wurde schwindlig und sie muss sich schon den ganzen Tag immer wieder ausruhen, da stecken sicher ihre Fähigkeiten dahinter.“
Die Antwort kam umgehend.
„OK ich melde dass sofort an die Krankenstation, die kommen so schnell wie sie können, aber es kann einen Moment dauern.“
Kanan atmete aus weil er erleichtert war und ging dann zurück zu seiner Frau, die immer noch schwach auf dem Bett lag.
Er kniete sich neben ihr Bett und schickte ein Gebet zu den Vorfahren, dass sie nicht von ihrer Seite weichen mögen.

In der Stadt wurde O´Neill, eben grade darüber informiert, dass es Teyla nicht gut ging und so war er auf dem Weg zur Krankenstation.
Allerdings herrschte dort heute eine gähnende Leere, da es auf einem anderen Planeten so was wie einen Notfall gab.
Auf P3X411 war eine seltene Form, von Grippe ausgebrochen, die eventuell von einer Einheit aus Atlantis eingeschleppt wurde.
Und so waren Heute, alle Ärzte und die meisten Sanis im Einsatz, um so viele Impfungen, wie möglich zu verteilen.
Aus dem Grund stand ihnen nur Anna zur Verfügung, aber sie hatte ja immerhin schon, einige Semester Medizin studiert.
Sie und der Colonel waren grad dabei den Jumper mit allem Notwendigen zu beladen, als sich ein weiteres Problem auftat.
Wilson hatte von Teylas Schwächeanfällen gehört und stürmte so auf dem schnellsten Weg zu Colonel O´Neill.
„Ich weiß dass sie dagegen sind, aber ich werde mitkommen, da ich die einzige Person bin der zu dem Thema noch was einfallen dürfte.
Ich habe mich länger mit Menschen befasst, die über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, als ihre kleine Hilfssanitäterin.“
Das ließ Anna natürlich nicht auf sich sitzen.
„Hey, was bilden sie arrogante Zicke sich eigentlich ein…“
Jack hielt sie dann zurück.
„Nicht doch, die gehört mir.“
Jack trat einen Schritt vor.
„Es ist mir egal, wem sie alles den Hintern geküsst haben, um so einen Aufstand machen, aber dass hier… ist mein kleiner Teich.“
Anna stimmte ihm verächtlich zu.
„Die hat nicht nur Hintern geküsst sondern auch regelmäßig die Beine breit gemacht, ich kenn das noch aus meinen früheren Kreisen.“
Und als die Psychologin nicht wusste über wen der beiden sie sich aufregen sollte, gab sie erst mal klein bei.
„OK sie leiten das ganze und ich komm als Beraterin mit, aber wenn es ernst wird, beherzigen sie bitte meinen Rat.“
Jack blickte zu Anna, als die aber nur entnervt mit den Schultern zuckte ließ er sich doch noch umstimmen und nahm sie mit.
Zwar musste Amanda Wilson versprechen, sich nicht ungefragt einzumischen, jedoch alle von ihnen wussten, dass sie sich nicht daran halten würde.


In Teylas Zelt:

Kanan war bei ihr und die Hand als dass Team ankam und sich dran machte ihr zu helfen, was sich aber als schwierig herausstellen sollte.
Teylas Probleme lagen in ihrem weiterentwickelten Gehirn und drüber hatte auch Anna, kaum praktische Erfahrung gesammelt.
Und so war alles was sie tun konnte eine Spritze zu geben die das Fieber etwas senken und sie dann beruhigen würde.
„Es tut mir leit Teyla, das ich nicht mehr machen kann, jedoch bin ich über ihre Gehirnchemie so gut wie gar nicht informiert.
Und da Doktor Heinrich grade auf der Impfmission ist, kann sie erst morgen nach ihnen sehen und was tun.“
Teyla nickte ihr freundlich zu.
„Ich danke ihnen trotzdem.“
Anna hielt sie noch einen Moment an der rechten Schulter fest, bevor sie sich dann zu Colonel O´Neill gestellte.
„Ich habe getan, was ich konnte.“
Er nickte und fand den stechenden Blick von Miss Wilson, die darauf wartete, dass ihr Einsatz endlich beginnen konnte.
Sie sah ihn sehr herausfordernd an, da sie nur auf ein Wort aus war, sich mit der Arthosianerin zu beschäftigen.
Jack nickte schließlich.
„Versuchen sie ihr Glück, aber ich werde hier bei ihnen bleiben und darauf aufpassen, dass sie mir auch keinen Mist bauen.
Und nur damit das klar ist, wenn ich ihnen sag das Schluss ist, kommen sie und folgen einfach ohne groß rumzumurren.“
Sie war damit einverstanden, wenn sie auch nicht glücklich aussah.
„Ja ist gut, sonst noch was?“
Jack dachte eine Sekunde nach.
„Ja, versuchen sie nicht sie für Unzurechnungsfähig zu erklären, nur um sie dann für die Reise eintüten zu können.
Und glauben sie mir, ich hab auch einen guten Riecher, für all die anderen kleinen und miesen Tricks, die ihr so drauf habt.“
Amanda Wilson rollte nur entnervt mit den Augen.
„OK aber erschießen sie mich bitte nicht, wenn ich ihr gleich nur eine Spritze gegen die Angst verabreiche…“
Jetzt war es O´Neill, der entnervt die Augen verdrehte, da es ihm langsam auch zu viel mit der Psychologin wurde.
Die wandte sich an Teyla, gab ihr die Spritze.
„Hören sie mir bitte zu, ich habe ihnen ein Mittel gegeben dass ihr Gehirn beruhigen wird, wir haben es auf der Erde schon oft angewendet.
Sie werden sich gleich müde fühlen, aber dass wird wieder vorbei gehen, jedoch ist es wichtig dass sie meinen Anweisungen folgen.“
Teyla nickte schwach.
„Gut, ich will es versuchen.“
Wilson war darüber sehr erfreut.
„Gut, aber vorher will ich sie noch untersuchen.“
Danach nahm sie an Teyla eine genaue Abtastung vor, weil sie als erstes wissen wollte, wie es um ihre Empfindungsfähigkeit stand.
So griff sie zu einem recht dünnen Stift und drückte diesen mehrmals in Arme und Beine ihrer Patienten.
Teyla reagierte oft, wie die Wissenschaftlerin das geahnt hatte und so konnte Amanda Wilson, zur nächsten Stufe übergehen.

Nachdem die gesamten Untersuchungen dann abgeschlossen waren, wurde Teyla an der Hand genommen und musste sich auf den Boden setzen.
Sie sollte mit Amanda Wilson eine Übung machen, nach der laut der Psychologin darum ging, den Geist zu kontrollieren.
Dazu musste sie zuerst einmal Meditieren, was aber eine von Teylas leichtesten Übungen war, etwas was der Wilson zugute kam.
„Gut Teyla, hören sie auf meine Stimme und tun sie nur das, was ich ihnen sage, dann werden sie sich bald wohler fühlen.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Ich will, dass sie jetzt ganz tief in sich rein gehen und bis in das Innerste, ihres eigenen selbst kommen und dort verweilen.“
Es dauerte einen Moment, bis Teyla antwortete.
„Ich glaube, dass ich da bin.“
Wilson nahm das mit Freude auf.
„Gut dann möchte ich jetzt, dass sie sich einen dunklen und endlos langen Raum vorstellen, in dem sie sich befinden.
Sie sind in dem großen Raum und wenn sie sich genau umsehen, dann spüren sie nichts weiter als schiere Dunkelheit.“
Teyla nahm diesen Raum jetzt vor ihren Augen war.
„Ich bin in dem Raum.“
Die nächste Anweisung kam sofort.
„Teyla, jetzt stellen sie sich eine Tür vor und gehen sie darauf zu, aber warten sie noch, bis sie die Tür öffnen.“
Sie tat genau das was ihr gesagt wurde, während sich Wilson in der Zwischenzeit noch einmal umsah, da ihr Colonel O´Neill suspekt vorkam.
Denn bei dem Plan den sie grad verfolgte, konnte der Colonel ihr noch mächtig Ärger machen wenn er was von der Materie verstand.
Aber da er im Moment abwesend war und über irgendwas anderes nachgrübelte, konnte sie an der Stelle weitermachen, wo sie aufgehört hatte.
„Stellen sie sich vor, dass sie in einen weiteren Raum gelangen, der jedoch komplett in weißes Licht getaucht ist.“
Teyla die durch das Medikament schon geschwächt war, bekam nicht mit das Amanda Wilson dabei war, sie zu hypnotisieren.
Das funktionierte wie gewünscht, sie fiel in einen Zustand, wo es nicht möglich war, gegen all das noch anzukämpfen.
Wilson gab ihr jetzt einfache Befehle.
„Stehen sie auf und drehen sie sich im Kreis?“
Teyla tat es und drehte sich auch viermal, bis sie die Aufforderung bekam dass sie sich wieder setzen konnte.
Da kam der Colonel rein.
„Was war denn das eben für eine Zirkusnummer?“
Amanda Wilson war über die Störung aufgebracht, ließ sich aber nicht anmerken weil sie jetzt weitermachen wollte.
„Das war nur eine Konzentrationsübung, aber muss sie drum bitten meine Arbeit in aller Ruhe fortführen zu dürfen.“
Jack beließ es dabei und ging wieder, während Teyla jetzt unter Hypnose, zum ersten Mal ihre Fähigkeiten einsetzen sollte.
Es gelang ihr einen Stuhl durch die Kraft ihrer Gedanken umzuwerfen, woraufhin sie aber von der Psychologin wieder zurückgeholt wurde.
„Danke Teyla, aber ich denke dass es für Heute reicht und wenn sie nicht dagegen haben werd ich morgen wiederkommen.“
Sie war aber einverstanden und so verabschiedete sich Amanda Wilson von ihr, ging, mit Jack und Anna zum Jumper.
Sie wollte jetzt schnell nach Atlantis, weil sie noch Berichte über die diese Sitzung, anfertigen musste und sich dann erholen wollte.
Auch wenn sie das niemals zugeben würde, aber dass war Heute für sie ein anstrengender Tag gewesen, der jetzt zum Glück zu Ende ging.

Nachdem sie etwa zwei Stunden, im Dämmerzustand verbracht hatte, rappelte sie sich auf und ging zurück an die Arbeit.
Sie wollte noch einen ausführlichen Bericht über das anfertigen und der sollte beendet sein, eh sie zu Müde wurde.
Sie setzte sie sich dazu auf den Balkon und sprach in ein Diktiergerät, bis sie nach einer Weile kurz überlegen musste.
„… und so glaube ich, dass man Teyla durchaus für das Alpha 19 Programm gebrauchen kann und sie dahinformen könnte.
Allerdings zeigt die Probandin immer noch sehr auffällige Muster, dass sie nicht gewillt ist, es in nächster Zeit zu versuchen.“
Wilson machte erneut eine kurze Pause.
„Das Hauptproblem dürften dabei ihre moralische Überzeugung sein, nach welchen sie immer noch nicht bereit wäre, gewisse Dinge zu erfüllen.
Aber mit dem richtigen Training denk ich dass es sicher möglich ist, diese Hemmschwellen in ihr auszuschalten.“
Wieder machte sie eine kurze Pause und dachte an die anderen Menschen mit Fähigkeiten, die zum Großteil als Spione tätig waren.
Sie wurden hauptsächlich für die Informationsbeschaffung eingesetzt, aber ein paar von denen machten auch andere Sachen.
Sie sprach weiter.
„Ein weiteres Problem stellen Mitglieder aus der Expedition dar die nach wie vor misstrauisch mir gegenüber sind.
Zu meinem Bedauern zeigt Teyla Emmagan mehr Verständnis, für diese Personen, was mir zu meiner Verwunderung nicht mal suspekt vorkommt.“
Schließlich endete ihr erster Bericht und ging wieder in ihr Quartier weil es kalt wurde und sie sich nicht erkälten wollte.
Ob man Teyla für das Programm schließlich bekommen würde oder nicht, hing ganz davon ab was in den nächsten Tagen passierte.
Aber auf jeden Fall war dass für sie ein sehr großer Karriereschub und den wollte sie sich, auf keinen Fall entgehen lassen.


Drei Stunden später, in Woolseys Büro:

Amanda Wilson kam sehr schnell, da sie von zwei Soldaten eskortiert wurde, in dass Büro des Expeditionsleiters von Atlantis.
Dort waren außer Woolsey auch Colonel O´Neill, Teyla, sowie Anna und alle sahen in diesem Moment nicht gerade glücklich aus.
Nachdem Amanda Wilson den Raum gänzlich betreten hatte, wusste sie sofort dass hier etwas aus dem Ruder laufen drohte.
„Können sie mir mal sagen, was los ist und vor allem warum sie mich alle so merkwürdig und strafend anstarren?“
Ohne was zu sagen, zog O´Neill einen MP 3 Player und spielte die letzten Worte von Amanda Wilsons Quartier vor.
„…zu meinem Bedauern zeigt Teyla Emmagan mehr Verständnis, für diese Personen, was mir zu meiner Verwunderung nicht mal suspekt vorkommt.“
Sie sah den Colonel wütend an.
„Sie haben es gewagt, mich abzuhören?“
Anna antwortete ihr ganz kess.
„Warum denn nicht, hat doch was gebracht?“
Da trat Teyla auf sie zu.
„Ich will von ihnen wissen was sie eigentlich mit mir vorhaben und was diese Worte genau zu bedeuten haben, ist das klar?
Denn sie sollten wissen, dass ich mich nie, an verwerflichen Sachen beteiligen würde, oder sie tolerieren könnte.“
Die Psychologin dachte einen Augenblick angestrengt nach, da sie sich peinlich ertappt, in der Falle wähnte.
„Nun… wie sie sicher wissen, befindet sich die Erde in unserer Galaxie im Krieg, gegen einen Feind, der sich Ori nennt.
Sie haben Priore geschickt, um unsere Galaxie zu bekehren und diese Personen verfügen, über gewaltige Fähigkeiten.“
Sie machte eine kurze Pause weswegen Teyla wieder sprach, da sie die Zusammenhänge nicht erkennen konnte.
„Und was hat das mit mir zu tun?“
Die Antwort dauerte kurz.
„Die Strategen der Allianz sind der Meinung, Prioren einige Menschen mit selben Fähigkeiten im Kampf entgegenzustellen.
Wir haben bisher etwa zwei Dutzend, dieser Menschen gefunden und trainieren sie drauf, dass sie den Prioren Ärger machen können.“
Jetzt meldete sich Woolsey zum ersten Mal.
„Wollen sie damit etwa sagen dass sie ein Programm haben, wo sie hochbegabte Menschen zu einer Art Biowaffe ausbilden?
Denn wenn das so wäre, dann sollten sie wissen dass das in einem krassen Gegensatz zu allem steht, wofür wir kämpfen.
Und es steht auch im Konflikt zu den Gesetzen der Allianzländer, weshalb ich sie für das eben gesagte verhaften lassen könnte. “
Sie sah ihn bissig an.
„Ja wir haben so ein Programm, aber wir brauchen das auch, weil wir nicht wissen wie wir die Priore besiegen sollen.
Und wenn sie sich moralisch entrüsten wollen, aber sie haben auch schon vieles getan, was sie heute ganz sicher bereuen.“
Das ließ Jack als ersten aufbegehren.
„Oh ja und da kommt einiges zusammen, aber Zwangsspionage und abartige Genexperimente, an Menschen, gehören nicht dazu...“
Und noch ehe jemand etwas sagen konnte, stand Teyla auf und ging trotz der Blindheit, sicher zu der Ausgangstür.
„Ich hab genug gehört und ich werd mich nicht, für so etwas zur Verfügung stellen, da suchen sie besser jemand anderen.
Außerdem möchte ich jetzt zurück in die Siedlung gebracht werden, da ich mich sehr schwach fühle und etwas schlafen will.“
Jack stand auf und reichte ihr Hand.
„Aber natürlich mache ich das.“
Dabei zwinkerte er Amanda Wilson, auf eine Art und Weise an, bei der sie ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre.
Sie musste nämlich in Atlantis bleiben, da Woolsey sie sich jetzt richtig vorknöpfen wollte, da waren ihm selbst ihre Kontakte egal.


Am nächsten Tag:

Amanda Wilson hatte sich nachdem Woolsey sie ziemlich zusammen stauchte, bereits auf den Rückweg vorbereitet.
Aber sie wollte noch einmal mit Teyla reden, da sie es für angebracht hielt ein letztes Mal ihre Position klar zu machen.
Aus diesem Grund war sie auch zurück zum Festland geflogen und wurde in Teylas Zelt sogar willkommen geheißen.
Das lag aber hauptsächlich dran dass Kanan seinen Einfluss hatte gelten lassen, da Teyla einer erneuten Schwächeattacke unterlag.
„… ich weiß ja genau dass sie keinerlei Grund haben mir zu trauen, aber ich bitte sie mir noch eine Chance zu geben.
Sie denken auch wahrscheinlich, dass sie mit der Zeit ihre Fähigkeiten schon von selbst in den Griff bekommen werden.
Aber meiner Meinung, sind die Kräfte eine Gefahr für jeden, der ihre Gesellschaft genießt, bis sie die Kontrolle darüber gewonnen haben.“
Hier wurde sie von Teyla unterbrochen.
„Da stimme ich ihnen auch zu, aber aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit ihnen, denke ich nicht, dass sie mir helfen werden.
Sie wollten meine Fähigkeiten ja nur …wie hatte es Colonel O´Neill bezeichnet… vermarkten um sie später zu verkaufen.“
Amanda Wilson sah ihren Fehler ein und gab klein bei.
„Ich gebe zu, dass es ein Fehler war und mache daher auch einen Kompromiss, der uns beiden helfen wird.
Ich werde bei ihnen bleiben und sie dahin unterrichten, dass sie mit den Fähigkeiten lernen, zu leben und sie später frei nutzen können…“
Teyla dachte einen Augenblick darüber nach.
„Ich bin einverstanden und werd mit ihnen zusammen arbeiten, aber ich möchte lieber hier bei meinem Volk bleiben.
Sollten sie versuchen mich zu hintergehen wird diese Vereinbahrung hinfällig, also denken sie immer an diese Worte.“
Amanda Wilson akzeptierte und begann mit Teyla, gleich eine Meditationsübung, da man ihre Schwächen sehen konnte.
Sie schwitzte immer noch stark und der Kopf glühte, weswegen sie sofort ein Mittel gegen die Beschwerden bekam.
Draußen sah O´Neill noch mal misstrauisch in das Zelt, weil er dem Frieden noch nicht traute und lieber auf der Hut war…
Kapitel 13 by Atlan
2.13 Inmitten der Sterne
von Atlan





Wie jeden Morgen setzte sich Richard Woolsey an seinen Schreibtisch in seinem Büro neben dem Kontrollraum und trank erst einmal eine Tasse Kaffee, während er auf die neusten Statusberichte wartete. In den letzten zwei Wochen war es außergewöhnlich ruhig gewesen. Die MacArthur und die russische Tolstoi hatten ihren Dienst zum Schutz der Stadt angetreten, der Ausbau der Garnison auf dem Festland ging voran und die Erforschung von Atlantis und der Pegasus-Galaxie wurde vorangetrieben. Woolsey hatte allen Grund sich erst einmal zurückzulehnen, bevor er Feldwebel Felix Hoffmann hereinbat. Na, dann wollen wir mal sehen, was mir heute die Laune verderben kann, dachte Woolsey gelassen und gab dem auf der Pirsch liegenden Feldwebel ein Zeichen näher zukommen. Der deutsche Unteroffizier kam mit einem Stapel Zeitungen unter dem linken Arm und einem Tablet-PC in der rechten Hand in das Büro. „Hier, Mister Woolsey, das sind wie üblich ihre Zeitungen“, sagte der Feldwebel als erstes, legte dann 4 Ausgaben des ‚Bosten Globe‘ auf den Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl für Besucher. Woolsey nickte dankbar und freudig. „Danke, Oberfeldwebel, darauf freu ich mich schon den ganzen Monat.“ Der Oberfeldwebel runzelte verwirrt die Stirn. „Äh, wenn ich fragen darf, warum lassen sie sich denn jeden Monat alle Sonntagsausgaben des ‚Bosten Globe‘ schicken? Die Nachrichten sind doch schon längst veraltet.“
Der dem Oberfeldwebel gegenübersitzende Neuengländer verkniff sich ein Grinsen. „Das ist meine Art mir ein Stück der Heimat zu bewahren. Wie sie ja sicherlich wissen, bin ich aus Boston und seitdem ich auswärts arbeite habe ich es mir zur Regel gemacht, mir wenigstens die Sonntagsausgabe des ‚Globe‘ von meiner Schwester zuschicken zu lassen. Doch da die Schiffe nur einmal im Monat verkehren, lasse ich mir gleich alle vier Ausgaben auf einem Rutsch zuschicken.“

„Aha“, war das einzige, was der verwirrte Felix Hoffmann als Antwort herausbekam. Er wusste ja inzwischen, dass sein Chef etwas exzentrisch war, doch irgendwie schaffte es der Bürokrat aus dem neuenglischen Geldadel es, ihn nach über anderthalb Jahren immer noch zu überraschen was seine Exentrik betraf. Innerlich schüttelte er die Erklärung ab und kam zu dem, was er eigentlich mit Woolsey besprechen wollte. Er rief eine Liste auf dem Tablet-PC auf und räusperte sich. „Na ja, dann zum eigentlichen Thema. Dr. Haibara und ihre Teams haben jetzt endlich die letzten Schäden ausgebessert, die die Kamikazeflieger der Wraith beim Angriff auf die Stadt angerichtet haben.
Die geflickten Energieleitungen sind jetzt durch neue ersetzt worden, wodurch wir 3% aus unserem Mark IV Naquadahreaktoren einsparen...“ So ging es noch einige Minuten weiter, bis Hoffmann zum Punkt mit der niedrigsten Priorität auf seiner Liste kam. „Ach und dann hat die MacArthur uns noch eine Mitteilung vom Aufsichtsrat übermittelt.“ Woolsey schnaufte nickend. Der Aufsichtsrat, dem zivile Abgeordnete aus allen Alliierten Nationen angehörten, führte seit etwas über sechs Monaten die Verwaltung von Atlantis. Das hatte bisher jedoch meist nur schwachsinnige, oder eher unnötige, Ideen nach sich gezogen. Darunter eine Neuordnung des Cafeteriaspeiseplans, damit an mehreren Tagen der Woche typisches Essen aus den Mitgliedsstaaten angeboten werden konnte, um die Multinationalität hervorzuheben und noch enger miteinander zu verschweißen. Oder auch die Gründung eines Komitees zur Neugestaltung der Atlantisuniformen, damit diese besser für Marketing- und Merchandisingzwecke eingesetzt werden konnten. Aber zum Glück ließen sie in allen wichtigen Bereichen Woolsey und seiner Führungscrew die Entscheidungsfreiheit, weswegen die unregelmäßigen Ideen verschmerzbar waren, und ansonsten gab es sinnvolle Befehle, wenn sie denn ausgegeben wurden. „Was wollen sie denn diesmal?“ Hoffmann las sich die Mitteilung durch und pfiff dann eine schräge Melodie. „Wow, das nenn ich mal einen sinnvollen Befehl“, meinte er und begann zu berichten.


Eine knappe Stunde später berief Woolsey eine Versammlung ein, zu der AR 1 und Colonel Caldwell geladen waren. Die sechs Personen saßen bereits am großen Konferenztisch, als schließlich auch Woolsey hereinkam. „Also, was liegt an?“, fragte Jack gutgelaunt.
„Ich hoffe zur Abwechslung mal was, was keine Feuergefechte beinhaltet“, meinte Max mit verschränkten Armen hinterm Kopf. „Vielleicht ja mal was in Richtung eines Partyplaneten mit vielen schönen Frauen.“ Anna konnte darüber nur den Kopf schütteln. „Wickers, geben sie es doch endlich auf.“ „Niemals“, antwortete Max trocken. „Sonst müsste ich mir doch ein neues Image zulegen.“ Colonel Caldwell räusperte sich. „Könnten wir vielleicht mal zum Thema zurückkommen?“ „Danke, Colonel“, sagte Woolsey und begann dann zu berichten. „Ich habe heute eine Order aus dem Hauptquartier auf der Erde erhalten. Anscheinend hat man über die Mission zum Heimatplaneten der sogenannten Reisenden noch einmal ausführlich resümiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht gut wäre, wenn wir Kontakt mit den Reisenden herstellen und sie dazu bewegen könnten, ein Bündnis oder ähnliches einzugehen.“ „Klingt gut“, meinte Ernst und wand sich in Richtung Ronon. „Was meinst du, könnten die darauf eingehen wollen?“ Ronon zuckte mit den Schultern. „Bisher waren sie ja sehr einzelgängerisch und haben nie mehr Kontakte aufgebaut, als sein musste. Andererseits könnte eure Technologie helfen, sie zu überzeugen. So weit ich weiß, sind die Reisenden genauso darauf aus die Wraith loszuwerden, wie wir alle.“ „Also ist eine Zweckfreundschaft ihrer Meinung nach im Bereich des möglichen“, fasste Woolsey nachdenklich zusammen. „Gut, dann können wir uns ja an die Arbeit machen.“

„Wie wollen wir vorgehen?“, fragte Jack. „Darüber hat man sich auf der Erde schon Gedanken gemacht“, antwortete Woolsey und ließ ein Memo rumgehen. „Da die Reisenden ja so... isolationistisch sind, werden wir zuerst ihr Vertrauen erarbeiten müssen. Unsere Vorgesetzten meinten, dass das am besten geht, wenn wir ihren Verwandten auf dem Heimatplaneten der Reisenden helfen. Ihr Kontakt damals hatte gesagt, dass sie in den Trümmern leben, oder unterirdisch. Vielleicht können wir ihnen ja Hilfe anbieten.“ „Interessanterweise genau dann, wenn wir was von ihnen haben wollen“, warf Max missgelaunt ein. Anna kommentierte das nur mit einem zustimmenden Nicken. „Wir bieten ihnen also Medizin, Nahrungsmittel und Aufbauhilfen an?“, fragte Colonel Caldwell, was Woolsey nickend bestätigte. „Könnte klappen“, meinte er nach einigen schweigsamen Momenten. „Aber warum sollte das die Reisenden dazu bewegen mit uns in Kontakt zu treten, wenn wir ihren entfernten Verwandten helfen? Ich sage nicht, dass wir es nicht tun sollten, aber wir sollten daran denken, dass die Reisenden bisher nicht zurückgekommen sind, um ihren Leuten zu helfen.“ „Seis drum“, meinte Max. „Ein Versuch ist es wohl wert. Und noch dazu tun wir was edelmütiges.“ „Denk ich auch“, fügte Woolsey hinzu. „AR 1, sie werden erneut in Kontakt mit diesem Volk treten und denen unser Angebot unterbreiten. Gleichzeitig wird es die Aufgabe von Colonel Caldwell und seiner Crew sein, ein Schiff der Reisenden aufzuspüren und Kontakt zu suchen, ihnen mitzuteilen, dass wir gerne diplomatische Kanäle einrichten würden und Verbündete gegen die Wraith suchen.“ „Gut, wir werden uns ransetzen“, bestätigte Caldwell. „Wir können von mir aus soweit los“, kam es von Jack. „Dann legen sie los“, befahl Woolsey und beendete die Sitzung.


AR 1 war schon dreißig Minuten später nach M1U-814 zurückgekehrt, wo sie schon vor sieben Monaten Kontakt mit den Einheimischen hatten. Jetzt streiften sie wieder durch die Trümmerlandschaft der zerstörten Stadt, die direkt ans Tor angrenzte, in der Hoffnung, dass die Einheimischen wieder zur Kontaktaufnahme hervorkamen. Tatsächlich wurde das Team schon seit seiner Ankunft von mehreren, in den Trümmern strategisch angeordneten, Überwachungskameras beobachtet.

In einem 12 Kilometer tiefen Überwachungsraum standen zwei Frauen vor einem anachronistischen Röhrenmonitor und beobachteten das Team. „Sind das die, mit denen sie einem halben Jahr zu tun hatten?“, fragte die eine, schon etwas ältere, Frau die andere.Nuria, die athletische Brünette mit den entschlossenen Gesichtszügen, die damals mit AR 1 den ersten Kontakt hergestellt hatte, gab einen nachdenklichen Ton von sich. „Ich müsste das etwas größer sehen, vor allem die Uniformen, Magistrat.“ Die Magistratin nickte und tippte dem Techniker auf die Schulter. Dieser verstand den lautlosen Befehl und zoomte an Jack O‘Neill heran, dann an die anderen. Jetzt erkannte Nuria sie. „Ja, das sind sie. Es sind sogar die selben Leute.“ „Ich frage mich, was die hier wollen“, murmelte die Magistratin. „Vielleicht wollen sie erneut Kontakt aufnehmen wollen“, meinte Nuria. Die Magistratin überlegte kurz. „Das wird es wohl sein. Dann wollen wir sie auch nicht warten lassen. Da sie schon einmal mit ihnen zu tun hatten, nehmen sie wieder Kontakt auf.“ Nuria bestätigte den Befehl und verließ den Raum.


„Hoffentlich lassen die uns nicht zu lange warten“, murmelte Jack, als er zusammen mit Ernst die Vorhut bildete. „Wir könnten ja auch einfach ein Megaphon herausholen und Lautenhals auf uns aufmerksam machen“, sagte Ernst. „Wär nur nicht gerade professionell.“ Jack grinste kurz. „Nicht wirklich, stimmt. Wir wollen ja einen guten Eindruck hinterlassen.“ Kaum hatte Jack geendet bogen Nuria und zwei männliche Begleiter um die Ecke, gekleidet in Schwarz und bewaffnet mit den Pendants zu Ronons Blaster. „Willkommen zurück“, sagte Nuria knapp aus der Ferne. „Was wollt ihr?“ „Schon wieder diese Feministin“, zischte Ernst mit gespielter Angst Jack zu, konnte aber den Gedanken nicht verdrängen, wie er und das komplette ST 8 Team einmal in rosa Tütüs auf einem Feministenplaneten Callboys spielen mussten. Der Rest des Teams schloss jetzt auf und bildete eine zweite Reihe hinter Jack und Ernst, die Waffen entweder geschultert, oder die Läufe friedlich nach unten zeigend. „Nette Begrüßung, kein Wunder, dass ihr so viele Gäste hier habt“, konterte Jack Nurias Begrüßung. „Aber um deine Frage zu beantworten: Wir sind zurückgekommen, weil wir diplomatische Kanäle einrichten wollen.“ Er machte eine kurze Pause. „Und um unsere Hilfe anzubieten.“ „Warum glaubt ihr, dass wir Hilfe brauchen könnten?“, fragte Nuria mit einem ärgerlichen Unterton, denn sie war stolz auf ihr Volk und seine Leistungen seit dem Exodus. Jetzt schaltete sich Max ein, der sich schließlich rühmen konnte fast so viele Erfolge bei Kontaktaufnahmen gehabt zu haben, wie Daniel Jackson. „Nun, wir haben es uns gedacht, nach all dem, was wir bisher gesehen haben. Ich gestehe natürlich ein, dass wir nur nach den urteilen konnten, was wir bisher gesehen haben. Wir haben uns nur gedacht, dass es eine höfliche Geste wäre.“ Nuria nickte. „Na gut. Ihr wollt also Kontakte knüpfen und eure Hilfe anbieten, falls wir sie benötigen sollten.“ Noch ehe jemand aus AR 1 die Zusammenfassung bestätigen konnte, meldete sich das Funkgerät von einem von Nurias Begleitern zu Wort: „Achtung, Achtung! Eine Horde wurde in Perimeter 2-2-T gesichtet! Wiederhole: Eine Horde wurde in Perimeter 2-2-T gesichtet!“ Nurias Augen weiteten sich und man konnte ihr eine Art Panik ansehen. „Los, kommt schnell mit, wenn euch euer Leben lieb ist.“

Jack runzelte die Stirn, weil er schließlich keine Ahnung hatte, was vorging, hielt es aber für besser Nuria und ihren Leuten zu folgen, die sich gehetzt in Bewegung setzten und schließlich ins Rennen einfielen. AR 1 folgte ihnen auf dem Fuß, bis sie zu einem großen Schrotthaufen in einer Sackgasse kamen. Nuria nahm das Funkgerät: „Nuria hier, öffnet das Tor!“ Es dauerte einige Sekunden, dann öffnete sich quietschend und von hydraulischem Zischen begleitet das Tor, das als eben dieser Schrotthaufen getarnt war. Der vordere Teil hob sich an und gab einen geheimen Gang frei. Nurias Begleiter gingen als erste hinein und Nuria winkte dem Team zu mitzukommen. „Los, beeilt euch.“
„Wieso?“, fragte Jack endlich. „Wovor habt ihr solche Angst?“ Wie als Antwort hörten sie aus der Ferne plötzlich das Aufheulen von Hörnern und das Brüllen und Fauchen, das von wilden Bestien stammen könnte. Nuria schluckte. „Davor haben wir Angst. Und jetzt kommt, wenn ihr nicht sterben wollt.“ Das Team folgte Nuria sofort den geheimen Gang herunter, als sich bereits das Tor wieder schloss und zischend wieder den Schrotthaufen vervollständigte.

AR 1 folgte indes Nuria die Stufen herunter, der sich als Wendeltreppe herausstellten. Sie folgten Nuria etwa 50 Meter in die Tiefe, wo zwei junge Uniformierte, ein junger Mann und eine junge Frau, hinter einem Tisch standen. „Ich muss sie bitten ihre Waffen abzugeben, solange sie hier sind. Ich garantiere dafür, dass ihnen nichts geschehen wird“, sagte Nuria höflich und wies auf die beiden jungen Uniformierten. Ronon ließ einen missmutigen Ton ab, worauf sich Jack kurz umdrehte und mit ernstem Gesicht seinem Team zunickte. Er gab als erstes seine MP5 ab, ebenso seine P8 und sein Kampfmesser. Die Anderen folgten seinem Beispiel, wenn sich auch die Augen der beiden Uniformierten weiteten, als Ronon eine knappe Minute lang damit beschäftigt war von überall Messer und diverse weitere Waffen hervorzuziehen. Schließlich lächelte Nuria zufrieden. „In Ordnung, dann folgt mir. Wenn ihr schon einmal hier seit, dann könnt ihr dem Magistrat persönlich alles unterbreiten.“ „Danke“, sagte Max stellvertretend für das Team und verbeugte sich kaum merklich. Daraufhin folgten sie Nuria einen langgestreckten Gang entlang, an einem großen Lüfter vorbei, von denen es laut Nuria, viele hier unten gab, und diese Frischluft zuführten. Sie folgten Nuria weiter und stiegen drei weitere Treppen hinab und gingen Korridore entlang, bis sie schließlich am Ende angelangt waren und sich vor ihnen eine große, weite Höhle erstreckte. Selbst das ungeübte Auge konnte hier direkte Vergleiche zur Untergrundstadt der Genii ziehen, wenn diese hier auch ganz eindeutig einem höher entwickelten Volk gehörte. Über mehrere Ebenen waren Wohneinheiten, etwa in normaler Apartmentgröße, übereinander angebracht, was sich sicher über einen Kilometer in die Länge und 150 Meter in die Höhe erstreckte. Das ganze war jedoch nicht steril oder gar heruntergekommen, sondern die Wohneinheiten waren mit Blumen und Efeugewächsen behangen oder in fröhlichen Farben bemalt. Im Hintergrund konnte man einige Industrieanlagen sehen, die sich noch tiefer in den Boden erstreckten. „Sie haben sich aber gut arrangiert“, sagte Anna beeindruckt, während sie Nuria auf eine höhere Ebene folgten, die man per Rolltreppe erreichen konnte. „Wir tun, was wir können“, kommentierte Nuria. „Das war vor dem Exodus einmal ein Bunker, indem sich viele Überlebende verstecken konnten. Letztendlich sind meine Vorfahren hier geblieben und haben sich eine neue Existenz aufgebaut.“ „Wie viele Menschen leben hier?“, fragte Ronon beeindruckt von diesem unterirdischen Refugium. „Bei der letzten Volkszählung waren wir 38.352“, sagte Nuria nach einigen Sekunden des Nachdenkens. „Wir haben schon vor zweihundert Jahren mit dem Bau einer weiteren Anlage begonnen, weil wir gar nicht mehr alle unterkriegen konnten.“ „Wieso gehen sie nicht an die Oberfläche, nachdem es solange her ist, dass die Wraith hier waren?“, fragte Jack. „Furcht und das Lernen aus Fehlern“, antwortete Nuria, als sie endlich vor einer großen Wohneinheit stehen blieb, vor der ein Wachposten positioniert war. „Sehen sie, seitdem wir hier unten leben haben wir Ruhe und können unsere Kultur wieder neu entdecken. Das geben wir nicht auf, um auf der Oberfläche zu leben. Wir können ja jederzeit raus und oben Urlaub machen und ähnliches. Und jetzt entschuldigt mich bitte kurz.“ Mit diesen Worten trat sie in das Gebäude ein und ließ AR 1 unter den Blicken der Wache zurück.

Fünf Minuten später holte Nuria das Team jedoch herein, um sie der Magistratin vorzustellen. Das Gebäude war so eine Art 10 Downing Street. Ein von außen unscheinbares Wohnhaus, doch im Inneren sah man deutlich, dass es das Regierungszentrum war. Nuria ließ Jack und Max mit sich kommen und die Anderen währenddessen Platz nehmen. Sie wurden ein Stockwerk nach oben geführt, wo an einem Schreibtisch die Magistratin saß, die Nuria angewiesen hatte Kontakt aufzunehmen. Die ältere Frau lehnte sich etwas nach vorne und lächelte knapp. „Ah, das sind also die Außenweltler. Bitte, treten sie näher.“ Jack nickte dankend und trat mit den anderen vor. „Ich bin Colonel Jack O‘Neill aus Atlantis. Das ist mein Team.“ „Nuria hat mir versucht in wenigen Worten zu erzählen, weshalb sie hier sind. Ich würde jetzt aber gerne erfahren, warum sie uns unbedingt helfen wollen?“ Max räusperte sich, um sich Zeit zu verschaffen, um nach Worten zu suchen.
„Unser Volk zeigt nun seit fast anderthalb Jahren Präsenz in dieser Galaxie und kämpft seitdem gegen die Wraith. Hierfür suchen wir Verbündete.“ „Und sie wollen uns als Verbündete gewinnen“, kombinierte die Magistratin, was Jack bejahte. „Als Austausch für ihre Hilfe auf welchen Gebieten auch immer, würden wir ihnen unsererseits Hilfe gewähren.“ Die Magistratin hob interessiert die Augenbrauen und sah Jack eindringlich an. Nach einigen Sekunden fragte sie: „Was für eine Art Hilfe zum Beispiel?“ Jack zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, geben sie mir ein Beispiel.“

Nuria trat sofort einen Schritt auf die Magistratin zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Es gab ein kurzes Zwiegespräch, das von AR 1 aber nicht mitgehört werden konnte. Dann entfernte sich Nuria wieder respektvoll und die Magistratin erhob erneut das Wort. „Ich glaube, wir hätten da etwas, dass uns ein Bündnis eingehen lassen würde.“ „Und was wäre das?“, fragte Max. „Die Horde“, antwortete die Magistratin knapp. „Deshalb hat Nuria uns gebeten mitzukommen. Worum handelt es sich dabei?“, fragte Jack. Man sah der Magistratin an, dass ihr das Thema peinlich war. „Dazu muss ich etwas weiter ausholen. Sehen sie, vor tausend Jahren gab es den großen Exodus unseres Volkes, als die Wraith unseren Planeten um Jahrhunderte zurückbombten. Die Überlebenden spalteten sich in zwei Gruppen. Uns... und die Horde. Wir gingen unter die Erde, um hier zu überleben, während die Horde versuchte ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen und sich weit von uns entfernte. Doch nicht nur auf Distanz, sondern mit der Zeit entfernten sie sich auch von ihrer Menschlichkeit.“ „Jetzt sind es nur noch Tiere, gefährliche Tiere, die kaum noch menschlich zu nennen sind“, ergänzte Nuria. „Seit etwas über zehn Jahren sind sie wieder zurückgekommen. Sie fallen in unser Gebiet ein und töten und fressen alles, was ihnen in den Weg kommt. Viele von uns sind ihnen schon in den Weg geraten und haben es nicht überlebt. Wir können uns, ehrlich gesagt, nicht mehr nach draußen wagen und tun es nur noch selten. Ich sagte ja schon vorhin, dass es zu unserer Lebensqualität gehört, hin und wieder an die Oberfläche zu gehen. Diese Lebensqualität raubt uns die Horde.“ „Warum erledigt ihr sie nicht einfach?“, fragte Ronon. „Ihr habt doch gute Waffen.“ Nuria nickte. „Ja, aber das sind alles Relikte aus vergangener Zeit. Wir haben nicht die Fähigkeit solche Waffen herzustellen und nur ein knappes Dutzend davon zur Verfügung für unsere Sicherungsteams. Und eigene Waffen können wir auch nicht herstellen, da wir zwar die Vorraussetzungen haben, jedoch niemanden haben, der sich mit Waffenbau auskennt und die Horde extrem groß und gefährlich ist. Deswegen können wir uns nur im Untergrund verkriechen.“ Jack legte die Stirn in Falten, als er den Input verarbeitet hatte. „Heißt das, dass ihr ein Bündnis eingehen würdet, wenn wir euch von der Horde befreien?“ Sowohl die Magistratin, als auch Nuria nickten. Daraufhin drehte sich Jack zu seinem Team.
„Was meint ihr?“, flüsterte er. „Klingt doch gut“, meinte Ernst. „Das wäre zur Abwechslung mal ein relativ leicht verdientes Bündnis.“ „Na ja, warum sollten wirs nicht tun?“, meinte Anna. „Wir würden sogar noch ne gute Tat leisten, indem wir die Menschen hier von dieser Horde befreien.“
Auch Ronon war damit voll einverstanden. „Wird nen schönes Zielschießen.“ „Mal ganz langsam, Rambo“, meinte Max und zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer. Wir wurden geschickt um diplomatische Kanäle zu öffnen. Also warum nicht, indem wir diese Horde aus dem Weg räumen. Sympathiepunkte würde uns das ganz sicher einbringen und für uns sollte das auch nicht so schwer sein.“ Jack nickte, als er alle Meinungen gehört hatte, und wand sich wieder an die Magistratin. „Wir werden mal sehen, was wir tun können. Davor haben wir allerdings noch Vorbereitungen zu treffen.“ Die Magistratin verstand und wand sich an Nuria. „Begleite sie zum Sternentor und unterstützte sie bei ihren Bemühungen.“ Nuria nickte und verließ dann mit AR 1 den Raum und den Komplex, um sich zum Tor aufzumachen.


Acht Stunden später flog die USS Douglas MacArthur mit gedrosselter Geschwindigkeit durch den Hyperraum. Auf der Brücke des Schlachtkreuzers standen Colonel Caldwell und sein Erster Offizier Major Dave Kleinman vor einem Display, auf dem Kleinman gerade etwas erklären wollte. „Also, Dave, was haben sie für mich?“, fragte Caldwell seinen Eins-O. Kleinman rief ein Diagramm auf dem Schirm auf, das einen sektorgroßen Ausschnitt der Pegasusgalaxie zeigte. „Nun, Sir, nachdem was die AR-Teams in den letzten Wochen über die Reisenden erfahren konnten, habe ich alle Daten einmal zusammengebracht. Wie sie ja wissen, hatte Atlantis viermal Kontakt mit Welten, die von Schiffen der Reisenden aufgesucht wurden. Zu 99% Wahrscheinlichkeit können wir davon ausgehen, dass es immer das gleiche war, da alle Welten in ein und dem selben Sektor liegen und wie auf einer Reiseroute angeflogen wurden, wenn man die Daten des Kontaktes dazunimmt.“
Caldwell nickte verstehend. „Und weiter?“ „Die Kontakte waren immer im Abstand von ungefähr sechs Wochen. Das Schiff nahm immer neue Nahrung auf und flog dann weiter, anscheinend also immer dann, wenn die Lagerräume sich leerten.“ Er drückte einen Knopf und alle vier Welten, die Kontakt mit den Reisenden hatten, wurden auf der Sektorkarte farblich markiert und mit einer Linie verbunden. „Auf Grund von den Kontakten innerhalb von sechs Wochen und der Entfernung zwischen den Welten haben wir drei mögliche nächste Systeme ausfindig machen können. Wovon aber nur eines bewohnt ist beziehungsweise über genug Ressourcen verfügt, um so ein Schiff zu versorgen.“ „Gute Arbeit“, lobte Caldwell den Eins-O. „Wie lange brauchen wir dahin?“ „Etwa 63 Stunden“, antwortete Kleinman. „Das Schiff kann innerhalb der nächsten Woche in dem System erwartet werden.“ „Es kann also sein, dass wir es verpassen?“, fragte Caldwell, dem das gar nicht behagte. „Jawohl, aber von dort aus könnten wir die nächste ‚Etappe‘ berechnen und dann hätten wir sechs Wochen Zeit um dort hinzufliegen. Spätestens dann können wir also Kontakt aufnehmen.“ Caldwell gab sich damit zufrieden. „In Ordnung, dann setzen wir Kurs auf das System und sehen mal, ob uns der Fisch ins Netz geht.“ Der Eins-O grinste kurz. „Jawohl, Sir.“ Dann ging er zurück ins Zentrum der Brücke und gab den Befehl aus, woraufhin die MacArthur beschleunigte und auf den neuen Kurs einschwenkte.


Kurze Zeit darauf befanden sich AR 1 und Nuria in einem Jumper und überflogen das Gebiet, in dem sich laut Nuria die Horde aufhielt. Der Jumper befand sich im getarnten Zustand und flog langsam über das teils bewaldete, teils offene Gelände. Es war inzwischen schon Nachmittag auf dem Planeten und von überall in diesem Areal stiegen kleine Rauchsäulen von Lagerfeuern auf. Bisher hatte Jack den Jumper über drei Lagerfeuer fliegen lassen, um sich die einzelnen Horden anzusehen. Es waren durchweg primitive Menschen, verwildert und angepasst an das Leben in freier Wildbahn. Die Kleidung war rau und aus Tierhäuten und auch ansonsten legten sie Eigenschaften einzelner Rudel an den Tag. Nuria hatte erklärt, dass die einzelnen Rudel unabhängig von einander operieren, sich aber nicht in die Quere kommen. Das Problem wäre nur, dass ein Angriff auf ein Rudel wohl auch alle anderen Rudel dazu bewegen könnte, den Aggressor ihrerseits anzugreifen. Nachdem Jack genug gesehen hatte, ließ er den Jumper Kreise drehen. „Also, was meint ihr?“ „Sinnlos mit denen zu verhandeln oder sich auch nur bei einem schönen Bier zu unterhalten“, meinte Max trotz des Kommentars nachdenklich und ernst. „Von dem was ich gesehen hab, kann ich nur empfehlen eine gewaltbeinhaltende Lösung zu finden.“ „Holen wir die Kavallerie und machen sie platt“, meinte Ronon. „Ein paar von diesen UAS-402 sollten ja reichen.“
„Das hab ich nicht gemeint“, warf Max ein. „Wir könnten aus den Leuten sicher wieder einigermaßen vernünftige Menschen machen, zumindest aus den kleineren Kindern und noch kommenden Neugeborenen.“ „Und bei den anderen könnten wir es mit aggressionslindernden Drogen und anderen Therapien versuchen“, stimmte Anna zu. „Das ist unmöglich“, sagte Nuria, die bisher still zugehört hatte. „Das sind Bestien. Es wäre einfach gefährlich für alle Beteiligten so etwas zu versuchen. Noch hinzukommend, dass sie von hier wegmüssen, um mein Volk nicht zu gefährden.“ „Die Horde gehört auch zu ihrem Volk, auch wenns das böse Schaf ist“, merkte Max an. „Aber ich habe da schon eine Idee, um das Problem für sie zu lösen.“ „Ich bin ganz Ohr“, sagte Nuria und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir bauen einfach ein Gefängnis, schön weit von euren Komplexen entfernt“, meinte Max schulterzuckend. „Das hätte was“, meinte Ernst nachdenklich. „Wenn wir es einige tausend Kilometer von hier entfernt aufbauen, dann sollte das reichen. Dazu noch Stacheldraht und Elektrozäune, einige Wachen...“ „Nicht zu vergessen Gebäude für die Wissenschaftler, die sich daran machen die Horde zu resozialisieren, falls das möglich ist“, fügte Anna hinzu, die Maxs Idee ziemlich gut fand. „Wäre das für sie akzeptabel?“, fragte Jack Nuria. Sie überlegte und nickte dann. „Ja, das wäre sicher in Ordnung.“ „Gut, dann fliegen wir zurück und machen uns an die Arbeit“, meinte Jack und wendete den Jumper, um zum Tor zurückzufliegen.


Vier Tage später befand sich die MacArthur auf Position in dem Zielsystem. Der Schlachtkreuzer befand sich im Stealth-Modus, um das Schiff der Reisenden nicht gleich zu verschrecken, wenn es aus dem Hyperraum trat. Colonel Caldwell saß gelangweilt auf der Brücke und hatte sich gerade eine Tasse Kaffee holen lassen. Er sah auf das Bordchronometer. „Kleinman, jetzt sind wir schon fast einen Tag auf Position. Wann meinen sie, kommen die Reisenden?“ „Keine Ahnung, Sir“, gab der Eins-O zu. „Wie gesagt, es könnte noch bis zu eine Woche dauern.“ Caldwell nickte gelangweilt. „Ich weiß, Major. Wenn das so ist, dann haben sie die Brücke.“ Der Kommandant erhob sich aus seinem Sessel um die Brücke zu verlassen. Er wurde jedoch von einem Warnsignal daran gehindert, das von den Sensoren ausging. „Was gibt es, Sergeant?“ Der Sergeant überflog schnell seine Anzeigen und sah dann auf. „Sir, die passiven Sensoren haben ein Schiff gemeldet, das soeben aus dem Hyperraum gesprungen ist und auf den Planeten zuhält.“ „Kriegen wir ein Sensorecho zur Identifikation?“, fragte Caldwell und nahm sofort wieder auf dem Kommandosessel platz.

Der Sergeant gab einige Befehle ein und auf seinem Bildschirm zeichnete sich schließlich ein Echo des ankommenden Schiffes ab. „Ich bin mir nicht sicher, Sir. Major, würden sie sich das bitte mal ansehen?“ Major Kleinman ging zur Sensorstation herüber und besah sich das Sensorecho des Schiffes. Das Schiff hatte eine flache Grundform mit einem hervorstehenden Turm am Heck und zwei großen Sublichtaggregaten. Der Bug war zweigeteilt und es schien allerlei Aufbauten zu geben. Kleinman gab ein nachdenkliches Geräusch von sich. „Ich würde mal sagen, dass es ein Schiff der Reisenden ist. Es passt zu dem Schiffsbaumuster, das AR 1 auf dem Heimatplaneten der Reisenden Anfang des Jahres gesehen hat, sowie den Beschreibungen von Augenzeugen. „Also sind es die Reisenden“ Der Colonel nickte zufrieden, vor allem, da sie nicht so lange hatten warten müssen. „Das Schiff startet zwei Raumfähren, die zum Planeten aufbrechen“, meldete der Sensorsergeant. „Sollen wir Kontakt herstellen, Sir?“, fragte Major Kleinman seinen CO. „Nein, warten wir noch“, beschloss Caldwell und wand sich an den Funker. „Stellen sie mir eine Verbindung zu Sergeant Wrights Team her. Subraumfunkkanal Alpha VII, Zerhackercode 12.“ „Aye, Sir“, bestätigte der Funker.


First Sergeant Anne Wright vom USMC befand sich mit ihrem vierköpfigen Team von Marines seit einigen Stunden auf dem Planeten. Caldwell hatte sie hierher abkommandiert, um ankommende Reisende zu beobachten und ihre Einstellung herauszufinden. Jetzt meldete sich das Subraumfunkgerät zu Wort und Sergeant Wright fragte: „Wright hier, was gibt es?“ „Sergeant, hier Colonel Caldwell“, meldete sich der USAF Offizier. „Die Reisenden sind hier und haben Raumfähren gestartet und halten auf die Stadt zu. Beobachten sie sie und melden sie dann, wie sie sich verhalten haben.“ „Wir sollen also rausfinden, ob das nette Leutchen sind oder Bösewichter. Geht in Ordnung, Sir“, bestätigte Sergeant Wright und kappte die Verbindung, um darauf zu warten, dass die Reisenden landeten.


Auf der MacArthur gab Caldwell indes weitere Befehle aus. „Steuermann, bringen sie uns auf einen geosynchronen Orbit um den Planeten. Halten sie sich dabei außer Reichweite des Schiffes. Wir wollen nicht zu bedrohlich wirken.“ Der Steuermann bestätigte den Befehl und brachte die MacArthur dann aus ihrer bisherigen Position langsam in den Planetenorbit, wobei der Stealth-Modus weiter aktiv blieb.


Sergeant Wrights Marineinfanteristen beobachten derweil aus gebotener Entfernung die Reisenden, die vor kurzem gelandet waren und nun mit einigen Händlern sprachen, die sich als eine Art Begrüßungskommando aufgestellt hatten. Anne Wright blickte durch ihren Feldstecher und sah, wie ein Reisender und die Händler ringsum ins Händeschütteln übergingen. „So viel dazu, dass das Bösewichter sein könnten“, murmelte Corporal Travers seiner Vorgesetzten zu. Wright nickte und hielt den Blick auf die nahe Szenerie gerichtet. „Scheint so.“ Als eine Einheimische an den Marines vorbei kam ging Corporal Travers auf sie zu und fragte: „Entschuldigen sie, aber sind diese Leute häufiger hier?“ Er nickte in Richtung der beiden Raumfähren der Reisenden. Die Einheimische sah ihn kurz verwirrt an, nickte dann aber bestätigend. „Ja, die kommen ein paar Mal im Jahr. Es sind gute Kunden und Freunde.“ „Sind sie irgendwie mal... gewalttätig geworden?“, fragte der Corporal, doch das konnte die Einheimische nur verneinen. Travers bedankte sich für die Auskunft und ging zurück zum Team. „Mit den Reisenden scheint alles in Ordnung zu sein“, meinte er. „Gut, Steve, das Subraumcom“, sagte Wright an PFC Cortez gewand, der das Subraumcom auf dem Rücken trug. Sergeant Wright nahm den Hörer des Kommunikationsgeräts entgegen und kontaktierte sogleich Colonel Caldwell.


„Gute Arbeit, Marines“, lobte Caldwell das Spähteam. „Bleiben sie noch auf Position, wir nehmen sie nachher auf.“ „Aye, aye, Sir“, bestätigte Wright und schloss sogleich die Leitung. Caldwell erhob sich und rückte noch einmal die Uniformjacke zurecht, um sich dann vor den Hauptbildschirm zu stellen, der links neben dem Brückenfenster befand. „Major, deaktivieren sie den Stealth-Modus. Es wird Zeit, dass wir Kontakt aufnehmen. Ms. Adams, öffnen sie einen Kanal zu dem Schiff.“ Während Kleinman den Stealth-Modus aufhob und den Schlachtkreuzer für Sensorabtastungen wieder sichtbar machte, bestätigte die Funkerin Lieutenant Sarah Adams den Befehl. „Kanal offen, Sir, sie können sprechen und auch gesehen werden.“ Caldwell räusperte sich, dann erhob er das Wort. „Hier spricht Colonel Steven J. Caldwell vom irdischen Raumkreuzer USS Douglas MacArthur. Wir rufen das Schiff der Reisenden. Wir kommen in Frieden und Freundschaft, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen.“ „Wurde gesendet, Sir“, bestätigte Lieutenant Adams. „Mal sehen, was sie jetzt tun“, meinte Major Kleinman nicht gerade optimistisch gestimmt. Die Antwort lieferte der Sensorsergeant. „Sir, die aktiveren Waffen und Schilde!“ „Schilde auf Stand Bye“, befahl Caldwell und wand sich erneut an Lieutenant Adams. „Lieutenant, noch mal einen Kanal öffnen.“ Der weibliche Lieutenant tat wie ihr geheißen und Caldwell richtete erneut seine Worte an die Reisenden. „Hier spricht noch einmal Colonel Caldwell von der MacArthur. Ich versichere ihnen, dass wir keine feindlichen Absichten verfolgen. Wie sie auf ihren Sensoren sehen können befinden wir uns auf einem Sicherheitsabstand und haben weder Waffen noch Schilde aktiviert. Wir wünschen nur mit ihnen Kontakt aufzunehmen.“

Es dauerte eine knappe Minute, dann erschien eine Übertragung der Reisenden auf dem Hauptschirm des Erdschiffs. Eine junge Frau, die höchstens Anfang Dreißig war, dunkles Haar hatte und anscheinend Kleidung aus Leder trug erschien auf dem Bildschirm. Ihr Gesichtsausdruck zeugte nicht gerade von Freude mit den Erdlingen zu sprechen, sondern eher von Gleichgültigkeit. Kleinman musste, wie viele von der Brückenbesatzung, schmunzeln. Offensichtlich war es überall in der Galaxie so, dass weibliche Kontaktpersonen zu den hübschesten Frauen gehörten, die auf der Erde Models nichts nachstehen würden, und dass anscheinend jedes Volk in der Pegasusgalaxie einen Lederfetisch hatten. Doch das sprach natürlich niemand aus. Jetzt erhob die Frau das Wort. „Ich bin Larrin, Kommandantin dieses Schiffs.“ „Colonel Steven Caldwell, Commanding Officer der MacArthur“, stellte sich Caldwell erneut vor. „Sagtest du bereits, was willst du?“, fragte Larrin kurz ab und in gelangweiltem Tonfall. „Das sagte ich auch bereits“, konterte Caldwell mit leicht sarkastischem Unterton. „Mein Volk wünscht Kontakt mit den Reisenden aufzubauen.“ „Schon klar, aber wieso?“, stellte Larrin erneut eine Frage, fast als würde sie Caldwell verhören und wolle ihn provozieren. Colonel Steven Jethro Caldwell blieb jedoch ruhig und antwortete einfach. „Nun, mein Volk hat schon vor einiger Zeit Kontakt mit ihrer Heimatwelt aufgenommen und zu der dortigen Bevölkerung. Von ihren Leuten und aus Berichten haben wir erfahren, dass sie fortschrittlicher sind als die meisten Völker dieser Galaxie. Wir würden deshalb gerne ein Bündnis mit ihnen aufbauen, wegen die Wraith und zur gegenseitigen Hilfe und Austausch von Technologie und Informationen.“ Larrin sah ihn kurz eindringlich an und sagte dann: „Ich melde mich wieder.“ Dann kappte sie die Verbindung ihrerseits und ließ die Besatzung der MacArthur angespannt zurück.


Larrin wand sich vom dunkel gewordenen Bildschirm ab und wand sich ihrem Ersten Offizier zu, der das ganze Gespräch verfolgt hat. „Was meinst du, ist das ein Trick?“ „Um uns zu vernichten?“, fragte der Erste Offizier, was Larrin nickend bestätigte. Er überlegte kurz. „Schwer zu sagen. Was für sie spricht ist, dass sie über ein sehr effektives Tarnsystem verfügen müssen. Wir haben sie nicht orten können, bis sie Kontakt aufnahmen. Wenn sie nur auf unsere Vernichtung auswären, dann hätten sie uns abgeschlachtet, als wir sie nicht auf den Sensoren hatten.“ „Ich hab mir ähnliches überlegt“, gab Larrin langsam zu. „Wir haben doch schon seit einiger Zeit von einem neuen Volk gehört, das aus einer anderen Galaxie kommt und die heilige Stadt Atlantis neu bezogen haben. Ich frage mich, ob das diese Leute sind.“ „Wir könnten sie doch fragen“, meinte der Eins-O grinsend und zuckte dann mit den Schultern. „Aber ich bin mir da ziemlich sicher, dass sie eben diese sind. Die anderen Crews haben ja auch von diesen Atlantern gehört, die durch die Galaxie streifen, die Wraith bekämpfen und nach Verbündeten suchen. Ich denke, dass die das sind.“ Larrin sah nachdenklich drein. „In Ordnung, stell wieder eine Verbindung her, ich will noch mal mit denen reden.“


Erneut erschien Larrin auf dem Hauptschirm der MacArthur. „Okay, wir überlegen es uns.“ „Danke“, sagte Caldwell und nickte höflich. „Ich werde mich mit den anderen Kapitänen kurzschließen und mich dann wieder melden. Dann können wir immer noch über die Dinge reden. Jetzt will ich mich erst einmal absichern“, erklärte Larrin. „Das verstehen wir“, antwortete Caldwell und nickte Lieutenant Adams zu. „Ich sende ihnen jetzt eine spezielle Subraumcomfrequenz zu, auf der sie uns direkt erreichen können. „Hab ihn“, bestätigte Larrin und lächelte Caldwell hinterhältig zu. „Ich werde mich auf jeden Fall wieder bei ihnen melden. Vor allem, da ich Männer mit Glatze, schon immer irgendwie anziehend fand.“ Caldwell sah sie entgeistert an.„Wie bitte?" Larrin grinste schelmisch und verführerisch zugleich. „Du hast schon verstanden. Bis dann." Sie zwinkerte Caldwell zu und kappte dann die Verbindung. Der Colonel musste sich zusammenreißen, nicht rot zu werden, oder an Stelle wütend zu werden. Danach wand er sich nur möglichst gelassen an Kleinman. „XO, sie haben die Brücke. Nehmen sie Abstand von den Reisenden und schicken sie eine Walküre, um Sergeant Wrights Team aufzunehmen. Danach nehmen wir wieder Kurs auf Atlantis. Ich bin in meinem Quartier.“ Ohne weitere Worte verließ der Colonel die Brücke.
Kleinman setzte sich auf den Kommandosessel und drehte sich dann mit ernster Miene zur Brückencrew um, die fast allesamt ein lautes Losprusten unterdrückten. Er sah sie eindringlich und mit ernster Miene an, wie es sich für den Eins-O gehörte. „Wenn ich nur einen kleinen Kommentar, über das soeben gesagte, irgendwann zu hören kriege, dann werde ich den oder die Verantwortliche ausmachen. Die Person wird dann für den Rest der Reise, die Außenhülle mit einer Zahnbürste von galaktischem Staub befreien. Ist das klar?“ Die Brückencrew nickte einhellig. „Sehr gut“, kommentierte Kleinman wieder etwas freundlicher. „Dann führen sie jetzt die Befehle des Colonels aus.“ Kleinman selbst musste jedoch in diesem Moment ein Grinsen unterdrücken. Vielleicht hatte man sich ja geirrt, als es hieß, dass John Sheppard Kirk war. Caldwell war zumindest Picard...
Zwanzig Minuten darauf ging der Schlachtkreuzer nach erfüllter Mission in den Hyperraum über und flog nach Atlantis.


Nur wenige Stunden später war auch AR 1 dabei seine Mission zu Ende zu bringen. In einem der Lager, die von einem Rudel der Horde bewohnt wurde, war momentan alles friedlich. Die Jäger des Rudels hatten erst vor ein paar Stunden mehrere bärenähnliche Tiere erlegt und waren mit der Ausbeute der Kadaver beschäftigt, als die Atlanter zuschlugen. Wie aus dem Nichts enttarnten sich hoch über dem Lager mehrere Jumper und aus dem Heckbereich seilten sich Erdsoldaten ab und schossen mit Betäubungspfeilen und Tasern auf die Angehörigen der Horde. Völlig überrumpelt und desorganisiert, wie sie waren, war der Einsatz schnell beendet und alle Individuen des Rudels betäubt.
AR 1 und Nuria hatten die Aktion, wie schon die zuvor ausgeführten, von einem weiteren Jumper aus beobachtet. „Gut, dann wäre das also erledigt“, meinte Ernst. „Jetzt kommen die schön zu den Anderen auf die Insel.“ Die Atlanter hatten eine, für das Vorhaben perfekte, mittelgroße Insel gefunden, die mehrere tausend Kilometer von den Komplexen von Nurias Leuten entfernt lagen. Dorthin hatte man schon den Rest der Horde ausgeflogen. Momentan war alles noch improvisiert und das Lager wurde von Stacheldrahtzäunen und Elektrozäunen geschützt. Außerdem wurden Zelte aufgeschlagen, wo Wachen und Wissenschaftler untergebracht werden sollten, die die Horde (re-)sozialisieren sollten. „Mir ist immer noch nicht wohl bei dem Gedanken sie nur wegzusperren“, meinte Nuria. „Ich glaube einfach nicht, dass man aus ihnen wieder Menschen machen kann.“ „Ich glaube schon daran“, erwiderte Max Wickers. „Wir müssen ihnen nur eine Chance geben und ihnen unter die Arme greifen.“ „Versuchen sie es ruhig“, meinte Nuria weiterhin nicht überzeugt. Sie wand sich nun an das Team. „Nun denn, ich möchte mich im Namen meiner Leute für eure Hilfe bedanken.“ „Haben wir doch gerne gemacht“, erwiderte Jack und ergriff die von Nuria angebotene Hand. „Um auf das Bündnis zurück zu kommen...“ „Das werden wir selbstverständlich eingehen“, unterbrach Nuria den Colonel. „Und wenn wir können, werden wir auch unseren Verwandten auf den Schiffen empfehlen mit euch ins Gespräch zu kommen.“ Das Team bedankte sich bei Nuria dafür und setzte dann Kurs auf das Stargate, um nach Atlantis zurückzukehren.


Am Abend des selben Tages führte Larrin ein Gespräch über Subraumfunk mit mehreren anderen Schiffskommandanten. „Wir sollten uns zurückhalten“, meinte ein älterer Captain. „Ich stimme dem zu, aber wir sollten uns trotzdem auf eine richtige Kontaktaufnahme vorbereiten“, gab eine Kommandantin zu bedenken. „Ich werde mich selbst darum kümmern“, sagte Larrin. „und dann auch den Kontakt herstellen, sobald wir alle die Informationen über dieses Volk besitzen, die sicherstellen, dass sie keine Bedrohung für uns sind.“ Damit waren die Captains einverstanden und Larrin linkte sich aus. Sie grinste. Sie würde schon herausfinden, was es über die Erdlinge alles zu wissen gab. Vielleicht könnte sich für sie ja auch eine Möglichkeit eröffnen, für sich und ihre Leute davon zu profitieren. Auf die eine oder andere Art zumindest...



Ende der Folge
Kapitel 14 by Atlan
2.14 Inmitten der Unendlichkeit
von Colonel Maybourne



Inmitten eines Chaos aus unzähligen Meteoriten und Raumstaub leuchtete eine recht kleine Energiequelle dem geübten Auge entgegen.
Nur umgeben von den Weiten des Weltalls trieb ein einzelner Puddle Jumper durch die Stille zwischen den Planeten.
Ohne jegliche Kontrolle oder Führung driftete er immer weiter von seinem Kurs ab und nahm die größeren Felsbrocken ins Visier.
Und obwohl das Fluggerät nur langsam vor sich her trieb, war keiner der sich an Bord befindenden Personen fähig den Kurs zu ändern.
Sie waren fast alle bewusstlos und nur Ronon hatte noch Kraft, um aus seinem Schlaf hin und wieder aufzuwachen.
Das war auch jetzt wieder der Fall und er hievte sich auf den Pilotensitz, während O´Neill auf dem Fußboden weiter dämmerte.
„Blöde Schrottkiste, spring endlich an…“
Gleichzeitig hämmerte Ronon wild auf die Konsolen vor sich ein, die ohne Regung blieben, da ihm das Antikergen fehlte.
Aber das hinderte ihn nicht daran auf alle Konsolen einzuschlagen, weil er den Unmut auf diese Art sehr gut abbauen konnte.
„Dummes Stück Blech…“
Er stand auf und ging mit sehr finsterer Miene nach hinten, um da etwas zu finden, womit er auf den Jumper aufmerksam machen konnte.
„Warum ist dieser McKay nicht mehr hier…?“
Gleichzeitig stampfte er an der bewusstlosen Anna sowie an Max vorbei und dachte gerade an den einzigen Mann, der hier helfen könnte.
Auch wenn Ronon und Rodney sich nicht gerade gut verstanden, wusste er, dass der Kanadier da sicher schon alles repariert hätte.
Er sah sich kurz um und sah nichts womit er hier etwas anfangen konnte, weshalb er auch in das Cockpit zurückging.
„Hey O´Neill, sind sie noch bei mir?“
Er gab dem Colonel einige saftige Ohrfeigen, aber O´Neill wachte nicht auf, weil es ihn schon zu sehr erwischt hatte.
Der Sauerstoffmangel hatte den Rest des AR 1-Teams schon bewusstlos werden lassen und nur Ronon kam damit noch klar.
Das lag aber mehr daran, dass er auf der Flucht vor den Wraith auf einem sehr kargen Planeten verweilte musste.
Und weil sich das Sternentor in einem hohen Gebirge befand, konnte er über mehrere Wochen nur ziemlich dünne Luft atmen.
Aus dem Grund war sein Körper an diese dünne Luft besser angepasst und er würde nicht gleich ohnmächtig werden.
Trotz all dem wusste Ronon, dass er es nicht lang durchhalten konnte und aus dem Grund lief er auch immer wieder durch den Jumper.
„Verdammt, wo ist das Zeug…“
Er schlug gegen eine der Kisten, die gleich aufsprang und eine kleine Sauerstoffflasche zeigte, die ihm jetzt wie gelegen kam.
„Na ja, besser als nichts…“
Nachdem er selbst einen tiefen Zug genommen hatte, ging er zu jedem seiner Kameraden, ließ sie ebenfalls einige Atemzüge nehmen.
Zwar wachten sie dadurch nicht auf, aber das würde den Körpern erlauben, länger auszuhalten bis jemand kommen würde.
Danach hockte sich Ronon auf den Stuhl und spielte wieder einmal an der Waffe rum bevor er daran dachte, wie das hier passiert war.


Zwei Tage vorher:

Der Jumper trat aus dem Ereignishorizont des Sternentores und flog auf den Planeten zu, das Tor lag über der Welt im freien Raum.
Der Flug durch die Atmosphäre, ging in drei Minuten vorbei und sie näherten sich der nächsten menschlichen Siedlung.
Dabei handelte es sich um eine große Stadt mit über 20.000 Einwohnern, was auf Planeten der Pegasusgalaxie eine Seltenheit war.
Jack flog die Stadt deshalb gleich an, ohne die Dörfer aus dem Blick zu verlieren, die um diese Metropole gebaut waren.
„Hey Leute, so wie es aussieht landen wir heute Mal wieder auf einem Planeten, wo es was zu holen gäbe.“
Max kam als erster nach vorne.
„Oh, es sieht für den Anfang gar nicht mal so schlecht aus, doch ich hoffe ja immer noch, dass wir auf einen hoch entwickelten Planeten treffen.“
Das führte zu einem schiefen Seitenblick von Ronon.
„Nicht in dieser Galaxie, die Wraith werden schon dafür sorgen, dass nicht ein Planet auf ihren Stand kommt.“
Jack sah ihn mit einem schiefen Grinsen an.
„Immer nur am schwarzsehen…“
Im selben Moment setzte der Jumper zur Landung auf dem Marktplatz an und wurde sogleich zahlreich umringt und bestaunt.
Dachten die Einheimischen erst, dass sie von Wraith angegriffen wurden, wich ihre Angst nun durch große Neugier.
In Scharen umkreisten sie den unbekannten Flieger, ehe dass Team aus der Heckluke kam und sich vorstellte.
„Hey Leute, wie geht es denn so?
Wir sind alle in friedlicher Absicht gekommen und möchten mit dem Anführer reden, wenn es keine Umstände machen sollte.“
Anna konnte sich bei Jacks Spruch, ein Grinsen nicht verkneifen.
„Bringt mich zu eurem Anführer…“
Jack blickte halb belustigt sowie halb verärgert hinter sich, eh er sich an Allert wandte, weil er das klären sollte.
„Ernst, können sie mal der aufsässigen Sanitäterin eine Kopfnuss geben, um ihr Gemüt wieder zu kühlen?“
Der Oberstleutnant grinste und gab Anna die Kopfnuss.
„Aua…“
Natürlich war die Kopfnuss nicht zu fest gewesen, aber auch einige der Stadtbewohner, fingen darüber zu lachen an.
Max nutzte sie Situation natürlich gleich aus.
„Hey Leute, wir kommen nicht aus der Gegend, aber ich wollt mal nach nachfragen, ob ihr uns vielleicht helfen könntet.

Wir suchen ein uraltes Bauwerk, das in unseren Aufzeichnungen als Trivit Protuis bezeichnet wird… klingelt da was?“
Max hatte diesen Antikerstützpunkt in der Datenbank von Atlantis gefunden und wollte ihn da auch gleich als erstes untersuchen.
Die Einwohner tuschelten kurz miteinander, ehe einer vortrat.
„Der Name sagt mir nichts, aber ich kenn da einen Ort der ähnlich klingt und zwar den großen Tempel von Tivius.
Er liegt weit draußen, in den hohen Bergen und ist auch schon sehr zerfallen, also achtet auf euch wenn ihr da hingeht.“
Max bedankte sich und ließ sich die genauen Koordinaten geben, ehe sie sich auf den Weg zu diesem Tempel machten.
Er lag einige Tagesmärsche von der Stadt entfernt aber mit dem Jumper würde es nur Minuten dauern, bis sie da wären.

Schon beim ersten Überflug merkten sie, dass die ganze Anlage nicht viel mehr als eine Ruine war, aber einige Bereiche schienen intakt zu sein.
Aus dem Grund wollte sich Max das ganze auch noch mal aus der Nähe ansehen, da er hoffte etwas Interessantes bergen zu können.
Allerdings war Jack, wegen des Zustands der Anlage, weniger begeistert und wollte deswegen wieder umdrehen.
„Ach kommen sie Jack, warum sind wir denn überhaupt hergekommen wenn sie schon wieder umdrehen wollen?“
O´Neill zuckte mit den Schultern.
„Das war bevor ich gesehen habe, dass das nicht mehr als eine Bruchbude ist, die sicher schon beim nächsten Sturm zusammenklappt.
Und ich wollte eigentlich nicht mit einer Schaufel anrücken müssen, um sie auszubuddeln und dann ihren Verwandten sagen…“
Wickers verdrehte die Augen.
„Ja ist klar, ich werde ganz vorsichtig sein.“
Jack sah ihn überrascht an.
„Ich habe noch nicht 'ja' gesagt.“
Da zwinkerte Anna ihn an.
„Wollten sie aber.“
O´Neill grummelte noch ein bisschen vor sich hin und setzte dann zur Landung auf einem kleinen Feld vor der Ruine an.
Obwohl es hier ziemlich hoch lag, war dieses Feld fast gerade in den Berg gehauen, wohl aus den Zeiten der Antiker.
O´Neill sah zu Ronon und Allert.
„Ihr beide passt hier auf und kracht ja nicht runter, während ich dem Steinsammler unter seine Arme greifen werde.“
Danach wank er Anna zu sich und zu dritt gingen sie zu den Ruinen, wobei Max seine Freude darüber kaum zügeln konnte.
Seit er in Atlantis war, konnte er keine Ruinen untersuchen, abgesehen von den Geisterstädten auf dem Planeten der Reisenden.
Allerdings gab ihm O´Neill nur drei Stunden, weil er noch befürchtete, dass dieser Laden über ihm einstürzen würde.


Drei Stunden später:

Nachdem die vorgebende Zeit um war, kam Wickers erstaunlich pünktlich wieder am Jumper an und sah in erstaunte Gesichter.
Zuerst konnte er sich keinen Reim darauf machen und dachte erst, dass es an dem Gegenstand lag, den er geborgen hatte.
„Leute, ihr seht aus, als hättet ihr einen Geist gesehen.“
Allert sprach darauf als erster.
„Na, wir sind überrascht, dass sie pünktlich wieder hier sind, weil schon Wetten liefen um wie viele Stunden sie sich verspäten würden.“
Ronon brummte ihn auch an.
„Ja, und ich dacht schon, dass ich Sie holen müsste, aber da haben sie noch mal Glück gehabt, da ich sonst sauer geworden wäre.“
Allert blickte anerkennend auf seine Uhr.
„Na ja, für einen Wissenschaftler gar nicht mal so schlecht.“
Max machte eine dumme Grimasse, da der Hohn gar nicht nach seinem Geschmack war und er was zu berichten hatte.
„Och ist ja nett, aber ich habe aus den Trümmern etwas geborgen, das gibt sogar noch Energie ab und ist völlig intakt.
Und wenn ich mich nicht irre, ist es seit dem Untergang der Antiker aktiv, aber ich hab keinen Schimmer was es ist.“
Das kam dann doch überraschen, besonders für O´Neill.
„Sie wollen mir nun sagen, dass das kleine Kästchen schon über 10.000 Jahren läuft, ohne dass einer die Batterien gewechselt hat?“
Wickers bestätigte das.
„Stimmt genau und ich bin gespannt, was es ist und deswegen ich werd mich auch gleich nach unserer Rückkehr darum kümmern.
Soweit ich weiß ist es die erste Maschine, die außer einem Potenziamodul über so lange Zeit Energie abgeben kann.“
Allert sah ihn misstrauisch an.
„Wollen sie jetzt sagen dass diese kleine Mühle dasselbe kann, wie die mächtigsten bekannten Energiequellen im Universum?“
Wickers nickte.
„Ja, auch wenn es nicht so viel Energie abgibt.“
Jack hatte genug gehört.
„Na dann meine Campingfreunde, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit und werden deswegen jetzt nach Hause fliegen.
Ich hab schließlich meine neue Angelausrüstung bekommen und diese muss gleich eingeweiht werden, wer also Lust hat…“
Anna sah ihren Chef komisch an.
„Sie haben doch eine Angelausrüstung?“
O´Neill blickte sie tadelnd an.
„Das stimmt schon, aber die ich nun erhalten habe ist speziell für das Hochseefischen ausgelegt und da wir mitten auf dem Ozean leben…
Leute, glaubt mir wenn ich sage, dass es sicher lustig wird… mit einem Jumper rausfliegen und dann aus der Heckluke die Rute raushängen lassen…“
Ronon sprang als erster drauf an.
„Komme dann mit, hab gehört, dass in dem Ozean Fische sein sollen, die noch viel größer sind als die normalen…“
Jack klopfte ihm auf die Schulter.
„So mag ich meine Mitstreiter.“
Anna beließ es natürlich nicht dabei.
„Was? Wenn sie ihnen nach dem Mund reden?“

Da musste der Colonel wieder mal seinen Kopf schütteln.
„Allert, vorlauter Sanni.“
Der grinste auch und gab Anna eine Kopfnuss, welche sie mit einem Grinsen in ihrem Gesicht wegsteckte.
Danach gingen sie alle gemütlich zurück zu ihrem Flieger, während auf diesem Planeten auch langsam die Sonne unterging.
Obwohl der Sonnenuntergang atemberaubend war, blieb ihnen dafür keine Zeit, weil ihnen Woolsey mit seinen Zeitplänen im Genick saß.


Minuten darauf im freien Raum:

Inzwischen war der Jumper nicht weit vom Tor entfernt und bis auf Max waren auch alle auf den Feierabend vorbereitet.
Er wäre gern noch in den Ruinen geblieben, aber in Anbetracht dessen, dass er dann allein auf dem Planeten bleiben müsste, verzichtete er lieber.
Schließlich konnte man nie wissen, was einem für wilde Tiere über den Weg liefen, oder noch die Wraith mit Darts kamen.
Stattdessen untersuchte er auf dem Flug das Artefakt während Jack sich darüber wunderte, dass sich das Tor aktivierte.
„Woolsey ist heute früh, wir haben noch elf Minuten…“
Weiter kam er allerdings nicht mehr, weil aus dem Tor sechs Jäger kamen und auf den Jumper zuhielten und gleich das Feuer eröffneten.
Allert stieß einen Fluch aus.
„Verdammt, woher wussten die, dass wir hier sind?“
Anna sah ihn spitz an.
„Die kommen sicher nicht wegen uns.“
Ronon stimmte ihr zu.
„Sehe ich auch so, die wollen den Planeten ausdünnen.“
Da war Allert aber anderer Meinung.
„Mit sechs Darts…?“
Jetzt wurde es Jack allerdings zu viel mit dem Gerede, da er sich konzentrieren musste und es um sie herum viele Beinahetreffer gab.
„Wenn ihr nicht alle die Klappen haltet, dann flieg ich am Ende noch in einen von den Eimern rein und das war es dann.
Glaubt mir, wenn dass passiert werde ich das Plappermaul kaschen und er oder sie kriegt einen riesigen Einlauf.“
Darauf war es still, während sich der Colonel daran versuchte, alle Jäger mit einem Schlag aus dem All zu pusten.
Einen irren Ausweichkurs fliegend feuerte er eine komplette Salve Drohnen ab, die sich sofort hinter seinen Jumper setzen.
In weniger als zehn Sekunden hatten sie drei Wraithdarts zerlegt, doch die anderen konnten da noch reagieren und ausweichen.
Die anderen Drohnen gingen ins Leere, worüber Jack sauer war.
„Verdammt, die Sauhunde sind flink.“
Im selben Moment wurde der Jumper durchgeschüttelt weil es den Darts gelang, einen Treffer an ihrer linken Seite zu landen.
Jack fluchte vor sich hin.
„Allert, die Sensoren checken, was zu Bruch gegangen ist.“
Weil der Oberstleutnant die Antikersprache wesentlich besser lesen und sprechen konnte flog er schnell über die Anzeigen.
„Verdammt, wir haben die Tarnung verloren und außerdem ist der linke Drohnenwerfer nicht mehr funktionsbereit.“
Er machte eine kurze Pause.
„Und Jack… der Sublichtantrieb leistet nur noch knapp 60%, damit kommen wir niemals dem Rudel Wölfen davon…“
Währenddessen war O´Neill scharf nach rechts ausgebrochen und konnte so die Wraith etwas auf Abstand halten.
„Mal sehen, Ernst…“
Gleich danach zog er seinen Flieger hoch und führte eine Rolle nach links aus, so dass der vor den Feindjägern weg kam.
Dabei gelang es ihm, dass ihn ein Dart überholte, was es dem Colonel erlaubte, seinen rechten Drohnenwerfer zu betätigen.
Das Geschoss brauchte keine fünf Sekunden um den Jäger zu vernichten, was dem AR 1 Team etwas Luft zum Atmen gab.
Obwohl sie nur begrenzten Antrieb hatten, flog O´Neill zum Sternentor, dass abgeschaltet war und somit angewählt werden konnte.

Mit allem was seine Notreserven noch hergaben flog O´Neill den Jumper zu dem Tor, aber sie sollten zu spät kommen.
Die Wraith wählten vorher noch raus und wenn sie dort hindurch durchfliegen sollten, würden sie sicher vor einem Basisschiff landen.
O´Neill fasste deshalb einen, ziemlich verrückten und auch verwegenen Plan, der dass Tor mit einberechnen sollte.
Mit einem halsbrecherischen Tempo, flog er auf dass Sternentor zu, aber hielt dabei genau auf den Ring zu.
Allert merkte das als erster.
„Äh Jack, der Kurs ist nicht gerade der Beste.“
Allerdings wusste O´Neill darauf nur ein Stöhnen zu erwidern.
„Das ist mir schon klar…“
Im selben Moment, zogen mehrere Energieladungen an den Seiten vorbei, was bedeutete, dass die Darts aufgeschlossen hatten.
Nach den letzten Manövern des Colonels brauchten sie eine Weile, bis sie erneut am Heck des Jumpers hingen.
„OK, dann zu Punkt 2 von meinem Plan.“
Jack sah jetzt sehr angespannt aus, weil vor ihnen das Tor immer größer wurde und genau ins Cockpitfenster des Jumpers passte.
Anna bekam es jetzt mit der Angst zu tun.
„Wir werden kollidieren…“
Während Ronon und Allert völlig ruhig blieben, wurde auch Max panisch und sah verzweifelt zu Anna rüber.
„Wie geht noch mal das Zeichen der Katholiken?“
Sie musste ein wenig lächeln.
„Norden, Süden, Westen, Osten.“
Jack gab aber nichts darauf und zog seinen Jumper haarscharf am Ring vom Tor vorbei, wo er sich fast noch den Lack aufkratzte.
„Ja, geschafft…“
Während sich der Jumper vom Tor entfernte, kamen die Darts auf derselben Strecke auf sie zu und schossen am Tor vorbei.
Allerdings schaffte es einer der Wraith Piloten, nicht so gut, weil er das Tor streifte und so aus dem Gleichgewicht kam.

Er trudelte und flog in die Trümmer der anderen Darts, um da in einer farbenfrohen Explosion unterzugehen.
Allert sah zu O´Neill.
„Jetzt sagen sie mir ja nicht, dass sie das geplant haben.“
Darauf aber musste der Colonel nur müde lächeln.
„Große Zauberer und US Air Force Offiziere verraten nie ihre Tricks…“
Allert verdrehte seine Augen, als ein Alarm ertönte und den Blick vom Oberstleutnant, wieder in Richtung der Anzeige drehte.
„Jack wir haben ein Problem, der Sublichtantrieb hat nur noch etwa 15% und der andere Jäger ist gleich bei uns.
Und so wie wir gerade ramponiert sind glaub ich nicht, dass wir jetzt noch einen weiteren Kampf überstehen würden.“
O´Neill war anzusehen, dass er nicht gerade erfreut war und so dachte er angestrengt darüber nach, was er jetzt machen könnte.
Sein Blick wurde abgelenkt und er sah etwas, wo sie sich sicher verstecken konnten, wenn das auch nicht die beste Idee war.
„Leute ich sehe was, was ihr nicht seht, dass ist recht groß und unförmig, schwebt vor uns und ist das perfekte Versteck.“
Max kam als erster drauf.
„Doch nicht in ein Asteroidenfeld…?“
Jack aber grinste ihn nur an.
„Ja, genau dahin.“
Unter dem ungläubigen Staunen der anderen flog O´Neill genau in die riesigen Felsen um das ganze Gestein als Tarnung zu nutzen.
Weil die Jumpertarnung ausgefallen war, mussten sie mit dem ganzen Gestein vorlieb nehmen um die Energiemuster zu verschleiern.
Der Colonel suchte sich eine nette kleine Nische inmitten eines großen Kometen und fuhr dort die Energie runter.


Atlantis, Woolseys Büro:

Der Leiter der Expedition war im Büro und grübelte dort vor sich hin, warum das AR 1 Team mal wieder zu spät kam.
Zwar gab es kaum eine Mission, bei der diese Truppe nicht wenigstens einige Minuten zu spät war, aber heute sah das anders aus.
Auch wenn Richard Woolsey nicht wusste warum, aber ihn beschlich eben ein ganz komisches Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
Deshalb lief er auch in den Kontrollraum, um gleich eine Verbindung zum Team des Colonels aufzunehmen.
„Hoffman, AR 1 ist wieder spät dran, deshalb bitte ich sie den Planeten anzuwählen um da mal anzufragen, was sie aufhält.“
Der Feldwebel drückte gewandt in die Anwahltasten des Tors und innerhalb von nur wenigen Sekunden stand die Verbindung.
„Sie können sprechen, Mister Woolsey.“
Selbiger rückte sich noch mal den Anzug zurecht.
„Colonel O´Neill, wenn sie mich hören, dann antworten sie bitte, ich bin ein wenig in Sorge, da sie sich nicht gemeldet haben.“
Es war allerdings nichts zu hören außer Rauschen, nicht ein Wort darüber, was dem Team zugestoßen sein könnte.
Für Woolsey gingen die Sekunden viel langsamer vorüber, als es ihm lieb war und so ging er noch mal zum Funk.
„Ich frage noch mal, können sie mich hören?“
Wieder wurde Woolseys Frage nur durch Rauschen aus dem Funkkanal erwidert, was allen in dem Raum Sorgen bereitete.
Es war nun mal ein ungeschriebenes Gesetz, wenn ein Team sich nicht mehr meldete, es sicher in großen Schwierigkeiten steckte.
Woolsey ging ein paar Schritte im Kreis.
„Hoffman, wir geben dem Team genau eine halbe Stunde um sich zu melden, da vielleicht nur der Funk ausgefallen ist.
Dann schicken sie einen Jumper zu dieser Welt und lassen da nach ihnen suchen, rufen sie mir dafür das Team von Major Feldmann aus.“
Hoffman nickte und blickte seinem Vorgesetzten noch einen Augenblick hinterher, ehe er sich daran machte, den Befehl auszuführen.
Woolsey ging in sein Büro und brütete dort auch gleich über Dokumenten, was bis in die sehr späte Nacht gehen konnte.


In dem Meteoritenfeld:

Es vergingen Stunden, in denen von den Wraith nichts zu sehen war und sich das Team etwas entspannen konnte.
Immer noch lagen sie mit abgeschalteten Aggregaten zwischen Meteoriten und Kometen und waren dort quasi gefangen.
Und all ihre Versuche, mit passiven Sensoren nach Wraithkontakten zu scannen, waren bei ihren Schäden völlig ausgeschlossen.
Mit der Zeit stellte ein System nach dem anderen seinen Dienst ein, gerade eben erst hatte sich der Sublichtantrieb verabschiedet.
Zwar war er nicht völlig ausgefallen, aber bei einer Maximalleistung von weniger als fünf Prozent, stand das kurz bevor.
Allert las schon wieder eine Fehlermeldung vor.
„Jack, wir haben jetzt die sekundäre Energiespule für unsere Drohnen verloren und können nur noch geradeaus feuern.
Ich will ja nicht meckern, aber wenn uns nicht bald was einfällt, dann werden noch die Platten der Außenverkleidung abfallen.“
O´Neill rollte nur mit den Augen.
„Jetzt machen sie sich nicht ins Hemd und überlegen sich besser was, wie wir hier wieder raus kommen werden.“
Da brummte Ronon vor sich her.
„Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, McKay zurück auf eure Heimatwelt zu schicken…
der hätte das schon längst gelöst.“
Max klopfte ihm auf die Schulter.
„Das war sein grantiger Schwiegervater, aber ich wollte euch eigentlich sagen, wie wir noch ein wenig länger durchhalten können.
Dazu müssen wir die Energie, außer die der Heizungen, abschalten und selbst die nur auf geringer Stufe laufen lassen.“
Allert verstand es nicht so ganz.
„Dass wir bei der Energie sparen müssen, ist schon klar, aber was sollte uns das bringen außer vielleicht ein paar Minuten?“
Wickers klärte ihn auf.

„Das könnte bis zu einem Tag bringen, also genug damit ein Rettungsteam vorbei kommen und uns auflesen kann.
Und falls nichts passiert, hab ich Zeit, um der armen Anna ihre letzten unvergessenen Stunden bereiten zu können.“
Sie sah ihn giftig an.
„Nicht einmal in Millionen Jahren und schon gar nicht, wenn wir danach noch gerettet werden und uns nicht mehr ansehen könnten.“
Er legte sofort nach.
„Ich könnte sie sicher immer ansehen.“
Da fing er sich einen Blick von Ronon ein.
„Sie hat nein gesagt und das auch nicht zum ersten Mal, ich frag mich langsam wie oft sie es noch hören wollen…“
Und noch ehe der für kurze Zeit sprachlose Archäologe darauf etwas antworten konnte, sprang Anna auf und ging ins Heckabteil.
„Ich zieh mich zurück und werd mich schlafen legen, damit können wir noch etwas Sauerstoff sparen, oder nicht…“
Jack und Allert nickten ihr zu, während der Colonel sich daran machte die unnötigen Energien so weit wie möglich herunterzufahren.
Viele Systeme wurden ganz abgeschaltet, aber alle wussten, dass sie allerhöchstens sechs Tage durchhalten würden.
Denn auch wenn sie bis dahin noch Energie haben würden, wären sie aufgrund des fehlenden Wassers verdurstet.
Das was sie hatten, reichte noch für vier Tage und bei der stickigen Luft die dann vorherrschte waren zwei weitere Tage für fünf Personen optimistisch.
Wickers ging nach einiger Zeit ebenfalls ins Heck und legte sich auf die andere Bank, da das Schlafen im Sitzen nicht so sein Ding war.


Atlantis, zwölf Stunden später:

In der alterwürdigen Stadt der Antiker war im Kontrollraum eine ganze Menge los, weil gerad ein Wurmloch etabliert wurde.
Vor elf Stunden hatte er einen Jumper geschickt und nachdem der einige Wrackteile entdeckte noch eine zweiten hinterher.
Und laut dem Zeitplan sollten sie vor drei Minuten wieder zurück sein, jedoch kamen sie eben erst wieder an.
Die paar Minuten, waren zwar keine große Verspätung, aber bei den bisherigen Berichten, sah dass schon wieder anders aus.
Der Jumper trat durch das Sternentor und sofort hielten sie alle den Atem an, denn er war über und über mit Brandspuren gezeichnet.
Und als sich dass Tor abschaltete war für Woolsey gleich klar, dass dort etwas gewaltig schief gelaufen sein musste.
„Mein Gott, heute muss alles aus dem Ruder laufen…“
Nachdem der Jumper in seiner Bucht gelandet war, lief der Pilot sofort zum Kontrollraum, um mit Woolsey zu sprechen.
Er kam ziemlich abgehetzt an, weil er wie ein Verrückter gelaufen war und so erst ausatmen musste, ehe er was sagen konnte.
„Mister Woolsey, wir haben den anderen Jumper verloren, nachdem uns mehr als ein Dutzend Wraith Jäger angegriffen hatten.
Allerdings haben sich diese Typen erst blicken lassen, nachdem wir schon einige Stunden dort gewesen waren.
Haben sie auch mehrmals fast erwischt, ich konnte noch fünf von den Mistkerlen aus dem All pusten.“
Woolsey machte große Augen.
„Sie haben fünf erwischt…?“
Der Pilot bestätigte das.
„Ja, ich hatte Glück, dass ich gleich drei abknallte, als sie aus dem Tor kamen und die anderen beiden hab ich später erwischt.“
Woolsey nickte bedächtig.
„Nun denn, haben sie, bevor die sie angegriffen haben, etwas über den Verbleib von AR 1 raus finden können?“
Der Pilot verschnaufte noch mal.
„Ja und nein, ich weiß ehrlich nicht, wie das genau erklären soll, aber wir haben Teile von den Panzerungen eines Jumpers gefunden.
Das reichte nicht, um auf einen zerstören Jumper zu schließen, aber die haben sicher einen auf den Deckel bekommen.
Die Trümmer lagen verstreut und wiesen auf ein Meteoritenfeld hin, doch es waren einfach zu viele Darts, um was raus zu finden.“
Woolsey nahm es gefasst auf.
„Dann könnten sie also noch leben… danke, sie können gehen, aber melden sie sich gleich bei der Krankenstation.“
Der Pilot salutierte und ging, aber Woolsey hatte auch schon etwas Neues im Sinn und lief zur nächsten Kommstation.
„Geben sie mir die Valley Forge und melden sie Colonel Carter, dass sie auf ihre Simulationen heute verzichten muss.“
Damit waren diese Versuche gemeint, in denen Sam Carter versuchte, ihr Schiff zu verbessern und so zu optimieren.
Sie war noch zu sehr eine Wissenschaftlerin gewesen, als dass sie der ganzen Technik wirklich den Rücken zukehren konnte.


Im Jumper einen Tag später:

Nachdem sie einige Stunden geschlafen hatten, wachten erst Max und dann auch Anna auf und sahen sich verwirrt um.
Wegen des Sauerstoffmangels, der davon kam dass inzwischen die CO2 Wäscher ihren Dienst aufgaben, waren beide leicht desorientiert.
Zwar waren noch nicht alle Wäscher ausgefallen, aber lange würde es nicht mehr dauern, bis es auch die erwischte.
Max hatte sich etwas aufgesetzt, da ihm der Schädel brummte.
„Mein Kopf fühlt sich eben an als wenn ich drei Tage und Nächte durch alle Kneipen gezogen wäre und keine Stunde geschlafen hätte.“
Sie sah ihn wehleidig an.
„Dann haben wir beide das gleiche Problem, aber wenn ich an den letzten Tag in meiner AGA denke, war das noch gar nichts.
Da haben wir gesoffen, dass sich die Balken bogen und weil ich kaum was vertragen habe, war ich auch als erstes dicht gewesen…“
Max sprang darauf an.
„Was mich interessiert, wie sie eigentlich zur Bundeswehr gekommen sind und vor allem, von welchen Gründen die Entscheidung geprägt war?
Ich weiß, dass sie von ihren Eltern weg wollten, aber da gibt es doch sicher noch viel mehr zu sagen, oder nicht…“

Anna musterte ihn süffisant.
„Unser Casanova versteht nicht, dass so ein kleines Mädchen wie ich lieber mit großen Junges spielt als mit Puppen?“
Er verzog die Augen.
„Nein, es interessiert mich wirklich, da sie eher nach Büro und Lakaien aussehen, wenn ich sie nicht kennen würde.“
Das wollte Anna aber nicht hören.
„Sie sind wie meine erzkonservative Mutter, die mir nicht wirklich verziehen hat, dass mir ihre Verplanung meins Lebens nicht passte.
Aber um die Frage zu beantworten, ich hab mich ein Jahr nach der Veröffentlichung des STK und gegen den Willen meiner Eltern verpflichtet.
Ich hatte einfach gewaltig die Nase voll gehabt, von der verdammten Politik und der Wahrung der Familien-Reputation.“
Max nickte eifrig, als sie fort fuhr.
„Aber jetzt Schluss mit meinem Trauermärchen, ich würde gerne mal was über sie wissen und zwar wie sie…“
Er vollendete den Satz.
„… so ein extrem gut aussehender Typ wurde, dem Frauen gleich im Dutzend zu Füßen fallen und wie es mir möglich ist…“
Jetzt unterbrach Anna ihn.
„Nein, ich wollte wissen, warum sie den Herzensbrecher spielen, während sie in ihrem Inneren leer und ausgebrannt sind?“
Er glaubte sich verhört zu haben.
„Wie bitte, wie kommen sie denn darauf?“
Anna zögert eine Sekunde.
„Sie haben oft einen Ausdruck in den Augen, den ich schon einige Male bei Leuten sah, die zu große Lasten mit sich rumschleppen.
Er lächelte.
„Netter Versuch, aber so gut sind sie nicht.“
Nun sah Anna Max ganz genau in die Augen und versuchte ihn dort zu fixieren, aber er drehte sich gleich von ihr weg.
„OK, sie haben gewonnen.“
Während Anna wartete, dass er etwas sagte, wusste der Archäologe nicht was er ihr sagen sollte und vor allem, wie er das sollte.
„Es ist... sie wissen dass... ich im Goa´Uld Krieg gekämpft habe und auch in einem Lazarett den Dienst erledigt habe.
Ich hab im Krieg Dinge gesehen und auch selbst zwei Jaffa erschossen… das werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen.“
Er machte eine kurze Pause, sah sie mitleidig an.
„Nun, dort ist mir klar geworden, dass jeder Tag der letzte sein kann und aus dem Grund wollte ich mit so vielen Frauen wie nur möglich schlafen.
Denn wenn ich hier draußen schon drauf gehe, dann will ich nichts ausgelassen haben und lasse, wenn es möglich ist, jede Nacht die Sau raus.“
Anna war beeindruckt über soviel Offenheit.
„Ich mache Yoga um mit dem klarzukommen, was mir zu nahe geht, aber es ist wohl bei jedem von uns anders.
Aber eine Frage habe ich noch… wollen sie nur viele „Trophäen“ in ihr Bett holen oder später auch mal was Festes anfangen?“
Er dachte eine Augenblick nach.
„Weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber wenn ich mich mal mit einer Frau fest einlasse dann muss sie mit meinem „Lebenswandel“ klarkommen.
Ich meine, wenn sie eine hübsche Freundin hat, kann sie die ja den einen, oder anderen Abend mit nach Hause bringen…“
Anna stand auf und gab ihm eine leichte Schelle auf den Hinterkopf.
„Männer und ihre verdorbenen Phantasien.“
Max lachte wieder, aber er war sich auch bewusst, dass sie hier noch länger festsitzen würden, es vielleicht auch nicht überlebten.
Deshalb legte er sich wieder hin, um soviel Sauerstoff, wie ihm möglich war, einzusparen und so länger durchzuhalten.
Anna tat es ihm gleich, doch sie versetzte sich in einen tiefen Zustand der Meditation und gab sich so ebenfalls keinen Ablenkungen hin.


Einen weiteren Tag später:

Nachdem alle von ihnen wegen des geringen Sauerstoffanteils in recht tiefe Bewusstlosigkeit gefallen waren, gab es plötzlich Lärm.
Außerhalb des Jumpers explodierten Asteroiden und deren Explosionen reichten recht nahe an das kleine Raumschiff aus Atlantis.
Aber in dem Flieger bekam das schon keiner mehr mit, da der Sauerstoffanteil in der Luft, tief abgefallen war.
Erst als ein sehr schriller Alarm zu hören war, wurde Ronon, der vor über einer Stunde noch auf war, wieder wach.
Nachdem er wieder völlig da war, konnte er sehen, wie unzählige Darts in den Felsbrocken auf alles schossen, was ihnen den Weg versperrte.
„Verdammt, sie wollen uns herauslocken…“
Er ging zu O´Neill.
„Hey, aufwachen.“
Aber der Colonel rührte sich nicht obwohl er noch lebte, da ihn dieser Sauerstoffmangel in zu tiefe Bewusstlosigkeit trieb.
Und auch die anderen waren in der dünnen Atmosphäre genauso wenig geübt wie Ronon Dex, weshalb es an ihm lag, sie zu retten.
Aber leider hatte er nicht das Gen, auch konnte er mit Technologie nicht wirklich umgehen da er eben ein Kämpfer war.
„Ich…“
Nachdem er nicht mehr wusste, was er nun noch tun sollte, kamen plötzlich andere Feuerfeuer aus dem Hintergrund.
„Was ist denn jetzt los?“
Ronon hing wieder am Fenster des Jumpers, als im Sekundentrakt weit über ein Dutzend Darts zerstört wurden.
Da kam eine Meldung rein.
„Hier spricht Lieutenant Colonel Samantha Carter von der Valley Forge der US Air Force, ich rufe die Mitglieder des AR 1 Teams.
Wenn sie mich hören können, dann antworten sie, aber ich muss sie drauf hinweisen, dass über ein halbes Dutzend Wraithschiffe kommen.“
Ronon hechtete sofort zum Funkgerät.
„Sam, hier ist Ronon, wir brauchen sofort deine Hilfe und können uns nicht mehr allein helfen, weil die anderen bewusstlos sind.“
Sam antwortete sofort.
„Ronon, gut dich zu hören, sind sie alle weggetreten?“
Er bestätigte das.
„Ja, beeil dich.“

Und das ließ sich Samantha Carter nicht zweimal sagen und sandte sofort Jäger und Walküren aus, um AR 1 zu helfen.
Sie konnten den beschädigten Jumper abschleppen und den übrigen Darts noch richtig Dampf machen, bevor es zurückging.
Noch rechtzeitig konnten sie wieder springen, ehe die Wraith aus dem Hyperraum kamen und nur Dartwracks vorfanden.


Atlantis, am nächsten Tag:

Anna Hein lief an diesem sonnigen Tag, zum Südpier, um die Yogagruppe noch rechtzeitig zu erreichen.
Nachdem sie wieder für gesund befunden wurde, wollte sie unbedingt noch ausspannen bevor es wieder losging.
Außerdem hatte sie die letzten beiden Sitzungen verpasst, weil sie auf längeren Einsätzen war und diese andauerten…

Wickers war auf die Krankenstation zurückgekommen und hatte für beide Schwestern, die ihn gepflegt hatten, Blumen dabei.
Natürlich war für ihn die Hoffnung verbunden, zumindest eine von beiden ins Bett zu kriegen und er sollte Erfolg haben.
Eine von den Schwestern ließ sich erfolgreich umgarnen und folgte dann Max Einladung, eine aufregende Nacht war das Ergebnis…

Jack und Ronon fuhren mit einem Schnellboot und beinahe Unmengen an Angelausrüstung auf den Ozean, um dort zu angeln.
Als sie nach zwei Tagen wieder zurückkamen, waren ihre Fischkörbe voll und die Stadt freute sich auf frischen Fisch.
Beide waren sich einig, dass sie es wiederholen würden, weil es Ruhe und Jagd zugleich waren, was sie beide suchten…

Ernst Allert war in seinem Quartier und schrieb einen Brief an seine Frau, die wieder mal auf der Erde verweilte.
Für sie war es ganz schön stressig Verbindungssoldatin zwischen den beiden Galaxien zu sein aber es war nötig.
Nur so konnte sie ihren Mann und Sohn sehen und Ernst war jemand, der sowas voll und ganz respektiert, wie ihre immer noch leichte Punkoptik…

Samantha Carter saß auf ihrem Balkon in Atlantis und las da ein Buch über Wurmlochphysik, während sie sich Wein nachschenkte.
Erst vor einem Monat hatte ihr die US Regierung einen ruhigen Posten auf der Erde angeboten sowie eine Gehaltserhöhung.
Aber das war das letzte, was ihr vorschwebte und aus dem Grund blieb sie in dieser Galaxie, der sie sich so verbunden fühlte.

Richard Woolsey war über dem Schreibtisch und den Aktenbergen eingeschlafen, aber er hielt ein Bild seiner Antikerfamilie in Händen…
Kapitel 15 by Atlan
2.15 Der Feind meines Feindes
von Atlan





„Beeilung!“
Ernst Allert gab einen Feuerstoß aus seinem Sturmgewehr in rückwärtige Richtung ab. Vor ihm rannten seine Teamkameraden auf das immer näher kommende Sternentor zu. Sein Feuerstoß wurde nun mit feindlichen Schüssen beantwortet, die ihm um die Ohren flogen. Dabei hatte doch alles so gut angefangen. Die Mitglieder von AR 1 waren vor mehreren Stunden auf diesen Planeten gekommen, um die nähere Umgebung des Tores zu erforschen. Man war schnell zu einer Siedlung gelangt, wo die Einwohner sich freundlich und zuvorkommend um die Gäste von außerhalb gekümmert hatten. Doch das war alles nur ein Hinterhalt gewesen. Die Dorfbewohner hatten AR 1 so lange, wie möglich festgehalten und klammheimlich die Genii alarmiert. Zum Glück hatte das Team noch rechtzeitig mitgekriegt, was vor sich ging, und konnte fliehen.
Der Rest des Teams war schon am Sternentor angelangt und Max Wickers drückte in schneller Reihenfolge die Kombination für Atlantis in das DHD ein. Die Anderen waren in Verteidigungsstellung gegangen, um Ernst Rückendeckung zu geben, der die letzten 30 Meter zurücklegte. Als er nur noch wenige Meter vom Tor entfernt war und die Genii das Feuer scheinbar eingestellt hatten, rief er den anderen zu: „Los, geht durch!“ O‘Neill und die anderen Teammitglieder traten durchs Tor und Ernst war nur noch zwei Meter vom Ereignishorizont entfernt, als ein stechender Schmerz in seinem linken Bein ihn zu Boden gehen ließ. Ein Enterharken, aus einer dafür ausgelegten Pistole abgefeuert, hatte sich durch seine Wade gebohrt und hinderte ihn an der Flucht. Ernst bekam gerade noch mit, wie sich das Sternentor vor seinen Augen abschaltete, bevor er von hinten bewusstlos geschlagen wurde.
Zwei Genii nahmen den bewusstlosen Bundeswehroffizier auf und eine junge Genii stellte sich vor ihn und musterte den Oberstleutnant. „Na ja, wir wollten ja eigentlich O‘Neill, aber der wird auch gehen“, meinte Feldmeisterin Sora, Kommandosoldatin der Geniistreitkräfte. „Wählt die Koordinaten an, bevor die Atlanter zurückkehren.“ Ein weiterer Genii nickte und führte den Befehl aus, indem er zum DHD herüberschritt. Kurz darauf verschwand das kleine Kommando im Ereignishorizont des Tores.


In Atlantis war währenddessen die Verwirrung groß, denn das Tor hatte sich geschlossen, bevor Ernst hindurch war. Woolsey kam aus dem Kontrollraum heruntergeeilt. „Colonel, was war da los?“
„Sir, wir wurden von den Genii angegriffen“, sagte Jack, zwischen zwei Verschnaufern und dem Nachladen seines Gewehrs. „Wir müssen zurück und Ernst holen, er wurde sicher von den Genii aufgehalten. Schnell, bevor sie verschwinden.“ Woolsey blickte zum Kontrollraum hoch. „Sie haben es gehört, Feldwebel Hoffmann, die Adresse anwählen!“ Hoffmann drückte schnell die sieben Symbole, doch das Tor öffnete sich nicht. „Zu spät“, schloss Ronon daraus. „Die Genii ziehen wahrscheinlich ab.“ „Mag sein“, gab Woolsey zu. „aber wir sehen trotzdem nach. Nehmen sie AR 4 und sehen sie sich auf dem Planeten noch einmal um, sobald wir wieder anwählen können.
Vielleicht finden sie ja irgendwelche Hinweise. Dr. Haibara wird währenddessen das DHD auf Spuren auf die letzte Adresse untersuchen.“ Die Anwesenden bestätigten den Befehl und Woolsey ging wieder herauf in den Kontrollraum, um das benötigte Personal auszurufen.


Derweil wurde Ernst Allert, mit einem Sack über dem Kopf, von zwei Soldaten der Genii in ein unterirdisches Verließ, irgendwo auf einem Stützpunktplaneten der Genii, verfrachtet. „In die Zelle rechts“, wies Sora die beiden Soldaten an und lächelte. „Dann hat der in der Nachbarzelle endlich jemanden zum Reden.“ Ernst wurde in die Zelle gestoßen und die Gittertür hinter ihm wieder verschlossen. Sora trat ans Gitter, als Ernst sich den Sack vom Kopf zog und sich den selbigen schmerzend hielt. „Ah, hat mal einer ne Aspirin?“ „Keine Ahnung, was das ist, aber hier können sie lange drauf warten, Oberstleutnant Allert“, antwortete Sora gelassen. „Sora?“, fragte Ernst etwas verwirrt und sah sich in der, bis auf eine alte Matratze, leeren Zelle um. Dann trat er an die Gitter und sah soweit er konnte um die Ecke. „Wo ist denn ihr Chef Kolya, oder bin ich etwa nur die zweite Wahl und muss von ihnen empfangen werden?“ „Der Kommandant kommt gleich“, meinte Sora nur und trat einige Schritte zurück. „Sie wissen ja wohl, warum wir sie geholt haben, oder?“
Ernst ging einige Schritte in der Zelle umher und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Na Technologie, was wohl sonst? Das versuchen sie, seitdem wir das erste Mal Kontakt zu ihrem Volk hatten. Aber habt ihr es noch immer nicht kapiert, dass eure Pläne einfach nicht aufgehen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Na ja, wenn ihr mich jetzt wieder freilasst, dann Schwamm drüber.“
Soras zufriedenes Lächeln verging mit jeder Sekunde, wo dieser überhebliche Atlanter den Mund aufmachte. Es war, wie Kolya vermutet hatte. Die letzten fehlgeschlagenen Pläne der Genii hatten die angenehme Nebenwirkung gehabt, dass die Atlanter die Genii unterschätzen und für inkompetent hielten. Am liebsten hätte sie ihn deshalb zurechtgewiesen, doch sie beherrschte sich, denn sie wusste, dass sie ihm damit nur eine Freude gemacht hätte. Das machten die Atlanter nämlich immer, sie versuchten einen aus der Deckung zu locken und lullten ihre Feinde mit Belanglosigkeiten ein, um Zeit zu schinden oder einen Weg zu entdecken, um zu fliehen. Anstatt also darauf einzugehen, meinte sie nur: „Da muss ich sie leider enttäuschen, Oberstleutnant, denn wir haben noch Verwendung für sie. Und jetzt ruhen sie sich vielleicht am besten aus, bis der Kommandant kommt.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand.
Ernst ließ sich, wie Sora es ihm vorgeschlagen hatte, auf der Matratze nieder. Er strich seinen Ärmel zurück, um auf die Uhr zu sehen, doch die hatten sie ihm auch weggenommen. Er verschränkte daraufhin die Arme vor der Brust und streckte die Beine aus. Na ja, auch egal, dachte er bei sich. In ein paar Stunden bin ich hier wieder raus. Solange entspann ich mich einfach.
Als Ernst dabei war ein wenig vor sich hinzudösen, bekam er nicht mehr mit, wie er durch einen kleinen Schlitz in der Wand aus der Nachbarzelle aufmerksam beobachtet wurde...


Zwanzig Minuten später rückten auf dem Planeten, auf dem AR 1 überfallen worden war, Erdtruppen an. Aus dem Tor kamen drei AR-Teams, die zudem noch, von 12 deutschen Fallschirmjägern begleitet wurden. Begleitet wurden sie von vier Jumpern, die von der Luft aus ein Drohmittel sein sollten. AR 1 rückte als erstes in das Dorf ein, das noch vor weniger als einer Stunde versucht hatte sie an die Genii zu verkaufen. Auf der Straße brach Panik aus, als die Dörfler die Atlanter erblickten. „Ja, jetzt verkriechen sich die Küchenschaben...“, meinte Anna wütend. Jack nickte und aktivierte sein Funkgerät: „An alle Einheiten: Schließt das Dorf ein. Niemand darf fliehen.“ Sofort verteilten sich die AR Teams und die Fallschirmjäger, während aus den tieferfliegenden Jumper weitere Fallschirmjäger diverser Nationen dabei halfen das Dorf abzusichern. „Ronon, sie kommen mit mir zu der Kneipe, Max und Anna gehen von Haus zu Haus und drohen ein wenig. Sagen sie denen, dass niemand weg darf, bis wir nicht ein paar Antworten haben“, befahl Jack und rückte sich die Feldmütze zurecht. Dann stapfte er mit Ronon zusammen auf die Kneipe zu, wo man sie vorhin empfangen hatte.
Mit der Waffe in der Hand trat Ronon die Tür ein. „Keiner rührt sich, oder ich schwöre euch, dass es das letzte war, was ihr getan habt!“ Dann trat er zur Seite und ließ Jack herein, damit er sich an die vier verängstigten Angestellten wenden konnte. Mit scharfem Blick ließ er seinen Blick durch die kleine Kaschemme streifen. „Da sind wir wieder. Wir fanden es gar nicht nett, dass ihr uns an die Genii verkauft habt... Ganz und gar nicht. Jetzt haben sie einen von uns gefangen und wir wollen ihn natürlich zurück.“ Er machte eine Pause. „So und von wem krieg ich jetzt Informationen?“ Als sich keiner zu Wort meldete, sondern lieber noch unbemerkt ein oder zwei Schritte zurückwich, kratzte sich Jack am Hinterkopf. Anschließend zuckte er mit den Schultern. „In Ordnung, das kann ich verstehen.“ Er wand sich um, um die Taverne wieder zu verlassen. Mit einem Bein in der Tür sagte er noch zu Ronon gewand: „Sie gehören dir. Aber töte oder misshandle niemanden, schneide keine Finger ab... Ach ja und auch nicht brandschatzen und plündern. Ansonsten hol mir diese Infos über Ernst.“ Ronon grinste nur, steckte die Waffe ins Holster und knackste mit den Fingerknochen. „So gut wie besorgt. Ruh dich gar nicht lange aus, das dauert nicht lange.“ Jack schloss die Tür hinter sich und Ronon wand sich den vier Personen zu. „Also, wer von euch möchte sich zuerst mit mir unterhalten?“


Ernst saß jetzt eine knappe Stunde in seiner Zelle. „Mann“, murmelte er. „hätten dir mir nicht wenigstens meinen MP3-Player hier lassen können? Sauerei...“ „Hey“, sagte auf einmal eine tiefe, rauchige Stimme. Ernst sah auf und blickte sich im Raum um, trat an die Gitterstäbe, sah aber nur die beiden Genii, die am Ende des Ganges patrouillierten. „Wer spricht da?“ „Ich bin in der Nachbarzelle“, kam die Antwort und jetzt sah Ernst auch den kleinen Schlitz und setzte sich daneben, um mit dem Mann in der Nachbarzelle zu reden. Er konnte sich ja mit seinem Zellennachbarn unterhalten, denn er hatte ja schließlich nichts besseres zu tun. „Na, auch von den Genii entführt worden?“, fragte Ernst. „Ja“, kam die Antwort nach einigen Sekunden knurrend. „Die haben mich vor sicher über acht Jahren entführt.“ Ernst pfiff eine schräge Melodie. „Mann, das ist hart. Aber keine Sorge, wenn man mich befreien kommt, dann nehmen wir sie mit.“ Ein leises Lachen war zu hören. „Das hab ich schon mehrmals in all den Jahren gehört. Es waren immer wieder Leute hier, die die Genii entführt hatten. Wissenschaftler, Staatsmänner... Was davon sind sie?“ „Soldat“, antwortete Ernst. „Na ja, Stellvertretender Militärkommandant meiner Expedition. Die Genii versuchen schon seit langem an unsere Technologie zu kommen.“ „Das ist die übliche Vorgehensweise bei den Genii. Ich glaube, hier war noch nie jemand, von dessen Volk man nicht Technologie erpressen wollte.“ Ernst nickte verstehend. „Und warum sind sie noch hier? Wollten ihre Leute nicht zahlen?“ „Nein, ich bin aus einem anderen Grund her“, erklärte die Stimme. „Früher, da war ich der wichtigste Wissenschaftler meines Stammes und außerdem Stellvertreter unseres Oberhauptes. Wir gehören zu einem der wenigen raumfahrenden Völker der Galaxie, müssen sie wissen. Ich war auf einer Forschungsmission, als mein Schiff von den Genii mit einem Glückstreffer heruntergeholt wurde. Ich konnte meine Leute nicht mehr verständigen, bevor die Genii mich gefangen nahmen und hier einsperren.“ Er seufzte. „Und jetzt hocke ich hier seit acht Jahren, da ich den Genii niemals die Geheimnisse meiner Leute offenbaren würde.“ „Ehrenkodex und so, oder?“, fragte Ernst, worauf es einen bejahenden Laut gab. Er verstand und respektierte so etwas, denn auf ihm lastete ja ähnliches.

Das Gespräch zwischen den Beiden wurde jäh unterbrochen, als eine Metalltür laut aufgestoßen wurde und Kommandant Acastus Kolya kam hereingestiefelt. Gut gelaunt schnappte sich der Genii einen Stuhl und setzte sich vor Ernsts Zelle. „Ah, wie ich sehe, haben sie sich schon bekannt gemacht, gut.“ Er grinste. „Oberstleutnant Ernst Allert, richtig, oder?“ Ernst nickte. „Was wollen sie, Kolya?“ „Das sollte ihnen inzwischen doch klar sein: Ihre Technologie“, antwortete Kolya und lehnte sich auf dem Stuhl nach vorne. „Diesmal wollen wir nicht zu hoch greifen. Unsere Spione haben berichtet, dass sie eine neue Schiffsklasse haben. Klein, wendig und hyperraumtauglich. Wir wollen ein Exemplar davon haben.“ „Sie wollen einen B-403 Wotan-Mittelstreckenbomber?“, fragte Ernst und lachte auf. „Oh mein Gott, selten so gelacht. Aber mal ernsthaft, Kolya. Sie können sich sicher sein, dass man ihnen diese Forderung nicht erfüllen wird.“ Kolya zuckte mit den Schultern. „Nun, wenn sie das meinen. Aber sie werden ja sowieso mein Gast sein, wenn ihre Leute nachgeben.“ Der Kommandant erhob sich. „Ich bin gleich wieder da, dann wählen wir Atlantis an und ich stelle unsere Forderungen und solange“ Er musste grinsen. „laufen sie uns bitte nicht davon.“ Er verließ den Raum wieder, während zwei Genii hereinkamen und eine antiquierte Filmkamera und einen tragbaren Sender aufbauten.


„Und?“, fragte Woolsey gespannt, als AR 1 und die anderen Truppen wieder in Atlantis angekommen waren. „Gar nichts, Chef, absolut gar nichts“, antwortete Jack zähneknirschend. „Wir haben sie alle durch die Mangel genommen, aber nicht mal Ronons Drohgebärden haben was genützt. Wir können sicher sein, dass diese Leute nicht wissen, wo sich Ernst aufhält.“ Woolsey nickte und ging mit AR 1 hoch in den Kontrollraum. Auf halbem Weg fragte Anna: „Was tun wir jetzt?“ „Schicken wir die Kavallerie zum Geniiplaneten“, schlug Max trocken vor. „Da könnten sie gar nicht so falsch liegen, Doktor“, entgegnete Woolsey und wand sich an Feldwebel Hoffmann. „Felix, stellen sie mir eine Verbindung zur USS Douglas MacArthur her. Ich muss mit Colonel Caldwell sprechen.“ „Einen Moment bitte, Mister Woolsey“, antwortete der Unteroffzier und ging herüber zur Subraumkommunikation. „Ich muss noch alles einstellen. Wie sie wissen ist die MacArthur ja bereits dabei die Galaxie zu verlassen.“ „Ich weiß“, entgegnete Woolsey. „Aber sie ist immer noch sehr viel näher als ihre Ablöse und ich will einen Schlachtkreuzer vorbeischicken, um Allerts Freigabe zu verlangen. Das ist noch eindrucksvoller als ein Zerstörer. Vielleicht reicht ja das Auftauchen der MacArthur um die Genii einzuschüchtern und kleinbei zu geben.“ Hoffmann machte sich ans Werk, doch gleichzeitig wurde das Tor von außen angewählt. Schnell aktivierte sich der Torschild und das Abwehrteam ging in Position.Ein anderer Techniker sah von seinem Computer auf. „Mister Woolsey, wir empfangen eine Audio-Video Verbindung auf einem der unteren Kanäle. Es hat eine Geniikennung.“ Woolsey zog die Augenbrauen hoch. „Die Genii? Schalten sie sie auf den großen Monitor, mal sehen, was sie zu sagen haben.“

AR 1 und Woolsey wandten sich zum großen Flachbildschirm, auf dem nach wenigen Sekunden des Rauschens das Bild von Kolya erschien. „Hier spricht Kommandant Acastus Kolya vom Volk der Genii. Ich rufe Atlantis.“ „Hier spricht Richard Woolsey, Leiter der Atlantisexpedition“, stellte sich nun Woolsey seinerseits vor. „Sie haben einen unserer Offiziere gekidnappt. Wir verlangen seine augenblickliche Freilassung.“ „Sie können Allert haben, wenn sie unsere Forderungen erfüllen“, antwortete Kolya. Woolsey nahm die Brille ab und putzte die Gläser, wie er es immer in so einer Situation tat. „Was für Forderungen?“ „Wir verlangen einen ihrer neuen Wotan-Mittelstreckenbomber samt Baupläne.“ „Das ist ja wohl nicht ihr Ernst“, antwortete Jack prompt.
„Ah, das ist sicher Colonel O‘Neill“, sagte Kolya als er Jacks Stimme zugeordnet hatte, denn es handelte sich nicht um eine Videokonferenz und nur die Atlanter konnten die Genii sehen, nicht umgekehrt. „Ich kann ihnen versichern, Colonel, dass es unser Ernst ist. Wir wollen diesen Bomber und die dazugehörigen Baupläne.“ „Und was ist, wenn wir uns weigern?“, fragte Woolsey schließlich. Es war klar, dass er den Genii keinen Wotan-Mittelstreckenbomber im Austausch für Ernst Allert geben konnte. Dafür war ein Wotan zu mächtig und hochtechnisiert. Den Genii diesen Bomber zur Verfügung zu stellen würde zur Folge haben, dass die Genii zu den Menschen der Erde weiter aufschließen und eine größere Bedrohung würden, als sie es jetzt schon sind.


„Sie wollen die Konsequenzen wissen?“, fragte Kolya überrascht, was er jedoch nur spielte. Er hatte gewusst, dass die Atlanter sich nicht darauf einlassen würden, es sei denn, man würde ihnen die Konsequenzen direkt vorführen. Deshalb hatte er Ernst hierher bringen lassen, wo die Genii die schlimmste Foltermethode besaßen, die es wohl weit und breit gab. „Holt Allert und bereitet den anderen Gefangenen vor“, befahl er zwei seiner Leute. Er wusste zwar, dass er auf der Abschussliste der Atlanter, wenn er das durchführte, noch weiter nach oben rutschen würden, aber ob er als Fünft-Meistgesuchter von ihnen liquidiert würde, oder als Meistgesuchter machte ja wohl keinen Unterschied. Und selbst wenn hätte er die Gewissheit, dass die Umstände seines Todes sein Volk in der technologischen Entwicklung weitergebracht hätten.
Die Soldaten führten nun Ernst vor die Kamera und schnallten ihn an einen Stuhl. Ein Knebel verhinderte, dass er etwas sagen oder schreien konnte. Gleichzeitig wurde die Nachbarzelle aufgeschlossen und der Insasse vorbeireitet. Kolya wand sich ein letztes Mal an Woolsey. „Ich bitte sie, geben sie nach, damit ihr Offizier nicht unnötig leiden muss.“ Doch Woolsey blieb hart. „Nein. Oberstleutnant Allert weiß genauso wie jeder andere Soldat, dass wir mit solchen Erpressern nicht verhandeln.“ „Wie sie wollen“, antwortete Kolya mit harter Mine und winkte die Wächter her, die den anderen Gefangenen näher brachten. „Dann leben sie mit den Konsequenzen.“ Er wand sich von der Kamera ab und winkte die Soldaten heran, die den Insassen von Ernsts Nachbarzelle herschafften.Ernst traute seinen Augen nicht, als er sah, wer die Person war, mit der er sich bis vor kurzem unterhalten hatte: Ein Wraith. Der Wraith wurde vor die Kamera gezerrt, damit auch die Leute im Kontrollraum von Atlantis sahen, was Ernst bevorstand. „Lasst ihn sich nähren“, gab Kolya die Anweisung. Seine Untergebenen öffneten die metallerne Manchette, die über die Hand gestülpt war, die den Nährmund des Wraith beherbergte. Dann richteten die Genii ihre Waffen auf den Wraith, der kurz den Blickkontakt mit Ernst suchte und dann seine Hand auf seine Brust niedergehen ließ. Nur der Knebel verhinderte, dass Ernst schmerzhaft aufschrie.
In Atlantis wandten sich Woolsey, Anna und nach kurzem Zögern auch Max angewidert vom Bildschirm ab. Woolsey ballte wütend die Fäuste, während Jack und Ronon beinahe durch den Bildschirm gesprungen wären, um irgendwie einzugreifen. Auch Kolya stand kurz davor sich abzuwenden, zwang sich aber weiter zuzusehen. Er war dafür verantwortlich und musste da jetzt ebenso durch, wie die Anderen. Auch wenn er es abstoßend fand, doch die Starrsinnigkeit der Menschen zwang ihn dazu, denn irgendwie musste er ja Ergebnisse liefern. Kolya zählte die Sekunden und als er bei neun war, befahl er: „Das reicht!“ Seine Soldaten reagierten schnell und zerrten den Wraith von einem sichtlich lädierten Allert weg, um ihm sofort wieder den Metallhandschuh anzuziehen und ihn wegzuschaffen. Kolya besah sich kurz Ernst und fühlte seinen Puls, ob er auch regelmäßig war. Der Oberstleutnant war um Jahre gealtert. Konnte man ihn vorher auf Ende 30 schätzen, so sah er jetzt, bei seinen 37 Lebensjahren, aus wie Anfang 50, was der Kameramann nun auch genau einfing, damit die Leute auf Atlantis es sahen. Anschließend erhob Kolya noch einmal das Wort. „Das war eine Demonstration, was mit ihrem Offizier geschieht, wenn sie sich weigern unseren Forderungen nachzukommen. Sie haben eine Stunde Bedenkzeit, dann melden wir uns wieder. Kolya Aus.“ Als das Zeichen kam, dass die Kamera aus war, atmete Kolya einmal tief durch. „Lasst den Arzt nach ihm sehen und dann schafft ihn wieder in seine Zelle.“


Auf Atlantis hatten sich Woolsey und AR 1 inzwischen im Konferenzraum eingefunden, wo sie ungestört beraten konnten. Ronon war schon dabei Dampf abzulassen und schleuderte seinen Stuhl durch die Gegend. „Dieser Hurensohn! Wenn ich ihn in die Finger krieg, dann breche ich ihm das Genick!“ „Beruhigen sie sich, Ronon!“, befahl Woolsey. „Das bringt uns doch jetzt alles nichts. Stattdessen sollten wir lieber beraten, was wir unternehmen.“ „Lassen wir die MacArthur über dem Geniiplaneten auftauchen und verehren wir den Genii ein paar kräftige Salven aus den Railguns. Das sollte die Genii überzeugen uns Ernst zurückzugeben“, meinte Jack und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war mindestens genauso wütend wie Ronon, versuchte es aber nicht zu zeigen. Woolsey schüttelte nur verneinend den Kopf und massierte sich die rechte Schläfe. „Sie wissen genauso gut wie ich, Jack, dass das Oberkommando die Orbitalbombardierung verbietet. Ganz zu schweigen davon, dass das, spätestens seit dem Angriff auf Berlin, als ein Kriegsverbrechen gezählt wird. Wir können nicht einfach hinterrücks einen Planeten aus dem Orbit angreifen. Egal wie schuldig die auch sein mögen.“ Max rollte mit den Augen. „Mister Woolsey, die Genii haben die Zweiten-Genferkonventionen für die Regeln zur galaktischen Kriegsführung nicht unterschrieben, sie haben folglich auch keinen Anspruch darauf, so behandelt zu werden.“ Woolsey lehnte sich nach vorne. „Sagen sie das den Leuten von der UN, die die Alliierten Nationen seit dem Goa‘Uldkrieg und dem damit verbundenen Einsatz von Symbiontengift am liebsten allesamt vor ein Kriegsverbrechertribunal zerren wollten. Nein, wir können nicht wegen eines Mannes so ein Risiko eingehen, egal wie viel Ernst Allert schon für die Erde getan hat. Das klingt hart, aber so ist es nun mal. Nein, wenn wir ihm helfen wollen, dann müssen wir das ein wenig gewiefter angehen. Deswegen brauche ich jetzt ihre Vorschläge.“ „Geben wir ihnen den Bomber“, meinte Anna, die bisher ruhig und nachdenklich auf ihrem Platz gesessen hatte, plötzlich und sah auf. „Verstecken wir einen Subraumsender in dem Bomber, löschen wir alles aus dem Rechner. Die Baupläne legen wir erst gar nicht bei. Bis die sich einen Überblick verschafft haben, haben wir uns schon alles zurückgeholt.“ „Könnte funktionieren“, stimmte Max zu. „Wenn wir so tun, als würden wir mitspielen, dann gibt uns das genug Zeit, um mit der MacArthur oder auch mit der Yamamoto, die ja hier im System Schleife fliegt, oder auch einfach per Gate, zu dem Planeten zu kommen, wo sie den Bomber hinbringen. Wahrscheinlich ist da auch Ernst und selbst wenn nicht, haben wir dann eine bessere Verhandlungsposition.“ Er zuckte mit den Schultern. „Oder Kolya hält sich tatsächlich an sein Wort und lässt Ernst frei, wenn wir ihm den Bomber geben. Dann müssen wir nur noch den Bomber zurückholen und fertig.“ Woolsey nickte zustimmend und gönnte sich sogar ein kleines Lächeln. „Gut. Dr. Haibara wird sich daran machen den Sender installieren. Dann können sie jetzt gehen, ich rufe sie, wenn sich Kolya meldet.“ AR 1 erhob sich, während Woolsey sich daran machte den Plan in die Tat umsetzen zu lassen.


Ernst wurde in der Zwischenzeit, nach einer kurzen Untersuchung durch einen Arzt der Genii, in seine Zelle zurückgebracht. Er hatte sich kaum hingesetzt, um sich etwas auszuruhen, da sprach ihn der Wraith aus der Nachbarzelle auch schon an. „Haben sie Schmerzen?“ Ernst setzte sich an die Wand. „Was interessiert sie das? Sie sind dafür verantwortlich.“ „Als ob ich das nicht wüsste“, meinte der Wraith und gab etwas seufzerähnliches von sich. „Für mich war es auch kein besonderes Vergnügen. Es bereitet mir Schmerzen, wenn ich mitten in einem Nährprozess bin und abbrechen muss. Ich musste alle meine Kräfte aufbringen, um mich zu beherrschen und ihnen nicht sämtliches Leben zu entreißen. Die Genii foltern uns im Prinzip beide.“ „Aha“, meinte Ernst nur. Er hatte eigentlich keine Lust sich mit jemanden zu unterhalten, der ihm gerade 20 Lebensjahre genommen hatte. Dennoch musste er etwas fragen. „Was sie vorhin erzählt haben... War das gelogen oder stimmte das?“ „Es ist alles wahr, was ich ihnen erzählt habe“, bestätigte der Wraith nach einigem Zögern. „Seitdem die Genii gemerkt haben, dass ich ihnen keine Informationen zu liefern bereit bin, benutzen sie mich, um Gefangene wie sie stückchenweise auszusaugen.“ Er lachte kurz und trocken auf. „Ich bin das so satt.“ „Tja“, meinte Ernst, stand auf und ging etwas in der Zelle umher.


Die Frist war fast verstrichen. Woolsey stand bereits im Kontrollraum als Dr. Haibara hineingestürmt kam, sichtlich außer Atem. „Mister Woolsey, wir sind soweit.“ „Haben sie den Sender installiert?“, fragte Woolsey. Die japanische Chefwissenschaftlerin nickte. „Ja, aber wegen der geringen Zeitspanne, die wir hatten, konnte ich es leider nicht so gut machen, wie ich es wollte. Ich wünschte wirklich, ich hätte mehr Zeit gehabt.“ „Schon gut, Doktor“, sagte Woolsey. „Dann wird es wohl reichen müssen. Sind die Kisten mit den Einzelteilen des Bombers bereit?“ „Werden gerade in den Torraum gebracht. In jeder der Kisten ist ein Sender versteckt, für den Fall, dass die Genii die Kisten trennen.“, erklärte Dr. Haibara. „Aktivierung von außen!“, meldete Oberfeldwebel Hoffmann und das Tor aktivierte sich. „Dieser Kolya ist pünktlich.“ „Auf den Schirm“, befahl Woolsey und richtete seinen Blick wieder zum Bildschirm. „Kolya, bevor sie etwas sagen: Sie kriegen ihren Willen. Wir haben einen Wotan-Mittelstreckenbomber in Einzelteilen verpackt und schicken alles an eine Adresse ihrer Wahl.“ „Warum denn nicht gleich so“, meinte Kolya zufrieden grinsend. „Ich schicke ihnen jetzt die Koordinaten. Schicken sie die Pakete so schnell, wie es geht durch. Und versuchen sie nicht ihre Truppen zu schicken. Das würde ihnen nicht gut tun und Allert wäre als erstes tot. Kolya Aus.“ „Koordinaten empfangen“, meldete Hoffmann nach wenigen Sekunden, woraufhin das Gate sich abschaltete. „Dann mal los“, befahl Woolsey und ließ das Tor anwählen. Kaum hatte sich das blaue Wabern aufgebaut, setzte Dr. Haibara die ferngesteuerten Wagen, auf denen zwölf sehr große und schwere Kisten transportiert wurden, in Bewegung und nacheinander passierten sie den Ereignishorizont.


Ladon Radim, Kolyas wissenschaftlicher Offizier, war auf der anderen Seite des Tores, als die Kisten ankamen. Das Tor stand in einem natürlichen Canyon und wurde momentan von fast 100 schwerbewaffneten und verschanzten Genii bewacht. Diverse MGs waren bemannt und feuerbereit, falls auch nur ein Atlanter hindurchkommen würde. Ladon grinste zufrieden, als schließlich auch die letzte Kiste durch das Tor gerollt war und sich das Sternentor abschaltete. Er winkte zwei Techniker aus seinem Team zu, die sofort mit klobigen Detektoren anrückten. Dabei handelte es sich um Ladons neuste Entwicklung zum Aufspüren von Funkfeuern und Peilsendern, die er extra für diese Mission hatte entwickeln müssen - aus von requierierten außerirdischen Gerätschaften verstand sich. Doch es sollte es auszahlen, denn als die Techniker an den Kisten entlang fuhren, schlugen die Messinstrumente aus. „Diese Atlanter... Sie haben jede einzelne Kiste verwanzt“, meinte der Techniker. Doch das machte nichts, schließlich hatte man Vorkehrungen getroffen. „Aktiviert die Maschine", befahl Ladon. Seine Leute führten den Befehl aus und fuhren die besagte Maschine hoch. Es handelte sich dabei um ein glückliches Nebenprodukt der Atomwaffenforschung. Ladon hatte herausgefunden, dass das Abfeuern einer Atomwaffe eine Nebenwirkung hatte, die sämtliche aktiven elektronischen Geräte in der direkten Umgebung lahnlegte. Seine Vorgesetzten hatten das Potenzial dieser „Nebenwirkung“ erkannt und Ladon beauftragt eine Maschine zu bauen, die diesen Impuls imitieren konnte, ohne eine Atomexplosion. Man hatte die Hoffnung gehabt sie eines Tages gegen die Wraith und zur Verteidigung des Heimatplaneten einsetzen zu können, ohne die Welt selbst zu verstrahlen.Es dauerte mehrere Minuten bis die Maschine sich aufgeladen hatte, dann wurde die EMP-Bombe aktiviert und zerstörte alle Peilsender. Die Technik des Wotans blieb unangetastet, denn eine EMP-Bombe funktionierte nur bei aktivierten Systemen, hinzukommen, dass alle irdischen Kriegsschiffe und Weltallfahrzeuge noch einmal zusätzlich geschützt waren, dieser Sender aber nicht. Die Techniker gaben schließlich die Entwarnung, dass die Sender inaktiv waren. Ladon nickte. „Gut, dann bringt das nach Genii Prime. Doch vorher werde ich noch den Kommandanten informieren.“ Mit diesen Worten ging Ladon zum DHD und wählte den Planeten an auf dem sich Kolya befand.


„Was war denn das?“, fragte Woolsey, der angespannt auf den Bildschirm geblickt hatte, auf dem bis vor einem Moment die Lichter der Peilsender klar und störungsfrei geleuchtet hatten.
Dr. Haibara schluckte. „Die Peilsender haben ihren Geist aufgegeben. Die Genii haben sie wohl unbrauchbar gemacht. Anders kann ich mir das nicht vorstellen, wie das so plötzlich gehen sollte.“
Woolsey wäre am liebsten im Boden versunken. Er hatte den Genii einen Wotan-Mittelstreckenbomber in die Hände gespielt, weil er angenommen hatte, dass siezu dumm wären, um den Trick zu durchschauen. Und was vielleicht im Augenblick noch schlimmer war: Wahrscheinlich hatte er damit Ernsts Schicksal besiegelt.


Ernst lief in seiner Zelle auf und ab. „Irgendwie muss ich doch hier rauskommen...“, murmelte er immer wieder vor sich hin. „Es gibt keinen Ausweg. Glauben sie mir, sonst wäre ich nach all den Jahren nicht mehr hier. Ich habe es oft genug probiert und bin genauso oft gescheitert“, sagte der Wraith in der Nachbarzelle. „Jedenfalls, nicht wenn man es alleine versucht.“ Ernst ging zum kleinen Spalt zwischen den Zellen und setzte sich hin. „Wie meinen sie denn das?“ „Ich hatte ja bereits deutlich gemacht, dass unsere Situationen gar nicht so verschieden sind. Sie sind ein Gefangener der Genii, ich bin ein Gefangener der Genii. Sie wurden, und werden es wahrscheinlich weiterhin, von den Genii gefoltert, ebenso wie ich. Und wir beide wollen hier raus. Alleine schafft es keiner von uns, auch sie in ihrem geschwächten Zustand nicht.“ „Sie schlagen vor, dass ich mit ihnen zusammenarbeite?“, sagte Ernst lauter, als er es beabsichtigt hatte. Das bestätigende Nicken des Wraith sah er nicht. „Ja, so stelle ich mir das vor.“ „Als ob ich ihnen trauen könnte“, meinte Ernst belustigt und stand auf. „Vielleicht ändern sie ja ihre Meinung, nachdem Kolya mich erneut zwingt mich an ihnen zu nähren...“, konterte der Wraith prophetisch, denn kurz darauf kam Kolya in das Gewölbe. „Es tut mir leid, Allert, aber ihre Leute haben versucht mich reinzulegen. Jetzt muss ich ihnen leider zeigen, was passiert, wenn es soweit kommt.“ Vier Wächter tauchten hinter Kolya auf und holten sich Ernst und den Wraith. Schnell war Ernst wieder auf dem Stuhl vor der Fernsehkamera festgeschnallt und der Wraith in Position.


Im Kontrollraum von Atlantis standen AR 1 und Woolsey vor dem Bildschirm. Kolya räusperte sich. „Wir haben ihre Peilsender gefunden“, sagte er unverblümt. „Dabei hatte ich doch gesagt, was passiert, wenn sie versuchen uns auszutricksen. Ich war bereit ihren Offizier wieder freizulassen, aber sie zwingen mich dazu ihnen einen Denkzettel zu verpassen.“ Er nickte seinen Untergebenen zu, die prompt die Manschette des Wraith entfernten. Er hatte nicht gewollt, dass es soweit kommt, dass Ernst Allert noch einmal gefoltert werden musste, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Der Wraith zögerte jedoch sich an Ernst zu nähren und stellte Blickkontakt mit ihm her. Augenblicke lang sahen die beiden einander an, dann nickte Ernst unmerklich und der Wraith ließ seine Hand auf seine Brust nieder. „Verdammt noch mal...“, sagte Jack und ging einige Schritte auf und ab. Leise sagte er zu Woolsey: „Ich werde nicht länger hier rumsitzen. Wenn das Gate wieder frei ist, dann geh ich auf irgendeinen Planeten und besorg mir irgendwie Infos.“ Woolsey blickte wie geband auf den Bildschirm. „Tun sie das.“ Dann nickte Jack seinem Team zu und verschwand mit AR 1 in Richtung Umkleideraum. Woolsey sah der Folter weiter zu, als plötzlich etwas unerwartetes geschah. Der Wraith zog plötzlich seine Hand von dem bereits Bewusstlosen zurück und sah Kolya an. „Er ist so gut wie tot. Ich glaube nicht, dass sie wollen, dass ich ihm noch mehr nehme.“
Kolya sah den Wraith kurz an, schüttelte dann den Kopf und gab Befehle aus. „Schafft den Atlanter zum Arzt und dann in die Zelle, den Wraith sofort zurück in seine.“ Er wand sich anschließend noch mal an Atlantis. „Wir werden ihren Offizier solange behalten, wie wir es für richtig halten. Sehen sie das ganze als ein Denkzettel, die Genii nicht einfach als einfältige Idioten abzutun. Wir sind bereit um unseren Platz in der Galaxis zu kämpfen und ihnen und den Wraith die Stirn zu bieten. Das ist meine letzte Übertragung. Kolya Ende und Aus.“


Ernst erwachte etwa eine Stunde später in seiner Zelle. Er fühlte sich schwach und konnte kaum auf die Beine kommen. Der Offizier stöhnte auf, als er sich mit Mühe und Not aufrichtete und zu dem kleinen Loch in der Mauer schleppte. „Alles in Ordnung?“, fragte er. Der Wraith lachte kurz auf. „Eigentlich sollte ich sie das fragen.“ Ernst verkniff sich ein Grinsen. „Wie... seh ich aus?“ „Alt“, antwortete der Wraith mit Bedauern. „Sehr alt. Ich schätze, ich habe ihnen noch etwa 30 Jahre genommen.“ „Dann seh ich jetzt aus wie 80...“, murmelte Ernst traurig, riss sich aber schnell wieder zusammen. „Sie haben Recht, wenn wir hier rauswollen, dann müssen wir das wohl alleine bewerkstelligen. Ich dachte noch, dass ich hier rauskommen würde, wenn meine Leute irgendetwas reißen, aber es wurde nur schlimmer. Sind sie einverstanden mit mir gemeinsame Sache zu machen?“ „Ja, das bin ich“, antwortete der Wraith. „Und ich habe auch schon einen Plan. Es ist wichtig, dass sie genau mitspielen...“


Eine halbe Stunde später kam ein Wächter in das Gewölbe. Er hatte eine Flasche mit Wasser und ein paar Rationen aus Armeebeständen dabei, die der Arzt für Ernst vorgesehen hatte, damit er wenigstens einen Teil seiner Kräfte zurückgewann, um transportfähig zu werden. Kolya hatte vor diesen Ort so schnell, wie möglich zu verlassen und die Evakuierung war bereits am laufen. Je länger man an einem Ort blieb, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Feind seinen Aufenthaltsort herausfand. Der Genii trat an die Zelle heran und warf die Rationen und die Wasserflasche durch die Gitterstäbe auf den Boden. „Hey, hier hast du was zu essen und zu trinken“, sagte er zu dem auf dem Boden liegenden Ernst. „Hey, sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede.“ Doch Ernst antwortete dem Genii nicht, sondern blieb reglos auf dem Boden liegen.
„Oh Mann...“, murmelte der Wächter und rannte den Weg zurück, woher er gekommen war. Einer seiner Kameraden standen dort Wache, die restlichen Soldaten waren damit beschäftigt alles einzupacken, was mitgenommen werden sollte. „Komm mal lieber mit. Mit dem Atlanter ist irgendwas nicht in Ordnung.“ Der andere Soldat nickte und folgte seinem Kameraden zur Zelle, die er auch sofort aufschloss. „Komm, bringen wir ihn zum Arzt.“ Beide packten an, um den leblosen Ernst aus der Zelle zu schaffen. Doch sie waren kaum zwei Schritte gegangen, da schreckte Ernst hoch und biss dem Genii rechts von ihm in den Hals. Der Genii gab nur einige Würggeräusche und Japser von sich, als Ernst seine Zähne in den Hals und die Luftröhre schlug und durchbiss und dann auf den anderen Genii einschlug und ihn gegen die nächste Wand drückte. Der Genii sackte zum Boden und Ernst fummelte, bereits außer Atem, den Zellenschlüssel von seinem Gürtel und humpelte mehr, als zu gehen, auf die Zelle des Wraith zu und drehte den Schlüssel im Schloss. „Beeindruckend“, kommentierte der Wraith die Tötung des einen Genii. „Hab ich im Fernsehen gesehen“, meinte Ernst nur, während er den Schlüssel um Schloss umdrehte. „Ich dachte mir, wenn Jack Bauer das schafft, dann kann ich das erst re...“ Er wurde von dem Genii unterbrochen, der von den Schlägen eines alten Mannes schnell wieder zu sich gekommen war und ihn gegen die nächste Wand drückte und auf ihn einschlug.
Der Wraith reagierte schnell, griff mit seiner nicht gefesselten Hand durch die Gittertür und drehte den Schlüssel noch zweimal um, bis sich das Gitter schließlich öffnete. Er stürmte heraus und packte den Genii und zerrte ihn von Ernst weg, der nach Luft ringend zu Boden sank. Gekonnt presste er dem Genii den Mund zu, sodass kein Schrei herausdrang und dann schlug er seine mit der Manschette behaftete Hand mehrmals gegen die Wand, bis das Schloss nachgab und er die Manschette abschütteln konnte. Dann rammte er die befreite Hand mit dem Nährmund auf die Brust des Genii und nahm ihm seine Lebensenergie, jeden Tropfen. Der Nährvorgang dauerte nur eine halbe Minute und erfrischt atmete der Wraith aus. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er sich an einem Stück nähren konnte und das fühlte sich unbeschreiblich gut an. Sein Blick fiel auf Ernst. „Alles in Ordnung?“ Ernsts Antwort bestand aus einem schmerzhaften Aufstöhnen. Der Wraith schüttelte nur den Kopf und nahm das Funkgerät des einen Genii, die Wasserflasche und beide Pistolen an sich, dann ging er auf Ernst zu und stützte ihn, um das Gewölbe zu verlassen. „Wir haben einen Deal und daran halte ich mich.“ Den geschwächten Ernst unter dem einen Arm, in der anderen Hand eine der geniische Pistolen, machte sich der Wraith auf das diese geheime Anlage der Genii zu verlassen.


Ernst kam erst mehrere Stunden später wieder zu sich und war immer noch sehr geschwächt. Er richtete sich auf. Er befand sich in einem Wald und momentan war es finsterste Nacht. „Hier, trinken sie das“, meinte der Wraith, der neben ihm saß, flüsternd und reichte ihm die Wasserflasche, die er mitgenommen hatte. Ernst trank hastig große Schlucke. „Danke.“ Er schraubte die Flasche wieder zu und steckte sie in eine Innentasche seiner Feldjacke. „Ich bin überrascht“, flüsterte Ernst. „dass sie mich nicht einfach haben liegen lassen, oder es zu Ende gebracht haben.“ „Wenn ich ein Versprechen gebe, dann halte ich mich auch dran“, antwortete der Wraith. Er lächelte kurz. „Ich halte mich an unser Arrangement. Und sie?“ Er hielt Ernst eine der Pistolen hin. Ernst zögerte kurz, dann nahm er sie an sich und überprüfte sie auf ihre Funktionstüchtigkeit. „Ich halte mich auch an meine Abmachungen.“ Es war einige Minuten lang still, dann fragte der Wraith: „Allert, richtig?“
Ernst nickte bestätigend. „Und wie soll ich sie nennen?“ Der Wraith zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Mein richtiger Name darf laut Tradition nur ausgesprochen werden, wenn wir Wraith unter uns sind.“ Ernst nickte, verstand die Erklärung aber nicht wirklich. Schließlich grinste er. „Weißt du was, dann nenn ich dich Todd.“ „Todd?“, fragte der Wraith. Ernst nickte. „Ja. Du erinnerst mich nämlich an einen ziemlich gruseligen, aber auch irgendwie ganz anständigen Charakter aus einer Serie namens Scrubs.“ Der Wraith verstand zwar natürlich nicht was Ernst meinte, nickte aber. „Ich denke, der Name geht in Ordnung.“ Dann kam Todd wieder auf das zurück, was er ursprünglich sagen wollte. „Ich habe die Gespräche mitbekommen, die Kolya mit deinen Leuten geführt hat. Er sprach von Atlantis. Da kommst du her?“ Ernst nickte erneut. „Ja, da komm ich her. Ich bin aber kein Antiker.“ „Dacht ich auch nicht. Die hätten längst nicht so lange durchgehalten, wie du“, sagte Todd. „Ich war nur überrascht, dass Atlantis anscheinend wieder bewohnbar ist. Ich muss wirklich einiges nicht mitbekommen haben während meiner Gefangenschaft.“ „Seit knapp zwei Jahren ist Atlantis wieder bewohnt. Seitdem haben wir schon einiges durchmachen müssen und ganze Flotten deiner Leute haben sich an uns die Zähne ausgebissen.“ Todd lächelte hintergründig. „Interessant. Irgendwie hatte ich schon gedacht, dass Atlantis nicht kleinzukriegen sei. Du musst wissen, ich war damals da, vor zehntausend Jahren, als Atlantis im Meer versank. Wir hatten zwar die Antiker besiegt, aber irgendwie hab ich es mir schon gedacht, dass die Stadt noch länger existieren wird. Und siehe da, ich hatte Recht.“ Ernst nickte und trank noch einen Schluck Wasser. Dann richtete er sich auf und streckte sich, um seinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. „Also, genug der langen Worte und des Ausruhens. Wo sind wir hier?“ „Etwa zwei Kilometer in den Wald rein und weg vom Bunker der Genii“, meinte Todd und richtete sich ebenfalls auf. „Es ist zwar lange her, aber ich kann mich noch ganz ungefähr an den Weg zum Stargate erinnern.“ „Gut, dann gehen wir“, meinte Ernst und hob die Waffe, um vorzugehen, doch Todd ließ ihn warten. „Vielleicht sollte ich lieber vorgehen, es sei denn deine Spezies kann im Dunklen gut sehen.“ Ernst nickte, folgte Todd und sicherte nach hinten ab.


Sie waren noch mehrere Stunden, es wurde auch langsam hell, unterwegs, als Ernst plötzlich nicht mehr konnte, nachdem er schon von Anfang an geschwächelt hatte. Er musste sich an einen Baum anlehnen und rang nach Atem. „Was hast du?“, fragte Todd und blickte in alle Richtungen, um sich davon zu überzeugen, dass nirgendwo Genii kamen. „Alte Männer wie ich sollten wohl keine Nähkämpfe mehr bestehen und dann mehrere Stunden lang durch den Wald marschieren“, sagte Ernst belustigt und faste sich dann ans Herz. „Ich kann nicht mehr.“ Weiter nach Luft ringend half Todd ihm sich hinzusetzen und auszuruhen. Nach einigen Augenblicken schreckte Todd auf und ging dann neben Ernst in die Hocke. „Was ist denn?“, flüsterte Ernst. „Schritte, Genii“, meinte Todd abgehackt. „Beweg dich nicht, ich habe einen Plan.“ Mit diesen Worten kletterte er den Baum hoch und ließ den völlig erschöpften Ernst zurück.

Wenige Minuten später kamen drei Genii an dem Baum vorbeigestapft und sahen den Bewusstlosen. Einer der Genii griff sofort zum Funkgerät, während die anderen Beiden sich Ernst besahen und guckten, ob er nicht tot war. „Hier ist das 5. Team“, meldete der Genii per Funk. „Kommandant, wir haben hier den Atlanter gefunden. Er liegt völlig verausgabt unter einem Baum. Wo der Wraith ist, wissen wir ni...“ Der Genii unterbrach sich selbst mit einem Angstschrei, als plötzlich Todd vom Baum auf ihn heruntersprang, ihn überwältigte und anschließend bewusstlos schlug. Doch die beiden anderen Soldaten reagierten. Der eine, der als einziger mit einem Gewehr bewaffnet war, schoss sofort auf Todd, der andere zückte seine Pistole und feuerte ebenfalls, während sein Kamerad repetierte. Beide Kugeln durchlöcherten Todd, doch er war zu gut genährt, um sich davon beeindrucken zu lassen. Er wand sich jetzt den beiden zu, überwand die Entfernung von mehreren Metern in einem großen Sprung und schleuderte beide auf den Boden, wobei sie entwaffnet wurden. Den einen hielt er gen Boden gedrückt, während er sich bereit machte sich an dem anderen zu nähren. Der Genii sah mit Schrecken zu, wie sich Todd an seinem Kameraden nährte und seine Schusswunden sich schlossen. Er hatte keine Minute mehr, bis er an der Reihe war. Todd erhob sich anschließend und ging auf den bewusstlosen Genii zu und rammte auch ihm den Nährmund auf die Brust. Neue Kräfte durchströmten ihn, Kräfte, die er seit Jahren nicht mehr gehabt hatte. Endlich gesättigt ließ er auch von dem dritten Genii ab und ging auf Ernst zu. Todd sah, dass Ernst es nicht mehr lange machen würde und entschloss sich Ernst das wieder zu geben, was er ihm genommen hatte. Nicht nur, weil er jetzt voll genährt war und es verkraften konnte, sondern auch, weil er es irgendwie als seine Pflicht ansah, seinem Fluchtpartner zu helfen. Er legte also seine Hand auf die Brust des in sich zusammengefallenen Mannes und konzentrierte sich.

„Himmel, Arsch und...“, waren die ersten Worte von Ernst, als er schlagartig wieder zu sich kam. Er fühlte sich wieder gut, wieder jung. Er tastete sein Gesicht nach Falten ab, fand aber keine. Er sah zu Todd, der neben ihm auf dem Boden saß. „Was hast du...?“ „Ich habe dir deine geraubten Jahre zurückgegeben“, meinte Todd. „und vielleicht auch ein paar zusätzliche.“ Ernst nickte. „Danke. Ich habs schon mal miterlebt, wie eine Freundin von mir ihre Jahre wiedergekriegt hat, aber ich hatte gedacht, dass du sie mir nicht wiedergeben würdest.“ „Sei froh, dass diese Patrouille vorbeikam“, meinte Todd abwinkend. „Sonst hätte ich es wohl nicht gekonnt. Und jetzt komm, wo du wieder jung bist und deine Beinwunde geheilt ist, sollten wir das Tor innerhalb kürzester Zeit erreichen.“
Ernst nickte und folgte Todd schnellen Schrittes in Richtung Stargate.
Es dauerte nur noch eine weitere Stunde, dann waren sie am Tor, das zum Glück unbewacht war. Schnell sicherten die beiden ungleichen Gefährten das Terrain, dann stellten sie sich vor das DHD. „Du gehst zuerst“, sagte Ernst bestimmend, denn da er keinen Codegeber hatte, musste er einen der Alphastützpunkte anwählen und dessen Adresse sollte Todd nicht erfahren. „In Ordnung“, sagte Todd und wählte eine Adresse aus seinem Gedächtnis an, von wo aus er weiterreisen konnte. Schnell schoss das Kawoosh heraus und der Ereignishorizont baute sich auf. Todd ging einige Schritte auf das Tor zu und wand sich dann um. „Wie verhalten wir uns, wenn wir uns ein weiteres Mal begegnen?“ „Ich schätze mal, das machen wir von der Situation abhängig“, meinte Ernst, wozu Todd nickend zustimmte. „Lebe wohl, Allert“, sagte Todd zum Abschied und trat durch das Tor.
„Du auch, Todd“, meinte Ernst und wartete, bis sich das Tor abschaltete. Dann wählte er seine Koordinaten und ging auf das Tor zu. Dabei holte er das Funkgerät der Genii heraus und aktivierte es. „Kolya, hier ist Allert! Ich lebe noch! Und eines schwöre ich ihnen: Wir finden sie und wenn wir sie haben, dann wird es mir ein persönliches Vergnügen sein, sie zu erledigen.“ Mit diesen Worten trat er durch das Tor.


Nur wenige Minuten später betrat Ernst durch ein einkommendes Wurmloch den Torraum von Atlantis und ein erleichterter Woolsey kam ihm entgegengeeilt. „Ernst, schön sie wiederzuhaben. Sobald ich AR 1 zurückgerufen habe, werden die sich erst recht freuen.“ Die beiden Männer gaben sich die Hand. Woolsey sah ihn verwirrt an. „Wie...?“ Er deutete auf Ernsts wieder normales Aussehen. Ernst winkte nur ab. „Das ist eine lange Geschichte, Mister Woolsey. Aber ich glaube, für den Anfang genügt es, wenn ich sage, dass ich Hilfe von einem unerwarteten Freund hatte.“





Ende der Folge
Kapitel 16 by Atlan
2.16 Alleingang… mit Gewalt, Zorn und Echos vergangener Zeiten
von Colonel Maybourne



In den felsigen und zerklüfteten Schluchten des Gebirges die von den Winden sowie der Kälte beherrscht wurden, ging es heute heiß her.
Unzählige Energieladungen flogen einher, mit einzelnen Kugeln und sorgten so für eine, recht angespannte Stimmung.
Im selbem Moment, sprang Ronon Dex aus seinem Versteck hoch und feuerte mehrere Salven auf die Feinde vor ihm.
Zwar traf er keinen, doch die Männer mussten weiter in Deckung bleiben, wodurch er ein paar Meter nach vorne kam.
Ronon war das jetzt zu viel, da die Zeit drängte.
„Ich will nichts von euch und wenn ihr mir euren Anführer übergebt, geh ich wieder, ohne das euch was passiert.“
Die Antwort kam schnell und zwar in Form von weiteren Kugeln, die ihm nur um seine Ohren flogen…
„Dann eben auf die Harte Tour.“
Ronon rollte sich auf die linke Seite und erschoss drei von den Feindlichen Schützen, bevor es ihm möglich war weiter vorzurücken.
Schnell lief er zu dem großen Eingang, aber einer der Fremden lebte noch und konnte sich auf seine Arme abstützen.
„Du kannst es nicht schaffen Läufer, deine Freunde sind schon längst weg und du wirst sie nie wieder zu Gesicht bekommen.“
Ronon richtete seine Waffe auf ihn.
„Sag mir wo sie sind und du wirst einen schnellen Tod haben.“
Der Mann lachte aber nur.
„Ob mein Tod schnell ist oder nicht, spielt keine Rolle… wichtig ist nur das du versagen wirst und es nicht schaffst…“
Weiter kam er allerdings nicht, weil Ronon ihn aus voller Wut erschoss und dann weiter in die Höhle hinein lief.
Sie war ziemlich dunkel und nur hin und wieder erhellte eine Fackel den schmalen Gang, aber der Sateder kam rasch voran.
Mit gezogener Waffe stürzte er in die Hauptkammer und ließ den Blaster dreimal zucken, was den Tod weiterer drei Wachen zur Folge hatte.
Schließlich stand er dem Anführer gegenüber und bedrohte ihn, aber der Mann, ließ sich nicht so schnell einschüchtern.
„Ich bin beeindruckt das du soweit gekommen bist, doch selbst du musst erkennen, dass es für dich keinen Ausweg gibt.
Selbst wenn du wüsstest, wo man deine Freunde hingebracht hat, kannst du sie unmöglich aus so einer Festung herausholen.“
Das sah Ronon natürlich wieder mal ganz anders, mit einem wutverzerrten Gesicht ging er auf den Mann los.
„Ich bin schon aus Wraithfallen geflohen, als ihr Verräter noch dachtet, dass ihr niemals einen Wraith sehen würdet.
Und ich habe weder Geduld, noch die Lust mit dir über so was zu reden, also sage mir endlich was du alles weißt, oder…“
Der Fremde musterte ihn abschätzend.
„Weil du mich sonst umbringst?“
Ronon schlug ihm direkt ins Gesicht, was den Fremden zu Boden fallen ließ und richtete dann wieder seine Waffe auf ihn.
„Letzte Chance.“
Der Mann schloss seine Augen.
„Tu es, aber deine Freunde siehst du nie wieder…“
Ronon schoss einmal und schickte den Mann damit, in das nächste Leben, bevor er sich in der Kammer genau umsah.
An einer der Seiten, hangen mehrere Dokumente aus einer Kiste heraus, die eine Sprache kam Ronon bekannt vor.
Er packte die Blätter ein und rannte so schnell es ihm möglich war zum Sternentor, bevor dass Team für immer verloren war…


Atlantis, kurz darauf:

Ungezügelt rannte Ronon durch das Tor und wurde auf der anderen Seite von Woolsey, gleich am Tor empfangen.
Es war allerdings kein herzlicher Empfang, da der Expeditionsleiter, ziemlich aufgebracht und wütend aussah.
Er ging unter großer Selbstbeherrschung auf ihn zu und wollte ihm mal gewaltig, die Meinung sagen, aber es kam anders…
„Was fällt ihnen ein, einfach so ein Massaker zu veranstalten und auf Verwundete zu schießen die schon auf dem Boden liegen?“
Dabei baute er sich vor Ronon auf.
„Haben sie eine Ahnung, wie ich dass in meinen Bericht an den Generalstab formulieren, oder besser gesagt schönreden soll?“
Ronon wollte aber zuerst was anderes mitbekommen.
„Woher wissen sie das?“
Woolsey schüttelte entrüstete den Kopf.
„Ich habe ihnen eine Drohne hinterher geschickt, um zu sehen ob sie da Probleme kriegen und in dem Fall Verstärkung zu schicken.“
Ronon rollte mit den Augen.
„Ich hab doch gesagt, ich schaff das.“
Woolsey sah das allerdings anders.
„Ja und wie das grade gemacht haben ist bestenfalls eines Cowboys würdig, aber das sollte sie nicht vom Weg abbringen.
Ich wollte nur wissen ob sie von diesen… Leuten etwas erfahren haben womit die anderen aus ihrem Team aufzufinden sind.“
Ronon zog die Blätter aus seiner Tasche.
„Die wollten nicht mit mir reden aber ich hab dass mitgebracht… die eine Sprache kommt mir sehr bekannt vor.“
Woolsey hob seine Arme.
„Und woher kennen sie die Sprache… jetzt lassen sie sich doch nicht jedes einzelne Wort, aus der Nase ziehen.“
Ronon dachte kurz nach.
„Stammt von einem Planeten auf dem ich mal länger mit Sam gewesen bin, bis uns die Wraith Anbeter verraten haben.“
Woolsey nickte.
„Gut, das ist die beste Spur die wir haben und aus diesem Grund werde ich gleich eine Einheit Marines dort hinschicken.“
Ronon fiel ihm aber ins Wort.
„Nein ich werde hingehen und das klären, ihre Leute brauchen dafür viel zu lange und müssen sich an ihre „Einsatzregeln“ halten…“
Woolsey gefiel zwar der Ton gar nicht, aber er wusste, das sich Ronon nicht mehr umstimmen ließ, gab er dann nach.
„Dann nehme ich an, dass sie gleich aufbrechen wollen?“
Der Sateder nickte.
„Ja, aber ich gehe vorher noch einmal, bei Anna vorbei und sehe nach ihr… ob sie inzwischen wieder aufgewacht ist.“
Woolsey nickte und sah Ronon hinterher der zur Krankenstation lief, wo Anna immer noch an zu vielen Schläuchen hing.
Auf ihrer letzten Mission war alles schief gelaufen und er konnte mit letzter Mühe und Not sie noch herausholen.
Deswegen wollte er noch nach ihr sehen, auch wenn ihr bei der Schädelfraktur das Reden sehr schwer fallen dürfte.
Doch dazu sollte es nicht kommen, weil Anna nur recht kurz aufgewacht war und dann, gleich wieder eingeschlafen war.


Unbekannter Planet, 10 Stunden vorher:

AR 1 nährte sich einem kleinen Dorf das im Zug einer Standartplanetenoperation aufzusuchen und wenn möglich auch abzuklären war.
Immer wieder kam es zu heftigen Übergriffen auf die Teams, da mehrere Welten zu den Genii überliefen…
Allerdings geschah das weniger aus Treue zu den Genii, sondern viel mehr aus Angst, dass sie sonst Repressalien ertragen müssten.
Beim letzten Kontakt wurden zwei russische Soldaten schwer verwundet, weil den Leuten auf dem Planeten gedroht wurde, ihre Stadt abzubrennen.
AR 1 kam grad zu dem Dorf herein, dass von außen wie ein völlig normales, in dieser Galaxie aussah und nicht bedrohlich wirkte.
Allert sah zu den anderen.
„Na dann Leute, mal sehen ob unsere Geniifreunde hier auch gestänkert haben, oder ob es mal wieder nette Leute sind…“
Ronon spielte wieder mit seiner Waffe rum.
„Falls die Genii Ärger gemacht haben, könnten wir den Leuten anbieten, dass wir diese Typen für sie erledigen.“
Das sah auch Max so.
„Rambo hat Recht, könnte vielleicht den einen oder anderen netten Kontakt bringen oder auch
eine hübsche Bürgermeistertochter…“
Jack musste zwar grinsen aber blickte zu Anna rüber, die grad neben Wickers lief und sich bei dem Kommentar wieder mal schüttelte.
„Frau Unteroffizier, würden sie bitte mal…“
Sie ging zu dem Archäologen, gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Seien sie nicht immer so frech zu Frauen…“
Er machte eine enttäuscht gespielte Miene und trollte sich dann wieder, bevor die anderen, auf einen belebten Platz kamen.
Sofort kamen ihnen mehrere Menschen entgegen, was Jack dazu verleitete, sich denen erstmal vorzustellen…
„Ich bin Colonel Jack O´Neill, könntet ihr mich bitte zu eurem Anführer bringen, weil ich ihm ein Angebot machen will…“
Er wurde sofort unterbrochen.
„Wo kommt ihr her?“
Die Teammitglieder sahen sich wissend an, aber da es auch durchaus ein freundlicher Kontakt sein konnte, antwortete O´Neill.
„Aus Atlantis, falls das kein Problem sollte..“
Die Menschen zogen Wraithbetäuber heraus, um zu feuern, doch gegen ein Spezialkommando der Erde war das sinnlos.
Allert und O´Neill gingen in die Hocke und erledigten die ersten Menschen, mit Beinschüssen weil sie sie nicht zu sehr verletzten wollten.
„Achtet nur drauf, dass ihr ja keine Frauen und Kinder erwischt und den anderen, wird danach ordentlich der Kopf gewaschen…“
Anna und Max gingen hinter mehreren Fässern in Deckung und feuerten, trafen immer wieder den einen oder anderen.
Sogar Ronon hatte seine Waffe auf Betäuben gestellt, da er annahm, dass diese Menschen von den Genii erpresst wurden.
Zumindest dachten sie noch dass sie es mit einigen unfreiwilligen Geniikollaborateuren zu tun hatten, aber das war ein Irrtum.
Hätten sie nur gewusst um wen es sich wirklich handelte, wäre Ronon mit seinem Schwert auf die Menge losgegangen…

Eine Stunde später hatten sie sich schon beinah bis ans Tor zurückgezogen und es war fast, als würden sie es schaffen.
Aber grade am Tor, verstärkte sich der Widerstand noch mal, da nun auch aus einigen anderen Dörfern die Angreifer zu ihnen stießen.
So wurden sie schließlich umzingelt und es gab fast schon keinen Ausweg mehr außer in einer Flucht nach vorne.
Jack sah zu den anderen, während an ihren unzählige Energieentladungen vorbeizogen und sie fast auch trafen.
„Leute, wenn wir warten, bis Woolsey mal aus dem Büro kommt und uns Verstärkung schickt gehen wir drauf.
Wir laufen deshalb die letzten Meter zum Tor und versuchen durchzukommen, auch wenn mir das gar nicht schmeckt, aber was soll es…“
Das Team sprang auf und lief zum Sternentor, dabei gaben sie immer wieder, weitere Schüsse nach hinten ab.
Doch ein paar Meter vor dem Tor, verließ sie dass Glück und Allert und Wickers wurden vom Stunnerfeuer getroffen.
Sie knickten ein und Jack wollte noch, zu ihnen zurück sprinten und so wurde er gleich darauf von einem Strahl getroffen.
„Verflixt noch eines…“
Anna hingegen hatte davon noch nichts mitbekommen und war bis zum Tor gekommen wo es ihr möglich war die Adresse einzugeben.
„Leute, wir können…“
Im gleichen Moment traf auch sie ein Betäubungsstrahl und sie fiel zum Boden, allerdings mit dem Kopf voran.
Und da sich unter ihr schwere Stufen aus Stein befanden schlug Anna ziemlich übel mit ihrem Kopf dagegen…
Ronon aber machte eine elegante Rolle über den Boden und wich so den Strahlen aus, doch es waren zu viele Angreifer.
Schweren Herzens entschloss er sich, durch das Tor zu fliehen und später mit Verstärkung auf den Planeten zurück zukehren.
„Unehrenhaft, aber ich komme zurück.“
Wieder beim Tor packte er Anna am Kragen und zog sie hinterher während weiterhin Schüsse auf sie prasselten.
„Schwerer als sie aussieht…“
Doch auch Ronon feuerte einhändig und erwischte zwei Männer, bevor er ganz schnell durchs Wurmloch springen konnte.
Allerdings übersah er dabei, dass ihm ein Mann gefolgt war und so konnte auch der noch nach Atlantis gelangen.
Doch er wurde schon am Tor von den Wachen festgenommen, bevor er auch nur einen Schuss abgeben konnte.


Atlantis, eine Stunde später:

Ronon kam schnellen Schrittes zu Woolsey angerannt, als er eine genauere Zusammenfassung der Gefangennahme erstellen wollte.
So bemerkte er erst auch gar nicht, dass Ronon wie ein Blitz durch den Kontrollraum kam und ihn regelrecht bedrängte.
Er baute sich vor dem Expeditionsleiter auf und beinahe sah es aus, als würde er die Kehle der kleinen Gestalt zerfetzen.
„Ich will sofort zu dem Typen in die Zelle und den mal fragen, wo meine Freunde hingebracht wurden und wer dahinter steckt.“
Woolsey sah das aber kritisch.
„Ich bin sicher, dass sie das machen wollen, aber nachdem sie beim letzten Mal jemanden, auf den Zahn fühlten starb er danach.“
Ronon nickte mürrisch.
„Kommt diesmal nicht vor, ich verspreche es.“
Richard wollte natürlich nicht einfach nachgeben und sah Ronon genau in die Augen, bevor er es ihm erlaubte.
„Und was denken sie können sie aus dem Mann herausholen, soweit ich es weiß hat er bislang nicht mal ein Wort gesagt.“
Ronon lächelte jetzt ziemlich diabolisch.
„Glauben sie mir, wenn ich mit ihm fertig bin wird er alles sagen was ihr wissen wollt und das völlig freiwillig.“
Woolsey, der dabei dachte dass er einen großen Fehler machte, erlaubte das Ronon dann unter einer Bedingung.
„Gut und werd ich sie von meinem Monitor überwachen, doch wenn sie zu weit gehen beende ich das ganze auf der Stelle.“
Ronon war damit einverstanden.
„Von mir aus.“
Danach stampfte er mit einem sehr angespannten Blick in den Verhörraum, wo der Gefangene auf ihn wartete und sich beinahe langweilte.
Richard Woolsey ließ sich währenddessen ein Glas Wasser bringen, von dem er dachte, das es ihm sicher noch helfen würde.

Keine drei Minuten später, war Ronon in Verhörraum angekommen und ging langsam auf den noch jüngeren Mann zu.
Er bedachte ihn mit einem Blick, als würde er ihm gleich das Herz rausreißen und ging einmal um ihn herum.
Nachdem er sich gesetzt hatte, holte er ein Messer raus und rammte das in den Tisch, aber mal abgesehen von einem Zucken, schwieg der Mann weiter.
Langsam reichte es Ronon und deswegen stemmte er auch seine Hände, auf den Tisch, weil es ihm jetzt zuviel wurde.
„Entweder sie reden jetzt und sagen mir wo meine Freunde hingebracht werden, oder das wird für sie verdammt unangenehm werden.“
Der Mann aber beachtete ihn weiterhin nicht, was Ronon regelrecht auf die Palme brachte und fast über den Tisch springen ließ.
Er brüllte ihn völlig zusammen.
„Sag mir, wo sie sind.“
Der Mann sah zu Ronon auf, lächelte dabei hintergründig.
„Da wo du sie niemals retten kannst, Läufer.“
Ronon stürmte jetzt um den Tisch und packte ihn am Kragen.
„Sage mir wohin sie verschleppt wurden, oder ich werde dich in den Boden rammen wie du es dir nicht mal vorstellen kannst.“
Der Mann lachte ihn wieder an.
„Wir haben sie an die Wraith übergeben.“
Ronon zog seine Waffe und hielt sie dem Mann unters Kinn.
„Weil du ein Wraithanbeter bist, hast du den Tod verdient, aber ich lasse dich noch mal laufen wenn du mir die Toradresse gibst.“
Der Mann nickte.
„Nur mal zu deiner Information, unser gesamter Planet dient den Warith und dass schon, viele Hunderte von Jahren.
Selbst wenn du gleich gehen würdest um sie zu befreien, wie willst du dich allein gegen ganze Dörfer durchschlagen?“
Ronon sah ihm ganz finster in die Augen.
„Das lass mal mein Problem sein.“
Der Mann gab ihm lachend die Stelle seines Planeten, wo die restlichen Teammitglieder grade noch sein sollten.
Es war eine kleinere Höhle die sich bei einem Berghang befand und nicht leicht zu finden und noch schwerer einzunehmen war.
Ronon rannte sofort zu Woolsey und ließ sich von ihm gleich eine Erlaubnis für die Befreiung geben, ohne aber groß zu fragen.


Gegenwart:

Aus den Unterlagen die Ronon aus der Höhle geborgen hatte wurde eine Wraithbasis in einem anderen Sternensystem ermittelt.
Woolsey schickte Ronon wieder los, nachdem er aus der Krankenstation zurück war und wollt ihm Gebirgsjäger als Verstärkung geben.
Natürlich hatte er den Hintergedanken dass die Soldaten ihn aufhalten könnten, falls es Ronon wieder übertreiben würde.
Er lehnte die Verstärkung ab weil sie ihn aufhalten würden und er es nicht rechtzeitig schaffen würde, dass Team zu erreichen…
Woolsey war darüber nicht sehr glücklich, aber er ließ Ronon ziehen da er ihn in dem Zustand nicht unter Kontrolle hatte.
Der Sateder brauchte weniger als eine Stunde, um bis zum Wraithunterschlupf zu kommen, an dem zwei Wachen standen.
Er wollt allerdings nicht lang warten und so dass Leben der anderen, voreilig aufs Spiel setzen und sie sterben lassen.
Aus dem Grund lief er auf beide Wraith, mit lautem Gebrüll los und erschoss sie beide mit der Energiepistole.
Danach griff er zu seinem Funkgerät.
„O´Neill, Allert… hier ist Ronon, kann mich einer hören, Anna oder sie Wickers… irgendwer der das hier empfängt?“
Nach einigen Sekunden kam die Antwort.
„Hier ist der Wraith Commander, der deine Freunde gefangen hat und ich schick sie gerade an unsere Königin...
Du bist diesmal zu spät gekommen Läufer, aber wenn du schnell bist, kannst du sehen, wie sie weggebracht werden…“
Die letzten Worte hörte Ronon gar nicht mehr, da er dass Funkgerät fallen ließ und voller Wut zu der Höhle stürmte.
Hinter dem Eingang erschoss er einen weiteren Wraith, ehe aus einem kleinen Nebengang, ein weitere zu ihm kam.
Ronon bemerkte ihn so spät.
„Mist…“
Er packte sich den Wraith und warf ihn gegen eine Tür, wo er sich eine heftige und unheilbare Kopfverletzung zuzog.
Danach hob er die Waffe auf und lief ziemlich tief in die Höhle rein bis er dem Wraith mit der Kommandogewalt gegenüberstand.
Dieser grinste ihn aber nur ab und deutete auf einen Wraithfrachter, der gerade dabei war, sein Triebwerk zu starten.

Das Schiff startete, ohne das Ronon was dagegen machen konnte und deswegen zog er schnell seine Energiewaffe.
Er schoss dem Wraith einfach in die Beine und zwang ihn so, auf den Boden, eh er schnell auf ihn zukam und in die Seite trat.
„Du wirst mir sagen, wo das Schiff hinfliegt.“
Dem Wraith wusste, dass er nichts mehr zu verlieren hatte.
„Das kannst du dir sparen, sie werden nun zu einem Ort geflogen wo sie keiner finden und auf keinen Fall jemand befreien könnte.“
Ronon trat ihn noch mal in die Seite, jetzt allerdings mit voller Kraft, was den Wraith vor Wut und Schmerz aufschreien ließ.
„Wann begreifst du das endlich… egal was du mit mir machst, ich werde nicht sagen, wo man sie hingebracht hat.
Aber ich versichere dir, dass diejenigen die sich an ihnen nähren werden sicher ein großes und befriedigendes Gefühl verspüren.“
Das war zuviel für Ronons Gemüt.
„Du willst es also nicht anders.“
Er zog eines der Messer und rammte es dem Wraith mit voller Kraft, durch den Nährmund der linken Hand…
Dabei nahm er derart viel Schwung, dass es noch im Boden stecken blieb und den Wraith, auf dem Boden festnagelte.
„Sag mir, was du weißt, dann ist es vorbei.“
Der Wraith schüttelte den Kopf.
„Nein, den Triumph werde ich dir sicher nicht mehr vergönnen und nun töte mich endlich, der Wert der Unterhaltung hat doch stark nachgelassen.“
Als Ronon erkannte, dass er aus dem Wraith gar nichts mehr heraus bekommen würde, schoss er ihm in den Kopf.
Er zuckte noch bevor er starb, doch selbst im Tod, verschwand das hinterhältige Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht.
Ronon aber war betrübt, da er unverrichteter Dinge nach Atlantis zurück musste und nicht mal wusste, wo er die Suche anfangen sollte.


Atlantis:

Als Ronon in die Stadt zurück gerannt kam, wurde er wie schon beim ersten mal von Woolsey empfangen und gleich befragt.
„Haben sie…“
Ronon aber wank mit einer Hand ab, weil er den Weg aus der Höhle bis hier gelaufen war und sich kurz ausruhen musste.
Auch wusste er nicht, wie er seinen Bericht beginnen sollte und suchte deswegen auch erstmal nach den richtigen Worten.
„Ich hab es nicht geschafft sie zu retten, weil sie mit einem Frachter weggeschafft wurden, der direkt vor meinen Augen startete.“
Woolsey sah ihn betroffen an.
„Konnten sie denn gar nichts rausbekommen?“
Ronon zuckte mit den Schultern.
„Das einzige, was mir der Wraith noch gesagt hat, ist dass sie auf ein Basisschiff gebracht und dort der Königin vorgeführt werden.
Das machen sie ziemlich gerne und der Willenstärkste von ihnen muss ihrer Königin zum sich nähren diesen.
Ich hab echt keine Ahnung zu welchem Schiff sie gebracht wurden und ich weis nicht, wie ich drauf kommen sollte. “
Woolsey sah die Misere.
„Das ist ein Problem, die McArthur ist am anderen Ende der Pegasus, auf Aufklärungsmission und die Valley Forge kommt von der Erde.
Beide Schiffe brauchen sicher noch über eine Woche bis sie hier sind und wir wissen nicht wo nach ihnen zu suchen ist.“
Ronon bestätigte das mit einem Nicken.
„Stimmt, aber ich kann noch mal zurück, zu den Wraithanbetern und mal sehen, ob denen was einfällt… und wenn nicht…“
Woolsey würgte ihn gleich ab.
„Nein, sie werden aus den Leuten nichts herausprügeln und ich glaube, dass ich vielleicht eine Idee haben könnte…“
Ronon sah ihn überrascht an.
„Und was für eine?“
Bevor er drauf antwortete, ging Woolsey noch ein paar Schritte im Kreis, um auch ganz genau sicher zu sein.
„Sie standen neben dem Raumschiff als es startete, den Sprung in den Hyperraum vorbereitete und dann abhob?“
Ronon nickte einmal.
„Ja, vielleicht 20 Meter entfernt, warum?“
Das wollte Richard seinem Untergebenen jetzt allerdings nicht erklären und deswegen wies er ihn an, dass er folgen sollte.
„Kommen sie bitte mit mir, ich glaube nämlich, dass wir das Team mit einer Antikermaschine finden können, die am Westpier steht.“
Ronon kam das sehr spanisch vor.
„Woher kennen sie das Ding denn?“
Woolsey war jetzt allerdings nicht danach, darauf zu antworten, da er dafür was von sich Preis geben müsste, was er lieber verschlossen halten wollte.
„Vertrauen sie mir und kommen sie mit, dann haben wir eine Chance sie noch zu finden bevor es zu spät ist.“
Ronon beließ es dabei und folgte Woolsey, der ihn mit zu einem Transporter führte, der sie zu einem kleinen Labor brachte.
Was Ronon nicht wissen sollte, war, dass Woolsey einst als Apollo in Atlantis gelebt und lang auch hier gearbeitet hatte.
Unter anderem, war er lange mit Janus zusammen gewesen, der auch die Maschine geschaffen hatte, zu der sie jetzt wollten.
Und bisher hatte Richard Woolsey noch niemanden erzählt, was er einst, in der Vergangenheit alles erlebt hatte.


In dem Labor:

Die Maschine zu der sie liefen, wurde einst von Janus gebaut um von den Wraith verschleppte Soldaten, der Antiker aufzuspüren.
Nachdem beide eingetreten waren, ging das Licht an und Woolsey wies Ronon an in der Mitte des Raums zu stehen.
Er selbst ging zu einer Konsole und gab dort sofort, einige Befehle ein, woraufhin ein Scanner auf Ronon gerichtet wurde.
Der Sateder wurde ein paar Sekunden auf das genauste abgetastet, bevor der Strahl wieder aus ging und Woolsey erste Ergebnisse bekam.
„Ja, dass ist sehr gut… so können wir sie sicher finden, ich müsste nur noch herausfinden, wie die Sensoren zu erweitern sind.“
Ronon reichte es allerdings und er stellte sich neben Woolsey, weil ihm sein ganzes Verhalten merkwürdig vorkam.
„Was ist hier los?“
Woolsey jedoch versuchte auszuweichen indem er auch weiterhin auf die Anzeigen sah, als er von Ronon am Arm gehalten wurde.
„Hey, ich hab sie was gefragt.“
Woolsey erkannte, dass er was sagen musste.
„OK, sie haben gewonnen und werde es ihnen mitteilen, doch erst, wenn alle wieder zurück in der Stadt sind.
Erstens würde es viel zu lang dauern, wenn ich dass jetzt erkläre und zweitens will ich es auch nicht mehrmals sagen.“
Ronon gab sich damit zufrieden.
„Gut, ich werde sie daran erinnern und was ist mit dem Kasten?“
Woolsey erklärte es ihm.
„Jeder Hyperantrieb hat seine eigene Energiesignatur die ihn einzigartig macht, selbst wenn er von der gleichen Baureihe ist.
So ist sogar die Strahlung die er abgibt, einzigartig und kann mit diesem Scanner ermittelt und durch den Subraum geortet werden.“
Er machte eine kurze Pause.
„Als sie vor dem Wraithschiff standen sind Reste dieser Strahlung auf sie übergesprungen und haben sich bis hier gehalten.
Ich habe die Signatur hier aufgezeichnet und suche sie im Subraum der Pegasusgalaxie bis der richtige Hyperantrieb aufgespürt wurde.“
Darauf konnte sich Ronon einen Kommentar nicht verkneifen.
„Sie wissen ja eine ganze Menge für einen Bürokraten.“
Woolsey sah ihn durchdringend an.
„Wenn das Team zurückgebracht wurde und sicher nicht vorher, haben sie das nun verstanden oder muss ich es noch mal sagen?“
Ronon nickte.
„Geht klar.“
Im selben Moment gab es einen Treffer.
„Das Schiff fliegt einen Planeten an der 32.976 Lichtjahre von hier weg ist und zum Glück ein Sternentor besitzt.“
Ronon sah sich die Adresse an.
„Ich kenn den Planeten, ich bin da einmal gewesen, dass ist recht streng bewacht und ich weiß nicht, wie ich gleich reinkomme.
Ich brauche Verstärkung und ich will Sam haben, wir beide kommen sehr gut klar und kennen einander im Kampfstil.“
Woolsey war noch unsicher.
„Sie ist auf ihrem Schiff und dass braucht noch Tage, bis es bei uns ist, so lange können wir ja unmöglich warten.“
Ronon rollte mit den Augen.
„Funken sie sie an und sagen ihr, was hier los ist, dann wird sie den nächsten Planeten mit Tor anfliegen und her kommen.“
Woolsey war davon überzeugt und ging sofort zum nächsten Transporter, Ronon folgte ihm in kleinem Abstand.
Zwar hätte Richard eher ein Team Marines oder Fallschirmjäger gesandt, aber wenn Ronon so sicher war, beließ er es dabei.
Und außerdem kannte Samantha Carter die Wraith genauso gut wie er, da sie über Jahre in der Pegasusgalaxie überlebt hatte.

Eine halbe Stunde später war Sam im Torraum, da sie aus dem Hyperraum hetzte um noch her zu kommen.
Woolseys Notruf hatte seine Wirkung nicht verfehlt, denn sie kam im ihrem Arbeitsanzug und war noch Öl verschmiert.
Sie salutiert ganz salopp.
„Was war denn so dringend gewesen?“
Woolsey amüsierte sich etwas.
„Sam, sie sind die Kommandantin des Schiffes…?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Ja, aber ich bin Wissenschaftlerin und werde dass nie lassen und aus welchem Grund, musste ich jetzt so schnell kommen?“
Ronon sagte es ihr.
„Die anderen wurden von einigen Wraithanbetern verschleppt und übergeben und allein könnt sie da nicht rausholen.“
Sam dachte erst gar nicht nach.
„Ich laufe in Quartier und hole das nötigste.“
Schnell wie der Wind, rannte sie zum nächsten Transporter und war auch schon weg, während Ronon zu Woolsey sah.
„Wäre ja nicht schlecht, wenn sie bei unserer Rückkehr, ein Medizinisches Team bereit stehen hätten… für alle Fälle.“
Woolsey musste leicht grinsen.
„Daran hatte ich sowieso schon gedacht…“
Im selben Moment, kam Sam wieder, weil ihr Quartier nicht weit entfernt war und sie nur ihre Waffen geholt hatte.
Woolsey sah sie noch einmal genau an, da sie immer noch ziemlich verdreckt und verschmiert war, sie hatte nur etwas Wasser ins Gesicht genommen.
„Ich wünsche ihnen beiden viel Glück.“
Sam und Ronon nickten beide noch mal, ehe sie vor dem Tor, Aufstellung nahmen und darauf warteten bis ein Wurmloch aufgebaut wurde.
Woolsey sah ihnen zwar noch mal nachdenklich hinterher, aber er war sich klar dass er sie bei der Sache nicht unterstützen konnte.


Auf dem Wraithplaneten:

Nachdem beide das Tor verließen, kamen ihnen sofort drei Wachen entgegen, die Ronon ohne Probleme erledigen konnte.
Er schoss beide in den Kopf, während Sam einen Wraithoffizier entdeckte, der versuchte, sich aus dem Staub zu machen.
Sie aber zog eines der Messer und warf es ihm von hinten in den Nacken, was der Wraith grad noch so überlebte.
Er kroch noch einige Meter über den staubigen Boden, bevor Sam zu ihm kam und erlöste, als sie das Messer zog und noch mal in den Hals rammte.
Ronon kam zu ihr.
„Da drüben.“
Etwa einen Kilometer von ihnen entfernt, landete der Frachter gerade und setzte genau vor der Basis auf…
Es war ein Basisschiff gewesen, dass nicht dem Weckruf gefolgt war und so auf dem Planeten weiter ruhig vor sich hin lag.
Direkt davor war ein Landefeld, wo der Frachter aufsetzte und sich vorbereitete, seine Ladung schnell zu löschen.
Sam sah Ronon an.
„Das ist nicht ganz ein Kilometer, aber wenn wir zwischendurch immer ihre Krieger erledigen müssen, schaffen wir es nicht.
Wenn man sie erst in das Schiff gebracht hat, dürfte es kaum noch eine Chance geben, sie dort wieder rauszuholen.“
Ronon sah das ebenso.
„Ich weiß, komm mit.“
Er hatte einen kleinen Pfad gefunden der vom Hauptweg ging und von dort bis zum Landefeld führen sollte.
Beide rannten so schnell sie konnten und nahmen auch keine Rücksicht, auf die beiden Wraith die ihnen begegneten.
Ronon erlegte die beiden, mit einem gezielten Kopfschuss und Sam jagte beiden je eine Kugel hinterher, als es schon weiterging.

Jack, Allert und Wickers. kamen aus dem Frachter und wurden von den Wraith, recht hämisch angegrinst bevor es weiter ging.
Weil es auf dem Planeten schon früher Abend war stand die Sonne niedrig und so war es nicht leicht, etwas zu erkennen.
Trotzdem sah Jack als erster, wie eine rote Energieentladung dem Wraith neben ihm den Kopf wegriss und zu Boden fallen ließ.
„Der ist ja pünktlich wie die Eisenbahn…“
Wickers der noch sehr angeschlagen war, musste husten während die Wraith vor Wut und laut fauchend, in Deckung gingen.
„Aber nicht die Deutsche…“
Im selben Moment heulte ein M 16 auf und schickte weitere drei Wraith auf den Boden, dabei wurden ihnen regelrecht die Gliedmaßen weggeschossen.
Allert dachte kurz nach.
„So gut ist Anna aber noch nicht.“
Jack nickte ihm freudig zu.
„Das war Carter, nur eine Amerikanerin kann so schießen…“
Wickers hustete schmerzvoll auf.
„Pah, sie doch nur das M 16 erkannt…“
Darauf brachen alle in Gelächter aus, was die Wraith wütender werden ließ und vor allem, zur Leichtsinnigkeit verführte.
Ein Offizier, der die drei betäuben wollte, kam aus seiner Deckung raus und wurde so ein sehr leichtes Ziel für Sam.
Sie erledigte ihn per Kopfschuss, bevor sie von Ronon gedeckt, schnell zu ihren Freunden lief und Waffen und Munition übergab.
Natürlich musste Jack erstmal meckern.
„Was sollen denn diese veralteten MP5s?“
Sam zuckte mit den Schultern.
„Die Waffen hat Ronon alle eingepackt und wusste selbst nicht was er mitgenommen hat, also beschweren sie sich bei ihm.“
Er drohte ihr mit dem Finger.
„Das werde ich auch machen.“
Gleichzeitig erschoss Allert, einen Wraithoffizier, der sich zu weit vorgewagt hatte und seinen Fehler nicht mehr bereuen konnte.
„Wir müssen hier weg.“
Sam nickte und nahm gemeinsam mit Jack den geschwächten Wickers unter die Arme, um für einen schnellen Rückweg zu sorgen.
Wickers war einfach zu sehr geschwächt, als dass er noch allein laufen konnte und wäre ihnen so nur zur Last gefallen.
Gleichzeitig sicherte Allert nach hinten ab, wo einige wütende Wraith kamen, während Ronon nach vorne sicherte.
„Lauft, der Weg ist frei…“
Ronon lief nach hinten, um Allert zu unterstützen, was nötig war weil sie von Wraithkolonnen angegriffen wurden.
Diese kamen in ziemlich großer Überzahl und Ronon musste einen Stunner aufnehmen, da die Sturmattacken in Wellen ausgeführt wurden.
Und Allert ging langsam die Munition aus.
„Das sind einfach zu viele…“
Ronon nickte mürrisch, doch er feuerte weiter und erschoss dabei kontinuierlich, einen Wraith nach dem anderen.
Ohne Vorwarnung kamen mehrere Drohnen angeflogen und erlegten die Wraith, was allen ein wenig merkwürdig vorkam.
Als Ronon nach hinten sah, bemerkte er zwei Jumper, die weiterhin feuerten und ihr Feuer auf die Bodentruppen verstärkten.
Ein weiterer setzte zur Landung an und so war es ihnen auch möglich zu fliehen, bevor sie vor der Überzahl Kapitulieren mussten.


Atlantis, Besprechungsraum:

Woolsey hatte die Jumper geschickt, weil er wusste, dass sie da mehrere Probleme bekommen würden, als Ronon am Anfang dachte.
Er war dann auch froh gewesen, dass Woolsey mitgedacht hatte, doch der musste jetzt erstmal ein Versprechen einlösen.
Nachdem auch Anna im Rollstuhl dabei war, erzählte er wie er, einst als Apollo lebte und was er dabei erlebte.
„… und so kam ich zurück, wobei ich als erstes dachte, dass sei wieder nur ein Traum und ich würde wieder einschlafen.“
Alle sahen in sprachlos an, Wickers sprach als erster.
„Sie waren Apollo… armes Griechenland… sorry war nicht so gemeint, aber ich kann das mir nur schwer vorstellen.“
Jack sah das ebenso.
„Sie haben sicher nur geträumt…“
Anna war hingegen ganz mitgerissen.
„Das ist ja echt romantisch, was sie zusammen mit Hestia erlebt haben und ich wünsche ihnen dass sie sie vielleicht doch wieder sehen.“
Ronon hatte natürlich auch noch einen Kommentar über.
„Na, wenn sie einst so ein großer Krieger gewesen sind, dann können sie mir sicher, den einen oder anderen Trick zeigen.“
Alle grinsten sich an, nur Woolsey fand das nicht so erhellend.
„Ich glaube doch, dass ich ziemlich eingerostet bin…“
Danach gingen die anderen, weil Woolsey noch Papierkram zu bearbeiten hatte und eben, sein ruhiges sowie beschauliches Umfeld schätzte.
Jack hatte darüber mal gewitzelt wie groß der Aktenberg wohl wäre, wenn ihm alle permanent auf die Nerven gehen würden…
Kapitel 17 by Atlan
2.17 Einen Tag…
von Colonel Maybourne



Inmitten einer ruhigen und ereignislosen Woche aktivierte sich gerade jetzt dass Sternentor, in der Stadt der Antiker.
Und heut kam auch kein Team, von einer der Aufklärungsmissionen zurück, sondern spezielle Gäste die von der Erde eintrafen.
In den letzten Monaten hatte die Stadt sowohl die Phantasie und auch die Angst der Menschen auf das Neue beflügelt.
Und deshalb schickten die Alliierten ein Fernsehteam, von GBN, um die verschiedenen Seiten der Stadt aufzuzeigen.
Geführt wurde dieses Team, von Julia Donovan, die zu den Mitbegründern des Senders gehört und Lieutenant Colonel John Sheppard.
Er war nach der schweren Verwundung vor fast einem Jahr noch nicht dienstfähig aber ein PR Auftrag war für ihn schon drin.
Sie traten gerade durch das Tor, wo sie Woolsey begrüßte.
„Willkommen in der großen Stadt Atlantis und ich kann ihnen nicht sagen, was es mir für eine große Freude ist, sie begrüßen zu dürfen.
Wir haben ja uns extra und nur für sie herausgeputzt damit nichts schief gehen kann… es wird ihnen an nicht fehlen.
Sollten sie etwas zu beanstanden haben dann sagen sie es mir.“
Julia Donovan trat vor.
„Danke Mister Woolsey und es ist mir ebenfalls eine große Freude, dass ich hier sein kann um diese einmalige Stadt zu filmen.
Und ich hoffe mal, dass wir etwas zu sehen bekommen werden und nicht alles am Schnürchen läuft, denn das wäre uninteressant.“
Das rief John auf den Plan.
„Na ja, solange es nicht vollkommen Chaotisch ablaufen wird, wie bei meinem letzten Besuch vor einigen Monaten…“
Julia sah ihn amüsiert an.
„Was war denn da?“
John zuckte nur mit den Schultern.
„Ach, dass war ein Missverständnis mit den Wraith, auf einer Basis die wir auf einem anderen Planeten errichtet hatten…“
Sie bohrte weiter.
„Und was dann, lassen sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.“
Sheppard lächelte sie unschuldig an.
„… musste die Basis wieder aufgebaut werden.“
Sie machte große Augen.
„So weit, wird es dies Mal hoffentlich nicht kommen, doch ich würde sehr gerne einen Wraith wenn einer da sein sollte, interviewen.“
Woolsey hatte das schon erwartet.
„Nein, wir haben keinen Wraith hier und werden keinen besorgen können, da es zu gefährlich, für unsere Männer wäre.“
John bot der Journalisten dann den linken Arm zum Unterhacken an was sie auch annahm und führte sie zum Balkon.
Die Sonne ging grade auf und es war ein atemberaubender Anblick auf die ganze Stadt, woran man sich gar nicht satt sehen konnte.
Sie sah sich immer noch ungläubig um.
„Sagen sie Mister Woolsey, wie viel von der Stadt haben sie schon erforschen können und auf welche Errungenschaften sind sie am meisten stolz?“
Er dachte einen Moment nach.
„Nun… wir haben bisher etwa ein Drittel erkunden können, aber mit der Forschung haben wir noch nicht einmal richtig begonnen.
Das Wissen der Antiker ist derart umfangreich dass wir noch Jahrzehnte brauchen werden, bis wir es richtig verstehen werden.“
Er machte eine kurze Pause.
„Und da sie mich, nach einer bestimmten Errungenschaft fragen… für mich gilt diese gesamte Stadt als ein einziges Wunder…“
Da übernahm John wieder.
„Wenn sie fragen, ich mag die Jumper am meisten weil sie dass beste Fluggerät sind dass man sich als Pilot wünschen kann.“
Sie lächelte ihn an und folgte dann beiden wieder, zurück zum Kontrollraum, weil sie jetzt mit ihre Reportage beginnen wollte.
Zwar war nicht jeder in der Stadt begeistert, doch weil der Befehl von ganz kam konnte keiner was dagegen sagen.
Insbesondere ein Amerikanischer Air Force Colonel, versuchte der Filmcrew aus dem Weg zu gehen und überlegte sich Sprüche, wenn er doch auf sie traf.


Im Hologrammraum:

John hatte das Filmteam zu dem Raum geführt, wo man per Holographie einen Zugriff auf die Systeme erlangen konnte.
Julia Donovan fand, dass ein Gespräch mit der KI sicher eine sehr gute Aktion für den Beitrag wäre und sah John noch mal an.
„Und diese Intelligenz kann wirklich frei antworten?“
Er bestätigte das.
„Ja und so weit ich gehört habe, ist diese Dame manchmal so nervig wie meine letzte Lehrerin vom College…“
Julia lächelte und stellte sich vor das Eingabepult, als schon das Hologramm erschien und sich ihnen bemerkbar machte.
„Hallo.“
Julia antwortete.
„Ebenfalls hallo, ich habe ein paar Fragen.“
Das Hologramm sah sie ausdruckslos an.
„Du kannst deine Fragen verbal stellen, oder in der Konsole vor dir eingeben.“
Die Journalistin rückte sich noch mal zurecht.
„Ich würde gern sprechen.“
Der Ausdruck des Hologramms blieb ausdruckslos.
„Natürlich aber denke daran dass viele Systeminteraktionen ausschließlich manuelle Eingaben akzeptieren werden.“
Julia sah noch mal zu John, der ihr zunickte.
„Sie schaffen das schon.“
Die Kameras warteten schon sehr gespannt auf die erste Frage als die Reporterin noch mal tief einatmete und sie stelle.
„Erläutere uns warum man dich programmiert hat und nach wessen Abbild du einst erschaffen wurdest.“
Das Hologramm antwortete sofort.
„Ich wurde damals nach dem Vorbild von Ganus Lal erschaffen, um den Bewohnern der Stadt bei dem Ungang zu assistieren.“
Julia stellte zwar noch ein paar Fragen, doch die Antworten waren jedes mal so monoton, dass sie es schließlich abbrach.
Auch John war davon nicht gerade angetan und so führte er sie zu einem der Labore wo Heute ein Feldtest anstand.

Als sie bei dem Labor ankamen, dass der Leitung von Dr. Haibara unterstand, war das wie auf einem Schlachtfeld.
Überall lagen Unterlagen und Teile von den Geräten rum und die Physikerin wuselte eben wie auf einem Arabischen Basar herum.
John sprach sie an.
„Endschuldigen sie, aber ich dachte die Japaner legen Wert auf Ordnung sowie Disziplin, aber dass hier sieht irgendwie anders aus…“
Die Wissenschaftlerin sah ihn entnervt an.
„Lästern sie ruhig, aber ich bin ganz sicher keine Japanerin, aus dem Bilderbuch für Klischees und außerdem ist das mein Labor.“
Bei den Worten zogen sowohl John, als auch Miss Donovan die Luft ein, aber die Journalisten kam als erstes wieder, zu Wort.
„Wir wollten sie nicht beleidigen, aber ich würde für meine Dokumentation gerne wissen, was sie hier erforschen.“
Dr. Haibara kam einen Schritt vor.
„Wir führen ein paar Tests an Kraftfeldern durch, die der Haftzellen in Atlantis ähneln, um sie später auf der Erde nachbauen zu können.
Zwar befindet sich das Projekt noch in einer relativ frühen Phase, aber ich denke dass wir eine ausbruchsichere Gefängniszelle erschaffen können.“
Julia nickte anerkennend.
„Ich verstehe und woran arbeiten sie jetzt gerade…“
Dr. Haibara ging zu einem Computer.
„Nun, als ein großes Problem hat sich die Wechselspannung zwischen dem Feld und der Kraft die wir rein geben, erwiesen.
Vereinfacht ausgedrückt können wir die Energie noch nicht ganz aufrechterhalten, weil es den primären Kondensator überlädt.“
John rollte mit den Augen.
„Sehr vereinfacht, da habe ich sogar bei McKay, noch mehr verstanden und dass mag ja schon was heißen…“
Aber jetzt reichte es der Japanerin.
„Wenn sie jetzt mein Labor verlassen würden, ich will gleich wieder einen Test der Feldstärke durchführen und da stören sie nur.“
John und Julia, hatten das Labor nicht ganz verlassen, als die Physikerin dass Kraftfeld wieder reaktivierte…
Allerdings gab es dieses Mal eine ziemlich heftige Überspannung bei den Kondensatoren, was dazu führte, dass der Generator überlud.
Eine sehr grelle Energiespitze schoss in den Raum und fegte direkt über den Kopf, der kleinen Japanerin hinweg.
„Verdammt…“
John und Julia, die sich beide schnell auf den Boden geschmissen hatten, sahen nach oben und rochen als erstes, dass was verkokelt war.
„Brennt es hier?“
Dr. Haibara sah sie sauer an.
„Ja, ich… meine Haare sind wohl angekokelt…“
Und tatsächlich die Frisur der Japanerin war ruiniert, sie hatte ein paar Stoppeln auf dem Kopf und das war es auch.
Und aus dem Grund machten sich John und Julia, auch auf den Weg, weil hier grad dicke Luft im Anmarsch war.
Dr. Haibara wurde richtig wütend, da sie erkannte, dass es sicher nicht ihr Fehler war, sondern der eines Kollegen.


Eine halbe Stunde später:

John und Julia waren beide hungrig geworden und so ging es als nächstes zur Kantine, auch in Begleitung der Kamera.
John war es unangenehm gewesen, da er sich wegen der Kamera unwohl fühlte, was er behielt und zwar nur für sich...
Es wäre ein guter Witz gewesen, wenn ein hoch dekorierter Offizier, aus der PR Abteilung, an einer Öffentlichkeitsphobie leiden würde.
Sie wurden allerdings schon laut empfangen, da es in der Kantine eine Debatte gab die aus der Fassung lief.
Julia sah ihn fast schon ängstlich an.
„Ich hoffe ja, dass wir nicht noch in eine Schlägerei kommen, denn ich hab keine Lust, auf die Krankenstation zu kommen.“
John zog sie an sich.
„Keine Angst meine Teure, ich werd darauf achten dass ihnen nichts passiert und dafür sorgen das die Jungs sich gut benehmen.“
Sie bedankte sich mit einem Lachen und folgte ihm, als sie bemerkte, dass eine größere Masse aus vielen Menschen beisammen stand.
Sheppard sprach einen Schaulustigen an.
„Zur Hölle, was ist hier los?“
Der Soldat salutierte.
„Colonel… die Iren streiten sich.“
Sheppard rollte mit den Augen.
„Das sehe ich und warum tun sie das?“
Der Soldat klärte ihn auf.
„Die einen, sind Katholiken und die anderen sind Protestanten… die konnten sich, noch nie so wirklich leiden.
Heute haben eben die Protestanten einen Feiertag und konnten es wieder mal nicht unterlassen den Katholiken einen Streich zu spielen.“
John schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
„Wie Kleinkinder, die im Sandkasten buddeln…“
Julia Donovan konnte es nicht unterlassen, den Streit zu filmen und bekam live mit, wie schon bald die Fäuste flogen.
Ein Katholik ließ es nicht mehr auf sich sitzen, dass er abfällig als ein Papstanbeter bezeichnet wurde und schlug fest zu.
Der Mann flog weit zurück und landete mit direkt auf, einer russischen Soldatin, die ihn sofort zurück in den Pulk warf.
„Fass mir noch einmal an die Hupen…“
Daraufhin flogen von beiden Seiten aus die Fäuste und die unbeteiligten traten vorsichtshalber in Deckung…
„Jetzt übertreiben sie es aber.“
„Zum Glück sind nicht noch Engländer hier…“
„Ich setzte 20 Mäuse auf die Protestanten.“
Nachdem dann die erste Bierflasche an Johns Kopf vorbei segelte, reichte es dem Offizier und er ging dazwischen.
„Das reicht jetzt, oder lass euch mit der MP wegschaffen…“
Da aber ein großer Lärm herrschte gingen seine Worte einfach unter, weshalb der Colonel den ersten Schläger vor ihm packte.
„Wir müssen uns mal unterhalten…“
Er zog ihn weg und zerrte den überraschten Mann zum nächsten Tisch wo er ihn ziemlich hart gegen stieß.
„Sie rühren sich nicht vom Fleck, oder, werden der Befehlsverweigerung angeklagt und an ein Militärgericht überstellt… ist das klar?“
Der Soldat nickte nur eingeschüchtert als Sheppard das Funkgerät sah und es an sich nahm, da es ihn dass inzwischen reichte.
„Hier ist Sheppard, es gibt eben eine Schlägerei in der Kantine, schickt mir die MP vorbei und das so schnell wie möglich.“
Julia Danovan war dabei, die gesamte Schlägerei aufzunehmen und musste immer in Deckung gehen, was für sie kein Problem sein sollte.
Etwa zur gleichen Zeit, kam die MP an und beendete dass ganze unter dem lautstarken Protest der beteiligten.
11 Männer und drei Frauen wurden verhaftet und dann in die Brig gebracht, wo sie das Gemüt wieder kühlen konnten.
John und Julia hingegen setzen sich zum Essen, wobei er es natürlich nicht unterließ, ihr dabei ein Kompliment nach dem anderen zu machen.


Kontrollraum, eine halbe Stunde später:

Die Journalisten machte einen Rundlauf, durch die ganze Stadt, der jetzt wieder zurück an den Anfang führte.
Mittlerweile waren sie wieder im Kontrollraum angekommen und John hatte Julia recht galant seinen rechten Arm zum Einhacken angeboten.
Und die Reporterin hatte diese Geste natürlich nicht abgelehnt, auch weil der Colonel sich wie ein Gentleman verhielt.
Als die beiden die Treppe, zu der Kontrollstation herauf kamen, konnten sie noch O´Neill und Sam Carter sehen, die sich unterhielten.
Die beiden standen ein wenig abseits und Jack strich ihr gerade, eine Strähne aus dem Gesicht was sie mit einem scheuen Lächeln dankte.
„Danke, sehr aufmerksam…“
Allerdings bemerkte Sam nun das Kamerateam und flüsterte Jack etwas ins Ohr, was ihn dazu veranlasste, schnell zu gehen.
Julia sah zu John.
„Die beiden haben sind doch nicht unseretwegen gegangen?“
Sheppard lächelte sie schief an.
„Na das kann ein Problem werden, wenn man sie in Washington in so vertrauter Position sieht und schnell Ärger geben.“
Sie stieß ihn an.
„Das Militär hat die Meinung gelockert und im letzten Jahr, konnten die Colonels Sumner und Frasier zusammen leben.
Sie haben beide geheiratet und verrichten in derselben Einheit Dienst, ohne dass Beschwerden im Hauptquartier eingingen.“
John hob anerkennend eine Augenbraue.
„Wer aus dem Oberkommando ist ihnen noch einen so großen Gefallen schuldig, ich kann mir nicht vorstellen, dass das aus PR Gründen geschah.“
Diesmal zuckte Julia mit den Schultern, als sie zur Kontrolltafel für die Toranwahl gingen und Feldwebel Hoffmann ansprachen.
„Hallo ich hoffe sie haben Zeit, wir würden gerne mit ihnen ein wenig über den Job reden, der ja ziemlich wichtig ist.“
Der Techniker fühlte sich jetzt überrumpelt.
„Äh ja, aber nicht lange…“
Die Kamera war schnell aufgebaut.
„Gut dann erklären sie uns, wie sie ein Wurmloch aufbauen und was sie sonst noch so machen wenn mal weniger los ist.“
Der Feldwebel sah sie fragend an.
„Die Anwahl ist einfach weil Mr. Woolsey eine Adresse auswählt und mir diese dann gibt, die ich dann in dieser Konsole eintippe.“
Er zeigte auf das DHD.
„Das Eingeben, dauert nur ein paar Sekunden, danach wird das Wurmloch aufgebaut und alles weitere erledigen die Teams.“
Julia stellte gleich die nächste Frage.
„Und was ist mit dem Torschild?“
Hoffmann zeigte auf einen Druckknopf.
„Ganz einfach darauf drücken, dann wird der Schild aktiviert und bei einem weiteren Drücken ist er wieder deaktiviert.“
Mrs. Donovans nächste Frage kam schnell.
„Und wie sieht das aus wenn Teams unter feindlichem Feuer zurückkommen, der Schild muss sicher ein paar Sekunden aufladen?“
Hoffmann sah sie verwirrt an.
„Wie meinen sie das?“
Sie versuchte es mit wildem Armzucken zu erklären.
„Na ja, der Schild verschlingt sicher einiges an Energie, aber bis er aufgebaut ist, wird er doch ein paar Sekunden brauchen.“
Hoffmann schüttelte den Kopf.
„Kein Problem er braucht nur 0,62 Sekunden um sowohl hoch als auch wieder runter zufahren und das kontinuierlich.“
Sie machte eine gedankliche Notiz, als John merkte wie der Feldwebel ziemlich ungeduldig in die Gegend starrte.
„Haben sie was, Staff Sergeant?“
John benutzte bei den deutschen und russischen Soldaten immer Amerikanische Ränge, da ihn die jeweiligen Sprachen zu schwer kamen.
Hoffmann bejahte das.
„Ja Sir, wir haben eine Systemdiagnose vor uns und deswegen müsste ich sie auch bitten mich meiner Arbeit nachgehen zu lassen.“
Das verstanden sie und weil John den nächsten aufregenden Ort für die Reportage, bereit hatte gingen sie schnell weg.
Julia wollte sich überraschen lassen, wo es sie diesmal hinführen sollte und folgte, ihrem Held deshalb vorbehaltlos.
Er brachte sie zu einem etwas abgelegenen Raum am Ostpier, wo es einen kleinen Wettkampf geben sollte…


In der Turnhalle:

Heute stand ein kleinerer Schaukampf an weil die Marines der Meinung waren, dass sie gegen Ronon eine Chance hatten.
Den Captain der Einheit, wurmte es mehr als nur gewaltig, das Ronon immer die besten seiner Leute auf die Matte schickte.
Und weil er auch schon ihn zweimal auf den Boden geschickt hatte, trainiert er nun mit seinen Leuten doppelt hart.
Und aus dem Grund hatten sich die sechs besten US Kämpfer auch schon warm gemacht, aber Ronon ging nur ein paar Schritte im Kreis.
John und Julia stellen sich neben dem Kampfkreis mit der Kamera auf und warteten nur drauf, dass der Kampf begann.
Dabei sah sie ihm in die Augen.
„Was meinen sie John, wie lange werden unsere Marines wohl brauchen, bis sie diesen Ronon auf die Matte geschickt haben?“
Er lächelte dabei.
„Wenn er sie nicht vorher umgehauen hat…“
Weiter sollten sie nicht kommen weil sowohl Ronon als auch die Soldaten in den Kreis kamen und sich sofort umlauerten.
Wegen Ronons Kampfkraft, wollten sie alle auf einmal gegen ihn antreten, da er für einen von ihnen einfach zu stark war.
Aber ein sehr junger Privat, war dabei einfach zu unvorsichtig und wurde von Ronon, über die Schulter geworfen.
Er landete schmerzvoll auf der Matte und musste dann von seinen Kameraden, gleich aus dem Rennen genommen werden.
Allerdings sollte es die anderen Marines erst richtig anspornen, denn nun gingen alle zu gleich auf Ronon los.
Drei versuchten ihn zu Boden zu reißen, was der Satedakämpfer aber zu verhindern wusste, es gelang ihm, sie alle zu blocken.
Dann presste er relativ schnell nach vorne und sprang hoch, wobei er einem der Marines einen mehr als nur starken Schlag, gegen den Kopf verpasste.
Julia sah dem staunend zu.
„Dass ist wohl mehr eine Mischung aus Kneipenschlägerei, sowie Kung Fu… aber so was hab ich bisher noch nie gesehen.“
John grinste sie an.
„Nun, um ganz ehrlich zu sein, hat Ronon in den letzten Jahren so viele Welten aufgesucht, da hat er einfach seinen eigenen Kampfstil entwickelt.“
Gleich darauf verpasste er zwei weiteren US Soldaten einen Roundhousekick und warf sie auf den Boden.
Während der Captain mit seinem Kopf schüttelte, weil seine Männer trotz des guten Trainings nicht vorankamen, schnappte sich Ronon den nächsten.
Mit einem schnellen Schlag auf den Brustkorb, gefolgt von einem Tritt, gegen die Leiste, kam der Soldat auf die Matte.
„Will hier noch jemand über Nahkampf diskutieren…“
Der letzte Marine der noch stand machte sich schnell vom Acker, weil er wusste dass er sicher keinen Treffer landen könnte.
John sah wieder zu Julia.
„Glauben sie mir aber die müssen mindestens 10 Mann bringen, wenn sie den Typ je besiegen wollen, vielleicht noch mehr.“
Ronon hörte das allerdings.
„Ach, sie wollen auch noch mal…“
Julia grinste nur, als sich John herausredete.
„Ja eigentlich nicht, bin immer noch Dienstunfähig und wenn ich mir jetzt schon wieder etwas breche, wird mein Arzt an die Decke gehen.“
Dann entfernten sich beide wieder, während die Reporterin erneut beim Colonel, untergehackt war und ihn umgarnte.
„Geben sie es zu, sie wollten nur nicht auf der Matte landen…“
Er sah sie verlegen an.
„Ja also… so war…“
Im nächsten Moment kam eine Alarmmeldung durch.
„Alarmstufe rot, alle Männer und Frauen, sofort auf die Kampfstationen, ein Wraithkreuzer ist in unser Sternensystem eingedrungen.
Das ist keine Übung.“
John sah zu Julia und beide rannten schnell, zum nächsten Transporter, während in der ganzen Stadt das Chaos ausbrach.
Gleichzeitig fragten sie sich, wie das Schiff so nah kommen konnte und von den Sensoren erst jetzt entdeckt wurde.
Denn bisher konnten die Sensoren der Stadt jedes Wraithschiff, über hunderte von Lichtjahren aufspüren und anzeigen.


Kontrollraum:

Als sie im Kontrollraum kamen war da ein ziemliches Durcheinander ausgebrochen, weil dass Schiff völlig überraschend ankam.
John kämpfte sich durch die Sicherungstrupps und schritt direkt zu Woolsey der überraschend souverän vor einem Bildschirm stand.
Er beobachtete den Kreuzer und sah wie ein Taktiker aus, im Gegensatz zum zurückhaltenden Bürokraten aus der Belagerung.
John sprach ihn gleich an.
„Warum wurde das Schiff so spät entdeckt?“
Woolsey bemerkte ihn erst gar nicht.
„Colonel… dass Schiff… es sah aus als würde es an uns vorbeifliegen, hat dann aber plötzlich seinen Kurs gewechselt.“
Julia war jetzt auch dazugekommen.
„Wie konnte das gesehen?“
Woolsey rollte nur mit den Augen, da er sie nicht gebrauchen konnte, doch sie wegzuschicken wäre politisch unklug.
„Wir haben das Schiff schon seit acht Tagen beobachtet und bis vor 15 Minuten, hielt es einen Kurs, der an uns vorbeiführte.
Aber ohne einen ersichtlichen Grund, hat es den Hyperraum verlassen und sofort den Kurs auf Atlantis genommen.“
John nickte verstehend.
„Das ist ein Aufklärer, der nur testen soll wie schnell wir auf ihn reagieren und welche Schiffe uns zur Verfügung stehen.“
Woolsey sah sofort zu einem Techniker.
„Sagen sie Carter, dass sie alle Frequenzen blocken soll wenn sie sich dem Schiff nährt und es ohne langen Kampf abschießen möge.“
John wollte schon kehrt machen.
„Ich lauf gleich zum Thronraum, dann kann ich schnell alle Drohnen starten, falls dieser Kahn an Carter vorbeikommt…“
Woolsey würgte ihn aber ab.
„Nein ich hab vorhin Colonel O´Neill dorthin beordert und will dass sie von einem Balkon, an alle Luftabwehreinheiten Befehle ausgeben.“
John verstand das gut, denn Sensoren konnten ausfallen und so waren die Luftraumbeobachter eine weitere Absicherung.
Mit Julia im Schlepptau, die seine neuerlichen Heldentaten filmen wollte, ging er zur nächsten Aussichtsplattform.

Als sie auf dem Balkon ankamen, ließ Sheppard sich sofort ein Fernglas reichen, weil Scanner hier ohne große Wirkung waren.
Die Aufgabe bestand drin, die Jäger abzuschießen, ohne dass dabei Energie oder gar Munition verschwendet würde.
Julia hatte indes beiden Kameraleuten angewiesen ihr Equipment aufbauen und Johns Zeichen abzuwarten.
Denn auch wenn sie Reporter waren, mussten sie sich hier, im Gegensatz zur Erde, an Befehle und Anordnungen halten.
Julia sprach ihn an.
„Sagen sie mal John, warum wird die Verteidigung nicht über die Sensoren gesteuert, die sind viel genauer als Menschen…“
Er unterbrach sie gleich.
„Stimmt, doch die Dinger könnten ausfallen und dann ist es klüger, wenn Luftraumbeobachter die Ziele durchgeben.“
Eigentlich war ihr dass klar, aber für alle Zuschauer die nicht so gebildet waren, hatte sie noch mal nachgefragt.
Danach blickte John zu den Soldaten an den MGs.
„Jungs wenn diese gruseligen Leichengestallten auftauchen, müsst ihr sie gleich mit der ersten Salve vom Himmel pusten.“
Ein Soldat fragte noch mal nach.
„Sir, haben wir etwa Munitionsengpässe?“
Er schüttelte aber den Kopf.
„Nein aber ich wollte die Lady hier neben mir, zum Essen am Südpier ausführen und wenn ihr länger braucht, muss ich auch bleiben.“
Die Soldaten grinsten da sie wussten, dass John Sheppard ein sehr großer Frauenheld war dem kaum eine Frau widerstehen konnte.
Und auch Julia musste sich ein Grinsen verkneifen, weil sie sah, dass John sie heftig umgarnte und sicher noch verführen wollte.
Sie lächelte ihn spitz an.
„Nun dann sollten wir wohl noch eine Dartscheibe aufhängen…“
Die Soldaten mussten sich jetzt ziemlich auf die Lippen beißen, da dass eigentlich, der Spruch des Colonels gewesen war.
Er sah sie ziemlich verlegen an und brachte damit zum Ausdruck, dass er sie bewunderte, aber sie ihn eben auch in Verlegenheit brachte.
Julia verstand den Blick, war jedoch der Meinung, dass er den kleinen Seitenhieb mehr als nur verdient hatte.


Etwa 20 Minuten später:

Die Valley Forge unter Samantha Carter war an den Kreuzer rangekommen, sie blieb aber erst noch auf Abstand.
Zum einen, um den Wraith nicht vorzeitig in die Falle zu gehen und dann, damit sie die Stärke des Schiffes an Atlantis übermitteln konnten.
Das war in sofern wichtig, weil Woolsey für nahezu alles eine Analyse aufstellen ließ, so auch für die Wraithschiffe.
Zwar das ein ganz normaler Vorgang, aber Woolsey hatte da noch seine eigenen Tabellen, aus denen außer ihm keiner schlau wurde.
Carter nährte sich dem Kreuzer nun von der linken Flanke, hatte sowohl die Granaten als auch ihre Raketen bereit.
Sie sah zu ihrem ersten Offizier.
„Wie lange noch bis wir eine optimale Feuerreichweite erlangt haben?“
Er tippte schnell was ein.
„Noch elf Sekunden, Colonel.“
Die Valley Forge flog weiterhin auf das feindliche Schiff zu dass aber merkwürdigerweise nur versuchte, ihnen auszuweichen.
Immer wenn der Erdenzerstörer ran gekommen war, drehte der Wraithkreuzer ab und ging auf einen neuen Kurs.
Sam wurde das jetzt langsam zu viel.
„Auch wenn wir noch keine gute Position haben, doch mir das jetzt… Major, feuern sie denen einen Ladung Granaten vor den Bug.“
Der Offizier nickte und betätigte den Schalter für die Waffensysteme, worauf auf der Stelle 12 Geschosse abgefeuert wurden.
Fünf der Atomaren Kurzstreckengeschosse verfehlten ihre Ziel und wurden deaktiviert, um zu verhindern, dass Folgeschäden eintreten konnten.
Allerdings trafen die anderen sieben den Kreuzer, der dadurch recht schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Fünf Granaten waren zwar nur leichte Treffer, weil sie noch dicht vor dem Schiff explodierten jedoch die anderen erwiesen sich als Volltreffer.
Sie schlugen beide, in die Organische Panzerung ein und machten das Schiff, Kampf- als auch Handlungsunfähig.
Sam stand von ihrem Stuhl auf.
„Gut gemacht Major, sobald die Strahlung geringer geworden ist schicken sie mir eine Einheit Marines rüber.
Ich will deren Datenbank und wenn es geht, ein paar Gefangene, die sagen können, was dieser vollkommen unnütze Angriff sollte.“
Der Offizier bemerkte allerdings das nächste Problem.
„Colonel, die starten gerade ihre Jäger.“
Sam ging sofort zum Radar.
„Wie viele?“
Der Major tippte noch einen Befehl ein.
„24 Darts und ein Transporter starten.“
Sam dachte schnell nach.
„In dem Transporter, werden sich sicher Offiziere befinden… Moment mal… die wollen wohl nur unsere Stärke raus finden.
Lassen sie sofort die 302er starten und sagen sie den Piloten, dass dieser Transporter um jeden Preis abgeschossen werden muss.“
Der Major bestätigte dass während Sam daran dachte, dass der Kreuzer sicher nur den Auftrag hatte, ihr Schiff zu scannen und die Daten an die Hives zu senden.
Sie wurde schnell aus den Überlegungen gerissen als die Jäger der Valley Forge starteten, sich in offener Formation den Feinden nährten.
Der Major sah sie erneut an.
„Colonel Carter, acht Darts nähren sich Atlantis.“
Sie ging sofort ans Intercom.
„Carter hier… sie kriegen gleich Besuch, in Form von acht Wraithjägern, um die wir uns noch nicht kümmern können.“
Danach ging die Valley Forge wieder zurück auf ihren ursprünglichen Kurs, da sie den 302ern beistehen musste.
Zudem gelang es dem Transporter außer Reichweite zu kommen, auch wenn er permanent auf einem Ausweichkurs war.
So konnte dies Schiff auch kein Hyperraumfenster öffnen, da es keine Sprunggeschwindigkeit erreichen würde.

Auf dem Balkon warteten John und Julia, welche die Funksprüche von Sam mitbekamen, dass die Darts auftauchen würden.
John suchte mit seinem Fernglas geradezu den Himmel ab und auch Julias Kameraleute waren dabei, den Himmel zu filmen.
Insgeheim war sie nämlich drauf aus, für die Sendung den Pulitzer Preis zu kassieren, wenn es sicher nicht leicht würde.
Und deshalb musste sie auch schon etwas Besonderes bieten und da kam der Kampf gegen die Darts genau richtig.
John hatte indes den ersten ausgemacht.
„Corporal, auf vier Uhr.“
Der Soldat schoss sein MG ab und landete Treffer, doch die Panzerung des Wraithfliegers war einfach zu stark
Aus dem Grund gab Sheppard ein Zeichen, an die Trupps, die mit Raketenwerfern ausgerüstet waren und gleich vorkamen.
Zwei Soldaten hockten ab und zielten, ehe sie die Geschosse losließen und dann gleich wieder in Deckung zurückgingen.
Zwar konnte der Jäger der ersten Rakete, grad noch ausweichen, aber die zweite erwischte ihn und riss den rechten Flügel in tausend Stücke.
John klopfte dem Soldaten auf die Schulter.
„Gut gemacht und jetzt zu den anderen…“
Im nächsten Augenblick kamen auch schon vier weitere Darts angeflogen und wurden von der Railgunabwehr der Bodentruppen, abgeschossen.
Das war aber kein großer Geniestreich, weil ihre Waffenschützen einfach nur warteten, bis die Jäger in einem Kreuzfeuerbereich waren.
Dann konnte man sie leicht abschießen und sich den nächsten zuwenden, die im Sturzflug von verschiedenen Seiten kamen.
John koordinierte wie üblich sehr routiniert.
„Zuerst die Tieffliegenden und danach die anderen, aber holen sie mir jetzt zuerst den auf fünf Uhr herunter.“
Er hatte es kaum gesagt, da flogen auch zwei Raketen aus den Werfern los und trafen beide an genau der gleichen Stelle den Dart.
Er wurde regelrecht in Stücke gerissen, während die anderen beiden bemerkten, dass sie kaum noch eine Chance hatten.
Die Darts setzen einen Fluchtkurs und wollten ins All fliehen, weil sie keinerlei Chance hatten hier zu überleben.
Julia bemerkte das als erste.
„John, die wollen fliehen…“
Er griff persönlich zu einer Stinger und schoss schließlich den vorletzten Dart ab, dessen Teile sich weit über das Meer verteilten.
Der letzte Jäger aber war schon fast aus dem Wirkkreis der Waffen entkommen, als er von der Railgun Stellung am Südpier erwischt wurde.
Aber es war nur ein halbherziger Treffer der den Wraithflieger brennend abstürzen ließ, ihn in dass Meer krachen ließ…


Vor dem Sternentor:


Der Wraith, welchen man aus dem Wasser barg, wurde von einer schwer Bewaffneten Gruppe der Deutschen Grenadiere eskortiert.
Noch hatte Woolsey nicht entschieden, was mit der Kreatur geschehen sollte, aber er und Jack stritten schon die ganze Zeit darüber.
Allerdings stürmte jetzt Julia Donovan, in sein Büro, John Sheppard folgte ihr aber gleich, aus einigen Metern Abstand.
„Mister Woolsey, wie ich eben hörte sind alle Jäger, sowie der Transporter, abgeschossen und somit neutralisiert wurden.“
Er sah sie unverständlich an.
„Ja… wollen sie etwa jetzt schon ein Interview?“
Sie lächelte charmant zurück.
„Ja, aber mit dem Wraith, den sie gefangen genommen haben…“
Da fuhr ihr Jack gleich in die Parade.
„Schätzchen, dass können sie ja Mal ganz getrost vergessen, ich werde keinen mit dem Typen allein lassen, schon gar keine…“
Jetzt unterbrach sie ihn.
„Arme und Hilflose Frau, wie ich es bin…“
Jack musste erstmal tief Luft holen.
„… nervtötende, penetrante und impertinente Reporterin, die diese Leichgestalt noch so derart in Rage bringen wird…“
Jetzt ging Woolsey dazwischen.
„Danke Colonel sie haben ihren Standpunkt ja klar gemacht, aber ich hab mich vorweg darauf geeinigt, dass sie den Wraith noch nicht sehen.“
Jetzt sah sie ziemlich geschockt aus.
„Was…aber wieso…“
Woolsey stand auf und ging auf sie zu.
„Ich hab nicht gesagt, dass sie ihn nie sehen werden, doch erstmal wird er von uns verhört und dann können sie zu ihm.“
Nicht sehr erfreut ließ sie sich drauf ein, aber überlegte sich insgeheim schon wie sie schneller zu dem Wraith gelangen konnte.
Sie ging mit John aus dem Büro und sah den Wraith, der ziemlich stark fauchend vor dem Tor stand und versuchte, um sich zu schlagen.
Aber er war jetzt wie ein Rollbraten verschnürt und wurde zudem noch, von Ronon und Allert auf das strengste bewacht…

Allert machte wieder mal einen recht dummen Witz auf Kosten des Wraith, den der aber nicht gerade witzig fand.
„Was ist ein Wraith, der einen Menschen mit sich führt?“
Ronon schüttelte den Kopf.
„Keine Ahnung.“
Allert sah dem Wraith dabei genau in die Augen.
„Hungrig… und was ist ein Wraith, der zwei Menschen mit sich führt?“
Ronon zuckte wieder mit den Schultern.
„Ein Vielfraß…“
Bevor er weiter reden konnte, viel ihm der Wraith ins Wort.
„Wenn ich wieder frei bin, wirst du der erste sein, an dem ich mich nähre und es wird mir sehr gut tun…“
Das gab von Allert aber nur einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Träum weiter, Schnuffelchen.“
Selbst Ronon musste bei den Worten grinsen und vor allem darüber dass der Wraith den Hohn ertragen musste.
Und auch Julia hatte zumindest was, denn sie hatte den kleinen Wortwechsel gefilmt bevor ihr Colonel O´Neill zu nahe kam.

Am nächsten Tag:

Julia und ihr Team waren am Westpier um noch gute Aufnahmen der Stadt machen zu können und möglichst viele Blickwinkel einzufangen.
Sie wollten die Kameras grad abbauen als ihnen Anna und Max entgegenkamen, sie aber noch nicht bemerkten.
Und so Frotzelten die beiden wieder miteinander herum, während Julia sich im Stillen verhielt und sie beobachtete.
„Und Fürstin von Schönhausen, was haben wir heute Abend vor?“
Jeder in Atlantis wusste dass sie es hasste, wenn man sie mit ihrem vollständigen adligen Titel ansprach, weshalb sie auch sauer wurde.
„Die Fürstin wird dir gleich in den Arsch treten.“
Das ließ ihn aber kalt.
„Na aber Durchlaucht, haben sie etwa ihre gute Erziehung sowie die höhere Schule auf der sie waren, vergessen?“
Sie sah ihn bitterböse an.
„Meine Erziehung… die mich zu einer arroganten Zicke machen sollte oder etwa das verhurte Internat, auf dem ich war?“
Jetzt musste sogar er schlucken.
„Verhurte Internat…“
Anna klopfte ihm auf die Schulter.
„Ja, ich war auf einem reinen Mädcheninternat, wo man am Tage beigebracht bekam wie eine Dame von Welt sich benimmt…“
Sie machte eine kurze Pause.
„… und in der Nacht zeigten uns die Lehrerinnen, wie eine gehorsame Ehefrau, sich um ihren Mann zu kümmern hat.“
Er dachte kurz nach.
„Ihr musstet…“
Anna nahm ihm die Worte.
„Ja, ich war in einer Bildungseinrichtung für höhere Töchter, dass von Lesbischen Schlampen geleitet wurde, um die Elite ran zuziehen.“
Jetzt kam natürlich auch noch ein Kommentar von Max.
„Und deine Eltern wussten das?“
Sie grinste ihn nur dick an.
„Meine Mutter war auf der gleichen Schule… und mal so gesagt, eine Adelige Frau, die ihren Ehemann nicht betrügt, ist wie eine Hafennutte bei Ebbe.“
Danach gingen sie noch feixend weiter, während Julia Donovan sich über ihre Bilder diebisch freute und sie sicher bringen würde.
Zwar könnten einige Familien aus den besseren Häusern einigen Ärger machen, aber dass war es ihr wert.


Eine Woche später:

Der Bericht aus Atlantis, wurde auf der Welt ausgestrahlt und über zwei Milliarden Menschen sahen dabei zu.
Und auch auf den anderen Welten hangen Unmengen von Menschen vor den Empfängern, um etwas über die Antiker zu erfahren.
Allerdings wurde keinem Menschen mitgeteilt, wo Atlantis lag, da man befürchtete, dass noch die Ori oder andere üble Typen kämen.
Annas Familie sah sich die Dokumentation auch an und bei jedem Wort ihrer Tochter, wurden sie ungläubiger.
„… wie eine Hafennutte bei Ebbe.“
Das war nun zuviel für ihre Mutter Honoria, sie ließ sich einen doppelten Gin reichen und zog ihn auf Ex runter.
„Meine Güte, was sollen nur unsere Verwandten denken?“
Auch der Rest der Familie saß mit offenem Mund da, insbesondere ihre Schwester, sowohl ihr Bruder waren sprachlos.
Aber nicht weil sie sich wegen der Worte schämten, sondern eher, weil Anna einen Kodex des Adels brach, niemals die Orgien nach draußen zu tragen…

Auch bei den Ori kam die Sendung an und sorgte wieder für einen Wutanfall, weil Atlantis als Quelle der Sünde angesehen wurde.
Natürlich wussten die Ori selbst dass dem nicht so war, aber all ihren unwissenden Untertanen musste eben ein Grund genannt werden.
Die Priore bekamen die Order, herauszufinden wo die Stadt lag, damit sie gleich in Schutt und Asche gelegt werden konnte.

Baal sah sich den Bericht ebenfalls an aber er wusste schon vorher das Atlantis existierte, aber nicht, wo genau die Stadt lag.
Und mit Hataks die ganze Pegasus anzusuchen war nicht nach seinem Geschmack, also rief er schließlich auf der Erde an.
Er hatte immerhin noch ein paar Kontakte, auf dem Planeten, die keinerlei Angst davor hatten als Verräter verurteilt zu werden…
Kapitel 18 by Atlan
2.18 Andere Blickwinkel
von Atlan




Kommandant Acastus Kolya, der Chef der Special Ops der Streitkräfte der Genii, saß an seinem Schreibtisch in der Unterstadt der Genii-Welt. Seit Wochen, seit der relativ erfolgreichen Technologieausbeute gegen die Atlanter, waren er und seine Leute nicht mehr ausgerückt. Weshalb er sich seitdem mit der Ausbildung neuer Kommandosoldaten beschäftigt hatte und dabei war seine Kampferfahrungen mit den Menschen zu Papier zu bringen. Doch momentan versuchte sich der Kommandant bei einem guten Buch und einem Glas einheimischen Whiskeys entspannen. Im Hintergrund spielte Castors Dritte Sonate, ein Stück des bedeutesten Komponisten für klassische Musik der Genii, Castor Palamonius. Kolya nippte an dem Whiskey und strich den letzten geschriebenen Abschnitt, in dem es um seinen zweiten Kampf gegen die Erdtruppen ging. Er schüttelte nur den Kopf darüber, wie er den Kampf beschrieben hatte. Laut seiner ersten Formulierung hatten die Genii den absoluten Vorteil genossen und die Erdlinge hatten nur wegen ihrer überragenden Technik gewonnen, womit sie ihre lächerlichen Taktiken ausgeglichen hätten. Doch Kolya war schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass Propaganda, wie sie Anführer Cowen und seine Minister wünschten, in einem militärischen Fachbericht kontraproduktiv waren. Was nützte seinen Soldaten und Soldatinnen ihre angebliche „moralische und strategische“ Überlegenheit, wenn das doch alles nur gelogen war. Acastus Kolya war lang genug Soldat um zu wissen, dass wegen so etwas Menschen sterben würden und das wollte er nicht zulassen.
Es war eine knappe Stunde später, als Acastus von seinem angefangenen Bericht aufsah und zum Chronometer blickte, der an der Wand hing. Weit nach Mitternacht. Kolya legte den Stift zur Seite, trank den kläglichen Rest seines Whiskey aus und begab sich zu seiner Koje herüber, die an der gegenüberliegenden Wand der kleinen Wohnung stand, die nur Wohn- und Schlafbereich, Küche und Bad auf engstem Raum beherbergte. Mehr brauchte der Kommandant der Special Ops nicht, denn er lebte allein. Er wälzte sich nur kurz herum, dann war er auch schon eingeschlafen.


Das Klingeln des Weckers, keine sieben Stunden später, holte Acastus auch wieder in die Bewussteinsebene zurück. Mit den Fingern tastete er nach dem Ausschalter und setzte sich dann auf. Er seufzte. Gestern Abend hatte er nicht mehr dran denken wollen, was heute für ein Tag war, aber es kam um so schmerzhafter zurück. Er nahm den verzierten Bilderrahmen von seinem Nachttisch und fuhr den Rand entlang. Die Schwarz-Weiß Fotographie zeigte eine junge Frau. Die Endzwanzigerin mit hochgesteckten schwarzen Haaren, einer Brille und hohen Wangenknochen, die durch ihr bezauberndes Lächeln noch höher standen, wurde von einem wesentlich jüngeren Acastus Kolya, ohne Narben, mit vollerem Haar und ebenfalls strahlend, im Arm gehalten. Das Foto war bei ihrer Hochzeit aufgenommen worden. Hippolyte Kolya, oder kurz „Hippi“, wie er seine verstorbene Frau immer genannt hatte, war nun seit mehr als 25 Jahren tot - fünfundzwanzig, nein sechsundzwanzig schmerzhafte Jahre. Kolya rieb sich den Schlaf aus den Augen. Heute jährte sich ihr Todestag zum sechsundzwanzigsten Mal. Er blieb noch einige Minuten sitzen und starrte auf den Rahmen, bis er endlich aufstand um mit seiner Morgentoilette zu beginnen.

Kolya saß gerade bei einem schlichten Frühstück - welches eigentlich immer schlicht bleiben musste, bedingt durch die Nahrungsmittelknappheiten - aus Tee und zwei belegten Broten, als es an der Tür klopfte. „Wer da?“, fragte Kolya mürrisch und erhob sich um zur Tür zu gehen „Meldegänger Tojan, Kommandant“, meldete sich jemand von der anderen Seite. Kolya nickte wortlos, als er die Stimme des ihm bekannten Boten vernahm und öffnete die Tür zu seinem Quartier. Er erwiderte den militärischen Gruß des Meldegängers, der daraufhin von Hab-Acht- in die Ruhestellung ging. „Anführer Cowen schickt mich, Herr.“ Der Meldegänger aus dem Büro des Staatschefs der Genii überreichte ihm ein wichtiges Kommunique. Kolya öffnete flink den Umschlag und sah dann kurz auf. „Das wäre dann alles, Tojan, sie können gehen.“ Der Meldegänger nickte, salutierte zackig und verschwand schnellen Fußes, während Kolya die Tür wieder schloss und begann das Schreiben zu überfliegen. Plötzlich knüllte er das Kommunique zusammen und schmiss es wütend in eine Ecke. Doch nicht heute, dachte er sich wütend. Kolya stand auf und ging zu seinem Kleiderschrank, um sich seine Uniform samt frischem Hemd herauszuholen. Schnell aß er auf und zog sich dann die Uniform an, um sich sofort zum Regierungssitz auf der anderen Seite der Stadt. Die Tür zu seinem kleinen Apartment ließ er einfach nur ins Schloss fallen. Kriminalität gab es, auf Grund der hohen Strafen, nur in geringer Zahl. Kolyas Weg zum Regierungssitz führte ihn an dem großen Reaktor vorbei, der die unterirdische Stadt am Leben erhielt. Das große Kohlekraftwerk, unterstützt von mehreren Wasser- und Windkraftwerken an der Oberfläche des Planeten, sorgte für ausreichend Energie, um die Genii am Leben zu erhalten. 'Am Leben zu erhalten', dachte Kolya verächtlich, 'ich würde es kein Leben nennen, auf ewig in einem riesigen Bunker zu leben. '

Sein Weg führte ihn an der Grundschule vorbei, wo die Kinder gerade von den Eltern abgegeben wurden, bevor diese zur Arbeit gingen. Im Vorbeigehen wurde Kolya von den meisten Eltern und Lehrern höflich gegrüßt und auch die Kinder winkten und lachten ihm zu. Kolya lächelte und grüßte zurück. Für die Genii war er ein Nationalheld, ein Idol der Jugend - ein Zeichen der Hoffnung. Ihm persönlich war dieses Heldentum und all der Schnickschnack, den die Propaganda um ihn herum aufbaute, zuwider. Er war nur Soldat, so wie alle anderen auch und kämpfte für sein Volk, ebenso wie alle anderen. Er war nichts besonderes, aber wenn es den Leuten Mut machte...
Kolya beschleunigte seinen Schritt, um noch die Hängebahn zu erwischen, die einen Stadtteil mit dem anderen verband. An einer Schiene aufgehangen fuhren sie einmal um die Stadt herum und durch die wichtigsten Geschäftszentren in der Innenstadt. Das war notwendig, denn die Stadt war auf über 253 km² angewachsen und das nur auf der Wohn- und Zivilebene; auf der das Gros der Bevölkerung von 1,12 Millionen Genii lebte, nur wenige hundert lebten oberirdisch. Dann gab es da noch eine wissenschaftliche und eine militärische/industrielle Ebene. Auf der wissenschaftlichen Ebene arbeiteten die Wissenschaftler an den neuen „Wunderwaffen“, wie sie so gerne genannt wurden. Vordergründig an neuen, halb- bis vollautomatischen Schusswaffen, die größere Mannstoppwirkung aufweisen sollten, Flugabwehrwaffen, die die Wraith in einem Notfall vom Himmel holen sollten, Raketen, Fluggeräte und natürlich die Atombombe. 'Die Atombombe', dachte Acastus, als die Bahn vor sich hin rumpelte. 'Das Ding zerstörte mein Leben.'
Er erinnerte sich, als sei es gestern gewesen.

Hippolyte „Hippi“ Kolya war, als Acastus sie kennen gelernt hatte, bereits eine Laborassistentin im Renomiertesten Physikerteam des Planeten gewesen und stand kurz davor selbst zu promovieren. Denn bei den Genii hing die letzte Phase des Studiums immer mit dem praktischen Anwenden des bisher gelernten zusammen. Die beiden hatten sich in einer damals angesagten Bar getroffen. Acastus, ein angehender Offizier von gerade mal 23 Jahren, war von der Frau sofort fasziniert gewesen und ebenso andersherum. Und es dauerte kein Jahr, bis die beiden heirateten. Kurz darauf promovierte Hippi und wurde als eine der ersten zum neusten wissenschaftlichen Abenteuer der Genii hinzugezogen, der Kernforschung, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Acastus nahm einen Posten in der Logistik an, um für Hippi und die Familie, die zu gründen sie irgendwann einmal vorhatten, da sein zu können. Doch das Glück werte nicht lang. Vier Jahre, nachdem die beiden geheiratet und drei Jahre, nachdem Hippi zur Kernforschungsabteilung kam, erkrankten plötzlich die Hälfte der Mitglieder des Teams an etwas, das man Strahlenkrankheit nannte. Hippi's Todesurteil war geschrieben und wenige Wochen später starb sie, Acastus bis zum Schluss an ihrer Seite.
Der Genii war nie über den Tod seiner geliebten Frau hinweggekommen und hatte sich nach einer langen Trauerphase alles in Bewegung gesetzt, um zu verhindern, dass das je wieder geschah. Ein kleiner Subalternoffizier ging die Befehlskette immer weiter nach oben, bis er schließlich den damaligen Referenten des Technologieministers als Verbündeten gewann. Butes Cowen, der spätere Staatschef der Genii, hatte Kolya nur allzu gerne bei der Umsetzung seiner Pläne geholfen und schließlich hatten sie, ein Jahr später, die Erlaubnis loszulegen. Acastus Kolyas Idee zu folge, sollten besonders ausgebildete Truppen durch das Portal der Vorfahren, dessen Benutzung man nach mehreren Jahrhunderten wiedererlernt hatte, schicken, um höher entwickelten Zivilisationen in der Galaxie Technologie zu erhandeln oder zu entdecken. Die damalige Führung stand dem lange Zeit kritisch gegenüber, denn man hatte Angst die Genii so in die Schussbahn der Wraith zu werfen, die von solchen Unternehmungen Wind kriegen konnten. Aber Kolya war hart geblieben und hatte schließlich auch seinen Willen gekriegt. Die ersten Jahre verlief es relativ erfolglos und schließlich mussten Kolya, nun Leiter des Programms, und der neue Technologieminister Cowen die Aggressivität erhöhen. Mit der sanften Methode hatte man jahrelang nichts erreicht und dennoch zwei Angriffe auf den Heimatplaneten in Kauf nehmen müssen, bei denen große Teile der Landarbeitenden Bevölkerung umkam. Kolya hatte immer gewusst, dass jener Schritt sie in eine falsche Richtung trieb, auf einen Weg von dem es kein zurück mehr gab. Aber es war nun mal auch der einzige Weg für sein Volk zu überleben. Anfangs gingen die Genii auch noch nicht so skrupellos vor, doch innerhalb von über 20 Jahren nahm auch das zu, bei relativ guten Erfolgsquoten. Dennoch war dies keine Entschuldigung Leute zu bestehlen, zu ermorden, zu erpressen, wie Acastus fand, denn irgendwann würden sie dafür bezahlen müssen, das war sicher. Er war bereit dafür, wenn sein Volk wenigstens endlich wieder in Frieden vor den Wraith leben konnte. Er hatte ja von Anfang an gewusst, dass er von dem eingeschlagenen Weg nicht mehr abdrehen konnte, egal wie sehr er es sich wünschte - und das tat er oft.

Vor dem Sitz der Regierung stieg Kolya aus und ging unbehelligt durch den Haupteingang, der von zwei Soldaten bewacht wurde. Niemand hielt ihn auf oder kontrollierte ihn, denn schließlich kannte ihn jeder und außerdem war niemand so verrückt und hielt den zweithöchsten Offizier der Armee auf. Von einem Wachsoldaten wurde er durch die metallenen Gänge bis in Cowens Vorzimmer geleitet und konnte kurz darauf zum obersten Chef. Als sich hinter ihm die Tür schloss, nickte Kolya dem alten Weggefährten zur Begrüßung zu. „Morgen, Butes“, meinte er und setzte sich auf die andere Seite des Schreibtisches des Anführers. Cowen verzog kurz den Mund zu einem Haifischgrinsen und kam dann sofort zur Sache. „Acastus, wir haben Probleme auf einer unserer... Vertragswelten. Auf Erichon gab es einen Aufstand.“ Acastus zog die Brauen zusammen. Vertragswelten, dass er nicht lachte. Das war eine Beschönigung, die es nur für das Volk der Genii gab, damit sie dachten, dass die Genii mit offenem Visier und ehrenwert kämpften. Die Genii waren schon vor Jahren dazu übergegangen, rohstoffreiche Welten entweder zu Rohstoff- und Nahrungsmittellieferungen zu zwingen, oder sie gleich zu annektieren. Erichon war eine dieser Welten. Ein rohstoffreicher Planet, dessen galaktischen Standort man noch nie feststellen konnte und sicher war, dass weder Wraith noch die Atlanter seine Adresse kannten. Was die Welt für die Genii aber interessant machte war, dass sie genug Rohstoffe und Metalle enthielt, um ein geniisches Raumfahrtprogramm aus dem Boden zu stampfen, das auf Grund des Beute-Mittelstreckenbombers der Atlanter – zwar von den Atlantern eigenhändig beschädigt und fluguntüchtig, aber immer noch nützlich. Das wichtigste an Erichon war jedoch das neuentdeckte Mineral, das die Atlanter benutzten. Naquadah nannten sie es und die Genii waren momentan dabei es für ihre Atom- und Energieforschungen zu verwenden. Wissenschaftler sprachen von Waffen, die zehnmal, gar zwanzigmal stärker waren, als momentane Nuklearwaffen der Genii. Doch Erichon war der einzige, den Atlantern und Wraith unbekannte Planet der bekannten Galaxie, der dieses Mineral hatte. Deshalb war die Welt so wichtig.
„Lass mich raten, Butes“, meinte Kolya in einem Anflug von Hohn. „Die Minenarbeiter wollten besser behandelt werden, du hast ihnen das nicht durchgehen lassen wollen, also erhoben sie sich. Und ich muss jetzt den Mist wieder aufräumen, weil deine Geheimpolizei das wieder nicht hinkriegt.“ Cowen zog scharf die Luft ein, doch Kolya machte sich da keine Gedanken. Er, Acastus Kolya, ältester „Freund“ von Butes Cowen und Held der Genii, war einer der wenigen Menschen, der so mit Cowen reden konnte und meistens reagierte Cowen auf solche Kritik auch relativ gelassen, doch halt nicht immer. Man sah Cowen an, dass er sich beherrschen musste und zähneknirschend meinte der Anführer der Genii nur: „So ist es.“ Acastus nickte langsam. „In Ordnung, ich setz mich dran, aber ich brauche die Aufklärungsdaten bis in zwei Stunden. Dann will ich mit meinem Team ausrücken.“ Cowen war damit sehr einverstanden. „In Ordnung, ich lasse dir alles zukommen. Aber...“, er unterbrach sich kurz, „bist du auch sicher, dass du das heute machen willst? Ich weiß doch, welcher Tag heute ist. Wenn du willst, kann das auch Wachtmeister Terus abstellen, um die Mission durchzuführen.“ „Nein, ich mach das lieber selbst“, meinte Acastus sofort. „Wie du es willst“, meinte Cowen nur und gab zu verstehen, dass Acastus jetzt gehen sollte. Kolya nickte noch einmal zum Abschied, dann stand er auch schon wieder auf, um den Regierungssitz zu verlassen und ein Einsatzkommando ausrufen zu lassen.


Es war anderthalb Stunden später, dass Kolya eine zwanzig Mann starke Einsatztruppe aufgestellt und in einem Konferenzraum versammelt hatte. Anwesend waren auch Sora, Offizierin im Rang eines Feldmeisters, die eines der Teams leitete und sein Protege war, und Ladon Radim, der zur Bewältigung wissenschaftlicher und technischer Probleme dabei war. Als Kolya den Raum betrat standen alle Sitzenden aus Höflichkeit auf und kamen auf den Kartentisch zu, der in der Mitte des Raumes stand. „Ich habe hier die Aufklärungsdaten des Geheimdienstes“, meinte Kolya und hob eine Akte, die er dann auf dem Tisch ausbreitete und jedem eine Kopie gab. „Wie sie sehen können“, begann er. „haben die Minenarbeiter die Minen in der Nähe des Portals der Vorfahren eingenommen, die Wachen entwaffnet und entweder gefangen genommen oder getötet. Anschließend haben sie das Portal und die Minen im Umkreis komplett gesichert und unter ihre Gewalt gebracht.“ „Unser Auftrag?“, fragte Sora mit verschränkten Armen vor der Brust, während sie sich die topographischen Gegebenheiten genauer betrachtete. „Niederschlagung des Aufstandes und Statuierung eines Exempels“, antwortete Acastus knapp, als sich die Tür öffnete und eine Ordonanz eintrat. „Verzeihen sie bitte die Störung, Kommandant, aber ich bringe die Fotos der Anführer der Revolte. Nur von einer der Anführerrinnen konnten wir kein Bild auftreiben.“ „Sehr gut, dann lassen sie mal sehen“, meinte Acastus und nahm die Fotos entgegen, woraufhin die Ordonanz kehrt machte und wieder verschwand. Kolya ging die Fotos, es handelte sich um vier Männer und zwei Frauen, langsam durch, um sich die Gesichter einzuprägen. „Das wichtigste ist diese Aufrührer hier auszuschalten, wodurch die Anderen schnell wieder leise werden und spuren.“
Als er die Fotos durchgesehen, und damit alle Anführer, bis auf eine, sich eingeprägt hatte, gab er die Fotos weiter. „Gut, dann zur Lage: Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und stürmen je eine der Minen, töten die Redellsführer und ersticken den Aufstand.“ „Das sollte gut funktionieren“, meinte Ladon Radim. „Die Aufständischen haben die Waffen unserer Wächter an sich gebracht und die sind veraltet. Wir konnten zum Glück noch nicht alle neuen Handwaffen auf unseren Welten einführen. Wir haben was die Feuerkraft und die Kadenz betrifft einen Vorteil.“ Die Anwesenden nickten stumm. „In Ordnung, dann wollen wir mal“, meinte Kolya schließlich. „Vom Portal aus sind es zwei Kilometer, die wir zu Fuß zurücklegen müssen und zwar im Schutz der Dunkelheit, weshalb wir uns beeilen sollten.“

Kolya wandte sich um und verließ gefolgt von seinen Leuten den Besprechungsraum, um sich zur Waffenkammer aufzumachen. Die Kammer lag im selben Stockwerk, weshalb sie nicht weit laufen mussten. Kolya betrat als erstes die Waffenkammer und ging zum Waffenwart, der die Handwaffen ausgab. „Ein H31 in Karabinerausführung mit sechs 15-Schuss-Magazinen, eine 13mm Pistole mit drei Magazinen und vier Granaten“, verlangte er und hielt besagte Waffen kurz darauf in der Hand. Sie waren neuartig und brachen mit dem alten Design, waren handlicher und was noch wichtiger war: tödlicher. Das H31 Karabinergewehr war ein Selbstlader in einem 9,6x53mm Kaliber und wesentlich weniger klobig, als die alten Gewehre, die zusätzlich auch noch Repetierer gewesen waren. Auf der Oberseite war ein einfach vergrößerndes Zielfernrohr angebracht, die Waffe fasste 15-Schuss-Magazine. Die Waffe war, so dachte sich Acastus, ein Segen für jeden Geniisoldaten. Die alten Waffen waren zwar sehr effektiv gegen die Wraith gewesen, aber die niedrige Schussrate war immer wieder ein Verhängnis geworden. Ebenso verhielt es sich mit der alten Pistole, die einfach zu klobig gewesen war. Die neue N11 halbautomatische Pistole war wesentlich kompakter und fasste neun Patronen von einem 13,3x21mm Kaliber. Das stoppte jeden Wraith - oder jeden Menschen. Es dauerte nur Minuten, bis alle ausgerüstet waren und schließlich nickte Kolya noch einmal allen zu. „Dann brechen wir jetzt auf. Viel Glück euch allen.“


Es war finsterste Nacht, als sie auf Erichon ankamen. Das Sternentor stand auf einer großen flachen Ebene um die ringsherum Bäume standen. Niemand bewachte das Tor, was Acastus nur recht war. Mehr unserer Gegner müssten so unvorsichtig sein, dachte er grinsend. Oder es lag daran, dass die Aufständischen zu wenig Kräfte hatten, die sie ausschicken konnten. Das Tor schaltete sich ab, nachdem der letzte Soldat hindurch war. Ladon kam, leise auf ihn zu, in der Hand eine Karte und einen Kompass. „Zur ersten Mine geht es nach Nordnordosten und zur zweiten nach Südwesten.“
Er zeigte in besagte Richtungen. Acastus nickte und wand sich an die anderen Mitglieder des Kommandos, die sich um ihn herum versammelten. „Die erste und die dritte Gruppe kommen mit mir, die zweite und die vierte gehen mit Sora zur zweiten Mine.“ Er stellte Blickkontakt mit Sora her. „Erst einmal die Lage erkunden und mich anfunken, bevor du irgendwelche Schritte einleitest, verstanden?“ Sora nickte ernst. „Jawohl.“ Acastus lächelte leicht und nickte. „Dann ausschwärmen, versucht möglichen Patroullien aus dem Weg zu gehen.“ Daraufhin trennten sich die Genii. Kolya, Ladon und die sie begleitenden acht Soldaten gingen Nordnordostwärts, Sora und ihre Mannen nach Südwesten.


Zwanzig Minuten zuvor war in Mine 1 die Anführerin der Revolte damit beschäftigt vom Büro des Lagerverwalters aus in einen Innenhof zu blicken. Aglaia Notos lächelte über das, was sie da draußen saß. Die geniischen Wächter saßen zusammengepfercht und schwerstbewacht von den ehemaligen Sklaven, im Sand und litten anscheinend Todesängste.Sollten sie doch, meinte Aglaia zu sich selbst. Sie verdienten schlimmeres, wenn man bedachte, was sie den Bewohnern Erichons angetan hatten. Vor acht Monaten waren sie gekommen, hatten die Welt nach kurzen, unzufriedenen Verhandlungen über die Erze einfach an sich gerissen und die Erichoner versklavt. Schon von Anfang an hatten sie und andere Anführer ihres Volkes den Aufstand geprobt. Ein Dutzend Menschen war im Zuge der Aufstandsplanungen und im Zuge von misslungenen Aufständen ihr Leben verloren, aber jetzt hatte man es geschafft, man war wieder frei - zumindest in dieser und einer anderen Mine. Alle anderen Lager und Minen würden im Laufe der nächsten Tage befreit werden, doch zuerst musste Aglaia das Portal der Vorfahren zuschütten lassen. Das Risiko war zu groß, dass die Genii eine Truppe schicken würden, die eine Strafexpedition durchführten. Sie beschloss dies gleich in Angriff zu nehmen, bevor die ersten Genii eintreffen würden. Warum ihr das nicht schon in den Sinn gekommen war, als sie die Aufseher entwaffnet hatten, verstand sie momentan selber nicht. Nur musste es jetzt schnell gehen.

Aglaia Notos ging hinaus und wandte sich an einen anderen Anführer, der früher einmal Bürgermeister eines kleinen Dorfes gewesen war, so wie sie auch. „Lass sofort das Portal der Vorfahren verschließen, Hebron. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Genii zurückkehren. Beeilt euch aber. Ich habe das Gefühl, dass die Genii schon auf dem Anmarsch sind.“ Der Mann nickte. Seine Hand ruhte sicher auf dem Holster mit der klobigen Pistole der Genii. „Wird erledigt.“ Er winke sechs Männern und Frauen, alles ehemalige Sklaven, zu. „Auf gehts, wir haben was zu erledigen.“ Aglaia sah den Sieben noch kurz nach, als sie sich auf den Weg machten. Hoffentlich war ihr die Idee nicht zu spät gekommen. Denn wenn es so war, dann gnade ihnen allen der Schöpfer.


Kolya und Ladon bildeten die Vorhut der kleinen Eingreiftruppe, während sie sich langsam in Position schlichen. Kolya wollte erst einmal so viele Leute wie möglich unbemerkt ausschalten und den Rest mit Scharfschützen erledigen. Jetzt waren sie nur noch fünfhundert Meter vom Lager entfernt, die letzten Gespräche wurden eingestellt und man stieg auf Zeichensprache um. Plötzlich gab es ein Geräusch. Acastus ließ alle sofort anhalten und in die Hocke gehen. Wieder ein Geräusch. Das Knacken von Ästen, schnelle Schritte, die auf sie zu kamen. , signalisierte er lautlos. Sofort gingen alle zu Boden, die Waffe aber immer noch schussbereit. Im Dunklen war kaum etwas zu erkennen, doch als die Schritte immer näher kamen, erkannten die Genii mehrere Menschen, etwa ein halbes Dutzend, das durch den Wald stapfte. Die Richtung in die sie gingen, stimmte mit der überein, in die das Stargate lag. , signalisierte Acastus und zog sein Messer aus der Scheide. Die anderen Soldaten taten es ihm nach, ganz leise und sachte.


Hebron stapfte mit seinen Mannen ahnungslos durch den Wald. Er hatte keine Angst vor den Genii. Es erschien ihm einfach schwarzmalerisch, dass die Genii auf magische Art wussten, dass sie rebelliert hatten. Der Putsch war zu schnell gegangen, zu lautlos. Zwei Wächter und den Vorarbeiter hatte man umbringen müssen, weil sie nicht hatten spuren wollen. Danach war alles zu schnell gegangen, als das noch ein Genii hätte entkommen können. Den Funkverkehr hatte man auch gestört. Die einzige Möglichkeit, wie die Genii von den Aufständen in den beiden Lagern hätten erfahren können, wäre ein Geheimdienstler gewesen, der außerhalb der Mine war und sofort zum Portal gehetzt wäre. Und das war für Hebron einfach unwahrscheinlich. Die kleine Gruppe ging jetzt auf die Stelle zu, wo Kolya und seine Truppe Deckung gesucht hatten. Hebron merkte nichts. Erst, als er direkt neben der Gruppe herlief, hörte er schweres Atmen. Alamiert griff er nach seiner Pistole. „Verteidigungsstellung einneh...“, weiter kam er mit seinem leise gesprochenen Befehl nicht. Acastus war blitzschnell aufgesprungen und hatte im die Kehle aufgeschlitzt. Röchelnd fiel Hebron zu Boden. Schnell gesellten sich seine Begleiter zu ihm, denn die Geniisoldaten hatten fast so schnell und präzise gearbeitet, wie Kolya selbst. Nur Ladon hatte sich nicht die Hände schmutzig gemacht. Sollte er nur, dachte Kolya. Ladon wurde ja schließlich fürs Denken bezahlt und nicht für Meuchelmorde. , gab Kolya seinem Trupp jetzt per Handsignal zu verstehen. Alle nickten und folgten ihrem Kommandanten.


Sora und ihre Abteilung waren bereits an der Mine angelangt, da sie keinen Zwischenfall hatten und gut voran gekommen waren. Sora robbte sich an den Rand des Abgrundes, denn die Mine befand sich in einem tiefen Canyon, da Naquadah nur unterirdisch abgebaut werden konnte. Die Scheinwerfer, die sonst das Lager beschienen, waren zur Hälfte zerstört, der Rest lieferte jedoch genug Licht, um den Canyon zu beleuchten. „Wie geschaffen für einen Hinterhalt“, meinte Soras Stellvertreter. Sora nickte nur stumm. „Zweier Teams“, befahl sie flüsternd. „Verteilt euch, aber wartet noch auf mein Kommando zum Losstürmen, erst die Lage sondieren.“ Die acht angesprochenen Soldaten bestätigten den Befehl stumm und robbten an verschiedene Ecken des Canyons. Als alle ihre Leute in Position waren und man die Lage sondiert hatte, drückte Sora einmal kurz auf die Empfangstaste des Funkgeräts. Das war das Zeichen für Kolya sich zu melden. Genug, damit es ihm auffiel, zu wenig um ihn zu verraten, wenn er sich in einer ungewissen Position befand. „Kolya hier, was gibt es, Sora?“, kam die Stimme des Kommandanten prompt aus dem kleinen Funksprechgerät. „Kommandant“, begann die Stellvertreterin und schaute durch das Zielfernrohr ihres H31 mit verlängertem Lauf. „wir sind auf Position und haben die Mine im Visier. Da unten sind, soweit ich es erkenne, etwa achtzehn Männer und Frauen, die mit Pistolen, Flinten und Karabinern bewaffnet sind. Keine wirkliche Gefahr für uns, wenn ich das einmal so sagen darf.“ „Und unsere Leute, die als Geiseln gehalten werden?“, fragte Kolya. „Einen Moment“, antwortete Sora knapp und blickte noch einmal durch das Fernrohr. Sie sah fünfzehn Genii, die auf dem Boden hockten und gefesselt waren und von zwei Bewaffneten bewacht wurden. Sora gab die Beobachtungen sofort an Kolya weiter.

Kolya nickte nachdenklich. „In Ordnung, dann können wir losschlagen. Tötet zuerst die, die die Geiseln bewachen, dann alle Bewaffneten. Anschließend geht die Hälfte deiner Leute runter und sichert das Areal.“ „Plan Alpha Zwo“, fasste Sora zusammen. „Verstanden, Kommandant, Alpha Zwo.“ „Losschlagen“, befahl Kolya und wandte sich an sein Team, um ähnliche Anweisungen zu geben, denn das Szenario war hier ziemlich das gleiche. Der Unterschied war nur, dass mehr Leute die Gefangenen bewachten und die befreiten Sklaven hier im Canyon herumstolzierten. „Nur auf die Bewaffneten zielen“, schärfte Kolya seinen Leuten noch einmal ein. Kollateralschäden konnte er absolut nicht gebrauchen und erst Recht kein sinnloses Geballere auf Nicht-Kombattanten. Das lag an den Erfahrungen der Genii mit früheren Aufstandsniederschlagungen. Erschoss man nur die Anführer, dann war wieder jahrelang alles ruhig, erschoss man aber unbewaffnete Männer und Frauen oder gar Kinder, dann konnte man erst Recht damit rechnen, dass die Volksseele kochte und es einen viel schlimmeren Aufstand gab. Hinzu kam noch, dass Acastus Kolya nicht mehr Blut an seinen Händen haben wollte, als nötig und vor allem kein Blut Unschuldiger. „Wir schlagen los“, befahl Kolya, nahm das Gewehr in Anschlag und schoss einem der Wächter in die Brust.


Sora eröffnete nur Augenblicke früher das Feuer auf die Feindkräfte, mit dem Unterschied, dass ihr Schuss glatt durch den Schädel ging. Ihre anderen Schützen leisteten ähnlich präzise Arbeit und innerhalb von zwei Sekunden waren alle Wächter, die einmal Genii bewacht und bedroht hatten, gefallen. Die Aufständischen wussten gar nicht, was sie tun sollten. Doch kaum hatte Sora einen Kombattanten erschossen, der im hinteren Drittel des Canyons verwirrt herumstand, suchten alle Schutz innerhalb der vielen verzweigten Stollen und der Gebäude. Das spielte den Genii im Grunde nur in die Hände. Sora glaubte innerlich fast an die absurde Tatsache, dass die Aufständischen sich freiwillig in eine Falle trieben ließen, die die Geniisoldaten großteils von außen zu sperren konnten. „Einheiten 1-5 nach unten, der Rest gibt Feuerschutz“, befahl sie und schlitterte den Abhang herunter, die Waffe immer schussbereit. Mit einem lauten Knall kam sie auf dem Boden auf und nahm das Gewehr in Anschlag um weiter vorzupreschen.


Aglaia Notos schreckte auf, als die ersten Schüsse fielen. Reflexartig griff sie zur Waffe, die auf dem selben Tisch lag, wie der Grundriss der Mine, den sie sich gerade ansah. Die verdammten Genii wollen wohl aus der Reihe tanzen, dachte sie sich wütend. Es konnte ja nicht anders sein. Irgendein Genii hatte wohl den Helden spielen müssen, woraufhin ihn einer ihrer Leute erschossen hatte. Wütend stapfte sie zur Tür, um nachzusehen, was sich da draußen abspielte. „Was ist denn da los?“, rief sie und öffnete stürmisch die dünne Stahltür. Es war für sie, als liefe sie gegen eine Mauer. Der Hof war schon blutüberströmt von den Leichen, die einfach so dalagen. Und das waren ihre Leute, keine Genii. Nur ein Genii, der obendrein auch noch uniformiert war, lag stöhnend auf dem Boden, weil ihm jemand, wahrscheinlich mit einer Flinte aus nächster Nähe, den Fuß weggeschossen hatte. Ein weiterer Genii kümmerte sich um ihn, während viele weitere Genii das Areal sicherten. „Da ist noch jemand!“, schrie ein schon älterer Genii und deutete mit einem Gewehr auf sie. Blitzartig schloss Aglaia die Tür und verriegelte sie, als schon die erste Kugel einschlug, die Tür aber nicht penetrierte. Die nächste Kugel kam hindurch und verfehlte Aglaia nur um haaresbreite.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Das wars, dachte sie sich. Der Aufstand war beendet, niedergeschlagen. Sie atmete einmal tief durch, dann ging sie zur Rückseite des Raumes, in dem sich das Büro des Verwalters der Mine befand. Zu ihrem eigenen Glück hatte sie gerade die Lagepläne durchgesehen und war da auf etwas interessantes gestoßen: Den persönlichen Fluchttunnel des Minenleiters, der ihn nicht mehr hatte benutzen können, bevor ihr einer von Aglaias Leuten ihn mit Blei vollgepumpt hatten. Doch Aglaia konnte ihn benutzen. Sie suchte besagte Stelle im Boden und spürte schon nach Sekunden den Rand einer Falltür. Sie steckte die Pistole in den Gürtel, um die Verdeckung wegzustemmen. Scham kam in ihr auf. Sie schämte sich dafür, dass da draußen ihre Leute starben, während sie entkommen konnte. Aber es war nicht nur ihr Überlebensinstinkt, der sie zwang zu verschwinden, es war auch etwas anderes. Wenn die Genii alle Anführer und Aufständischen erschossen, würde ihr Volk für lange Zeit versklavt bleiben, vielleicht für immer. Solange sie lebte und da draußen war, andere Lager erreichte und den Menschen Waffen brachte, ein Guerillacorps oder ähnliches aufstellte, solange konnte ihr Volk hoffen. Wenn sie alle tot waren, ging das nicht. Die schwere Verdeckung aus Holz gab einen schmalen Gang frei, in den Aglaia sofort hereinsprang, eine Taschenlampe in der Hand. Mit Müh und Not verschloss sie die Falltür wieder und ging dann den Fluchttunnel entlang in Richtung Freiheit.


Kolya stürmte zur selben Zeit das Büro des Lagerleiters, in dem er bis gerade eben noch eine bewaffnete Frau gesehen hatte. Er trat gerade noch rechtzeitig die Tür ein, um zu sehen, wie sich der Fluchttunnel wieder verschloss. Seltsamerweise musste er plötzlich grinsen. „Gar nicht mal so dumm sich eine Fluchtroute auszugucken“, murmelte er und sprang auf die Falltür zu, um sie seinerseits zu öffnen. Schnell holte er eine Taschenlampe hervor, schnallte das Gewehr auf den Rücken und zückte seine N11, die auf beengtem Raum einfach praktischer war. Er sprach noch kurz in sein Funkgerät. „Kolya hier, verfolge flüchtige Person durch den Fluchttunnel des Lagerleiters, Stellung halten bis ich wieder da bin.“ Dann sprang er hinab und folgte der Aufständischen so schnell, wie es der schmale Gang zuließ.


Der Fluchttunnel war nur einen knappen Kilometer lang, keine 900 Meter, aber es reichte Aglaia, um das Minengelände zu verlassen. Sie war schmal und hatte deshalb gut durch den Tunnel gepasst. Jetzt rannte sie einfach los, egal wohin, erst einmal Abstand gewinnen. Vierhundert Meter war sie schon gerannt, da pfiff etwas an ihrem linken Ohr vorbei, eine Kugel. Sie beschleunigte so schnell, wie sie konnte, doch viel weiter kam sie nicht. Erneut kam von hinten eine Kugel geflogen, doch diese saß. Eine Gewehrpatrone traf sie in der rechten Wade. Sie strauchelte und viel zu Boden. Aus, vorbei, Game Over.

Acastus verschnaufte, als sein zweiter Schuss gesessen hatte. Er nahm das Gewehr wieder herunter und ging schnellen Schrittes auf die Frau zu, die versuchte wegzukriechen, obwohl ihr Bein stark blutete und sie starke Schmerzen haben musste. Die Frau war tough, das musste Kolya zugeben. „Lassen sie es einfach“, sagte er ohne jegliche Modulation in der Stimme. „Das bringt ihnen doch nichts. Lassen sie mich sie von ihrem Leiden erlösen.“ Er zückte die Pistole, als er nur noch zwei Schritte von ihr entfernt war. Er packte die junge Frau an der Schulter und wirbelte herum, richtete die Pistole auf ihre Schläfe. Und dann erstarrte er. Seine Hände zitterten, Schweiß trat ihm aus, als er die Frau sah - ein Gespenst aus der Vergangenheit. „Nein“, hauchte er. „das ist nicht möglich...“
Aglaia Notos, Anführerin der Aufständischen in Mine 1, sah seiner verstorbenen, geliebten Frau Hippi bis aufs kleinste Detail ähnlich. Der einzige Unterschied war, dass diese Frau einige Narben in Gesicht und am Hals aufwies, aber ansonsten hätte man beide für Zwillinge halten können.
Kolya erbebte innerlich, als ihm Bilder von Hippi durch den Kopf schossen. Bilder, wie sie zusammen unter einem Kirschbaum auf Genii Prime gesessen hatten und er ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Flashbacks von ihrer Hochzeit, und so weiter. Kolya schüttelte heftig den Kopf. Nein, diese Frau war doch nicht Hippi. Er durfte nicht albern sein. Hippi war seit 26 Jahren tot, ihre Leiche längst zerfallen. Das hier war eine Doppelgängerin, wie jeder Mensch seinen Doppelgänger hatte. Dennoch - er konnte nicht abdrücken. Etwas hielt ihn davon ab. Er konnte einfach niemanden erschießen, der wie Hippi aussah und das auch noch an ihrem Todestag, egal wie sehr diese Person das verdiente.

Aglaia verstand nicht ganz, was mit dem Genii war. Sie war bereit zum sterben gewesen, da drückte er einfach nicht ab, und starrte sie stattdessen an, als hätte er einen Geist gesehen. Plötzlich steckte der Genii die Waffe auch noch weg und holte Verbandsmaterial heraus, um ihr Bein abzuschnüren, damit der Blutverlust nicht zu groß wurde. Aglaia verstand die Welt nicht mehr. Warum half ihr der Genii? Sie stöhnte vor Schmerzen auf, als er mit einem Ruck das Bein abband und einen Knoten machte, dann half er ihr auf und schaffte sie zurück zur Mine.

Es dauerte vier Minuten, bis Acastus die Aufständische wieder in der Mine hatte. Er hatte sich entschlossen sie nicht zu töten, denn das wollte er ja sowieso nur im Notfall als letzten Ausweg nehmen. Sie käme wieder in die Mine, so einfach war das. Doch Ladon musste ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Der Wissenschaftler kam auf ihn zu, während er noch sein Funkgerät einsteckte. „Kommandant, wer ist das?“ Kolya sah seine Gefangene an. Aglaia antwortete nach einem Zögern. „Aglaia Notos.“ „Sie ist die Anführerin von der wir kein Bild hatten“, ergänzte Kolya. „Wieso fragst du?“ „Weil dann gerade ihr Todesurteil reingekommen ist“, meinte Ladon beiläufig und setzte auf Grund von Kolyas überraschten Gesichts noch erklärend hinzu: „Cowen hat uns durch das Portal eine Nachricht geschickt. Alle noch lebenden Anführer der Aufständischen sollen hingerichtet werden, als mahnendes Beispiel.“

Etwas in Acastus Inneren verkrampfte sich. Seiner Frau ähnlich oder nicht, das durfte er nicht zulassen. Das wiedersprach seinem persönlichen Ehrgefühl, einen verletzten und harmlosen Gefangenen zu exekutieren. Ladon öffnete schon sein Holster als er sah, dass sein Kommandant zögerte, doch Kolya hielt ihn zurück. Er hatte sich für eine Lösung entschieden. „Nein, Ladon, ich mache das. Nur nicht hier, vor den Gefangenen. Das könnte sie aufregen und ich will keine weitere Revolte, wo gerade alles durcheinander ist.“ Ladon nickte verstehend und knöpfte das Holster wieder zu. „Ich gehe in den Wald und erledige es da“, meinte Acastus kalt und zückte die Pistole, um mit Aglaia in den Wald aufzubrechen. „Kommt in einer Stunde zum Tor, geb das auch an Sora weiter, dann rücken wir aus.“ Es dauerte zehn Minuten, bis Ladon drei Schüsse in schneller Folge hörte. Es war vorbei und die Aufwieglerin war tot - so dachte er zumindest.


Aglaia schaute verwirrt, als der Genii seine Waffe wieder senkte, mit der er gerade in die Luft geschossen hatte. „Was soll das?“, fragte sie. „Schnauze“, befahl Kolya zischend und legte einen Finger vor den Mund und lächelte ein Haifischlächeln. „Sie wollen doch nicht von den Toten wiederauferstehen. Kommen sie.“ Er zwang Aglaia mitzukommen. „Weshalb wollen sie die glauben machen, dass ich tot bin?“, fragte Aglaia jetzt leise. „Weil ich nicht will, dass Morde begangen werden, die unnötig sind“, meinte Kolya scheinheilig. „Kennen sie sich mit dem System der Portale aus und kennen sie die Adresse dieser Welt?“ Aglaia schüttelte aufrichtig den Kopf. „Nein.“ Kolya blickte sie kurz an. „Das will ich hoffen... Für uns beide. Ich schaffe sie von diesem Planeten, sie können zu den Atlantern gehen, von mir aus. Aber wehe, sie betreten noch einmal diese oder eine andere Geniiwelt, oder irgendeine wo wir auch nur einmal waren. Dann sind sie tot, und ich habe ebenfalls Ärger. Jetzt kann ich einfach sagen, dass ich sie getötet und dann die Raubtiere kamen, um ihre Leiche zu fressen.“

Aglaia nickte, wusste sie doch, dass es um ihr Leben ging. Es dauerte, auf Grund ihrer Verwundung, weitere fünfzehn Minuten, bis sie das Sternentor erreicht hatten und Kolya eine Adresse eingab, das Wurmloch aktivierte. „Gehen sie.“ Aglaia humpelte auf das Tor zu, blieb dann aber stehen und sah den Genii an. „Erwarten sie keinen Dank von mir, Genii.“ „Das hab ich auch nicht anders erwartet“, meinte Kolya ruhig. Aglaia wollte sich wieder umdrehen, doch sie musste noch etwas wissen. „Wie ist ihr Name, Genii?“ „Ich bin Kommandant Acastus Kolya“, antwortete Kolya prompt. „Kolya.., So, so“, sagte Aglaia nickend. „Ich habe schon von ihnen und ihrer Elitetruppe gehört. Die grausamsten Genii, die es in ihrer Armee gibt, sagt man sich.“ „Vieles ist nur Propaganda“, sagte Kolya kopfschüttelnd. „Und jetzt gehen sie.“ Aglaia schritt rückwärts auf das wabernde Blau zu. „Wie dem auch sei, Acastus Kolya. Vielleicht sagt diese Tat aus, dass es für sie doch noch Hoffnung gibt.“ Sie trat durch den Ereignishorizont, das Tor schloss sich direkt darauf. „Für mich gibt es schon lange keine Hoffnung mehr, Kleine“, murmelte Acastus. „Schon lange nicht mehr. Sei froh, dass du jemandem ähnlich siehst, den ich von Herzen liebe.“ Kolya drehte sich um und wartete auf die Ankunft seiner Leute, um endlich nach Hause zurückzukehren. Je schneller er von diesem Planeten herunterkam, desto besser.


Zwei Tage später saßen auf Atlantis Woolsey, O‘Neill und Allert bei einem kurzen Führungsbriefing zusammen. Zur Sprache kam auch das Auftauchen einer gewissen Aglaia Notos auf einem befreundeten Planeten. „Das finden sie sicher interessant“, meinte Woolsey, als er den Bericht in der Hand hielt. „Eine junge Frau namens Aglaia Notos tauchte vor zwei Tagen, mit einer Schusswunde im Bein, auf Carupa auf. Nachdem sich einige Sanitäter um sie gekümmert hatten, berichtete sie, dass sie Anführerin einer Revolte von Sklaven gegen die Genii war. Der Aufstand wurde aber schnell niedergeschlagen. Von Kolyas Eliteteam.“ „Der verdammte Hurensohn hat sicher ein Massaker angerichtet“, meinte Ernst wütend und spielte mit seinem Barett. Woolsey schüttelte ernst den Kopf. „So war es eben nicht. Die Revolte wurde, laut Aussagen dieser Frau Notos, relativ unblutig niedergeschlagen, nur Bewaffnete starben, keine Exempel wurden statuiert, gar nichts.“
„War Kolya etwa auf nem Selbstfindungstrip, oder warum ist der so „freundlich“ mit der Revolte fertig geworden?“, fragte Jack interessiert. Woolsey zuckte mit den Schultern. „Und das Dickste kommt noch: Aglaia Notos sagt, dass ihr ein Genii das Leben rettete, sie zum Tor schaffte und zu uns schickte. Dieser Mann hatte ihr seinen Namen genannt: Acastus Kolya.“

Ernst und Jack fielen fast sprichwörtlich die Augen heraus. „Was?“, kam es simultan. Woolsey nickte nur. „Er hat ihr das Leben gerettet, so sagt sie jedenfalls und sie hat keinen Grund zu lügen.“ „Das kann einfach nicht Kolya gewesen sein, das ist ein eiskalter Killer“, meinte Ernst und schüttelte im Fünfsekundentakt energisch den Kopf. Jack blickte allerdings nachdenklich drein. „Nun, da wär ich mir gar nicht mal so sicher. Was wissen wir über die Genii? Wissen wir denn, wie sie ticken? Nein, jeder Mensch hat zwei Seiten. Vielleicht haben wir gerade Kolyas mitfühlende Seite kennen gelernt und bei Gott, das hoffe ich zutiefst.“





Ende der Folge
Kapitel 19 by Atlan
2.19 Aus der Vergessenheit…
von Colonel Maybourne



In den dunklen Weiten des Alls flog ein einzelnes Raumschiff auf starrem Kurs, es hielt direkt auf ein viel größeres Schiff zu.
Das gesuchte Schiff umkreiste mit einigen Begleitschiffen, einen verlassenen Planeten, wo ein Außenposten errichtet war.
Aber der interessierte den Passagier jetzt nicht im Geringsten, er wollte nur nach Hause, wo es sich hoffentlich nicht zu sehr verändert hatte.
Es dauerte mehr als 11 Jahre, dass er zuletzt hier war und in der Zwischenzeit hatte sich sicher eine Menge verändert.
Nun war er wieder zu Hause und wenn er Glück hatte, dann könnte er an dass Leben von einst anschließen und weitermachen.
Der Transporter flog genau auf eine Landebucht zu, als ihn der Pilot informierte, dass es keine großen Willkommensgrüße geben würde.
„Commander, wir legen gleich zur Inspektion an, doch ihr solltet nicht erwarten, dass ihr noch willkommen seit.
Der neue Commander war ziemlich verärgert, als er gehört hatte, dass ihr Lebt und zurück auf das Schiff kommt.“
Der Wraith der unter seinesgleichen Klarer Geist hieß, war sich bewusst dass es schwer würde aber es auch noch so direkt gesagt zu bekommen…
„Ich danke dir für deine offenen Worte, aber sage mir, wer der neue Commander ist, damit ich mich erinnern kann…“
Der Pilot grinste.
„Oh ihr kennt ihn gut, es ist Kampf Seele…“
Sofort verkrampfte sich der Passagier, weil er ihn zu Gut kannte und sie einst erbitterte Feinde waren, bei so ziemlich allem.
„Wie konnte er es denn schaffen, meinen Platz einzunehmen, er hat kaum einen Geist der zum Führen geeignet ist?“
Der Pilot musste grinsen.
„Aber er kann kämpfen und hat in nur einer Nacht drei Rivalen, um den Platz des Commander aus dem Weg geräumt.
Außerdem sagt man sich soll die Königin auch von anderen Fähigkeiten erfreut sein, die er ihr zu bieten hat.“
Klarer Geist lachte höhnisch auf.
„Wie es zu erwarten war… nährt sie sich immer noch an einer Menschenfrau, bevor die Nacht hereinbricht?“
Der Pilot verkniff sich jetzt aber lieber einen Kommentar da er in den Rängen noch nicht hoch genug aufgestiegen war, um darauf zu antworten…
Schließlich kamen sie zum Landedeck und der Transporter, setzte zur Ladung an, womit Todd wieder bei seinem Stamm war.

Direkt auf dem Landedeck wurde er von seinem Widersacher empfangen und sah es so aus als würde Todd nicht mehr lange leben.
Sein alter Interimsfeind wartete auf ihn, mit einer Eskorte aus vier Wachen und war schon fast soweit, dass er ihn umbringen würde.
Todd konnte sich natürlich einen Spruch nicht verkneifen.
„Ich sehe dass ich empfangen werd, wie es einem der großen Alten gebührt, aber das du selbst kommst und deine Aufwartung machst…“
Kampf Seele wollte ihm hier am liebsten an die Gurgel gehen, weil er früher schon die ganzen Sprüche von Todd über alles hasste.
„Du kannst vom großen Glück sprechen, dass du für unsere Königin noch von Wert bist, sonst hätte ich dich gleich getötet.“
Todd musste eine Faust durch die Luft schlagen.
„Ja, warum wundert mich das nur nicht…“
Das war jetzt fast zu viel für Kampf Seele, doch er erinnerte sich nur zu gut an den Befehl, der von seiner Königin kam.
„Ich soll dich am Leben lassen, da sie was von dir will, doch wenn du es noch mal wagst, dich wieder über mich lustig zu machen…
Die Zeiten, in denen du viele Witze auf meine Kosten machen konntest, sind lange vorbei also komm mir nicht in die Quere.“
Todd erkannte dass sich doch einiges verändert hatte und beließ es auch erstmal dabei aber für ihn war klar, dass er seine alte Stellung zurückbekam.
Dafür müsste er zwar vorsichtig und mit Bedacht, an dem Stuhl seines Konkurrenten sägen, er war sich aber sicher, dass es klappen würde.
Fürs erste reichte es wenn er sich einen neuen Namen für ihn aussuchte, wie Allert für ihn und entschied sich für Kenny…
Das war kein Wraithname, aber nachdem er mit Allert zusammen in einer Zelle war sah es auf einmal in vielen Dingen ganz anders aus.


Eine halbe Stunde später:

Todd war danach in sein Quartier gegangen, oder zumindest dahin, wo einst Mal sein Quartier war, doch nun sah es anders aus.
Inzwischen war es auf Anordnung von Kenny, zu einem Lagerraum umgewandelt worden und so nicht mehr bewohnbar.
Todd sah sich das ganze kurz an und war durchaus verärgert, auch wenn er ebenso, mit Kenny oder jedem anderen, umgesprungen wäre.
„Na toll und wo hat der Lutscher meine Sachen hingetan…“
Bei den Wraith gab es keine Regel, wenn anstand, die Gunst der Königin zu erhalten, oder das Amt des ersten Offiziers zu erlangen.
Und so war es wahrscheinlich, dass die gesamten persönlichen Gegenstände, die ihm gehörten ins All geworfen wurden.
„Ich hoffe nicht, er erwartet dass ich bei den Kriegern nächtige…“
Und so ging Todd wieder den Gang entlang, wo ihm zwei andere Offiziere entgegenkamen, in ihren Augen war nur Schadenfreude zu sehen.
„Wer ist denn da heimgekommen…?“
„Das müssen ja Menschen mit einem Aroma gewesen sein…“
Todd aber würgte das gleich ab.
„Ihr braucht euch nicht über mich auslassen, denn was mir in den letzten Jahren widerfuhr, sei froh, wenn es du es nicht kennen lernst.“
Bei seinen letzten Worten sah er den Wraith links von sich genau an, da aus dessen Augen nur Hohn und Spott zu sehen war.
„Du wurdest von wilden Menschen erwischt und danach was… mal ein wenig geschlagen und durch den Raum geworfen…“
Erneut brachen die beiden in lautem Gelächter aus aber Todd war nicht davon angetan und bei seinen Erinnerungen würde er es auch nie sein.
„Macht ihr nur weiter Witze, aber mich interessiert wie es Kampf Seele geschafft hat, jetzt der Commander zu sein.
Da gab es einige wesendlich… qualifizierte Kandidaten wie zum Beispiel Schneller Läufer, es müssen doch noch mehr gewesen sein…“
Die beiden Offiziere tauschten besorgte Blicke aus.
„Wenn dir dein Leben etwas wert ist, dann solltest du diese Worte nicht wiederholen, denn für so was lässt dich Kampf Seele hinrichten.
Und du hast recht es gab Bessere, aber die hat er schnell getötet, damit er an die Spitze kommt und nun ist er sehr mächtig.
Wenn du nicht Heute sterben willst solltest du ihn unterstützen, denn unsere Königin steht fest hinter ihm.“
Todd schüttelte sich.
„Ja, ihr Geschmack war echt schon mal besser…“
Die beiden Offiziere sahen Todd an, als ob er grad den Atlantern alle Codes, für die Computer des Schiffes gegeben hätte.
„Bist du Lebensmüde, oder einfach nur dumm…“
Er aber blickte seine Gegenüber an als wollte er sich über beide lustig machen, bis er plötzlich ganz ernst wurde.
„Glaubt mir, ich weiß einiges über die neuen Bewohner, aus Atlantis und wir werden die nicht besiegen, wenn wir einfach losstürmen.
Sie sind militärisch versierter als die Lantianer und vor allem sind sie so aggressiv wie wir auf Nahrungssuche…
Wenn ihr so einen Feind mit einem Commander wie Kampf Seele angreifen wollt, wird dieses Schiff nicht sehr lange kämpfen…“
Danach ging Todd einfach und ließ die beiden stehen, die sich darüber nachdachten, was er zu berichten hatte.
Unter den Wraith war es eben so, das man zwar alles sagen konnte, aber ebenso schnell wurde man auch getötet.
Todd hingegen hoffte, dass zumindest seine Königin, sich ihm gegenüber Milde äußern würde und wieder eine Führungsposition gab.


USS McArthur:

Das Amerikanische Schiff zog schnell, durch den endlosen Hyperraum, weil sie auf der Suche nach etwas sehr wertvollen waren.
Wickers hatte vor einigen Tagen in den Archiven aus Atlantis, ein vermisstes Kriegsschiff des Antikerimperiums gefunden.
Es hieß Aurora und war auf einem geheimen Flug, doch es kam nicht mehr in der Stadt an, sie wurden von den Wraith abgefangen.
Schließlich konnte Sam errechnen wo sich die Aurora nun aufhalten müsste, aber da die Forge noch gewartet wurde, übernahm die McArthur.
Caldwell betrat die Brücke, bevor sie aus dem Hyperraum kamen und stellte sich dann vor das große Fenster der Brücke.
„Dann bringen sie uns in den Normalraum, Major.“
Der erste Offizier des Schiffes, Major Kleinman, führte seinen Befehl aus und dass Schiff flog zur vermuteten Bergungsstelle der Aurora.
„Sir, wir sind da… scanne den Raum.“
Die Sensoren erfassten ein großes Trümmerfeld aber ansonsten war nichts zu finden, außer sie waren am Falschen Ort…
„Sir, wir erfassen unzählige, Metallische Legierungen und zudem einige Strahlungsrückstände die noch analysiert werden.
Was die Trümmer angeht, versuche ich zu errechnen wie lange die hier liegen, doch dass kann noch einen Moment dauern.“
Die Trümmer waren noch dicht beisammen, was zur Annahme führte, dass sie noch nicht lang hier draußen lagen.
Denn wenn es so wäre würden sie viel weiter auseinander und verstreut liegen, anstatt fast auf einem Haufen.
Kleinman fiel das auch auf.
„Colonel ich bekomme erste Ergebnisse, wonach die Trümmer erst seit Monaten hier sind und sie sind wahrscheinlich durch eine Explosion entstanden.“
Caldwell sah ihn überrascht an.
„Sind sie sich auch sicher, dass es die Reste der Aurora sind oder könnte dass ein vollkommen anderes Schiff sein?“
Der Major gab noch einige weitere Befehle ein, weil die Basisdaten eines solchen Schiffes aus den Archiven der Stadt kopiert waren.
„Die Masse der Trümmer würde für den Kreuzer passen und zudem hab ich eine Signatur, aus der eindeutig hervorgeht, dass es Lanteanisch ist.“
Caldwell ging ein paar Schritte herum.
„Ist aber ein ziemlich großer Zufall, dass das Schiff weit über 10.000 Jahre übersteht und ganz plötzlich explodiert, bevor wir kommen.“
Kleinman bekam eine weitere Anzeige.
„Sir die Sensoren haben eine Reststrahlung erfasst, die von Hyperraumfenstern stammt und zu großer Wahrscheinlichkeit, mit der Explosion übereinstimmt.“
Caldwell sah ihn fragend an.
„Wie meinen sie das?“
Kleinman räusperte sich noch mal.
„Sir, ich wollte damit sagen, dass die Fenster aufgrund der Zerfallsrate der Strahlung, geöffnet wurden als das Schiff explodierte.“
Caldwell fluchte in sich herein.
„Verdammt noch mal…“
Dann ging er ein paar Schritte im Kreis und dachte angestrengt darüber nach, wie er dass noch richten konnte.
„Major, können sie aus den Strahlungsrückständen erkennen, was für Schiff es war oder sagen wen wir ausschließen können?“
Kleinman dachte kurz nach.
„Nein Sir dass ist nicht möglich, dafür sind die Rückstände schon zu sehr zerfallen, aber außer den Wraith oder Reisenden würde mir keiner einfallen.“
Caldwell sah ihn belehrend an.
„Sie vergessen die Leute, die die Sofia geentert haben.“
Kleinman lächelte darüber nur.
„Ja Sir aber laut den Berichten war es ein Wunder, dass das Schiff in den Hyperraum kam und dann soll es bis hier kommen?“
Caldwell stimmt ihm schließlich zu.
„Da haben sie Recht.“
Er ging zu seinem Stuhl.
„Nun dann Major, bringen sie uns nach Atlantis.“
Kleinman aktivierte den Hyperantrieb und kurz darauf war das Amerikanische Schiff auch auf Überlichtgeschwindigkeit.
Sie nahmen Kurs auf Atlantis und waren froh, dass sie nach über Woche der Suche wieder zur Ruhe kommen konnten.
Caldwell plagten andere Dämonen, da er sich fragte was einst mit der Aurora geschah und vor allem, wer sie vor ihnen fand.
Wenn es die Reisenden waren, dann konnten sie von Glück reden, doch wenn der Wraithflotte die Technologie in die Hände fiel…


Auf dem Basisschiff:

Todd ging zügig, aber trotzdem noch mit Bedacht auf die Kammer seiner Königin zu, weil die Königinnen für ihre schlechten Launen bekannt waren.
Auf den Basisschiffen war es quasi ein Todesurteil wenn man eine Königin verärgert hatte, da sie einem nur selten vergaben.
Und wenn eine Königin nach einem Offizier schickte, wie jetzt bei Todd, dann musste der alle Arbeiten ruhen lassen und sich beeilen.
In dem Moment betrat er schon Kammer, wo außer der Königin über 20 weitere Offiziere, aus dem Stab von Kenny warteten.
Todd kniete sich nieder.
„Meine Königin, ich bedauere, dass ich jetzt erst heimkomme, doch mir war eine Flucht zuvor leider unmöglich.“
Sie sah gleichgültig auf ihn herab.
„Du hast die letzten Jahre also in einem Gefängnis der Menschen verbracht, gibt es etwas dass ich wissen sollte?
Was mich aber noch viel mehr interessiert, ist wie man dich gefangen nehmen konnte und wer das gewesen ist.“
Todd antwortete sofort.
„Wir flogen mit Darts zu einem fernen Planeten, um Energiewerten nachzugehen, derer schon zuvor ein Jäger verloren ging.
Als wir ankamen, stellte sich raus, dass das eine Falle war die Menschen warteten auf uns und griffen sofort an.
Es gelang ihnen, alle drei Darts abzuschießen und uns gefangen zu nehmen, wir wurden sofort in eine Gefängnis gebracht.“
Die Königin konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen und die Offiziere stimmten mit als sie das hörten.
„Womit wurdet ihr denn abgeschossen, Schleudern oder Katapulten?“
„Wie blöd kann man nur sein?“
„Die Gefangennahme geschieht euch recht…“
Nun war es aber an Todd, dass er es richtig stellte, weil sie damals keine wirklich gute Chance hatten, zu entkommen.
„Nur zu eurer Information aber die Menschen waren fortschrittlicher, da sie Projektilwaffen in ihren Arsenalen hatten, mit denen wir abgeschossen wurden.
Am Anfang konnten wir ja noch ausweichen aber sie haben uns dann aus hunderten Waffen in die Mangel genommen.“
Die meisten Offiziere fanden das immer noch sehr amüsant auch wenn sie jetzt wieder ruhiger wurden, um weiter zuzuhören.
Todds Blick verhärtete sich danach.
„Als wir dann in Gefangenschaft kamen haben die Menschen uns gefoltert und danach Sachen mit uns getan, die Beispiellos sind.
An einigen Tagen dachte ich dass sie uns für die vergangenen Jahre foltern, seit denen wir uns an den Menschen nähren.“
Die Königin sah ihn nun scharf an.
„Haben sie dich gebrochen und hast du Geheimnisse verraten?“
Todd schüttelte den Kopf.
„Nein, aber nachdem ich mit ansehen musste, wie die anderen beiden meiner Brüder ermordet wurden, gab ich ihnen Fehlinformationen.“
Einer der Offiziere sah ihn streng an.
„Wie haben sie unsere Brüder umgebracht?“
Todd musste jetzt mit der Fassung kämpfen.
„Sie haben den beiden die Hände mit einer Axt abgeschlagen, sie dann in die Zellen geworfen und zugesehen, wie sie verhungerten.
Ich war in der Nachbarzelle und musste hilflos zusehen, wie meine Brüder, unter schlimmsten Qualen verhungert sind.
Das hat sich über Monate hingezogen und zwischendurch haben sie sie gefoltert, bis beide um ihren Tod gefleht haben.“
Die Offiziere waren alle geschockt weil dass der grausamste Tod war, den ein Wraith erleiden konnte und die Königin wurde wütend.
„Dafür werden wir uns rächen, die Menschen werden ausgemerzt, sobald wir dass andere Ziel erreicht haben.“
Sie sah wieder Todd an.
„Und wie bist du entkommen?“
Er erzählte wie ihn die Genii missbrauchten, um ihre Gefangenen zum Reden zu bringen, über all die Jahre.
Und wie schließlich Allert zu ihm gebracht wurde, sie sich kennen lernten und schließlich ihre Flucht durchzogen.
„… danach hat er sich an sein Wort gehalten und mich laufen lassen, aber ich wusste nicht wo mein Stamm war.
Aus dem Grund bin ich zuerst ein wenig durch diese Galaxie gestreift, bevor ich dann auf eine Gruppe des Stammes traf.“
Die Königin und die Offiziere sahen ihn merkwürdig an.
„Dann weiß du einiges über die neuen Atlanter?“
Die Antwort kam schnell.
„Das stimmt und sie sind ein gefährlicher Feind.“
Die Königin nickte verständnisvoll.
„Ja, sie haben vor ein paar Tagen, eine Gruppe aus unserem Stamm überfallen und alle getötet bevor sie die Menschen befreiten.
Ich sage es dir jetzt vor allen, doch diese Menschen sind eine regelrechte Plage und sie sind so anders als alle, die wir bisher trafen.“
Todd konnte das nur bejahen.
„Da gebe ich euch Recht, aber ihr müsst auch erkennen dass sie im Krieg noch besser sind, als die Antiker es je waren.
Wenn wir gegen sie in den Kampf ziehen, dann müssen wir wieder, wie einst im großen Krieg zusammen mit den anderen Stämmen kämpfen.“
Man konnte den Offizieren und der Königin ansehen, dass sie die Worte nicht sehr erfreut, zur Kenntnis nahmen.
In den letzten Jahren hatte sich zwischen den Wraithstämmen eine Spannung aufgebaut wobei es Hauptsächlich um die Nahrung ging.
Zwar hielten sie noch zusammen, aber das war viel eher eine Zweckgemeinschaft, da sie sonst um die Weidegründe konkurrierten.
Aber das sollte Todd nun nicht kümmern, weil ihn die Königin entließ und er so wieder seines Weges ziehen konnte.


USS McArthur:

Nachdem sie einen Bericht über ihren Fehlerfolg an Atlantis geschickt hatten, flog dass Schiff weiter in Richtung der Stadt.
Natürlich war man über den Misserfolg ziemlich betrübt, doch aufgrund dessen, dass sie nicht wussten was los war, musste die Besatzung zurückkehren.
Caldwell war aufs Quartier gegangen und sah die Berichte über die Sensorenergebnisse an, da er dachte, vielleicht was übersehen zu haben.
Aber er konnte nichts finden.
„Hätte ich nur Sam an Bord…“
Ein wenig betrübt dass er auf eine Physikerin der Spitzenklasse verzichten musste, ging zu der Wascharmatur und nahm etwas Wasser ins Gesicht.
Im selben Moment ging der Alarm los.
„Wenn jetzt nicht eine Wraitharmada auf Atlantis zuhält, kann Kleinman auf einen gewaltigen Tritt in den Hintern warten…“
Er sollte den Gedanken aber nicht mehr zu Ende bringen, weil eine Durchsage, über das ganze Schiff gebracht wurde.
„Achtung an die Besatzung, wir haben einen Wraithkontakt sofort alle auf die Kampfstationen und weitere Befehle abwarten.
Colonel Caldwell bitte sofort auf die Brücke.“
Er ließ den Kopf nach hinten fallen.
„War ja klar…“
Danach ging er schnell in den Gang heraus und lief zum nächsten Fahrstuhl weil er eine Etage weiter unten, sein Quartier hatte.
Innerlich fluchte der Colonel über die Wraith, da sie ihm einen angenehmen Abend mit seinen Büchern versaut hatten.

Drei Minuten später, hatte er die Brücke erreicht und wurde von seinem XO mit einer Fülle an Daten empfangen.
Die McArthur hatte ein ungewöhnliches Wraithsignal, im Normalraum empfangen, dass Crew und Computern Rätsel aufgab.
Denn obwohl es sich erst, wie ein völlig normaler Notruf anhörte, so war man sich inzwischen sicher, dass es doch keiner war.
Eine Überlegung war auch, dass das ein Warnzeichen wäre, das andere Wraith davon abhalten sollte, dem zu Nahe zu kommen.
Caldwell ließ sich eine Vergrößerung auf dem Bildschirm zeigen.
„Sieht wie ein Transporter aus?“
Kleinman bestätigte das.
„Ja Sir und er ist schwer beschädigt, aber anscheinend verfügt er noch über einen Antrieb weil das Schiff versucht, zu fliehen.
Laut den Scannern, wird es aber nichts werden, da weder Hyper- noch der Sublichtantrieb, zur Verfügung stehen.
Sie sind zu stark beschädigt und… entschuldigen sie Colonel, aber er versucht, Manöverdüsen und Gravitation zu nutzen, um wegzukommen.“
Caldwell ging zum Fenster.
„Hindern sie ihn aber lassen sie das Schiff intakt, da ich die Absicht habe Marines zu schicken um das Schiff zu bergen.“
Kleinman bestätigte und feuerte die Railguns schnell ab.
„Erledigt Sir, er kann nicht mehr weg.“
Der Colonel nahm es erfreut auf.
„Gut schicken sie die Marines, aber sagen sie den Jungs, dass sie sich zurücknehmen sollen da ich gerne Gefangene hätte.
Wenn wir schon kein Antikerschlachtschiff bekommen dann eines der Wraith… wer weiß, hat vielleicht sogar ihre Stützpunktdaten im Computer.“
Sein XO gab den Befehl sofort weiter und ging weiter ans beschädigte Frachtschiff ran, eh der Startbefehl für die Walküren kam.
Auch wenn das Signal, dass von dem Schiff kam, ihnen ein paar Kopfschmerzen machte, ging der Einsatz schnell vonstatten.


Auf dem Basisschiff:

Todd ging langsam, in ein Labor, wo er von Kenny auch erwartet wurde und finsteren Blicken ausgesetzt war.
Der Wraith sagte nichts, sondern deutete zu einem Tisch wo Kristalle lagen die ganz eindeutig Lanteanisch waren.
Todd war überrascht, da er damit nun nicht gerechnet hatte, aber ihm kam gleich die Idee, was er jetzt machen sollte.
„Lass mich raten, die soll die Klonfabriken wieder anwerfen…“
Kenny sah ihn überrascht an.
„Nette Idee… aber nein, es geht um was anderes.“
Kenny ging zu einer Konsole und rief dort den Plan eines Antikerschiffes auf, dass Todd noch bekannt vorkam.
„Wir haben vor ein paar Monaten, ein Schiff der Lanteaner gefunden und beschlossen, uns die Technologie zu holen.
Vor allem wollten wir den Hyperantrieb, weil er uns zur Erde führen würde, wo die Menschen zu Milliarden leben sollen.“
Todd besah sich des Planes.
„Das gefällt mir, aber was ist schief gelaufen?“
Jetzt sah Kenny etwas peinlich aus.
„Wir konnten alle Baupläne runterladen und auch mehrere Bauteile mitzunehmen, aber es will einfach nicht funktionieren.“
Todd nickte verstehend.
„Und da ich einer von wenigen bin, der sich ausgiebig mit der Antiker Technik beschäftigt hat soll ich es richten.“
Kenny sah ihn etwas wütend an.
„Wenn du es schaffst kannst du als Offizier bleiben…“
Man konnte Kenny ansehen dass ihm die Worte nicht freudig aus dem Mund kamen und Todd würde gewarnt sein.
Bei den Wraith war es üblich dass die Offiziere sich behackten und Todd war früher auch sehr fleißig dabei gewesen.
„Gut, wo sind die Daten?“
Kenny antwortete gleich.
„Im Terminal hinter dir, jedoch gibt es ein Problem, weil viele Dateien unverständlich sind, es gab beim runterladen Problem.
Aber ich kann dir noch eine kleine Überraschung verkünden, wir haben alle Stasiskapseln, mit der Antikerbesatzung hier.“
Todd fand das etwas merkwürdig.
„Und wo ist dann das Problem, ich habe doch im Krieg ein Programm geschrieben mit dem es möglich ist, sich ungesehen einzuklinken.“
Kenny rollte mit den Augen.
„Ja ich weiß, aber das klappte nicht…“
Todd war erst mal sprachlos und bevor er etwas dazu sagen konnte kam ihm Kenny zuvor und versuchte zu erklären, was los war.
„Am Anfang ist das Programm gelaufen…“
Kenny versuchte sich herauszureden, was Todd aber nicht akzeptieren wollte.
„Sag schon, was war los.“
Kenny gab sich geschlagen.
„Wir hatten eine Überlast, die unerwartet aus dem Schiff kam.“
Todd dachte kurz nach.
„Habt ihr eine Energieleitung benutzt die für die Versorgung der Kapseln zuständig ist, ein für die Energie wichtiges System?“
Kenny verneinte das.
„Nicht das ich wüsste.“
Die Antwort kam schnell.
„Vielleicht hat es auch einem Aufgestiegenen nicht gepasst, dass ihr etwas an einem der Alten Schiffe, der Antiker gefummelt habt.“
Jetzt war Kenny nicht erfreut.
„Sehr witzig.“
Es war ein sehr alter Witz bei den Wraith, dass wenn etwas nicht funktionierte nur Antiker die aufgestiegen waren, verantwortlich seien.
„Wir haben das Bewusstsein jedes Mitgliedes der Antikerbesatzung, auf unseren Datenträgern mitgenommen.
Sie befinden sich in einem Forschungslabor auf dem Planeten und wissen dummerweise wozu wir sie geholt haben…“
Todd ließ den Kopf fallen.
„Lass mich raten, dass ist mein erster Job…“
Kenny sah ihn noch mal fauchend an, bevor er ging.
„Sorg einfach dafür, dass die Antriebe verbessert werden.“
Schnellen Schrittes ging er und ließ Todd im Labor zurück der sich orientieren musste, da viel verändert war, seit er gefangen war.
Und wenn er es sich recht überlegte, war er sich nicht sicher, was ein Angriff auf die Erde den Wraith bringen sollte.
Sie könnten zwar neue Weidegründe erschließen, doch bei der Stärke der Menschen, würde es zu viel zu großen Verlusten kommen.
Und er war nicht grade glücklich, dutzende Basisschiff und Kreuzer in den Tod zu senden, um einen Planeten einzunehmen…


USS McArthur:

Im Hangar war der Transporter grade festgemacht worden, eh die Crew versuchte, ins Cockpit zu gelangen.
Zwar wussten sie, dass da noch ein Wraith drinnen war, aber mit dem einen würde man locker fertig werden.
Colonel Caldwell kam grad herunter und wollte sich das Schiff ansehen dass von Marines und einigen Technikern umringt war.
Er ging auf einen Marine zu.
„Guten Morgen Lieutenant, schon näheres erfahren?“
Der Soldat verneinte das.
„Tut mir leid Sir, aber wir haben noch nichts erfahren.“
Caldwell sah den Frachter etwas genauer und musste erkennen, dass bei den Seiten, Korrosion auftrat und das nicht wenig.
„Chief, kommen sie mal.“
Der zuständige Ingenieur kam rüber und sah es an doch er stand vor dem gleichen Rätsel, weil er so was noch nie gesehen hatte.
„Wie kann denn eine Organische Panzerung rosten?“
Caldwell rollte mit den Augen.
„Das wollte ich von ihnen wissen.“
Der Techniker sah beschämt zu Boden.
„Natürlich Sir.“
Er ließ sich ein Glas sowie einen recht feinen Spachtel geben und kratzte behutsam, einen Teil dieser Masse ab.
„So Sir, ich werde es analysieren lassen.“
Caldwell nickte und wollte gehen, als an der Hülle des Schiffes plötzlich etwas sehr Seltsames auftrat und sich ausbreitete.
Die scheinbar rostigen Stellen gerieten sehr in Bewegung und begannen sich auszubreiten, auf eine Weise sah es aus, als würde das Schiff zersetzt.
Caldwell scheuchte seine Leute weg.
„Weg da und werft das Schiff zurück ins All.“
Nachdem Kleinman informiert war, beamte er den Frachter zurück ins All, wo er recht schnell in seine Bestandteile zerfiel.
Die Beamtechnologie war auf der Hoover gerade Experimentell installiert worden und war als Geschenk von den Asgard gekommen.
Das passiert in nur wenigen Minuten und die Crew stand hinter dem Hangarschild wo sie alles mit ansehen konnte.
Als es vorüber war, waren die meisten sprachlos, da es sehr erschütternd war und zugleich auf eine groteske Art auch beeindruckend aussah.
Caldwell sah sich dann um.
„Chief, checken sie das Deck, ich will nicht, dass dieses Zeug auf mein Schiff überspringt und noch Schaden anrichtet.“
Der Techniker nickte.
„Ja Colonel, werden sie...“
Im nächsten Moment stockte er aber, da er bemerkte, wie an seinem Arm Zellen aufgelöst und einfach zersetzt wurden.
„Sir, es ist auf mich übergesprungen…“
Die Soldaten sprangen panisch und in Angst weg, auch Caldwell nahm etwas Abstand, aber er besann sich auf seine Pflicht.
„Chief, bleiben sie genauso stehen.“
Danach griff er zum Funkgerät.
„Major beamen sie Chief Adison sofort auf die Krankenstation und sagen sie bescheid, dass er in Quarantäne muss.
Danach nehmen sie Kurs auf Atlantis und wenn ich bitten darf mit der Höchstgeschwindigkeit da wir einen Notfall haben.“
Nur einige Sekunden später wurde der Ingenieur zur Krankenstation transportiert und war fürs erste in Sicherheit.
Aber weil keiner wusste, was sie sich überhaupt eingefangen hatten, wussten sie nicht, was sie machen sollten.
Die McArthur sprang in den Hyperraum und die Ärzte konnten einen Eindruck bekommen, an was der Chief erkrankt war.


Im Wraithlabor:

Todd war inzwischen auf den Planeten geflogen und marschierte durch den Stützpunkt um auf die Antiker zu treffen.
Sie existierten zwar nur als gespeicherte Gedankenmuster in den Rechnern und zudem war ein Sicherungsprogramm dafür geschrieben worden.
Aber Todd wusste aus seinen Erfahrungen, dass die Antiker grade in diesem Zustand nicht auf die leichte Schulter zu nehmen waren.
Aber jetzt betrat er dass Labor, wo er der Geist der Antiker gespeichert war und ging direkt zu einem der Terminals.
Nachdem er das Interface geladen und über eine Schnittstelle, mit seinem Verstand verbunden hatte, ging es los.
Todd kam in einem hellen Raum, wo die Antiker alle korrekt in ihren Uniformen, vor ihm auf den Boden hockten.
„Wer von euch ist der Präfekt des Schiffes?“
Aber er bekam darauf keine Antwort da die Antiker am Meditieren waren, weshalb Todd auch langsam durch Raum ging.
„Wir können auch die Energie abschalten, jedoch wird dann jede Erinnerung vollkommen von unseren Computern gelöscht.
Es ist nicht so dass ich so etwas will, aber ihr lasst mir keine andere Wahl… wenn ihr mir sagt was ich wissen muss…“
Wieder bestand die Antwort nur aus Schweigen, als er an den Uniformen erkannte, dass er vor einem Legat stand.
Er lächelte innerlich.
„Ich grüße dich Legat, wo ist dein Präfekt?“
Die Antiker spielten aber weiter ihr Spiel und dachten nicht daran zu kollaborieren, weswegen es für Todd nicht leicht war.
Er wusste warum Kenny ihn mit der Aufgabe betraut hatte.
„War ja klar, etwas dass kaum zu schaffen ist.“
Er ging weiter, bis er die Rangabzeichen des Präfekten sah und hockte sich zu ihm, weil er auf ein wenig Reden aus war.
„Präfekt, sie sollen wissen, das Atlantis seit kurzem wieder bewohnt wird… es sind Menschen die sich dort eingenistet haben.“
Diesmal ging der Commander der Aurora auf das Gespräch ein und blickte Todd in die Augen bevor er antwortete.
„Dann hoff ich, dass sie unsere Technologie benutzen können, um die Welten der Galaxie von euch zu erlösen.“
Todd musste etwas schmunzeln.
„Ja, die alten Lantianer, ihr denkt an die ja ach so wehrlosen Menschen, bevor ihr euch um die eigene Bevölkerung kümmert.“
Der alte Mann sah ihn überlegen an.
„Das nennt man auch Rechtschaffenheit.“
Todd lächelte ihn an.
„Dann solltest du wissen, dass die Menschen die nun in eurer Stadt hausen, Atlantis nicht grad würdig sind.
Es ist ein aggressives und kriegerisches Volk, dass sich durch stupide Gewalt hervortut und an uns erinnert.“
Der Präfekt war nicht wirklich überrascht.
„Etwas anderes ist bei einem Volk wie Deinem sicher nicht angebracht, auch wenn unser Weg damals richtig war.
Wir haben immerhin versucht, euch mit Vernunft von eurer Gewalt abzubringen, aber das was wir wollten, war nicht von Erfolg vergönnt.
Ihr hättet das verhindern können, den Krieg und die Vernichtung ganzer Völker wenn ihr euch mehr der unseren Lebensweise, angepasst hättet. “
Todd sah ihn überrascht an.
„Was meinst du?“
Der Präfekt zögerte ein wenig.
„Ich erwähne das nur, in Erinnerung an Velos Vorlarcor.“
Nun verhärteten sich die Gesichtszüge des Wraith und er wurde richtig sauer, weil der Antiker einen wunden Punkt ansprach.
In Velos Vorlarcor war die letzte Friedensverhandlung zwischen dem Imperium der Lanteaner und den Wraith gewesen.
Die Antiker boten den Wraith an, Menschliche Klone zu geben die keinerlei Bewusstsein oder Gefühle hatten.
So hätten die Wraith sich nähren können und bei Bedarf neue Klone züchten können, die dann ihre Bedürfnisse gestillt hätten.
Dass wurde von den Wraith mit großer Empörung abgelehnt, weil sie das als eine Beleidigung für ihre Art ansahen.
Sie verließen die Verhandlungen und wenige Tage später, brach dann der große Krieg aus, der die Niederlage der Antiker einläutete.
Aber Todd war sauer.
„Das ist die größte Beleidigung die den Wraith entgegen geworfen wurde, wag nicht noch mal darüber zu sprechen.“
Der Präfekt versuchte erst gar nicht, sein Grinsen zu verbergen.
„Wohl doch einen wunden Punkt…“
Plötzlich begann Todd recht zufrieden zu nicken, weil er hatte was er wollte.
„Ich muss mich von dir verabschieden, weil ich habe weshalb ich hier kam.“
Der Captain war sprachlos, denn Todd gelang es, ihm alle Formeln für einen Intergalaktischen Hyperantreib aus dem Kopf zu holen.
Während die beiden miteinander sprachen, ließ die mentale Barriere des Antikers nach, was er aber nicht bemerkte.
Todd konnte sich so von außen hereinklinken und die Formeln und Baudaten ganz einfach aus seinem Gehirn kopieren.


Atlantis:

Die USS McArthur machte gerade am Südpier fest, nachdem sie den Ingenieur, aus dem Orbit zur Krankenstation beamte.
Aber da der Zustand des Mannes mehr als kritisch war, gab es kaum noch Hoffnung dass er es überleben könnte.
Anja Heinrich und die Ärzteteams begaben sich in kompletter Schutzkleidung zu ihm, obwohl die Chancen gering waren.
Caldwell war hingegen bei Woolsey, da er ihm berichten musste wie es geschehen konnte und was sie sonst erlebt hatten.
„… aus diesem Grund glaube ich, dass wir vorsichtiger sein müssten, wenn wir auf die Wraith treffen und vor allem, ihnen nicht zu Nahe zu kommen.
Es kann sich um eine Art von Krankheit gehandelt haben, eventuell um etwas, womit sich ihre Schiffe infizieren können.“
Woolsey nickte nachdenklich.
„Gut, sonst noch was?“
Caldwell verneinte.
„Eigentlich nicht, ist hier was vorgefallen?“
Woolsey sah ihn fragend an.
„Nein sollte es denn?“
Der Colonel seufzte und setzte sich wieder.
„Na ja, als ich durch die Korridore ging liefen an mir einiges Soldaten vorbei und grinsten mir direkt ins Gesicht.
Aber als ich nachfragen wollte was das soll, bekam ich nur Ausflüchte zu hören, die jedes mal dümmer klangen.“
Woolsey klärte ihn auf.
„Erinnern sie sich noch an Larrin?“
Caldwell wusste gleich, wer sie war.
„Natürlich, sie ist der Captain eines der Schiffe, die diesen Reisenden gehören und die mir vor einigen Monaten begegnete.“
Woolsey musste jetzt auch grinsen.
„Erinnern sie sich auch noch dran, dass die Dame sie auf eine… erotische Art, anziehend fand und vor ihrer Crew angeflirtet hat?“
Caldwell wurde sofort kreidebleich.
„Woher wissen sie das?“
Diesmal ließ sich Woolsey etwas Zeit.
„Weil…Colonel O´Neill an die Aufzeichnungen gelangte und die in der ganzen Stadt verteilte um es ihnen heimzuzahlen.
Angeblich haben sie sich vorher etwas unflätig über sein Team ausgelassen und es sollte seine Art der Rache sein.“
Bei den Worten schlug Caldwell nur die Hände vors Gesicht und verfluchte Jack ihn hier bloß gestellt zu haben.
Und sicher wäre er jetzt auf sein Quartier gegangen, doch Doktor Heinrich kam herein und sie hatte Resultate.
„Ich muss ihnen leider mitteilen dass ihr Mann an den Folgen der Infektion gestorben ist, aber ich hätte auch vorher nichts für ihn tun können.
Er wurde mit einem merkwürdigen Virus aus Naniten infiziert, dass zur Überraschung aus der selben Organischen Struktur war, wie die Wraithschiffe…“
Woolsey mischte sich ein.
„Ich dachte, Naniten wären aus Metallischen Stoffen.“
Die Ärztin stimmte ihm zu.
„Das stimmt auch und dem Anschein nach ist dieses Virus eine Kombination, dass sowohl aus Organischen und aus Anorganischem Material besteht.
Und wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass jemand Nanozellen mit Organischen Zellen zu einer neuen Waffe kombinierte.“
Caldwell nickte energisch.
„Wissen sie schon, wie es genau arbeitet?“
Sie sah auf ihren Computer.
„Aufgrund der binären Struktur kann es fast alles zersetzen, womit es in Kontakt tritt und vom Datenfluss den wir aufzeichneten...“
Woolsey musste schlucken.
„Besteht eine Gefahr für ihr Labor oder die Stadt?“
Das konnte sie verneinen.
„Zum Glück nicht, wir haben die Naniten zerstört als wir sie erhitzten, bis der Organische Teil sich schließlich auflöste.
Anhand der Beschaffenheit kann ich sagen, dass der Virus nur dann überlebt, wenn die beiden Bestandteile intakt bleiben.
Sollte der entweder der organische, oder anorganische Teil ausfallen, stellt der andere Teil auf der Stelle seinen Dienst ein.“
Caldwell und Woolsey waren geschockt, dass die Wraith eine so derart mächtige Waffe, in ihr Arsenal aufnehmen konnten.
Auch wenn die Frage blieb, ob sie dass Nanovirus geschaffen hatten oder es nur einer anderen Zivilisation entnahmen.
Aber das würden sie später klären, da andere Dinge auf dem Tagesplan standen; Berichte über die Mission waren nur eines davon.


Auf einem vergessenden Planeten:

Ohne das die Wraith, oder die Atlantis Crew was davon bemerkte, wurde von den Naniten ein Subraumcode ausgestrahlt.
Die Wraith hatten die ursprünglichen Nanoviren von einem anderen Volk übernommen, einen Feind mit dem man sich besser nicht anlegen sollte.
Und auf dem Planeten, ging der Code ein und wurde an die Führer des Volkes gegeben, die es aber selbst überraschte.
„Und das ist bestätigt?“
Die Antwort kam sofort.
„Ja, wie sollen wir verfahren?“
Er erhob sich.
„Baut Schiffe und seht nach ob was dran ist, du wirst das persönlich überwachen, hast du dass verstanden, Niam?“
Er antwortete schnell.
„Ja Oberoth.“
Kapitel 20 by Atlan
2.20 Wenn es passiert...
von Atlan




Es war wieder einmal ein ruhiger Tag auf Atlantis und jedermann ging seiner oder ihrer Arbeit nach, wenn auch nicht unbeschwert. Über das Subraum-Kommunikationsnetzwerk hatte man inzwischen von der Niederlage der irdischen Raumflotten am Supertor gehört. Das war ein herber Schlag für die Atlanter, denn nicht nur hatten sie ihre Schiffe für beinahe unbesiegbar gehalten, auch waren viele der Schiffsbesatzungen schon einmal in Atlantis gewesen und daher den meisten hier ein Begriff. Fast genauso überraschend wie die Invasion der Milchstraße durch die Ori, war jedoch auch die bevorstehende Gründung der Erdverteidigungsinitative EDI gewesen, oder auch der Rückruf der Hälfte aller hyperraumtüchtiger Kriegsschiffe aus Atlantis zurück auf die Erde.

Richard Woolsey und Jack O‘Neill saßen sich in Woolseys Büro gegenüber und sprachen gerade über das Thema. Jack schnaubte und warf ein Memo weg, die er gerade gelesen hatte. „Das ist doch wohl nicht deren Ernst.“ „Leider doch, Jack“, meinte Woolsey. „Die Schutzflotte wird zum Großteil nach Hause gerufen oder gar nicht erst hergeschickt und wir behalten nur die Valley Forge und die Cathbad hier.“ „Nur zwei Zerstörer gegen all die Wraith“, murmelte Jack und schüttelte den Kopf „und wenn jetzt eine Wraithflotte über der Stadt auftaucht, was dann?“ „Die Argumente müssen sie mir nicht an den Kopf werfen, ich hab den Befehl ja nicht erlassen“, antwortete Woolsey gereizt. Ihm schmeckte es genauso wenig, wie Jack nur mit einer Schutzflotte - eigentlich gerade mal einer Schutzrotte - aus zwei Schiffen hier zu bleiben, aber was konnte er dagegen schon tun. „Tatsache ist halt“, begann er. „dass die Erde und unsere Kolonien momentan stärker bedroht sind, als wir. Die Wraith haben sich schon seit Monaten nicht mehr blicken lassen, da sie sich seit der letzten Niederlage von uns fernhalten. Und deswegen hat man die Stauffenberg und die Reagan zurückgerufen.“ Jack nickte nur resignierend. „Ich weiß, aber gefallen muss es mir trotzdem nicht.“

Mehrere Augenblicke war es still, dann meinte Jack: „Was halten sie eigentlich von der Sache mit dieser Weltall-NATO, oder wie die die auch immer nennen wollen?“ „Die Earth Defense Initiative? Was soll damit sein?“, fragte Woolsey und schaute verwirrt auf. „Na, was wird sich hier ändern, wenn die hier den Oberbefehl haben?“, fragte Jack und verschränkte die Hände hinterm Kopf. „Wir beide sind doch nur noch hier, weil uns das bisherige Management recht gut leiden konnte, oder nicht? Die deutsche Regierung hat auf sie als Chef bestanden und mich wollte man auch nur, wegen meinem starken Antikergen. Aber inzwischen haben wir doch genug Leute mit dem Gen, die mit Antikertechnologie gut umgehen können. Weshalb braucht man mich also noch, einen manisch depressiven und Suizidgefährdeten alten Air Force Colonel, wenn ich mich richtig an diesen Auszug aus meiner Akte erinnere?“ Er zuckte mit den Schultern. „Oder auch sie? Meinen sie nicht, wenn alle Nationen im Sattel sitzen, werden die Einfluss auf die Stadt haben wollen, indem sie ihre Leute auf diesen Posten setzen? Dazu kommt noch, dass wir beide ja mal gerne an den Vorschriften vorbeiarbeiten, was einigen Bürohengsten gar nicht passt.“ Woolsey schluckte, als Jacks Redeschwall versiegt war. Daran hatte er ja noch gar nicht gedacht. „Ich nehme mal an“, begann er. „dass unsere Taten für sich sprechen werden und man uns hier belässt. Schließlich kennen wir die Stadt wie unsere Westentasche und haben in den letzten zwei Jahren gute Ergebnisse geliefert.“ „Na ja, wenn sie meinen“, sagte Jack grinsend und erhob sich. Er wollte Woolsey eigentlich nur ein wenig zum Grübeln bringen, Sorgen machte er sich keine. Und selbst wenn man ihn ablöste, warum sich jetzt schon Gedanken drüber machen. Er nickte Woolsey, der jetzt wirklich darüber nachgrübelte, ob man ihn ablösen würde, und ging.


Weit draußen in der Pegasus-Galaxie, über zwanzigtausend Lichtjahre von Atlantis entfernt und bereits nahe der galaktischen Grenze, kreiste Todds Flotte um einen großen Gasriesen. Todd hatte für seine Leute die Daten für den neuen Hyperdrive aus dem Antikerschiff Aurora vor über zwei Wochen entdeckt und das war schon ein riesiges Glück gewesen. Denn es war nicht mal ein Funkfeuer aktiviert gewesen, wodurch nicht einmal die Sensoren von Atlantis wussten, dass das Schiff noch existierte. Todd hatte, als brillantester seines Stammes, die Aufgabe gehabt, die Arbeiten an den Informationen zu überwachen. Ziel war es gewesen die Hyperantriebsmodifikationen, die die Crew der Aurora noch hatte machen können, bevor sie sich in Stasis hatten begeben müssen, auf die Flotte zu übertragen, damit diese zur Erde aufbrechen konnte. Todd hatte diese Informationen dem Captain selbst in einem kleinen Zwiegespräch entlockt und anschließend waren alle mitgenommenen und abgespeicherten Geister der Crew von der Königin "exekutiert" worden.

Der Wraithwissenschaftler saß an seinem Computer und ließ noch eine letzte Diagnose zu seiner Version der Hyperantriebsmodifikation, von interstellar auf intergalaktisch, durchführen. Er lehnte sich zurück und versuchte sich etwas zu entspannen, denn die Diagnose benötigte Zeit. Seit etwas über einem Monat war er nun wieder bei seinem Stamm, nachdem er vor fast zehn Jahren von den Genii entführt worden war. Schließlich war ihm, in Zusammenarbeit mit dem Menschen Ernst Allert, die Flucht gelungen. Doch während er weg war, hatte jemand anderes seinen Platz als Nummer Eins der Königin eingenommen: Kampf-Seele, sein ehemaliger Stellvertreter. Die Wraith kannten so etwas wie Eigennamen im Sinne des menschlichen Verstehens nicht. Stattdessen nannten sie einander bei ihrem Rang in der Hierarchie, oder bei der Eigenschaft, die sie ausmachte. Die neue Nummer Eins der Königin, die Todd gegenüber nicht mehr den Respekt erbrachte, den ihm zustand, hieß Kampf-Seele, Todds Name war in der Wraithsprache Klarer-Geist. Nicht wirklich einfallsreich, aber so wurde er nun schon seit zehn Jahrtausenden genannt, obwohl er zugeben musste, dass Todd, wie Ernst Allert ihn nannte, auch etwas hermachte. Er beschloss sich wieder seiner Arbeit über die Aurora zuzuwenden.

Das Schiff hatte, so musste Todd feststellen, eine beeindruckende Geschichte, da es lange vor dem Krieg existierte gebaut wurde, vor über 12.000 Jahren. Während des Krieges war Teil der ersten Strafexpedition gegen die Wraith und kam als eines der wenigen Schiffe zurück, nachdem der Flotte eine Falle gestellt worden war. In der Anfangsphase des Kriegs wurden das Schiff und seine Besatzung zahlreich ausgezeichnet und die Aurora nahm an fünf größeren Raumgefechten teil, wo sie immer hervorstach. Als das Schiff so langsam in die Jahre kam wurde es schließlich als Aufklärer und Kurier eingesetzt, da es noch zu wertvoll war, um verschrottet zu werden. So war es auch zur letzten Mission dieses einstmals stolzen Schiffes gekommen, das nun zwischen den Sternen der Pegasus-Galaxie entlang driftete. Die Crew war einen Konvoi gefolgt und hatte schließlich eine der Klonfabriken gefunden, in denen die Wraith damals ihre Krieger nachzüchteten. Fast wären sie mit den Informationen davon gekommen, doch mehrere Kreuzer hatten ihnen aufgelauert und schossen sie zusammen. Die Aurora zerstörte zwei und beschädigte noch vier von ihnen, bevor sie sich in den Hyperraum hatte retten können. Doch es hätte Monate gedauert, bis man es zum nächsten Antikeraußenposten hätte schaffen können. Das Schiff war schwer beschädigt, große Teile der Crew waren tot. In einem letzten Versuch wollte die Crew noch den Hyperantrieb modifizieren, um es schneller zu schaffen, doch auch das scheiterte, weil am Ende nicht mehr genügend Energie vorhanden war. Schließlich hatten sich auch die letzten Antiker in die Stasiskammern begeben, um dort auf Rettung zu warten.

Doch keine Antiker oder Menschen hatten das Schiff schließlich gefunden, sondern die Wraith und die hatten zum Glück gerade Todd wieder, der für sie das Schiff erforschen konnte. Todd hatte beinahe fünf Tage gebraucht, nur um die Verschlüsselungen zu knacken, die den Computerkern gesperrt hatten, und weitere drei Tage, um sich darin zurechtzufinden und einen Algorithmus zu schreiben, der verlorene und beschädigte Datensätze wiederherstellte. Doch schließlich und endlich hatte er es geschafft. Die physischen Modifikationen hatte er bereits identifizieren können und in den Maschinenräumen der Wraithschiffe arbeiteten die Crews schon daran, sie umzusetzen. Jetzt fehlten nur noch die Computerbefehle und an denen arbeitete Todd gerade.

Der Computer gab ein leises Geräusch von sich und Todd überflog die Ergebnisse der Diagnose. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er hatte es doch nicht verlernt in all den Jahren. Er öffnete vom Computer aus einen Intercom-Kanal zu seiner Königin. „Ja, Klarer-Geist, was gibt es?“, fragte die herrische Stimme der Königin kurz darauf. „Meine Königin“, begann Todd und versuchte möglichst würdevoll zu klingen. „ich habe meine letzten Diagnosen abgeschlossen. Die Computerbefehle für den intergalaktischen Hyperantrieb sind nun verfügbar.“ „Exzellent“, lobte die Queen ihren Untergebenen. „Mach dich sofort an die Arbeit und überspiele sie an all unsere Schiffe. Dann schicke sie per Subraum-Kommunikation an alle Clans der Galaxie.“ „Wie ihr wünscht, meine Königin“, bestätigte Todd und kappte die Verbindung. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass auch andere Clans von seiner Arbeit profitieren sollten. Die Wraithstämme waren seit je her im Streit um die Vorherrschaft gewesen, seitdem die Antiker die letzte Großkönigin, die direkte Verbindung zwischen Antikern und Wraith, entführt hatten. Vor ihr hatte jeder Respekt gehabt und jeder hatte ihren genetischen Anspruch auf die Führerschaft akzeptiert. Nachdem sie jedoch verschwunden war, wollte natürlich jede Königin das Erbe antreten, doch eine legitime Nachfolge gab es nicht, denn alle Königinnen waren prinzipiell genetisch gleich, keine war besonders. Seitdem gab es immer wieder Fehden zwischen den Stämmen, die jedoch nie so gravierend wurden, dass sie das große Ziel, der Kampf gegen die Antiker und die jetzigen Atlanter, gefährdeten oder ersetzten. Da jedoch alle gemeinsam gegen die Atlanter und anderen Menschen der Galaxie kämpften, um sie als Weidegründe zu behalten, war es nur Recht und logisch, dass jeder von den Erkenntnissen der anderen profitierte, so war es seit mehr als 15.000 Jahren. Dennoch fand er es nicht richtig ihnen Technologie zu geben, die den Vorteil, die sein Stamm hatte, wieder ausglich. Nun ja, es war ja nicht mehr seine Entscheidung, dachte sich Todd und führte seine Anweisungen aus. Er war nicht mehr die Nummer-Eins und musste sich über solche Entscheidungen nicht mehr den Kopf zerbrechen.


Im Raum der Königin standen die Queen und ihre Nummer-Eins Kampf-Seele beieinander und beobachteten Todd über eine Überwachungssensoranlage. „Er hat keinen Verdacht“, sagte Kämpfer-Seele triumphierend grinsend. „Im Gegenteil, er arbeitet brav weiter.“ „In der Tat“, stimmte die Königin zu und gestattete sich ebenfalls ein zufriedeneres Lächeln. Sie ging auf ihren Thron zu und ließ sich nieder. „Sobald er mit allem fertig ist, sperre ihn ein und setzte Kurs in Richtung Milchstraße.“ „Jawohl, meine Königin“, bestätigte Kampf-Seele und verneigte sich kurz. Er wand sich ab, stoppte dann aber. „Es ist fast schon unfair von uns, ihn nach all seiner Mühe so zu entlohnen. Er gab uns den neuen Hyperantrieb und die Koordinaten der atlantischen Heimatgalaxie.“ Die Königin nickte ihrem Stellvertreter zu. Todd hatte in weniger als einem Monat seine Abwesenheit von zehn Jahren wieder gut gemacht. Er hatte die Aurora erforscht und ihre Geheimnisse gelüftet und die auch noch so stark verschlüsselten und verborgenen Signale des atlantischen Subraum-Kommunikationsnetzwerkes herausgefunden, zurückverfolgt und so einen Kurs in die Milchstraße errechnen können. „Wenn das so ist“, meinte sie in einem Anfall von Humor. „kannst du ja deinen Posten wieder an ihn abtreten und ich machen ihn wieder zum Stellvertreter.“ Beide mussten plötzlich lachen, was sich aber eher wie ein lautes Fauchen anhörte.
„Nein, meine Königin, seine jetzige... Belohnung, ist mehr als ausreichend“, meinte Kampf-Seele sarkastisch und verließ die Kammer. Vor der Tür standen vier Kriegerdrohnen bereit. Kampf-Seele zückte seinen Blaster. „Los, folgt mir.“


Todd war in den Maschinenraum gegangen, um die Modifikationen des Hyperantriebs zu überwachen. Im Prinzip musste er das eigentlich gar nicht, aber er sah es immer gerne, wenn seine Arbeit in die Tat umgesetzt wurde. Plötzlich war das jedoch vergessen, denn im Geiste empfing er eine Warnung. Er wirbelte herum. Kampf-Seele und ein Trupp Krieger waren in den Maschinenraum eingedrungen - mit gezückten Waffen. Es war Todds Glück, dass Kampf-Seele noch nie gut darin gewesen war, sich perfekt abzuschirmen, wenn es um die telepathische Kommunikationsgabe der Wraith ging. Er hatte nicht alles erfahren, was der Stellvertreter der Königin dacht, aber genug, um zu verstehen, was vor sich ging: Nehmt ihn gefangen. Das konnte sich nur auf Todd beziehen. Kampf-Seele hatte wohl Angst, dass Todd ihm wieder seine Position wegnahm und wollte ihm zuvorkommen, ihn wegsperren. Nicht mit mir, dachte Todd und sah sich um, suchte eine Waffe, denn er selbst war unbewaffnet. Er entdeckte einen Wächter, der ihm den Rücken zugedreht hatte, und einen Blaster im Holster hatte. Todd machte einen Ausfallschritt in seine Richtung, schnappte sich den Blaster und betäubte den Wächter augenblicklich. Dann gab er mehrere Schüsse auf die annahenden Häscher ab und floh zum zweiten Ausgang des Maschinenraums. In Gefangenschaft ging er nicht. Kampf-Seele fluchte. „Hinterher! Gebt Alarm, alle sollen ihn aufhalten!“

Todd rannte durch die Gänge, während über Intercom Befehle ausgingen, ihn aufzuhalten. Alle Wraith in seinem Weg wurden schnell betäubt und ausgeschaltet. Als ein Computerterminal in Sicht kam und alle Schotts automatisch verriegelt wurden, wusste Todd genau, was zu tun war. Er war schlau genug gewesen, um schlummernde Befehle in den Schiffscomputer einzugeben, die ihm vielleicht irgendwann einmal nützlich sein würden. Das hatte er schon damals getan, als er zum Stellvertreter aufgestiegen war, für den Fall eines Putsches. Das er die Befehle jetzt, wo er ja keine Macht mehr besaß und keine Chance hatte sie zurückzugewinnen, einsetzen musste, hatte er nie erwartet. Schnell überprüfte er, ob sich in der Nähe jemand aufhielt, dann nahm er schnell Zugriff auf den Computer, aktivierte eines der Protokolle. Sofort öffneten sich alle Schotts wieder und als Bonus wurden die internen und externen Sensoren der ganzen Flotte deaktiviert. Es würde nicht lange dauern, bis die Brückenbesatzung gegengesteuert hatte, aber es reichte für Todd, um sich aus dem Staub zu machen. Er nahm wieder seinen Betäuber in die Hand und machte sich auf zum Backbordhanger des Hives.


Kampf-Seele kam wütend auf die Brücke geeilt. „Was ist los? Wieso habt ihr ihn noch nicht?“ Ein Wraithtechniker, der gerade an dem Problem arbeitete, informierte ihn. „Klarer-Geist hat ein Protokoll in unserem Hauptcomputer aktiviert, das für ihn alle Wege freischaltet und alle Sensoren der Flotte ausschaltet.“ „Dann zerstöre dieses Protokoll!“, befahl Kampf-Seele und schnaubte. „Er darf nicht entkommen!“


Während Kampf-Seele und die Besatzung des Schiffes noch daran arbeiteten Todd gefangen zu nehmen, war er bereits in den Hangar eingedrungen. Alle Mitglieder der Bodencrews arbeiteten an ihren Darts, weshalb es für Todd ziemlich einfach war, sich zu einem Transporter zu schleichen. Einmal an Bord und die Luke verriegelt, setzte sich der Wraith schnell an die Kontrollen des Schiffes. Er aktivierte ein zweites Protokoll und startete gleichzeitig den Antrieb seines kleinen Schiffes. Augenblicke später begannen sich die Hangartore zu öffnen und das Kraftfeld, das die Atmosphäre hielt, baute sich auf. Die Wraith im Hangar merkten erst, was eigentlich vorging, als Todd bereits startete und beschleunigend aus dem Hangar flog, die Flotte zurückließ. Er musste schnell Abstand gewinnen, bevor die Sensoren, und damit die Zielerfassungen, wieder liefen.


Minuten später liefen wieder alle Systeme und Kampf-Seele wartete angespannt auf den Bericht. „Also?“ „Klarer-Geist ist nicht mehr an Bord“, meldete ein Offizier. „Er hat sich im Backbordhangar einen Transporter geschnappt und ist verschwunden. Auch auf unseren externen Sensoren ist er nicht aufzuspüren.“ Kampf-Seele nickte. „In Ordnung, dann gebe Befehl an die Flotte, dass wir in Richtung Milchstraße fliegen.“ „Aber sollten wir ihn nicht suchen?“, fragte der Offizier erstaunt. „Nein“, beschloss Kampf-Seele. „Wir finden ihn sowieso nicht, wenn er nicht gefunden werden will. Wir lassen ihn einfach hier, verschwinden kann er ja nicht. Sein Schiff hat keinen Hyperantrieb und es gibt hier auch kein Stargate. Er wird irgendwann kläglich verhungern. Und jetzt führe meine Befehle aus!“ Der Offizier bestätigte den Befehl und führte ihn aus.


Todd lächelte, als er aus dem Bugfenster seines kleinen Transporters beobachten konnte, wie die Flotte in den Hyperraum eintrat. Sein Trick, alles bis auf die Lebenserhaltung auszuschalten, hatte geklappt und man hatte die Suche nach ihm aufgegeben, um stattdessen in Richtung Milchstraße aufzubrechen. Er fuhr wieder alle Systeme hoch. Zwar hatte er keinen Hyperantrieb, aber er wusste einen Weg von hier wegzukommen. Todd wusste ja schließlich, wie man sich in das Kommunikationsnetzwerk der Atlanter hackte...


Die USS Valley Forge flog im Hyperraum und befand sich auf einer einwöchigen Kampfpatrouille in der Pegasus-Galaxie. Sam Carter saß auf ihrem Kommandosessel und langweilte sich. Die Patrouillen waren, so aufregend sie zu Anfang auch gewesen sein mochten, inzwischen Routine. Meistens legten sie sich irgendwo auf die Lauer und spionierten den Wraith nach, stellten hin und wieder einem leichten Kreuzer eine Falle und hielten sich bereit irgendwo einem AR-Team zu helfen. Langweilige Routine, aber immer noch besser, als zur Erde zurückgerufen zu werden, und dort um den Planeten Schleife zu fliegen, wie Sam fand. Sie gähnte und sah auf die große Digitaluhr, die an einer der Brückenwände hing. Es war schon bald 2230 Uhr Bordstandardzeit. Sie erhob sich und klopfte der Steuerfrau auf die Schulter. „Captain Ramsey, sie übernehmen das Kommando, ich geh und genehmige mir eine Mütze voll Schlaf." „Aye, aye, Ma‘am“, bestätigte Captain Erin Ramsey, Zweiter Offizier des Schiffes, und winkte eine Ablöse her, damit sie Carters Platz einnehmen konnte.

Sam wand sich zum Brückenschott, als plötzlich der Funker geschäftig wurde. „Colonel Carter, einen Moment bitte. Ich erhalte eine Durchsage aus Atlantis auf dem Prioritätskanal.“ Sam seufzte, denn das mit ihrem wohlverdienten Schlaf wurde jetzt wohl nichts. „Auf den Hauptschirm legen, Mr. Thompson.“ Die Kommandantin strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und ließ sich wieder in ihrem Kommandosessel nieder und drehte ihn in Richtung des Bildschirms an der linken Seite der Brücke. Wenige Augenblicke später erschien Richard Woolseys Gesicht auf dem Schirm. Sam lächelte knapp. „Mister Woolsey, ich hoffe es ist wichtig, denn sie halten einen müden Offizier vom schlafen gehen ab.“ „Es ist wichtig, Colonel“, bestätigte Woolsey. „Wir haben eine Nachricht von einem Wraith erhalten, von Todd.“ Sam zog die Augenbrauen zusammen. „Todd? Dieser Wraith, der mit Allert aus dem Gefängnis der Genii geflohen ist?“ „Genau der“, sagte Woolsey „Offensichtlich ist er bei seinem Stamm in Ungnade gefallen. Er konnte sich gerade noch absetzen, bevor sie ihn gefangen genommen hätten.“ „Das ist ja schrecklich“, meinte Sam mit einem gehässigen Unterton in der Stimme. „Und was hat das mit uns zu tun?“ „Er sagt, er habe Informationen für uns, die uns sehr interessieren könnten. Als Gegenleistung bittet er uns aber, ihn abzuholen, da sein Schiff keinen Hyperantrieb besitzt.“ Er hob einen Finger, als Sam schon zum Konter ansetzen wollte. „Und bevor sie jetzt sagen, dass das eine Falle ist: Wir glauben auch, dass es eine sein könnte, aber Oberstleutnant Allert verbürgt sich für ihn und ich würde auch gerne wissen, was er zu sagen hat. Sie empfangen jetzt die Koordinaten. Fliegen sie mal hin und sehen sie nach. Gehen sie aber mit genügend Sicherheitsabstand zum Ziel und mit ihrem aktiviertem Stealthmodus vor. Verstanden?“ „Jawohl, Sir, wird erledigt“, bestätigte Sam und sah zu Captain Ramsey, die gerade die Daten empfing. „Wie lange brauchen wir dahin?“ „Etwa 17 Stunden, wir sind zum Glück in relativer Nachbarschaft zum Ziel“, meinte Captain Ramsey und setzte den Kurs.
Sam wand sich ein letztes Mal an Woolsey. „Wir sind dran, Sir, und melden uns, wenn wir da sind. Carter aus.“ Der Bildschirm verdunkelte sich und Sam erhob sich. „Dann ändern sie den Kurs, Captain und übernehmen dann das Kommando. Ich gehe jetzt schlafen.“ „Aye, Ma‘am“, meinte Ramsey lächelnd, während Sam die Brücke verließ.


17 Stunden später verließ die Valley Forge in 18.000 Kilometer Abstand zu Todds Schiff den Hyperraum und ging auch gleich in den Stealthmodus. „Voller Scan“, befahl Sam und stand von ihrem Kommandosessel auf, um sich ans Brückenfenster zu stellen, obwohl auf der Entfernung noch nichts zu sehen sein konnte. Die Ergebnisse des Scans trafen wenige Sekunden später ein „Nichts, Ma‘am, keine Basisschiffe, keine Kreuzer. Nur ein Transporter, so wie man es uns angekündigt hat. Transporter 17.300 Kilometer voraus.“ „Bringen sie uns auf 5000 Kilometer heran, Ms. Ramsey“, befahl Sam und aktivierte das Intercom. „Walküre 1 startklar machen. Ausrüsten für Bergungsoperation. Wenn dieser Kerl glaubt, uns mit ner Bombe in die Luft jagen zu können, wenn wir ihn samt Schiff an Bord holen, dann ist der falsch gewickelt.“ Sam wand sich zum gehen. „Ich bin im Konferenzraum, Major Gordon soll ebenfalls hinkommen. Schicken sie diesen Todd hin, wenn er geborgen wurde.“


Zwanzig Minuten später wurde Todd, bewacht von zwei Marines, in den Konferenzraum des Schiffes geführt, die Hände gefesselt. Trotz des frostigen Empfangs den man ihm bereitete, lächelte er selbstsicher. „Ich freue mich über die schnelle Rettung“, sagte er an Sam gewand und verneigte sich leicht. „Setzen sie sich“, sagte Sam kurz angebunden und wies auf einen Stuhl ihr gegenüberliegend. Todd nahm wortlos Platz. „Was ist das jetzt für eine Information, die sie uns im Austausch für ihre Rettung geben wollten?“, wollte Major Oliver Gordon, der XO des Schiffes, wissen. „Nun“, begann Todd und sein Lächeln verschwand. „das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, denn ich muss etwas weiter ausholen.“ Todd begann also alles zu erzählen und die beiden Offiziere und die Aufzeichnungsgeräte in dem Raum hörten angespannt zu.


In Atlantis schlugen Todds Informationen, die die Valley Forge per Subraumfunk geschickt hatten, ein wie eine Bombe. Woolsey setzte sofort eine Krisensitzung an, zu der AR 1, die Chefwissenschaftlerin Dr. Fumiko Haibara, der Kommandant der Cathbad und einige andere Leute zugegen waren. Jeder hatte eine Akte mir sämtlichen Informationen vor sich liegen.Eine Zeit lang war es still, bis Woolsey schließlich fragte: „Hat jemand Vorschläge?“ „Nein, aber ne Frage“, kam es von einem brummigen Ronon. „Wieso haben wir diesen Wraithabschaum damals freigelassen? Ich habe damals gesagt, dass das nur Ärger bringt!“ „Weil es damals anders stand, Ronon“, antwortete Ernst, der damals die Entscheidung getroffen hatte. „Wir wussten nicht, dass Todd den Wraith so sehr auf die Sprünge helfen würde. Wär es anders, dann hätten wir die Ehrenschuld, die ich bei ihm für die Fluchthilfe hatte, niemals honoriert.“ „Es ist passiert und gut ist“, sagte Woolsey streng und massierte sich die rechte Schläfe. „Das ist eine Tatsache und jetzt sollten wir lieber überlegen, wie wir die Wraith aufhalten, bevor sie in der Milchstraße sind.“ „Können die Schiffe auf der Erde die Wraith nicht abfangen, bevor sie in die Galaxis einfliegen?“, fragte einer der Anwesenden. Woolsey schüttelte nur den Kopf. „Nein, das können sie leider nicht. Die Ori haben am Supertor ganze Arbeit geleistet und praktisch jedes Schiff kampfunfähig geschossen. Selbst die Asgardschiffe sind extrem zusammengeschossen worden, durch die Replikatoren und das meiste ihrer modernen Energiebewaffnung ist weg, muss also mit Erdtechnologie ersetzt werden, da die Asgard die benötigten Ressourcen nicht haben. Die Rommel und die Patton sind noch am besten weggekommen und selbst die brauchen Minimum drei Monate in der Werft, mindestens. Die Rommel sogar wahrscheinlich länger, da sie ein Refit erhält, ebenso wie alle anderen Schiffe ihrer Klasse. Das Sol-System wird momentan von ein paar veralteten Schiffen der Europäer geschützt und die Stauffenberg und Reagan sind auf dem Weg in die Milchstraße. Und das wars schon. Wir müssen die Wraith also aufhalten, solange sie in unserer Reichweite sind.“

Jack gab einen nachdenklichen Laut von sich und sah dann in die Runde. „Gehen wir aufs Ganze. Wir fliegen mit der Valley Forge, der Cathbad und allen Wotans die Wraithflotte an und stellen sie. Das dürfte gehen, wenn Todds Einschätzungen stimmen. Die Wraithschiffe sind relativ langsam und werden die Milchstraße erst in einem Monat erreichen, wir schaffen das in der halben Zeit. Während ihrer Abkühlpausen, die sie anscheinend einlegen müssen, können wir sie angreifen.“ „Das ist doch Selbstmord“, kommentierte Max Wickers und winkte ab. „Zwei Zerstörer und dann das Kleinvieh, gegen eine Wraitharmada von mindestens drei Basisschiffen und zehn Schweren Kreuzern als Eskorte? Ganz zu schweigen von möglichen Schiffen, die sich denen noch anschließen? Also bitte...“

„Vielleicht kann ich behilflich sein“, kam es plötzlich aus der Türgegend. Alle wirbelten herum und Ronon hatte schon die Hand an der Waffe, als er Todd erblickte, der von zwei russischen Fallschirmjägern eskortiert wurde. „Was macht der hier?“ „Ich habe ihn von der Valley Forge am nächsten Stargate aussetzen lassen, damit er uns bei unserem Meeting hilft“, antwortete Woolsey genervt. „Der Typ hat uns die Sache doch erst eingebrockt“, meinte Anna Hein mit verschränkten Armen vor der Brust. „´Der Typ‘, wie sie mich nennen“, sagte Todd ungerührt. „hat im Gegensatz zu ihnen eine Idee, wie die Flotte aufzuhalten ist.“ „Ich platze vor Neugierde“, meinte Jack zähneknirschend. Es war an Ernst aktiv zu werden. „Lasst ihn doch mal erzählen, was er sich ausgedacht hat. Sonst hat ja scheinbar keiner ne brauchbare Idee.“ Todd nickte Ernst knapp zu und setzte sich dann, die Wachen, die auf ihn zielten, ignorriend, an den Tisch. „Meine Idee ist eigentlich ganz simpel. Ich wäre dafür, dass sie mit all ihren, zu Verfügung stehenden Schiffen, zu der Flotte aufschließen und während einer Hyperraumpause einen schnellen Angriff fliegen. Das würde mir erlauben einen Virus an den Hauptcomputer zu senden, der die Koordinaten auf ein System am Rande ihrer Galaxie festlegt, wo sie dann eine Falle stellen können. Ich kann von ihrem Schiff aus eines meiner Makros aktivieren, das mir Zugang zum Computer verschafft. Es ist also in kürzester Zeit möglich.“ „Warum sie nicht gleich in ein Schwarzes Loch schicken?“, warf Dr. Haibara ein. „Das würde auf den Sensoren der Schiffe rechtzeitig angezeigt werden“, meinte Todd.
„Klingt ja ganz gut“, sagte der Kommandeur der Cathbad, Lt. Colonel Mulligan. „aber wieso sollten sie das tun? Sie haben doch hart daran gearbeitet, dass es soweit kommt und außerdem sind sie ein Wraith. Wieso also ihre Leute verraten?“ „Weil mein Stamm mich, wie ich bereits mitgeteilt habe, verraten hat“, sagte Todd grimmig. „Ich möchte mich für diesen Verrat rächen und gleichzeitig eine Partnerschaft für die Zukunft aufbauen, mit ihrem Volk.“ Todd lächelte. So eine Partnerschaft wäre sicher praktisch, aber auch nur dann, wenn er die Atlanter gerade gebrauchen konnte. „Danke, Todd“, sagte Woolsey nachdenklich. „Lassen sie uns nun bitte beraten.“ Todd nickte und wurde von den beiden Russen hinausgeführt.


Neun Tage später erreichten die Valley Forge und die Cathbad, die in Formation im Hyperraum flogen, die Koordinaten der Wraithflotte. AR 1 und Todd befanden sich an Bord der Forge, um von hier aus alles vorzunehmen. Todd hatte bereits an einem der Brückenterminals Platz genommen und überprüfte noch einmal das Virus. „Von meiner Seite ist alles klar.“ „Gut, dann beginnen wir“, meinte Colonel Carter und ließ Roten Alarm geben. „Mr. Rogers, alle Raketensilos scharf schalten. Ich will sofort feuern können, wenn wir die Flotte erreichen.“ „Wird erledigt, Ma‘am“, meldete der Waffensergeant. „Signal an die Cathbad: Wir greifen an“, befahl Carter und atmete noch einmal tief durch. „Hyperraum verlassen... Jetzt.“

Im Leerraum zwischen den Galaxien, nur hunderttausend Lichtjahre raus aus der Pegasus-Galaxie, öffneten sich zwei Hyperraumübergänge und die beiden Erdzerstörer traten nur 18.000 Kilometer von der Wraithflotte entfernt aus dem Hyperraum aus. Zehn Sekunden später starteten je 12 Raketen, davon waren acht Mark 6 Nuklearraketen und die restlichen vier JERICHO Schiff-Schiff Raketen, und steuerten mit 6000 Metern/Sekunde auf die Wraithschiffe zu. Laut Erfahrungen war das mehr als genug, um bis zu drei Kreuzer auszuschalten. „Todd, fangen sie an“, meinte Sam und wand sich der Sensorsanzeige neben ihr zu, um zu beobachten, wie die ersten Wraithschiffe in Flammen aufgingen - doch das geschah nicht.


Nur Augenblicke zuvor stand Kampf-Seele auf dem Kommandodeck des Flaggschiffs der Wraitharmada. Er hatte aus Vorsicht alle Stationen bemannen lassen, da die Menschen ja irgendwie von der Flotte hätten erfahren können. Seine Sorge um seine Schiffe würde honoriert werden, denn als der Alarm kam, dass zwei Erdschiffe aufgetaucht waren, war er Herr der Lage. „Abwehrsysteme aktiviert?“ „Jawohl, Abwehrsysteme laufen seit unserem Aufbruch aus der Heimatgalaxie“, meldete ein Wraithoffizier. Jetzt zahlte es sich aus, dass ein anderer Wraithstamm vor einem halben Jahr die Sofia in ihrer Gewalt hatte, gerade lang genug um Informationen über die menschlichen Waffensysteme zu erhalten. Zuvor hatten die Wraith in Raumkämpfen den kürzeren gezogen, denn sie waren total überrollt gewesen von den irdischen Waffen. Sie hatten bisher nur Energiewaffenduelle ausgetragen oder gegen Antikerdrohnen gekämpft, nie aber gegen Railguns, Nukleargranaten und Atomraketen. Das war ihnen total neu, weswegen sie auch nie etwas wie eine Nahbereichsabwehr besessen hatten. Bisher hatten sie sich immer auf ihre regenerative Hülle verlassen, die sich noch während des Gefechts heilte. Doch bei bis zu 750 Megatonnen Sprengkraft, wie sie irdische Atomraketen vom Typ Mark 8 besaßen, half das auch nicht fiel. Deswegen hatten sie neue Waffensysteme entwickelt. So hatten sie nun etwas, das dem irdischen CIWS ähnelte. Selbstgesteuerte, computerunterstützte Schnellfeuerenergiekanonen mit hoher Reichweite konnten den Atomraketen entgegengeschickt werden, um sie zur Explosion zu bringen, bevor sie auf den Schiffen aufschlugen. Hinzu kamen noch neue EloKa Störsender, die hoffentlich die Zielerfassung der Raketen, zumindest bei einigen, außer Kraft setzen sollte, damit sie einfach ins Leere flogen. Es war nicht fiel, aber gegen Railguns und Nukleargranaten half weiterhin die Hüllenpanzerung der Wraithschiffe am besten und es waren eigentlich die Raketen, die den größten Schaden anrichteten.

Die irdischen Raketen kamen in Vierergruppen angeflogen und wählten sich insgesamt sechs Ziele aus, allesamt Kreuzer, die am äußeren Rand des Verbandes standen. Die Raketen kamen schnell in die Reichweite der Kreuzer und augenblicklich kam die Nahbereichsabwehr ins rollen. Die Störsender schafften es in zwei Fällen eine Rakete vom Kurs abzubringen. Die Schnellfeuergeschütze taten ihr zusätzliches und von je vier Raketen, die einstmals auf dem Weg waren, kam nur in einem Fall eine Rakete durch, alle anderen wurden vernichtet. Der Schwere Kreuzer wurde von 500 Megatonnen Sprengkraft getroffen und vernichtete die komplette Steuerbordseite des Schiffes, den großen Flügelähnlichen Teil, und fegte über die ganze Hülle hinweg. Trotz der Schäden schaffte es der Kreuzer zu überleben und die Hüllenregeneration einzuleiten. Kurze Zeit darauf eröffnete die Wraithflotte das Feuer auf die Erdschiffe, die sich nun in Reichweite befanden.


Auf die Schilde der Erdschiffe prasselte ein Hagelsturm aus Plasmageschützen nieder, doch die Schilde hielten dem stand. „Verdammt“, stieß Sam aus. „Also gibt es diese Nahbereichsabwehr doch, von der sie sprachen.“ Sie hatte zu Todd geblickt, der dabei war sich in die Computersysteme des Basisschiffs zu hacken. „Sagte ich doch, aber mir will ja keiner glauben.“ Sam ignorierte das und befahl stattdessen, als sie sah, dass auch noch Darts ausgeschleust wurden: „Die Raketen können wir vergessen. Railguns und Nukleargranaten, volle Streuung auf die Kreuzer! Durch die Panzerung der Basisschiffe kommen wir damit sowieso nicht.“

Die Zerstörer gingen nun auf Tuchfühlung mit den Wraithschiffen und überschallschnelle Projektile und langsamere Nukleargranaten gingen auf die Feindschiffe nieder. Der beschädigte Schwere Kreuzer ging als erstes unter dem Feuer der Cathbad unter, als diese sich schon einem anderen Schiff zuwand. Dennoch stand es zwei zu elf gegen die Menschen. Während sie nur das Feuer aus zwei Schiffen hatten, hatten die Wraith elf Schiffe, davon drei Hives, mit denen sie die Menschen beschießen konnten. Dazu kam noch die Tatsache, dass Zerstörer ob nun Walhalla-Klasse, wie die Cathbad, oder Hoover-Klasse, wie die Valley Forge, nicht so starke Schilde hatten, wie Schlachtkreuzer und auch nicht so lange durchhalten konnten. Schon bald kam die gefürchtete Durchsage der Waffensergeanten der Valley Forge und der Cathbad: „Schilde halten nur noch bei 28%!“ Und die ersten Erschütterungen kamen durch die Schilde, Energieleitungen platzten und Menschen flogen durch die Gegend. „Todd, wo bleibt ihre Klarmeldung?!“, schrie Jack, während er sich bereits festhalten musste, um nicht zu fallen. „Es geht nicht“, sagte Todd schließlich voller Wut. „Sie müssen meine Makros entdeckt und sie gelöscht haben.“ „Okay, dann Plan B!“, beschloss Jack. Sam wand sich zum Team um. „In Ordnung, viel Glück. Wir sehen uns in ein paar Wochen, wenn wir sie aufsammeln.“ „Hoffen wirs“, meinte Jack und verließ eilends mit AR 1 und Todd die Brücke, um sich zum Steuerbordhangar aufzumachen.

Im Hangar stiegen sie sofort in den bereitstehenden und für Plan B ausgerüsteten Jumper. Plan B war der Notfallplan, falls es nicht klappen sollte, den Virus von außen einzuschleusen. Der Alternativplan sah deshalb vor es von innen zu tun. Der Jumper würde, einmal ausgesetzt, sich in das Flaggschiff einschleusen und von einem Terminal auf diesem Schiff den Virus über die Flotte verbreiten. Dazu hatte man sogar mehrere Wochen Zeit, immer vorausgesetzt, dass man nicht erwischt wurde. „Alle anschnallen“, befahl Jack, als er sich in den Stuhl hinter den Kontrollen schwang und das Heckschott schloss. Ronon saß hinten bei Todd, die Waffe in der Hand. „Eine falsche Bewegung und du bist tot.“ „Dann werde ich mich aus Selbsterhaltungstrieben heraus, nicht bewegen“, meinte Todd kühl, als der Jumper sich tarnte und den Hangar verließ, auf das Flaggschiff zu steuerte. „Sind raus“, meldete O‘Neill über Funk.

„Verstanden“, antwortete Sam und gab den Befehl in den Hyperraum zu gehen. Nur Augenblicke später waren beide Zerstörer in den Hyperraum gegangen, die Forge in Richtung Milchstraße, um die Erde zu informieren. Da man dem Kommunikationsnetzwerk nicht trauen konnte, bis man neue Frequenzen hatte, und die Cathbad in Richtung Atlantis, um die Stadt notfalls zu verteidigen. „Na hoffentlich geht das gut“, murmelte Major Gordon seiner Kommandantin zu. „Keine Sorge, Major. Wenn es jemand schafft, dann dieses Team“, meinte Sam zuversichtlich. Die Valley Forge eilte der Milchstraße entgegen, die sie auch anderthalb Woche vor den Wraith erreichen würde. Zeit genug, um den Wraith eine Falle zu stellen.


Zwischenzeitlich flog Jack den getarnten Jumper in eine der Hangarbuchten des Hives und setzte auf einem abseitsgelegenen Punkt auf. Sofort schaltete Jack den Antrieb aus, da die Geräusche sie verraten würden, sobald im Hangar wieder Stille eingekehrt wäre. Er drehte sich zu den anderen um. „Und jetzt heißt es warten.“ „In der Tat“, bestätigte Todd. Er konnte den Virus nur einschleusen, während die Flotte gerade einen Auskühlstopp machte und das würde noch zwei Tage dauern. Todd sah zu Ronon, der ihn immer noch anfinsterte und die Waffe in der Hand hatte. „Ich hoffe doch nicht, dass sie die nächsten Wochen über so da hocken werden. Das ist schlecht für ihre Haltung.“ „Maul halten“, meinte Ronon kurzangebunden, steckte die Waffe weg und streckte sich auf der Rückbank aus. „Das wird eine lange Zeit“, meinte Jack und sah zu Ernst. „Ich hoffe, sie haben alles dabei.“ Ernst nickte und holte ein Laptop hervor und stöpselte ihn in die Stromversorgung des Jumpers. „Hab auf der Festplatte genug Filme und Serien. Simpsons, South Park, 24, Scrubs um nur einige zu nennen.“ Er sah zu Todd. „Wär vielleicht gut, dir mal zu zeigen, an wen ich dachte, als ich dir den Namen gab.“ „Ich schätze mal an etwas peinliches“, sagte Todd, schaute aber interessiert zu, als Ernst keine Zeit verschwendete und einen Film anmachte, um die Zeit totzuschlagen.

Zur selben Zeit nahm die Wraithflotte wieder Fahrt auf und verschwand im Hyperraum. Ihr Ziel würde die Armada in 19 Tagen erreichen: Die Milchstraße, Heimat der Menschheit.





Fortsetzung folgt in TGE Combined Staffel 1
Coming soon...
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